WASHINGTON - Zum Jahrestag der Proteste in Charlottesville haben sich Rechtsextremisten Gegendemonstranten für eine Demonstration in Washington versammelt.
Vor dem rechtsextremen Aufmarsch vor dem Weissen Haus zum Jahrestag der tödlichen Proteste in Charlottesville hat in Washington eine Gegendemonstration begonnen. Zum Auftakt am Sonntagmittag (Ortszeit) versammelten sich mehrere Hundert Menschen im Zentrum der US-Hauptstadt.
Teilnehmer hielten Schilder mit Aufschriften wie «Deportiert Nazis», «Weisse Vorherrschaft ist Terrorismus» oder «Keine Nazis - kein KKK - keine faschistischen USA» hoch. Das Kürzel KKK steht für den rassistischen Ku Klux Klan.
Der 71 Jahre alte Demonstrant David Barrows sagte: «Wir erheben uns gegen den rechten Flügel.» Mit Blick auf US-Präsident Donald Trump, der zuvor auf Twitter «alle Formen von Rassismus und Gewalttaten» verurteilt hatte, sagte Barrows: «Er lügt.» Barrows trug ein T-Shirt mit der Aufschrift «Trump ist ein rassistisches Schwein÷.
Die 28 Jahre alte Demonstrantin Alex Bloomfield sagte mit Blick auf Trumps Aussagen: «Das ist Bullshit. Er sagt das, weil er das sagen muss.» Cindy James, 57 Jahre alt, die ebenfalls gegen den rechten Aufmarsch auf die Strasse ging, sagte: «Ich bin hier, um gegen Weisse Vorherrschaft zu protestieren.» Trump habe Rassismus «in die Öffentlichkeit gebracht».
Trump war nach den Zusammenstössen in Charlottesville vor einem Jahr dafür kritisiert worden, nicht eindeutig die rechtsextreme Gewalt verurteilt zu haben. «Ich denke, dass die Schuld auf beiden Seiten liegt», hatte er damals gesagt. Es habe auf beiden Seiten auch «sehr gute Menschen» gegeben. Trump hatte damit Empörung ausgelöst.
Im Zuge der Demonstration «Vereint die Rechte» in Charlottesville war es am 12. August 2017 zu schweren Ausschreitungen gekommen. Ein Rechtsextremist steuerte ein Auto in eine Gruppe Gegendemonstranten. Die 32 Jahre alte Heather Heyer starb, zahlreiche Menschen wurden verletzt. Die Nachfolgeveranstaltung «Vereint die Rechte 2» findet am Abend vor dem Weissen Haus statt. (SDA)
Fabienne Schlumpf gewinnt sensationell EM-Silber über 3000 Meter Steeple! Starke Leistung der Zürcher Oberländerin in Berlin. Bitter hingegen: Die Frauen-Sprintstaffel wird undankbare Vierte.
Welch ein Abend für die Schweizer Leichtathletik an der EM in Berlin! Die Zürcher Oberländerin Fabienne Schlumpf läuft über 3000 Meter Steeple zu Silber. Die bald 28-Jährige muss sich mit 9:22,79 nur der Deutschen Gesa-Felicitas Krause (9:19,80) geschlagen geben.
Die Silbermedaille ist ein riesiger Erfolg in einer schwierigen Saison. Zu Beginn schlägt sich Schlumpf mit einer Sehnenentzündung run. Erst ab Juni kann sie richtig trainieren. Nun ist sie auf den Punkt in Bestform.
Es ist bereits die zweite Schweizer EM-Medaille an diesem Sonntag. Am Vormittag gewinnt schon Tadesse Abraham Silber im Marathon. (rib)
Daniel Arnold (45) bringt vieles unter einen Hut: Er ist Bauer, Familienvater, Betriebsdisponent bei der Kapo Uri und Tenor bei der höchst erfolgreichen Mundart-Formation Heimweh. Ihr neues Album «Vom Gipfel is Tal» erscheint dieses Wochenende.
Was Heimweh-Sänger Daniel Arnold (45) aus Schattdorf UR alles unter einen Hut bringt, würde die meisten Menschen überfordern. Er spricht darüber mit stoischer Ruhe und Begeisterung. «Mein Leben ist äusserst abwechslungsreich», sagt er. «Doch ohne Unterstützung meiner Familie würde es nicht funktionieren.» Arnold ist nicht nur Sänger, sondern auch Bauer, Disponent der Polizeizentrale und Familienvater.
«Ich bin als zweitjüngstes von fünf Kindern auf dem Hof aufgewachsen, den ich heute führe», erzählt er. «Ich hatte eine tolle Jugend. Unsere Eltern waren immer da.» 25-jährig übernahm er den Betrieb. Allerdings musste er sich wegen Landverlust nach einem anderen Vollzeitberuf umschauen. Nun ist er als Betriebsdisponent bei der Kantonspolizei Uri. «Bei uns landen alle Notrufe über die Nummern 112, 117 und 118. Wir kümmern uns um die Strassenüberwachung, das Staumanagement etc. Insbesondere sind wir auch für den Gotthardtunnel zuständig.»
Die Familie im ZentrumDie Landwirtschaft ist aber immer noch wichtig. «Die meisten Rinder und Kälber sind jetzt auf der Alp. Die Stellung halten zwei Schweine, drei Kälber und eine Katze. Und drei Pferde, mit denen wir gerne ausreiten und spazieren.» Mit «wir» meint er seine Familie, die Töchter Anna Sophia (5) und Sarah (3) sowie Ehefrau Maria (34), die er vor elf Jahren kennengelernt hat. «Sie ist Österreicherin, zuerst haben wir eine Fernbeziehung geführt. Schlussendlich hat das Glück seinen Weg gefunden.»
