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Updated: 2 days 8 hours ago

Zurich Classic Car Award 2018: Boliden am Bürkliplatz

Sat, 09/01/2018 - 05:53

Die Schweizer Oldiesezene hatte letzte Wochen ihren grossen Auftritt in Zürich. Am Zurich Classic Car Award rollten ausgesuchte Auto-Schönheiten durch die Stadt und sammelten sich am Bürkliplatz.

Am legendären Concours d'Elegance von Pebble Beach (USA; BLICK berichtete) zählen Hochglanz und Höchstpreis. Aber auch Zürich hat längst ein Klassik-Pendant: Letzte Woche rollte die Schweizer Oldieszene wieder rund 80 ausgesuchte Preziosen aus ihren Garagen zum Zurich Classic Car Award (ZCCA). Für einmal war Parkieren auf dem Bükliplatz erlaubt.

Nah dran

In Pebble Beach heisst es «Finger weg!», aber hier darf man den Klassikern an Lack und Leder gehen. Banker flanieren in der Mittagszeit um die Autos, Rentner erzählen den Enkeln von früher, und japanische Touristen zücken ihre Smartphones für Oldtimer-Selfies.

Die Preisverleihung

Derweil drehte die Jury ihre Runden. Zehn Klassensieger galts zu küren. Darunter war eine dem Geburtstagskind Porsche gewidmet, das dieses Jahr 70 Jahre wird. Neu gabs in diesem Jahr Töff-Klassiker – wenn auch kaum zwei Handvoll. Statt Makellosigkeit zählen am ZCCA auch Geschichte und Originalität: Man gewinnt auch Jurypunkte mit Patina, nicht nur mit Vollrestauration. Und mit einer Geschichte wie Rennsieg oder prominenten Vorbesitzern.

Der Schönste

Den Preis des Besten der Show holte ein Ferrari 250 Pinin Farina Coupé von 1959 – wo immer ein 250er-Ferrari antritt, gewinnt er meist. Die beste Geschichte hatte aber jener 1961er Maserati 3500 GT, der einst der Enkelin des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II gehörte: bestes unrestauriertes Auto der Show. Doch vor allem profitierte das Publikum: Wo sonst darf man so nahe an exklusive Klassiker heran?

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Grosserfolg für die Thunerseespiele: 83'000 Menschen sehen «Mamma Mia!» auf Mundart

Sat, 09/01/2018 - 05:00

«Mamma Mia!» auf Schweizerdeutsch ist sehr beliebt! 83'000 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen das Musical an den Thunerseespielen.

Das Musical «Mamma Mia!» der Thunerseespiele lockte das Publikum in Scharen an: 83'000 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen die Schweizerdeutsche Fassung des Musicals - damit zählt «Mamma Mia!» zu den erfolgreichsten Produktionen der Thunerseespiele. Nur die «Titanic»-Version erreichte 2012 ebenso gute Publikumszahlen, wie die Organisatoren am Freitag mitteilten. Dank «Mamma Mia!» schreiben die Thunerseespiele schwarze Zahlen.

Den Künstlern war das Wetterglück hold in dieser Saison: Von insgesamt 30 Vorstellungen mussten nur drei wegen Regen oder Gewitter abgesagt werden. Dementsprechend spielten und sangen die Darsteller praktisch jeden Abend vor ausverkauften Rängen.

Publikum «restlos begeistert»

Doch das gute Sommerwetter ist für den ausführenden Produzenten Markus Dinhobl nicht allein verantwortlich für den Erfolg, wie er sich zitieren lässt: «Unsere Schweizerdeutsche Fassung und die pointierte Inszenierung haben unser Publikum restlos begeistert.» Inszeniert wurde das Musical von Dominik Flaschka («Ewigi Liebi»).

Nach der letzten Vorstellung am Donnerstagabend übergab Verwaltungsratspräsidentin Elsbeth Jungi Stucki das Zepter an Freddy Burger. Sein Basler Unternehmen Freddy Burger Management lenkt künftig die Geschicke der Thunerseespiele. (SDA)

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Als Verurteilter «nicht wählbar»: Inhaftierter Lula kann nicht Brasiliens Präsident werden

Sat, 09/01/2018 - 04:30

Der inhaftierte brasilianische Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva darf bei der Wahl um das höchste Staatsamt nicht kandidieren. Nach einer achtstündigen Marathonsitzung votierte die Mehrheit der Richter des Obersten Wahlgerichts gegen die Zulassung des Politikers.

Vier von sieben Richtern stimmten am Freitag (Ortszeit) in Brasília gegen den von der Arbeiterpartei (PT) nominierten 72-Jährigen. Allerdings können sie ihre Entscheidung noch einmal überdenken. Lula kann gegen die Entscheidung noch in Berufung gehen.

Der ehemalige Präsident (2003-2010) sitzt wegen Korruption eine zwölfjährige Haftstrafe ab. Er soll sich von einem Bauunternehmen ein Luxus-Apartment renovieren haben lassen. Lula weist die Vorwürfe zurück und sieht sich als Opfer einer politischen Intrige. Allerdings verbietet ausgerechnet ein von ihm selbst eingebrachtes Gesetz die Bewerbung von Vorbestraften für öffentliche Ämter.

Die Rechte will Lulas Wahl verhindern

Trotz der langen Haftstrafe hatte die linke Arbeiterpartei (PT) Lula für die Wahl vom 7. Oktober als Präsidentschaftskandidaten eingeschrieben. Der in eine Reihe von Korruptionsaffären verwickelte rechtskonservative Amtsinhaber Michel Temer tritt bei der Wahl nicht an.

Generalstaatsanwältin Raquel Dodge und eine Reihe rechter Politiker hatten Beschwerde gegen die Kandidatur Lulas eingelegt. Lula war nach jüngsten Umfragen mit rund 40 Prozent der mit Abstand beliebteste Bewerber. Lulas Anhängers rechnen dem ehemaligen Gewerkschafter immer noch hoch an, dass er während seiner Präsidentschaft erfolgreiche Programme zur Armutsbekämpfung auflegte.

SPD-Schulz wirbt für Lula

Erst am Donnerstag hatte der frühere deutsche SPD-Vorsitzende Martin Schulz Lula im Gefängnis besucht und sich dafür ausgesprochen, dass der Ex-Präsident noch einmal antreten darf. «Keine Macht der Welt kann mich daran hindern, zu einem Mann, den ich seit vielen Jahren kenne und dem ich vertraue, zu sagen: Ich glaube dir», sagte Schulz.

Jetzt dürfte statt Lula sein Vizekandidat Fernando Haddad für die PT ins Rennen gehen. Fraglich bleibt, wie weit er von der Popularität des Ex-Präsidenten profitiert. Parteichefin Gleisi Hoffmann glaubt, dass der frühere Bürgermeister von São Paulo auf bis zu 80 Prozent der Lula-Stimmen zählen kann.

