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Updated: 1 day 3 hours ago

Lauter Spione unter Putins Diplomaten: «Leider völlig normal», sagen Russen-Freunde

Mon, 09/17/2018 - 22:18

In der Schweiz tummelten sich Spione von überall – so relativieren Aussenpolitikerinnen die Meldung, dass jeder vierte russische Diplomat im Land ein Agent sei. SP-Nationalrätin Leutenegger Oberholzer erinnert daran, dass auch die Schweiz spioniert.

Russland besitzt in der Schweiz sehr viele Diplomaten. Nicht alle sind jedoch nur zur Pflege internationaler Beziehungen da. Zwei flogen in den vergangenen Wochen als getarnte Agenten auf: Sie wollten das ABC-Labor in Spiez BE auskundschaften und dessen Computer hacken. Sie spionierten zudem am Europasitz der Welt-Anti-Doping-Agentur in Lausanne.

Beides ist aussenpolitisch brisant: Im Berner Oberland werten Schweizer Atom-, Bio- und Chemiewaffen-Experten Proben aus dem Giftanschlag auf den russischen Doppelagenten Sergei Skripal in England aus. Und am Genfersee finden regelmässig vertrauliche Sitzungen zum russischen Staatsdoping statt.

Bundesrat hat russischen Botschafter zitiert

Jetzt schreibt die «SonntagsZeitung», dass jeder vierte russische Diplomat in der Schweiz ein Agent sei. Die Zahl soll aus einer unter Verschluss gehaltenen Auswertung des Nachrichtendienstes des Bundes stammen, der mittlerweile einen «Schwerpunkt Russland» ausgerufen hat.

Der Bundesrat soll über die getarnten Spione im Bild sein und vor Russen warnen, wenn er in seinem neuesten Sicherheitsbericht vom März von einer «erheblichen Zahl von Nachrichtendienstoffizieren unter diplomatischer Tarnung in der Schweiz» schreibt.

Weiter soll das Aussendepartement den russischen Botschafter in Bern zu sich berufen haben, als der Spionageangriff auf das bundeseigene ABC-Labor aufflog. Russland wurde aufgefordert, «sofort seine Spionageaktivitäten auf Schweizer Territorium zu stoppen».

International vernetzte Schweiz zieht Geheimdienste an

Aussenpolitiker in der Schweiz mahnen jedoch zur Ruhe. «Dass in der international vernetzten Schweiz so viele Geheimdienstler tätig sind, ist leider völlig normal und mit Sicherheit keine russische Spezialität», sagt SP-Nationalrätin Susanne Leutenegger Oberholzer (70). Geheimdienste agierten immer im Graubereich. 

Die Co-Präsidentin der Parlamentarischen Gruppe Schweiz-Russland meint es denn auch generell, wenn sie sagt: «Die Schweiz darf nicht alles tolerieren und muss auf diplomatischer Ebene Abklärungen vornehmen.» Die Erwartungen steckt die Baselbieterin aber nicht allzu hoch: «Auch die Schweiz hat ihre Geheimdienstler nicht im Griff, wie das Beispiel ihres Spions in Deutschland zeigte.»

Ebenfalls «keine Überraschung» sind die vielen russischen Spione für Elisabeth Schneider-Schneiter (54, BL), Präsidentin der Aussenpolitischen Kommission des Nationalrates. In der Schweiz tummelten sich Agenten aus der ganzen Welt, relativiert die CVP-Nationalrätin. «Das gegenseitige Ausspionieren ist nicht zu verhindern und nimmt in Zeiten der Globalisierung und Digitalisierung sogar zu.»

Schneider-Schneiter hält es aber für richtig, wenn der Bundesrat sich der Gefahren bewusst ist und sich bei internationalen Organisationen dafür einsetzt, dass das Thema Spionage auf die globale Agenda kommt. National könne das Problem nicht gelöst werden. 

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Auch Musik-Ikonen kommen in die Jahre: Erkennen Sie diesen Rock-Star?

Mon, 09/17/2018 - 21:29

Ein berühmter Rock-Star ist heute kaum mehr wiederzuerkennen, Kristen Stewart schlendert verliebt durch den Flughafen und Seven geniesst eine tolle Aussicht. Willkommen zu den Foto-Storys des Tages!

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«Ich weiss, dass das nicht gut war»: Schweizer Olympia-Läufer wegen bösem Foul bestraft

Mon, 09/17/2018 - 21:13

Eisschnellläufer Livio Wenger lässt sich beim Engadin Inline Marathon zu einer fiesen Attacke hinreissen. Der Sieg wird ihm aberkannt. Der Luzerner gibt sich einsichtig.

Eisschnellläufer Livio Wenger sorgt mit einem bösen Foul für Aufregung. Beim Engadin Inline Marathon will der Holländer Evert Hoolwerf, im Winter ebenfalls Eisschnellläufer, aus der Spitzengruppe ausreissen.

Wenger will das keinesfalls zulassen. Der 25-Jährige geht resolut dazwischen, drängt seinen Gegner ab und bringt ihn beinahe zu Fall. Ein harte und unsportliche Attacke.

Doch der Olympia-Vierte von Pyeongchang sieht das anders. «Für mich war es eine Rennsituation, wie sie im Wettkampf Dutzende Male vorkommt. Ich wollte den Angriff abblocken, habe Hoolwerf zuerst gar nicht gesehen und habe dann falsch reagiert», sagt Wenger. «Der Pfosten am Strassenrand hat die Sache sicher dramatischer aussehen lassen, als sie tatsächlich war. Aber ich würde nie absichtlich einen Gegner zu Fall bringen.»

Rennleitung: «Das war grob fahrlässig!»

Die Rennleitung sieht es etwas anders. Sie bewerten Wengers Angriff nach Sichtung des Video-Materials als «grob fahrlässig und gefährlich». Er habe seinen Gegner in ernsthafte Gefahr gebracht. «Das verstösst eindeutig gegen die Regeln und hinterlässt einen dumpfen Beigeschmack für den Inline Sport.

«Livio Wenger sollte mit den Regeln von Sport und Fairness bestens vertraut sein», schreibt «Swiss Skate Tour» auf der Homepage. Man sehe es definitiv nicht so, dass derartige Aktionen dazugehören. Die Konsequenzen: Wenger wird der Sieg aberkannt. Er muss seine Siegprämie von 300 Franken zurückgeben. Eine Sperre bekommt er aber (nach eigener Aussage) nicht aufgebrummt.

Wenger verweist aber auf die Vorgeschichte: «Es gehören immer zwei Seiten dazu. In der Gruppe sind mehrere Holländer zusammen gelaufen, haben immer wieder attackiert und ich musste als Favorit allein alle Löcher zulaufen. Es sind in diesem Rennen viele kleine Dinge passiert, die ich aber nicht weiter breittreten möchte.»

«Ich habe mich provozieren lassen»

Dass er nicht ganz richtig gehandelt hat, sieht er aber ein. «Ich habe mich ein bisschen provozieren lassen, das war sicher ein Fehler. Ich weiss, dass das nicht gut war von mir», gesteht Wenger ein. «Ich habe mich nach dem Rennen sofort bei Hoolwerf entschuldigt, er hat die Entschuldigung angenommen. Dass ich nun disqualifiziert werde, ist schade, aber ich akzeptiere das Urteil.»

Schwamm drüber also. Und Konzentration auf die Eisschnelllauf-Saison. Für Wenger geht es bald für die Saisonvorbereitung nach Inzell in Deutschland, wo sich der Luzerner den letzten Schliff für die Rennen dieses Winters holen will. Die Weltcup-Saison beginnt Mitte November in Japan.

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Einigung zwischen Erdogan und Putin: Demilitarisierte Zone für Idlib

Mon, 09/17/2018 - 20:39

Bei einem Treffen in Sotschi haben sich Putin und Erdogan auf eine demilitarisierte Zone in Idlib geeinigt. Sie soll ab Mitte Oktober in Kraft treten und von türkischen und russischen Patrouillen kontrolliert werden.