Auch dass Arnold jetzt ein grosses Publikum erreicht, erachtet er als Fügung des Schicksals. 15 Jahre lang war er in einem Gospelchor. Und vor acht Jahren machte er bei der SRF-Sendung «Kampf der Chöre» mit. So entstand der Kontakt zu Hitmill-Produzent Georg Schlunegger. «Am Anfang war ich skeptisch wegen der Mundarttexte.» Doch als er das erste Mal mit seinen Heimweh-Kollegen ein Lied angestimmt habe, sei das ein magischer Moment gewesen. «Ich denke, es musste so kommen, begleitet und behütet von ganz oben. Manchmal schenkt einem das Leben etwas, man muss es nur sehen und den Mut haben, es anzunehmen.»
«Bodenständig und normal wie unser Publikum»Schon seine Eltern haben gerne gesungen. Arnold selber liegen vor allem die ruhigen, einfühlsamen Stücke. Als Star sieht er sich überhaupt nicht. «Wir sind so bodenständig und normal wie unser Publikum. Das geben uns die Leute gerne zurück. Sie spüren, dass wir es ernst meinen und eine tiefe Freundschaft haben.» Die Musik bleibt für ihn ein Hobby. «Die Familie darf nie zu kurz kommen. Sie ist das Wichtigste im Leben.»
Roland Rino Büchel (SVP) wirft den Befürwortern der Velo-Vorlage Doppelmoral vor, weil sie selbst nur vor der Kamera auf dem Rad sitzen würden. GLP-Chef Jürg Grossen lässt dies nicht unkommentiert auf sich sitzen. Und fordert Büchel zum Wettkampf.
Er fährt gerne und viel Velo. Schon zehn Mal hat er den beschwerlichen Weg von seinem Zuhause in Oberriet SG nach Bern ins Bundeshaus auf sich genommen. Dennoch ist Roland Rino Büchel (52) einer der wenigen Politiker, der sich für ein Nein zum Velo-Artikel einsetzt. Am 23. September kommt das Anliegen an die Urne.
Der entschärfte Gegenentwurf zur zurückgezogenen Velo-Initiative will den Bund verpflichten, Velowege in seiner Verkehrsstrategie zu berücksichtigen und zu fördern. Büchel ist gegen eine solch zentrale Lösung, wie er in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» erklärt. «Man kann nicht überall Velowege bauen und durchgehende Verbindungen herstellen. Aber wenn es die eine oder andere Lücke gibt, sollen die Kantone und Gemeinden sie schliessen.»
«Bin noch nie einem Grünen auf dem Fahrrad begegnet»Büchel kritisiert im Interview die doppelte Moral von einigen Befürwortern. «Viele Politiker reden nun grossartig vom Velofahren. Wann aber sitzen sie auf dem Rad? Wenn es kurz und flach ist und eine Kamera sie begleitet», stänkert er. Und reicht nach: «Ich bin auf all meinen Velotouren noch nie einem Grünen oder einem Initianten der Veloinitiative begegnet.»
Jürg Grossen (48), Chef der Grünliberalen und Mitglied des Pro-Komitees, lässt diese Attacke nicht auf sich sitzen. Auf Twitter kontert er mit einem Augenzwinkern: «Grosse Worte von Nationalratskollege Büchel. Ich stehe sofort für ein Bikerennen zur Verfügung.» Grossen macht auf Anfrage klar, dass er es durchaus ernst meint. «Ich bin schon am Trainieren. Ich freue mich auf das Rennen.»
Ob Büchel die Herausforderung annimmt? «Natürlich würde ich mit Herr Grossen biken gehen», sagt Büchel auf Anfrage von BLICK. «Er darf sich gerne mit mir in Verbindung setzen und einen konkreten Vorschlag für eine Route machen.» Dann könne man sich «auch gleich über die unnötige Vorlage» unterhalten.
Eines ist vor dem Kräftemessen der beiden sicher: Wer den sportlichen Wettkampf für sich entscheidet, ist genauso offen wie der Ausgang der Abstimmung. Gemäss einer ersten Umfrage sind die Meinungen zur Velo-Vorlage sechs Wochen vor dem Urnengang noch nicht gemacht.
Bamako – Während der Präsidentschafts-Stichwahl in Mali ist am Sonntag der Leiter eines Wahllokals im Norden des Landes bei einem Dschihadisten-Angriff getötet worden.
Wie aus verschiedenen Quellen verlautete, stürmten sechs Angreifer am Nachmittag ein Wahllokal in Arkodia 100 Kilometer südwestlich der Wüstenstadt Timbuktu.
Die «Dschihadisten» hätten alle aufgefordert, die Hände hochzuhalten«, sagte ein Kommunalpolitiker. Der Leiter des Wahllokals habe versucht zu fliehen. »Die Dschihadisten haben geschossen und ihn getötet.« Vertreter der Sicherheitskräfte bestätigten den Vorfall.
In Mali fand am Sonntag die zweite Runde der Präsidentschaftswahl statt. Als Favorit galt Amtsinhaber Ibrahim Boubacar Keita. Gegen ihn trat der frühere Finanzminister und heutige Oppositionsführer Soumaila Cissé an. Bereits die erste Wahlrunde vor zwei Wochen war von Gewalt überschattet gewesen.
Die Stichwahl fand unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt. Nach Angaben der Regierung sollten 36'000 Soldaten für Sicherheit sorgen.
Am Samstag hatten die malischen Sicherheitskräfte nach eigenen Angaben gezielte Anschläge vereitelt. Nach Angaben des Geheimdienstes wurden drei Mitglieder eines »Kommandos" festgenommen, das für das Wochenende Anschläge in der Hauptstadt Bamako geplant haben soll.
Die Sicherheitslage in Mali ist äusserst fragil. In dem westafrikanischen Land kämpfen verschiedene Gruppierungen um Einfluss, darunter dschihadistische Rebellen. Militärmissionen der UNO und der EU sollen zur Stabilisierung beitragen, darunter eine französische Militärmission und Soldaten der deutschen Bundeswehr.
Die internationale Staatengemeinschaft erhofft sich von der Wahl neue Impulse für den Friedensprozess.
Am Samstag füllte über eine Million Raver die Strassen Zürichs an der Street Parade. Hier sind die besten 11 Instagram-Fotos der Techno-Fans.
So feiert Zürich die Parade der höchsten Gefühle!Raven geht immer, überall.
