In manchen Gegenden der Welt haben Menschen nach wie vor nicht genug zu essen. Andere Gegenden – vor allem in Nordamerika und Europa - leben geradezu im Überfluss. Eine neue Studie zeigt: Viele Lebensmittel, gerade Obst und Gemüse, werden ohne Not weggeworfen.
Allein die Haushalte in der Europäischen Union (EU) werfen insgesamt mehr als 17 Millionen Tonnen Obst und Gemüse weg, obwohl das nicht nötig wäre. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Europäischen Kommission, die über die Gemeinsame Forschungsstelle veröffentlicht wurde.
14 Kilogramm des Gemüseabfalls ist vermeidbarDemnach produziert statistisch gesehen jeder Europäer mehr als 35 Kilogramm Obst- und Gemüseabfall, von denen mehr als 14 Kilogramm vermeidbar wären. Damit machen die Produkte fast die Hälfte des Gesamtabfalls in der EU aus. Insgesamt wurden laut den Ergebnissen 29 Prozent aller Obst- und Gemüseeinkäufe in den 28 EU-Staaten weggeworfen.
88 Tonnen Lebensmittel werden jährlich weggeworfen
Die Autoren der Studie, die in Deutschland, Spanien, Dänemark, den Niederlanden, Finnland und dem Vereinigten Königreich durchgeführt wurde, unterschieden zwischen unvermeidlichem und vermeidlichem Abfall. Als unvermeidlich galten dabei Teile von Obst und Gemüse, die normalerweise nicht gegessen werden, etwa die Schale von Wassermelonen oder Bananen. Allerdings ergaben sich deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern: So war der Anteil an vermeidbarem Abfall im Vereinigten Königreich wesentlich höher als in Deutschland. Insgesamt verschwendeten Länder, in denen viel Geld für Lebensmittel ausgegeben wird, eher weniger.
In der Europäischen Union werden jedes Jahr im Schnitt 88 Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Bis 2030 soll diese Menge nach den Vorstellungen der Kommission halbiert werden.
ZUG - ZG - Das Immobilienunternehmen PSP Swiss Property hat im ersten Halbjahr 2018 den Gewinn gesteigert und auch bei der Vermietung Fortschritte gemacht. Dank diverser Neuvermietungen und dem Verkauf einer Liegenschaft in Genf ist auch die Leerstandsquote markant gesunken.
Der Liegenschaftsertrag stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 1,7 Prozent auf 138,7 Millionen Franken, wie PSP am Freitag mitteilte. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen (EBITDA) legte unter Ausklammerung der Liegenschaftserfolge um 2,8 Prozent auf 117,7 Millionen zu und der entsprechende Reingewinn um 6,8 Prozent auf 85,6 Millionen.
Der durchschnittliche Leerstand im 6,73 Milliarden Franken schweren Immobilienportfolio nahm im Vorjahresvergleich ab und lag am Bilanzstichtag bei 6,8 Prozent. Dies nach 8,5 Prozent per Ende März 2018 und 8,7 Prozent per Ende Juni 2017.
Bei den Vermietungen kommt PSP gut voran. Der Neubau «Grosspeter Tower» in Basel war per Mitte 2018 bereits zu zwei Dritteln vermietet. Kürzlich wurden die Migros Bank und der Co-Working-Anbieter Spaces als neue Mieter akquiriert. Damit sei das Gebäude fast vollvermietet.
Bei den laufenden Entwicklungsprojekten seien insbesondere die bereits abgeschlossenen Vorvermietungen erfreulich. Erfolgswirksam werden die ersten Projektentwicklungen allerdings mehrheitlich erst ab dem Geschäftsjahr 2020. (SDA)
Mit konsequentem Klimaschutz sind in der Schweiz höchstens die grossen Gletscher noch teilweise zu retten. Ohne die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens geht über 4000 Metern bis auf ein paar Eisflecken alles verloren.
Das prophezeit der ETH-Glaziologe Matthias Huss in einem Interview mit den Zeitungen der AZ-Mediengruppe vom Freitag. «Kleine Gletscher sind verloren», konstatiert der Fachmann. Viele von ihnen seien nämlich bereits jetzt schneefrei.
Die Sonneneinstrahlung wird damit nicht mehr von der Schneeschicht reflektiert. Ein Gletscher, der Ende Sommer nicht zu 60 Prozent mit Schnee bedeckt ist, ist gemäss Huss auf längere Sicht zum Sterben verurteilt. Für den Pizolgletscher etwa gibt es damit keine Rettung mehr. Solche Gletscher sind zu klein, um sich mit Klimaschutzmassnahmen noch zu erholen.
Mit Klimaschutz sieht der Forscher aber bis ins Jahr 2100 einen Unterschied: Jenen zwischen gar keinen oder wenigstens noch ein paar Gletschern. Etwa 30 Prozent des Schweizer Eisvolumens könnte so gerettet werden.
Der Hitzesommer 2018 und die Trockenheit seit Mitte Mai haben den Gletschern zudem den Vorteil verhagelt, mit dem sie dank des vielen Schnees im vergangenen Winter starteten. So könnte 2018 noch schlimmer werden als 2017, gemäss Huss bereits eines der schlimmsten Jahre für die Gletscher.