Erhält Brasilien einen zweiten «Trump» als Präsident?

Zweitplatzierter in den Umfragen ist der ultra-rechte Ex-Fallschirmjäger Jair Bolsonaro, der gegen Homosexuelle und Minderheiten hetzt und die Militärdiktatur (1964-1985) verherrlicht. Der «Trump Brasiliens» schockiert immer wieder mit Entgleisungen. Einer Politikerin bescheinigte er einmal, sie habe es nicht verdient, vergewaltigt zu werden, «weil sie sehr hässlich ist».

Das Land steckt in einer schweren Krise. Vor einigen Jahren galt die grösste Volkswirtschaft Lateinamerikas noch als aufstrebende Regionalmacht, heute ist Brasilien ein Sorgenkind. Durch die jüngsten Korruptionsskandale ist fast die gesamte politische Klasse des Landes diskreditiert. Nach einer schweren Rezession erholt sich die Wirtschaft nur langsam. Und die Spirale der Gewalt dreht sich weiter. (SDA)

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Unfall auf Fussgängerstreifen in Winterthur ZH: Autolenkerin (37) übersieht Jugendliche (22)

Sat, 09/01/2018 - 03:34

Zwei Personen sind auf einem Fussgängerstreifen in Winterthur am Freitagabend von einem Auto angefahren und mittelschwer respektive leicht verletzt worden.

Eine 37-jährige Autofahrerin hat am Freitagabend zwei 22-jährigen Fussgänger aufgrund der Witterung in der Dunkelheit übersehen. Die beiden Jugendlichen wurden mittelschwer respektive leicht verletzt.

Der Unfall ereignete sich laut Mitteilung der Winterthurer Stadtpolizei gegen 22.30 Uhr auf der Tösstalstrasse. Der Wagen erfasste die beiden Fussgänger frontal. Sie wurden zu Boden geschleudert. Der Rettungsdienst brachte die Verletzten in ein Spital. Die Polizei sucht Zeugen. (SDA)

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Rüstungsmächte verhindern eine Einigung: Einsatz von Killerroboter bleiben ungeregelt

Sat, 09/01/2018 - 02:21

Der Streit über Kontrollen und Schranken für sogenannte Killerroboter entzweit die Weltgemeinschaft. Im Ringen um einem Minimalkonsens haben Abrüstungsexperten in Genf ihr Treffen ohne offizielles Abschlusspapier beendet.

Eine Mehrheit der Teilnehmer aus mehr als 70 Ländern haben sich in Genf für Verhandlungen über eine neue internationale Gesetzgebung für Killerroboter ausgesprochen. Aber eine kleine Gruppe von Rüstungsmächten sei dagegen, hiess es zum Ende der Verhandlungen in der Nacht zum Samstag.

Eine Einigung hätte nach den Gepflogenheiten im Konsens verabschiedet werden müssen. Es geht darum, ob Herstellung und Einsatz von autonomen Waffen durch einen international verbindlichen Vertrag geregelt werden müssen. Die USA und andere Länder mit grosser Rüstungsindustrie sind dagegen.

Sie zerstören ohne menschliches Zutun

Autonome Waffen sind so programmiert, dass sie mit Hilfe künstlicher Intelligenz selbst lernen, was ein Ziel ist und dieses ohne menschliches Zutun zerstören. Es kann sich um unbemannte Drohnen handeln, aber auch um Schiffe, Panzer, Raketenwerfer und andere Waffen.

Es gibt eine gewisse Grauzone zwischen schon vorhandenen automatischen und autonomen Waffen, aber vollautonome Kampfmaschinen werden bislang nicht eingesetzt. Die englische Abkürzung ist LAWS und steht für Lethal Autonomous Weapons Systems.

Die Staatenvertreter waren sich eigentlich einig, dass auch autonome Waffen unter menschlicher Kontrolle bleiben und mit dem Völkerrecht, das Regeln für Kriegshandlungen umfasst, vereinbar sein müssen.

«Neue Dimension der Kriegsführung»

Länder wie die USA und Israel sehen keinen Anlass, einen neuen Vertrag abzuschliessen. «Aus US-Sicht liegt kein Wert an sich darin, eine Waffe von Menschenhand zu bedienen und nicht durch ein autonomes System», sagte der US-Vertreter Karl Chang diese Woche.

Gegner wie die Kampagne «Stoppt Killerroboter» sagen dagegen, tödliche autonome Waffen seien eine völlig neue Dimension der Kriegsführung - und weil sie nicht explizit in alten Verträgen erwähnt sind, könnten Akteure mit Spitzfindigkeiten in der Auslegung alter Vertragstexte für diese Waffen einen rechtsfreien Raum schaffen.

Völkerrechtsexperten des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) argumentieren, sinnvolle menschliche Kontrolle sei bei diesen Waffen gar nicht mehr möglich, unter anderem wegen «unserer kognitiven Grenzen bei Interaktionen zwischen Mensch und Maschine».

Deutschland und Frankreich strebten politische Erklärung an

Die Arbeitsgruppe sollte Empfehlungen für die Vertragsstaaten der 35 Jahre alten Uno-Konvention über bestimmte konventionelle Waffen erarbeiten, die sich im November in Genf treffen. Österreich, Brasilien und Chile schlugen vor, formelle Verhandlungen über einen völkerrechtlichen Vertrag zu empfehlen, der menschliche Kontrolle sicherstellt.

Deutschland und Frankreich schlugen eine politische Erklärung vor, in der die Parteien «betonen, dass Menschen weiterhin die letztendlichen Entscheidungen über den Einsatz von tödlichen Waffen fällen und genügend Kontrolle über tödliche Waffen, die sie einsetzen, behalten». Kritiker sagen aber, so eine Erklärung wäre unverbindlich und erwecke damit nur den Anschein, dass wirklich etwas zum Schutz der Menschen vor solchen Waffen getan würde. (SDA)

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BLICKpunkt von Christian Dorer: Denken verboten

Sat, 09/01/2018 - 01:26

In zwei bis drei Generationen gebe es bei uns mehr Muslime als Christen, schreibt Thilo Sarrazin. Dies bedeute das Ende der freiheitlichen Gesellschaft. Deutsche Medien verreissen sein neues Buch. Besser wäre, sie würden sich damit auseinandersetzen.

So kann man einer Debatte auch ausweichen: Die «Süddeutsche Zeitung» bezeichnet das neue Buch des Ex-SPD-Politikers Thilo Sarrazin (73) als «verlegerisches Unglück des Jahres». Das Urteil des Blatts: «Deutschland braucht dieses Werk so dringend wie einen Ebola-Ausbruch.»