Der Tag war konfettidurchströmt:
Bis tief in die Nacht wurde gefeiert.
Gar Meerjungfrauen waren in Zürich zu besuch.
Doch auch ohne Flossen ist man mit der «Baywatch»-Crew sicher!
Deutlich mehr Bekleidung trugen diese Besucher aus Tschechien.
Britney Spears wäre auf diese Schulmädchen-Outfits stolz:
Glitzer darf natürlich nirgends fehlen!
Hawaii oder Zürich?
Auch auf Instagram werden sie deutlich: Müllberge.
Jennifer Lopez scheint einiges an Muskeln zugelegt zu haben. Es scheint ganz so, als würde die Popsängerin jetzt eine Karriere als Bodybuilderin anstreben. Hier stimmt doch etwas nicht!
Dass Jennifer Lopez (49) einen durchtrainierten sexy Körper hat, ist allgemein bekannt. Immerhin ist ihr Knack-Po ihr Markenzeichen, und den Spitznamen «The Butt» (zu Deutsch: der Hintern) trägt sie nicht umsonst. Doch auf diesen Bildern scheint J.Lo nun etwas mit dem Fitnesstraining übertrieben zu haben. Vor allem ihre Schultern und Arme sind deutlich muskulöser als sonst. Was erst auf den zweiten Blick auffällt: Auf den Gym–Bildern ist nicht die Sängerin, sondern die Bodybuilderin Janice Garay (29) zu sehen!
Das ist nicht J.LoDie Fitness–Begeisterte stammt aus dem US-Bundesstaat Texas. Regelmässig postet das J.Lo-Double auf Instagram Fitness-Fotos unter dem Namen «JayfromHouston». Auch der Instagram-Name erinnert verdächtig an «Jenny from the block» alias Jennifer Lopez.
Janice Garay könnte ein Lopez-Double seinSelbst die über 200'000 Follower des Fitness-Models können bei einigen Bildern kaum glauben, dass es Janice Garay und nicht Jennifer Lopez persönlich ist. Einige kommentieren: «Ich denke immer, du bist J.Lo» und «Bist du dir ganz sicher, dass J.Lo nicht deine Mutter ist oder zumindest mit dir verwandt ist?».
Bei dieser Ähnlichkeit noch verblüffender: Zwischen den Damen liegt ein Altersunterschied von 20 Jahren. Beeindruckend, dass Jennifer Lopez auch mit 49 Jahren mit einer 29-jährigen Fitness-Influencerin verwechselt wird. Das zeigt einmal mehr, wie fit sich J.Lo hält.
Zum Abschluss der grossen Campingtournee besucht Baschi einen eher ungewöhnlichen Zeltplatz: den Circus Knie.
Diese Woche machte Baschi Camper in der ganzen Schweiz glücklich. Er besuchte Zeltplätze quer durchs Land und überraschte sie mit einem Minikonzert. Zum glorreichen Abschluss folgt der Besuch auf dem grössten mobilen Campingplatz des Landes: beim Circus Knie.
Die Artisten des Schweizer Nationalzirkus überrascht er beim Zmittag: «Witzig, die Artisten kommen aus den verschiedensten Ecken der Welt und kennen mich und meine Lieder gar nicht. Trotzdem sind sie voll dabei.»
Nach dem Minikonzert wurden die Rollen getauscht: Der Basler Mundartsänger konnte die Manege besichtigen. Eines fällt Baschi sofort ins Auge: «Die Artisten sind krass durchtrainiert, so ein attraktives Publikum hatte ich selten», meint er mit einem Augenzwinkern, während die Darsteller ihr Können auf dem Trampolin unter Beweis stellen.
Baschi hat die BLICK-Sommeraktion um seine Campingplatz-Tournee genossen: «Die Woche war unglaublich abwechslungsreich. Der Halt beim Circus Knie war aber wirklich der ungewöhnlichste!»
Starker Auftritt von Cross-Country-Europameisterin Jolanda Neff (25) beim Weltcup in Mont Sainte-Anne (Kanada). Die Ostschweizerin fertigt die Konkurrenz um Längen ab.
Für Jolanda Neff hätte die Woche fast nicht erfolgreicher sein können. Am Dienstag gewinnt die Mountainbikerin in Glasgow überlegen EM-Gold, am Freitag fährt sie beim Weltcup in Mont Sainte-Anne (Kanada) im Short-Track auf Platz zwei – und am Sonntag räumt sie im Cross-Country-Rennen ab.
Die Konkurrentinnen sind absolut chancenlos. Bereits in der ersten von sechs Runden setzt sich Neff ab. Nach 89 Minuten erreicht sie das Ziel mit einem Vorsprung von 1:52 Minuten auf die Dänin Annika Langvad. Dritte wird die Kanadierin Emily Batty (2:06). Das gute Schweizer Ergebnis komplettieren Alessandra Keller als Siebte und Linda Indergand als Zehnte.
Es ist der zweite Weltcup-Sieg Neffs nach Albstadt im Mai. Hinzu kommen zwei zweite Plätze und ein dritter Platz. Dank dieser Konstanz ist sie im Gesamt-Weltcup vor dem Final in La Bresse Ende August klar vorne.
«Es ist mir sehr gut gelaufen. Ich bin total happy. Die beiden letzten Male, als ich hier gewinnen konnte, gewann ich am Ende auch den Gesamtweltcup», sagt Neff. Dies war 2014 und 2015 der Fall.
Am späteren Abend bestreiten auch die Männer ihr Cross-Country-Rennen.
Schwingerkönig Matthias Sempach wird am Bernisch Kantonalen noch einmal gefeiert. Sein Rücktritt treibt auch Söhnchen Henry die Tränen in die Augen.
Der Applaus will und will nicht aufhören. Als Schwingerkönig Matthias Sempach (32) am Sonntagnachmittag die Utzenstorfer Arena betritt, gibt es auf den Rängen kein Halten mehr.
Ein letztes Mal feiern die Berner den König von 2013, der am Freitag wegen schwerer Probleme mit Halswirbelsäule und Rücken seinen Rücktritt geben musste.
