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Updated: 2 days 22 hours ago

Krisenstimmung im Bundesrat: Warum sie es versieben

Sun, 09/23/2018 - 11:36

Das Europa-Dossier bringt das Konkordanz-System an seine Grenzen. Der Bundesrat präsentiert sich aber nicht nur darum in einer schlechten Verfassung.

Der Bundespräsident

Bundespräsident Alain Berset (46, SP) ging gehörig lädiert ins Präsidialjahr. Hätte er die Altersvorsorge 2020 vor Jahresfrist an der Urne durchgebracht, hätte ihm ein Sonderplatz in der Bundesratsgeschichte gebührt. Doch der erhoffte Polit-Coup endete mit Schiffbruch. Und Bersets staatstragendes Image bekam eine herbe Delle. Bei den aktuellen Auseinandersetzungen in der Landesregierung kommt er nicht aus der Defensive, vergebens warten Verbündete und Gegner auf ein Machtwort in der Europafrage. Er selbst hatte dieses Dossier zu Beginn seiner Amtszeit zum Kerngeschäft erklärt. Nun aber driftet die Regierung unter der Ägide des Freiburgers auseinander und ist blockiert wie seit Jahren nicht mehr. Die Gehässigkeiten im Bundesrat erreichen fast schon das Level jener Zeiten, als sich dort die Alphatiere Christoph Blocher und Pascal Couchepin fetzten. Bundespräsident zu sein, war schon mal einfacher – und glamouröser.

Der Säckelmeister

Ueli Maurer (67) ziert die jüngste Ausgabe der «Weltwoche»: in der Rolle des besiegten Feldherrn Napoleon. Dass die von SVP-Nationalrat Roger Köppel (53) geführte Redaktion ihn gar als «halben SVP-Bundesrat» betitelt, weckt Erinnerungen an die giftigen Streitereien zwischen dem damaligen SVP-Bundesrat Samuel Schmid und der Volkspartei. An deren Spitze stand damals – welche Ironie! – Ueli Maurer. Entbrannt ist der aktuelle Konflikt an der Steuerreform: Der Finanzminister unterstützt ihre Koppelung mit einer Finanzspritze an die AHV, gegen welche die SVP Sturm läuft, auch zum Preis der offenen Konfrontation mit dem eigenen Bundesrat. Dabei hat Maurer nach dem gescheiterten Gripen-Kauf und dem Nein zur Unternehmenssteuerreform III ein immenses Interesse, endlich mit einem grossen Wurf zu reüssieren. Sein Image wird heute vor allem von seinem Spruch von 2015 geprägt: «Kä Luscht.»

Die Justizministerin

SP-Justiz- und Migrationsministerin Simonetta Sommaruga (58) hat sich in den letzten Monaten ungleich öfter über ihre Bundesratskollegen geärgert als früher. Grund ist ein Personalwechsel: Statt des linksliberalen Didier Burkhalter (58) sitzt jetzt Ignazio Cassis in der Runde – ein Aussenminister, der von der SVP gewählt ist. Cassis stört regelmässig Sommarugas Kreise. Zum Beispiel mit seinen Aussagen zur Entwicklungshilfe, die Cassis stärker mit der Migrationspolitik verknüpfen will. Oder wenn der Aussenminister völlig überraschend den Migrationspakt der Uno in Frage stellt. Sommarugas Stimmung bleibt auch darum düster, weil sie in den nächsten Wochen wieder einmal gegen die SVP selber ins Feld ziehen muss. Ob Ausschaffungs-Initiative, Volksbegehren gegen Masseneinwanderung oder nun das Selbstbestimmungs-Anliegen – immer ist es die Bernerin, die dagegenhalten muss.

Der Wirtschafts-Vorsteher

Bundesrat Johann Schneider-Ammann (66) ging als Retter in den Sommer – und zieht als tragische Figur in den Herbst. Eine Reihe von Zeitungsartikeln stellt Fragen nach der Gesundheit des Berners, und Parlamentarier tuscheln, dass er häufig während Sitzungen einnicke. Dabei schien Schneider-Ammann das Hin und Her im Europadossier Gelegenheit zu geben, in die Offensive zu gehen. Er legte sein ganzes Prestige in die Waagschale, um einen Ausgleich zwischen den Sozialpartnern zu erzielen – und scheiterte. Kritiker monieren, dass seine Beamten nicht die nötige Vorarbeit geleistet hätten. Der zweite Fehlschlag in diesem Jahr, nachdem sein Departement bereits mit den Bauern aneinandergeraten war. Prompt werden wieder Spekulationen über einen möglichen Rücktritt des Freisinnigen laut. Und Schneider-Ammann fühlt sich genötigt, erneut zu erklären, er mache bis zum Ende der Legislatur weiter.

Der VBS-Chef

Viele im Bundeshaus sind bis heute verwundert, dass es Guy Parmelin (58) in die Landesregierung geschafft hat. Der SVP-Verteidigungsminister ist sicher kein Reisser, aber viel falsch gemacht hat er seit seiner Wahl 2015 nicht. Ein Leader im Bundesrat wird der Waadtländer Weinbauer wohl dennoch nie. Überhaupt stellt sich die Frage, was der VBS-Chef in der Landesregierung eigentlich noch bewirken möchte. Das Beste wäre wohl, wenn es ihm gelänge, dass die Schweizer Bevölkerung ihm zustimmt und sich bereit erklärt, Milliarden für die Luftverteidigung auszugeben. Nach dem Gripen-Flop seines Vorgängers Ueli Maurer wäre das für Parteifreund Parmelin ein Grosserfolg. Doch es gibt auch Stimmen – insbesondere in seiner eigenen Partei –, die es gerne sehen würden, wenn der ehemalige Winzer einen Departementswechsel betreiben würde. Ob das die anderen Mitglieder zulassen werden?

Der Aussenminister

Am 20. September 2017 war es genau ein Jahr her, dass die Vereinigte Bundesversammlung den Tessiner Ignazio Cassis (57) zum Bundesrat gewählt hatte. Der Freisinnige schielte im Rennen um den Sitz in der Landesregierung nach rechts – die Stimmen der SVP brachten ihn denn auch ins Amt. Nicht zuletzt, weil er in Aussicht stellte, die Verhandlungen mit der Europäischen Union über ein Rahmenabkommen zu entkrampfen – oder, wenn nötig, zu beenden. Von Klarheit aber kann in dieser Frage nicht mehr gesprochen werden. Hinzu kommt: Mit Cassis ist der Bundesrat stark nach rechts gerutscht. Sei es bei Waffenexporten in Bürgerkriegsländer, der Unterstützung für das Uno-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge oder eben in der Europafrage. Vor allem ist es seine offene – Kritiker sagen: unbeholfene – Art, mit der Cassis seine Absichten kommuniziert, die manchem Kollegen im Bundesrat sauer aufstösst.

Die Uvek-Chefin

Doris Leuthard (55) hat dafür gesorgt, dass die Schweiz aus der Atomenergie aussteigen wird. Das bleibt ihre historische Leistung. Überhaupt hat die ewige CVP-Magistratin den Bundesrat in den zwölf Jahren ihrer Amtszeit geprägt. Seit die Aargauerin aber vor einem Jahr ohne Not ihren Rücktritt ankündigte, steht sie am Rande der Landesregierung. Leuthard ist im Polit-Jargon eine «Lame Duck», eine lahme Ente. Seit Monaten wird nur noch darüber spekuliert, wann die Chefin des Umwelt-, Verkehrs- und Energiedepartements endlich geht. Alle reden darüber, niemand weiss es, und Leuthard reagiert säuerlich darauf. Auch jeder ihrer Entscheide wird aus dieser Optik kommentiert. Versucht die Post – wie diese Woche – ihren Postauto-Subventions-Bschiss mit viel Geld wiedergutzumachen, heisst es sofort, Leuthard tue das, um den Skandal vor ihrem Abgang zu regeln. Regieren geht anders.

Categories: Swiss News

Zum Abschied von BMC: Küng will WM-Gold für verstorbenen Rihs

Sun, 09/23/2018 - 10:52

Stefan Küng hat einen Plan: Er möchte am Sonntag Gold im WM-Teamzeitfahren. Für sich, aber auch für den ehemaligen BMC-Boss Andy Rihs (1942-2018). Es wäre ein perfekter Abschied.

Rot und Schwarz. Das sind diese Farben, mit denen man Stefan Küng (24) verbindet. Es sind die Farben des Teams BMC. Seit sechs Jahren fährt er für das US-amerikanische Team – zuerst in der Nachwuchsequipe (2013-14), danach und bis heute bei der Profi-Mannschaft. Doch Ende Jahr ist Schluss: Küng wechselt nach Frankreich zu Groupama-FDJ.

Vorher will er dem ehemaligen BMC-Boss Andy Rihs (1942-2018), der ihm einst zum Team holte und dem er viel verdankt, noch ein Geschenk machen: Den WM-Titel im Mannschaftszeitfahren.

Damit das gelingt, braucht es am Sonntag in Innsbruck (Ö) ab 15.40 Uhr eine perfekte Teamleistung. Schon jetzt sagt Küng: «Gold wäre ein schönes Abschiedsgeschenk an Andy Rihs. Ein Höhepunkt. Ich hoffe, dass es klappt!»

Zeit wird beim vierten Fahrer gestoppt

Total 60 (!) Kilometer muss Küng mit seinen BMC-Kumpels (Bevin, Caruso, Dennis, Van Avermaet, Van Garderen) in höchstem Tempo zurücklegen. Die Zeit im Ziel wird beim vierten Fahrer gestoppt – zwei Fahrer können also «zurückgelassen» werden.

Und es spricht viel dafür, dass dies bei mancher Mannschaft kurz nach Kilometer 40 geschehen wird: Dann steht der vier Kilometer und bis zu 13 Prozent steile lange Anstieg von Kematen nach Axams an. Eine echte Knacknuss.