Fast alle anderen Medien der Bundesrepublik tönen ähnlich. Sie erklärten Sarrazins «Feindliche Übernahme» schon Wochen vor Erscheinen zum Skandal – ohne es im Detail zu kennen. Jetzt verreissen sie das Buch im Chor – zumeist ebenfalls ohne ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Inhalt.

Was hat Sarrazin verbrochen?

Der frühere Berliner Finanzsenator, Ex-Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank, sieht unsere Werte, unsere Kultur und unsere Freiheit von der islamischen Migration bedroht.

Anhand von Zuwanderungs- und Geburtenraten rechnet er aus, dass der Islam in zwei bis drei Generationen zur Mehrheitsreligion werde.

Sobald Muslime unsere Kultur dominierten, machten sie sich daran, das System der freiheitlichen Demokratie abzuschaffen und Nichtgläubige zu unterdrücken.

Das einzige Mittel, eine solche Entwicklung zu verhindern, sei das Einwanderungsverbot für Muslime.

Worauf die deutschen Meinungsmacher mit Entsetzen reagieren, trifft bei vielen Bürgern einen Nerv. Sie erleben im Alltag, dass Zuwanderer vielfach unsere Sprache nicht lernen und sich auch sonst gegen jede Integration sperren, dass sie sich ungern mit westlichen Werten beschäftigen, dass sie Frauen als minderwertig behandeln.

Zugegeben: Sarrazin schiesst mit vielen seiner Thesen übers Ziel hinaus. Die Verfassungen westlicher Länder lassen es gar nicht zu, dass die Religionszugehörigkeit darüber entscheidet, ob jemand einwandern darf oder nicht. 

Sarrazin verallgemeinert allzu gern. Migranten sind zwar häufiger gewalttätig als Deutsche, sympathisieren eher mit Terrorismus und schlagen häufiger ihre Frauen. Gleichzeitig aber sind die allermeisten weder frauenfeindlich noch kriminell oder gar terroristisch.

Rein rechnerisch stimmt: Wenn die demografische Entwicklung weitergeht wie bisher, werden Muslime eines Tages in der Mehrheit sein. Gleichzeitig blendet der Bestseller-Autor aber aus, dass sich die Geschichte noch nie linear entwickelt hat, sondern in schwer berechenbaren, oft völlig überraschenden Sprüngen.

Man kann Thilo Sarrazin mit den Schwächen seiner Argumentation konfrontieren, wie BLICK das im Interview am Donnerstag getan hat. Man kann seine Aussagen einem Fakten-Check unterziehen, wie BLICK das am Freitag getan hat.

Aber man sollte keinesfalls in intellektueller Überheblichkeit eine Debatte abwürgen, bloss weil sie nicht ins eigene Weltbild passt.

So etwas kann sich rächen. Und im Extremfall dazu führen, dass ein Funke genügt, um Ausschreitungen wie jene von Chemnitz zu provozieren, wo seit Tagen bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen, wo ein entfesselter Mob Ausländer durch die Strassen hetzt.

Die Bilder aus Chemnitz erinnern an Szenen einer untergehenden Diktatur. Denn auch dort werden Meinungen unterdrückt. Und plötzlich brechen die verdrängten Widersprüche auf. Auch die Stillen gehen auf die Strasse. Wo vorher Schweigen herrschte, herrscht schliesslich Revolution.

In Deutschland ist es selbstverständlich noch nicht so weit. Doch der erste Schritt ist bereits getan: Die Berliner Demokratie hat in entscheidenden Fragen ihre Debattenkultur verloren.

In der Schweiz sind wir zum Glück weiterhin fähig zu heiklen Auseinandersetzungen, sogar dann, wenn es mal hart auf hart geht. Das gehört zu unserem freiheitlichen System.

Wir sollten es bewahren.

 

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BLICK im sächsischen Chemnitz: Verhärtete Fronten in der zerrissenen Stadt

Sat, 09/01/2018 - 01:26

CHEMNITZ (D) - Die Stimmung in Chemnitz ist auch knapp eine Woche nach den schweren Krawallen angespannt. Ruhe und Frieden sind nicht in Sicht: Schon heute könnte es in der sächsischen Stadt wieder zu schlimmen Szenen kommen.

Diese Warnung lässt die Deutschen aufhorchen: «Lassen Sie in der Umgebung von Demonstrationen Vorsicht walten, da Ausschreitungen möglich sind.» Unser Aussendepartement (EDA) warnte gestern vor Reisen ins nördliche Nachbarland. Das hat es schon lange nicht mehr gegeben.

Der Grund: die Situation in Chemnitz. Ein Iraker und ein Syrer werden verdächtigt, einen Deutschen erstochen zu haben. Nach der Tat kam es in der sächsischen Stadt zu Demos und Gewalt zwischen Rechten und linken Gegendemonstranten. Bilder von Hetzjagden auf Ausländer sorgten weltweit für Entsetzen.

Gespenstische Stille

Was ist los? In der Stadt nicht viel. Chemnitz ist eine stille Stadt. Beunruhigend still. Abends ist sie menschenleer. Es sind kaum Autos unterwegs, Fussgänger noch weniger. Man guckt hier nicht, man mustert sich gegenseitig: Kleider, Schuhe, Gesicht. Die Polizeipräsenz ist überall spürbar. Bürger und Polizisten warnen Besucher vor dem Park hinter der Stadthalle. Dort würden die Rauschgiftdealer lungern.

«Alleine traue ich mich nicht mehr in die Stadt», sagt Vanessa (20). Beim Stadtpark müsse man sich fürchten. Wegen der Ausländer, die sie anmachten. Sie denkt, dass sich die Lage in der Stadt noch verschlimmert. An die Demos der Rechten traut sie sich aber nicht. «Die Leute heizen sich gegenseitig auf.»

Flüchtlinge haben Angst

Im besagten Stadtpark tönt es anders. «Wir haben Angst», sagt Aziz (20). Er gehört zu einer Gruppe junger Flüchtlinge aus Afghanistan, Irak und Syrien. Einer hat ein blaues Auge, blaue Flecken an Armen und Beinen – nach Angriffen durch Neonazis. Seit der Mordnacht wagten sie sich nicht mehr raus. «Heute treffen wir uns zum ersten Mal wieder draussen», so Aziz.

Chemnitz ist eine zerrissene Stadt. Viele Einheimische glauben Politikern und Medien kein Wort. Die eigene Bürgermeisterin wird ausgebuht, verhöhnt. Die Menschen sind beleidigt, fühlen sich schlecht dargestellt von der Presse. Man werde in die rechte Ecke gestellt. Was auffällt: Vor den Rechten warnt einen hier kaum jemand.

