BERN - In Bern fand am Samstag der «Marsch fürs Läbe» statt. Die Teilnehmer sind Abtreibungsgegner aus christlich-konservativen Kreisen. Die Polizei ist mit einem Grossaufgebot vor Ort. Die Gegendemo verlief friedlich.
Absperrgitter, Polizei-Kastenwagen und Dutzende von Polizisten dominieren seit dem früheren Samstagnachmittag das Bild rund um den Bundesplatz in Bern. Die Polizei hat den Auftrag, eine Kundgebung von Abtreibungsgegnern vor Gegendemonstrationen zu schützen.
Seit ungefähr 13 Uhr wurden nur noch Personen zum Bundesplatz vorgelassen, die an der Kundgebung teilnehmen wollten und bereit waren, sich einer Kontrolle zu unterziehen. Das zeigte ein Augenschein eines Keystone-SDA-Reporters vor Ort.
Unbewilligte Gegendemo verläuft friedlichIn Bern hat sich am Samstagnachmittag eine Gegenkundgebung gegen den «Marsch fürs Läbe» der Abtreibungsgegner formiert.
Die unbewilligte Demonstration wurde von der Polizei toleriert, wie ein Keystone-SDA-Reporter vor Ort feststellte. Die mehrheitlich jugendlichen Demonstranten zogen vom Bahnhof aus in Richtung Länggasse. Zuvor waren anfangs etwa 300, danach bis zu schätzungsweise 800 Menschen gut eine Stunde lang durch die Berner Innenstadt gezogen.
Die Gegner des «Marsch fürs Läbe» hielten Transparente wie etwa «My Body, my Right, my Choice» in den Händen («Mein Körper, mein Recht, meine Wahl») und skandierten Parolen gegen den Christianismus. Die Polizei regelte den Verkehr und liess den Demonstrationszug gewähren. Dieser blieb friedlich. Es kam zu Verkehrsbehinderungen.
«Frauenverachtendes und rückständiges Gesellschaftsbild»
Die Kundgebung nennt sich «Marsch fürs Läbe» und steht unter dem Motto «Der Schmerz danach». Es gehe darum, der Öffentlichkeit aufzeigen, dass Frauen, die eine Schwangerschaft abgebrochen haben, danach in seelische und körperliche Not geraten würden. Das sei noch heute ein Tabu-Thema, schreiben die Organisatoren in der Einladung.
Eingeladen haben mehrere christlich-konservative Organisationen, darunter die Schweizerische Evangelische Allianz und die EDU Schweiz. Gegner der Kundgebung werfen den Organisatoren vor, ein «frauenverachtendes und rückständiges Gesellschaftsbild» zu vertreten.
Mehrere Hundert Polizisten sichern den «Marsch fürs Läbe»Im «Namen Gottes» werde das Selbstbestimmungsrecht von Frauen über den eigenen Körper verneint. Die Gegner haben eine Gegendemonstration angekündigt, welche die Polizei verhindern soll. Die Berner Stadtregierung hat der Polizei den entsprechenden Auftrag erteilt.
Im Kanton Bern bleiben deshalb am Samstag viele Wachen geschlossen, vor allem auf dem Land. Die Polizisten müssen in Bern Dienst leisten. Vor zwei Jahren war die Ausgangslage in Bern identisch: Damals sicherten mehrere hundert Polizisten den «Marsch fürs Läbe» und verhinderten, dass der gegnerische Demonstrationszug bis zum Bundesplatz vordringen konnte. Es blieb weitgehend friedlich. (SDA/rad/szm)
Palermo – Papst Franziskus hat am Samstag in Palermo eine Messe vor 80'000 Gläubigen zelebriert. Er gedachte damit des 25. Todestags des seligen Giuseppe «Pino» Puglisi.
Der Anti-Mafia-Priester, der sich vor allem um Jugendliche kümmerte, um sie von Drogen und dem organisierten Verbrechen fernzuhalten, wurde am 15. September 1993 von zwei Mafia-Killern erschossen. Der Papst betete für alle Opfer der Mafia.
Für den Papst-Besuch wurde die Innenstadt Palermos für den Verkehr geschlossen. Eine jubelnde Menschenmenge begrüsste Franziskus, der an Bord seines Papamobils zusammen mit dem Erzbischof von Palermo, Corrado Lorefice, den Foro Italico erreichte, das Gelände, auf dem er die Messe feierte.
«Geld- und Machtgier machen den Menschen zum Sklaven. Je mehr man hat, desto mehr will man. »Das ist eine schlimme Abhängigkeit, wie eine Droge«, sagte der Papst, der auf das Beispiel von Giuseppe Puglisi und seiner Nächstenliebe hinwies.
Vor der Messe in Palermo hatte Franziskus die Ortschaft Piazza Armerina im Herzen Siziliens besucht. Bei einer Begegnung mit den Gläubigern sprach der Pontifex von den Problemen, die Sizilien belasten, unter anderem Jugendarbeitslosigkeit, Schwarzarbeit, Schattenwirtschaft, Wucher und Alkoholismus. Der Papst rief die Gläubigen auf, sich um die Jugend und die Kinder zu kümmern.
Nach der Messe besuchte der Papst eine der Einrichtungen in Palermo, die vom Anti-Mafia-Priester gegründet wurde. Darauf sollte ein ein privater Besuch im schwierigen Stadtteil Brancaccio folgen, in dem Puglisi jahrelang wirkte.
Die Ermordung Puglisis galt als Racheakt der Mafia gegen die katholische Kirche. Puglisi war nach den Staatsanwälten Giovanni Falcone und Paolo Borsellino, die ein Jahr vor ihm ermordet worden waren, das prominenteste Opfer im sizilianischen »Mafia-Krieg" der frühen 90er-Jahre.
Vor gut fünf Jahren sprach die katholische Kirche den mutigen Priester selig. Der Gottesdienst mit rund 100'000 Menschen war damals auch eine Anti-Mafia-Demonstration.
HALDENSTEIN GR - Todesdrama in der Nacht auf Samstag in Graubünden. Bei einem Unfall in Haldenstein GR ist ein 17-Jähriger Mitfahrer eines Lernfahrers ums Leben gekommen.
In der Nacht auf Samstag hat sich in Haldenstein GR ein schwerer Verkehrsunfall ereignet. Ein Lernfahrer (18) entwendete in der Nacht auf Samstag in Chur das Auto eines Familienangehörigen. Gemeinsam mit vier weiteren jungen Männern fuhr er in Haldenstein auf einer Nebenstrasse in Richtung Oldis. In einer langgezogenen Rechtskurve verliert er die Kontrolle übers Fahrzeug, gerät ins Schleudern und kommt von der Strasse ab. Das Auto kollidierte mit einem Stromverteilkasten, wurde total beschädigt und die Türe hinten links abgerissen.
Patrouille entdeckt das AutoDer auf der Rücksitzbank sitzende Mitfahrer, ein 17-Jähriger, wurde durch die Aufprallwucht aus dem Fahrzeug geschleudert und zog sich dabei tödliche Verletzungen zu.
