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Updated: 1 day 11 hours ago

Wacker startet in die Champions League: «Das ist für uns eine finanzielle Herkulesaufgabe»

Thu, 09/13/2018 - 01:55

Die Königsklasse bedeutet nicht immer königlichen Lohn. Während YB im Fussball gegen 30 Millionen Franken einnimmt, kämpfen die Handballer von Wacker Thun um eine schwarze Null.

Am Samstag gehts für Wacker Thun los in der Handball Champions League. Für den Schweizer Meister ein zweischneidiges Schwert: Einerseits winkt die Chance, sich mit Teams auf internationalem Top-Niveau zu messen. Andererseits bedeutet die Königsklasse eine sportliche Zusatzbelastung von mindestens zehn Spielen. Ganz zu schweigen vom finanziellen Aufwand.

450 000 Franken haben die Berner Oberländer budgetiert. Stellt man diesem Betrag die Mini-Antrittsgage von rund 70 000 Franken gegenüber, so ist verständlich, dass Wacker-Trainer Martin Rubin die Champions League als «finanzielle Herkulesaufgabe» bezeichnet. Ob die Thuner diese wirtschaftlich meistern können, hängt vom Goodwill ihrer Sponsoren sowie vom Publikumsaufmarsch an den Heimspielen ab.

Das Problem: Diese finden nicht wie gewohnt in der Thuner Lachenhalle, sondern in der nagelneuen Berner Handball-Arena in Gümligen statt. Rubin wertet diesen durch die EHF-Regeln bedingten Umzug eher als Nachteil. «Leider reisen die Thuner nicht so gerne nach Bern. Während wir zu Hause jeweils 1500 Fans haben, kommen nur etwa 500 an die Derbys beim BSV.»

Für den Meistertrainer bietet sich mit der Königsklasse allerdings eine weitere Gelegenheit, damit seine neu formierte Mannschaft zusätzliche Matchpraxis sammeln kann. Gerade auf den entscheidenden Positionen im Rückraum verfügt Wacker nach den Abgängen von Roman Caspar, Lukas von Deschwanden und Lenny Rubin kaum über internationale Erfahrung.

Fokus auf die Meisterschaft

Sollte sich ein Gegner wie etwa die polnischen Gruppenfavoriten von Wisla Plock früh als zu stark herausstellen, wird Rubin seinen Stammkräften auch die eine oder andere Pause gönnen. Die Chancen auf einen der ersten beiden Gruppenplätze und damit das Weiterkommen seien nämlich eher gering. Rubin legt den Fokus auch dieses Jahr auf die Meisterschaft. «Die Champions League ist mehr so eine Zugabe.»

*****

So funktioniert die Handball Champions League

Die 28 qualifizierten Vereine werden zweigeteilt: Die 16 stärksten Teams messen sich in zwei Gruppen à 8 Mannschaften (A und B). Die beiden Gruppensieger stehen direkt in den Viertelfinals, die Mannschaften auf Plätzen 2 bis 6 gehen den Umweg über die Achtelfinals. Jene auf den Rängen 7 und 8 scheiden aus.

Wacker Thun wurde in der zweiten, schwächeren Kategorie zusammen mit Wisla Plock (Pol), Dinamo Bukarest (Rum), Elverum (No), Ademar Leon (Sp) und Riihimäki Cocks (Fi) in die Gruppe D gelost. Die Erst- und Zweitplatzierten der Gruppen C und D qualifizieren sich für ein Playoff, deren Sieger dann in den Achtelfinals auf die zehn verbliebenen Teams aus den Gruppen A und B treffen.

Als Titelverteidiger geht Montpellier mit dem Schweizer Nationalkeeper Nikola Portner an den Start. Favorit ist erneut der französische Meister Paris Saint-Germain, der trotz absoluter Star- Besetzung die Champions League noch nie gewinnen konnte.

Categories: Swiss News

Charlotte Gainsbourg nagt am Tod ihrer Schwester: «Die Leute wissen alles von mir»

Thu, 09/13/2018 - 01:54

Charlotte Gainsbourg wuchs schon als kleines Kind im Blitzlichtgewitter auf. Sie ist die Tochter von Serge Gainsbourg und Jane Birkin. Heute hat sie sich als Musikerin und Schauspielerin einen eigenen Namen gemacht. BLICK traf sie zum Interview.

Charlotte Gainsbourg (47) sorgte als Teenager mit ihrem Vater im Song «Lemon Incest» für einen Skandal, war im Aufreger-Film «Nymphomaniac» zu sehen und ist momentan mit neuer Musik unterwegs – am 6. Dezember auch im Volkshaus Zürich. BLICK traf die Tochter von Serge Gainsbourg (1928–1991) und Jane Birkin (71) zum Interview.

BLICK: Auf Ihrem Album «Rest» singen Sie vom Tod Ihres Vaters und Ihrer Halbschwester Kate Barry (1967–2013). Ist es nicht schwierig, so viel preiszugeben? 
Klar war ich mir bewusst, dass die Texte öffentlich werden. Aber mir war es wichtiger, dass ich den Schmerz verarbeiten konnte. Zudem wissen die Leute in Frankreich fast alles von mir. 

Wegen des tragischen Tods von Kate – sie stürzte 2013 aus dem Fenster ihrer Pariser Wohnung – verliessen Sie Frankreich und zogen nach New York. Fühlen Sie sich schon heimisch?
Am Anfang fühlte ich mich wie neu geboren. Damals war Obama noch Präsident, alles war anders. Zwei Jahre lang entdeckte ich die Stadt und bekam einen neuen Blick auf die Dinge. Glücklich war ich nicht, der Schmerz war zu gross. Und heute sehe ich immer mehr, dass ich nicht dorthin gehöre.

Wie war Ihre Kindheit?
Rückblickend muss ich sagen, dass ich keine verrückten Eltern hatte, sondern solche, die gerne Spass hatten. Sie haben nur ein bisschen gearbeitet und nebenbei noch Partys gefeiert. Wir Kinder haben uns während der Schulzeit vielleicht etwas einsam gefühlt. Aber dann gab es die Ferien in der Normandie, die waren schön. Mein Vater hatte Flugangst, deshalb sind wir nie weit gereist. 

Wurde Ihnen das Showbusiness in die Wiege gelegt?
Dieser Weg hat sich einfach richtig angefühlt. Meine Eltern hielten nicht so viel von der Schule. Mit 14 legte mir meine Mutter ein Schauspielcasting nahe. Ich ging zwar hin, wusste aber nicht, ob das wirklich das ist, was ich will. Ich war einfach überglücklich, als ich gewählt wurde. Für meine Eltern war es danach total normal, mich in ihre Arbeit zu integrieren. Aber ich habe mich nie überfordert gefühlt, sondern stolz. 

Der Song «Lemon Incest» mit Ihrem Vater sorgte durch den Inhalt für einen Skandal. War das nicht belastend?
Das Lustige ist, dass ich mich 1984 entschied, in ein Schweizer Internat zu gehen. Bei den Aufnahmen habe ich den Inhalt verstanden und habe einfach meinem Vater vertraut. Klar wusste ich, dass er ein Draufgänger ist und gerne aneckt, darum hat mich das auch nicht überrascht. Der Song erschien, als ich schon weg war, deshalb bekam ich gar nichts von dem Trubel mit. 

Categories: Swiss News

So verzweifelt sind Wohnungsbesitzer: Sie zahlen neuen Mietern sogar einen Zustupf ans GA

Thu, 09/13/2018 - 01:52

Um ihre Wohnungen und Häuser für Interessenten schmackhafter zu machen, locken Vermieter mit Goodies. Eine Mietzinsreduktion fassen sie nicht ins Auge.

Ein Rekord: 72'294 Wohnungen und Häuser stehen in der Schweiz leer. (BLICK berichtete) Das zeigen gestern veröffentlichte Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS). Das sind 8020 mehr als im Vorjahr, was einem Anstieg von rund 13 Prozent entspricht. Die Leerwohnungsziffer stieg in den letzten acht Jahren von 0,9 auf 1,6 Prozent. Sie beschreibt das Verhältnis zwischen der Zahl leerstehender Wohnungen und dem Wohnungsbestand.Im Kantonsvergleich liegt Solothurn an erster Stelle: Von rund 136'000 Wohnungen sind über 4'000 frei.

An zweiter und dritter Stelle folgen die Kantone Aargau und Jura. Sowieso weist das Mittelland mit über 19'000 Wohnungen den höchsten Leerstand auf. Die tiefste Leerwohnungsziffer ist im Kanton Zug – hier stehen 257 von über 58'000 Wohnungen leer. Von Wohnungsknappheit kann kaum mehr die Rede sein.