Den Gletschern nützen häufige kürzere Niederschläge, die sie mit Neuschnee als Schutzschicht bedecken. Selbst eine kleine Schicht Neuschnee zeigt Wirkung. In den letzten heissen Jahren profitierten die Gletscher laut Huss davon, dieses Jahr aber nicht.
Der Gletscherschwund beschleunigte sich in mehreren Phasen, sagte Huss weiter. In den 1940-er Jahren gab es bereits starke Verluste. Bis 1985 waren die Gletscher dann im Gleichgewicht. Danach folgte eine starke Beschleunigung des Schwunds und seit 2011 geht es noch schneller.
Die Glaziologen messen seither eine Häufung extremer Jahre etwa 2011, 2012, 2015 und 2017. Am schlimmsten sei es 2003 wegen des Hitzesommers gewesen. (SDA)
Tödlicher Unfall in Lüen GR. Ein 87 Jahre alter Mann geriet in einem Motorkarren neben die Strasse und fuhr unkontrolliert ins Dickicht. Er verstarb im Spital.
Gestern Donnerstag ereignete sich in Lüen GR ein tödlicher Unfall. Ein 87-Jähriger geriet am frühen Nachmittag mit einem landwirtschaftlichen Motorkarren von einem Bergweg ab, als er ein entgegenkommendes Familienmitglied vorbeilassen wollte.
In der Folge verlor der Mann die Kontrolle über das Fahrzeug. Der Karren kam erst nach rund 50 Metern wieder zum Stillstand. Der 87-Jährige wurde dabei zwischen die Frontschaufel und den Motorkarren geschleudert und verletzte sich schwer.
Er konnte von anwesenden Familienmitgliedern bis zum Eintreffen der Rega notfallmässig betreut werden. Dennoch verstarb er kurz nachdem er im Kantonsspital Graubünden eingeliefert wurde. (krj)
Manila – Abenteuerliche Landung in Manila: Bei der Ankunft eines chinesischen Flugzeugs in der philippinischen Hauptstadt ist ein Flugzeug wegen des starken Regens über die Landebahn hinaus gerutscht ist. Mehrere Menschen wurden verletzt.
Die 157 Passagiere und acht Besatzungsmitglieder mussten das Flugzeug wegen des matschigen Geländes über die Notrutschen verlassen, wie ein Sprecher der philippinischen Luftfahrtbehörde, Eric Apolonio am Freitag sagte.
Vier Menschen hätten beim Verlassen der Maschine «leichte Kratzer» davon getragen, sagte Flughafen-Manager Ed Monreal. Zu den genauen Ursachen des Zwischenfalls läuft laut Monreal eine Untersuchung.
Die Boeing 737 der Fluggesellschaft Xiamen Airlines war auf dem Weg von Xiamen im Südosten Chinas nach Manila. Laut der Nachrichtenagentur Xinhua hatte das Flugzeug zunächst eine Stunde über dem Flughafen gekreist, bevor es am späten Donnerstagabend (Ortszeit) zur Landung ansetzte.
Schliesslich landete es, kam jedoch nicht rechtzeitig zum Stehen. Monreal sagte, die Maschine habe zwei Anläufe für die Landung benötigt.
Am Freitagmorgen stand das Flugzeug noch immer im Gras hinter der Rollbahn. Die Tragflächen und Triebwerke waren beschädigt. Einsatzkräfte hoben einen Teil der Maschine an, um das Gepäck sowie den Flugdatenschreiber und den Voicerecorder, der die Unterhaltung im Cockpit aufzeichnet, zu bergen.
Der Vorfall brachte den Flugverkehr an dem Airport teilweise zum Erliegen. Die betroffene Landebahn - die grösste des Flughafens - wurde gesperrt, einige Flüge mussten umgeleitet werden. Tausende Passagiere mussten am Freitag Verspätungen in Kauf nehmen. (SDA)
Nach einem schweren Busunglück mit 24 Toten in Ecuador haben Ermittler 80 Kilogramm Kokain in dem Fahrzeug entdeckt.
Ein Bus krachte am Dienstag auf einer Landstrasse 40 Kilometer östlich der ecuadorianischen Hauptstadt Quito in Palugo in einen Kleinlaster und kippte um. 24 Menschen starben, 20 wurden verletzt.
Jetzt hat die Polizei 80 Kilogramm Kokain in einem Zwischenboden des Busses entdeckt.
Passagiere fuhren nur zur Ablenkung mitDer Bus war aus Kolumbien nach Ecuador gekommen. Die Passagiere seien nur zur Ablenkung in dem Bus mitgefahren, teilt die kolumbianische Polizei mit. Die Mehrzahl der Opfer seien Kolumbianer, aber es seien auch Venezolaner und Ecuadorianer dabei gewesen.
Angehörige berichten der Zeitung «El Tiempo», die Opfer seien zu einer kostenlosen Reise eingeladen worden. Das Ziel des Busses sei Peru gewesen.
Der Bus gehöre einem kolumbianischen Transportunternehmen und habe nicht die nötige Erlaubnis gehabt, um das Land zu verlassen. (SDA/noo)
Eine als ertrunken geglaubte Schweizerin hat in Fußach (Ö) eine grosse Suchaktion ausgelöst.
Grosse Aufregung in Fussach (Ö): Zwei Schweizerinnen kühlen sich am Donnerstagabend im Bodensee ab. Eine der Frauen geht noch mal ins Wasser und ist auf einmal verschwunden. Die Schweizerin (38) ist nicht mehr zu sehen. Ihre Freundin (39) packt die Angst, sie ahnt das Schlimmste.