EDA-Warnung sorgt für Kopfschütteln

Auf die Schweizer Reisewarnung angesprochen, schütteln viele Einheimische den Kopf. «Lächerlich! Es ist ja alles ruhig hier», so Jonny (23). Er hält die Aufregung für übertrieben, aber: «Bei der Demo am Samstag sollte man vorsichtig sein.»

Heute planen die Rechtsaussen-Partei AfD und die Bewegung Pegida einen gemeinsamen Marsch. Tausende werden erwartet – auch linke Gegendemonstranten. Vorsorglich wurde das Zweitligaspiel zwischen Dynamo Dresden und dem Hamburger SV abgesagt. Die sächsische Polizei braucht alle Kräfte in Chemnitz.

 

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Freddy Nock geht mit Sohn Leo ins Todesrad: Ganz schön mutig, der Kleine

Sat, 09/01/2018 - 01:25

Zum ersten Mal versucht heute der Extremsportler Freddy Nock (53) einen Weltrekord mit seinem Sohn Leo (6). Der jetzt schon werden will wie sein Vater.

Für Extremsportler Freddy Nock (53) ist heute ein ganz besonderer Tag. Um zwölf Uhr steigt er mit seinem Sohn Leo (6) im Rahmen des Powerman in Zofingen AG ins Todesrad. Gemeinsam starten sie Nocks Weltrekordversuch. Er will 25 Stunden lang auf und im Rad ungesichert gehen. Sein Kleiner wird nur drinnen gehen und gesichert sein.

«Ich möchte elf Stunden lang mit meinem Papi im Rad sein», so der Erstklässler, der seit drei Jahren Kung Fu und Judo macht. Nock meint realistisch: «Wahrscheinlich werden es zehn Minuten sein. Mag er länger, ist das schön, wenn er früher raus will, ist das auch okay.»

Nock versucht seinen eigenen Weltrekord zu brechen

Anstrengend werde es auf jeden Fall. «Im Rad geht man nur bergauf oder bergab, geradeaus gibt es nicht.» Für den Uerkheimer eine grosse Herausforderung. «Ich weiss, dass meine Knöchel anschwellen werden. Doch das ist für mich als Extremsportler in Ordnung.»

Nock spricht aus Erfahrung. Denn heute versucht er sich selbst zu schlagen. 2006 holte er im Todesrad mit Joey Kelly (45) den Weltrekord mit 24 Stunden im Rad. «Doch da verlangte der Veranstalter, dass wir gesichert sind. Das bin ich nun nicht und werde mich viel freier fühlen.» Dass es immer wieder regnet, stört ihn nicht. «Damit kann ich gut umgehen, auch wenn so ein spezieller Event bei Sonnenschein schöner wäre.»

Zwei Mal fünf Minuten stehen Freddy Nock während der 25 Stunden zur Verfügung für kleine Pausen. Sein Unterstützungsteam wird ihn am Todesrad mit Süssgetränken, Früchten, auch mal mit einer Wurst und Süssigkeiten versorgen.

Leo ist «ganz dä Bappä»

Dass Leo schon jetzt in seine Fussstapfen treten will, freut den Extremsportler. «Durch seine Adern fliesst genauso Artistenblut wie durch meine. Kaum versuche ich ihn zu stoppen, wenn er zum Beispiel zu schnell auf ein zu hohes Seil will, macht ihn das unglücklich.» Da müsse er ihm erst klarmachen, dass langsames Herantasten und Sicherheit wichtiger sind. Angst habe Leo vor nichts. «Er lief schon mit mir auf einem Hochseil, das 300 Meter über Boden war, und fand das sehr cool. Ich bin sehr stolz auf meinen mutigen Sohn.»

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70 Jahre Flughafen Zürich: Hier vergeht die Zeit wie im Flug

Sat, 09/01/2018 - 01:24

ZÜRICH-KLOTEN - Dieses Wochenende steigt die grosse Party zum 70-Jahr-Jubiläum des Flughafens Zürich. BLICK ist für Sie am Samstag vor Ort und berichtet von den wichtigsten Festivitäten.

Wären die Berner Bauern bloss nicht so störrisch. Dann wäre der Bundeshauptstadt das aktuelle Drama um den Mini-Flughafen Belp und die Pleite-Airline Skywork erspart geblieben. Denn hätten die Bauern sich in den 1940er-Jahren nicht so vehement gegen den Bau eines Zentralflughafens bei Utzenstorf BE gestemmt, wäre Kloten ZH nie zum Handkuss gekommen. Das Emmental wäre wohl kaum mehr so idyllisch. Und Zürich nie zur Schweizer Weltstadt herangewachsen.

Hätte, Wenn und Aber – das Schweizer Tor zur Welt steht seit 70 Jahren in der Zürcher Agglo. Es feiert das Jubiläum dieses Wochenende mit einem öffentlichen Fest. Und blickt dabei auf seine bewegte Geschichte zurück.

Barackendörfli statt Terminal

Am Anfang stand ein Mega-Effort. Als Europa die Trümmer des Zweiten Weltkriegs zusammenkehrte, wollte die Schweizer Elite den Anschluss nicht verlieren. Nur so war möglich, dass bis 1948 in rekordschnellen zwei Jahren ein Interkontinental-Flughafen aus dem Boden gestampft wurde.

Bloss hatte dieser zu Beginn mit der Stadt neben der Stadt, die er heute ist, wenig gemeinsam: Heute fliegen an manchen Tagen über 110'000 Menschen über Kloten, damals waren es rund 400. Abgefertigt wurden Gepäck und Flieger zum Beispiel im Barackendörfli statt in einem modernen Terminal. Ein solches kriegte der Flughafen allerdings schon kurz darauf, man nannte es damals Flughof.

Drei weitere Ausbauetappen sollten folgen, zumindest bis in die 1980er-Jahre angeschoben durch die goldenen Zeiten der Schweizer Fliegerei. Die Swissair, mit viel politischem Rückhalt gesegnet, flog das Schweizerkreuz gewinnbringend um den ganzen Erdball, wovon auch der Flughafen lange profitierte. Doch war er auch Trauerstätte, als die Swissair abstürzte. Wortwörtlich wie 1998 im kanadischen Halifax oder sprichwörtlich beim Grounding 2001.

Mit 70 Jahren erwachsen

Die Schicksalsgemeinschaft besteht 17 Jahre später mit der Swiss, die seit 2005 dem deutschen Lufthansa-Konzern gehört. 70 Prozent der Flüge in Kloten führen heute die Swiss oder ihre Schwestergesellschaften durch.

Gegen diese enorme Abhängigkeit im Flugverkehr vor der Haustür kann das Flughafen-Management wenig tun. Und versucht darum, sich anderweitig zu emanzipieren. Indem es sein Flug-Geschäft mit Beteiligungen an Flughäfen in Südamerika auf neue Pfeiler verteilt. Und indem es bis 2020 mit dem Mega-Center The Circle auf 37'000 Quadratmetern Hotels, Shoppingmeilen oder Büroflächen gleich neben dem Flughafen eröffnet, um nicht gänzlich vom Fluggeschäft abhängig zu sein.