Eine Patrouille der Stadtpolizei Chur stellte kurz vor 2.30 Uhr auf Distanz den Unfall fest. Sie begab sich unverzüglich zum Unfallort und benachrichtigte die Kantonspolizei Graubünden.
Ein Ambulanzteam versorgte einen Leichtverletzten, welcher ebenfalls auf einem der Rücksitze mitgefahren war. Gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft ermittelt die Kantonspolizei Graubünden die genauen Umstände, die zu diesem Verkehrsunfall führten. (fr)
Die Passagiere des Kreuzfahrtschiffs Aidaluna sind in New York angekommen. Tief betroffen schildern sie, wie sie Daniel Küblböck kurz vor den dramatischen Ereignissen an Bord wahrgenommen haben.
Die Tragödie um Daniel Küblböck (33) geht auch den Passagieren des Kreuzfahrtschiffs Aidaluna nahe. Gestern Morgen 8 Uhr Ortszeit lief das Schiff, von dem der «DSDS»-Star offenbar von Bord gesprungen ist, in den Hafen von New York ein. Die Passagiere zeigten sich betroffen und suchen selbst nach Antworten darauf, was den jungen Sänger zu seinem dramatischen Entscheid getrieben hat.
Nichts deutete auf Tragödie hin«Er war eigentlich immer gut drauf, wenn wir ihn gesehen haben», berichtet ein deutsches Rentnerpaar, das Küblböck mehrfach an Bord angetroffen hat der «BILD». «Da deutete nichts darauf hin, dass er dies geplant hatte.» Doch natürlich würden sie nicht wissen, was wirklich in dem sensiblen Künstler vorgegangen sei. «Er trug immer Kleider. Klar haben die Leute geguckt. Aber dass ihn jemand ausgelacht hat, haben wir nicht gesehen.» Die Nachricht von seinem Verschwinden und die Erkenntnis, dass er vermutlich tot ist, habe alle an Bord betroffen gemacht.
«Er lachte überschwänglich - dann war er wieder schroff»Ein anderes deutsches Ehepaar hatte direkt neben dem Sänger in der Warteschlange vor dem Buffet gestanden, als dieser über seine Zukunftspläne als Frau sprach: «Wir hörten, wie er sagte: ‹Dies ist meine grosse Reise. Ich werde in New York eine Geschlechtsumwandlung vornehmen lassen.›» Sie haben den Entertainer mehrfach in der Schiffs-Bar und beim Essen angetroffen. Dabei ist ihnen aufgefallen: «Er wirkte innerlich zerrissen. Manchmal lachte er überschwänglich, war kontaktfreudig und machte mit anderen Passagieren Selfies.» Zwei Stunden später sei er wieder schroff und abweisend gewesen und wollte in Ruhe gelassen werden. «Es war klar zu sehen, dass etwas an ihm nagte», so das Ehepaar. (brc)
WINTERTHUR ZH - Eine nackte Frau, ein gegenüber Polizisten aggressiver Schweizer, ein flaschenwerfender Mann und eine Massenschlägerei vor einem Club: Die Winterthur Stadtpolizei hatte in der Nacht auf Samstag alle Hände voll zu tun.
Über 40 Einsätze musste die Stadtpolizei Winterthur in der Nacht auf Samstag leisten – die meisten waren der unangenehmeren Art. «Meist wegen tätlichen Auseinandersetzungen, Streitereien und übermässigen Lärms» wurden die Stadtpolizisten aufgeboten.
Begonnen hatte die Nacht des Grauens für die Stadtpolizisten kurz vor 20 Uhr. In einer Bar an der Technikumstrasse treibte ein aggressiver Mann sein Unwesen. Die Polizisten konnten ihn nach einer Fahndung beim Neumarkt festnehmen.
Schweizerin irrt nackt Mitten auf der StrasseDer Schweizer (46) bespuckte die Polizisten, war äusserst aggressiv und versuchte sich der Festnahme zu widersetzen. Damit handelte er sich eine Anzeige wegen Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamten ein.
Um 23 Uhr machte eine nackte Frau (17) Probleme. Sie wurde mitten auf der Wieshofstrasse gesehen – total unter Drogen. Sie musste mit der Rettungssanität ins Spital gebracht werden.
Massenschlägerei vor ClubUm 1.30 Uhr meldeten sich Türsteher von der Unteren Vogelsangstrasse bei der Polizei. Dies, weil sie von einem Mann mit Glasflaschen beworfen und attackiert wurden. Sie hatten ihm zuvor den Zutritt zu einem Club verwehrt. Der Schweizer (26) konnte kurzzeitig vor der Polizei flüchten, wurde dann aber an der Stadthausstrasse eingeholt und festgenommen.
Wenig später gab es – wieder an der Unteren Vogelsangstrasse – eine Massenschlägerei. Fünf Männer im Alter von 27 und 37 Jahren gingen aufeinander los. Warum, ist noch unklar.
«Die Patroullien der Stadtpolizei mussten während der Nacht insgesamt über 40 Einsätze leisten», schreibt Stapo-Sprecher Michael Wirz weiter. Alkohol und Drogen spielten dabei eine grosse Rolle. (fr)
Korrektur: In einer früheren Version des Artikels wurden die Nationalitäten von der Stadtpolizei falsch übermittelt Es handelt sich allesamt um Schweizer Staatsbürger und nicht um einen Libanesen, eine Polin und einen Somalier.
Bundesrat Johann Schneider-Ammann (FDP/BE) soll während der Arbeit zuletzt mehrfach eingenickt sein. Passiert sei es sogar während Bundesratsitzungen, erzählt man sich in Bern.
Wie müde ist Bundesrat Johann Schneider-Ammann (66)? In Bundesbern erzählt man sich, der Wirtschaftsminister sei während seiner Arbeit mehrfach eingeschlafen. Dies schreibt die «Schweiz am Wochenende». Passiert sei es etwa bei den Von-Wattenwyl-Gesprächen vom 31. August sowie an diversen Kommissionssitzungen. Schneider-Ammann soll gar an Bundesratssitzungen mehrmals kurz eingenickt sein, zitiert das Blatt eine «hochrangige Quelle». Johann Schlummer-Ammann?
In Bundesbern rätselt man nun über die Gründe. Ist Schneider-Ammann überarbeitet – oder gar gesundheitlich angeschlagen? Oder legt er bewusst Powernaps ein, um seine Batterien wieder aufzuladen?
Keine Auskunft von offizieller SeiteEvelyn Kobelt, Sprecherin von Schneider-Ammanns Departement für Wirtschaft, Forschung und Bildung, sagt dazu gegenüber BLICK: «Bundesrat Johann Schneider-Ammann leistet im In- und Ausland einen enormen Einsatz für die Schweiz; es ist normal, dass das intensive Programm ab und zu in Form von Müdigkeit Spuren hinterlässt.»