Russland und die Türkei haben sich am Montag in Sotschi darauf geeinigt, rund um die syrische Rebellenzone Idlib bis zum 15. Oktober eine demilitarisierte Zone einzurichten. Das teilte der russische Präsident Wladimir Putin nach Gesprächen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan mit.

Die demilitarisierte Zone solle 15 bis 20 Kilometer breit sein und ab Mitte Oktober zwischen Rebellen und Regierungstruppen verlaufen, sagte Putin. Eine Offensive auf die Rebellenhochburg durch Soldaten der Regierung wird nach den Worten des russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu damit verhindert. Die demilitarisierte Zone soll nach Angaben von Putin von türkischen und russischen Patrouillen kontrolliert werden.

Schwere Waffen wie Panzer und Raketenwerfer sollen aus der Zone abgezogen werden. Auch «alle radikalen Kämpfer» wie die Dschihadistengruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) sollen die Zone verlassen.

Türkei will Offensive damit verhindern

Russland unterstützt im Syrien-Konflikt den syrischen Machthaber Baschar al-Assad – seit 2015 auch militärisch. Die Türkei steht auf der Seite der Rebellen. Derzeit bereitet sich die syrische Armee auf eine Offensive auf die Provinz Idlib vor, die überwiegend von islamistischen Kämpfern kontrolliert wird. Da es die letzte Rebellenhochburg in Syrien ist, werden erbitterte Gefechte und eine Massenflucht erwartet, vermutlich auch in die Türkei.

Erdogan will eine Offensive auf Idlib daher unbedingt verhindern. Russland hatte dagegen Unterstützung für einen Angriff auf die Provinz bekundet, um die «Terroristen» dort zu besiegen.

Russlands Aussenminister Sergej Lawrow sagte am Freitag bei einem Besuch in Berlin, es sei keine Grossoffensive auf Idlib geplant. Russland werde zudem alles unternehmen, um ein Leiden der Zivilbevölkerung zu verhindern. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin bekräftigte am Montag, dass eine «humanitäre Katastrophe» in Idlib verhindert werden müsse.

Erdogan stockt militärisch auf

Am Sonntag hat die Türkei einem Medienbericht zufolge bereits einen ihrer Beobachtungsposten in Idlib stark aufgerüstet. Wie die Zeitung «Hürriyet» berichtete, brachte ein Konvoi von 50 Militärfahrzeugen Panzer und andere militärische Ausrüstung zu dem Beobachtungsposten in Dschisr al-Schughur im Südwesten von Idlib. Es handelte sich um die grösste militärische Verstärkung der Türkei in der nordsyrischen Provinz seit Anfang September.

Die Türkei unterhält in Idlib zwölf Beobachtungsposten, um die Einhaltung einer Waffenruhe zwischen den syrischen Regierungstruppen und Rebellen zu überwachen, die dort mit Russland und dem Iran vereinbart worden war. Auf den Beobachtungsposten sind mehrere hundert türkische Soldaten stationiert. (SDA/hah)

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«Meine Frau kriegte nur einen Gutschein»: Rauchgeruch zwingt Billig-Airline zur Notlandung

Mon, 09/17/2018 - 20:24

Der Wizzair-Flug zwischen Niš und Basel musste am Samstagabend in Zagreb notlanden. Grund war Rauchgeruch im Flugzeug, wie ein BLICK-Leser berichtet.

BLICK-Leser Hermann G.* ist wütend: Am Samstagabend wartete er in Basel auf seine Frau. Sie machte in Serbien Ferien und wollte von Niš mit der ungarischen Billig-Airline Wizzair zurückfliegen. Er wartete vergebens. Der Flug W6 4263 musste in Zagreb notlanden. 

Der Grund: Im Flugzeug verbreitete sich auf einmal ein übler Rauch-Gestank. Die Fluggäste bemerkten das, als die Flugbegleiter Zigaretten und andere Duty-Free-Waren verkaufen wollten. Daraufhin brach Hektik aus. Der Pilot wollte zur Notlandung ansetzen, doch ihm sei eine Landung in Österreich und Slowenien verwehrt worden, berichtet der BLICK-Leser. Die Maschine machte daraufhin eine 180-Grad-Drehung und peilte Zagreb an.

«Die Airline organisierte kein Hotel» 

Dort mussten die Passagiere die ganze Nacht ausharren. «Die Airline organisierte kein Hotel. Sie gaben meiner Frau nur einen 12-Euro-Gutschein!», sagt Hermann G. weiter. Einige Flugpassagiere hätten die Rückkehr auf eigene Faust organisiert. Einige nahmen den Bus zurück in die Schweiz, andere warteten auf den Ersatzflug am Sonntagmorgen. 

Laut serbischen Medien waren rund 180 Passagiere betroffen. Wizzair hat auf die Anfrage von BLICK nicht reagiert. Solche Vorfälle können für Airlines sehr teuer werden, je nach dem, wodurch Verspätungen oder Annullierungen verursacht werden. Auf Kurzstreckenflügen können laut Gesetz bis zu 250 Euro eingefordert werden. (pma)

* Name geändert

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Erstmals spricht Bruder von Leopard-Zoo-Mordopfer Harry L. (†46): «Wir fühlen uns alleine gelassen»

Mon, 09/17/2018 - 20:15

BAD RAGAZ SG - Vor sechs Jahren starben im Heidiland zwei Menschen. Am gleichen Tag. Beide unter mysteriösen Umständen. Noch immer ist kein Täter gefunden. BLICK-Reporter Walter Hauser deckt nun in seinem Buch neue Spuren auf.

Vor ziemlich genau sechs Jahren, am 10. September 2012, wird der Zoo Leopard in Bad Ragaz SG zum Schauplatz eines scheusslichen Verbrechens. Metzger Harry L.* (46), der auf dem Areal wohnte und aushalf, wurde wie in einem Blutrausch erstochen.

Bis heute ist der Fall nicht geklärt, er wird sogar immer mysteriöser. In seinem neuen Buch («Hoffen auf Aufklärung») thematisiert Reporter Walter Hauser (61) nun die Widersprüche – und bringt die Tat mit einem anderen Fall in Zusammenhang.

Erstmals tritt nun auch der Bruder des Getöteten, Bernd L.* (51), an die Öffentlichkeit und sagt: «Wir fühlen uns von Polizei und Behörden alleine gelassen.» Er fordert von der St. Galler Staatsanwaltschaft: «Wir wollen, dass sie den Mord an meinem Bruder endlich aufklären.»

In der Region Heidiland rätseln die Bewohner bis heute über den Täter und wundern sich, dass er nach sechs Jahren immer noch frei herumläuft. Dabei ist der Tatablauf allgemein bekannt.

Der Verdächtige will nur Papageien geklaut haben

Kurz vor der Bluttat drang im September 2012 ein mit dem Opfer bekannter Mann in den Zoo ein und wurde dabei von der Überwachungskamera gefilmt. Gegen ihn wurde ermittelt, doch das Verfahren im Sommer 2016 wieder eingestellt. Der Verdächtige weist jede Schuld von sich und sagt, in jener Nacht habe er nur zwei Papageien aus dem Zoo gestohlen. Dann sei er zu seiner Freundin gefahren und sofort eingeschlafen. Die junge Frau bestätigte im Verfahren das bizarre Alibi des Mannes. O-Ton: «Als er um Mitternacht nach Hause kam, hörte ich das Geschrei der Papageien.»

Auch ein anderes Verbrechen bereitet der Region weiter Kopfzerbrechen. Am Tag des Mordes an Harry L. passierte ein weiterer ungeklärter Todesfall. Nur  Stunden später, in zwei Kilometern Entfernung. Ein Mann (†59) kommt auf dem Hof von Ex-Nationalrat Elmar Bigger (68) in Vilters SG ums Leben – auf ähnlich mysteriöse Weise wie Harry L. im Zoo Leopard.

Diverse Theorien zum Tod auf dem Bauernhof

Da das Todesopfer damals nicht blutete, ging man anfangs von einem Herzinfarkt oder einem Hirnschlag aus. Dann glaubte man plötzlich, der Stier auf dem Hof der Biggers habe den Mann angegriffen und getötet. Schliesslich hiess es, ein Traktor habe ihn überrollt. Denn: Laut Obduktion wurde er von einem schweren Fahrzeug überfahren. Doch von welchem Fahrzeug? Und wer war der Fahrer?