Vermieter locken mit Goodys

Theoretisch fänden alle Einwohner von St. Gallen und Lugano Platz, wenn jede freie Wohnung von zwei Personen bewohnt würde. Der Hauseigentümerverband Schweiz (HEV) hat eine Verlustrechnung aufgestellt: Geht man davon aus, jede Wohnung für 1000 Franken vermieten zu können, so erleiden die Vermieter einen Mietzinsausfall von 864 Millionen Franken in einem Jahr.
Um dem Verlustgeschäft entgegenzuwirken, locken Vermieter mit Goodys: Immer wieder berichtete der BLICK über ­Gratis-Mieten, geschenkte iPads oder Ikea-Gutscheine, die zum Abschluss eines Mietvertrages angeboten werden.

Mobilitätspaket inbegriffen

«Vermieter locken Interessenten eher mit einer Gratis-Miete, bevor sie eine Mietzinsreduktion ins Auge fassen», weiss Michel Benedetti vom Immo-Berater Iazi. Weil immer mehr Wohnungen auf den Markt kommen, greifen die Vermieter zu Lockangeboten, die man bisher in der Schweiz so nicht sah: Für die zukünftigen Mieter der Überbauung Mattenhof samt Hochhaus Matteo in Kriens LU gibt es zur Wohnung jährlich gratis gleich ein ganzes Mobilitätspaket dazu. Je nach Wohnungsgrösse variiert der Wert zwischen 400 und 800 Franken.

Damit können die Bewohner das Bikesharing Nextbike, ­Carsharing mit hauseigenen Wagen, E-Cargo-Bikes und einen Veloservice nutzen. Zudem ­beteiligt sich der Vermieter mit einem Betrag von 200 bis 400 Franken am GA oder Verbund­abo.
Ziel sei es, vor allem Mieter ohne Auto anzusprechen und auf eine zukunftsträchtige ­Fortbewegung zu setzen, wirbt die Immobilienbetreiberin Intercity Real Estate Services.
Die 146 Wohnungen sind seit September auf dem Markt, im Juli 2019 sollen die ersten Bewohner einziehen.

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BLICK trifft die England-Legende: Der saubere Auftritt von Skandalnudel Paul Gascoigne

Thu, 09/13/2018 - 01:51

Die schönsten Szenen beim Länderspiel der Schweiz in Leicester: Der englische Nationalheld Paul Gascoigne (51) tanzt und lacht. Dabei sollte er doch längst tot sein.

Xherdan Shaqiri und Co. geben Interviews. Wenige Meter daneben, im Bauch des King Power Stadium, tanzt ein älterer Mann in Hemd und Anzug den Tanz aus dem beliebten Video-Game Fortnite. Er tanzt einem kleinen Mädchen zuliebe – ein wenig hüftsteif, aber ganz passabel. Vom englischen Materialwart kriegt er eine Umarmung und ein Shirt. Mit den Stars Harry Kane und Marcus Rashford plaudert und posiert er auf ­Fotos. Coach Gareth Southgate begrüsst ihn wie einen Freund.

Einmal hingeschaut, ein zweites Mal ... Ist das nicht Paul Gascoigne?

Er ist es. Gazza, englischer Dribbelkönig mit Goldfüsschen. Als «Englands letztes Genie» bezeichnet ihn sein ehemaliger Mitspieler Southgate. Andere Spieler mit ihm zu vergleichen, sei absolut unmöglich und unfair.

Doch Gazza war nicht nur Genie. Leider ist er auch Wahnsinn. Durchgeknallt. Zu Beginn seiner Karriere fällt er durch derbe Sprüche und Streiche auf. Je länger, desto öfter dann durch totale Abstürze. Vor Spielen habe er manchmal mit etlichen Brandys, Wein und Koks auf Touren kommen müssen, erzählte er vor Jahren. Dass er noch lebt, ist ein Wunder. Mehrmals säuft sich der Alkoholiker fast zu Tode. Hinzu kommen Drogen und Medikamente.

Gazza lässt nichts aus: Häusliche Gewalt. Knast. Skandale. Depressionen. Und immer wieder Abstürze gefolgt von Entziehungskuren. Alles begleitet von der britischen Boulevardpresse. Der WM-Held von 1990 ist schliesslich Allgemeingut in England.

«Er wird wohl bald sterben, es hat keinen Zweck, ihm zu helfen», erzählte sein damals zwölfjähriger Sohn Regan 2009 in der TV-Doku «Saving Gazza» (Gazza retten).

Vor zwei Jahren der Tiefpunkt. Wieder einer. Bilder gehen um die Welt, die den ehemaligen Superstar zeigen, wie er aus einem Taxi steigt. Dabei trägt er nichts als einen Bademantel. Anscheinend auf dem Weg, um Gin, Schmerztabletten und Zigis zu kaufen. Wieder ein Absturz. Viele befürchten, es könnte endgültig der letzte sein.

In seiner Autobiografie liefert der Mann aus Dunston in Nordostengland Erklärungen. Schon als Elfjähriger sei er innerlich gebrochen, verrät Gazza darin. Damals hätte er auf ­einen achtjährigen Nachbarsjungen aufpassen sollen. Die beiden kickten auf der Strasse. Der kleine Gascoigne schickt den Bub in die Tiefe – und in ein Auto. Der Junge stirbt. Unfassbar. Seit diesem Tag leidet Gascoigne unter massiven Schlafproblemen.

Mittlerweile ist Gazza 51 und lebt noch immer.

Im Stadionbauch lobt er Rashford, Kane und Co., sagt: «Die Jungs haben es gut gemacht, es ist ein gutes Resultat. Es war ein toller Event, ich habe es sehr genossen.» Gazza ist höflich. Denn der Auftritt seiner Nachfolger gegen die Schweiz war kein Genuss. Sein Auftritt – der Auftritt des englischen Nationalhelden – allerdings schon!

Der Alkoholiker ist trocken. Freundlich und gut gelaunt ­posiert er für Selfies. Auch mit BLICK. Auf die Frage, wie es ihm gehe, antwortet er mit ­einem Lächeln im Gesicht: «Sehr gut, danke.»

Ganz England hofft jetzt, dass es so bleibt. Dass ihr Gazza nicht wieder einen Rückfall erleidet. Denn wie sagte er einst: «Manchmal bin ich gut drauf, und dann wache ich auf, ein Flasche Gin neben mir, und ich denke: Wo kommt die nur her?»

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Wer Strichcode hat, kann Ferien vermiesen: So leicht kommt Ihr Flugticket in falsche Hände

Thu, 09/13/2018 - 01:51

ZÜRICH - Bilder von Flugtickets gehören nicht auf Instagram, Facebook oder in den Mülleimer. Kriminelle können mit den Boarding Passes viel Unheil anrichten. Das Datenschutz-Leck ist weltweit verbreitet – und für Betroffene mehr als ein Ärgernis.

Vor dem Flug in die Ferien, noch schnell ein Bild vom Pass und dem Boarding Pass ins Netz stellen. Was viele Likes bringt, birgt auch grosse Gefahren. Die Fotos sind ein gefundenes Fressen für Einbrecher und Datendiebe. Denn: Die Schwachstelle des Boarding Passes (Flugkarten) ist der Bar- beziehungsweise QR-Code. Er verrät nicht nur Check-in-Scannern in Sekundenschnelle wichtige Daten von Passagieren.

Auch Kriminelle können mit einfachsten Code-Scannern auf Handy-Apps im Boarding Pass Name, Vorname und Buchungs-Nummer herauslesen. BLICK-Recherchen zeigen: Bei vielen Airlines reicht das schon, um sich im Internet einzuloggen und viel Ärger und Chaos zu verbreiten. Und: Betroffen sind Airlines weltweit.

Plötzlich falsches Ticket auf dem Handy

Dem Zürcher Marcel Morath fiel der Missstand auf, er alarmierte BLICK. «Ich hätte den Flug einer Fremden stornieren können!», sagt er empört. Auslöser war ein SMS, das der Koch letzte Woche erhielt. Inhalt: eine Flugkarte für den Swiss-Flug Zürich–London. Doch der Koch hatte nie einen Flug gebucht, das Ticket gehörte einer gewissen Sabrina F.*, die sich wohl vertippte, als sie sich das Ticket aufs Handy schicken wollte. 