Sofort ruft sie um Hilfe. Eine gross angelegte Suchaktion beginnt. Mit vier Booten und über 40 Personen wird nach der Vermissten gesucht. Dann die Erleichterung: Die Schweizerin ist wohlauf. Sie wurde rund 250 Meter vom Ufer in 1,50 Meter tiefen Wasser stehend angetroffen. Sie hatte sich wegen den vielen Booten und der Suchaktion schon gewundert. Dass nach ihr gesucht wurde, hatte sie sich nicht vorstellen können. (jmh)
Dass sich SFV-Präsident Peter Gilliéron zurückzieht, begrüsst Sportchef Felix Bingesser. Allerdings müssten nach Miescher und Gilliéron noch weitere Funktionäre folgen. Allen voran Nati-Trainer Vladimir Petkovic. Ein Kommentar.
Nach dem nicht ganz freiwilligen Rücktritt von Generalsekretär Alex Miescher will nun auch Verbandspräsident Peter Gilliéron die Konsequenzen ziehen und nicht mehr zur Wiederwahl antreten.
Dass sich ein Verbandspräsident im Pensionsalter nicht an sein Amt klammern will, wie das andere hochkarätige Funktionäre in Zürich schon machten, zeugt von Einsicht und von Stil.
Gilliéron spürt, dass es nach der Analyse und im Zuge der Aufarbeitung rund um das Debakel mit dem Nationalteam neue Strukturen und neue Köpfe braucht. Er spürt, dass intern die Opposition täglich wächst. Eine Wahlniederlage oder gar eine Kampfwahl wird er sich zum Ende seiner Amtszeit nicht antun.
Gilliéron und Miescher ziehen sich zurück. Der zunehmend isolierte Nationaltrainer Vladimir Petkovic muss der Nächste sein. Er tut weiter gar nichts dafür, die fatale Entwicklung aufzuarbeiten und sich zu erklären. Er ist der festen Überzeugung, dass ihn die ansprechenden bis guten Resultate der letzten Jahre unantastbar machen und er allen auf der Nase herumtanzen kann. Und das tut er.
Doch er vergisst dabei, dass es noch nie eine Nationalmannschaft gab, die trotz Erfolg so wenig Rückhalt und Unterstützung bei den Fans hatte. Das hat auch mit dem Coach zu tun, der für den derzeitigen Scherbenhaufen mitverantwortlich ist.
Auch Claudio Sulser, der Delegierte der Nationalmannschaft, ist keine Lösung mit Perspektive. Die Nationalmannschaft braucht einen vollamtlichen Manager, das haben die letzten Monate gezeigt. Das kann Sulser, der im Tessin als Jurist arbeitet und operativ im Fussball keinen Leistungsausweis hat, nicht sein.
Und nicht weiter tragbar ist Medienchef Marco von Ah, auch er Mitglied im Zentralvorstand. In pseudolustigen Kolumnen im verbandseigenen Magazin diskreditiert er schulmeisterlich kritische Journalisten, versucht sie zu disziplinieren und zu manipulieren. Statt seinen Job richtig zu machen.
Er hat nicht verstanden, dass er nicht Medienpolitik machen muss, sondern dass er ein Dienstleister ist und diese Nationalmannschaft sympathisch und kompetent verkaufen müsste.
Ein Anruf bei einem Profi hätte genügt, um zu wissen, wie Krisenkommunikation funktioniert. Nicht Schweigen ist in diesen Fällen Gold. Sondern Reden, Transparenz schaffen, sich öffnen, zu den Fehlern stehen und sich erklären.
Der sportliche Umbruch, der so miserabel moderiert wird, ist gut und richtig. Aber diese neue, talentierte Mannschaft hat professionellere Strukturen und eine kompetentere Führung verdient.
Der in sich geschlossene Verbandsfilz hat keine Zukunft. Das haben ganz viele entscheidende Leute im Schweizer Fussball erkannt. Der Erneuerungsprozess läuft. Und das ist gut so.
LUZERN - In der Nacht auf Freitag wurde ein 37-jähriger Mann in Luzern mit Stichwunden schwer verletzt. Die Polizei sucht Zeugen.
An der Baselstrasse griffen Unbekannte in der Nacht auf Freitag einen 37-Jährigen Mann mit einem scharfen Gegenstand an. Er wurde mehrmals in den Bauch gestochen. Kurz nach vier Uhr begab sich der Verletzte selbstständig ins Spital.
Wegen den Stichverletzungen mussten ihn die Ärzte notoperieren. Der genaue Tatort sowie die Täter sind noch unbekannt. Die Luzerner Polizei sucht Zeugen. (hah)
OLTEN - SO - Das mehrsprachige Theaterprojekt «1918.CH» erinnert an den landesweiten Generalstreik vor 100 Jahren. Am Donnerstag war Premiere in der Alten Hauptwerkstätte der SBB in Olten. Das Projekt mit täglichen Aufführungen dauert bis 23. September.
«Ein Land braucht Erinnerung, so wie jeder Einzelne Erinnerung braucht. Wenn ich nicht weiss, wo ich herkomme, weiss ich nicht, wer ich bin.» Dieser Aussage des Literaturwissenschaftlers Peter von Matt stellt sich das Theaterstück «1918.CH - 100 Jahre Landesstreik», wie es im Programmheft heisst.