SVP-Politiker Bigger erhebt ob der vielen offenen Fragen nun ebenfalls schwere Vorwürfe gegen die St. Galler Justiz. «Die Polizei machte gar keine gute Figur», sagt der Ex-Nationalrat. Auch ihn quält die Ungewissheit: War es wirklich ein Unfall oder etwa ein weiterer Mord? Fakt ist bis dato nur: Im Heidiland gab es zwei ungeklärte Todesfälle an einem Tag – in unmittelbarer Nachbarschaft. Etwa doch zwei Morde ohne Mörder?

 

 

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Nach SRF-«Wilder» lanciert auch 3+ eine Bergkrimi-Serie: Duell der Kommissarinnen

Mon, 09/17/2018 - 20:12

Während SRF im Jura die zweite Staffel des Serien-Erfolgs «Wilder» dreht, lanciert auch 3+ einen Krimi, der in den Bergen spielt.

SRF dreht zurzeit im Jura die zweite Staffel des Serien-Erfolgs «Wilder», die für Winter 2019 angekündigt ist. Nun macht der Privatsender 3+ allerdings dem beliebten Ermittlerduo Wilder und Kägi mit einer Krimiserie Konkurrenz, die ebenfalls in den Bergen spielt und schon diesen Winter anläuft (SonntagsBlick berichtete exklusiv). Der 60-minütige Pilotfilm der ersten fiktionalen Eigenproduktion «Bernegger und Juric» wurde kürzlich in Bergün GR und dem Val Müstair gedreht.

Lehmann und Spale sind ähnliche Typen

Die Besetzung der Hauptrolle mit Tanja Lehmann (29), Darstellerin der Eva Bernegger, zeigt, dass alles auf ein Duell der Kommissarinnen hinausläuft. Die hübsche, leicht versonnen wirkende Bernerin Lehmann ist optisch ein ähnlicher Typ wie «Wilder»-Liebling Sarah Spale (38) und stammt ursprünglich aus der Tanzszene. Für Lehmann alias Bernegger ist es in der 3+-Story ihr erster Fall überhaupt. Sie soll das verschwundene Mädchen Leonie finden und den Mörder des jungen David aufspüren, der zwei Jahre zuvor brutal zu Tode kam. Die junge Polizistin arbeitet höchst gewissenhaft und hält sich streng an die in der Ausbildung gelernten Regeln und Grundsätze. Ihr Serie-Partner Nikola Juric dagegen – verkörpert vom Wahlberliner Christian Martin Schäfer (38) – ist aus disziplinarischen Gründen in das Bergdorf versetzt worden.

Die Ironie an der Sache: Bekannt geworden ist Lehmann durch die SRF-Jugendserie «Friends». Und nicht nur Lehmanns Gesicht kennt man aus einer SRF-Produktion. Den zwielichtigen Dorfpatron spielt nämlich kein Geringerer als «Lüthi und Blanc»-Fiesling Gilles Tschudi (61).

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Warum tut er sich das an? Murat Yakin ist neuer Sion-Trainer!

Mon, 09/17/2018 - 19:51

Lange hats nicht gedauert. Drei Tage nach Jacobaccis Rausschmiss ist dessen Nachfolger gefunden. Es ist Murat Yakin (44).

Das ging aber schnell. Sion-Präsident Christian Constantin hat drei Tage nach Jacobaccis Beurlaubung einen neuen Mann an der Seitenlinie gefunden: Murat Yakin übernimmt per sofort das Amt des Cheftrainers in Sion. 161 Tage nach seinem Rausschmiss bei GC darf der Basler wieder in der Super League ran. Bereits heute wird Yakin das erste Training der Sittener leiten.

Warum tut er sich das an? Die Frage scheint berechtigt. Sions Zampano Constantin hat seine eigenen Vorstellungen von einem guten Trainer. Er müsse nicht unfehlbar sein, so CC, aber er müsse ein Coach sein, der weniger Fehler mache als Maurizio Jacobacci. Dieser amtete seit Juli 2017 in Sion, erst als U21-Coach, dann als Chefcoach. Am letzten Wochenende erhielt er von CC den Laufpass.

«Die Spieler haben Jacobacci fallen gelassen. Es gab Spannungen. Viele Dinge, die nicht mehr so liefen, wie sie sollten. Die Spieler beklagten sich über monotone Trainings. Und der Coach veranstaltete eine regelrechte Hexenjagd innerhalb des Teams. Wer ist für mich? Wer ist gegen mich? Das war wie ein Politiker, der Stimmen zählte. Nein: Dieser Riss war nicht mehr zu kitten», erklärt Constantin die Entlassung. 

Jetzt also wagt sich Yakin in die Höhle des Löwens – unterschrieben hat er für ein Jahr bis Ende Saison. Vielleicht, weil es die letzte Chance für ihn ist, sich im Schweizer Fussball erfolgreich zu präsentieren. Ob er keine Angst davor hat, dass CC ihm die Aufstellung diktieren wird? «Nein, ich habe keine Angst.» Und wie steht es um sein Französisch? «Es reicht, um Fussball spielen zu lassen.»

Yakin bringt auf jeden Fall viel Erfahrung ins Tourbillon. Bei GC gross geworden, spielte er mit den Hoppers Mitte der 90er-Jahre als erster Schweizer Klub zweimal in der Champions League. Er holte erste Coaching-Erfahrungen auf dem GC-Campus in Niederhasli ZH als Assistenztrainer von Hanspeter Latour, trainierte anschliessend Thun, dann Luzern. Danach holte er mit Basel zwei Meistertitel. Nach seinem Engagement bei Spartak Moskau heuerte er 2016 äusserst erfolgreich beim FC Schaffhausen in der Challenge League an, ehe er zurück zu den Hoppers wechselte.

Für GC sind es übrigens gute Nachrichten, dass Yakin in Sion übernimmt: Denn die Zürcher können – nach Carlos Bernegger, der Vertrag bis Dezember 2018 gehabt hätte, aber seit August beim FCB engagiert ist – nun auch Yakin, Vertrag bis Ende Saison, von der Lohnliste streichen.

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«Spider-Man» im Test: An Fäden über die Dächer von New York

Mon, 09/17/2018 - 19:36

Gamesumsetzungen mit Marvels Superheld Spider-Man gab es schon viele. Doch die aktuelle PS4-Umsetzung ist definitiv die beste. Das liegt nicht nur an der raffinierten Story, sondern auch an der spektakulären Inszenierung.

Wichtigste Informationen zu «Spider-Man»PlattformenPS4Release07.09.2018 (Schweiz)Preis69.90 Franken (PS4) bei PSNAlterab 16 JahrenWertung9 von 10 niedergesponnenen Superschurken  Übersicht: Darum gehts in «Spider-Man»

Im Game ist Peter Parker alias Spider-Man keine Jungspinne mehr. Mit seinen 23 Jahren hat er bereits mehrere Jahre in seinem Kostüm mit der Jagd auf Verbrecher verbracht. Frisch vom College heuert er im Labor von Doktor Octavius an, um mit ihm roboterartige Prothesen zu erforschen. Seine Superhelden-Alter-Ego ist hingegen damit beschäftigt, zusammen mit der Polizei den kriminellen Industriemagnaten Wilson Fisk dingfest zu machen. Die Verhaftung löst allerdings eine Kette von Ereignissen aus, die Manhatten an den Rand des Untergangs bringt.

Trailer zu «Spider-Man»

 

Das hat uns an «Spider-Man» gefallenAn Spinnfäden durch Manhattan

Zwar gibt es auch in «Spider-Man» eine Schnellreisefunktion zu bereits entdeckten Orten. Allerdings machten wir während des Tests kaum davon Gebrauch, da die Fortbewegung so spektakulär gestaltet ist. Mit ausgeworfenen Spinnfäden schwingt sich der Superheld in hohem Tempo durch die Strassenschluchten. Dabei sind die Fäden realistisch an den herumstehenden Gebäuden – oder im Falle des Central Parks an den Bäumen – aufgehängt. Das heisst: Nur bei hohen Wolkenkratzern ist es möglich, in den oberen Luftschichten aufzusteigen und so einen spektakulären Blick auf die Dächer der optisch opulent aufbereiteten Stadt zu erheischen.