Angst davor hat Küng nicht. Muss er auch nicht. Die «Thurgauer Lokomotive» und sein Team sind neben Sunweb (mit Zeitfahrweltmeister Tom Dumoulin) die grossen Gold-Favoriten. Nicht ohne Grund: Vier der fünf Teamzeitfahren, bei denen Küng 2018 mitwirkte, gewann BMC.

Bei der Valencia-Rundfahrt (23,3 km), dem Tirreno-Adriatico (21,5 km), der Tour de Suisse in Frauenfeld (18 km) und der Tour de France (35,5 km) jubelte er am Ende immer. Nur zuletzt bei der Tour of Britain (14 km, Platz 6) klappte es nicht. Panik? Nein.

Auch wenn Küng sagt: «Ich bin sicher etwas müde.» Genau deshalb verliess er die Grossbritannien-Rundfahrt kurz vor Schluss. «Die physische Grundlage des ganzen Jahres steht.»

Strecke liegt Küng nicht

Nun könnte man einwenden: Dafür hätte Küng auch noch das Einzelzeitfahren (Mittwoch) und das Strassenrennen (Sonntag)! Stimmt aber nicht. Denn der harte Zeitfahr-Parcours kommt ihm nicht entgegen («Ich strebe einen Top-10-Platz an») und auf das noch härtere Strassenrennen (258,5 km und 4650 Höhenmeter) verzichtet er.

Und so hat Küng dieses eine letzte, ganz grosse Ziel: WM-Gold im Teamzeitfahren. Mit BMC und für BMC. Und vor allem auch für Andy Rihs.

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In Uesslingen TG von Auto erfasst: Mädchen (†2) stirbt vor Elternhaus

Sun, 09/23/2018 - 10:52

UESSLINGEN - Ein zweijähriges Mädchen wurde am Samstag in Uesslingen TG von einem Auto erfasst. Das Kind erlag seinen schweren Verletzungen auf der Unfallstelle.

Gemäss den bisherigen Abklärungen der Kantonspolizei Thurgau befuhr ein 65-jähriger Autofahrer kurz vor 15.30 Uhr den Vorplatz eines Einfamilienhauses in Uesslingen TG. Aus bislang unbekannten Gründen kam es dabei zur Kollision mit einem 2-jährigen Kind, das im Hause wohnte. 

Trotz sofortiger Reanimation durch Angehörige, dem Rettungsdienst und eines Teams der Rega verstarb das Mädchen noch auf der Unfallstelle. Um die Angehörigen zu betreuen, wurde das Care-Team aufgeboten.

Zur Spurensicherung und genauen Abklärung des Unfallhergangs wurde der Kriminaltechnische Dienst der Kantonspolizei Thurgau beigezogen. (gf)

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Zwischen Buchs und Otelfingen: Lodernder Wohnwagen löst Waldbrand aus

Sun, 09/23/2018 - 10:48

Spektakuläre Bilder: Auf der Strasse zwischen Buchs ZH und Otelfingen ZH geriet heute Morgen ein Wohnwagen in Brand. Das Feuer griff auf Bäume über.

Heute Morgen um 9.30 Uhr fuhr ein Auto mit Wohnwagen von Buchs ZH nach Otelfingen ZH. Auf einmal begann der Wohnwagen zu brennen. Der Lenker konnte das Auto mit Zürcher Kennzeichen vom Gefährt loskuppeln und in Sicherheit bringen.

 

Das Feuer griff auf Bäume über und löste einen kleinen Waldbrand aus. Augenzeugen sprechen von einem Knall, möglicherweise explodierte eine Gasflasche. Personen wurden keine verletzt. (gf)

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Theaterpremiere: Neumarkt bringt «I love Dick» auf die Bühne

Sun, 09/23/2018 - 10:37

ZÜRICH - ZH - Zur Saisoneröffnung bringt das Theater Neumarkt in Zürich Chris Kraus’ Roman «I love Dick» als anarchisches, punkig-rockiges Raserstück auf die Bühne. Premiere war am Samstag.

Chris (Hanna Eichel) ist mit dem College-Professor Sylvère (Ulrich Hoppe) verheiratet und liebt Dick (Martin Butzke). Sie, eine erfolglose Filmemacherin, lernt den Kulturwissenschaftler an einem gemeinsamen Abend kennen und ist sofort hin und weg.

Diese weibliche Euphorie kann man verstehen. Dick ist ein cooler Typ mit Cowboystiefeln und laszivem Blick. Er trägt schwarz und einen Leonard-Cohen-Hut (Kostüme: Sabine Kohlstedt), und er singt so toll Rock 'n' Roll ins Mikrofon, dass Chris wie elektrisiert mittanzt (Musik: Peter Thiessen). Auch Sylvère bringt seinen Körper in Bewegung, wenn auch ziemlich hölzern.

Logisch, dass er etwas verkrampft wirkt, der Professor, verliert er doch seine Frau «an den da». Um das Schlimmste abzuwenden, regt Sylvère ein Spiel an: Chris und er schreiben Dick bekenntnisreiche, selbstentblössende Liebesbriefe, die sie nie abschicken. Das findet Chris «unheimlich aufregend».

Mit farbig spritzenden Filzstiftpenissen schreiben die beiden Stichworte dieser Briefe auf den Boden der leeren ovalen Bühne. Dabei tollen sie lachend und kreischend rum wie kleine Kinder und wälzen sich auf ihren Stichwörtern. Immer mal wieder, je nach Gefühlslage, gibts eine Auseinandersetzung oder aber Küsschen und Sexspielchen. Die Regisseurin Friederike Heller geizt nicht mit rasanten, bisweilen überdrehten Showelementen.

Schliesslich erhält der arme Sylvère von Chris den Job, Dick für ein gemeinsames Kunstprojekt zu gewinnen. Dick soll beim Lesen der Briefe gefilmt werden.

Diese Szene ist der lustige Höhepunkt des zweistündigen Abends. Stotternd, wie ein geschlagener Hund, bringt Sylvère sein Anliegen vor. In Jackett, Boxershorts, Sportsocken und mit grässlicher Sonnenbrille macht er ganz prima eine überaus lächerliche Figur. Meister Dick reagiert mit gelangweiltem Erstaunen, denn er hat ja keine Ahnung, was da läuft, und dass Chris ihn liebt.

Am Schluss des Stücks, nach einer Liebesnacht mit Chris, wird sich Dick vom Text des Stücks, von dieser ganzen Spielerei knallhart distanzieren. Ende Feuer. Aber nicht für Chris, die ihre ganze Intimität öffentlich in die Waagschale geworfen hat.

Die 1955 in New York geborene Chris Kraus hat «I love Dick» 1997 veröffentlicht. Auf Deutsch übersetzt wurde der explizit autobiografische Roman 20 Jahre später. Die virtuelle Exhibition findet heute massenhaft statt, in den sozialen Medien wie Facebook oder Instagram. Kraus hat sie visionär vorweggenommen, darin liegt die Brisanz und Aktualität ihres Buchs.

Die Lektüre ist allerdings alles andere als einfach. «I love Dick» hat manch einschläfernde Länge. Auch auf der Bühne droht das Stück bisweilen durchzuhängen. Mit ihrer blendenden Performance vermögen Hanna Eichel, Ulrich Hoppe und Martin Butzke aber selbst die verschlungenen, mit kulturtheoretischen Querbezügen befrachteten Passagen gut zu überspielen.

Verfasser: Karl Wüst, ch-intercultur

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Karin Baumann aus Belp ist eine Runde weiter: Berner Chihuahua-Mama überzeugt «Supertalent»-Jury

Sun, 09/23/2018 - 10:35

Die Zirkus-Tiger-Nummer war ein voller Erfolg: Mit ihren beiden Chihuahuas schaffte es Karin Baumann gestern bei «Das Supertalent», die Jury um Pop-Titan Dieter Bohlen zu überzeugen.

Ihre Kleinen hatten gestern ihren ganz grossen Auftritt: Karin Baumann (43) aus Belp BE trat gestern Abend mit ihren Chihuahuas Kira (6) und Joya (4) bei «Das Supertalent» auf. Die pfiffigen Vierbeiniger stahlen ihrer Besitzerin dabei glatt die Show – denn die Jury um Pop-Titan Dieter Bohlen (64) zeigte sich von den herzigen Hunden begeistert. Und das, obwohl Juror Bruce Darnell (61) für die aktuelle Staffel der RTL-Castingshow eine klare Hundesperre verhängte! Schliesslich gewannen die Sendung bereits dreimal Teilnehmer mit ihren Vierbeinern. 

Die Schweizer Kandidatin liess sich davon nicht entmutigen und betrat selbstbewusst die Bühne. «Ich präsentiere euch eine aussergewöhnliche Tiger-Show!», so Baumann. Die Jury staunte nicht schlecht – und war sichtlich beruhigt, dass hier Hunde und keine Raubkatzen die Stars waren. Schnell eroberten Kira und Joya die Herzen von Bohlen und Sylvie Meis (40). «Das ist so süss, wirklich!», sagte sogar Bruce Darnell.

 

«Ich dachte immer, diese kleinen Hunde sind doof»

Nach Baumanns Bühnenshow, in der die Hunde 60 verschiedene Tricks zeigten, ernete sie Lob von Bohlen. «Karin, ich bin ja überwältigt. So kleine hatten wir noch nie! Das sind die niedlichsten, die wir je hatten», so der «DSDS»-Star. «Das war ja perfekt. Die waren nicht nervös und nicht abgelenkt. Ich dachte immer, diese kleinen Hunde sind doof, aber die sind ja sehr pfiffig.»

Auch Bruce Darnell fand: «Ich dachte wirklich, keine Hunde mehr. Aber die zwei sind so süss, ich kann leider nicht nein sagen.» Mit drei Ja-Stimmen schafften es Karin Baumann und ihre Hunde in die nächste Runde. (kad) 

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Fix zur Gesellschaft: Ruf doch einfach kurz an, Meitli!