Diese Erinnerung setzt ein beim Ende des Ersten Weltkriegs. Im Hof und auf den Dächern der Alten Hauptwerkstätte spielen die ersten Szenen mit Soldaten und gemeinem Volk, bevor ein Mann mit einem Friedensplakat das Publikum unter Trommelwirbel in den Theatersaal führt.
Hier lebt das hundertköpfige Ensemble seine ansteckende Spielfreude so richtig aus. Mit musikalischer Begleitung der Basel Sinfonietta erzählt es Szene für Szene und temporeich von der Zerrissenheit der schweizerischen Gesellschaft, von der Schere zwischen Arm und Reich, vom Kampf der Frauen für Gleichberechtigung, von Ausbeutung, Kriegsgewinnen, von Militäreinsätzen und Bürgerwehren. Und vom Generalstreik natürlich, der auf Arbeiterseite einige Tote forderte.
Prominente Köpfe wie Rosa Bloch, Robert Grimm, Anny Klawa-Morf oder General Ulrich Wille kommen zu Wort, aber auch einfache Leute, und diese ohne weinerliche Untertöne. Auch dieser Mix und die politische Sachlichkeit dahinter sind Stärken des Stücks, ebenso wie die regionale Vernetzung und die damit zusammenhängende Sprachenvielfalt.
Am Rande des Bürgerkriegs
Am 12. November 1918 legten 250'000 Arbeiterinnen und Arbeiter vor allem in der Deutschschweiz, aber auch in der Westschweiz und im Tessin die Arbeit nieder. Obwohl der Streik nach ein paar Tagen mit einem bedingungslosen Abbruch seitens der Streikleitung, des Oltener Aktionskomitees, endete, hat er doch deutliche Spuren hinterlassen.
Gemäss den Forderungen der Streikenden wurde die Proporzwahl des Nationalrats 1919 verwirklicht, die Freisinnigen verloren damit die absolute Mehrheit in der grossen Kammer. Im selben Jahr wurde die 48-Stunden-Woche in den Fabriken zum Gesetz.
Die Alters- und Invalidenversicherung und das Frauenstimmrecht, auch sie Forderungen der Streikenden, wurden ebenfalls eingeführt, allerdings erst 1948 beziehungsweise 1971.
Der kurze Streik führte die Schweiz an den Rand eines Bürgerkriegs, gilt heute aber auch «als wichtige Zäsur auf dem Weg zu einer konsensorientierten politischen Verhandlungskultur», wie der Solothurner Regierungsrat Remo Ankli im Programmheft schreibt.
Szenischer Bilderbogen
Der Landesstreik widerspreche «dem Mythos der ewigen Einigkeit der Eidgenossen», stellt Liliana Heimberg, die künstlerische Leiterin und Regisseurin des Theaterprojekts, fest. «Viele Aspekte jener historischen Ereignisse finden ihren Widerhall in der heutigen Zeit.»
Das sei auch Stoff fürs Theater, so Heimberg. Während der Vorbereitung sei die Idee entstanden, «dass eine Sammlung von Geschichten aus allen Landesteilen helfen könnte, die spannungsgeladene Situation nach dem Ersten Weltkrieg vielschichtig und landesweit zu vergegenwärtigen».
Entstanden ist ein Bilderbogen, basierend auf historischen Recherchen: eine Folge von Szenen, gespielt vom Ensemble aus dem Kanton Solothurn und angrenzenden Gemeinden.
Jeden Abend empfängt das Ensemble zudem szenische Beiträge von jeweils zwei Theatergruppen aus Kantonen aller Landesteile. Am Premierenabend kamen die Kantone Aargau und Tessin zum Zug. Generalstabsmajor Dr. Eugen Bircher, Chef-Chirurg des Kantonsspitals Aarau, formiert Bürgerwehren. Und die Tessiner Szene zeigt einen Mann und einen Esel auf der Suche nach einer Revolution, die es nie gegeben hat.
Verfasser: Karl Wüst, ch-intercultur
13 Tage nach dem Horror-Crash der Ju-52 am Piz Segnas nimmt die Ju-Air heute Freitag den Flugbetrieb wieder auf. Vor dem ersten Flug wurde auf 11 Uhr eine Pressekonferenz auf dem Militärflugplatz in Dübendorf ZH angesetzt.
Beim tragischen Absturz des Oldtimer-Flugzeugs Ju-52 HB-HOT am Piz Segnas kamen am 4. August 20 Menschen ums Leben (BLICK berichtete). 17 Passagiere sowie die drei Besatzungsmitglieder starben, als die Maschine in den Bündner Bergen fast senkrecht in den Boden krachte. 13 Tage nach dem Horror-Crash nimmt die Ju-Air den Flugbetrieb heute wieder auf.
«Den optimalen Zeitpunkt gibt es nicht. Für die einen kommt er zu früh, für die anderen zu spät. Für uns steht aber fest: Wir wollen, dass es weitergeht», sagt Andreas Pfisterer (49), Chefpilot der Ju-Air, zu BLICK. Pfisterer wird den ersten Ju-52-Flug, der heute von Dübendorf ZH nach Bensheim (D) startet, pilotieren.