Ob ihr Chef in Bundesrats-Sitzungen einnicke, wisse sie nicht, so Kobelt weiter. Denn: Weder sie noch andere Personen von der Kommunikationsstelle von Schneider-Ammann würden an diesen Sitzungen teilnehmen.
Kobelt verweist in dieser Frage an André Simonazzi, Vizekanzler und Bundesrats-Sprecher. Dieser sagt jedoch zu BLICK: «Ich gebe nie Auskunft darüber, was in Bundesrats-Sitzungen geschieht oder nicht geschieht.» Und zum Gesundheitszustand von Bundesräten äussere er sich nicht.
Wie lange bleibt Schneider-Ammann noch?Politiker machen sich Sorgen um Schneider-Ammann und stellen sich die Frage, ob der Berner sich zu viel zumute. Denn der FDP-Mann ist ständig im Einsatz: Er reist um die Welt, schliesst Abkommen ab, gönnt sich nur wenig Ferien. «Kaum ein anderer Bundesrat hat ein so dichtes Programm und ist so oft bei den Leuten wie Bundesrat Schneider-Ammann», sagt etwa Parteikollegin und Nationalrätin Christa Markwalder zur «Schweiz am Wochenende».
Wie lange hält der 66-Jährige dieses Programm noch durch? Parteiübergreifend hoffen Parlamentarier, dass der Magistrat bis Ende Legislatur, also Ende 2019, im Amt bleibt. Danach ist aber sicher Schluss, wie Schneider-Ammann selbst bereits mehrfach bestätigt hat.
Im königlichen Zuhause von Prinz Harry und Herzogin Meghan hängt der Haussegen schief. Doch nicht etwa, weil das Paar sich streitet – Meghans Hunde sorgen im Palast für Probleme. Denn ihr Hund Guy kann den frisch adoptierten Labrador nicht ausstehen.
Prinz Harry (33) und Herzogin Meghan (37) scheinen ein tierisches Problem zu haben. Die amerikanische «OK!» will von einem Palastinsider wissen, dass Meghans Beagle Guy sich nicht mit dem vor kurzem adoptierten Labrador versteht. «Wenn der Labrador in seine Nähe kommt, schnappt Guy nach ihm und versucht, weg zu kommen», erklärt der Insider das tierische Dilemma.
Ein Hundetrainer soll helfenDer Labrador, den Prinz Harry und Herzogin Meghan aus einem Tierheim gerettet haben sollen, soll den kleinen Guy jedoch toll finden. Tragisch: «Der Labrador liebt Guy total, aber Guy mag den neuen Hund überhaupt nicht», so die Quelle weiter.
Meghan soll die beiden streitsüchtigen Vierbeiner jetzt erst einmal getrennt haben. Die Duchess of Sussex will einen Hundetrainer engagieren, um das Problem in den Griff zu bekommen. «Sie hofft, dass Guy mit der Zeit mit dem neuen Hund auskommt – oder ihn wenigstens toleriert», erklärt der Royal-Insider.
Die Queen liebt Beagle GuyDie Queen (92) soll ein grosser Fan von Meghans Hund Guy sein. Der wurde bereits als Mitfahrer in ihrem Auto gesichtet. Es ist allgemein bekannt, dass Queen Elizabeth ll. ein grosses Herz für Hunde – besonders für ihre Corgis – hat. Auch Meghans Beagle Guy hat sie offenbar längst in ihr Herz geschlossen. (euc)
Postcard-Besitzer mussten am Samstag morgen vorsichtig sein: So kämpfte Postfinance mit einer technischen Störung. Wer Geld an Post- oder Bancomaten abheben wollte, bekam unter Umständen Probleme bekommen. Mittlerweile ist die Störung jedoch behoben.
Während rund fünf Stunden haben Postcard-Inhaber mit dem gelben Kärtchen kein Bargeld von Automaten abheben können. Postfinance riet davon ab, die Karten am Geldautomaten zu benutzen, da sie eingezogen werden könnten.
Über die Störung berichtet hatte am Samstagvormittag das Online-Portal 20min.ch. Kurz vor 13 Uhr gab Postfinance-Sprecher Johannes Möri Entwarnung. Der Fehler habe bei den Kärtchen gelegen und nicht bei den Automaten, sagte er auf Anfrage von Keystone-SDA.
Einkäufe mit der Postfinance Card zu bezahlen, war laut Möri dagegen trotz der Panne grundsätzlich möglich, obwohl vereinzelt Probleme gemeldet worden seien. Nicht von der Störung betroffen waren Kreditkarten und Maestro-Karten. Die betroffene Postfinance Card ist eine Debitkarte.
In Internetkommentaren wurde die Störung mit einem Update des Systems verbunden. Ein Update sei dieses Wochenende zwar im Gang, sagte Möri dazu. Aber einen Zusammenhang mit der Störung könne er nicht bestätigen. (SDA)
KLOTEN ZH - Skurrile Bilder von der A51 am Samstag: Menschen sind zu Fuss und mit Rollkoffern auf der Autobahn unterwegs, um pünktlich am Flughafen Zürich einzutreffen. Zuvor standen sie stundenlang im Stau. Die Polizei warnt: «Das ist lebensgefährlich!»
Viel Geduld brauchen Reisende am Samstagmorgen, wenn sie auf der Autobahn A51 zwischen Bülach ZH und Kloten ZH stehen.
«Ich stehe seit eineinhalb Stunden hier im Stau, 700 Meter vor der Ausfahrt Kloten-Nord», sagt Leserreporter Dimitri B. zu BLICK.
Die Verzweiflung ist besonders bei jenen gross, die pünktlich beim Flughafen Zürich sein müssen, um ihren Flug nicht zu verpassen. «Ich habe schon viele gesehen, die mit ihren Koffern zu Fuss auf der Autobahn unterwegs sind – einfach unfassbar», sagt B. weiter.
Die Kantonspolizei Zürich warnt davor. «Es ist lebensgefährlich, auf der Autobahn zu Fuss unterwegs zu sein – und auch verboten», so Ralph Hirt gegenüber BLICK.
Von 9 bis 12 Uhr im StauBesonders hart getroffen hat es auch Adem Memedi aus Weiach ZH: Er stand von 9 Uhr bis 12 Uhr vor Kloten im Stau. «Ich wollte von Bülach nach Schlieren fahren», sagt er zu BLICK. Am Ende hat er es aber aufgegeben. «So viele Stunden im Stau zu stehen – das habe ich noch nie erlebt! Absolut irre, dass Autofahrer bei der Einfahrt der Autobahn nicht auf die Sperrung hingewiesen werden», sagt er zu BLICK. «Viele Leute standen draussen, einige rannten mit dem Koffer in Richtung Flughafen – das pure Chaos!», so Memedi.
Laut TCS ist der Stau auf der A51 Richtung Flughafen auf eine Verkehrsüberlastung zurückzuführen. Das kantonale Tiefbauamt macht seit Freitagabend eine Belagssanierung in Fahrtrichtung Zürich. Leser melden, dass die Information für die Sperrung zu spät angebracht worden sei und sie darum in den Stau geraten seien.