«Ich bin sehr dankbar», so Sempach zur Menge. «Ich hatte lange das Glück, gesund zu bleiben. Meine Karriere hat sich entwickelt wie in einem Märchen: Ausgerechnet in Burgdorf hat 2013 alles zusammengepasst, als ich vor meiner Haustüre Schwingerkönig geworden bin!»
Mit Unterstützung seiner Liebsten hängt der frühere Überschwinger die Zwilchhosen in der Arena buchstäblich an den Nagel. Ehefrau Heidi («Sie hat mir die ganzen Jahre den Rücken freigehalten»), die Kinder Henry und Paula sind da, Physio Jean-Pierre Egger, für Sempach mehr als ein Angestellter, steht ihm auch jetzt zur Seite.
Die Tränen hält Sempach nach seiner emotionalen Rücktrittsankündigung am Freitag nun zurück. Auf die Zeit mit seiner Familie freue er sich.
Auch wenn sein ältester Spross nicht ganz glücklich zu sein scheint über seinen Papa im Schwingerruhestand. «Henry hat ein paar Mal geweint», sagt Sempach lächelnd über seinen dreijährigen Sohn, «ich glaube, er merkt schon, dass etwas anders wird».
Nach dem brutalen Angriff auf fünf junge Frauen am vergangenen Mittwoch in Genf haben am Sonntagnachmittag rund 500 Menschen in der Schweiz demonstriert. Die von der Juso organisierte Kundgebung fand gleichzeitig in den Städten Bern, Basel, Zürich und Lausanne statt.
In Bern und Zürich beteiligten sich je zwischen 150 und 200 Personen am Protest unter dem Motto «Alle für eine». In Basel und Lausanne gab es nach Angaben der JungsozialistInnen (Juso) etwa je 100 Kundgebungsteilnehmer.
In der Waadtländer Hauptstadt prangerte Staatsrätin und Vizepräsidentin der SP Schweiz, Géraldine Savary, eine Epidemie der Gewalt gegen Frauen an. «Was in Genf passiert ist, ist nur eine schlechte Nachricht, die die lange Liste der Gewalt gegen Frauen ergänzt. Aber wir alle wissen, dass dies kein Einzelfall ist und dass Frauen Opfer von Sexismus, Frauenfeindlichkeit und Gewalt sind.»
Juso-Präsidentin Tamara Funiciello sagte in Bern, Gewalt gegen Frauen sei wie eine Pyramide aufgebaut. «Sie beginnt beim sexistischen Witz und der Belästigung und ende mit Vergewaltigung und Ehrenmord.»
Natasha Wey, Co-Präsidentin der SP Frauen Schweiz, sagte. «Wir leben in einem Land, in dem alle drei Wochen eine Frau an den Folgen von physischer Gewalt stirbt.» Es brauche endlich Massnahmen gegen die Gewaltepidemie gegen Frauen, forderte sie.
Fünf Frauen mit Jahrgängen zwischen 1985 und 1996 waren am Mittwoch in Genf von einer Gruppe von Männern auf offener Strasse angegriffen worden. Zwei von ihnen mussten mit schweren Kopfverletzungen ins Spital gebracht werden, eine Frau liegt noch immer im Koma.
Der Fall ereignete sich um kurz nach fünf Uhr morgens am Ausgang eines Genfer Nachtlokals. Bereits am Donnerstag gingen in Genf rund 100 Menschen auf die Strasse, um ihrer Empörung Ausdruck zu verschaffen.
Keine Homo-Ehe, kein Diskriminierungschutz: Bei der Gleichstellung von Schwulen und Lesben liegt die Eidgenossenschaft im europäischen Ranking nur auf Platz 22.
In der Schweiz leuchten sie nicht besonders stark: die Regenbogenfarben auf dem Banner der Homosexuellen. Im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern haben Schwule und Lesben bei uns deutlich weniger Rechte. Zu diesem Fazit kommt ein Bericht des internationalen Dachverbands Ilga, ein weltweiter Zusammenschluss der Organisationen von Lesben, Schwulen, Transgender- und intersexuellen Menschen (englisch LGBT).
Gemäss der Studie erfüllt die Schweiz die rechtliche Gleichstellung von LGBT-Angehörigen zu 38 Prozent und belegt damit lediglich Platz 22 im europäischen Länder-Ranking – hinter Ungarn, Estland oder Kroatien.
Am fortschrittlichsten ist nach den Ilga-Kriterien Malta. Der Inselstaat rangiert vor Belgien und Norwegen auf Platz eins. Die wenigsten Rechte haben Homosexuelle und Transgender-Menschen in Monaco, Russland und – Rang 46 von 46 – in der Türkei.
Schweiz im MittelmassDoch warum schneidet die Schweiz schlechter ab als etwa Ungarn, wo es in den vergangenen Jahren wiederholt zu gewalttätigen Übergriffen auf Schwule und Lesben gekommen ist?
Für den Bericht untersuchte die Ilga 55 Forderungen der LGBT-Gemeinschaft. Sie reichen vom Recht zur Adoption von Stiefkindern bis zum Verbot der operativen Geschlechtskorrektur bei intersexuellen Kindern. Je mehr ein Land erfüllt, desto besser schneidet es ab. Die Analyse misst weniger die gesellschaftliche Akzeptanz von unterschiedlichen sexuellen Identitäten, sondern vielmehr deren gesetzlich garantierte Rechte. Und da ist die Schweiz im Europavergleich tatsächlich nur Mittelmass.
Selbst Irland kennt die Homo-Ehe – aber die Schweiz nichtBestes Beispiel: die Homo-Ehe. In fast allen westeuropäischen Ländern dürfen Schwule und Lesben heiraten. Selbst das erzkatholische Irland hat die gleichgeschlechtliche Ehen längst legalisiert. In der Schweiz hingegen ist die sogennannte Homo-Ehe immer noch verboten. Die parlamentarische Initiative «Ehe für alle» der Grünliberalen steckt seit Jahren in den politischen Mühlen Berns fest.