Sun, 09/23/2018 - 10:21

Unsere Autorin wird kritisiert, dass sie oft WhatsApp-Nachrichten nicht beantwortet. Sie gibt es zu, wünscht sich aber gleichzeitig, dass Freunde sie wieder öfter anrufen.

Ich hasse Kritik. Ich hasse es, wenn ich kritisiert werde, und ich hasse es, wenn ich andere tadeln muss. Das macht ein unangenehmes Gefühl in der Brust. Ich will nicht ­perfekt sein, aber auch nicht mangelhaft. Natürlich weiss ich, dass Kritik wichtig und hilfreich ist. Bla, bla, bla. Doch ­niemand mag es, belehrt zu werden. Da müssen wir uns nichts vormachen. Eine Beanstandung im Büro, ein klärendes Wort vom Partner oder – und das ist ganz ­bedrückend – von einem Freund oder einer Freundin. Jeder von uns will doch ein guter Freund sein. Manchmal habe ich das Gefühl, Freundschaft war nie so wertvoll wie heute. Vielleicht, weil wir nicht mehr so früh eine Familie gründen, vielleicht, weil alles andere sich verflüchtigt, verdigitalisiert, echte Freundschaft aber ­überdauert. Sie merken, ich hole aus, schweife ab.

In letzter Zeit werde ich vermehrt von Freunden kritisiert. Das ist mir neu, oder besser: Ich habe ähnliche Situationen aus dem Gedächtnis verbannt. Der Vorwurf: «Du schreibst nie zurück, antwortest tagelang nicht auf Nachrichten.» Die Rede ist von WhatsApp-Chats. Der Vorwurf kommt von einer nicht wirklich engen Freundin, ich finde ihn nur bedingt legitim. Dass sie mir das alles auf einer Hochzeit einer gemeinsamen Freundin vorwarf, spricht nicht für sie. Es gibt weiss Gott geeignetere Zeitpunkte. Ich erzähle es anderen Freundinnen, sie ­verstehen meinen Missmut, sagen aber auch: «Sie hat schon recht» – «Ich kenn dich halt und akzeptiere das» – «Das nervt nicht nur sie». Hoppla. Ich wollte, dass meine Wunden geleckt werden, aber stattdessen streuen sie Chilipulver rein.

Ja, ich gebe zu: Ich schreibe oft lange nicht zurück (oder gar nicht). Aber diese Schreiberei ist mir auch oft zu viel. Berufsbedingt bin ich ständig am Handy und Bildschirm. Abends will ich meist meine Ruhe vor der Technik. Aber seit WhatsApp so inflationär benutzt wird, hat man die nicht. Ständig muss und sollte man. Dieses Häkchen-Kontrollgremium erschwert die Sache zusätzlich. «Aber du hast es ja gelesen» – «Aber du warst ja online». Und all die Ferienfotos, die Leute ungefragt schicken. Was antworten? Etwa «Schön habt ihr es»? Mir ist nach: «Ruf doch kurz an, die Fotos, die du allen schickst, ­interessieren mich nicht!» Also, liebe Freunde, wenn etwas wichtig ist und keinen Aufschub duldet, ruft mich doch an. Ich freue mich, euch zu hören. 079 ... «0-7-9 het si gseit.»

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SRG-Chef Gilles Marchand kontert Kritik an Umzug: «Wir verlassen Bern nicht!»

Sun, 09/23/2018 - 10:19

Nach der Kritik am Umzug nach Zürich kontert SRG-Chef Gilles Marchand: Er kündigt eine neue Redaktion in Bern an – und mehr TV-Serien.

Sie haben sich in Ihrem neuen Wohnort Bern sehr unbeliebt gemacht. Haben Sie mit dieser Empörungswelle gerechnet?
Gilles Marchand: Ja. Und natürlich kann ich die Reaktionen verstehen. Die haben viel mit dem Berner Selbstverständnis als Bundesstadt zu tun. Es ist der SRG wichtig, in Bern gut vertreten zu sein. Und es wird immer so sein! Ich hoffe, dass wir bald etwas sachlicher diskutieren können.

Dann erklären Sie den Entscheid sachlich.
Es ist ein Entscheid zur Wahrung des Angebots, unseres Programms, zum Schutz von Arbeitsplätzen und von Know-how. Nach der No-Billag-Abstimmung erwarteten alle von uns Reformen. Wir haben entschieden, lieber bei der Infrastruktur als bei unserem publizistischen Kernauftrag zu sparen. Wir haben ab 2019 weniger Geld zur Verfügung. Und ich möchte unseren Berner Kollegen und den Politikern sagen: Wir sind nicht daran, Bern zu verlassen – im Gegenteil! Wir werden andere und neue Tätigkeiten in Bern machen.

Vor No Billag gab sich die SRG als Garantin des nationalen Zusammenhalts. Jetzt zügeln Sie 170 Radio-Stellen nach Zürich, in Bern bleiben noch 32.
Die Idee der nationalen Kohäsion und der föderalistischen Tätigkeit ist zentral für mich. Aber das ist vor allem eine Frage des Programms, mehr als unserer Büros. Und nochmals: Wir verstärken andere Tätigkeiten in Bern!

Dann sagen Sie den Bernerinnen und Bernern jetzt, was Sie konkret in ihrer Stadt ausbauen.
Es gibt drei konkrete Massnahmen: Erstens wird es mehr Journalisten auf unserer Inlandredaktion in Bern geben. Zweitens möchten wir in Bern eine neue, mehrsprachige Recherche-Redaktion gründen. Drittens verfolgen wir ein wichtiges nationales Projekt: den Aufbau einer Digitalplattform, die die Inhalte der SRG-Kanäle mit Untertiteln für die ganze Schweiz aufbereitet. Und zudem darf man nicht vergessen, dass weiterhin 550 Mitarbeitende in Bern tätig sind, davon mehr als 150 Journalisten.

Was wird diese Recherche-Redaktion machen?
Eine überregionale, multilinguale Redaktion mit Kollegen von RTR, RSI, RTS und SRF wird in einem sehr interessanten neuen Projekt nationale Themen behandeln – beispielsweise das Thema Integration: Wie können wir Menschen besser in unsere Gesellschaft einbinden? Dies entspricht auch den Vorgaben unserer neuen Konzession. Das wird aber keine Hors-sol-Redak­tion sein. Jeder Chefredaktor aus jeder Region wird zwei, drei oder vier Mitarbeiter delegieren.

Wozu braucht es zum Webangebot noch eine Digitalplattform?
Der Zuschauer weiss heute kaum, was in den anderen Landesteilen berichtet wird. Die neue Technologie bietet uns nun die Chance, unsere Programme näher zusammenzubringen: Der Tessiner kann SRF-Inhalte mit italienischer Untertitelung abrufen, der Deutschschweizer kann französische Berichte mit deutschen Untertiteln verfolgen. Uns ist aber auch wichtig, dass man diese Plattform personalisiert nutzen kann, etwa mit einem Login: Wenn Sie sich für Fotografie interessieren, können Sie Beiträge zum Thema Fotografie abonnieren, aus jeder Region.

Und die SRG kann unheimlich viele Nutzerdaten sammeln.
Das Projekt verfolgt kein Kommerzialisierungsziel, sondern ist eine Frage der Legitimation: Wer bei uns arbeitet, arbeitet für alle, nicht nur für seine Region oder seinen Sprachteil. Was in einer linearen Welt nicht möglich war, wird in ­einer À-la-carte-Welt möglich! Genauso, wie Sie etwa bei Netflix Inhalte konsumieren, die für Sie untertitelt sind.

Wie viele Stellen umfassen diese beiden Projekte?
Die mehrsprachige Recherche-Redaktion in Bern wird aus etwa 15 Journalisten bestehen. Für die neue À-la-carte-Plattform wollen wir zunächst mit unserer eigenen Produktion arbeiten. In einem zweiten Schritt werden wir neue Community-Jobs schaffen – wir müssen unsere Inhalte auch in den sozialen Medien kuratieren.

Laut dem «Tages-Anzeiger» standen Sie im Mai dem Umzug noch kritisch gegenüber. Wieso plötzlich der Meinungswechsel?
Es gab damals noch viele offene Fragen. Wir haben eine professionelle Analyse in allen Dimensionen gemacht, Vor- und Nachteile abgewogen und dann war ich überzeugt von dem Teilumzug.

Sie sparen in Bern fünf Millionen Franken – wie erreichen Sie das Sparziel von 100 Millionen?
Die fünf Millionen ergeben sich aus 3,3 Millionen im Bereich SRF und 1,7 Millionen bei der Generaldirektion. Insgesamt erreichen wir in der Deutschschweiz rund zwölf Millionen Franken an Einsparungen allein mit Immobilien. Aber lassen Sie mich noch einmal erklären, wie sich die 100 Millionen ergeben.

Bitte.
Durch die vom Bundesrat beschlossene Senkung und Plafonierung unseres Gebührenanteils fallen uns bereits ab nächstem Jahr 50 Millionen Franken weg. Dazu ist die Werbung unter Druck. Und wir werden mehr für Seh- und Hörbehinderte machen. Das ergibt 80 Millionen. Aber wir können ein Unternehmen nicht nur durch Sparen führen. Darum sparen wir zusätzliche 20 Millionen, um die genannten Projekte zu entwickeln und mehr in die schweizerische Fiktion investieren zu können.

Weshalb mehr für die Fiktion?
Wir glauben, dass wir mit dem Schweizer Film einiges für den Zusammenhalt des Landes tun können. Heute bringen SRF und RTS etwa drei bis vier Serien pro Jahr. Unser Plan ist, bis in fünf Jahren sieben bis acht Serien zu produzieren – zusammen mit der Branche, also Koproduktionen!