Flughafen Zürich informiertDie Kantonspolizei Zürich machte indes bereits gestern auf Twitter auf eine Vollsperrung der A51 zwischen Bülach und Kloten aufmerksam.
Ob Fans, Verband, Nati-Trainer oder Alen Milosevic selbst: Die Nati-Rückkehr des einstigen Skandal-Kreisläufers bringt nur Gewinner hervor, meint Handball-Reporter Christian Müller.
Die Rückkehr von Alen Milosevic in die Handball-Nati kommt überraschend, schien doch das Tuch zwischen dem Kreisläufer und dem Verband nach der Skandalnacht von Schaffhausen für immer zerschnitten.
Dass sich Milosevic nun doch zur Nati bekennt, spricht einerseits für seine persönliche Reife, andererseits auch für die Arbeit der SHV-Spitze und jene von Nati-Trainer Michael Suter. Nach Andy Schmid zu Beginn des Sommers holen sie nun auch den anderen langjährigen Schweizer Bundesliga-Profi zurück ins Boot.
Um Milosevic von einem Comeback zu überzeugen, scheut Suter keinen Aufwand, nimmt die über 600 Kilometer weite Reise nach Leipzig auf sich, um persönlich mit seinem Schützling zu sprechen. Das kommt an und ist ein angenehmer Kontrast zur Fussball-Nati, bei der Vladimir Petkovic einen verdienten Nationalspieler wie Valon Behrami am Telefon abserviert. Und dies, obwohl die beiden Tessiner nur einen Katzensprung voneinander entfernt wohnen.
Verletzungen ausgenommen, kann Suter im Oktober dank des Milosevic-Comebacks mit dem bestmöglichen Aufgebot in die EM-Quali starten. Eine Quali, die dank der Achse Schmid-Milosevic und der Endrunden-Aufstockung auf 24 Nationen für die Schweizer Handball-Fans so verheissungsvoll wie lange nicht mehr beginnt.
Rom – Zweienhalb Monate nach ihrem Amtsantritt ist die Popularität der Regierung aus Lega und Fünf-Sterne-Bewegung in Italien auf ein Rekordhoch von 62 Prozent gestiegen. Das zeigt eine Umfrage der römischen Tageszeitung «La Repubblica». Im Juni lag sie noch bei 57 Prozent.
Der parteiunabhängige Premier Giuseppe Conte geniesst gemäss der am Samstag veröffentlichten Umfrage die Zustimmung von 61 Prozent der Italiener. Innenminister und Lega-Chef Matteo Salvini ist bei 60 Prozent der Wähler beliebt, das sind acht Prozent mehr als im Mai. Der Chef der Fünf-Sterne-Bewegung, Luigi Di Maio, konnte seine Popularität von 42 auf 57 Prozent erhöhen.
Die Lega, die bei den Parlamentswahlen am 4. März 17,4 Prozent der Stimmen erobert hatte, würde diese auf 30,2 Prozent fast verdoppeln, sollte es zu Neuwahlen kommen. Die Fünf-Sterne-Bewegung sank dagegen laut der Umfrage gegenüber den Parlamentswahlen um drei Prozent der Stimmen und käme nur noch auf 29,4 Prozent.
Die Opposition verliert laut der Umfrage an Zustimmung. Die oppositionelle Demokratische Partei (PD), die bei den Parlamentswahlen auf ein Rekordtief von 18,7 Prozent gesunken war, müsste sich nun mit 17,3 Prozent begnügen.
Auf Talfahrt ist auch die oppositionelle Forza Italia um Ex-Premier Silvio Berlusconi, die bei den Parlamentswahlen auf 14 Prozent gesunken war: Sie ist laut Umfrage noch weiter auf 8,7 Prozent gefallen.
54 Prozent der Befragten begrüssen den Regierungsbeschluss, die Landung von Schiffen mit geretteten Flüchtlinge in italienischen Häfen zu verbieten. Bei der Lega-Wählerschaft wächst dieser Prozentsatz auf 85, bei jenen der Fünf Sterne-Bewegung auf 75 Prozent.
Servette ist im Aufwind. Der starke Mann in Genf: Präsident Didier Fischer. Jetzt wollen die Romands im Cup Luzern ärgern.
Vor drei Jahren hat er acht Millionen Franken innert 30 Minuten aufgetrieben – und damit die Insolvenz beim FC Servette abgewendet. Didier Fischer, seit 2015 der Präsident der Granatroten, die Rettung Servettes. Er, der studierte Agronom, der einst eine Schnapsbrennerei geführt hat, ehe er sich im Weinhandel probierte, ist heute ein in Genf gut vernetzter, reicher Unternehmer. Ein Macher, der ein Herz für soziale Projekte hat. Ambitioniert, leidenschaftlich, aber trotzdem Realist. «Der Weg in die Super League ist für uns alternativlos», sagte er zur «NZZ». «Mehr Zuschauer sind kein Ziel, es ist eine Konsequenz», denn Erfolg bringe Vertrauen, äusserte er sich im «Tages-Anzeiger».
Servette, der Traditionsklub aus Genf. Ein Verein mit einer erfolgreichen, wunderbaren Vergangenheit. 17-facher Meister. Weltklassespieler wie Christian Karambeu, Oliver Neuville, Sonny Anderson oder Karl-Heinz Rummenigge trugen schon das granatrote Trikot. 2005 aber kam das jähe Ende des Erfolgs. Servette ging in Konkurs, wurde am grünen Tisch in die 1. Liga relegiert. Seither sumpfen die Genfer – mit Ausnahme zweier Saisons (11/12 und 12/13) – in den tieferen Spielklassen umher. Von einem Schuldenberg über 11 Millionen Franken war einst die Rede. Nur 10 Jahre später, 2015, stand Servette wieder am finanziellen Abgrund. Unehrliche «Investoren» hatten diesen stolzen Klub beinahe ganz zugrunde gerichtet.
Nur beinahe. Denn dann kam Fischer. Noch sind die Romands zwar nicht zurück in der höchsten Spielklasse. Aber dank dem Unternehmer, der übrigens schon in Sambia und in der Elfenbeinküste gelebt hat, fand der Verein nach turbulenten Jahren endlich wieder zu finanzieller Stabilität. Sportlich arbeitete Servette schon vor Fischers Zeit einwandfrei. Unter anderen entstammen die Nati-Spieler François Moubandje, Denis Zakaria oder Kevin Mbabu der Genfer Talentschmiede.
Und heuer? «Um den Aufstieg zu kämpfen, ist das einzige Ziel, das man haben kann», wird Fischer in der «Tribune de Genève» zitiert. Gestartet sind die Genfer in die aktuelle Saison aber durchschnittlich. Drei Siege, drei Pleiten. «Ich sehe eine einheitliche und seriöse Gruppe. Das macht Spass», bleibt Fischer gelassen.