Miserabel schneidet die Schweiz auch beim Diskriminierungsschutz ab. Anders als rassistische sind homophobe Äusserungen in der Öffentlichkeit heute nicht per se strafbar. Eine Ausweitung der Rassismusstrafnorm auf Diskriminierung wegen der sexuellen Orientierung steht im Bundeshaus zwar zur Debatte, es gibt bisher aber keine politische Mehrheit dafür.
Fehlende gesetzliche VerankerungRené Schegg, Geschäftsführer des Schwulenverbandes Pink Cross, ist über das schlechte Abschneiden der Schweiz nicht erstaunt. Viele europäische Länder hätten in den letzten Jahren Gesetze verabschiedet, um die Rechte von LGBT-Menschen zu stärken. Schegg: «Die Gleichstellung muss auch in der Schweiz gesetzlich verankert werden.»
Zudem fordert Pink Cross, dass Hassdelikte gegen LGBT-Menschen statistisch gesondert erfasst werden. Solche Straftaten gibt es auch bei uns. Ende 2015 etwa stürmten Vermummte eine Schwulenbar in Zürich und attackierten Gäste wie Personal.
Christoph Z.* (68) wurde am Freitag in Thailand verhaftet – wegen Versicherungsbetrugs. Die Schweizer Behörden haben seine Auslieferung beantragt. Schon 2014 wurde gegen Z. ermittelt, weil er seinen Fahrschülerinnen Bilder von seinem Penis schickte.
Am späten Freitagabend klickten beim Schweizer Christoph Z.* (68) im thailändischen Sattahip, unweit der Touristenhochburg Pattaya, die Handschellen. Beamte der örtlichen Kriminalpolizei verhafteten den ehemaligen Fahrlehrer auf Basis eines von den Schweizer Behörden ausgestellten Haftbefehls.
Dem 68-Jährigen wird Versicherungsbetrug vorgeworfen. Er soll während seiner Tätigkeit als Fahrlehrer im Kanton Zug immer wieder falsche Angaben zu angeblichen Unfällen seiner Fahrschüler gemacht haben, wie die «Bangkok Post» berichtet. Mit dieser Masche habe er über einen ZeitrauZum von zehn Jahren rund 600'000 Franken ergaunert.
2014 ein Verfahren wegen sexueller BelästigungEs ist nicht das erste Mal, dass Z. es mit den Zuger Strafverfolgungsbehörden zu tun bekommt. 2014 wurde bereits wegen Pornografie und sexueller Belästigung gegen ihn ermittelt.
Er hatte Bilder seines Penis an seine Fahrschülerinnen geschickt. Damals entzog sich Z. dem Verfahren, indem er nach Thailand auswanderte. Die Zeitung «20 Minuten» machte den Fall damals publik.
Auslieferungsantrag gestelltDie Schweizer Behörden haben einen Antrag auf die Auslieferung von Z. gestellt. Gemäss der «Bangkok Post» leistet Thailand solchen Anträgen in der Regel Folge, wenn das Delikt gemäss thailändischem Recht mit mehr als einem Jahr Haft bestraft wird.
Christoph Z. bestreitet die Vorwürfe. Er behauptet zudem, nichts von einem Strafverfahren gegen ihn zu wissen. Die Zuger Behörden konnten nicht für eine Stellungnahme erreicht werden. (krj)
* Name der Redaktion bekannt
SAIGNELÉGIER - JU - Rund 55'000 Personen haben am Wochenende den traditionellen Marché-Concours in Saignelégier JU besucht. Bei der 115. Ausgabe war der Kanton Freiburg Ehrengast. Das Pferdefest diente auch als Tribüne, um an die Jurafrage zu erinnern.
«Dies ist eine ausgezeichnete Ausgabe», zog der Kommunikationsverantwortliche der Veranstaltung, Philippe Aubry, Bilanz. «Die Freiburger waren in grosser Zahl da und präsentierten Animationen, die vom Publikum sehr geschätzt wurden», fügte er hinzu, indem er die perfekten Wetterbedingungen, die von Freitag bis Sonntag herrschten, erwähnte.
Die Höhepunkte der 115. Ausgabe waren, wie jedes Jahr, der Folklore-Umzug, die grosse Pferdeparade und das Pferderennen. Tausende von Menschen aus der Schweiz, aber auch aus dem Ausland waren am Morgen in den Hauptort der Freiberge angekommen, um an der grossen Pferdemesse teilzunehmen.
Der Ehrengast stellte sich unter dem Motto «Fribourg, le bonheur en plus» vor. Während des grossen Folklore-Umzugs illustrierte der Kanton seine Besonderheiten wie den Eishockeyclub HC Fribourg-Gottéron, die Bénichon (Kilbifest) oder die Fasnacht auf rund zwanzig Gemälden.
Auch hat Freiburg eine grosse Reitertradition. Es gibt zehn Vereinigungen und Verbände, die in diesem Bereich tätig sind. Der Kanton zählt mehr als 6600 Zucht- und Sportpferde, darunter 1658 der Freiberger-Rasse.
Doch auch die Politik war ein Thema. Der Präsident der jurassischen Regierung, David Eray, nutzte die Anwesenheit von Bundespräsident Alain Berset, um die Landesregierung aufzufordern, sich verstärkt mit dem Dossier Moutier BE zu beschäftigen.
«Der Bundesrat muss wirklich begreifen, dass ein Aufschub in dieser Frage die Region in ein Klima stürzen könnte, das wir nicht mehr erleben wollen», sagte der jurassische Regierungspräsident im offiziellen Teil. Seit dem knappen Ja an der Urne in Moutier vom 18. Juni 2017 ist der Wechsel vom Kanton Bern zum Kanton Jura wegen Beschwerden ins Stocken geraten.
Für den Regierungspräsidenten ist es höchste Zeit, dass der Bund handelt und sich Gehör verschafft. «Es ist wichtig, dass sich der Bundesrat über die Folgen eine Annullierung der Abstimmung bewusst ist, die einige im Berner Lager ohne jede Grundlage fordern», sagte Eray.