«Ich vertraue der Maschine und der Crew»Auch Ju-Air-CEO Kurt Waldmeier wird ins Cockpit der Ju-52 steigen. Nach dem die erste Junkers-Maschine in Richtung Deutschland gestartet ist, wird sich der Chef für einen Rundflug über Dübendorf ans Steuer der zweiten «Tante Ju» setzen. Er will damit «eine klares Zeichen setzen», erklärt er. «Ich vertraue der Maschine und der Crew, deswegen fliege ich den Rundflug selbst», sagt Waldmeier zu BLICK.
Die Ermittlungen der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) zur Absturzursache der verunglückten «Tante Ju» dauern weiter an. «Bis jetzt haben sich keine Hinweise auf ein generelles technisches Problem dieses Flugzeugtyps ergeben», heisst es seitens des Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl).
Bazl erlässt Auflagen für Wiederaufnahme des FlugbetriebsFür die Wiederaufnahme des Flugbetriebs der Ju-Air gab das Bazl gestern grünes Licht – jedoch unter Auflagen. Die Aufsicht bei der Ju-Air wurde erhöht. Die Rundflug-Airline muss vorläufig bei Flügen eine Minimalhöhe einhalten und ein GPS-Gerät zur Aufzeichnung des Flugs an Bord haben. Zudem wurde eine strikte Anschnallpflicht während des kompletten Flugs verhängt.
«Wir wissen nicht, was passiert ist zum Zeitpunkt des Absturzes. Es könnte sein, dass Passagiere herumgelaufen sind und dadurch den Schwerpunkt des Flugzeugs verändert haben. Möglich ist auch, dass die Piloten im Cockpit gestört wurden», sagt Bazl-Sprecher Urs Holderegger zu BLICK. Und bringt damit eine neue Absturzmöglichkeit ins Spiel.
«Eine nachvollziehbare Vorstellung», sagt Aviatik-Experte Hansjörg Egger. Bei Panorama-Flügen sei es ein Problem, dass die Passagiere gerne auch die Aussicht auf der anderen Seite geniessen wollen. «Ich kann mir vorstellen, dass diese Situation aufgetreten ist, da es darum ging, das Martinsloch zu sehen», sagt Egger. «Diese Gewichtsverschiebungen merkt man als Pilot sofort.»
«Besuche im Cockpit sind nicht mehr erlaubt»Diese ist für Ju-Air-Sprecher Christan Gartmann «reine Spekulation». Er räumt aber ein: «Bisher war es den Passagieren erlaubt, für einen Schnappschuss ihren Platz kurzzeitig zu verlassen.» Das ist jetzt nicht mehr möglich. «Vorläufig sind auch Besuche im Cockpit nicht mehr erlaubt», so Gartmann. Dennoch: «Wir begrüssen das rasche Handeln des Bazl und werden die Auflagen ohne Ausnahme erfüllen. Viele davon basieren auf unseren Vorschlägen», sagt Ju-Air-CEO Waldmeier.
Heute ist um elf Uhr eine Pressekonferenz der Ju-Air angesetzt. Unter anderen werden CEO Waldmeier und Chefpilot Pfisterer zur Zukunft der Rundflug-Airline Auskunft geben. BLICK überträgt live.
In der fünften «Popcast»-Ausgabe sprechen die beiden Podcast-Hosts Manuel Kellerhals und Vanja Kadic über die Freuden und Leiden an der Street Parade. Ausserdem gehts in der Folge um den bizarren neuen Sex-Song von Porno-Youtuberin und Big-Brother-Kandidatin Katja Krasavice und um düsteren Todestourismus um die ganze Welt.
Film, Promis, Memes – im neuen Blick-Podcast «Popcast» sprechen die People-Redaktoren Vanja Kadic und Manuel Kellerhals alle zwei Wochen über aktuelle Themen und Phänomene der Popkultur. Das sind die Themen:
01:11 Street Parade
Alle Jahre wieder raven Leute aus ganz Europa in Zürich mit. Der Event des Jahres oder unnötige Nerv-Veranstaltung?
11:20 Düster-Ferien auf «Netflix»
In der neuen Netflix-Dokserie «Dark Tourist» geht's um eine besondere Art von Tourismus.
23:55: Rubrik «Manuel hasst alles»
Der Name ist Programm. Manuel teilt seinen Hass auf die Welt.
28:12: Porno-Songs auf Youtube
Youtuberin Katja Krasavice provoziert, wo sie nur kann. Ihr neues Lied «Sex-Tape» ist da keine Ausnahme. Total daneben oder einfach unterhaltsam?
40:20: Rubrik «Würsch lieber?»
Wir stellen uns die wichtigen Fragen des Lebens.
Arnheim geschlagen – der FCB-Traum von der Europa League lebt. Aber Trainer Koller ist trotzdem sauer. Auf den SFV!
Als Albian Ajeti am Donnerstagabend das entscheidende 1:0 gegen Vitesse Arnheim schoss, lachte FCB-Coach Marcel Koller noch übers ganze Gesicht. Dank zwei 1:0-Siegen gegen die Holländer lebt der Traum von der Europa League, die als Minimalziel herausgegeben wurde.
Doch das Lachen verging Koller ziemlich schnell wieder. Auf den FCB warten nach fünf Spielen in vierzehn Tagen weitere englische Wochen. Vor allem die Cuppartie vom Samstag in Montlingen SG stösst dem Coach sauer auf. «Was der Verband macht, ist eine Zumutung.» Tatsächlich hat der FCB nicht einmal 48 Stunden Zeit zwischen der Partie vom Donnerstagabend und derjenigen am späten Samstag. Das Spiel wurde vom Verband wegen Sicherheitsüberlegungen und weil das Schweizer Fernsehen live überträgt auf Samstag, 18 Uhr terminiert.