Gelungene Story, die immer weiter eskaliert

Die Geschichte geht mit der Verhaftung von Wilson Fisk alias Kingpin bereits mit einem Kracher los. Danach geht es mit mit einem scheinbar harmlosen Museumseinbruch weiter, zu dem aber immer weitere schurkische Details bekannt werden, bis zum Schluss ganz Manhatten in akuter Gefahr ist. Auch wenn einige Wendungen für Fans der Comics etwas vorhersehbar sind, besitzt die Geschichte genug Spannungsmomente, um bis zum Schluss perfekt zu unterhalten.

Umfangreiche Charakterentwicklung

Im Spiel lassen sich mit jedem erreichten der insgesamt 50 Level zusätzliche Fähigkeiten freischalten. Zusätzlich gibt es auch satte 26 neue Anzüge oder Gadgets wie eine Netzbombe für unsere Spinne. Letztere lassen sich zudem bis zu fünf Mal upgraden. Leicht nervig: Für alle zusätzlichen Gegenstände und Upgrades muss man mit Aktivitäten in der offenen Welt verschiedene passende Marken sammeln. Das Game zwingt einen so quasi, sämtlichen Miniaktivitäten nachzugehen. Ansonsten macht es aber Spass dabei zuzusehen, wie Spider-Man mit der Zeit immer stärker und flexibler wird.

Vielseitige Kämpfe

Die Fights gegen die verschiedenen Feindesfraktionen erinnern etwas an die «Batman Arkham»-Reihe. So gilt es zum Beispiel zwischen den Hieben oft auszuweichen, um etwa einer Gewehrsalve zu entgehen. Unser Held zieht sich aber auch mit einem Spinnfaden zu einem Gegner heran oder katapultiert sie mit einem gewaltigen Hieb in die Luft. Dank den verschiedenen Gadgets wickelt er Feinde mit Spinnfäden ein, klebt sie an die nächste Wand oder nimmt sie mit kleinen Drohnen zusätzlich unter Beschuss. Mit den vielen Möglichkeiten sind die Kämpfe wohl für viele Spieler einen Tick zu leicht. Trotzdem macht bereits es auch nach vielen Stunden noch vergnügen, die Gegner zum Beispiel von einem Dach des Wolkenkratzers zu stossen.

Das hat uns genervtOffene Welt der sehr alten Schule

Viele Aktivitäten in der offenen Welt machen Spass. Dazu gehören zum Beispiel kreative Missionen, mit denen es Forschungsstationen zu retten gilt. Ansonsten ist aber viel anspruchsloser Sammelkram dabei. Auch das Fotografieren von unzähligen Sehenswürdigkeiten ist alles andere als spannend. Und der Kampf gegen die 150. Verbrecherbande wirkt schliesslich nur noch wie eine reine Pflichterfüllung. Hier wäre weniger mehr gewesen. Noch schlimmer: Wenn man Spider-Man für künftige Aufgaben verstärken will, kommt man nicht um den langweiligen Kram herum.

Fazit

«Spider-Man» ist endlich jenes Spiel, das der Superheld verdient hat. Das Schwingen durch die Häuserschluchten ist sehr befriedigend, die Kämpfe äusserst vielseitig und die Story vermag trotz teilweiser Vorhersehbarkeit zu motivieren. Der leider keinesweigs optionale Sammelkram wäre gar nicht nötig gewesen. Denn auch abseits davon besitzt das Action-Game einen soliden Umfang, der unter anderem mit vielen spektakulären Verfolgungsjagden und Bosskämpfen aufwartet. Wer sich von einigen anspruchslosen Aufgaben nicht stören lässt, bekommt hier einen der besten urbanen Spielplätze geliefert.

 

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Schon gefahren: Kia Proceed GT: Kia geht auf die Jagd

Mon, 09/17/2018 - 19:36

Schnelle Dreitürer sind out in der Kompaktklasse. Deshalb probiert Kia es beim neuen Ceed mit einem sogenannten Shooting Brake.

Bei Kia schauen sie jetzt nach oben: «Mercedes CLA und CLS sind unser Vorbild», sagt Alper Celik, Projektmanager beim koreanischen Autobauer. In den Shooting-Brake-Versionen hätten sie massiv neue Kunden erobert. Shooting Brake? Heisst «Jagdwagen» und meinte schon in der Kutschenära: Ein Wagen zum Wild erlegen und nach Hause schaffen.

Sportkombi kommt Anfang 2019

Ins Auto übersetzt bedeutet das: flaches Dach, schlanke Form, aber grosse Heckklappe und viel Laderaum. Klingt widersprüchlich, aber Celik hat den Markt analysiert: «In der Kompaktklasse sind Dreitürer out, waren Limousinen nie in und gelten Kombis als praktisch, aber langweilig.» Deshalb ein Shooting Brake namens Kia Proceed als Sportkombi ab Anfang 2019. Ausserdem will Kia endlich Pionier sein, statt nur auf die Konkurrenz zu reagieren – da kommt eine neue Karosserieform gerade recht.

Tönt ein bisschen pubertär

Der Proceed hat das niedrigste Dach seiner Klasse, aber dennoch genug Kopffreiheit – eher stossen die Knie im Fond an die Lehnen. Dafür passen ohne Umklappen der Lehnen fast 600 Liter ins Heck. Motoren gibts vier, ein 136-PS-Diesel und Benziner von 120 bis 204 PS im GT. Der überzeugt auf der Testrunde, zieht giftig an und ist auch mit 7-Gang-Doppelkupplung zu haben. Per Sport-Taste gehen Auspuffklappen auf, aber das Getöne wirkt ein bisschen pubertär.

Das Kia-Image will Celik mit dem Proceed auch polieren, weshalb er teurer wird als der normale Kombi – wir schätzen mindestens etwa 32'000 Franken, aber definitiv ist noch nichts.

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Syrien: Demilitarisierte Zone um Idlib vereinbart

Mon, 09/17/2018 - 19:17

Sotschi – Russlands Präsident Wladimir Putin und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan haben sich auf die Schaffung einer demilitarisierten Zone in der syrischen Provinz Idlib geeinigt. So soll ein Angriff auf Idlib verhindert werden.

Die demilitarisierte Zonne solle 15 bis 20 Kilometer breit sein und ab Mitte Oktober zwischen Rebellen und Regierungstruppen verlaufen, sagte Putin am Montag nach einem Treffen mit Erdogan in Sotschi. Eine Offensive auf die Rebellenhochburg wird nach den Worten des russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu damit verhindert.

Putin und Erdogan hatten in der russischen Schwarzmeerstadt mehr als vier Stunden lang über den Syrien-Konflikt beraten. Die demilitarisierte Zone soll nach Angaben von Putin von türkischen und russischen Patrouillen kontrolliert werden.

Schwere Waffen wie Panzer und Raketenwerfer sollen aus der Zone abgezogen werden. Auch «alle radikalen Kämpfer» wie die Dschihadistengruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) sollen die Zone verlassen.

Die Türkei versucht derzeit, eine Offensive der Regierungstruppen auf Idlib zu verhindern. Ein Gipfeltreffen zwischen der Türkei, Russland und dem Iran am 7. September hatte zunächst keine Annäherung gebracht.

Nach der Einigung zwischen Putin und Erdogan schloss Schoigu eine Militäroffensive nun aber aus. Auf die Frage, ob es nun keinen Angriff der Regierungstruppen auf Idlib geben werde, antwortete der Verteidigungsminister mit «Ja», wie die russischen Nachrichtenagenturen Interfax und Tass berichteten.

Russland unterstützt im Syrien-Konflikt den syrischen Machthaber Baschar al-Assad, seit 2015 auch militärisch. Die Türkei steht auf der Seite der Rebellen. Derzeit bereitet sich die syrische Armee auf eine Offensive auf die Provinz Idlib vor, die überwiegend von islamistischen Kämpfern kontrolliert wird. Da es die letzte Rebellenhochburg in Syrien ist, werden erbitterte Gefechte und eine Massenflucht erwartet, vermutlich auch in die Türkei.