Und wo wollen Sie jetzt die 100 Millionen einsparen? Sie können nicht ewig Studios verlagern.
Die einzige Möglichkeit, unser Angebot und unser Know-how zu schonen, ist die Infrastruktur: Wir senken unsere Technik-Investitionen um 20 Prozent, wir reduzieren die Flächennutzung unserer Immobilien um 25 Prozent im ganzen Konzern. Wir möchten auch unsere Distributionskosten senken und sparen bei der Verwaltung. So probieren wir zu sparen, ohne die föderalistische Dimension in Gefahr zu bringen.

Und ohne zusätzlichen Stellenabbau zu den kommunizierten 250 Arbeitsplätzen?
Wir sind in einem Konsultationsverfahren mit dem Sozialpartnern. Ich hoffe, dass wir Entlassungen vermeiden können. Aber einen Social Impact werden wir nicht ganz verhindern können.

Das Publikum interessiert, ob Sie einen Abbau beim Programm­angebot ausschliessen können.
Falls die finanzielle Situation so bleibt, können wir mehr oder weniger unser Angebot aufrechterhalten, ja.

Mit Unterhaltung und Sport?
Unterhaltung im Stile der grossen Shows wie «The Voice of Switzerland» können wir uns nicht mehr leisten. Aber es gibt andere attraktive Formate wie «Vier Dörfer – ein Land» bei SRF oder «Traversée des Alpes» auf RTS. Ein Ziel, das wir nach dem 4. März gesetzt haben, ist Unterscheidbarkeit, in allen Bereichen.

Müssen Sie auch beim Sport auf Alternativen zurückgreifen?
Noch sind wir in der Lage, Sportrechte von Grossanlässen wie den Olympischen Spielen zu erwerben. Aber wir können nicht jeden Preis bezahlen. Bei der Champions League können wir noch einen Match pro Woche zeigen statt zwei. Vielleicht müssen wir mehr auch auf andere Sportarten setzen. Vor zwei Wochen zum Beispiel haben wir die Mountainbike-Weltmeisterschaft in Lenzerheide produziert. Das war ein Erfolg. Zudem sollten Fifa und Uefa nicht nur die kurzfristige Zahlungsbereitschaft eines Senders beachten, sondern auch die Reichweite. Unsere Stärken sind Reichweite und Know-how.

Sie sparen und werden kritisiert. Letztlich müssen Sie ausbaden, was Ihre Vorgänger versäumten.
Nein. Aber Sie sehen, ich bin nicht lethargisch, wie Sie schrieben (lacht). Mein Team und ich sind seit dem 4. März fast pausenlos am Arbeiten. Das ist gut so.

Im Leutschenbach sucht man derzeit einen Nachfolger von SRF-Direktor Ruedi Matter.
Ich begleite den Rekrutierungsprozess, der von SRG-Deutschschweiz-Präsident Andreas Schefer geführt wird. Und wir sind auf Kurs. Es gibt keine Verspätung. Wir werden vor Ende Jahr einen neuen Direktor oder eine neue Direktorin gewählt haben.

Kann man sich noch bewerben?
Tut mir leid, dafür ist es jetzt zu spät.

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Bewaffneter Überfall in Rapperswil SG: Opfer verstanden Räuber nicht

Sun, 09/23/2018 - 10:18

Die erste Bedrohung in gebrochenem Deutsch schlug fehlt. Erst als der Räuber vier Männer in Rapperswil SG auf Albanisch ansprach, rückten sie ihr Geld heraus.

In der Nacht auf Sonntag, um 00.15 Uhr, wurden an der Alpenstrasse in Rapperswil SG, Höhe UBS-Filiale, vier Männer überfallen. Sie waren nach dem Ausgang miteinander am Diskutieren, als sich plötzlich ein Unbekannter näherte.

Dieser sprach die vier vorerst in gebrochenem Deutsch an. Da er nicht verstanden wurde, bedrohte er sie auf Albanisch. Er forderte von den vier Männern die Herausgabe aller Wertsachen. Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, zeigte er eine Handfeuerwaffe.

Erst jetzt rückten die vier Bargeld, elektronische Geräte, Bankkarten und Herrentaschen im Wert von mehreren hundert Franken heraus. Der Räuber flüchtete Richtung Bahnhof. Die sofortige Nahfahndung der Polizei blieb erfolglos.

Der Räuber wird wie folgt beschrieben: 25 bis 30 Jahre alt, Kurzhaarschnitt, Dreitagebart, trug eine weisse Jacke. Hinweise sind an die Polizeistation Rapperswil zu richten. Telefon 058 229 57 00. (gf)

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Wetter: Mit dem Herbst kommt der Wetterumschwung

Sun, 09/23/2018 - 10:12

BERN - BE - Pünktlich zum astronomischen Herbstanfang vom frühen Sonntagmorgen hat sich ein Wetterumschwung mit Sturmwinden angekündigt. MeteoSchweiz erliess für die Nacht auf Montag Sturmwarnungen der Stufen zwei und drei.

In höheren Lagen über 1500 Metern über Meer wurden Windspitzen von bis zu 140 Kilometer pro Stunde (km/h) erwartet. In den Niederungen der Alpennordseite wurden ebenfalls stürmische Winde mit Böen von bis zu 100 km/h erwartet.

Aufgrund starker Winde wurde für Sonntagnachmittag ein Unterbruch der Bahnstrecke zwischen Weissbad und Wasserauen auf der Linie Gossau SG und Wasserauen AI angekündigt.

Gefahr droht bei diesen Windstärken vor allem von den Bäumen. Die meisten Bäume seien aktuell noch belaubt und böten daher eine grosse Angriffsfläche für den Wind, warnte der private Wetterdienst Meteonews. Weil der Frühling und der Sommer zudem sehr trocken verliefen, seien viele Bäume geschwächt. Sogar ohne äussere Einwirkung seien deswegen immer wieder Äste abgebrochen.

Die Wetterdienste warnten deshalb vor dem Aufenthalt im Wald oder ganz allgemein in der Nähe von Bäumen. Auch zum Wochenbeginn bestehe in den Wäldern noch eine erhöhte Gefahr von Astbruch und umstürzenden Bäumen.

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Alfa Romeo Stelvio Quadrifoglio getestet: SUV all’arrabbiata

Sun, 09/23/2018 - 10:07

Mit dem 510 PS starken Quadrifoglio hat Alfa dem Stelvio die Krone aufgesetzt. Doch braucht es wirklich so viel Power für einen SUV?

Spaghetti schmecken als Carbonara, Bolognese oder mit noch mehr Pfeffer als All’arrabbiata. Doch muss diese zusätzliche Schärfe in Form von mehr Sportlichkeit auch beim Alfa-SUV Stelvio sein? Alfas 4,70 Meter langer Allradler sah doch so schon dynamisch aus. Die zusätzlichen Lufteinlässe, tiefergezogenen Seitenschürzen, Kotflügelverbreiterungen und die vierflutige Sport-Auspuffanlage sowie die mächtigen 20-Zoll-Räder lassen den Quadrifoglio aggressiv wirken, fast wie ein gedopter Athlet. Wir finden: Geschmackssache!

Alfa Romeo Stelvio Quadrifoglio

Motor2,9-V6-Biturbo, 510 PS, 600 Nm@2500-5000/min, 8-Gang-Automatik, 4x4Fahrleistungen0-100 km/h in 3,8 s, 283 km/h SpitzeMasse4,70 m Länge, 1,96 m Breite, 1,68 m Höhe, 1830 kg, Laderaum 525 lVerbrauchWerk/Test 9,0/10,7 l/100 km, 210/249 CO2/km, Energie GListenpreisab 104'500 Fr. (Basis: Super, 2.2 Diesel, 180 PS, ab 50'950 Fr.)Plusviel Power, sportliche Abstimmung, edles InterieurMinusRückfahrkamere mit schlechter Auflösung, enge Platzverhältnisse im Fond, hoher Alltagsberbrauch

 

Gelungenes Interieur

Einen sicheren Geschmack beweisen die Italiener aber beim edlen Interieur mit den perfekt Seitenhalt bietenden Sportsitzen aus schwarzem Leder und Alcantara. Eine sportliche Note ins Cockpit bringen diverse Karbondetails. Das Sportlenkrad ist aber genauso wie die langen Alu-Schaltwippen etwas gar gross geraten. Grösser und vor allem höher aufgelöst dürfte dafür das Bild der Rückfahrkamera sein. Doch wer sich für den Stelvio Quadrifoglio interessiert, stört sich kaum an solchen Banalitäten. Und wohl auch nicht an den nicht allzu üppigen Platzverhältnissen im Fond.

Kernig, prolliger Motorensound

Schon eher stören dürfte Sportfahrer dagegen das leichte Zerren bei Gangwechseln der sportlichen 8-Gang-Automatik im Stadtverkehr. Dafür ist der Sport-SUV aber eigentlich auch nicht ausgelegt, sondern eher für die Rennstrecke oder die Nürburgring-Nordschleife. Statt durch die City zu stauen kann der Stelvio dort die ganze Leistung des 2,9-Liter-V6-BiTurbos voll ausleben. Denn erst im Fahrmodus «d» für «Dynamic» strafft der SUV seine Dämpfer und hängt mit seinen 510 PS noch gieriger am Gas. Begleitet vom kernigen, fast schon etwas prolligen Getöse, wird der Alfa in nur 3,8 Sekunden auf Tempo 100 km/h katapultiert. Und bei flotter Gangart schiebt der 1830 Kilo schwere Quadrifoglio in Kurvenpassagen trotz Allrad leicht über die Vorderräder.