Nächsten Donnerstag spielt der FCB dann gegen Apollon Limassol. Und am folgenden Sonntag in Zürich gegen den FCZ.
Ein ordentliches Mannschaftstraining liegt nicht drinWährend die Spieler es mögen, alle drei Tage zu spielen ist der Trainer weniger begeistert. Koller konnte mit dem Team bisher erst fünfmal richtig trainieren. Weil am Tag nach den Spielen alle Eingesetzten eine Pause brauchen. Und Koller erinnert daran, dass «der zweite Tag der Regeneration am meisten Probleme bereitet». Doch dann steht der FCB wie gesagt bereits wieder auf dem Platz. Zwar nur gegen den Rheintaler 2. Ligisten Montlingen. Und auch wenn Koller dort ganz heftig rotieren wird, ein ordentliches Mannschaftstraining liegt natürlich auch da nicht drin.
Denn es gibt schon noch das Eine oder Andere zu verbessern im Spiel der Basler. Sagt Koller ja selber: «Wir machen zu viele Flüchtigkeitsfehler. Unser Überzahlspiel war gegen Vitesse nicht gut. Da brauchen wir mehr Bewegung.»
Aber wie soll er ihnen das Positionsspiel beibringen, wenn alle drei Tage gespielt wird?
Ein Autobus der Firma Flixbus ist in der Nähe von Rostock (D) aus ungeklärten Gründen in einen Graben gefahren und umgekippt. Eine grossangelegte Rettungsaktion ist im Gang.
Ein Flixbus ist am Freitagmorgen auf der Autobahn A19 bei Linstow in der Nähe der deutschen Stadt Rostock verunglückt. Wie ein Polizeisprecher laut der Nachrichtenseite «bild.de» sagt, ist die Autobahn in Richtung Berlin gesperrt.
Der Bus sei aus ungeklärten Gründen in einen Graben gefahren und umgekippt. Nach derzeitigen Erkenntnissen wurden acht Menschen schwer verletzt. Dies schreibt das Polizeipräsidium Rostock auf Twitter. Die Anzahl der Leichtverletzten ist unklar. Die Polizei geht davon aus, dass 60 Passagiere im Unfallfahrzeug unterwegs waren.
Passagier eingeklemmtEiner der Passagiere wurde eingeklemmt und musste nach Angaben der Polizei von Rettern aus dem Bus herausgeschnitten werden. Weitere Fahrzeuge sind nicht in den Unfall verwickelt.
Eine Flixbus-Sprecherin bestätigt, dass es sich beim verunfallten Fahrzeug um einen Fernbus ihres Unternehmens handelt. Auf der Autobahn ist regelmässig die Flixbuslinie Rostock-Berlin unterwegs. Ob es sich um einen Bus dieser Linie handelt, sagt die Sprecherin nicht.
Rettungskräfte aus der gesamten Region sind im Einsatz, Rettungshelikopter sind alarmiert. (noo/SDA)
In Italien ist eine Debatte darüber entbrannt, wer die Schuld am Einsturz der Morandi-Brücke in Genua trägt. Vizepremier Matteo Salvini hat die Antwort bereits – und die ist bizarr: Die EU soll mitverantwortlich für den Tod der 42 Menschen sein.
Bei der neuen italienischen Regierung hat die EU keinen leichten Stand. Für die EU-kritische Lega und das Movimento Cinque Stelle sind «die in Brüssel» an allem schuld, was in Italien im Argen liegt – nach der Logik des italienischen Innenministers und Vizepremiers Matteo Salvini sogar am Einsturz des maroden Ponte Morandi in Genua am Dienstag. Die EU sei mitverantwortlich am tragischen Tod der 38 Menschen, ist er sich sicher.
Ausländische Verpflichtungen?So polterte Salvini nur Stunden nach dem Einsturz der Brücke: «Es gibt einen grossen Teil Italiens, der sicher gemacht werden muss. Und wenn es ausländische Verpflichtungen gibt, die uns davon abhalten, das für die Sicherheit der Autobahnen benötigte Geld auszugeben, müssen wir uns fragen, ob wir diese Verpflichtungen weiterhin respektieren oder die Sicherheit der Italiener an die erste Stelle stellen.»
Im Visier hat Salvini dabei den Stabilitätspakt, den die Länder der Eurozone einhalten müssen.
Der Pakt schreibt vor, dass das Haushaltsdefizit eines Landes in einem Jahr nicht höher als drei Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) betragen darf. Zudem darf die Verschuldung eines Euro-Landes nicht über 60 Prozent des BIP steigen. Italien liegt bei 130 Prozent.
EU investiert MilliardenWeil dieser EU-Pakt verhindert, dass Italien noch mehr Schulden machen darf, fehlt dem Land – nach Salvinis Logik – das Geld für die Sanierung maroder Brücken und Strassen.
Ist das berechtigte Kritik oder bloss ein billiges Ablenkungsmanöver der Populisten?
Die EU-Kommission jedenfalls wehrt sich vehement: «EU-Staaten können politische Prioritäten im Rahmen der geltenden Haushaltsregeln selbst festlegen», so ein Sprecher.