Erdogan will eine Offensive auf Idlib daher unbedingt verhindern. Russland hatte dagegen Unterstützung für einen Angriff auf die Provinz bekundet, um die «Terroristen» dort zu besiegen.

Russlands Aussenminister Sergej Lawrow sagte am Freitag bei einem Besuch in Berlin, es sei keine Grossoffensive auf Idlib geplant. Russland werde zudem alles unternehmen, um ein Leiden der Zivilbevölkerung zu verhindern. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin bekräftigte am Montag, dass eine «humanitäre Katastrophe» in Idlib verhindert werden müsse.

Am Sonntag hat die Türkei einem Medienbericht zufolge bereits einen ihrer Beobachtungsposten in Idlib stark aufgerüstet. Wie die Zeitung «Hürriyet» berichtete, brachte ein Konvoi von 50 Militärfahrzeugen Panzer und andere militärische Ausrüstung zu dem Beobachtungsposten in Dschisr al-Schughur im Südwesten von Idlib. Es handelte sich demnach um die grösste militärische Verstärkung der Türkei in der nordsyrischen Provinz seit Anfang September.

Die Türkei unterhält in Idlib zwölf Beobachtungsposten, um die Einhaltung einer Waffenruhe zwischen den syrischen Regierungstruppen und Rebellen zu überwachen, die dort mit Russland und dem Iran vereinbart worden war. Auf den Beobachtungsposten sind mehrere hundert türkische Soldaten stationiert.

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Schweiz - Deutschland: Bern und Berlin wollen Energie sparen

Mon, 09/17/2018 - 19:11

Berlin – Die Schweiz und Deutschland wollen in der Energie- und Klimapolitik enger zusammenarbeiten. Dies haben am Montag Bundesrätin Doris Leuthard und der deutsche Wirtschaftsminister Peter Altmaier bei einem Arbeitsbesuch der UVEK-Vorsteherin in Berlin besprochen.

Zur Sprache seien im Rahmen dieses Arbeitsbesuchs auch die Bestrebungen beider Länder gekommen, ihre Strommärkte flexibler zu gestalten, teilte das Departement für Umwelt, Verkehr und Kommunikation (UVEK) mitteilte. Diese Reform sei eine der Voraussetzungen, damit die sichere Stromversorgung langfristig gewährleistet sei und mehr erneuerbare Energie eingespeist werden könne.

Beide Länder investierten in erneuerbare Energien und strebten einen Rückgang des Energieverbrauchs an, sagte Leuthard. Man habe als fortgeschrittene Industrienationen ein grosses Interesse, zu kooperieren.

Thematisiert wurde zudem der Stand der Verhandlungen zwischen der Schweiz und der EU über ein Stromabkommen. Die UVEK-Vorsteherin unterstrich dabei die Bedeutung des grenzüberschreitenden Netzes und des gemeinsamen Binnenmarktes. Besprochen wurden auch die Massnahmen Deutschlands zur Bereitstellung von Stromerzeugungskapazitäten, die geplante Speicherreserve in der Schweiz sowie der Netzausbau in beiden Ländern.

In Berlin und Bern werden zudem neue CO2-Gesetze vorbereitet, um die Verpflichtungen des Pariser Klimaabkommens zu erfüllen. In diesem Kontext informierte Altmaier Leuthard über den geplanten Kohleausstieg Deutschlands und über die Bestrebungen einiger EU-Staaten zur Einführung eines CO2-Mindestpreises. Beide Massnahmen würden den Preisdruck auf die Schweizer Wasserkraft senken.

Die beiden Minister gaben ihre Absicht bekannt, bis Ende Jahr eine gemeinsame Energie- und Klima-Agenda zu erarbeiten. Ziel sei, «eine Art gemeinsame deutsch-schweizerische Energie- und Klimaagenda zu erstellen», sagte Altmaier. Gegebenenfalls wolle man die Kooperation auch auf andere Länder in der Region ausdehnen.

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Bundesverwaltung: Bundespersonal im Visier des Parlaments

Mon, 09/17/2018 - 18:29

Der Ständerat hat sich am Montag mit dem Bundespersonal befasst. Auf einer fixen Obergrenze beharrt er zwar nicht. Er machte aber deutlich, dass die Kosten nicht steigen sollten. Zudem soll der Bund die Ausgaben für externe Berater senken.

Das Parlament hatte den Bundesrat 2015 beauftragt, den Personalbestand auf dem Niveau desselben Jahres einzufrieren, nämlich bei 35'000 Vollzeitstellen. Beide Räte stimmten einer entsprechenden Motion zu.

Der Ständerat hat sich nun mit 24 zu 19 Stimmen dafür ausgesprochen, den Vorstoss abzuschreiben - gegen den Willen seiner Kommission. Die Mehrheit betrachtete die Forderung als erfüllt. Nun muss noch der Nationalrat entscheiden.

Der Bundesrat stellt sich auf den Standpunkt, die Steuerung über Kosten sei sinnvoller als eine Steuerung über Köpfe. Zudem sei die Obergrenze faktisch eingehalten worden in den letzten Jahren. Seit 2015 gebe es kein eigentliches Wachstum mehr, sagte Finanzminister Ueli Maurer.

Die Aufgaben nähmen laufend zu. Um sie zu bewältigen, seien jedes Jahr etwa 150 neue Stellen nötig. Diese müssten anderswo eingespart werden. Jährlich gebe es einen Effizienzgewinn von etwa zwei Prozent, das sei mit der Privatwirtschaft durchaus vergleichbar. Das Bundespersonal komme manchmal schlecht weg, stellte der oberste Personalchef fest. Zu Unrecht: «Wir haben hervorragende Leute in der Bundesverwaltung.»

Thema waren auch die externen Berater. Der Bund soll die Ausgaben für diese senken. Der Ständerat hat eine entsprechende Motion aus dem Nationalrat mit 29 zu 13 Stimmen bei 2 Enthaltungen angenommen, aber den Text abgeschwächt.

Die Motion von Hans-Ulrich Bigler (FDP/ZH) verlangt, dass die Ausgaben in den nächsten fünf Jahren jährlich um 8 Prozent reduziert werden. Der Ständerat will verlangen, dass sie in den nächsten drei Jahren jährlich um 4 Prozent gesenkt werden. Zudem beschloss er einen Richtwert: Die Ausgaben für die externen Berater sollen in der Regel nicht mehr als 3 Prozent der Personalausgaben ausmachen. Die abgeänderte Motion geht zurück an den Nationalrat.

Weiter sollen die Bundesangestellten nach dem Willen des Ständerates künftig einen angemessenen Teil der Entschädigungen für Nebenbeschäftigungen an die Bundeskasse abführen müssen. Der Nationalrat hatte dies für alle Entschädigungen verlangen wollen. Über den vom Ständerat abgeänderten Text der Motion von SVP-Nationalrat Peter Keller (NW) muss er noch befinden.

Zur Diskussion stehen Entschädigungen für Tätigkeiten, die im Zusammenhang mit dem Arbeitsverhältnis beim Bund stehen. Als Beispiel nannte Keller in seinem Vorstoss die Entschädigungen, die der Direktor des Bundesamtes für Sport als Arbeitgebervertreter bei der Pensionskasse Publica erhalte.

Erledigt ist eine Motion aus dem Nationalrat, welche die Streichung einer Bestimmung im Bundespersonalgesetz verlangte: Ob und unter welchen Voraussetzungen die Angestellten einen Teuerungsausgleich erhalten, sollte nicht mehr gesetzlich geregelt sein. Der Ständerat verwarf das mit 35 zu 6 Stimmen, gegen den Willen seiner Kommission.

Heute sieht das Gesetz vor, dass der Bundesrat einen angemessenen Teuerungsausgleich ausrichtet - unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und finanziellen Lage des Bundes sowie der Verhältnisse auf dem Arbeitsmarkt. Die Befürworter einer Änderung monierten, das führe zu einem automatischen Teuerungsausgleich. Die Gegner und der Bundesrat bestritten das. Zudem entscheide am Ende das Parlament im Rahmen der Budgetdebatte, argumentierten sie. «Haben Sie Angst vor sich selbst?», fragte Maurer.