Berset äusserte sich diplomatisch, indem er erklärte, dass die Dinge unter den bestmöglichen Bedingungen vorankommen müssten. «Wir wünschen, dass Entscheidungen getroffen werden», sagte Berset und wies darauf hin, dass der Bund den Prozess mit der tripartiten Konferenz begleite.
Nicht kommentieren wollte der Bundespräsident hingegen das EU-Dossier und den Gesprächsboykott der Gewerkschaften zu flankierenden Massnahme. Berset wollte gegenüber der Agentur Keystone-SDA auch keine Angaben machen, ob dieses Thema an der nächsten Bundesratssitzung vom Mittwoch diskutiert wird.
Oliver Hegi (25) ist Europameister! Der Schweizer turnt sich in Glasgow am Reck zu Gold. Auch am Barren holt der Aargauer eine Medaille.
Oliver Hegi fliegt in seiner Parade-Disziplin zu Gold! Am Reck zeigt er eine sensationelle, fehlerfreie Darbietung. Die Super-Übung wird mit 14.700 Punkten belohnt.
Nach dem Durchgang ist ihm die Freude anzusehen. Der Aargauer strahlt mit dem Scheinwerfer um die Wette. Da Hegi als Erster startet, wartet er lange, bis die tolle Klassierung bestätigt ist.
Einzig der Olympiasieger von 2012, Epke Zonderland (Ho), kommt nochmals gefährlich heran. Doch wegen eines Fehlers fehlen ihm 0.300 Punkte auf den Schweizer.
Mit dem Goldgewinn wird Hegi der Nachfolger vom Schweizer Pablo Brägger. Im letzten Jahr landete Hegi noch auf dem 2. Platz.
Beinahe schafft es mit Taha Serhani ein zweiter Schweizer aufs Podest. Der 23-Jährige positioniert sich auf dem vierten Platz – punktgleich mit David Vecsernyes aus Ungarn. Einzig die Schwierigkeits-Bewertung entscheidet gegen den Winterthurer.
Dazu Bronze am Barren
Nach der tollen Qualifikation zählt Oliver Hegi im Final auch hier zu den Medaillenkandidaten. Er kann dem Druck standhalten. Der Schweizer turnt sich auch am Barren zu einer Medaille, es ist die bronzene!
Hegi zeigt einen beinahe fehlerlosen Durchgang. Einzig beim Abgang muss er einen kleinen Ausfallschritt einbauen. Dieser lässt ihn bis zum Schluss zittern, da der Deutsche Nils Dunkel, der auf dem 4. Platz landet, ebenfalls einen souveränen Durchgang zeigt. Vor Hegi stehen zwei Russen – Artur Dalaloyan und David Belyavskiy.
Henji Mboyo, der zweite Schweizer im Barren-Final, landet nach einem Sturz im Abgang auf dem siebten Platz. Doch es wird klar: Dem 19-Jährigen Zürcher gehört die Zukunft. (fss)
In Nordsyrien explodierte am Sonntag ein in einem Wohnhaus untergebrachtes Waffenlager von Rebellen. Drei Häuser stürzten dabei ein. Mindestens 39 Menschen starben, darunter auch viele Kinder. Die Suche nach Überlebenden läuft.
Bei einer Explosion in einem Rebellen-Waffenlager im Norden Syriens sind am Sonntag mindestens 39 Zivilisten getötet worden. Unter den Toten war etwa ein Dutzend Kinder, wie die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte.
Die Explosion ereignete sich demnach in einem Wohngebiet in Sarmada im Norden der nordwestlichen Provinz Idlib. Die Ursache der Explosion war den Angaben zufolge zunächst unklar.
Das Waffenlager war nach Angaben der Beobachtungsstelle in einem Wohnhaus untergebracht. Auch zwei angrenzende Häuser stürzten ein. Rettungskräfte der Weisshelme, die in den syrischen Rebellengebieten Erste Hilfe leisten, suchten in den Trümmern nach Überlebenden, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete.
Das Haus gehörte nach Angaben der Beobachtungsstelle einem Waffenhändler, der mit der Dschihadistenallianz Hajat Tahrir al-Scham (HTS - deutsch etwa: Leben und Befreiung Syriens) zusammenarbeitet.
Die Gruppe, die vom früheren syrischen Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida dominiert wird, kontrolliert einen Grossteil der Provinz Idlib. Der Rest wird von anderen islamistischen Rebellen kontrolliert.
Bei der Explosion wurden nach Angaben der Beobachtungsstelle vor allem Familienangehörige von HTS-Kämpfern getötet. Die in Grossbritannien ansässige Beobachtungsstelle bezieht ihre Angaben von Aktivisten vor Ort. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.
Ein Aktivist der Weisshelme sagte, unter den Toten seien mehrere Frauen und Kinder. Es seien auch mehrere Überlebende aus den Trümmern gerettet worden.
Die Provinz Idlib an der Grenze zur Türkei ist eine der letzten Rebellenbastionen in Syrien. Trotz internationaler Mahnungen bereiten sich die Truppen von Präsident Baschar al-Assad offenbar auf eine Offensive auf Idlib vor.
Zuletzt hatte es dort vermehrt Luftangriffe syrischer und russischer Kampfjets gegeben. Syrische Flugzeuge warfen zudem Flugblätter ab, in denen die Bewohner zur Kapitulation aufgefordert wurden.
In der Innenstadt von Hamburg wurde am Samstagmorgen gegen 9 Uhr ein 14-Jähriges Mädchen in einem Hauseingang vergewaltigt. Ein 30 Jahre alter Afghane ist in Haft.
Am helllichten Tag ist ein 14-jähriges Mädchen in der Hamburger Innenstadt Opfer eines Sexualdeliktes geworden. Ein polizeibekannter Tatverdächtiger, ein 30-jähriger Afghane, wurde festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.
Die Tat ereignete sich am Samstagvormittag gegen 9 Uhr, einem Bericht des «Hamburger Abendblatts» zufolge wurde das Mädchen vergewaltigt.