Beim BLICK-Test waren wenige Klicks nötig, um aus Sabrinas F.s Flugticket die Login-Daten herauszulesen. Einmal eingegeben, verriet die Swiss das Geburtsdatum, die Passnummer der Frau und vor allem – die Dauer ihrer Reise. Pikant: Sogar eine Umbuchung und Stornierung war möglich.

Fahrlässiger Umgang mit Boardingpässen

Solche Boarding-Pass-Attacken sind nicht neu. Doch das Beispiel zeigt, wie einfach ein Datenklau möglich ist. Das Hauptproblem: Viele Fluggäste gehen zu fahrlässig mit ihren Flugkarten um. Sie stellen kurz vor dem Besteigen des Flugzeugs Bilder ins Internet, lassen nach dem Flug die Tickets liegen oder werfen sie achtlos weg. 

Dabei könnten betroffene Airlines die Funktionen einschränken, wenn sich jemand nur mit Nachname und Buchungsnummer einloggen will – kaum eine Fluggesellschaft macht das aber. Zur Freude von potenziellen Einbrechern, die so genau wissen, wann ihre Opfer nicht daheim sind.

Bei einigen Airlines konnte BLICK sogar die Einstellungen des Flug-Menüs verändern. Für Allergiker ein lebensgefährlicher Eingriff. Von den betroffenen Fluggästen will sich keiner öffentlich äussern. Viele wollen es selbst mit der Airline besprechen. «Vielleicht gibts ein Upgrade nächstes Mal!», hofft zum Beispiel Greg J.*, der seinen Boarding Pass leichtfertig auf Instagram veröffentlichte.

Datenschützer will Aufklärung von Swiss

Die Swiss sagt auf Anfrage, dass die Passagiere einen Teil der Verantwortung für ihre Daten selbst übernehmen müssten. «Persönliche Boardingpässe sollten selbstverständlich ebenso wenig publiziert werden wie Passwörter oder Kopien von Reisepässen», sagt Swiss-Sprecher Florian Flämig auf Anfrage.

Ähnlich reagiert der weltweite Fluggesellschaften-Dachverband Iata: «Passagiere sollten Boardingpässe wie andere vertrauliche Kaufdokumente behandeln, die sensible Personendaten enthalten.»

Ob dieser Hinweis reicht, wird nun genauer abgeklärt. Der stellvertretende Datenschützer des Bundes, Jean-Philippe Walter, sagt, dass man die Swiss offiziell um Aufklärung erbeten habe.

* Namen geändert

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Ueli Maurer gewinnt beim AHV-Steuer-Deal – gegen seine SVP: «Wer die Vorlage ablehnt, schadet der Schweiz»

Thu, 09/13/2018 - 01:50

BERN - Der Kuhhandel hat den Elchtest bestanden: Durch die Verknüpfung mit der AHV hat die Reform der Unternehmenssteuern das Parlament unbeschadet passiert. Auch dank Finanzminister Ueli Maurer.

Als SVP-Präsident kämpfte Ueli Maurer (67) früher kompromisslos gegen faule Kompromisse. Gestern kämpfte er als Finanzminister ebenso kompromisslos für den wohl wichtigsten Kompromiss in seiner Bundesratslaufbahn: den AHV-Steuer-Deal.

Mindestens 22 Mal nahm Maurer das Wort Kompromiss in der neunstündigen Mammutdebatte in den Mund. Und setzte sich schliesslich durch: Mit 114 zu 68 Stimmen bei 13 Enthaltungen hiess der Nationalrat die Vorlage gut. Der Kuhhandel bestand den Elchtest damit problemlos.

Viel Herzblut für den Kuhhandel

Auch dank Maurer als einem der wichtigsten Akteure. Nicht nur, weil der mit viel Herzblut für das «Kunstwerk des politischen Kompromisses» einsetzte, den es aus seiner Sicht dringend «für den Wirtschaftsplatz Schweiz braucht». 

Er bot auch seiner eigenen Partei Paroli, welche die Vorlage und insbesondere die Verknüpfung mit der AHV-Zusatzfinanzierung vehement bekämpfte. Dem Vernehmen nach hatte Maurer tags zuvor schon in der Fraktionssitzung gewarnt, dass ein Nein zur Vorlage der Schweiz schade.

Im Nationalrat redete er seinen Parteikollegen nochmals ins Gewissen: «Wir brauchen diese Vorlage. Wir brauchen sie rasch!»

Maurer als Trumpf Buur

Für die Befürworter ist Maurer ein Glücksfall. Ein eigentlicher Trumpf Buur, der die von Fraktionschef Thomas Aeschi (39) angeführten SVP-Gegner aussticht. So konnte er auch 15 SVP-Abweichler auf seine Seite ziehen.

Maurer blickt jedenfalls zuversichtlich auf einen allfälligen Abstimmungskampf: Für die SVP sei der Steuer-Teil okay, sie störe sich nur an der Verknüpfung mit der AHV, meinte Maurer nach gewonnener Schlacht zu BLICK. «Und das sollte für die Partei kein Grund sein, die Vorlage zu versenken. Dafür ist die Steuerreform zu wichtig.»

Die SVP könnte gefährlich werden

Der Finanzminister ist sich aber bewusst, dass die SVP als stärkste Partei durchaus gefährlich für den Deal werden kann. Klar ist, dass die Partei in einem allfälligen Abstimmungskampf die Nein-Parole beschliessen dürfte. Erst recht, nachdem Wirtschaftschefin Magdalena Martullo-Blocher (49) ins Nein-Lager umgeschwenkt ist.

Offen ist aber, ob und wie stark sich die SVP in einem Abstimmungskampf engagieren wird. Dass sie selbst das Referendum ergreifen wird, ist unwahrscheinlich.

Buntes Lager an Gegnern

Die Unterschriftensammlung kann die SVP getrost anderen Gruppierungen überlassen, die das Referendum bereits angekündigt haben. So etwa Jungparteien von links bis rechts oder die Westschweizer Links-Bewegung Solidarités. 

Zu den Gegnern der Reform gehören auch die Grünliberalen sowie Teile der SP. Und selbst die Grünen haben ihren Oppositionskurs vorgezeichnet. «Die Steuerreform ist unter dem Strich nichts anderes als alter Wein in neuen Schläuchen», sagte Grünen-Chefin Regula Rytz (56). Sie warnte vor «massiven Steuerausfällen» und damit verbunden «den nächsten Abbauprogrammen». Damit wird also eine bunte Nein-Allianz gegen den Kuhhandel ins Feld ziehen.

SP in der Schlüsselrolle

Nicht weniger bunt präsentiert sich das Ja-Lager: FDP und CVP wollen die Reform rasch ins Trockene bringen, um einen neuerlichen Steuerstreit zu verhindern und Rechtssicherheit für die Firmen zu schaffen. «Die Vorlage hat ihren Preis», so FDP-Chefin Petra Gössi (42). «Aber der Preis des Scheiterns der Vorlage ist noch viel höher.» Auch die BDP hat sich der Ja-Seite angeschlossen, obwohl sie zuvor noch über die Verknüpfung geschimpft hatte.

Eine wichtige Rolle wird die SP spielen. Parteichef Christian Levrat (48) wiederholt gebetsmühlenartig, wie wichtig der Deal für die AHV sei. 93 Prozent der Leute würden unter dem Strich mehr Geld aus der AHV erhalten als sie einzahlen. Im Nationalrat stellte sich eine deutliche SP-Mehrheit hinter die Vorlage – nur gut ein Fünftel scherte aus und enthielt sich der Stimme.

Auf welcher Seite die SP letztlich landen wird, entscheidet sich bereits am 29. September an der Delegiertenversammlung in Olten SO.

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Blick Live Quiz heute um 19.00 Uhr: 42 SpielerInnen wussten einfach alles!

Thu, 09/13/2018 - 01:15

42 Spielerinnen und Spieler schafften es am Mittwoch, sämtliche Quiz-Fragen richtig zu beantworten. Eine fantastische Leistung! Heute ab 19.00 Uhr gibt es die nächste Chance – wer kann sich dieses Mal als Sieger feiern lassen?

Das Blick Live Quiz begeistert. Seit dieser Woche kann jeden Tag um mehrere hundert Franken gespielt werden, es gibt Jackpots von bis zu 1000 Franken.

Alles was es dazu braucht: Ein Smartphone, die Blick-Live-Quiz-App, viel Wissen und ein bisschen Glück.