Salvinis Schuldzuweisung wirkt auch sonst bizarr. So fördert die EU in Italien milliardenteure Infrastrukturprojekte. Alleine im Haushaltsrahmen 2014 bis 2020 investiert Brüssel 2,5 Milliarden Euro in Brücken, Strassen und Schienen.
Italien kassiert kräftigNeben Deutschland und Frankreich gehört Italien gemäss Ansa gar zu den Ländern, die am meisten Gelder aus EU-Fonds zur Förderung von Infrastrukturprojekten einkassieren.
Der Telekomkonzern Swisscom hat dank seinen Innovationen im Fernsehbereich innert Jahresfrist 54'000 Kunden gewinnen können.
Die Swisscom hat im ersten Halbjahr ihre Position im Fernsehsegment deutlich ausgebaut. Der Telekomkonzern hat erstmals über 1,5 Millionen TV-Kunden. Das Unternehmen verweist damit Konkurrentin UPC mit ihren noch 1,1 Millionen Kunden deutlich auf die Plätze.
UPC überholt«Das ist ein Paradigmenwechsel», sagt Jean-Claude Frick, Telekom-Experte beim Vergleichsdienst Comparis. «Jahrelang war UPC führend, nun ist die Swisscom mit Abstand die Nummer eins.»
Swisscom sei im Fernsehbereich innovativer, sowohl mit der neuen Box, die benutzerfreundlich sei, als auch bei Sportübertragungen. «Jetzt zahlen sich die Innovationen aus, die Swisscom in den letzten Jahren getätigt hat», so Frick zu BLICK.
Bequeme SchweizerAuch bei den Bündelprodukten – Kombi-Abos mit Internet, TV, Mobile und Festnetz – legt die Swisscom zu. Im ersten Halbjahr haben sich 500’000 Kunden dafür entschieden, total hat die Swisscom 1,9 Millionen Kunden. Das überrascht Frick nicht. «Der Schweizer ist bequem, hat gerne alles aus einer Hand. Eine Ansprechperson, eine Helpline und eine Rechnung. Die Swisscom hat da überzeugende Angebote.»
Rückgang im MobilbereichGewachsen ist der Telekomkonzern vor allem in Italien. Weniger überzeugend sind die Zahlen im Schweizer Kerngeschäft. Der Umsatz sank um 1,9 Prozent. «Gerade im Mobilbereich hat die Konkurrenz aufgeholt», sagt Experte Frick. «Sunrise ist praktisch auf der gleichen Höhe. Die Preise sind unter Druck geraten. Endlich spielt der Wettbewerb», freut er sich.
Insgesamt erzielte der Telekomkonzern einen Umsatz von 5,81 Milliarden Franken (+2 Prozent). Der Gewinn lag mit 787 Millionen Franken tiefer als im Vorjahr (–6,2 Prozent).
BERN - Dass über zwei Jahrzehnte lang der Bschiss bei Postauto unbemerkt ablaufen konnte, ist der eine Skandal. Doch seine mangelhafte Aufarbeitung ist ebenso störend.
Die Bewältigung des Postauto-Bschisses ist eine Aneinanderreihung von Pleiten, Pech und Pannen. Seit der Subventionsbetrug publik wurde, bietet der Postkonzern Anschauungsunterricht, was in Sachen Krisenkommunikation und Aufarbeitung alles schiefgehen kann. Wer wissen will, wie man es nicht macht,
Letzteres passierte beim Ex-Chef der Eidgenössischen Finanzkontrolle, Kurt Grüter. Eine einfache Google-Recherche zeigte: Der Mann, der die Unabhängigkeit der Postauto-Untersuchung garantieren sollte, war bei der Post-Vorläuferin PTT tätig gewesen. Das reichte, dass Grüter gehen musste.
Doch die Pannenserie reisst nicht ab: Um bei den gelben Cars das Steuer herumzureissen, hat der Konzern eine Taskforce zur Postauto-Neuausrichtung eingesetzt. Mit an Bord: Reto Baumgartner – ein Aussteiger der nicht alltäglichen Art. Im Juni 2016 stieg er beim Verkehrsunternehmen BLS als Finanzchef aus und machte sich als Uhrmacher selbständig.
Baumgartner kannte sich bei Postauto ausBaumgartner arbeitete ab Februar für die Taskforce. Schiesslich war er vom 1. Juni 1998 bis 31. Mai 2000 Leiter Finanzen und Informatik bei Postauto.
Am 11. Juni 2018 präsentierte Post-Präsident Urs Schwaller (65) den Untersuchungsbericht von Kellerhals Carrard zum Bschiss. Dieser zeigte, dass die Betrügereien bis in die 90er-Jahre zurückreichten – als Baumgartner bei Postauto mit am Steuer sass.
Dann ging es schnell: «Meine Auftraggeber der Post haben mir im Juni 2018 mitgeteilt, dass sie das Auftragsverhältnis im Juni beenden», sagt Baumgartner. Weitere Angaben kann er nicht machen. Die vertraglichen Vorgaben der Post verbieten dies.
Er kann nicht einmal sagen, der gelbe Riese habe keine Verdachtsmomente gegen ihn gehabt, sondern, dass es um eine Risikoabwägung ging: Es wurde schon zu Baumgartners Zeiten geschummelt, also könnte er mitgemacht haben. Darum, tschüss!