Für die Rennstrecke gedacht

Im «Race»-Modus klingt der Stelvio noch giftiger. Auf dieser Stufe lassen sich gar Traktionskontrolle und ESP deaktivieren – alles für noch schnellere Rundenzeiten auf einer Rennstrecke, aber nichts für den Alltag! Mit 10,7 l/100 km ist der SUV dort übrigens kein Kostverächter. Doch sind wir ehrlich: Bei aller Kritik bietet das sportliche Kleeblatt auch enormen Fahrspass – und schliesslich muss es auch nicht immer Spaghetti Carbonara oder Bolognese sein...

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Deutschland: Schäuble: Integration statt Abschiebungen

Sun, 09/23/2018 - 09:53

Berlin – Angesichts der Schwierigkeiten bei Abschiebungen fordert der deutsche Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble stärkere Integrationsanstrengungen. «Wir sollten uns klar machen, wie schwer es ist, im Einzelfall abzuschieben», sagte der CDU-Politiker der «Welt am Sonntag».

«Deswegen sollten wir auch nicht allzu stark die Hoffnung schüren, dass wir die Grosszahl dieser Menschen zurückführen können. Eher sollten wir alle Kraft dafür aufbringen, sie in unsere Gesellschaft zu integrieren.»

Die Entscheidung von Kanzlerin Angela Merkel, 2015 die Grenzen während des Flüchtlingszustroms offen zu halten, sei richtig gewesen. Aber danach sei es nicht gelungen, die kommunikativen Folgewirkungen zu begrenzen.

Das Signal der Bundesregierung sei in der Welt missverstanden worden, dass alle Menschen ins Land kommen könnten, die in Deutschland leben möchten. «An diesen Folgen leiden wir bis heute.»

Eine Aufgabe sei es, «diejenigen, die nun einmal hier sind, mit allen Mitteln bestmöglich zu integrieren», sagte Schäuble. Eine andere Aufgabe sei es, den Schleppern das Handwerk zulegen.

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Gopfried Stutz: Der Kuhhandel torpediert die AHV-Reform

Sun, 09/23/2018 - 09:50

Vor einem Jahr ist die dringende Altersreform an der Urne abgelehnt worden. Was ist seither geschehen?

Vor einem Jahr, am 24. September 2017, lehnten Schweizerinnen und Schweizer die Altersreform von Bundesrat Alain Berset an der Urne ab. Die FDP versprach im Vorfeld der Abstimmung, man könne die Vorlage getrost ablehnen, ein Plan B sei fixfertig. Man könne ihn aus der Schublade ziehen.

Wo, bitte sehr, ist dieser Plan B? Möglich, dass da in einer Schublade ein Plan steckt. Er ist schnell herausgezogen. Länger dauert es, um ihn umzusetzen. Oder soll etwa dieser unsägliche Kuhhandel, die Verknüpfung der Firmensteuern mit der AHV, der viel gepriesene Plan B sein?

Wir wollen hier zusammenfassen, wo wir bei der überfälligen Sanierung der Sozialwerke stehen. Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt läuft derzeit die Vernehmlassung zur AHV-Revision, genannt AHV21. Sie dauert noch bis zum 17. Oktober. Sie sieht die Anpassung des Frauenrentenalters von 64 auf 65 Jahren und eine Erhöhung der Mehrwertsteuer um 1,5 Prozentpunkte vor.

Es ist jedoch wenig wahrscheinlich, dass diese Revision bald in Kraft treten könnte. Ursache der Verzögerung ist der Kuhhandel, welcher in der laufenden Herbstsession von den Räten abgewickelt wird. Danach soll die AHV jährlich zusätzliche 2,1 Milliarden Franken erhalten; finanziert mehrheitlich mit Lohnbeiträgen von 0,3 Prozentpunkten, die je hälftig Arbeitnehmern und Arbeitgebern belastet werden.

Damit gibts für die AHV mehr Geld, ohne dass auf der anderen Seite etwas eingespart wird. Für die Linken das Goal des Jahres. Eine Anpassung des Frauenrentenalters ist damit für mehrere Jahre vom Tisch. Noch offen ist, ob gegen den Kuhhandel das Referendum zustande kommt, sodass wir Stimmbürgerinnen und Stimmbürger dazu auch noch etwas sagen dürfen.  

Noch schlimmer dran ist die berufliche Vorsorge, obschon der Sanierungsbedarf der 2. Säule mindestens so dringend ist wie bei der AHV. Bundesrat Alain Berset gab den Sozialpartnern ein Jahr Zeit, um einen Kompromiss auszuhandeln. Hier ginge es darum, den Umwandlungssatz zu senken und die Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge zu erhöhen. Für die Arbeitgeberseite ist das eine bittere Pille, wenn nun wegen des Kuhhandels die Lohnnebenkosten bereits für die AHV erhöht werden sollen.

Auf der anderen Seite des Verhandlungstisches sind die Gewerkschaften kaum zu Konzessionen bereit – auch dies wegen des Kuhhandels. Mit der Zusatzfinanzierung von 2,1 Milliarden für die AHV haben sie, was sie wollen. Ihnen liegt die AHV am Herzen und nicht die berufliche Vorsorge, mit der auch börsenkotierte Konzerne Geld verdienen.

Böse Zungen behaupten sogar, die Linke wolle die 2. Säule zerstören und damit den Beweis haben, dass das System nicht funktioniere. Bester Nährboden, um ein altes Anliegen aufzufrischen und eine Initiative zur Schaffung einer Volkspension zu lancieren.

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US-Kongresswahlen: Wahlwerbung der anderen Art in den USA

Sun, 09/23/2018 - 09:45

Washington – Der republikanische US-Kongressabgeordnete Paul Gosar erhält Gegenwind aus der eigenen Familie: Sechs seiner neun Geschwister warnen eindringlich vor der Wiederwahl des erzkonservativen Politikers bei den Kongresswahlen im November.

In mehreren Wahlkampfspots des US-Demokraten David Brill kritisieren sie die Politik ihres Bruders. «Er hört Ihnen nicht zu, er kümmert sich nicht um Ihre Interessen», sagt Gosars Bruder David in einem der Videos, die am Freitag von Brills Wahlkampfteam veröffentlicht wurden. Die ungewöhnliche Wahlwerbung für den demokratischen Herausforderer sorgte landesweit für Schlagzeilen.

Die sechs Geschwister werden in den Videos zunächst nur mit ihrem Vornamen vorgestellt, erst am Ende erfahren die Zuschauer, dass Gosar ihr Bruder ist. Der Republikaner aus dem Bundesstaat Arizona war 2011 mit Unterstützung der erzkonservativen Tea-Party-Bewegung in den Kongress eingezogen. Umfragen zufolge hat er gute Chancen, seinen Sitz bei der bevorstehenden Midterm-Wahl im November zu verteidigen.

Im Kurzbotschaftendienst Twitter ging Gosar am Wochenende zum Gegenangriff über und kritisierte seine sechs Geschwister wegen ihrer Wahlwerbung für seinen demokratischen Rivalen scharf. Alle sechs seien «liberale Demokraten, die Präsident Trump hassen».

Ihnen sei «politische Ideologie wichtiger als die Familie», schrieb der Abgeordnete. «Stalin wäre stolz», fügte er mit Blick auf Sowjet-Diktator Josef Stalin hinzu und schob noch eine Warnung hinterher: «Wir sehen uns zu Hause bei Mama und Papa.»

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Klare Abfuhr an der Urne – das meint BLICK: Darum sind die Agrar-Initiativen abgestürzt

Sun, 09/23/2018 - 09:12

BERN - Heute erteilte das Stimmvolk den Agrar-Initiativen eine klare Abfuhr: 62 Prozent Nein für «Fair Food», 70 Prozent Nein für «Ernährungssouveränität». Die Velo-Vorlage winkte der Souverän durch.

Volk und Stände entscheiden am dritten Abstimmungssonntag 2018 passenderweise über drei nationale Vorlagen. Zum einen kommen die beiden Agrar-Initiativen «Fair Food» und «Ernährungssouveränität» an die Urne.

Letzte Umfragewerte räumen beiden Vorlagen keine grossen Chancen ein. Ganz anders sieht es bei der dritten Vorlage, dem Gegenentwurf zur zurückgezogenen Velo-Initiative, aus. Dort wird eine deutliche Zustimmung erwartet.

Die BLICK-Bundeshausredaktion hält Sie, liebe Leserinnen und Leser, den ganzen Sonntag über auf dem Laufenden. Sämtliche Ergebnisse aus allen Kantonen zu den nationalen Vorlagen und die entsprechenden Reaktionen der jeweiligen Lager sowie des Bundesrats finden Sie ab 10 Uhr live im Abstimmungs-Ticker auf Blick.ch!

Inländischer und importierter «Fair Food»

Mit «Fair Food» wollen die Grünen Lebensmittel aus einer naturnahen, umwelt- und tierfreundlichen Landwirtschaft mit fairen Arbeitsbedingungen fördern. Ob inländische oder importierte Produkte soll dabei keine Rolle spielen.

Der Bund kann dafür Vorschriften zur Zulassung und Deklaration von Lebensmitteln erlassen. Über Zollkontingente und Einfuhrzölle kann er die Lebensmittelimporte steuern. Weiter soll der Bund regional und saisonal produzierte Lebensmittel fördern und Massnahmen gegen die Lebensmittelverschwendung ergreifen.

Bundesrat und Parlament lehnen die Initiative ab. Unterstützt wird das Anliegen der Grünen einzig von der SP. CVP, FDP, SVP und BDP lehnen das Begehren ab. Die Grünliberalen haben Stimmfreigabe beschlossen. Dies hat auch der Schweizerische Bauernverband getan. Economiesuisse bekämpft die Vorlage.