Aber Vorsicht: Die Konkurrenz ist gross und schlau. Am Mittwoch beantworteten sage und schreibe 42 Spielerinnen und Spieler sämtliche elf Fragen richtig! Dabei wollten wir unter anderem wollten wir wissen, woraus ein Diamant besteht oder wie die erste Briefmarke der Welt hiess. Von einfachen Fragen kann da keine Rede sein.

Schummeln war auch nicht möglich, die Ratezeit beträgt lediglich zehn Sekunden pro Frage. Darum wirklich eine grossartige Leistung!

Offen bleibt, wie viele der Gewinnerinnen und Gewinner die Tipps zu Herzen genommen haben, die wir hier am Mittwoch veröffentlicht haben. Sie zu lesen lohnt aber definitiv und können den entscheidenden Vorteil beim nächsten Mal bringen.

Man darf gespannt sein, wie viele Spieler am Donnerstag sämtliche Fragen richtig beantworten. Heute werden 250 Franken im Jackpot sein. Moderator des Quiz ist Sven Ivanic. Gestartet wird das Quiz um 19.00 Uhr. Wir wünschen allen Teilnehmern viel Erfolg!

 

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20 Hotelgäste nach Brand in Grenchen SO evakuiert: Flammen im «Passage» unter Kontrolle

Wed, 09/12/2018 - 23:25

Im Zentrum vom Grenchen SO ist am Mittwochabend ein Brand im Hotel Passage ausgebrochen. Insgesamt mussten 20 Personen evakuiert werden. Verletzte gab es keine.

Aufregung in Grenchen SO: Mitten im Stadtzentrum ist am Mittwochabend ein Brand ausgebrochen. Betroffen ist das Hotel Passage am Marktplatz. Dies berichten mehrere BLICK-Leser übereinstimmend.

Gemäss einem Leserreporter vor Ort sei ein Blitzeinschlag für den Brand verantwortlich. «Um kurz nach 22 Uhr ist das Feuer nach einem lauten Knall ausgebrochen», berichtet er.

Notunterkunft für Hotelgäste gesucht

Die Kantonspolizei Solothurn bestätigt den Brand im Dachstock. Bruno Gribi, Mediensprecher der Kantonspolizei Solothurn sagt auf Anfrage zu BLICK: «Um 22.20 Uhr ist die erste Nachricht bei uns eingegangen.» Die Feuerwehr sei mit einem Grossaufgebot vor Ort und habe die Flammen relativ rasch unter Kontrolle bringen können, so Kapo-Sprecher Gribi weiter.

Insgesamt mussten 20 Hotelgäste evakuiert werden. Für sie werde nun eine Notunterkunft gesucht. Verletzt wurde niemand. (nim)

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Der Aussenminister liebt Pasta: Berner Heimspiel für Ignazio Cassis

Wed, 09/12/2018 - 22:30

Dass Aussenminister Ignazio Cassis die diesjährige Genusswoche eröffnen durfte, wird dem Tessiner eine besondere Ehre gewesen sein: Gaststadt ist nämlich Lugano. BLICK verriet der Bundesrat, was er besonders gern auf dem Teller hat.

Es gehört zur guten Tradition, dass die Schweizer Genusswoche im Berner Nobelhotel «Bellevue» von einem Bundesrat eröffnet wird. In diesem Jahr hatte Aussenminister Ignazio Cassis (57) die Ehre. Es wird ihm eine besondere Ehre gewesen sein.

Erstens hat sich Cassis bis zu seiner Wahl als Bundesrat für die Genusswoche – und damit für die Förderung der kulinarischen Traditionen – engagiert. Zweitens, und wichtiger, steht dieses Jahr die Stadt Lugano im Fokus der Genusswoche. Für den Tessiner Aussenminister sozusagen ein Heimspiel.

«Ich liebe Pasta»

BLICK konnte Cassis in die Küche begleiten, wo Cassis mit «Bellevue»-Küchenchef Gregor Zimmermann und Gastkoch Dario Ranza parlierte und fleissig in die Pfannen schaute.

Und was kommt beim Bundesrat selbst am liebsten auf den Tisch? «Ich liebe Pasta und Gnocchi», gesteht der Magistrat. Doch auch einen geschmorten Hasen mit Polenta – ein typisches Tessiner Gericht – würde er nicht verschmähen.

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Fahrleitungsstörung, defekter Güter-Zug: Gotthard-Basistunnel kurz lahm gelegt

Wed, 09/12/2018 - 22:05

Wegen einer Fahrleitungsstörung und eines defekten Güterzugs ist der Gotthard-Basistunnel am Mittwochmorgen für den Personenverkehr gesperrt gewesen.

Wegen einer Fahrleitungsstörung und eines defekten Güterzugs ist der Gotthard-Basistunnel am Mittwochmorgen für den Personenverkehr gesperrt gewesen. Nachdem die Nordröhre am Mittag wieder befahrbar war, konnte am späten Abend auch die Südröhre freigegeben werden.

Wie die SBB mitteilten, führten zwei gleichzeitige, aber unabhängige Ereignisse dazu, dass beide Röhren des Gotthard-Basistunnels um 7.30 Uhr für den Verkehr gesperrt werden mussten. In der Röhre, in denen die Züge Richtung Süden fahren, kam es zu einer Fahrleitungsstörung, in der Nordröhre erlitt ein Güterzug einen technischen Defekt.

Zwei Güterzüge mussten vom Lösch- und Rettungszug der SBB abgeschleppt werden. Die Nordröhre konnte, nachdem die Ursache der Störung abgeklärt war, um 12.30 Uhr wieder für den Güterverkehr freigegeben werden.

In der Südröhre waren dagegen Reparaturarbeiten nötig, so dass diese um 21.30 Uhr wieder befahrbar war. Es musste noch bis zirka 22.45 Uhr mit Verspätungen und vereinzelten Zugausfällen gerechnet werden. 

Wegen den eingeschränkten Kapazitäten wurden die Personenzüge über die alte Bergstrecke via Göschenen UR und Airolo TI umgeleitet. Die Passagiere mussten mit Verspätungen von bis zu 60 Minuten rechnen.

Die SBB betonten, dass Störungen im Basistunnel selten seien. In den ersten 18 Betriebsmonaten hätten 99 Prozent der Personenzüge regulär durch den Tunnel fahren können.

Der Basistunnel zwischen Erstfeld UR und Bodio TI war 2016 eröffnet worden. Er ist mit 57 Kilometern der längste Bahntunnel der Welt. (SDA)

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Madonnas Tochter an der New York Fashion Week: Lourdes ist ganz das Mami

Wed, 09/12/2018 - 22:00

Madonnas Tochter beweist, dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt, die Mini-Kardashians feiern eine Pyjama-Party und Mark Wahlberg verrät sein Gym-Programm. Willkommen zu den Foto-Storys des Tages!

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Netflix-Kolumne zu «The Innocents»: Auf mysteriöser Flucht mit verliebten Teenies

Wed, 09/12/2018 - 21:59

In der neuen Netflix-Serie «The Innocents» jagt ein seltsames Geheimnis das nächste.

June (Sorcha Groundsell) und Harry (Percelle Ascott) sind verliebt. Um endlich zusammensein zu können, beschliessen die Teenager zu flüchten – June vor den strengen Regeln ihres Vaters (Sam Hazeldine), Harry vor seinen Verpflichtungen zu Hause. Auf ihrer Flucht begegnen die Verliebten zahlreichen Gefahren und Phänomenen, die sich nicht erklären lassen. Warum steckt June plötzlich im Körper eines bärtigen Mannes? An welcher Art Experiment nimmt ihre Mutter unter der Fuchtel von Dr. Halvorson (Guy Pearce) teil, und warum sind den Teenagern zwei fremde Männer stets dicht auf den Fersen?

Mit der Mystery-Serie «The Innocents» setzt Netflix auf altbewährte Elemente, die mich an Sci-Filastige Eigenproduktionen wie «Black Mirror», «The OA» oder «The Rain» erinnern. So wird durch Junes seltsame Fähigkeiten aus einem scheinbar normalen Teenie-Drama eine unheimliche Mystery-Geschichte. Die britische Serie ist spannend sowie temporeich erzählt und hält auf Trab – bei diesen regnerischen Tagen ein durchaus nettes Binge-Vergnügen.

Mir gefällt vor allem, dass Netflix, wie bei vielen anderen Produktionen, auf unbekannte Schauspieler setzt. Trotz Thriller- und Sci-Fi-Elementen ist «TheInnocents» relativ zahm. Wer vor allzu düsteren Serien zurückschreckt, ist hier gut bedient.