Mit anderen Worten: Der Flughafen lernt, sich nicht mehr an Politik oder einzelnen Konzernen anlehnen zu müssen. Er scheint mit 70 Jahren erwachsen zu werden.

 

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Brugener, Streller und Alex Frei: Sie haben Basel in den Untergang geführt

Sat, 09/01/2018 - 01:23

Aus dem stolzen Double-Sieger und Serienmeister ist innert 14 Monaten ein Scherbenhaufen geworden. BLICK nennt die Schuldigen für den FCB-Untergang.

Noch im Frühling steht der FCB gegen ManCity im Achtelfinal der Champions Leauge, nun taucht der einst so grosse Klub gegen eine No-Name-Truppe aus Zypern. Und spielt erstmals seit 17 Jahren im Herbst nicht europäisch. Es ist der Tiefpunkt eines rasanten Abstiegs, der vor 14 Monaten begann und den kaum jemand für möglichen gehalten hätte. Aus dem FC Basel wird der FC Bieder. Mittelmass statt Königsklasse. Thun, Lugano und Echallens statt Manchester, Mailand oder Madrid. Hauptverantwortlich für den Zerfall: der Präsident und der Sportchef.

Der Präsident Bernhard Burgener

Sagt von sich selbst, dass er kein Fussballexperte ist. Stellt stattdessen Fussballexperten wie die Ex-FCB-Spieler Marco Streller, Alex Frei und Massimo Ceccaroni als Verwaltungsräte ein. Allesamt noch Lehrlinge. Burgener bezahlt nun dafür, dass er auf unerfahrene Kräfte setzte – und er sieht finanziell düsteren Zeiten entgegen. Gegen PAOK verspielen die Basler 30 Millionen an möglichen Champions-League-Prämien. Und gegen Apollon Limassol setzen sie 10 Mio. Franken in den Sand. Weil die Spieler nicht teurer werden, nur weil sie in der Super League spielen, kann sich Burgener im nächsten Jahr auf einen saftigen Verlust einstellen.

Unter den Ex-Bossen Heusler und Heitz ist der FCB zu einem Monster gewachsen, der im Geschäftsjahr 2017 rund 50 Millionen Franken Personalkosten verursachte. Ohne Einnahmen aus der Champions League und ohne Spielerverkäufe schreiben die Basler einen Verlust im zweistelligen Millionenbereich, das strukturelle Defizit lässt grüssen.

Der Sportchef Marco Streller

Sagt von sich selbst, dass er noch ein Lehrling sei, doch sein Kredit ist langsam, aber sicher aufgebraucht. Er übernimmt vor einem Jahr ein Team, das in weiten Teilen von Bernhard Heusler und Georg Heitz zusammengestellt wurde, verkauft im Winter mit Manuel Akanji den wichtigsten Mann, ohne einen valablen Ersatz aufzutreiben. Und er zeigt auch in diesem Sommer kein glückliches Händchen. Silvan Widmer und Aldo Kalulu sind (noch) keine Verstärkungen und kilometerweit von ihren Vorgängern Michael Lang und Mohamed Elyounoussi entfernt.

 

Die frühzeitige Entlassung von Raphael Wicky nach nur zwei Saisonspielen entpuppt sich im Nachhinein als Fehler, Interimstrainer und Streller-Kumpel Alex Frei scheitert gegen PAOK krachend und ist ebenso mitverantwortlich für den Scherbenhaufen.

Streller: «Ich leide»

Ob Streller die Möglichkeit bekommt, diesen aufzuwischen? «Ich spüre Burgeners Vertrauen», sagt Streller, als er auf seine Zukunft angesprochen wird. Für ihn sei der Posten als Sportdirektor mehr als nur ein Job. «Das ist der Klub meines Herzens. Natürlich geht das Ganze nicht spurlos an mir vorbei. Ich leide, will den Erfolg.» Dieser lässt unter seiner Ägide aber zu wünschen übrig.

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Widerstand gegen AHV-Steuer-Deal: Levrat kommen die Kameraden abhanden

Sat, 09/01/2018 - 01:22

BERN - Mit Spannung erwartet Bundesbern, wie sich die SVP in Sachen AHV-Steuerdeal entscheidet. Der wahre Machtkampf findet aber in der SP statt. Mit weitreichenden Folgen.

Gebannt starrt das politische Bern am kommenden Freitag und Samstag auf Zimmer 301 im Bundeshaus. Dann trifft hier die SVP-Fraktion zusammen, um die Herbstsession vorzubereiten.

Die Frage, die sich alle stellen: Wer gewinnt – Aeschi oder Martullo? Fraktionschef Thomas Aeschi (39) und Magdalena Martullo-Blocher (49), Wirtschaftschefin der Partei, liegen im Clinch bei der wichtigsten Vorlage: Während EMS-Chemie-Boss Martullo-Blocher den AHV-Steuer-Deal unterstützt, lehnt Aeschi diesen ab (BLICK berichtete).

SVP-Machtkampf entscheidet sich später

Der vom Ständerat eingefädelte Kuhhandel sieht vor, dass für jeden Franken, den Unternehmen an Steuern sparen, ein Franken in die Sanierung der AHV fliesst. Damit soll die Reform dem Stimmvolk schmackhaft gemacht werden, das den letzten Versuch versenkt hat.

Der Machtkampf Martullo-Aeschi wird allerdings noch nicht am Samstag entschieden. Erst am Dienstag der ersten Sessionswoche muss die Fraktion Farbe bekennen, auf wessen Seite sie sich schlägt.

Bei der SP geht es heiss zu und her

Während Bundesbern umsonst gebannt auf die SVP starrt, geht einen Stock tiefer wirklich die Post ab. Denn im Unterschied zur SVP entscheidet die SP bereits, ob sie den Kuhhandel mittträgt. Und Obergenosse Christian Levrat (48), der für den Deal ist, kommen immer mehr Unterstützer abhanden.

Erst haben die Jung-Genossen Mattea Meyer (30), Fabian Molina (28) und Cédric Wermuth (32) in einem viel beachteten Artikel in der «WOZ» Fundamentalopposition angekündigt, was ihnen einen Rüffel von Levrat und Co. einbrachte.

Dann gingen auch die Grünen – der kleine Bündnispartner – auf Abstand zum Deal. Und Alliance Sud, der Dachverband der grossen Schweizer Hilfswerke, warnt ebenfalls davor.