Ernährungssouveränität will Landwirtschaftspolitik umkrempeln

Die Initiative «Für Ernährungssouveränität» von der welschen Bauerngewerkschaft Uniterre will die Landwirtschaftspolitik der Schweiz grundsätzlich umkrempeln. So soll die Versorgung mit überwiegend einheimischen Lebens- und Futtermitteln erfolgen. Zudem soll Gentechnik unbefristet verboten werden. Weitere Forderungen sind etwa die Erhöhung der Anzahl der Beschäftigten in der Landwirtschaft und das Verbot für Subventionen zugunsten von Lebensmittelexporten.

Gegner und Befürworter der Initiative «Für Ernährungssouveränität» sind dieselben wie bei «Fair Food». Bundesrat und Parlament sowie SVP, FDP, CVP, BDP und GLP und Economiesuisse lehnen die Uniterre-Vorlage ab. Sie fürchten steigende Preise, ein kleineres Angebot und mehr Bürokratie. Grüne und SP haben sich dafür ausgesprochen, der Bauernverband die Stimmfreigabe beschlossen.

Nur SVP bekämpft Velo-Vorlage

Die 2015 unter der Führung des Verbands Pro Velo lancierte Velo-Initiative wollte den Bund dazu verpflichten, Velowege zu fördern. Nach Ansicht von Bundesrat und Parlament ging diese Forderung allerdings zu weit. Darum haben sie einen Gegenentwurf ausgearbeitet, mit dem dem Bund nur die Aufgabe übertragen wird, Massnahmen zugunsten von Velowegen zu unterstützen und zu koordinieren.

Neben Fuss- und Wanderwegen sollen auch Velowege in der Verfassung verankert werden. Neu soll der Bund die Kantone und Gemeinden bei der Verbesserung des Velowegnetzes koordinierend unterstützen können, indem er beispielsweise schweizweite Standards definiert. Das Ziel der Vorlage ist es, die Sicherheit zu erhöhen, indem Velowege besser vom Schwerverkehr entflechtet werden. Bis auf die SVP unterstützen alle Parteien sowie Bundesrat und Parlament den Gegenentwurf.

 

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In Kantonen und Gemeinden wird abgestimmt: Nach dem Tessin: St. Gallen führt Burka-Verbot ein

Sun, 09/23/2018 - 09:11

Auch in Kantonen und Gemeinden wird heute abgestimmt. In Zürich zum Beispiel über Jäger, im Aargau über Millionäre und in Davos GR über das WEF-Sicherheitsbudget.

Im Kanton Zürich können die Bürger über ein heiss diskutiertes Thema, das auch noch zur Jahreszeit passt, abstimmen: Die Volksinitiative «Wildhüter statt Jäger» will die Jagd verbieten und durch ein Wildhüter-System ersetzen. Das gibt es heute schon in der Stadt Zürich und auch im Kanton Genf. Gut sieht es für die Initiative aber nicht aus: Im Kantonsrat wurde sie einstimmig abgeschossen.

Im Aargau müssen die Reichen zittern, ...

In der Stadt Zürich will man auch einen Bestand reduzieren – allerdings nicht den an Wildtieren, sondern den an Stadträten. Sieben Regierende sollen es sein statt neun wie seit 125 Jahren. Das soll die Verwaltung effizienter machen, sagen die Initianten. Die Stadträte sind – wen wunderts – anderer Meinung.

Im Kanton Aargau sollen die Millionäre an die Kasse kommen: Mit ihrer Millionärssteuer-Initiative verlangen die Jusos eine Verdoppelung der Vermögenssteuern. Vermögen von über zwei Millionen Franken sollen auf kantonaler Ebene neu mit dem Maximalsatz 4,5 Promille besteuert werden – heute sind es 2,6 Promille (BLICK berichtete).

... in Davos die WEF-Fans

Auch in den Bergen geht es heiss her: In Davos GR kommt der Gemeindebeitrag an die Sicherheitskosten des World Economic Forum (WEF) an die Urne. Ab kommendem Jahr soll Davos nämlich statt einer Million 1,125 Millionen Franken beitragen.

Nervös sind vor allem die Behörden: Weil das diesjährige WEF wegen eines üblen Verkehrschaos bei den Einheimischen einen schalen Nachgeschmack hinterlassen hat, fürchtet die Politik, dass die Stimmbürger den Gemeindebeitrag ablehnen, um den Verantwortlichen einen Denkzettel zu verpassen.

BLICK informiert im Ticker laufend über alle Ergebnisse der kantonalen und kommunalen Abstimmungen am heutigen Sonntag.

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«Morgens, nachmittags und abends» gehts im Palast zur Sache: So oft arbeiten Meghan und Harry am Royal-Baby

Sun, 09/23/2018 - 09:07

Herzogin Meghan und Prinz Harry tun, was möglich ist, um ihren Babywunsch wahr werden zu lassen. Angeblich fast zu jeder Tageszeit.

 

Herzogin Meghan (37) und Prinz Harry (33) sind seit knapp vier Monaten verheiratet – und wünschen sich nichts sehnlicher als ein Baby. Und die beiden sollen sehr gezielt an dessen Umsetzung arbeiten. Wie ein Freund gegenüber «Hollywood Life» verrät, würden sie sogar eine Handy-App benützen.

«Meghan hat eine App, die ihre Fruchtbarkeit zeigt, und wenn sie am ehesten schwanger wird, machen sie und Harry das Beste aus ihrer gemeinsamen Zeit», erklärt der Freund. Und fährt schmunzelnd fort: «Das bedeutet, dass sie morgens, nachmittags und nachts Zeit für die Liebe haben, wobei ein Baby das Ziel ist. Also, quasi nonstop. Und Harry, der beschwert sich überhaupt nicht.»

Queen soll Fruchtbarkeitstest angeordnet haben

Wie nun zudem herauskam, soll Meghans und Harrys Nachwuchs aber auch vor der Heirat schon ein grosses Thema gewesen sein. Queen Elizabeth II. (92) soll vor der Vermählung sogar einen Fruchtbarkeitstest angeordnet haben, sagt ein Palastinsider zu «Radar Online». Zusätzlich habe man Eizellen der ehemaligen Schauspielerin eingefroren, um zu garantieren, dass eine erste Schwangerschaft auch mit Ende 30 noch möglich wäre.

Meghan selbst soll die ganze Übung alles andere als lustig gefunden haben, sei angewidert gewesen, als sie dazu aufgefordert wurde. «Doch weil sie unbedingt zur royalen Familie gehören wollte, hat sie dann eingewilligt, es zu tun», erklärt der Insider.

Ob Meghan schon in froher Erwartung ist, ist bislang nicht bekannt. Gerüchte, wonach die einstige TV-Schauspielerin bereits schwanger sein soll, gab es allerdings bereits kurz nach der Hochzeit. Das Paar störe sich daran aber nicht, weiss ein Bekannter. «Meghan und Harry kümmern sich wirklich nicht um all die Gerüchte, da sie akzeptieren, dass es nur ein Teil davon ist, wer sie sind.» (euc)

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«Leide unter der schwierigen Situation»: Anfeindungen und böse Vorwürfe gegen FCB-Streller!

Sun, 09/23/2018 - 08:15

Er wurde vergöttert, er wird verteufelt – doch wie steckt der Mensch Marco Streller (37) all diese Anfeindungen weg? Im SonntagsBlick erklären ihn sein Vater, sein bester Freund und seine Fussball-Kumpels.

Um Marco Streller zu verstehen, hilft ein Beispiel aus seiner Zeit als Spieler. Als er vor vier Jahren im Alter von 33 Jahren ein Angebot von West Ham United hat, will der damalige FCB-Captain nach London wechseln. Als er dies seinem damals 6-jährigen Sohn Sean sagt, füllen sich dessen Augen mit Tränen: «Papi, was mache ich dann mit meinen Freunden hier?»

Streller sagt ab und bleibt in Basel. Ganz Bauch- und Gefühlsmensch. Als Spieler war er damals noch gefeiert und begehrt. Die Zeiten haben sich geändert. Als Sportchef steht er mittlerweile im eisigen Gegenwind.

Es sind schwere Zeiten für ihn in Basel. Neun Punkte Rückstand auf YB vor dem heutigen Direktduell. Der Titel ist in weiter Ferne. Champions und Europa League verpasst. Es sind Tage voller Anfeindungen und böser Vorwürfe. Und dementsprechend tief geht das dem Sportchef des FC Basel unter die Haut.

 

Streller selbst sagt: «Ich leide, unter der schwierigen Situation. Und ja, manchmal trage ich unsere Probleme nach Hause und habe zum Beispiel Mühe, einen Film ganz zu Ende zu schauen oder meiner Frau genau zuzuhören. Es geht mir einfach nahe. Weil ich den FCB von ganzem Herzen liebe. Und das macht es nicht einfacher Distanz zu gewinnen.» Streller weiter: «Am liebsten möchtest Du abends spät, wenn dir eine Idee kommt, sofort ins Büro fahren und alles verbessern. Um einfach den Klub aus dem Tief herauszuholen.»

Es sind offene Worte eines Menschen, der nicht zuletzt wegen seines Namens und wegen seiner Vergangenheit schneller und vielleicht auch härter kritisiert wird als zum Beispiel seine Vorgänger. Bernhard Heusler konnte sich einige Jahre im Windschatten von Gigi Oeri entwickeln, Georg Heitz begann als Sportkoordinator und arbeitete sich zum Direktor hoch. Streller ist sofort das Gesicht des Klubs – und voll unter Druck. «Da muss er durch», sagt sein Papa Thomas Streller (67). Im SonntagsBlick sprechen enge Vertraute von Streller.

Thomas Streller, Marcos Vater  

BLICK: Herr Streller, wie stark trifft Sie die Kritik an Ihrem Sohn?
Thomas Streller:
Natürlich, er ist immer noch mein Kind und ich will, dass es ihm gut geht. Aber meiner Frau geht’s noch näher, sie liest im Gegensatz zu mir auch mal Internet-Foren. Kaum ist sie vor dem Computer, flucht sie auch schon. Marco ist nun halt mal in einem Haifischbecken. Aber wenn es um den FCB geht hast Du schon das Gefühl, dass einiges auf Marco abgewälzt wird.