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Der abtretende EU-Chef über die Asylfrage, Trump und Skeptiker: «Wir brauchen Einigkeit»

Wed, 09/12/2018 - 21:58

BRÜSSEL - Für Jean-Claude Juncker, den Präsidenten der Brüsseler EU-Kommission, war es die letzte Rede «Zur Lage der EU». Seine Amtszeit endet im nächsten Jahr. Im Interview spricht er über die Themen, die Europa zurzeit bewegen.

2019 macht Jean-Claude Juncker (63) nach fünf Jahren Schluss mit der EU. In einem Interview spricht er als abtretender EU-Chef über die Brennpunkte innerhalb der europäischen Union, die Migrationskrise, Angriffe aus Italien und über US-Präsident Trump.

Herr Juncker, das Europäische Parlament hat sich am Mittwoch mit grosser Mehrheit für Strafmassnahmen gegen Ungarn ausgesprochen. Nun muss die Kommission handeln – werden Sie gegen Budapest vorgehen?
Jean-Claude Juncker: Wenn ich Mitglied des Parlamentes wäre, hätte ich genauso gestimmt. Die Kommission hat Instrumente, die gegen ein Land, das die Rechtsstaatlichkeit verletzt, eingesetzt werden können. Ich stehe deshalb ganz auf der Seite des Parlamentes.

Sie gehören der Europäischen Volkspartei (EVP) an, zu der auch die ungarische Regierungspartei Fidesz zählt. Finden Sie, das passt noch?
Ich habe Probleme damit, dass Ministerpräsident Viktor Orbán mit seiner Partei weiter der Europäischen Volkspartei angehört. Und ich meine, dass die EVP in der nächsten Zeit darüber entscheiden muss, ob das in Ordnung ist.

Die Zahl der EU-Skeptiker wird zunehmend grösser. Aus Italien kommen fast nur noch Angriffe auf Brüssel. Wir kommen Sie mit der Regierung in Rom klar?
Ich habe erst vor wenigen Tagen mit Ministerpräsident Giuseppe Conte gesprochen und ihm erzählt, was die EU alles für sein Land getan hat – übrigens auch zur Bewältigung der Migrationslasten. Seit 2015 wurden 882 Millionen Euro nach Rom überwiesen, um die Aufwendungen für die Betreuung von Flüchtlingen auszugleichen. Wir haben genau das getan, was einige Politiker in Rom gefordert haben: Italien darf 18 Milliarden Euro mehr Schulden machen, um besondere Aufwendungen tragen zu können. Die Bewältigung der Migrationskrise war eine Priorität der EU, und wir haben Länder, die diese Aufgabe übernommen haben, nicht allein gelassen.

Innenminister Matteo Salvini sieht das gar nicht so freundschaftlich ...
Ich weiss. Er sagt, jedes Mal, wenn ich den Mund aufmache, bekomme er mehr Stimmen. Deshalb rede ich auch nicht so viel darüber.

Sie haben vor drei Jahren eine ganze Reihe von Initiativen ergriffen, um die illegale Migration zu stoppen und ein gemeinsames Asylrecht auf den Weg zu bringen. Trotzdem scheint nur wenig gelöst. Würden Sie heute etwas anders machen?
Nein, weil eine ganze Reihe dieser Beschlüsse von einigen Mitgliedstaaten nicht umgesetzt wurden und deshalb auch nicht wirken können. Ich verstehe, dass einige Regierungen überrascht vom Ausmass der Krise und den von uns vorgeschlagenen Massnahmen waren. Aber man darf schon auch fragen: Tschechien hat bisher 28 muslimische Flüchtlinge aufgenommen. Kann man da von einer «Invasion» sprechen?

Alle reden von der fehlenden Einigkeit in der Migrationskrise. Wie wollen Sie die denn wiederherstellen?
Es stimmt: Wir brauchen Einigkeit. Aber dafür müssen sich alle Seiten bewegen. In meiner Rede habe ich angekündigt, dass wir nun den europäischen Küsten- und Grenzschutz ausbauen. Bis 2027 werden 10'000 zusätzliche Experten eingestellt. Und sie bekommen erheblich mehr Kompetenzen, beispielsweise zur Ausweisung. Es gibt Staaten, die haben ihre Solidarität längst gezeigt. Nun müssen sich die bewegen, die bisher glaubten, das ginge sie nichts an.

In wenigen Tagen treffen Sie mit den Staats-und Regierungschefs in Salzburg zusammen. Das Ziel: endlich einen Durchbruch in der Asylpolitik schaffen. Was erwarten Sie von dem Gipfel?
Die Europäische Asyl-Agentur wird kommen. Wir werden den Küsten- und Grenzschutz ausbauen, wir werden ihm neue Kompetenzen auch für die Abschiebung geben. Das wird getan. Ich bin sicher, dass die Mitgliedstaaten hinter den Plänen der Kommission stehen.

Sie haben Afrika überraschend in den Mittelpunkt ihrer Rede «Zur Lage der EU» gestellt. Warum?
Weil Afrika in den Mittelpunkt unserer Politik gehört. Die dortigen Staaten dürfen nicht länger nur ein Thema für unsere Entwicklungshilfe sein. Wir brauchen einen neuen Ansatz, um Afrika wirtschaftlich und politisch als Partner zu behandeln und zu fördern. Ich habe von einer echten Partnerschaft gesprochen. Und genau die bauen wir aus. Es wird deshalb am 7. Dezember ein EU-Afrika-Treffen geben, bei dem wir weitergehende Zusammenarbeit erreichen wollen. Das ist eine der zentrale Fragen des nächsten Jahrzehnts.

Sie haben im Juli US-Präsident Donald Trump getroffen – und damit im Handelsstreit erst mal für Ruhe gesorgt. Glauben Sie, dass Trump jetzt ernsthaft mit Europa über eine Reform des Zollwesens verhandeln will?
Ja, es war ein gutes, erfolgreiches Treffen. Einige Tage später haben wir noch einmal telefoniert, und ich hatte auch da das Gefühl, dass er zu den Abmachungen steht – wir also zu einem Abkommen zum Abbau von Zöllen auf Industrieprodukte kommen. Insofern bin ich optimistisch, dass wir es auch schaffen.

Es gibt viel Unruhe unter den Mitgliedstaaten über die Zukunft der für die Regionen und Kommunen so wichtigen Kohäsionspolitik ...
... das beobachte ich auch, weil es bisher kaum möglich war, unseren Vorschlag richtig darzustellen. Das ist kein Vorwurf an die Medien, es ist uns als Kommission nicht gelungen, deutlich zu machen, dass die Regionen auch künftig gefördert werden – obwohl es natürlich Einschnitte im Haushalt geben wird.

Halten Sie an Ihrem Vorstoss für eine Digitalsteuer fest?
Wir haben dazu einen Vorschlag gemacht. Er liegt auf dem Tisch, wird aber geblockt. Ich halte es nach wie vor für richtig, die Internet-Konzerne dort zu besteuern, wo sie ihre Gewinne erzielen. Wenn die EU-Verträge dies erlauben, sollten wir es tun. Falls die Fachleute feststellen, dass das nur mit einer Vertragsänderung möglich ist, können wir es nicht umsetzen. Ich hoffe, dass wir die Widerstände, die es in einigen Ländern wie Deutschland gibt, ausräumen können, weil das Prinzip dieser Besteuerung richtig ist.

Die Auseinandersetzungen mit Populisten von rechts und von links werden schärfer. Was ist passiert? Hat die Kommission Fehler gemacht?
Ich denke da viel drüber nach. Ich höre den Vorwurf, dass die EU-Kommission daran mitschuldig ist. Nun bin ich realistisch genug, um zu wissen, dass die Kommission auch Fehler macht. Das ist so. Vor drei oder vier Jahren haben uns hier im Parlament und in allen möglichen politischen Kreisen viele gesagt, dass der Populismus zunehmen werde, wenn es der EU nicht gelinge, die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Oder wenn wir dabei versagen, die Wirtschaft anzukurbeln. Wir haben das aber geschafft und sie sind trotzdem stärker geworden. Das ist so, weil es eben auch zunehmend Teile der traditionellen Parteien gibt, die sich populistischer Sprache und Argumente bedienen. Sie sind dabei, längst selbst populistisch zu werden. Ich bin fest davon überzeugt, dass der Wähler bei dieser Entwicklung am Ende das Original wählt. Das ist eine grosse Gefahr für die nächsten Europawahlen. Deshalb wünsche ich mir, dass die etablierten Parteien aufstehen, dagegen angehen und verhindern, dass sie selbst zu Populisten werden.