Heute kehrt Servette auf die grosse Fussballbühne zurück. Im Cup ist Super-Ligist Luzern zu Gast (17.30 Uhr). Ein grosses Fussballfest mit vielen Zuschauern wird erwartet. Und wer weiss, vielleicht feiert der Traditionsklub ja endlich auch erfolgstechnisch sein Comeback.
In Berlin-Neukölln wurde der Intensivtäter Nidal R. (†36) erschossen. Nach einem riesigen Aufmarsch bei seiner Beerdigung befürchten die Hauptstadt und ganz Deutschland ein Aufflammen der Gewalt und Rache unter den berüchtigten Clans.
Berlin ist in den Fängen von Araber-Clans! Die Angst vor einem Bandenkrieg unter den Familien ist gross. Auslöser ist die Erschiessung von Nidal R.* (†36) in Berlin-Neukölln.
Er stammte aus einer einst stolzen arabischen Grossfamilie aus dem Libanon – doch auf Berlins Strassen entwickelte er sich zum Intensivstraftäter eines brutalen Clans.
In der Bandenwelt sprechen die tödlichen acht Schüsse eine klare Sprache. Weil unter den verfeindeten Familien und Clans Körperverletzung, Drohungen, Beschimpfungen, Drogenhandel und Raubüberfälle an der Tagesordnung sind, fürchten nun viele in Berlin, dass der Tod nicht ungesühnt bleiben wird. Nahe Freunde von Nidal R. bewachten deshalb auch stundenlang sein Grab. Rundherum waren rund 150 Polizisten im Einsatz.
So richteten sich alle Augen auf die Beerdigung am Donnerstag: 2000 Menschen kamen. Darunter auch Bosse der grössten Clans, Verwandte sowie Mitglieder albanischer Banden, wie etwa der «Tagesspiegel» schreibt.
Clans dominieren Strassen der GrossstädteWer die Täter sind, ist noch immer unklar. Im Fokus stehen die grössten Clans Deutschlands. Allein in Berlin gibt es derzeit drei, die um die Vormachtstellung kämpfen (siehe Bilderstrecke). Da wäre die palästinensische Abou-Chaker-Familie, die früher Geschäftskontakte zu Rapper Bushido (39) pflegte und heute international tätig ist.
Oder die vom Clan-Oberhaupt Issa Remo gegründete «Familie Remmo», mit 16 Kindern und unzähligen Enkeln, die durch kriminelle Machenschaften zu 77 Immobilien gekommen sein soll. Auch in Berlin präsent ist der Chahrour-Clan: Seine Mitglieder sind auf Drogenhandel, Prostitution und Falschgeld spezialisiert. Wenn es um das grosse Geld geht, sollen sie auch mit Rockerbanden zusammenspannen.
Verfeindete Clan-Oberhäupter zeigten TrauerDeutschland stellt sich nun die Frage: Wie beunruhigend ist es, dass 2000 Menschen an der Beerdigung von Nidal R. auftauchten? Zwar demonstrierten bei der Beerdigung die Clan-Oberhäupter der verfeindeten Familie das Gegenteil. Auch ihnen war die Trauer anzusehen. Die «Bild»-Zeitung befürchtet aber, dass viele Trauergäste noch immer in den kriminellen Clan-Strukturen denken und leben – oder gar selbst Täter sind. Und entsprechend Rache nehmen könnten.
* Name der Redaktion bekannt
Auf den Philippinen sind Millionen Menschen von «Mangkhut» betroffen. China rüstet sich bereits für den Taifun.
China hat sich mit Evakuierungen und Warnungen an die Bevölkerung vor dem sich nähernden Taifun «Mangkhut» gerüstet. Rund 3000 Arbeiter wurden von Arbeitsplattformen im Südchinesischen Meer in Sicherheit gebracht, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Samstag berichtetet. Zudem ordneten die Behörden an, dass mehr als 6000 Schiffe zurück in die Häfen fahren sollen.
Vorbereitungen «auf das Schlimmste»Auch einige Fährverbindungen wurden eingestellt. Provinzregierungen warnten vor schweren Regenfälle, Überschwemmungen und Erdrutschen. Der Nationale Wetterdienst sagte vorher, dass «Mangkhut», der am Samstag über den Philippinen wütete, am späten Sonntagabend oder in der Nacht zum Montag die Südküste Chinas sowie die Tropeninsel Hainan erreichen werde.
Auch die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong bereitet sich auf die Ankunft des Sturms vor. Behörden warnten die Hongkonger davor, sich «auf das Schlimmste» einzustellen.
5.2 Millionen Menschen betroffenAm Samstag hatte der Taifun begleitet von starken Regenfällen den Norden der Philippinen erreicht und weite Landstriche in seinem Griff. Dabei schwächte er sich mit Windgeschwindigkeiten von 170 Kilometern pro Stunde etwas ab. Böen erreichten 260 Kilometer pro Stunde.
«Mangkhut» entwurzelte Bäume, deckte Dächer ab und sorgte für Stromausfälle, von denen mehr als vier Millionen Menschen betroffen waren. Nach Behördenangaben wurde ein Mann beim Einsturz seines Hauses verletzt. Der Kontakt zu einigen Regionen sei abgerissen. Strassen und Brücken seien gesperrt worden.
Insgesamt sollen mindestens 5,2 Millionen Menschen von dem Sturm betroffen sein. Das Rote Kreuz der Philippinen geht aufgrund der Zerstörungskraft sogar von bis zu zehn Millionen Betroffenen aus.
900 Kilometer breites Band aus RegenwolkenDer Taifun war am frühen Samstagmorgen mit Wucht auf Land getroffen. Das Zentrum des Wirbelsturms erreichte den Ort Baggao in der Provinz Cagayan, 382 Kilometer nördlich der Hauptstadt Manila, wie die philippinische Wetterbehörde mitteilte.
Bereits die Vorboten des Sturms hatten den Norden der Philippinen hart getroffen. In Teilen der Provinzen Cagayan und Isabela fiel der Strom aus, zahlreiche In- und Auslandsflüge wurden gestrichen. Der Schiffsverkehr wurde eingestellt, mehr als 4500 Passagiere strandeten in Häfen der Inselgruppe im Westpazifik.
Der Taifun bringe ein 900 Kilometer breites Band aus Regenwolken mit sich, erklärte die Wetterbehörde. «Häuser aus leichtem Material werden definitiv zerstört», warnte Meteorologe Renito Paciente.
Philippinen erleben 20 Taifune pro JahrObwohl der Norden des Landes in der Vergangenheit bereits ähnlich starke Taifune erlebt hat, äusserte sich der Präsident des Roten Kreuzes, Richard Gordon, besorgt über die Ausmasse des Wirbelsturms. «Die Schneise von «Mangkhut» ist breiter, das heisst, eine grosse Fläche wird betroffen sein, und er ist in der Lage, bei den Menschen viel Leid auszulösen."
Die Philippinen werden jedes Jahr von etwa 20 Taifunen heimgesucht, die Überflutungen, Erdrutsche und andere Verwüstungen bringen. Einer der stärksten Taifune der vergangenen Jahre war «Haiyan». Er traf im November 2013 auf die Philippinen.