Ebenfalls abgelehnt hat der Ständerat zwei Motionen der SVP-Fraktion. Diese forderte zum einen, dass die Löhne und Sozialleistungen der Bundesverwaltung an die Privatwirtschaft angeglichen werden. Zu anderen verlangte sie eine Überarbeitung des Leistungslohnsystems.

Peter Föhn (SVP/SZ) stellte fest, in der Schweiz stagnierten die Reallöhne. Nur die Bundesangestellten könnten praktisch jedes Jahr mit einer Lohnerhöhung rechnen. Dabei hätten sie schon das Privileg einer hohen Arbeitsplatzsicherheit. Für faul halte er die Bundesangestellten nicht, stellte Föhn klar. Nach seinem Geschmack seien sie eher zu aktiv.

Maurer plädierte für punktuelle Anpassungen statt Gesetzesänderungen. Er warnte, dass eine Anpassung an die Privatwirtschaft im oberen Bereich zu steigenden Löhnen führen könnte. Der Bund zahle zwar gut, sagte er. Manche Bundesangestellte könnten in der Privatwirtschaft aber «locker das Doppelte» verdienen.

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Nach Bijouterie-Raub in Samnaun GR: Pilzsammlerin Ruth S. findet Beute im Wald

Mon, 09/17/2018 - 18:23

«Ich kam mir vor wie im Film», sagt Pilzsammlerin Ruth S. Im Wald bei Samnaun GR ist sie per Zufall auf die Beute eines Bijouterie-Überfalls gestossen. Es handelt sich um Uhren und Schmuck im Wert von mehreren Hunderttausend Franken.

Gestohlene Uhren und Schmuck im Wert von mehreren Hunderttausend Franken waren in einem Wald in Samnaun GR versteckt. Pilzsammlerin Ruth S. konnte es fast nicht glauben, als sie per Zufall darauf stiess. «Ich kam mir vor wie im Film», sagt die Finderin der Sendung «Telesguard» des rätoromanischen Fernsehens RTR.

Bei den Wertgegenständen handelt es sich um Beute eines Einbruchs in die Bijouterie Zegg in Samnaun GR von Mitte August.

«Eine Uhr war mit 24'700 Franken angeschrieben»

«Die Polizei hat zwar gesagt wir sollen die Uhren nicht anfassen», sagte Ruth S dem Schweizer Fernsehen - aber die Verlockung war zu gross. «Wir haben gesehen dass es ganz teure Uhren dabei hatte. Eine war mit 24'700 Franken angeschrieben, eine andere mit 21'300 Franken. Da haben wir realisiert, dass es ein grosser Fund war.»

 

Verhaftungen in Italien

Mit dem Fund wird klar, dass die drei Einbrecher nach der Tat ohne Beute aus der Talschaft Samnaun geflohen sind. Die italienische Polizei verhaftete die mutmasslichen Täter, drei französische Staatsangehörige im Alter von 18, 22 und 24 Jahren, am Tag nach dem Raub auf einer Autobahn bei Verona. Das Deliktsgut bekamen die Polizisten jedoch nicht zu Gesicht.

Das Einbrecher-Trio hatte zwei Taschen mit der Beute im Wald versteckt. Die Kantonspolizei Graubünden bestätigt den Beitrag des rätoromanischen Fernsehens.

Demnach fand die Pilzsammlerin zunächst eine der zwei Taschen und informierte danach die Polizei. Die Polizei fand anschliessend bei der weiteren Suche die zweite.

Die Bijouterie Zegg in Samnaun wurde in den letzten zwei Jahren vier Mal von Kriminellen besucht. Erst Anfang April wurde das Geschäft von fünf bewaffneten Männern überfallen. (SDA/noo)

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Luxus-Jumbo für Türken-Präsident ist ein Geschenk von Katar: Airdogan hebt ab

Mon, 09/17/2018 - 17:59

Recep Tyyan Erdogan hat ein neues Spielzeug: Eine Boeing 747-8, laut türkischen Medien ein Geschenk von Katar.

Der Scheich von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, ist offenbar ein grosszügiger Mann, wenn es um seine Freunde in der Türkei geht. So durfte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (64) einen Luxus-Jumbojet in Empfang nehmen. Wert: mehr als 400 Millionen US-Dollar! 

Die Boeing 747-8 wird «fliegende Burg» genannt und gilt als teuerster und grösster Privatjet der Welt. Nur 436 Flugstunden hat der Palast mit Flügeln aus dem Buckel. Vergangene Woche landete das Geschenk in der Türkei und wurde Erdogan übergeben, wie der Staatssender TRT berichtet. Al Thani habe dies «aus Liebe zu Erdogan» getan.

Erdogan sagte gemäss einem Bericht der Zeitung «Hürriyet» vom Montag vor Journalisten: «Katar hat das Flugzeug zum Verkauf angeboten. So weit ich weiss war der Preis um die 500.» 

Als der Emir von Katar, Hamad bin Khalifa Al-Thani, gehört habe, dass die Türkei an dem Flugzeug interessiert sei, habe er es verschenkt, sagte Erdogan weiter. Von katarischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung.

Die Maschine ist für 76 Passagiere und 18 Besatzungsmitglieder ausgelegt. Die Innenausstattung ist luxuriös: Neben den grossräumigen Sitzgelegenheiten gibt es natürlich auch einen Konferenzraum und eine Krankenstation. Auch ein grosses Unterhaltungszentrum gibt es an Bord, um sich die Zeit zu vertreiben. (neo/SDA) 

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Achtelfinal in St. Petersburg wartet: Wawrinka meldet sich mit Zweisatz-Erfolg zurück

Mon, 09/17/2018 - 17:59

Stan Wawrinka (ATP 88) startet mit einem Sieg ins ATP-Turnier in St. Petersburg. Er schlägt den Slowenen Aljaz Bedene (ATP 76) in zwei Sätzen 7:5, 7:6.

Stan Wawrinka (33) ist zurück. Beim ATP-250er-Turnier in St. Petersburg schlägt er den Slowenen Aljaz Bedene (29) in zwei Sätzen 7:5, 7:6. Es ist Wawrinkas erstes Spiel nach dem US-Open-Out gegen den Kanadier Milos Raonic (ATP 15).

Somit zieht Stan in St. Petersburg in den Achtelfinal ein. Dort trifft er auf den Russen Karen Khachanov (ATP 24). Keine einfache Aufgabe für den Westschweizer. Zuletzt scheiterte der Russe an den US Open in der dritten Runde an Rafael Nadal (32). Ein eindeutiger Sieg der Weltnummer 1 war das aber keinesfalls. Zwei Sätze gingen es ins Tiebreak, wo Khachanov beide Male das Nachsehen hatte. Am Ende verlor der Russe in vier Sätzen 7:5, 5:7, 6:7, 6:7. (fmü)

Weiteres Resultat:

Martin Klizan s. Jewgeni Donskoi 6:4, 6:4

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Ehe: Wartefrist für Verlobte wird abgeschafft

Mon, 09/17/2018 - 17:52

Das Parlament räumt heiratswilligen Brautleuten bürokratische Hürden aus dem Weg. Die Wartefrist von zehn Tagen zwischen Ehevorbereitung und Trauung wird gestrichen. Nach dem Ständerat hat auch der Nationalrat einer entsprechenden Gesetzesänderung zugestimmt.

Diese Wartefrist erfülle keinen praktischen Zweck mehr, argumentierte Kommissionssprecherin Flavia Wasserfallen (SP/BE). Nach Abschluss des erfolgreichen Ehevorbereitungsverfahrens stehe der Trauung in rechtlicher Hinsicht nichts mehr im Wege.

Der Nationalrat stimmte der Vorlage mit 129 zu 43 Stimmen bei einer Enthaltung zu. Damit ist das Geschäft bereit für die Schlussabstimmung.

Die Revision geht auf eine Motion aus dem Parlament zurück. Am Erfordernis der zwei Trauzeugen haben die Räte damals festgehalten.