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Deutschland: Verfassungsschützer Maassen kann aufatmen

Wed, 09/12/2018 - 21:54

Berlin – Der deutsche Innenminister Horst Seehofer stellt sich trotz der umstrittenen Aussagen von Hans-Georg Maassen zu den Ereignissen in Chemnitz hinter den Verfassungsschutzpräsidenten. Er sehe keinen Grund für Konsequenzen, sagte Seehofer am Mittwoch.

Seehofer sagte nach mehrstündigen Beratungen des Innenausschusses des Bundestages am Mittwochabend in Berlin, er sehe keinen Anlass für «personelle Konsequenzen». Maassen habe seine Sicht der Dinge sehr differenziert dargelegt.

Der Verfassungsschutzchef habe sein Bedauern darüber zum Ausdruck gebracht, dass seine Äusserungen in der Öffentlichkeit anders aufgefasst worden seien als von ihm beabsichtigt. Er begrüsse dieses Bedauern, fügte der Innenminister hinzu. Seehofer trat nach der Sitzung kurz gemeinsam mit Maassen vor die Medien.

Seehofer bescheinigte Maassen nach Angaben von Teilnehmern der Sitzung des Innenausschusses, dieser habe vollständig überzeugend argumentiert. Seehofer habe die Einlassungen des Verfassungsschutzchefs begrüsst und auch, dass dieser Bedauern über sein umstrittenes Interview in der «Bild»-Zeitung geäussert habe. Zudem habe sich Maassen klar gegen Rechtsextremismus geäussert.

Die Motivation für das Interview sei nachvollziehbar, aber die Botschaft nicht ideal gelungen, sagte Seehofer nach diesen Angaben weiter. Der Innenminister lobte die Arbeit Maassens als Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV). Maassen habe aus seiner Sicht auch menschlich überzeugend vorgetragen.

Die SPD forderte Innenminister Seehofer auf, über personelle Konsequenzen an der BfV-Spitze nachzudenken. Die SPD-Innenpolitikerin Eva Högl sagte am Rande einer Sondersitzung des Innenausschusses, ihre Partei habe «starke Zweifel», ob Maassen der richtige Mann für diesen verantwortungsvollen Posten sei. Es sei viel Vertrauen verloren gegangen. Man werde Seehofer für seine Entscheidung aber noch einige Tage Zeit lassen. Högl sagte, sie hätte sich von Maassen nach seinen umstrittenen Äusserungen über fremdenfeindliche Übergriffe in Chemnitz mehr Selbstkritik gewünscht.

Maassen hatte der «Bild»-Zeitung vergangene Woche gesagt: «Die Skepsis gegenüber den Medienberichten zu rechtsextremistischen Hetzjagden in Chemnitz werden von mir geteilt. Es liegen dem Verfassungsschutz keine belastbaren Informationen darüber vor, dass solche Hetzjagden stattgefunden haben.»

Zu einem Video, das eine bedrohliche Szene in Chemnitz zeigen soll, sagte er: «Es liegen keine Belege dafür vor, dass das im Internet kursierende Video zu diesem angeblichen Vorfall authentisch ist.» Weiter sagte Maassen: «Nach meiner vorsichtigen Bewertung sprechen gute Gründe dafür, dass es sich um eine gezielte Falschinformation handelt, um möglicherweise die Öffentlichkeit von dem Mord in Chemnitz abzulenken.»

Maassen selbst kritisierte bei seinem Auftritt im Ausschuss nach Angaben von Teilnehmern heftig die Medien. Demnach sagte er am Mittwoch in Berlin, man solle «Hetzjagden nicht herbeischreiben». Er sprach von einer negativen Stimmung der Bürger gegenüber Medien und Journalisten und erklärte, Medien hätten den Titel des Videos mit dem Begriff «Menschenjagd» vom Twitter-Nutzer «Antifa Zeckenbiss» übernommen. Vom Echo auf seine Zitate sei er überrascht gewesen.

Mit seinen Zweifeln am Begriff «Hetzjagden» hatte Maassen Bundeskanzlerin Angela Merkel widersprochen, die das Wort gebraucht hatte. Innenminister Seehofer verlangte von Maassen eine schriftliche Stellungnahme. In diesem inzwischen eingereichten Bericht relativierte Maassen seine Äusserungen aus dem Interview.

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Musik: Zimermans Appell gegen Waffenexporte

Wed, 09/12/2018 - 21:42

BERN - BE - Das Lucerne Festival hat am Dienstagabend eine Premiere der anderen Art erlebt: Der Starpianist Krystian Zimerman, der seit fast 40 Jahren in der Schweiz lebt, dankte auf der Bühne den demokratischen Kräften, die sich gegen Waffenexporte in Bürgerkriegsländer wehren.

Er habe der Schweiz sehr viel zu verdanken, sagte Zimerman in einer kurzen Ansprache nach der Aufführung von Leonard Bernsteins 2. Sinfonie. Diese habe ihn und seine Frau nach der Verhängung des Kriegsrechts in Polen während der Achtzigerjahre aufgenommen und er sei seither ein begeisterter Verfechter der Schweizer Demokratie.

Aber gerade deswegen trage er auch eine gewisse Verantwortung. Als besorgter Bürger wehre er sich dagegen, dass Probleme mit Waffen gelöst werden und dass die Waffenindustrie, die gerade mal 0,15 Prozent der Exporte ausmache, die Glaubwürdigkeit der Schweiz aufs Spiel setze.

Vor dem Publikum im Luzerner KKL bedankte sich Zimerman deshalb bei allen «demokratischen Kräften, die sich gegen die Lockerung des Verbots von Waffenexporten in Bürgerkriegsländer» einsetzen. Diese sei mit der Schweizer Neutralität nicht vereinbar. Das Publikum - darunter CVP-Präsident Gerhard Pfister - reagierte mit eher verhaltenem Applaus.

Eine politische Stellungnahme an einem Konzert am Lucerne Festival sei schon sehr aussergewöhnlich, sagte Mediensprecherin Nina Steinhart am Mittwoch auf Anfrage der Agentur Keystone-SDA. Sie könne sich nicht erinnern, dass sich ein Musiker auf der Bühne in der Vergangenheit je politisch geäussert habe.

Zimerman gilt als äusserst medienscheu. Doch auf der Bühne war es nicht das erste Mal, dass er seine politische Meinung kundtat. So habe er in den Neunzigerjahren in Frankreich die Atomtests auf dem Muruora-Atoll kritisiert oder in Japan den Truppeneinsatz im Irak, sagte er im Gespräch mit Keystone-SDA.

In den USA sorgte der Starpianist 2009 in der Disney Hall von Los Angeles für Aufsehen, als er mit Blick auf die Pläne der USA, in seinem Heimatland Polen ein Raketenschild zu installieren, sagte: «Get your hands off my country».

Zimerman betonte, er sei damals von der «Los Angeles Times» falsch zitiert worden. Er habe nicht die Amerikaner beleidigt, sondern lediglich das US-Militär kritisiert. Dafür habe er sogar eine Standig-Ovation erhalten.

Zimerman hatte am Dienstagabend in Luzern mit dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von Sir Simon Rattle Bernsteins 2. Sinfonie «The Age of Anxiety» aufgeführt. Der amerikanische Komponist und Dirigent hätte in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert.

Er habe während 17 Jahren - bis kurz vor dessen Tod - mit Bernstein zusammen gearbeitet und sei sein letzter Solist gewesen, sagte Zimerman. Dieser habe sich Zeit seines Lebens gegen Gewalt, Waffen und Kriege eingesetzt und sich im Zusammenhang mit dem Vietnam-Krieg 1973 sogar mit dem damaligen US-Präsidenten Richard Nixon angelegt.

Mit seinem Engagement habe ihm der Maestro aufgezeigt, was Bürgerinnen und Bürger erreichen könnten, sagte Zimerman. «Ohne sein Vorbild hätte ich die Courage nicht aufgebracht».

Die nicht immer populäre 2. Sinfonie habe er unzählige Male mit Bernstein gespielt und ihm vor vielen Jahren versprochen, sie an seinem 100. Geburtstag noch einmal zusammen mit ihm aufzuführen, sagte Zimerman.

Doch dazu kam es nicht mehr; Bernstein starb bereits 1990 im Alter von 72 Jahren. Aber Zimerman konnte den Bernstein-Bewunderer Rattle davon überzeugen, das Werk im Jubiläumsjahr ins Tournee-Programm des London Symphony Orchestra aufzunehmen.