Unia soll Nein zum Deal sagen

Doch jetzt kommt es noch schlimmer: Auch die grösste Gewerkschaft des Landes schwenkt auf Referendumskurs ein. Wie mehrere Quellen BLICK berichten, habe die Unia-Geschäftsleitung nicht nur beschlossen, den Kuhhandel nicht zu unterstützen, sondern gar das Referendum gegen die neuen Steuerprivilegien für Unternehmen ins Auge zu fassen. Unia-Chefin Vania Alleva (49) war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Im Schweizerischen Gewerkschaftsbund ist daher Feuer unterm Dach. Präsident Paul Rechsteiner (66) hat den Deal mit eingefädelt. Sagt sein grösstes Mitglied Unia Nein, steht er mit abgesägten Hosen da.

Dies ist umso schmerzhafter, als die Gewerkschaften derzeit besonders geeint auftreten müssten: Wollen sie in den Verhandlungen über ein Rahmenabkommen mit der EU den hohen Schweizer Lohnschutz verteidigen, darf kein Haar zwischen ihnen Platz haben.

Kuhhandel gefährdet

Das Nein der Unia führt zu einer komplett neuen Ausgangslage. Denn Teile der SP könnten sich im Nationalrat auf ihre Seite schlagen. Dann scheitert der AHV-Steuer-Deal schon im Parlament. Verheerend wäre das vor allem für den Steuerteil. Ohne schnelle Lösung könnte die Schweiz schon im kommenden Frühjahr auf einer schwarzen Liste der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) landen.

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Kris V. wieder frei – Familie von Boi: «Wir können ihm nie verzeihen»

Sat, 09/01/2018 - 01:22

BADEN AG/SCHWYZ SZ - Kris V. (25) ist wieder ein freier Mann. 2009 erschlug er Boi Ngoc Nguyen (†17) mit einem Holzscheit. Die Familie der Getöteten hat das Verbrechen noch nicht verarbeitet. Für sie ist die Freilassung ein Schlag ins Gesicht.

Diese Nachricht traf die Angehörigen von Boi (†17) ins Mark. Seit einigen Tagen ist der Killer ihrer geliebten Tochter und Schwester, Kris V.* (25), wieder auf freiem Fuss. Das Bezirksgericht Baden AG beendete seine fürsorgliche Unterbringung in der Justizvollzugsanstalt Lenzburg AG, obwohl seine Tat an Grausamkeit kaum zu übertreffen ist. 

Kris V. tötete 2009 die damals 17-jährige Vietnamesin Boi Ngoc Nguyen in Sessa TI. Mit einem Holzscheit erschlug er das Mädchen und versteckte dessen Leiche im Wald unter Laubblättern. Später erzählte er den Ermittlern, welch abartiger Grund ihn dazu getrieben hatte: Sie habe zu viel geredet – das habe ihn genervt.

Wanderer findet die Überreste 

Der damals minderjährige Killer war aber nicht sofort geständig. Es dauerte zehn Monate, bis ihm die Polizei auf die Schliche kam. Zuvor galt die junge Frau als vermisst, bis ein Wanderer in einem Wald auf ihre Überreste und Knochen stiess. Schnell fiel der Verdacht auf Kris V., der hier zum Tatzeitpunkt mit seinen Eltern in den Ferien war. Im Internet hatte er sich mit Boi verabredet.

Man verurteilte Kris V. nach Jugendstrafrecht zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren. Anschliessend wurde er in der Psychiatrischen Klinik Königsfelden AG untergebracht, aus der er im Mai 2016 ausbrach. Die Polizei stoppte seine Flucht erst Tage später in der Nähe von Stuttgart (D). Seither sass er in der JVA Lenzburg ein. 

BLICK besuchte gestern die Familie von Boi in Schwyz. Die Angehörigen ertragen es kaum, dass der Killer wieder auf freiem Fuss ist. «Sie wird nie wieder lebendig», sagt Vater Thi Nguyen (66) mehrmals mit leiser Stimme. Doch er stellt klar: «Ich lebe in der Schweiz und akzeptiere, was das Gericht sagt.» Trotzdem fügt er an: «In meiner Heimat kommt ein Mörder 20 bis 30 Jahre ins Gefängnis.»

Vater: «Meine Frau hat Bois Grab bis heute nicht besucht»

Voller Trauer zeigt er auf ein grosses Foto an der Wand. Es ist mit Blumen verziert und zeigt seine kleine Boi, wie sie lächelt. «Ich schloss mit ihrem Tod ab», sagt er. «Meine Frau kann das nicht. Es geht ihr nicht gut. Sie kann nicht darüber sprechen.» Er schluckt und erklärt: «Sie hat das Grab von Boi noch nicht besucht.» Es wäre wohl zu schmerzhaft für sie.

Nachdem das Verbrechen aufgeflogen war, war er wütend auf Kris V.: «Zuerst hätte ich ihn am liebsten tot gesehen. Doch jetzt weiss ich: Davon wird meine Tochter nicht  mehr lebendig.» Obwohl er selbst gläubiger Christ ist, vergibt er Kris V. nicht. Auch die Frage, ob er ihm die schreckliche Tat irgendwann verzeihen kann, beantwortet er gefasst und deutlich mit «Nein, wir können ihm nie verzeihen». Er hofft nur, dass es nach der Freilassung kein neues Verbrechen mehr gibt.

Gutachter stellen positive Prognose

Die Gutachter schätzen die Lage aktuell so ein, dass von Kris V. nur noch ein «geringes» Risiko ausgeht. Wie viele Experten dieser Meinung sind, will das Bezirksgericht Baden AG nicht preisgeben, von Gesetzes wegen ist der Fall als familienrechtliches Verfahren nicht öffentlich. Immerhin wurde er nur unter strengen Auflagen entlassen: Die enge Nachbetreuung beinhaltet eine psychotherapeutische Behandlung, die er fortführen muss. Zudem erhält er einen Beistand. 

*Name der Redaktion bekannt

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Wawrinka schafft gegen Aufschlag-Gigant Raonic kein Break: Stan trotz guter Leistung ausgeschieden

Sat, 09/01/2018 - 01:18

Stan Wawrinka unterliegt in der dritten Runde der US Open dem Kanadier Milos Raonic (ATP 24) in drei Sätzen. Der Schweizer konnte den Aufschlag-Gigant nicht ein einziges Mal breaken.

Stan Wawrinka ist draussen! Der Schweizer verliert in der dritten Runde der US Open gegen Milos Raonic (ATP 24) mit 6:7, 4:6 und 3:6. Dabei hat der Romands nicht einmal schlecht gespielt.

Im ersten Satz ist Stan überlegen. Mit starken Rückhand-Schlägen deutet er sein wiedergewonnenes Selbstvertrauen an. Das einzige Problem: Wawrinka kann den Aufschlag-Spezialisten Raonic nicht breaken, muss am Ende ins Tie-Break.