Bei der Frist handelt sich um ein Überbleibsel des bis 1999 geltenden Verkündverfahrens. Darin wurden Eheschliessungen am Heimatort der Brautleute öffentlich angekündigt. Innerhalb von zehn Tagen konnte dagegen Einspruch erhoben werden. Als das Verkündverfahren aufgehoben wurde, blieb die zehntägige Wartefrist als eine Art Bedenkfrist erhalten.

Im Ehevorbereitungsverfahren prüft das Zivilstandsamt, ob alle Voraussetzungen zur Eheschliessung erfüllt sind und ob keine Ungültigkeitsgründe vorliegen. Dazu gehören zum Beispiel eine bereits bestehende Ehe, Urteilsunfähigkeit oder eine enge Verwandtschaft. An den Voraussetzungen für die Eheschliessung wird festgehalten.

Künftig dürfen aber die Verlobten nach erfolgreichem Abschluss dieses Verfahrens ohne Wartefrist heiraten. Dadurch falle nicht nur eine bürokratische Hürde weg, argumentierte der Bundesrat. Es werde auch dem Wunsch von Brautleuten entsprochen, die sich ein möglichst rasches und schlankes Verfahren wünschten.

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Fux über Sex: «Was ist besser an ihr?»

Mon, 09/17/2018 - 17:32

Mein Mann (32) und ich (34) sind seit zehn Jahren verheiratet, und wir haben Kinder. Wir hatten immer wieder Probleme, aber nun habe ich erfahren, dass er mich mit einer Arbeitskollegin betrügt. Offenbar hat er sich in sie verliebt. Er kann seine Gefühle für sie nicht stoppen, will aber bei uns bleiben. Er kann mir nicht sagen, was an der Neuen besser ist als an mir. Ausser, dass sie ihn nehme, wie er ist, und nicht an ihm herumnörgle. Da er anscheinend keine Gefühle mehr für mich hat, sehe ich keine Chancen mehr für uns als Familie. Antonella

Liebe Antonella

Sich zu verlieben, wird von vielen Menschen als schicksalshafte Wendung erlebt, der sie komplett machtlos gegenüberstehen. Das mag insofern stimmen, als dass sich Emotionen nicht einfach stoppen lassen. Aber dass dein Mann heftige Gefühle für eine andere Frau hat, bedeutet nicht automatisch das Ende eurer Beziehung. Entscheidend ist, ob ihr es für möglich haltet, diese Verliebtheit als Teil der aktuellen Situation zu betrachten, mit der ihr umgehen könnt und wollt.

In den letzten Jahren scheint es Dinge in eurer Beziehung gegeben zu haben, die euch belastet haben. Das ist normal. Keine Partnerschaft ist perfekt. Schwierig ist, dass es euch nicht gelungen ist, mit diesen Themen so umzugehen, dass sie euch im Alltag nicht entfremden und erdrücken.

Dein Mann hat sich offenbar schon konkret Gedanken darüber gemacht, wie er seine Zukunft sieht. Die Frage ist nun, ob sein Entschluss bereits gefällt ist oder ob das einfach mal eine Vision ist. Die harte Wahrheit ist, dass du ihn nicht aufhalten kannst, wenn er nicht mehr mit dir zusammen sein will. Aber wer Flexibilität und Verhandlungsbereitschaft signalisiert, bekommt manchmal mehr, als es im ersten Moment schien. Eine Beratung kann in der jetzigen Phase hilfreich sein. 

Haben Sie Fragen zu den Themen Sex, Liebe und Beziehung?

Caroline Fux weiss Rat und gibt Tipps zu Unsicherheiten und Sorgen im Bereich von Lust und Liebe. Schreiben Sie Ihr Problem per E-Mail an caroline@blick.ch oder per Post: Caroline Fux, Ringier AG, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich.

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Ethiker Markus Huppenbauer zu Fair Food: «Moral muss man sich leisten können»

Mon, 09/17/2018 - 17:31

Haben wir eine moralische Verpflichtung, uns fair und bio zu ernähren? Der Zürcher Ethiker und Theologe Markus Huppenbauer findet: ja. Dennoch lehnt er die Fair-Food-Initiative ab.

Nächsten Sonntag stimmt die Schweiz ab. Im Zentrum stehen zwei Initiativen zur Art, wie jene Dinge produziert werden, von denen wir uns ernähren. Die Fair-Food-Initiative verlangt, der Bund müsse dafür sorgen, dass nur noch nachhaltige und ökologische Produkte auf unseren Tellern landen. Die Initiative für Ernährungssouveränität will die kleinbäuerliche Produktion fördern und sagt der industriellen Landwirtschaft den Kampf an. Letztlich geht es aber um Moral. Grund genug, mit einem Ethiker zu sprechen – am besten beim Essen. Markus Huppenbauer (60), Professor für Wirtschafts- und Unternehmensethik an der Universität Zürich, schlägt das Restaurant Dialog im Zürcher Niederdorf vor.

BLICK: En G uete , Herr Huppenbauer ! Ich habe Salat und Spaghetti mit Pesto bestellt. Irgendetwas moralisch Heikles auf meinem Teller?

Markus Huppenbauer: Von den Nahrungsmitteln her scheint es mir unproblematisch – und es schmeckt lecker. Im Salat sind vielleicht Pestizidrückstände. Vielleicht kommt die Tomate aus Südspanien, wo sie von Migrantinnen zu Niedrigstlöhnen geerntet wurde. Aber das wissen wir nicht, und wir vertrauen darauf, dass dem nicht so ist. Haben Sie jetzt ein schlechtes Gewissen?

Ich will nichts essen, was unter ausbeuterischen Bedingungen hergestellt wurde. Aber irgendwie finde ich es zu viel verlangt , dass ich mich dafür über jedes Rüebli informieren muss.

Völlig zu Recht. Wir wären überfordert, wenn wir bei allem, was wir essen, zuerst abklären müssten, ob es moralisch einwandfrei ist. Darum bin ich ein Freund von Labels. Wenn «Schweiz» oder «Bio» draufsteht, hilft das, sich zu orientieren. Um sich in Ernährungsfragen moralisch zu verhalten, braucht man sehr viele Informationen.

Also sollte man der Fair-Food-Initiative zustimmen. Denn dann würde der Staat diese Information für mich besorgen und gleich auch auswerten.

Das Ziel der Initianten kann ich nachvollziehen: Auch ich will mich fair und ökologisch ernähren. Aber ich frage mich: Muss man alles, was moralisch richtig ist, in die Verfassung schreiben?

Muss man etwa nicht?

Auf keinen Fall. Diese Fragen sind bei uns rechtlich schon genügend geregelt. Es ist überflüssig, die Entscheidungsspielräume der Bürgerinnen noch weiter einzuschränken. Die Fair-Food-Initiative ist politische Zwängerei – wie auch andere Agrar- und Öko-Initiativen, die noch anstehen. Da versuchen Gruppen, ihre moralischen Vorstellungen für alle im Land rechtlich verpflichtend zu machen.

Sie sprechen die anstehenden Initiativen an : Es geht um  Pestizide, Gänseleber, Hornkühe. Warum ist die Moral beim Essen plötzlich so wichtig?

Beim Essen geht es zunächst darum, Energie zu tanken, um lebens- und leistungsfähig zu sein. Sobald ein gewisser Wohlstand erreicht ist, wird auch der Genuss wichtig. Es geht nicht nur um Kalorienzufuhr, sondern auch darum, sich etwas zu gönnen: Fleisch, ein gutes Glas Wein. Als dritte Dimension kommt schliesslich noch die Moral ins Spiel.

Erst als dritte Dimension? Uns scheint, als Fleischesser oder Nicht-Bio-Käufer muss man sich heute von Anfang an rechtfertigen.

Es gibt tatsächlich einen Trend zur Moralisierung der Ernährung. Für viele Leute ist es unglaublich wichtig, was auf den Teller kommt.

Warum eigentlich?