Zum Andenken an den grossen Komponisten und Dirigenten spielen die beiden die Sinfonie in diesem Jahr an allen grossen Festivals und auf zahlreichen Bühnen auf der ganzen Welt. Eine Aufnahme mit Zimerman, Rattle und den Berliner Philharmonikern wurde im August veröffentlicht.

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Nelly Diener war die erste Stewardess Europas: Das Fräulein und die Swissair

Wed, 09/12/2018 - 21:27

ZÜRICH - Sie war die erste Stewardess Europas: die Schweizerin Nelly Diener. ­Sie prägte das Bild der adretten Flugbegleiterin für Generationen. Eine Frau aus einer anderen Welt.

Wer während einer Firmenbesichtigung bei Gate Gourmet schon gesehen hat, mit welch schmatzendem Geräusch der Kartoffelstock ins Plastikgeschirr gedrückt wird, um diesen später von einer Flight Attendant mit effizienter Professionalität auf den schmalen Klapptisch serviert zu bekommen, reibt sich beim Gedanken an die Arbeitsrealität der ersten Schweizer Stewardess verwundert die Augen.

Nelly Diener, von ihren Zeitgenossen als «liebenswürdiges, aufrichtiges und bescheidenes Wesen» beschrieben, schmierte die belegten Brote für ihre Fluggäste jeden Morgen selbst. Am Flugplatz Dübendorf angekommen, verarbeitete sie den zuvor gekauften Laib Grahambrot zu Sandwiches, füllte ihre Thermoskannen mit Tee, Kaffee oder Bouillon und vergass nicht, für die besonders ängstlichen Passagiere einen Cognac in den Picknickkorb zu legen. 

1934, als Nelly Diener ihren Dienst bei der Swissair aufnahm, konnte in der jungen Aviatikbranche noch alles passieren. Vielleicht fand sich vor dem Abflug spontan eine Ländlergruppe auf dem Rollfeld ein, um den abfliegenden Passagieren ein Abschiedsständchen zu halten. Vielleicht vergass das Boden­personal, die Gepäckklappe der hauptsächlich aus Holz gezimmerten Curtiss Condor zu schliessen, und Nelly musste während des Flugs in den Gepäckraum kriechen, um diese zu fixieren.

Vielleicht wurde es einem der Passagiere schlecht, und sie musste eine gefüllte Papiertüte auf 3000 Metern Flughöhe durch das geöffnete ­Pilotenfenster entsorgen. Oder Chefpilot Walter Mittelholzer vergass vor dem Rückflug in Berlin, den Benzinstand zu überprüfen, sodass die 15-plätzige Maschine auf einem vom Regen durchnässten Acker notlanden und der Bordfunker an der nächstgelegenen Tankstelle Benzin besorgen musste.

Das erste «Sky Girl» in Europa

Immer mittendrin: die 22-jährige Nelly Diener, erste Lufthostess ­Europas. Balz Zimmermann, der administrative Direktor der noch jungen Swissair, hatte das amerikanische Pendant auf einem Flug in den USA kennengelernt und war angetan. Ellen Church, ihrerseits Pilotin und Krankenschwester, ­hatte den Beruf der Lufthostess praktisch eigenhändig erfunden, da sich keine Airline fand, welche der jungen Frau eine Pilotinnenkarriere ermöglichen wollte. Und so flog sie, in strenger weisser Krankenschwesteruniform und gestärktem Häubchen, wenn auch nicht auf dem Piloten­sitz, so doch als erstes «Sky Girl» der Weltgeschichte durch die Lüfte.

Doch bei der Vorstellung, eine fliegende Krankenschwester mit an Bord zu haben, graute es Balz Zimmermann. Zwar bot Swissair-Mitbegründer und Chefpilot Walter Mittelholzer genügend Einsatzmöglichkeiten für eine Krankenschwester, führte er mit seiner ­nonchalanten Flugweise doch die Bruchlandungsstatistik der Swissair mit Abstand an. Aber diesen Umstand musste man den Passagieren nicht gleich unter die Nase reiben. Der Chefpilot war einer der beliebtesten und bekanntesten Schweizer seiner Zeit. Er flog schon mal vom Zürichhorn nach Süd­afrika, Persien oder Spitzbergen.

So suchten die beiden Swissair-Direktoren nach einem charmanten, vielsprachigen Fräulein, das den Passagieren die Flugangst nahm. Denn nicht jedermanns Magen und Nerven waren geschaffen für die rasanten 200 Stundenkilometer dieses Expressflugs, von dem die Zürcher Presse schrieb, dies sei doch «ein Tempo, das auch dem ­eiligsten Flugpassagier bis auf ­weiteres genügen sollte». Aber wenn das blonde Fräulein mit ­seiner stets perfekten Wasserwelle jede Windböe weglächelte, wer wollte sich da schon die Blösse ­geben?

Nicht den Puls messen oder kalte Kompressen auflegen sollte sie, nein, Nelly Diener war eine Gesellschafterin. «Sie verstand es, mit ­ihrer unmittelbaren Frische und liebenswürdigen Fröhlichkeit auch sensiblen Fahrgästen alle Angst und Benommenheit zu verscheuchen», berichtet ein Zeitgenosse. So sang sie ihren Gästen vor, zündete dienstfertig Zigaretten und Zigarren an und las ihren Passagieren vor.

Lektüre lieferte ihr Chef Walter Mittelholzer genug, war er doch der Medienstar seiner Zeit. Überflog er als erster Pilot den Krater des Kilimandscharo, telegrafierte er dies noch gleichentags an die Redaktion der NZZ und vergass nicht, die beim Überflug gemachten Bilder nach seiner Rückkehr medienwirksam zu inszenieren.

All seine Flugexpeditionen goss Mittelholzer in Winnetou-ähnliche Abenteuerberichte, um die sich die daheimgebliebenen Schweizer in den Buchhandlungen geradezu rissen. Er, der im St. Gallischen eigentlich die Bäckerei ­seines Vaters hätte übernehmen sollen, stellte sie, die in Muri ge­borene Tochter aus einfachsten Verhältnissen, ein. Gemeinsam brausten der fliegende Bäckerssohn und die fliegende Metzgerstochter in damals rapid anmutenden 3 Stunden 40 Minuten jeden Morgen von Dübendorf nach Berlin – und gleichentags ­zurück!

Früher Cognac à discrétion, heute eingeschweisste Nüssli

Nelly Diener wurde der goldene Löffel nicht in den Mund gelegt. Zielstrebig organisierte sie sich ein Welschlandjahr und ein Haushaltsjahr im fernen Glasgow, denn Sprachen, das begriff sie, würden ihr die Tür in die grosse weite Welt öffnen. Ihr Kalkül ging auf, wenn leider auch nur für sehr kurze Zeit.  Am 27. Juli 1934 stürzte sie mit der Curtiss AT-32C bei Tuttlingen in Süddeutschland ab. Die Sternschnuppe am euro­päischen Aviatik­himmel verglühte.

Dennoch erhielt die Swissair Dutzende ­Bewerbungen von «höhensüchtigen» jungen Mädchen, die Nellys Stelle erben wollten. «Im Nu könnten wir eine mächtige, den Himmel verfinsternde Luftverkehrsflotte haben, wenn es nur auf die Stewardessen ankäme», bemerkte die Schweizer Presse mit Erstaunen. Und heute?

Wer seinen Blick über den Horizont schweifen lässt, kann vermutlich ein Flugzeug entdecken, in welchem gerade in diesem ­Moment eine vom Jetlag geplagte, etwas blasse Flight Attendant einem von 239 Passagieren ­einen Bloody Mary und eine Handvoll eingeschweisster Erdnüsschen aufs Klapptischchen drapiert. 

 

Pascale Marders Buch erscheint am 11. September im Bilgerverlag.

Buchpremiere «Nelly Diener – Engel der Lüfte»: 11. September, 20.30 Uhr, Orell Füssli, Bellevue Zürich

Lesungen: 20. September, 20 Uhr, Orell Füssli, Langhaus Baden, 26. September,  19 Uhr, Landesmuseum Zürich mit Besuch der Ausstellung «Walter -Mittelholzer: Pilot, Fotograf, Unternehmer»

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Weil er seinen Rücken schonen will: Garten-Opi begeistert mit Harke bei «Die Höhle der Löwen»

Wed, 09/12/2018 - 21:24

Um sich die Arbeit beim Gärtnern zu erleichtern, hat Rudolf Wild ein Multifunktions-Gartengerät erfunden – und bringt damit die Löwen zum Schnurren.