Auch beim Stand von 6:6 ist Stan der bessere Akteur, erspielt sich zwei Satzbälle. Doch genau im dümmsten Moment begeht der dreifache Grand-Slam-Sieger Fehler. Stan schenkt seine zwei Satzbälle und den gesamten ersten Durchgang her.

Stan beging zu viele Fehler

Wawrinka spielt in der Folge weiterhin gut, doch der bittere Satzverlust scheint ihn zu beschäftigen. Es schleichen sich vermehrt Fehler ein, während Raonic weiterhin souverän bei eigenem Aufschlag bleibt. Und wenn sich dem Kanadier eine Breakchance bietet, schlägt er eiskalt zu.

Im zweiten Satz ist es Wawrinkas Rückhand, im dritten Satz die Vorhand, die den Romand im Stich lässt. Zum Schluss geht bei Stan gar nichts mehr. Er schenkt noch ein weiteres Break her und verliert letztlich mit 6:7, 4:6 und 3:6.

Raonic darf sich nun in den Achtelfinals mit John Isner messen, Wawrinka muss die Koffern packen. (nim)

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Glücksspiel: Zwei Deutsche gewinnen im Lotto 61 Millionen

Sat, 09/01/2018 - 00:15

Münster – Zwei Deutsche haben den mit mehr als 61 Millionen Euro gefüllten Eurojackpot geknackt. Die Ziehung am Freitagabend im finnischen Helsinki bescherte zwei Lotto-Spielern aus Hessen und Nordrhein-Westfalen jeweils 30,9 Millionen Euro, wie Westlotto mitteilte.

In den vergangenen Wochen war der Jackpot fünf Mal in Folge nicht geknackt worden.

Der Eurojackpot, an dem sich 18 europäische Länder ohne die Schweiz beteiligen, ist bei 90 Millionen Euro gedeckelt. Seit dem Start der Lotterie im Jahr 2012 erreichte der Eurojackpot fünf Mal diese maximale Höhe. Spieleinsätze, die über diese Summe hinausgehen, werden der zweiten Gewinnklasse zugeschlagen und bilden dort einen weiteren Jackpot.

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Messer-Angreifer von Amsterdam: War es Terror?

Fri, 08/31/2018 - 23:18

Nach einem Messerangriff eines Mannes im Hauptbahnhof von Amsterdam ermittelt die Polizei auch wegen eines möglichen terroristischen Motivs. Der Täter hatte am Freitag mit einem Messer zwei Personen schwer verletzt.

Bei dem Mann handle es sich um einen 19 Jahre alten Afghanen, teilten die Stadt und die Polizei gemeinsam mit. Der Mann sei im Besitz einer deutschen Aufenthaltserlaubnis gewesen. Man stehe daher mit den deutschen Behörden in «intensivem Kontakt», um mehr Klarheit über ein mögliches terroristisches Tatmotiv zu bekommen.

Die Polizei habe den Eindruck gewonnen, dass der Mann die beiden Personen, die er in der Halle des Hauptbahnhofs niederstach, nicht bewusst oder mit einer besonderen Absicht ausgewählt habe. Die beiden Opfer wurden schwer verletzt in ein Spital gebracht.

Pakistaner kündigte Anschlag gegen Wilders an

Der Täter wurde durch die Schüsse, mit denen die Polizei ihn stoppte, nicht lebensgefährlich im Unterleib verletzt, hiess es. Bürgermeisterin Femke Halsema dankte der Polizei für schnelles und besonnenes Eingreifen. Nach der Tat war der Bahnhof kurzzeitig gesperrt worden. Es gab zahlreiche Verspätungen.

Erst am Donnerstag war ein 26 Jahre alter Pakistaner in Den Haag festgenommen worden, weil er in einem Video per Facebook angekündigt hatte, er wolle einen Anschlag auf den niederländischen Rechtspopulisten Geert Wilders (54) verüben. Grund dafür seien Wilders Pläne, einen Wettbewerb für Karikaturen des Propheten Mohammed zu veranstalten.

Wilders hatte wenig später erklärt, er habe den für November geplanten Wettbewerb gestoppt. Er wolle nicht, «dass der Wettbewerb als Entschuldigung für islamistische Gewalt gebraucht wird». Der Karikaturenwettbewerb hatte in islamischen Staaten zum Teil heftige Proteste hervorgerufen. (SDA)

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Männer sind hier nicht erwünscht: Schwedisches Rockfestival nur für Frauen

Fri, 08/31/2018 - 23:08

Ein zweitägiges Rockfestival ausschliesslich von und für Frauen hat am Freitag in Schwedens zweitgrösster Stadt Göteborg begonnen. Transgender sind zugelassen, aber keine Männer. Was die Organisatorin zum Vorwurf der Männerdiskriminierung sagt.

In Schwedens zweitgrösster Stadt Göteborg hat am Freitag ein zweitägiges Rockfestival begonnen. Das spezielle daran: Nur Frauen und Transgender sind am «Statement-Festival» willkommen. Männer müssen aussen vor bleiben. Nicht einmal männliche Sicherheitskräfte oder Journalisten sind zugelassen.

Hinter dieser Idee steckt die schwedische Humoristin Emma Knyckare. Im vergangenen Sommer berichteten diverse Medien über Vergewaltigungen und sexuelle Übergriffe an schwedischen Musikfestivals. Besonders viele Vorkomnisse wurden beim Bravalla-Festival in Norrköping festgestellt: Damals erstatteten Frauen in vier Fällen wegen Vergewaltigung und in 23 Fällen wegen sexueller Angriffe Anzeige bei der Polizei.

«Bis sie gelernt haben, sich zu benehmen»

Auf den sozialen Medien war der Tenor klar: Der Alkohol sei schuld daran. Das hat Emma Knyckare auf die Palme gebracht, wie sie gegenüber schwedischen Medien erklärt. Sie setzte einen Tweet ab, in der sie erstmals die Idee von einem Festival ohne Männer sprach. «Bis sie gelernt haben, sich zu benehmen», schrieb Knyckare.

Die Nachricht auf dem Kurznachrichtendienst erhielt grosse Aufmerksamkeit. In den nächsten Tagen war die Idee von Knyckare das Thema Nummer 1 in Schweden. «Ich habe mich dann gefragt: Und was, wenn wir es wirklich wagen», so die Humoristin gegenüber «euronews.com».

Mittels Crowdfunding kamen umgerechnet 53'000 Franken (500'000 Kronen) zusammen. Das Projekt nahm Gestalt an. Auch die #MeToo-Debatte habe ihr in die Karten gespielt, sagt Knyckare.

Zwei Hauptbühnen und pinke Sitze

Rund ein Jahr nach dem Tweet, findet das männerfreie Festival nun tatsächlich statt. Am Freitag traten die ersten Musikerinnen auf. Ihnen stehen zwei Hauptbühnen zur Verfügung.