Damals starben mehr als 6300 Menschen, mehr als vier Millionen verloren ihr Zuhause. (SDA)
Berns Stapi Alec von Graffenried verschenkt ungefragt Velo-Abos an 246 Parlamentarier. Damit macht er Politiker von links bis rechts hässig. Die Volksvertreter wollen sich von der Bundesstadt nicht kaufen lassen.
Sie fahren bereits gratis in der ersten Klasse durch die Schweiz. Jetzt sollen die Bundesparlamentarier noch von einem weiteren Verkehrs-Goodie profitieren: Berns Stapi Alec von Graffenried (56, Grüne Freie Liste) schenkt ihnen ein Abo des Velo-Leihservices Publibike.
Aber wozu? Das fragten sich die 246 Bundesparlamentarier, die einen Brief, gezeichnet von Graffenried, auf dem Pult hatten: «Als Zeichen seiner Wertschätzung wollte Ihnen der Gemeinderat heute ein Publibike-Abo überreichen», heisst es darin.
Und weiter: «Mit dem Publibike, so die Idee, bewegen Sie sich innert kürzester Zeit von A nach B, vom Bundeshaus zu externen Sitzungen oder Anlässen und wieder zurück. Rasch, nachhaltig und gesund.»
Von links bis rechts sorgt von Graffenried für ÄrgerStatt für Freude sorgt das ungebetene Geschenk für Unmut. «Dieses Geschenk ist völlig daneben!», enerviert sich SVP-Nationalrat Alfred Heer (56). «Wir sind ja schon überprivilegiert als Parlamentarier und haben es zuletzt nötig, auch noch gratis in der ganzen Schweiz Velos ausleihen zu können. Denn das Publibike-Abo ist nicht nur in Bern gültig. «Eine solche Beeinflussung von Volksvertretern ziemt sich nicht!», sagt der Zürcher.
Das Geschenk im Wert von je 400 Franken ist heikel. Auch wenn die Annahme laut geltendem Reglement wohl erlaubt wäre, sind die Bundespolitiker angehalten, bei grossen Zuwendungen zurückhaltend zu sein.
Problematischer als der Wert ist der ursprüngliche Absender des Geschenks: Denn Publibike ist nicht irgend eine Firma, sondern sie gehört zu Postauto, die seit Frühling wegen des Subventionsbetrugs nicht mehr aus den Schlagzeilen kommt. Das Bundesamt für Polizei (Fedpol) führt noch immer ein Strafverfahren wegen des Postauto-Bschisses.
Und ausgerechnet von diesem Unternehmen, das den Steuerzahler betrogen hat, sollen Parlamentarier profitieren. Zwar schenkt nicht Postauto direkt den Bundespolitikern die Publibike-Abos, doch die Stadt Bern erhält diese zu einem stark reduzierten Preis, nämlich für 76 Franken pro Stück. Wenn jeder National- und Ständerat das Geschenk annimmt, kostet das den Stadtberner Steuerzahler fast 18'700 Franken.
Und dabei steht Publibike in der Kritik, weil Postauto das Projekt mit den vom Steuerzahler ergaunerten Millionen finanziert haben soll.
«Mit Steuergeldern wird der Markt verzerrt»Richtig hässig macht das auch den Dreifach-Parlamentarier Erich Hess (37). Der SVP-Mann flitzt jeweils mit seinem privaten E-Trottinett zwischen Stadt-, Kantons-, und Bundesparlament hin und her.
Neben dem grosszügigen Umgang der rot-grünen Stadtregierung mit Steuergeldern ärgert Hess auch, dass die Gratis-Abos den Markt verzerren: «So wird mit Steuergeldern eine Firma künstlich über Wasser gehalten. Man erzeugt viele angebliche Abonnenten, um zu beweisen, dass das Angebot auf Gegenliebe stösst. Das ist falsch.»
Auch SP-Nationalrätin Edith Graf-Litscher (54) blickte gestern ungläubig auf das Schreiben von Stapi von Graffenried. «Mich dünkt es heikel, wenn man uns solche Geschenke anbietet», sagt die Präsidentin der Verkehrskommission des Nationalrats. Sie werde das Geschenk nicht annehmen. «Es ist doch nicht Aufgabe des Staates, uns günstigere Konditionen anzubieten», so die Sozialdemokratin.
Von Graffenried witzelt über Diebstahl-SchildbürgerstreichDer Thurgauerin stösst aber noch etwas anderes sauer auf. Die Publibikes waren so einfach zu knacken, dass in Bern bereits die Hälfte davon gestohlen wurde und die Anbieter derzeit an einer neuen technischen Lösung arbeiten müssen.
In von Graffenrieds Brief klingt das so: «Als politisch interessierte Personen haben Sie sicher vom Missgeschick mit den leicht zu öffnenden Schlössern gehört. Dank ihrer Beliebtheit waren mehr als die Hälfte der Berner Publibikes innert kürzester Zeit verschwunden.»
Man werde die Abos darum erst dann zur Verfügung stellen, wenn «Kinderkrankheiten auskuriert sind und das ganze System funktioniert.»
Graf-Litscher: «Wir wissen ja mittlerweile, was mit den Schlössern passiert ist. Da sollte man Klartext reden und nicht von «grosser Beliebtheit» sprechen, wenn es um Diebstahl wegen Sicherheitsmängeln geht.»
«Wertschätzung für die Arbeit der Parlamentsmitglieder»Ganz anders beurteilt das Stadtpräsident Alec von Graffenried, der wie die Mehrheit des Berner Gemeinderats früher selbst im Bundesparlament sass: Man erachte das Geschenk als «sinnvoll und angemessen», schreibt er BLICK. Und: «Die Stadt Bern ist gerne Bundesstadt und bestrebt, gute Voraussetzungen für Politik und Verwaltung zu schaffen.» Das Geschenk sei ein Dank und ein Zeichen der Wertschätzung für die Arbeit der Parlamentsmitglieder.
Ein einfaches Merci wäre im Bundeshaus aber offenbar besser angekommen.
Manila – Begleitet von starken Regenfällen hat Taifun «Mangkhut» am Samstag den Norden der Philippinen erreicht und weite Landstriche fest in seinem Griff. Der Sturm entfaltete Windgeschwindigkeiten von bis zu Tempo 200, in Böen gar von 330 Kilometern pro Stunde.
Er entwurzelte Bäume, deckte Dächer ab und sorgte für Stromausfälle. Insgesamt sollen mindestens 5,2 Millionen Menschen von dem Sturm betroffen sein. Das Rote Kreuz der Philippinen geht aufgrund der Zerstörungskraft sogar von bis zu zehn Millionen Betroffenen aus.
Der stärkste Taifun des Jahres auf den Philippinen bewegt sich mit 35 Kilometern pro Stunde in nordwestlicher Richtung auf die nördliche Spitze zu. Spätestens am Sonntagmorgen soll er das Land verlassen haben. Der Taifun war am frühen Samstagmorgen mit Wucht auf Land getroffen. Das Zentrum des Wirbelsturms erreichte den Ort Baggao in der Provinz Cagayan, 382 Kilometer nördlich der Hauptstadt Manila, wie die philippinische Wetterbehörde mitteilte.