Inwiefern?
Er ist das klare Gesicht des FC Basel und muss für vieles seinen Kopf hinhalten. Das kann ja nicht spurlos an ihm vorbeigehen. Bei uns in Basel gibt’s halt nur zwei Dinge, die Fasnacht und den FCB. Und beim Fussball hat jeder das Gefühl, dass er mitreden kann. Aber Marco konnte sich auch viele Träume mit dem FCB verwirklichen. Jetzt sind die Wellen halt mal höher.

Nimmt er als emotionaler Mensch die Kritik zu persönlich?
Ja, er kann schnell auf zweihundert sein, gerade, wenn es um die Kinder geht. Aber er hat eine soziale Ader, es muss immer allen gut gehen. Und er liebt halt den Fussball und den FCB. Schon früher hat er in der Wohnung immer gespielt und den Ball mit ins Bett genommen. Er war ein kleiner Chaot, aber ein liebenswertes Schlitzohr, das alle mochten. Das ist er heute noch. Und er chrampft und chrampft, um den FCB vorwärts zu bringen.

Haben Sie ihm auch schon gesagt: «Hör auf, geniesse dein Leben, Du bist doch finanziell abgesichert?»
Es kann schon sein, dass er den einen oder anderen Franken mehr auf dem Konto hat als ich. Aber ich kenne seine finanzielle Situation nicht... (lacht). Nein, gar nicht. Wenn er den Karren herumreissen kann, dann wird er wieder gefeiert werden, keine Frage. Aber ja, es schmerzt, dass ihm im Moment alles um die Ohren geknallt wird. Aber er hat eine dicke Haut, ist ein Mann geworden. Als er vor Jahren seien Rücktritt aus der Nationalmannschaft gab, da war er noch ein Kind. Doch es ist ein Moment, der ihn als Mensch sehr geprägt hat.

Schwarzer Tag in Strellers Karriere

Es ist der 30. Mai 2008 in St. Gallen. Die Nati schlägt Liechtenstein 3:0 und doch ist einer tieftraurig: Stürmer Marco Streller wird vom Publikum ausgepfiffen. Die Mannschaft zieht ins Elephant, einen St. Galler Club. Für Streller wirds ein Frustsaufen. Am anderen Tag gibt er vor laufenden Kameras seinen Rücktritt aus der Nati, wohl noch mit «Rest-Alkohol», wie er heute sagt. Vom Verband geschützt wird er nicht. Auch heute gibt es Momente, in denen er sich beim FCB im Stich gelassen fühlt.

Marcos bester Freund Fabian Dreier

 

Schon zu jener Zeit an Strellers Seite ist Fabian Dreier (37). «Mein bester Freund», sagt Streller. Bei den B-Junioren spielen Sie zusammen in Aesch im Kanton Basel-Land. Dreier arbeitet im Aussendienst einer Krankenversicherung und ist der Götti von Strellers Sohn Sean (10).

BLICK: Herr Dreier, müssen Sie Ihren besten Freund oft verteidigen?
Fabian Dreier:
Ja, besonders auf den regionalen Fussballplätzen. Jeder fragt, was falsch läuft. Jeder sagt dir, dass er doch endlich jenen und jenen Spieler holen soll. Mit diesen Stammtisch-Diskussionen wird man dauernd konfrontiert. Es gibt viele Besserwisser in der Region Basel. Aber ich lasse mich nie auf Diskussionen ein.

Wie haben Sie den 15-jährigen Marco Streller erlebt?
Wir hatten schon Flausen im Kopf damals. Wenn wir heute zum Skifahren gehen ins Wallis oder an den Spengler Cup, sind wir immer noch keine Klosterschüler. Aber die Profi-Karriere hat ihn nachhaltig verändert.

Inwiefern?
Ich weiss noch, dass ein Toyota Yaris sein erstes Auto war. Dann kam ein Corolla. Als er nach Stuttgart ging und im Mercedes Cabrio vorfuhr, da machten wir schon Sprüche. Er war immer ein sozialer Mensch, der die Gesellschaft von seinen Freunden schätzt.

Ein legendäres Erlebnis?
Wir besuchten ihn in Stuttgart, er spielte am Samstag. Die vernünftigen gingen Sonntag Mittag nach Hause, die Canstatter Wasen – also das Stuttgarter Oktober-Fest – fanden gerade statt. Er überredete mich, am Sonntag noch zu bleiben, er müsse mit der Mannschaft am Nachmittag hin. Ich sagte ihm zu und meinte, um 22 Uhr sei ich dann aber auf dem Zug. Ich war schliesslich noch in der Lehre.

Erwischten Sie den Zug?
Um 21.45 Uhr rannten wir wie von der Tarantel gestochen zum Bahnhof. Ich musste ein Taxi nach Basel nehmen. Ich war morgens um sieben Uhr pünktlich beim Job, aber das Taxi kostete 300 Euro.

Hat Streller wenigstens bezahlt?
Nein, meine Mutter, glaube ich.

Wie ist Marco heute?
Er ist bald darauf Vater und ich Götti geworden, er wurde ruhiger. Natürlich sprechen wir heute noch viel über Fussball. Ausser die Frauen sitzen am Tisch, dann geht’s eher um Mode oder so. Er hat sowieso ein Riesen-Glück mit seiner Frau Désirée, sie nimmt ihm auch jetzt in der harten Zeit viel ab, gerade mit Sean und Elin.

Wie gehts Marco, denken Sie?
Wenn man ihn nicht kennt, denkt man, es geht ihm blendend. Wenn Du ihm aber nahe stehst, dann sieht es anders aus. Was nach der Entlassung von Raphael Wicky und dem Ausscheiden aus der Europa League auf ihn zukam, war extrem. Auch wenn er es nie zu geben würde: Er überfliegt die Kommentare im Internet sicher und es trifft ihn. Bei einem Grillabend, wenn man offener miteinander spricht, spürt man, dass ihn alles sehr mitnimmt.

 

«Im Whatsapp-Chat gehts lustig zu und her»

Sport als Ausgleich, damit ist es auch vorbei. Dreier riss sich das Kreuz- und Innenband sowie den Meniskus, Streller erlitt einen Innenbandriss. Beide spielen bei den Senioren des SC Dornach, auch mit Alex Frei (38) und Beni Huggel (41). «Im Whatsapp-Chat der Senioren geht es sehr lustig zu und her», erzählt Dreier. «Das Problem ist, dass 90 Prozent Seich geschrieben und viel gelacht wird und einige die wichtigen 10 Prozent dann übersehen...»

Nicht nur der SC Dornach, auch ein anderes prägendes Erlebnis verbindet Frei, Streller und Huggel. Es geht um das Barrage-Spiel in der Türkei im Jahr 2005. Schon bei der Anreise werden alle schikaniert, das Gepäck kommt nicht an, nachts gibt’s Anrufe direkt ins Hotelzimmer. Und nach dem WM-Qualifikation der Schweizer kommt es zur Schande von Istanbul, mit all den Jagdszenen. «Ich hatte Todesangst», sagt Streller. Das Ereignis verbindet. Die Bande mit unter den drei Ex-Nati-Spielern hält bis heute, wie auch mit dem heutigen Zürich-Trainer Ludovic Magnin (39).

Auch die WM mit dem Aus gegen die Ukraine im Penaltyschiessen stärkt die Freundschaft. Inklusive Strellers Zungenspiel beim Elfmeter in Köln. «Das wird ihn das Leben lang prägen», sagt Papa Streller, «er wollte Verantwortung übernehmen, weil er immer eine grosse Klappe hatte.» Streller sagt, er könne heute darüber lachen.

Gute alte Freunde: Huggel, Frei, Magnin, Fink

Bestimmt auch mit Beni Huggel. Der heutige SRF-Experte ist Strellers engster Freund aus dem Fussball-Zirkus. Sie spielten zusammen in Arlesheim. Huggel war 19 und Streller durfte als 15-Jähriger im Zweitliga-Team mittrainieren. Seit 22 Jahren gehen sie durch dick und dünn.

Huggel sagt: «Man spürt, dass ihn alles sehr beschäftigt und mitnimmt. Weil vieles in seinem Kopf herumschwirrt, weil er die ganze Anspannung mit sich herum schleppt. Es ist schwer für ihn, dass die ganze Stadt das Gefühl hat, was er besser und was anders machen kann. Ohne, dass die meisten eine Ahnung davon haben.»

Für Huggel ist Strellers Verbundenheit zum FC Basel dabei nicht immer von Vorteil: «Seine Loyalität zum FCB ist extrem und schön. Für seine Psycho-Hygiene wäre es aber besser, wenn er es distanzierter sehen würde. Aber das wichtigste ist, dass er sein Umfeld nicht wechselt. Da kriegt er auch ehrliche Meinungen.» Auch Andrea Roth, als Clubkultur-Beauftragte des FCB eine enge Mitarbeiterin von Streller, sagt: «Schon als Spieler war er voller Leidenschaft für den Fussball und dieses Feuer spürt man auch jetzt. Auch seine Identifikation mit dem Klub nimmt man täglich wahr.»

Ludovic Magnin, der 2007 mit Streller in Stuttgart Meister wurde, sagt: «Ich habe Strelli vor kurzem an einem Anlass getroffen. Er hat ein paar graue Haare gekriegt. Wir haben beide mehr Druck und Verantwortung als früher. Als Trainer könntest du dich 24 Stunden pro Tag mit Fussball beschäftigen, der Druck ist immer da. Als Sportchef wird das wohl dasselbe sein.» Er rät Streller: «Man muss sich unbedingt gewisse Zeitfenster suchen, in welchen man abschalten kann. Im Moment kann ich das noch gut...»