Daneben ist reichlich Platz für die Zuhörerinnen, die sich auf pinkfarbenen Sitzen niederlassen können. «Hier können sich Frauen sicher fühlen, einfach Spass haben und feiern», sagt die 34-jährige Künstlerin Julia Skonneby.

Die Männer müssen nun liefern

Und was sagt die Organisatorin zum Vorwurf, dass sie mit dieser Aktion Männer diskriminiere? «Ich weiß nicht, was der beste Weg ist. Ich glaube, Männer müssen jetzt anfangen, daran zu arbeiten.»

In der #MeToo-Bewegeung gäbe es nur Frauen, auf ihrem Festival gäbe es nur Frauen. «Der nächste Schritt liegt in der Hand der Männer», sagt Knyckare. Das Festival sei «keine Lösung», sondern eine Reaktion auf «das Problem».  (nim)

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Rodriguez mit Assist gegen Rom: Last-Minute-Sieg für Milan dank Crutone

Fri, 08/31/2018 - 22:52

Rom verliert in Mailand gegen Rodriguez und Co dank einem Last-Minute-Winner von Crutone. Drama pur!

Milan – Roma 1:2
Crutone sichert Milan Drama-Sieg gegen Roma. Die Rossoneri sind von Anfang an gut im Spiel und suchen den Führungstreffer. Nach einer starken Vorlage von Nati-Verteidiger Rodriguez muss Kessie (40.) nur noch den Fuss hinhalten – 1:0 für Milan. In der zweiten Halbzeit legen die Römer dann einen Zacken zu. So schiesst Fazio in der 59. Minute das 1:1. Danach schiessen beide Teams je ein Tor, die werden aber beide aberkannt. Drama in der letzten Minute – Crutone (95.) sichert seinen Farben mit seinem Treffer den Sieg.

Samstag

Bologna – Inter 18 Uhr
Parma – Juventus 20.30 Uhr

Sonntag

Fiorentina – Udinese 18 Uhr
Atalanta – Cagliari 20.30 Uhr
FC Turin – SPAL 20.30 Uhr
Sampdoria – Napoli 20.30 Uhr
Sassuolo – Genua 20.30 Uhr
Chievo – Empoli 20.30 Uhr
Lazio – Frosinone 20.30 Uhr

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Zwei Aluminium-Treffer, zwei Platzwunden – kein Tor: Favres Dortmund gibt in Hannover Punkte ab

Fri, 08/31/2018 - 22:48

Nach dem 4:1-Sieg vom BVB gegen RB Leipzig gibts bei 96 nur einen Punkt für Lucien Favre. Die Zuschauer sehen in Hannover das erste 0:0 der noch frischen Bundesliga-Saison.

Am Freitag

Hannover 96 – Dortmund 0:0
Die Borussen sind mehrmals nahe am alles entscheidenden Tor: Reus scheitert in der 40. Minute nur knapp an 96-Keeper Esser, zwei Minuten später knallt der BVB-Captain das Runde an die Latte und nach der Pause köpfelt Philipp den Ball an den Pfosten. Hannover erkämpft sich in einem intensiven Spiel einen Punkt gegen Lucien Favres Truppe. Die Gelb-Schwarzen zahlen für den Punkt Blutgeld: Philipp muss nach dem Aluminium-Knaller mit Platzwunde vom Feld und Wolf bekommt Sekunden vor dem Schlusspfiff einen Schuh ins Gesicht. Bürki und Akanji spielen souverän – werden aber nie wirklich gefordert. Bei Hannover fehlt Schwegler verletzt.

Am Samstag

Hoffenheim – Freiburg 15.30 Uhr
FC Augsburg – Gladbach 15.30 Uhr
Leverkusen – Wolfsburg 15.30 Uhr
Nürnberg – Mainz 15.30 Uhr
Frankfurt – Werder Bremen 15.30 Uhr
Stuttgart – Bayern 18.30 Uhr

Am Sonntag

Leipzig – Fortuna Düsseldorf 15.30 Uhr
Hertha – Schalke 18 Uhr

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Kein Geld mehr für Flüchtlinge: USA stellt Zahlungen für Palästinenserhilfswerk ein

Fri, 08/31/2018 - 22:38

Die USA stellen ihre Zahlungen an das Uno-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) ein. Das erklärte das Aussenministerium am Freitag in Washington.

Die USA wollten das «hoffnungslos fehlerbehaftete» Hilfswerk nicht länger unterstützen, sagte Ministeriumssprecherin Heather Nauert. Sie warf dem UNRWA vor, die Zahl der Palästinenser künstlich aufzublähen, die Anspruch auf Flüchtlingsstatus haben.

Vor wenigen Tagen hatte die US-Regierung auf Anweisung von Präsident Donald Trump bereits mehr als 200 Millionen Dollar an Hilfen für die Palästinenser im Gazastreifen und im Westjordanland gestrichen.

Washington hatte seine Zahlungen an das Hilfswerk bereits Anfang des Jahres drastisch gekürzt. Inzwischen hat das Hilfswerk massive Schwierigkeiten, um etwa den Betrieb hunderter Schulen weiter zu finanzieren.

Das Uno-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge kümmert sich um die drei Millionen palästinensischen Flüchtlinge, die im Zusammenhang mit der Staatsgründung Israels 1948 vertrieben wurden oder geflohen sind. (SDA)

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Servette verliert zuhause: Lausanne weiter auf Aufstiegskurs

Fri, 08/31/2018 - 22:35

In der sechsten Runde behauptet sich der Absteiger Lausanne auch gegen Aufstiegskandidat Servette.

Servette – Lausanne 0:1
Leader Lausanne holt den vierten Sieg im sechsten Spiel und ist unter Ex-St.-Gallen-Trainer Giorgio Contini stramm auf Aufstiegskurs. Ein Kopftor von Ex-GC-Junior Noah Loosli lässt die Lausanner früh jubeln – dann verteidigen sie den Vorsprung mehrheitlich stilsicher. Die Genfer verlieren nicht nur das Spiel, sondern zwischendurch auch den Anstand. Erst lässt sich der frühere FCZ-Meisterkicker Alexandre Alphonse (36) zu zwei dummen Fouls innert weniger als einer Minute hinreissen. Dann blafft Christopher Mfuyi Ref Sandro Schärer an – beide fliegen. Nur ganz zum Schluss muss Lausanne gegen die neun Genfer zittern: Miroslav Stevanovic trifft in der 88. Minute die Latte.

Am Samstag

Rapperswil-Jona – Aarau 18 Uhr
Winterthur – Schaffhausen 18 Uhr

Am Sonntag 

Vaduz – Kriens 16 Uhr
Chiasso – Wil 16 Uhr

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