Bereits die Vorboten des Sturms hatten den Norden der Philippinen hart getroffen. In Teilen der Provinzen Cagayan und Isabela fiel der Strom aus, zahlreiche In- und Auslandsflüge wurden gestrichen. Der Schiffsverkehr wurde eingestellt, mehr als 4500 Passagiere strandeten in Häfen der Inselgruppe im Westpazifik.
Der Taifun bringe ein 900 Kilometer breites Band aus Regenwolken mit sich, erklärte die Wetterbehörde. «Häuser aus leichtem Material werden definitiv zerstört», warnte Meteorologe Renito Paciente.
Obwohl der Norden des Landes in der Vergangenheit bereits ähnlich starke Taifune erlebt hat, äusserte sich der Präsident des Roten Kreuzes, Richard Gordon, besorgt über die Ausmasse des Wirbelsturms. «Die Schneise von »Mangkhut« ist breiter, das heisst, eine grosse Fläche wird betroffen sein, und er ist in der Lage, bei den Menschen viel Leid auszulösen.»
Die Philippinen werden jedes Jahr von etwa 20 Taifunen heimgesucht, die Überflutungen, Erdrutsche und andere Verwüstungen bringen. Einer der stärksten Taifune der vergangenen Jahre war «Haiyan». Er traf im November 2013 auf die Philippinen. Damals starben mehr als 6300 Menschen, mehr als vier Millionen verloren ihr Zuhause.
Cúcuta – Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) verschärft ihre Rhetorik gegenüber Caracas: Sie hat angesichts der Krise in Venezuela einen gewaltsamen Sturz der dortigen Regierung ins Spiel gebracht.
«Hinsichtlich einer Militärintervention zum Sturz des Regimes von Nicolás Maduro denke ich, dass wir keine Option ausschliessen sollten», sagte OAS-Generalsekretär Luis Almagro am Freitag bei einem Besuch in Kolumbien. Maduros Regierung missachte die Menschenrechte und habe «Verbrechen gegen die Menschlichkeit» begangen.
Angesichts des Leids der Menschen in Venezuela und der Massenflucht aus dem Land müsse in erster Linie eine diplomatische Lösung angestrebt werden, «aber wir sollten keine Massnahme ausschliessen», sagte Almagro. Der frühere uruguayische Aussenminister bezeichnet die Regierung in Caracas als «Diktatur». Maduro lehne Hilfslieferungen aus dem Ausland ab und nutze die Armut, den Hunger und den Mangel an Medikamenten, um dem Volk «seinen politischen Willen aufzuzwingen».
Almagro war nach Kolumbien gereist, um sich dort ein Bild zu machen von der Lage der venezolanischen Flüchtlinge. Nach Uno-Angaben sind seit 2015 etwa 1,6 Millionen Menschen aus Venezuela geflohen, die meisten in Staaten in der Region. Allein das Nachbarland Kolumbien gewährte mehr als 800'000 von ihnen einen befristeten Aufenthalt.
Venezuela steckt infolge von Ölpreisverfall und Misswirtschaft in einer tiefen Wirtschaftskrise. Hyperinflation, Knappheit bei Nahrungsmitteln und Medikamenten sowie Engpässe bei der Strom- und Wasserversorgung machen vielen Venezolanern zu schaffen. Die Opposition macht Maduro dafür verantwortlich und wirft ihm ausserdem vor, die Demokratie in Venezuela auszuhebeln.
Die venezolanische Regierung bestreitet, dass es ein Flüchtlingsproblem gibt und wirft den Vereinten Nationen vor, die Flucht aus Venezuela übertrieben darzustellen.
Er schenkte uns den BMW M1, den ersten Maserati Ghibli oder VWs Ur-Golf. Italiens Design-Legende Giorgetto Giugiaro definierte das Autodesign der 1980er-Jahre geradezu. Mit 80 Jahren hat er sich nun neu orientiert – Richtung Osten.
Seit mehr als 60 Jahren prägen Giorgetto Giugiaros Schöpfungen das Strassenbild. Über 100 Serienautos gehen auf sein Konto, darunter die ganze Fiat-Palette der 1980er von Panda bis Croma, die ersten Generationen VW Golf und Passat oder das «Back to the Future»-Auto DeLorean DMC12. Ausserdem Traktoren und der ETR 610, den die SBB seit 2009 nach Mailand einsetzen. Aber – leider – auch Belanglosigkeiten wie die Daewoo Evanda oder Lacetti. Sein Studio Italdesign verkaufte er 2015 an Volkswagen. Für Giugiaro das Zeichen zum Aufbruch. Denn auch mit 80 Jahren ist bei ihm von Ruhe wenig zu spüren: Er arbeitet jetzt unter dem Label GFG Style gemeinsam mit seinem Sohn Fabrizio. Zuletzt entwarfen sie die Studie Sibylla mit Flugkanzel-Scheibe und extra-reduziert gestaltetem Cockpit. SonntagsBlick traf den «Car Designer of the Century» an der Klassiker-Messe Grand Basel, wo er sein aktuelles Concept Car präsentierte.
SonntagsBlick: Signore Giugiaro, Sie sind über 60 Jahre in der Branche. Gehen Sie Automobildesign heute anders an als früher?
Giorgetto Giugiaro: Es gibt einen unglaublichen technischen Fortschritt. Und viele neue Gesetze und Regeln, die man beachten muss. Autos dürfen heute nicht gefährlich sein. Man muss auf so viel achten: Fussgängerschutz, Airbags, Sitzform – Sicherheit ist heute allem übergeordnet. Und dann hat die Qualität an Bedeutung gewonnen. Ihr Level wird immer höher, über alle Marken hinweg. All das hat Konsequenzen fürs Design.
Wovon hängt ein neuer Entwurf mehr ab? Von der einen, visionären Idee oder harter Arbeit, Tag für Tag?
Es ist eine ständige Suche. Ich beginne mit einem simplen Ansatz, um etwas Neues, Spezielles zu schaffen. Und dann will ich mehr, mehr und noch mehr. Leider gibt es immer eine finanzielle Grenze.
Was ist Ihnen beim Autodesign besonders wichtig?
Wenn wir einer Person begegnen, schauen wir auf Gesicht, Kleidung und die gesamte Erscheinung. Entweder weckt diese Person dann unsere Aufmerksamkeit – oder eben nicht. Bei Autos ist es ähnlich. Meine Entwürfe sollen Aufmerksamkeit und Akzeptanz wecken.
Warum Akzeptanz?