Mit 79 Jahren ist Rudolf Wild der bisher älteste Kandidat, der in der Vox-Sendung «Die Höhle der Löwen» vor die Kamera trat. Mit viel Charme präsentierte der pensionierte Tischlermeister und begeisterte Hobbygärtner seine Multifunktionsharke «Ruwi» (ein Kunstwort aus seinem Namen).

Und Ruwi kann ganz viel: Je nachdem, welche Seite der Harke eingesetzt wird, kann das Gartengerät Auf- und Abhacken, Einebnen, Saatmulden herstellen, Fugen auskratzen und Unkrautjäten – und das alles im Stehen, ohne Rückenschmerzen.

Erfinder Rudolf Wild überglücklich über Löwen-Deal

Die Löwen sind vom Auftritt des rüstigen Rentners begeistert – und werden beim Garten-Opi kätzchenzahm. Bisher produzierte der seine Ruwi-Harke in der heimischen Werkstatt. Nun wird die Produktion ausgelagert – denn für Wild gab es einen Deal!

Umgerechnet 90'000 Franken bekommt Garten-Opi von Investor Ralf Dümmel (51) für 30 Prozent Anteile an seiner Firma – genau das Angebot, das sich Wild gewünscht hatte.

Der überwältigte Erfinder ist den Freudentränen nahe. «Ich weiss nicht, wie oft ich in meinem Leben so glücklich war. Ich werde diesen Moment mein Leben lang nicht vergessen und ich bin Ihnen auch extrem dankbar. Noch einmal vielen Dank», sagte Wild am Ende, als der Deal mit einer herzlichen Umarmung besiegelt wurde. (paf)

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Schauspielerin Isabel Vollmer im «Playboy»: «Viele denken, ich sei dieses blonde Doofchen»

Wed, 09/12/2018 - 21:23

Isabel Vollmer spielt in ihren Filmen oft das «blonde Gift», wie sie die Rollen selbst kommentiert. Ihre Bilder im «Playboy» sprechen eine ähnliche Sprache – auch wenn das privat überhaupt nicht auf die Schauspielerin zutreffe.

Isabel Vollmer (33) hat derzeit einen Lauf. In der RTL-Show «Freundinnen – Jetzt erst recht» spielt sie momentan den Männertraum Britta, im Kino-Film «Klassentreffen 1.0» ist sie an der Seite von Til Schweiger (54) zu sehen. Nun ist die Schauspielerin auch auf dem Cover des «Playboy» zu sehen. 

Sich beim Shooting hüllenlos zu zeigen, fiel Vollmer dank ihrer Vergangenheit nicht besonders schwer. Dabei half ihr, dass die Fotos auf Ibiza geschossen wurden: «Ich habe eine sehr alte Verbindung zu Formentera, das hier nicht weit weg ist. Dort habe ich meine halbe Kindheit verbracht. Das war früher eine Hippie-Insel. Bis heute fahre ich in fast jedem Urlaub da hin. Vor dem Shooting war ich zwar etwas nervös, aber dann hab ich an diese Zeit zurückgedacht: Meine Eltern waren mit uns immer nackt am Strand. Es ist doch das Normalste der Welt!» Dabei half ihr auch ihre gesunde Einstellung zu der Meinung anderer: «Mir ist egal, was die Leute denken!» 

Vollmer hat zwei Kinder und ist verheiratet

Denn diese haben sich dank der Rollenwahl der Schönheit meistens sowieso schon ein Bild von ihr gemacht. «Viele Leute denken, ich sei wirklich dieses blonde Doofchen, das gerade in der Blüte seines Partylebens steht», erzählt Vollmer. Deshalb erzähle sie in Gesprächen gerne möglichst bald, dass sie verheiratet sei und zwei Kinder habe. «Viele nehmen mich erst dann ernst.» So bürgerlich, wie das klingt, ist der TV-Star dann aber doch nicht: «Ich mag es aber auch, auf Tischen zu tanzen. Ich kann nicht verstehen, dass manche Leute sich nicht trauen, solche Dinge zu tun. Wir haben nur ein Leben!» (klm)

Weitere Motive exklusiv nur unter https://www.playboy.de/stars/isabel-vollmer

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Er ging nach Eklat nicht auf die Strasse: Jetzt spricht Williams-Schiri Ramos

Wed, 09/12/2018 - 21:11

Im US-Open-Final zwischen Serena Williams und Naomi Osaka wurde Schiedsrichter Carlos Ramos übel beschimpft. Die heftige Kontroverse nach dem Eklat beschäftigt den Portugiesen. Aber er sagt: «Es geht mir gut!»

Er wurde als Dieb beschimpft, als Lügner angeschrien und im Nachgang als Sexist und Rassist hingestellt. Schiedsrichter Carlos Ramos hat durch den Ausraster von Serena Williams im US-Open-Final keine einfachen Tage hinter sich.

Nun hat der Portugiese sein Schweigen gebrochen. Zwar darf er zum Vorfall vom letzten Samstag nichts sagen, das verbietet das Reglement den Tennis-Refs. Doch bei der portugiesischen «Tribuna Expresso» versichert er immerhin, dass trotz der heftigen Kontroverse um ihn alles in Ordnung ist.

 

«Mir geht es gut, angesichts der Umstände», sagt Ramos zum befreundeten Autor des Artikels. «Es ist eine delikate Situation. Aber man kann nicht ‹à la carte› schiedsrichtern. Mach dir keine Sorgen um mich.»

Kaum Medien und keine Spaziergänge

Ramos habe Hunderte von Unterstützungsbotschaften von Familie, Kollegen, Spielern und ehemaligen Spielern erhalten. Selber hat er es vermieden, in die sozialen Netzwerke nachzulesen, was über den Fall berichtet wird.

Im Medienkonsum allgemein war Ramos vorsichtig. Er habe nur «ausgewogene» Artikel zu dem Thema gelesen, die sorgfältig ausgelesen und ihm von Freunden zugeschickt worden seien. 

Ramos vermied es Tags nach dem Eklat ausserdem, auf die Strassen von New York zu gehen, um komplizierte Situationen zu vermeiden. 

Überzeugt, richtig gehandelt zu haben

Der 47-Jährige ist absolut sicher, in der Situation richtig gehandelt zu haben. Von der ITF wurde ihm diesbezüglich auch der Rücken gestärkt. Während WTA und der US-Verband ihn ebenfalls attackiert hatten.

Am Freitag steht Ramos übrigens wieder im Einsatz. In Zagreb bei der Davis-Cup-Partie zwischen Kroatien und den USA. (sme)

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«Ich habe es aus Liebe getan»: Bombendroher von Badener Casino verurteilt

Wed, 09/12/2018 - 21:04

BADEN - AG - Ein 24-Jähriger Tscheche hat das Casino Baden vor zwei Jahren mit einer Bombendrohung drei Stunden lahm gelegt. Er wollte, dass sein Freund nach Hause kommt. Nun muss er blechen.

Nachdem der Tscheche (24) schon zwei Prozesstermine versäumt hat, erschien er am Mittwoch tatsächlich vor dem Bezirksgericht Baden. Er musste sich wegen Schreckung der Bevölkerung und Nötigung verantworten.

Am 26. November 2016 löste der 24-Jährige mit einem Telefonanruf ein Grossaufgebot der Polizei aus. Weil er behauptete, eine Bombe gelegt zu haben, muss das Casino Baden geräumt und über 100 Gäste evakuiert werden. Während drei Stunden blieb das Gebäude gesperrt. Dem Casino gingen 100'000 Franken durch die Lappen. 

Tscheche ruft Freund an, dann bedroht er Casino

Jetzt stellt sich heraus: Der Tscheche wollte durch die Drohung mit seinem Freund Kontakt aufnehmen. Dieser zockte an jenem Abend im Casino, er selbst war zuhause in Tschechien. «Ich habe ihn angerufen, aber er hat nicht reagiert. Ich wollte nur, dass er nach Hause kommt und ich mit ihm reden kann», sagt er im Interview mit «Tele M1».

Dann sei ihm die Idee gekommen: «Ich dachte, wenn ich dort eine Bombe anmelde, dann bringen sie die Leute weg und er geht endlich nach Hause», so der 24-Jährige weiter. Er habe es aus Liebe gemacht.

Vor Gericht wurde der Tscheche nun zu einer bedingten Geldstrafe von 9000 Franken und einer Busse von 1000 Franken verurteilt. Sollte er die Busse nicht bezahlen können, muss er hinter Gitter. (hah)

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