In unserer Welt können Einzelne nur wenig bewegen. Aber bei der Ernährung, da kann ich einen Unterschied machen. Ich kann hier zeigen, was mir wichtig ist. Dass ich Sorge zu mir trage, dass ich schön und schlank bin, dass meine Blutwerte stimmen. Und ich kann mich moralisch verhalten: Ich esse fair und bio – also bin ich gut. Hier kommt es gerne zur Übertreibung, wir sind zum Teil masslos moralisch. Aber diese Moral muss man sich leisten können. Diesem Umstand tragen die Initianten zu wenig Rechnung: Fair Food und Co. verteuern die Lebensmittel. Das ist unfair gegenüber jenen, die wenig haben.

Dann stimmt Bertolt Brechts Reihenfolge:  Erst kommt das Fressen, dann die Moral.

Jein. Wer nicht viel Geld hat und wer krank ist, darf zuerst zu sich selbst schauen. Aber wer es sich leisten kann, hat eine Verpflichtung, bei der Ernährung auch moralische Aspekte zu berücksichtigen. Doch dafür braucht es keine Verfassungsartikel.

Was ich esse, hat nicht nur Auswirkungen auf das Leben hier, sondern auch auf das Leben eines siebenjährigen Kindes an der Elfenbeinküste, das auf einer Kakaoplantage schuftet. Habe ich diesem Kind gegenüber eine moralische Verpflichtung, sein Leben zu verbessern?

Die haben Sie, sofern es innerhalb Ihrer Möglichkeiten liegt und Sie es sich leisten können. Aber auch hier kann die Fair-Food-Initiative einige Fragen nicht beantworten.

Nämlich?

Wenn Lebensmittel, die nicht nach Schweizer Standards hergestellt wurden, nicht mehr oder nur mit hohen Zöllen zugelassen werden: Dann könnte das für die Kleinbauern in den Produktionsländern verheerende Folgen haben. Sie können ihre Produkte nicht mehr in die Schweiz verkaufen, ihr Einkommen sinkt. Das heisst: Durch unsere Moral könnten wir dort Schaden anrichten.

 

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BLICK macht die Trainer-Prognose: Lugano-Ireland wird zuerst gespickt!

Mon, 09/17/2018 - 17:16

Vier NL-Teams starten am Freitag mit neuen Trainern in die Hockey-Saison. Während der letzten Saison kam es zu sieben Wechseln. BLICK sagt, wessen Job am gefährdetsten ist.

1. Greg Ireland (52, Lugano)

Ganz so häufig wie Christian Constantin beim FC Sion wechselt der HC Lugano seine Trainer nicht. Doch seit dem letzten Meistertitel 2006 hat kein Coach zwei komplette Saisons mehr in der Resega verbracht. Und dass ein Einzug in den Playoff-Final keine langfristige Job-Garantie bringt, musste schon Irelands Vorgänger Doug Shedden erfahren. Im Gegenteil: Final-Verlierer wurden in den letzten Jahren nicht alt bei ihrem Klub. Seit 2011 blieb keiner mehr länger als 19 Monate im Amt und nur einer – Antti Törmänen 2013 bei Bern – konnte den Titel noch nachliefern.

Dabei hat Ireland Verdienste für Lugano. Der Kanadier hat die Verantwortung endlich auf mehrere Schultern verteilt und dem Team ein defensives Gewissen vermitteln können. Doch wenn den Lugano-Stars die Lust auf Drecksarbeit vergeht, ist jeder Trainer geliefert.

 

2. Antti Törmänen (47, Biel)

Die Fallhöhe beim EHC Biel ist nach dem dritten Quali-Rang und dem Halbfinal-Einzug in der letzten Saison inzwischen beträchtlich. Die Erwartungen sind nach den Transfers von Damien Brunner, WM-Silberheld Damien Riat oder ZSC-Meister Mike Künzle gestiegen. Und im Seeland hat man nach den Jahren mit Kevin Schläpfer offenbar plötzlich Gefallen am Wechseln des Banden-Personals gefunden. Zumal man dabei zuletzt zumindest kurzfrist äusserst erfolgreich war. Sowohl Mike McNamara (für Schläpfer), Sportchef Martin Steinegger, der als Interimstrainer Sieg an Sieg reihte, als auch Törmänen waren das, was der Patient brauchte.

 

3. Mark French (47, Fribourg)

Der Kanadier hat Gottéron in seiner ersten Saison stabilisiert und auf Platz 5 geführt. Deswegen braucht man ihm angesichts der Qualität des Kaders nicht gleich ein Denkmal zu bauen. Und dass man seinen Vertrag letzte Woche vorzeitig um zwei Jahre verlängerte, wird ihn nicht retten, falls ihm das launische Team plötzlich die Gefolgschaft verweigern sollte. Das mussten schon seine Vorgänger erfahren.

 

4. Heinz Ehlers (52, SCL Tigers)

Der Däne holt alles und noch ein bisschen mehr aus den Emmentalern raus. Der Defensivpapst ist fordernd und kann bärbeissig werden, wenn es nicht läuft, was mit der Qualität der Langnauer Mannschaft immer möglich ist. Dieser Stil kann zu Abnützungserscheinungen führen – wie schon in Lausanne.

 

5. Ville Peltonen (45, Lausanne)

Der amerikanische Besitzer Ken Stickney und seine Leute streben zwar nicht die Weltherrschaft, aber mittelfristig die Dominanz im europäischen Hockey an. Und das Geduld nicht ihre grösste Stärke ist, haben Stickney & Co. mit zwei Trainerwechseln in der letzten Saison und beim Abflug nach nur einem Jahr in Kloten gezeigt. Peltonen muss also schnell zeigen, was er als Assistent von Bern-Zampano Kari Jalonen gelernt hat.

 

6. Serge Aubin (43, ZSC Lions)

An der Qualität seiner Spieler wird es nicht liegen. Neue Stars und ein paar grandiose Playoff-Wochen sind allerdings keine Garantie dafür, dass Bruder Leichtfuss und Schwester Genügsamkeit einen Bogen ums Hallenstadion machen. Läuft es nicht, dürften bald die Rufe nach Hans Kossmann, der die Lions letzte Saison nach der Entlassung von Hans Wallson zum Titel führte, laut werden.

 

7. Jeff Tomlinson (48, SCRJ Lakers)

Wurde schon eine Tomlinson-Statue am Obersee errichtet? In drei Jahren hat der Kanadier den Klub umgekrempelt und zu Cupsieg und Aufstieg geführt. Doch wer erinnert sich daran, wenn sich die Niederlagen häufen und die Abstiegsangst in die Glieder kriecht?

 

8. Luca Cereda (37, Ambri)

Der ehemalige Erstrunden-Draft der Toronto Maple Leafs, der seine Spielerkarriere wegen Herzproblemen bereits im Alter von 26 Jahren beenden musste, hat in seiner ersten NL-Saison gezeigt, was er kann. Der Einheimische entpuppte sich als Glücksfall für Ambri.

 

9. Kari Jalonen (58, Bern)

Er mag kein Juniorenförderer sein und setzt nur auf jene Spieler, denen er voll vertraut. Doch vor allem duldet er keine Halbheiten. Der SCB trägt seine Handschrift. Und wenn das Team von seinem Weg abkommt, dreht der Finne gnadenlos an den Schrauben.

 

10. Dan Tangnes (39, Zug)

Der Norweger wird kaum den gleichen Fehler machen wie Vorgänger Harold Kreis und die Forderung nach Nachwuchsförderung ignorieren. Und wenn es nicht ganz übel läuft wird man ihm Zeit geben. Nächste Saison, wenn dann Leonardo Genoni kommt, gilt es erst richtig ernst.

 

11. Arno Del Curto (62, Davos)

Müde ist der sechsfache Meistermacher nicht. Er brennt immer noch. Zudem wurde das Kader (8 Zuzüge, 13 Abgänge) so richtig aufgefrischt und der HCD hat mit dem Schweden Anders Lindbäck (30) einen neuen Goalie.

 

12. Chris McSorley (56, Servette)

Unkraut vergeht nicht, sagt man. Eine Saison sass McSorley in Genf auf dem Abstellgleis, während Hugh Quennec «seinen» Klub beinahe versenkte. Jetzt ist Quennec weg und McSorley wieder der Chef.

 

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