Es gibt immer eine gesellschaftliche Meinung zum Auto. In der City werden vor allem kleine, sparsame und praktische Autos akzeptiert – folglich muss ich auch solche Entwürfe liefern. Der Aspekt der Akzeptanz gewinnt mit dem Aufkommen des Elektroantriebs und des autonomen Fahrens noch mehr Bedeutung. Aber wir dürfen uns auch nichts vormachen: Die Weltwirtschaft hängt vom Erdöl ab. Wir können nicht plötzlich komplett auf den elektrischen Antrieb umschwenken – die globalen wirtschaftlichen Folgen wären fatal. Der Umstieg wird langsam erfolgen.
Gibt der Elektro-Antrieb ihnen mehr Möglichkeiten beim Design?
Nein, mehr Möglichkeiten nicht – aber andere. Verbrennungsmotor und Getriebe fallen zwar weg und machen Raum frei für anderes. Aber der Mensch ist noch immer der Massstab. Man muss zum Beispiel bequem einsteigen können – egal, welcher Antrieb verbaut ist. Und man will einen Koffer einladen können. Solche Themen müssen wir weiterhin berücksichtigen.
Was inspiriert sie: Kunst, Mode, Architektur, Technik?
Mein Startpunkt ist immer die Lust am Kreativen. Aber natürlich nehme ich Einflüsse wahr. Und dann arbeitet man sich daran ab. Wenn ich ein neues Projekt starte, nutze ich die Ideen und Gestaltungsprinzipien als Grundlage. Ganz ehrlich: Wie das dann alles einfliesst in meine Entwürfe, ist selbst für mich ein Geheimnis. Es passiert einfach. Es ist ein wenig wie in der Musik: Alle Noten sind schon geschrieben, es kommt auf ihre Kombination an.
Arbeiten sie allein oder diskutieren sie im Team?
Mit meinem Sohn Fabrizio tausche ich mich intensiv aus. Früher redeten mir immer die Ingenieure drein. Aber im neuen Unternehmen sind wir freier. Da gehts nur um Kreativität.
Sie waren lange mit Volkswagen verbandelt.
Bei Italdesign war Design wichtig, aber vor allem die technische Entwicklung. Wir waren in erster Linie ein freies Entwicklungsbüro. Das heisst, unsere Entwürfe mussten auch immer realisierbar sein. Im Jahr 2010 stieg Volkswagen ein, 2015 übernahm der Konzern Italdesign komplett. Seitdem sind Fabrizio und ich GFG-Style.
Warum können Sie sich jetzt nur aufs Design konzentrieren?
Wir haben unser Konzept geändert. Als kleines Entwicklungsbüro ist man heute zu teuer, vor allem mit italienischen Lohnkosten. Man ist nicht konkurrenzfähig mit den grossen Herstellern und ihren Entwicklungsabteilungen. Wir kooperieren nun mit chinesischen Entwicklern und arbeiten vor allem für asiatische Märkte. Dafür ist auch Sibylla gedacht. Das Concept Car haben wir die letzten zwei Jahre erarbeitet.
Was ist anders auf diesen Märkten?
Asiatische Kunden wollen mehr als nur Styling. Da gehts auch ums Konzept und das Packaging. Wir arbeiten nur noch mit Elektroantrieben, das ist zum Beispiel in China ein Muss. Aber vielleicht kehren wir eines Tages wieder nach Europa zurück.
Auf welches Ihrer Autos sind Sie besonders stolz?
Eine schwierige Frage. Es sind so viele. Am interessantesten sind immer jene Entwürfe, die man auf weissem Papier machen kann. Oder exklusive Einzelstücke. Unter den Serienautos sind es der erste VW Golf und der Fiat Panda; unter den Studien meine Bugattis aus den 1990ern. Oder doch nicht? Es ist schwierig, sich eins auszusuchen.
Häftlinge in Ausschaffungshaft haben in der Nacht auf Samstag in einer Zelle eines Wiener Polizeigefängnisses Feuer gelegt. Dabei wurden alle sechs Insassen der Zelle - fünf Afghanen und ein Iraner - schwer verletzt.
Feueralarm in einem Polizeigefängnis in Österreichs Hauptstadt Wien. Der Brand brach gegen 22.30 Uhr in einer Zelle im ersten Stock aus, wie die Nachrichtenagentur APA unter Berufung auf die Polizei berichtete. Die Rettungskräfte rückten mit einem Grossaufgebot aus 100 Polizisten und 70 Feuerwehrleuten aus. Die Flammen waren schnell gelöscht.
Wegen der starken Rauchentwicklung wurden 40 weitere Häftlinge in Sicherheit gebracht. Bei 14 von ihnen bestand zunächst der Verdacht auf Rauchgasvergiftung. Die sechs Schwerverletzten wurden in verschiedene Wiener Spitäler gebracht. Laut Polizei sind die fünf Afghanen 18 bis 33 Jahre alt, der Iraner 30 Jahre.
Abschiedsbrief in Zelle gefundenWie das Feuer gelegt wurde, war in der Nacht auf Samstag noch unklar. Die Polizei vermutete, dass es sich um einen Suizidversuch handelte. In der Zelle fanden die Einsatzkräfte einen angesengten Abschiedsbrief. Unklar war zunächst, wer der Verfasser war.
Medienberichten zufolge war das Gefängnis schon in der Vergangenheit ein Ort von dramatischen Ereignissen. Verzweifelte Häftlinge hätten ihre Zellen in Brand gesetzt oder seien mehrmals in den Hungerstreik getreten. (SDA)
In Chemnitz sind am Freitagabend erneut tausende Demonstranten auf die Strasse gegangen. Rund 3500 Menschen versammelten sich in der Innenstadt, wie die Polizei mitteilte. Sie folgten einem Protestaufruf der rechtspopulistischen Bewegung Pro Chemnitz.
In Chemnitz kam es am Freitagabend erneut zu einer Demonstration. Rund 3500 Menschen versammelten sich in der Innenstadt, wie die Polizei mitteilte. Sie folgten einem Protestaufruf der rechtspopulistischen Bewegung Pro Chemnitz.
Die Kundgebung und der anschliessende Aufzug verliefen nach Angaben der Polizei störungsfrei, allerdings seien 18 Straftaten angezeigt worden. Ein Demonstrant habe einen Hakenkreuz-Anhänger getragen, ein anderer soll den Hitlergruss gezeigt haben. Bei anderen Teilnehmern der Kundgebung wurden demnach Quarzhandschuhe gefunden.
Ein Verletzter nach AusschreitungenNach der Demonstration kam es laut Polizei zu einer Auseinandersetzung mit mehreren Beteiligten. Ein Mensch sei dabei verletzt worden. Die Ermittlungen zu dem Vorfall dauern an.
Seit Ende August Unruhen in Chemnitz
Der Auslöser für die Demonstration ist ein Mord von Ende August. Ein junger Deutscher wurde in Chemnitz erstochen und erlag seinen Verletzungen. Die Tatverdächtigen stammen mutmasslich aus Syrien und dem Irak.
Das Tötungsdelikt zog Ende August und Anfangs September zahlreiche Demonstrationen nach sich. Rechtsextreme lieferten sich dabei Auseinandersetzungen mit der Polizei und mit linken Gruppen. (SDA/nim)