Verfolgt und in Hauseingang vergewaltigtDer Mann soll die 14-Jährige einer Mitteilung der Polizei zufolge am Hauptbahnhof angesprochen und so getan haben, als würden beide sich schon lange kennen. Das Mädchen entfernte sich, der Mann folgte ihr jedoch und verwickelte sie immer wieder in ein Gespräch.
Im Bereich eines Elektrofachmarkts soll er die 14-Jährige dann in einen Hauseingang gezogen und dort trotz Gegenwehr sexuelle Handlungen an ihr vorgenommen haben.
Anschliessend verfolgte er die 14-Jährige, die zunächst mit einer U-Bahn fuhr und an einer Tankstelle schliesslich um Hilfe bat. Die alarmierten Polizeibeamten nahmen den Tatverdächtigen, der das Eintreffen der Polizei abwartete, vorläufig fest. Ein Alkoholtest ergab einen Wert von 2,24 Promille. (SDA)
BERN - Die Jungsozialisten sammeln seit vergangenem Oktober Unterschriften für ihre 99-Prozent-Initiative. Zehn Monate später verkündet Präsidentin Funiciello, dass die Jungpartei gut auf Kurs sei.
Gut acht Monate haben die Jungsozialisten noch Zeit, um die nötigen 100'000 Unterschriften für ihre 99-Prozent-Initiative zu sammeln. Präsidentin Tamara Funiciello (28) muss eingestehen, dass sie leicht im Verzug ist: «Wir haben uns intern das Ziel gesteckt, die Initiative bereits im Oktober einzureichen. Diese Marke erreichen wir nicht.»
Die Juso-Chefin präzisiert aber sogleich: «Momentan stehen wir bei gut 90’000 Unterschriften. Bis im April sollen weitere 45’000 dazu kommen, um ganz sicher zu sein, dass die Initiative für gültig erklärt wird. Ich kann also mit grosser Zuversicht sagen: Die 99-Prozent-Initiative kommt. Und sie wird heftig kommen!», freut sich die Bernerin.
Enormer Kraftakt aller AnhängerDamit lanciert die Jungpartei nach der 1:12-Initiative und der Nahrungsmittelspekulations-Initiative schon wieder erfolgreich ein Volksbegehren. «Keine Selbstverständlichkeit», wie Funiciello sagt. Doch das Anliegen komme in der Bevölkerung einfach gut an. Besonders auch in ländlichen Kantonen wie dem Wallis sei die Unterstützung gross.
Trotz des erfreulichen Zwischenstandes, will sich Funiciello nicht zurücklehnen. «Es braucht von all unseren Anhängern noch grossen Einsatz. Also alle auf die Strasse gegen die Abzocker!»
Juso verlangt mehr, als bei Steuervorlage diskutiert wirdNach ihren Juli-Ferien gibt sich Funiciello also wieder gewohnt kämpferisch. Und kann sich einen Seitenhieb Richtung Parlament nicht verkneifen. Denn dort berät am Montag die Wirtschaftskommission des Nationalrats die Verknüpfung der Steuervorlage 17 – der Neuauflage der gescheiterten Unternehmenssteuerreform III – mit einer AHV-Finanzspritze.
«Dort streiten sie über eine Dividendenbesteuerung in der Grössenordnung von 70 Prozent. Wir fordern 150 Prozent!», so Funciello. Zur Erinnerung: Die radikale 99-Prozent-Initiative will Kapitaleinkommen – etwa aus Dividenden – oberhalb eines gewissen Freibetrags 1,5 mal so hoch besteuern wie Arbeitseinkommen.
Das Thema bleibe also so oder so auf dem Tisch – Steuervorlage 17 hin oder her, warnt die Bernerin. «Die sollen sich das in Bern hinter die Ohren schreiben, denn wir stehen mit dem Gegenschlag bereit.»
CASLANO TI - Mario B.* wollte Drogen kaufen und brauchte Geld. Als seine Grossmutter nichts geben wollte, zog der gebürtige Deutschschweizer plötzlich einen Hammer hervor.
Fünf Wochen nach der Bluttat in Caslano TI zeichnen sich die ersten erschreckenden Details des Mordes ab. Wie «Il Caffè» berichtet, hat Mario B. in der Nacht auf den 6. Juli 2018, seine Grossmutter erschlagen, weil sie ihm kein Geld geben wollte. Anna B.* (81) musste wegen 200 Franken sterben.
Der verhängnisvolle Abend beginnt in der Wohnung des Enkels in der Via Stazione von Caslano. Mario B. trinkt Grappa. Er leert eine ganze Flasche. Dann nimmt er Kokain. Doch der junge Deutschschweizer will mehr von der Droge. In der Nacht macht er sich auf den Weg in die nur wenige Hundert Meter entfernte Via Chiesuola. Dort lebt sein Grosi Anna.
Mario B. hat einen Schlüssel für die VillaMario B. hat einen Schlüssel für die Villa. Er hatte dort viele Jahre gelebt. Weil seine Eltern in der Deutschschweiz mit dem schwierigen Jungen nicht mehr klarkamen, hatte sich Grossmutter Anna B. des damaligen Teenagers angenommen (BLICK berichtete).
Mario B. weiss, wo die Dinge im Haus seines Grosis stehen. Auch, wo der Hammer verstaut ist. Anna B. schläft noch, als Enkel Mario in der Tür steht. Er will Geld. 200 Franken. Doch sein Grosi weiss, dass Mario B. in den letzten Monaten in die Drogenszene abgerutscht ist. Sie weigert sich, ihm das Geld zu geben.
Kaum dreht die alte Dame ihrem Enkel den Rücken zu, um zurück ins Schlafzimmer zu gehen, zückt Mario B. den Hammer. Er versetzt seinem Grosi einen Schlag auf den Hinterkopf. Die Rentnerin geht zu Boden. Mario B. schlägt noch elf Mal mit äusserster Brutalität auf den Schädel der wehrlosen Frau ein, bis diese sich nicht mehr regt.