Anders ist es bei Strellers langjährigem Weggefährten Alex Frei (38). Als Sportchef des FC Luzern schmeisst er kurz vor einem Burnout hin. Er schläft zu jener Zeit nur noch zwei, drei Stunden und ist gegenüber seiner Familie abwesend, am Esstisch kaum ansprechbar. «Ich konnte nicht mehr abschalten. Das Ergebnis kennen wir», sagt Frei heute.

Es ist klar, dass er Strellers Gefühle gut nachvollziehen kann. Frei sagt: «Das schwierige ist: Du musst die Kritik zwar aufnehmen, auch die Gedanken aus sozialen Medien. Aber die Kritik darf dich nicht auffressen. Sonst gehst du kaputt.»

Frei weiter: «Im Sportchef-Job ist es so: Wenn es gut läuft, arbeitest du 15 Stunden am Tag. Wenns schlecht läuft, sind es 18 Stunden. Aber du musst dir Auszeiten nehmen, das Handy ausschalten. Ab gewissen Uhrzeiten weniger erreichbar sein als zur normalen Tageszeit. Und dann musst Du rausfinden, was für dein ganz persönliches Gleichgewicht das Beste ist. Der eine geht Wandern, der andere Pilze suchen, der dritte läuft Marathon.»

Frei sagt, dass er nie mehr Sportchef sein wolle. Aber für beide ist klar, dass sie als langjährige Nati-Spieler schneller angegriffen werden: «Damit müssen wir leben, ob ich es gerecht finde oder nicht, interessiert niemanden. Jeder hat eine Meinung zu uns, auch, wenn man uns gar nicht persönlich kennt. Das ist die schöne und zugleich die hässliche Seite des Fussballs. Jeder kann irgendetwas reinschreien oder ins Internet schreiben. Unabhängig davon, ob es Quatsch oder Wahrheit ist.»

Frei ist aber auch überzeugt: «Diese schwere Zeit stärkt Strellers Profil. Er hat öffentlich Fehler zugegeben, das hat er gut gemacht. Und im Fussball wird jede Woche abgerechnet – das kann als Sportchef hart sein, ist aber auch alle sieben Tage eine Chance.»

Dieses Gefühl kennt auch Thorsten Fink (50). Mit GC verlor er vergangene Woche im Cup in Nyon. Er sagt: «Streller ist ein super Mensch, als Captain konnte er alle mitreissen. Das wird ihm auch als Sportchef gelingen. Es kann nicht alles, wie sich die heutige Situation darstellt, seine Schuld sein. So schnell kann man gar nicht alles kaputt machen Vielmehr seien die fetten Jahre des FC Basel vielleicht vorher schon langsam zur Neige gegangen. Fink: «Er ist ein guter Junge. Gut wäre, dass er lernt, abzuschalten. Schlafen ist das wichtigste, oder mal einen Film schauen und gut essen gehen.»

Streller selbst sagt: «Ich denke darüber nach, wieder Yoga zu machen. Vielleicht würde es mir gut tun.» Nur weiss auch er: Am Ende des Tages helfen ihm nur Siege. Am besten schon heute bei Meister YB. 

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Bluttat in Tramelan: Täter ging auf seine Familie los, tötete dann Unbeteiligten

Sun, 09/23/2018 - 07:10

TRAMELAN BE - In der Nacht auf Sonntag kommt es im Berner Jura am Bahnhof von Tramelan zu einer Bluttat. Ein 18-Jähriger verletzte einen unbeteiligten Mann (36) tödlich. Zuvor ging er auf seine eigene Familie los.

Schreckliches Drama im Berner Jura: Am Bahnhof von Tramelan BE geht gegen 1 Uhr in der Nacht auf Sonntag ein 18-jähriger Mann auf einen 36-jährigen Mann los! Er verletzt ihn derart schwer, dass er noch vor Ort stirbt.

Die Polizei rückt aus, kann den Angreifer verhaften. Bald wird klar: In Tramelan hat sich eine schlimme Familientragödie abgespielt. Gemeindepräsident Philippe Augsburger sagt zu BLICK: «Der psychisch kranke Sohn griff zuvor beide Eltern und seine Schwester an und verletzte sie schwer. Dann irrte er auf der Strasse herum.»

«Es ist ein schreckliches Drama»

Das Opfer ist laut Augsburger ein Mann, der nur zufällig vor Ort war und mit der Familie nichts zu tun hat. Augsburger: «Vor dem Bahnhof traf der Täter auf einen 36-jährigen Mann, der auf den Bus wartete. Der junge Mann griff ihn grundlos an und verletzte ihn so schwer, dass er kurz darauf starb. Es ist ein schreckliches Drama.» Die verletzten Familienmitglieder sind noch immer im Spital. Gemäss aktuellem Kenntnisstand sind sie allesamt nicht in Lebensgefahr, wie die Kantonspolizei Bern am Sonntagnachmittag mitteilt.

Die Schilderungen des Gemeindepräsidenten decken sich mit der Mitteilung der Polizei. Der Täter hatte noch vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte zu Fuss die Flucht ergriffen. Alle Opfer wurden mit einem scharfen Gegenstand angegriffen und weisen Stich- und Schnittverletzungen auf.

Nachbarn sind unter Schock

Die unmittelbaren Nachbarn sind geschockt. «Ich bin aufgewacht und sah die Polizeiabsperrung. Wir waren alle geschockt.» Der Nachbar erfährt von BLICK, was sich in der Nacht abgespielt hatte. Er kann es kaum fassen. «Der Sohn ist in einer psychiatrischen Einrichtung. Er hat schwere psychische Probleme», sagte er. Dass er aber zu so etwas Schlimmem fähig ist, kann er sich nicht vorstellen. Der Sohn sei nur übers Wochenende zuhause gewesen, weil seine 12-jährige Schwester die Firmung feierte. Auch sie liegt im Spital.

+++ Update folgt +++

In einer früheren Version hiess es, das Opfer sei eine Frau. Diese falsche Information wurde durch die Polizei berichtigt.

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SVP-Magistrat Christoph Blocher über Bettelbriefe und seine Fehler: «Politiker lügen relativ häufig»

Sun, 09/23/2018 - 03:59

In einem Interview mit der «SonntagsZeitung» sprach Christoph Blocher über Lügen, seine grössten Fehler und Bettelbriefe.

SVP-Magistrat Christoph Blocher gibt zu, in seinem Leben viel gelogen zu haben. «Eine Hitparade meiner dreistesten Lügen kann ich nicht machen, es waren zu viele», sagt er in einem Interview mit der «SonntagsZeitung» und führt an, dass «Politiker relativ häufig lügen», teilweise allerdings dazu gezwungen würden: «Als Bundesrat muss man lügen, sonst gilt man als unkollegial.»

Aber der Zweck heilige die Mittel. Es käme darauf an, weshalb man die Unwahrheit sage, sagt der 77-Jährige, bevor er den aktuellen Fall des Genfer Regierungsrats Pierre Maudet thematisiert (BLICK berichtete), der nach Blochers Meinung «für einen schlechten Zweck gelogen» habe: «Er wollte damit den Verdacht auf Korruption und persönliche Vorteilsnahme aus der Welt schaffen.» Hätte er gelogen, um das Land zu retten, wäre ihm niemand böse, glaubt Blocher, der sich die Bemerkung nicht verkneifen konnte, dass «nur dank der SVP Maudet nicht Bundesrat geworden» sei. «Die SP wählte Maudet. Sie sehen, wie wichtig die SVP ist.»

Nebst Lügen und seinem Lieblingsthema EU («Mit dem Rahmenabkommen wird uns ein Knechtschaftsvertrag aufgedrängt, der die Unabhängigkeit der Schweiz und die direkte Demokratie zerstört») gab Blocher auch Einblick in die Geschichte der SVP («Mein Ziel war nie, die SVP zur grössten Partei zu machen. Sie ist es geworden») und sprach über ein Thema, das er von sich aus eigentlich nie anspricht: Seine Spenden. 

20 bis 30 Bettelbriefe pro Tag

Täglich bekomme er 20 bis 30 Bettelbriefe, sagt Blocher der Zeitung, ohne darauf einzugehen, wie viele davon er beantworte. Er gibt dafür zu, aus Naivität auch schon auf «Chalbereien», wie er es ausdrückt, hereingefallen zu sein. Etwa auf einen Unternehmer, der in seinem Büro stand und ihn weinend um 200'000 Franken angebettelt habe, nur um einige Tage später seinen Lohn von 150'000 auf 200'000 Franken zu erhöhen.

Oder eine Investition in Ghana, die nicht so lief, wie erhofft: Seine Schwester habe dort als Leiterin eines Spitals gearbeitet und ihm «herzabdrückende Geschichten erzählt». Also habe Blocher nicht nur ein neues Spital gebaut, sondern auch fünf Ghanaer einfliegen lassen, denen er ein Medizinstudium in Europa bezahlte. «Sie unterschrieben, dass sie zurückgehen, um dort als Ärzte tätig zu sein. Tatsächlich heirateten sie aber europäische Frauen und hielten in Europa Vorträge über die missliche Lage ihres Heimatlandes. Kein einziger ging zurück.»

Daneben erklärte Blocher, in seinem Politikerleben gewisse Dinge falsch gesehen zu haben. Als Beispiel nannte er jedoch einzig die unspektakuläre Warenumsatzsteuer, von der er wollte, dass sie zur Mehrwertsteuer wird. «Heute muss ich sagen, das war ein Fehler. Mit diesen Mehrwertsteuerabrechnungen ist man mit einem Bein stets «im Chefi»!» Sonst hat sich Blocher offenbar kaum etwas vorzuwerfen, wie der nächsten Antwort zu entnehmen ist: «Aber wenn ich - der immer als Neinsager betitelt wurde - einen Fehler begangen habe, dann diesen: Ich habe viel zu wenig Nein gesagt!» (vof)

Categories: Swiss News

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