Enkel überschüttet sein Grosi mit BenzinUm seine Tat zu vertuschen, geht der psychisch labile junge Mann in die Garage. Dort steht ein Kanister. Doch darin ist zu wenig Benzin, schreibt die Tessiner Sonntagszeitung weiter. Mario B. geht zur nächsten Tankstelle, füllt den Kanister bis zum Anschlag auf und kehrt zum Tatort zurück.
Er überschüttet seine Grossmutter mit Benzin und zündet den Körper an. Der Rauch fällt den Nachbarn auf. Sie rufen die Polizei. Noch ehe das Feuer auf die Möbel übergreifen kann und ein Grossbrand entsteht, ist die Feuerwehr zur Stelle.
Schnell fällt der Verdacht auf den Enkel. Mario B. wird noch am gleichen Tag festgenommen. Im Verhör gesteht der gelernte Gärtner all die grausigen Details. Zunächst versucht er, die Schuld auf einen Freund zu schieben. Er habe ihn zum Mord angestiftet. Doch im Laufe der Befragungen gibt Mario B. zu: «Ich habe alles allein gemacht. Es gibt keinen Komplizen.»
* Namen bekannt
Der FC Basel schlägt den FC Sion nach 2:0-Führung mit 3:2. Damit verlängert sich die Erfolgs-Serie von Trainer Marcel Koller am Rheinknie.
Das Spiel: Zwischen dem Anpfiff und der Basler Führung berührt Sion durch Rossi ein einziges Mal (!) den Ball. Der FCB trifft durch Ajeti nach 45 Sekunden. Obwohl Sion mitspielt, den Ball öfters besitzt, setzt Basel die Nadelstiche – und kontert sich zum 2:0. Die Gäste geben nicht auf, was (vorerst) beloht wird: Vor und nach der Pause schlägt Jung-Stürmer Uldrikis zu. Entschieden wird das Spiel durch ein Eigentor 20 Minuten vor Schluss zugunsten der Mannschaft von Trainer Marcel Koller. Einem mit viel Selbstvertrauen aufgetankten Sion gelingt die erneute Reaktion nicht mehr. Kollers Serie beim FCB geht weiter: 3. Sieg im 3. Spiel!
Die Tore:
1. Minute, 1:0 | Albian Ajeti. Das Eigengewächs macht den Basler Blitzstart perfekt, veredelt nach genau 45 Sekunden eine sehenswerte Ballstafette über Petretta und Zuffi. 2. Saisontor.
28. Minute, 2:0 | Fabian Frei. Widmer spielt den heranbrausenden Frei mit einer Flanke frei, dieser schliesst direkt ab – platziert in die Ecke. Wie Ajeti erzielt Frei sein 2. Saisontor.
40. Minute, 2:1 | Roberts Uldrikis. Aussenverteidiger Abdellaoui schlägt eine scharfe Flanke hinter die Abwehr, wo Startelf-Debütant Uldrikis nur noch den Fuss hinhalten muss.
56. Minute, 2:2 | Roberts Uldrikis. Der junge Lette (20) schlägt erneut nach einer Flanke von Abdellaoui zu, diesmal nutzt der 1,98-Meter-Hüne seine Überlegenheit in der Luft aus.
71. Minute, 3:2 | Andre Neitzke (Eigentor). Widmer will Stürmer Ajeti vor dem Tor anspielen, Neitzke grätscht aber dazwischen – und den Ball ins eigene Tor.
Der Beste: Roberts Uldrikis. Der lettische Hüne erzielt beide Tore der Walliser. Hätte in der 58. Minute sogar den Hattrick schaffen können.
Der Schlechteste: Andre Neitzke. Ein Nachmittag zum Vergessen für den brasilianischen Verteidiger. Viele Stellungsfehler und ein Eigentor.
Die Stimmen: FCB-Trainer Marcel Koller zeigt sich nach dem knappen Sieg selbstkritisch. «Der Sieg war sicher etwas glücklich», gibt er zu.
Und das sagen die Spieler! Marek Suchy zu seiner Verletzung, die ihn zur Auswechslung zwang: «Ich hatte eine Reizung an der Achillesehne.»
Das gab zu reden: Sion druckt den Namen von Anto Grgic, Toptorschütze mit 3 Toren, falsch aufs Trikot ab. Statt «Grgic» steht rot auf weiss «Grcic».
So gehts weiter: Die Super League geht erst in zwei Wochen weiter. Dazwischen passiert aber so einiges:Basel spielt in der Europa-League-Quali das Rückspiel gegen Arnheim (Do, 16.8., 20 Uhr) und im Schweizer Cup gegen Montlingen (Sa, 18.8., 18.15 Uhr). Sion trifft in der 1. Cup-Runde auf Köniz (Sa, 18.8., 19 Uhr).
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Basel – Sion 3:2 (2:1)
St. Jakob-Park, 25'078 Zuschauer
SR: Fedayi San
Tore: 1. Ajeti (Zuffi) 1:0. 28. Frei (Widmer) 2:0. 38. Uldrikis (Abdellaoui) 2:1. 56. Uldrikis (Abdellaoui) 2:2. 71. Neitzke (Eigentor).
Basel: Omlin; Widmer, Suchy, Balanta, Petretta; Serey Die, Frei; Van Wolfswinkel, Zuffi, Stocker; Ajeti.
Sion: Fickentscher; Maceiras, Raphael, Neitzke, Abdellaoui; Mveng, Toma, Grgic; Kasami, Uldrikis, Djitté.
Einwechslungen: Basel: Campo (4; 46. für Suchy). 58. Oberlin (für Stocker). 88. Okafor (für Ajeti). Sion: Ndoye (71. für Toma). Philippe (76. für Djitté). Acquafresca (86. für Uldrikis).
Bemerkungen: Basel ohne Cümart (gesperrt), Kuzmanovic und Bua (verletzt). Sion ohne Mitrjuschkin, Zock, Carlitos, Adryan, Kukeli, Angha, Fortune, Kouassi (alle verletzt).
Gelb: 35. Maceiras (Foul). 39. Widmer (Foul). 45. Neitzke (Foul).