«Gegenseitiges Einvernehmen»Bei der Post klingt es so: Als Baumgartner zur Taskforce kam, «lag der Fokus auf dem Untersuchungszeitraum 2007 bis 2015». Erst mit der Zeit habe es Hinweise gegeben, dass schon vorher nicht alles rund lief. «Deshalb haben die Post und Herr Baumgartner die Zusammenarbeit im gegenseitigen Einvernehmen umgehend beendet.»
Noch weniger, als dass man Grüter zum «unabhängigen» Experten hätte machen dürfen, hätte man Baumgartner zur Neuausrichtung der Post-Tochter heranziehen dürfen.
US-Popstar Justin Timberlake (37) hat am Donnerstagabend das Zürcher Hallenstadion zum Beben gebracht. Während seiner Live-Show gedenkte der «Mirrors»-Sänger der verstorbenen Soulikone Aretha Franklin (†76).
Justin Timberlake (37) begeisterte auf seiner «Man of the Woods»-Tour ein ausverkauftes Hallenstadion. Hits wie «Sexyback» und «Mirrors» sorgten für ausgelassene Stimmung beim Schweizer Publikum.
Gänsehaut gab es in der Mitte des Konzerts. Zu Ehren der verstorbenen Soulikone Aretha Franklin (†76) bat Timberlake die Anwesenden, die Hände in die Luft zu halten und das Friedenszeichen zu formen. «Erhebt eure Hände für Aretha Franklin!» schrie er. Klar, dass der Tod einer der bedeutendsten US-Musikerinnen auch an ihm nicht vorbeiging.
Franklin-Hit in eigene Songs eingebautFranklin wurde zusätzlich musikalisch gefeiert: Ihren Mega-Hit «Respect» baute der Musiker bei seinen Songs «Lovestoned» und «Can‘t Stop The Feeling» ein und sorgte so für mehrere Überraschungsmomente des Abends.
Timberlake überzeugte mit einer hochprofessionellen Show mit einer Bühne, die durch die ganze Halle reichte. Zwischenzeitlich erinnerte er an seine Ex-Freundin Britney Spears, da er wie sie auf Live-Gesang zugunsten seiner Tanzeinlagen verzichtete. Zudem liess die Akustik in der Halle zu Wünschen übrig.
Nichtsdestotrotz bot Timberlake ein Abend voller Show, Musik und Unterhaltung, der dem Publikum noch lange in Erinnerung bleiben wird. Auch wegen Aretha Franklin.
Die Äsche ist die zartbesaitete Königin der Gewässer. Für viele Fische war der Hitzesommer zu viel – sie ist aber aus anderen Gründen bedroht.
Ich mag es nicht, wenn Papa traurig ist. Es ist die Äsche, die sein Herz schwer macht. Sie: ein eleganter Flussfisch mit einem filigranen, silbrigen Körper und einer erdenschönen Rückenflosse, der Fahne. Ihr Fleisch schmeckt zart nach Thymian, daher hat ihr die Wissenschaft den poetischen Namen Thymallus thymallus gegeben. Mein Vater: ein Fischer, für den man das Adjektiv leidenschaftlich erfunden hat. Die Äsche ist sein Lieblingsfisch, seit er die Rute halten kann. Und weil er den Eindruck hat, dass sich die Öffentlichkeit nicht um ihr Wohl kümmert, leidet er gleich doppelt.
Der Äsche geht es tatsächlich nicht gut. Vor einigen Tagen hat man schätzungsweise 3000 verendete Exemplare aus dem Rhein geborgen, dabei steht der Fisch bereits auf der Roten Liste. Ab 25 Grad wird es gefährlich für den Fisch, der nicht gezüchtet wird, weil er zu viele Ansprüche an die Wasserqualität stellt.
Äsche zu ÄscheGibt es für die zartbesaitete Königin der Gewässer überhaupt noch eine Zukunft? Ich rufe den Mann an, der als einer der intimsten Äschenkenner der Schweiz gilt. «In zwanzig Jahren wird die Äsche vermutlich nicht ausgestorben sein, aber sie wird noch seltener werden», sagt Joachim Guthruf, selbst Fischer und Gewässerexperte.
Um zu verstehen, warum es der Äsche (und etlichen anderen Arten) so schlecht geht, müssen wir in die Vergangenheit blicken. «Die Verwandlung der Flüsse in Stauketten hat den Grundstein gelegt, dass die Äsche heute ums Überleben kämpft», sagt Guthruf – nur zehn Prozent «ihrer» Gewässer seien erhalten geblieben.
Aus den Angeln gehobenEs ist eine simple, aber wichtige Erkenntnis: Die Natur ist ein System, in dem viele Faktoren eine Rolle spielen. Bei der Äsche haben die Kraftwerke dieses System grundlegend aus den Angeln gehoben, daher schlagen einzelne Faktoren stärker durch. Ein Beispiel: Wenn die Verbindung zum kühleren Nebenfluss gekappt ist, übersteht eine Population auch einen Hitzesommer schlechter.
Es gibt aber auch Hoffnung: Renaturierungen. In wiederhergestellten Seitenarmen der Aare bei Rubigen BE zählte Guthruf acht Laichplätze, während er auf mehreren Hektar der kanalisierten Aare keinen einzigen fand. Im renaturierten Teil habe er 50-Mal mehr Jungfische entdeckt als an verbauten Ufer. Das muss ich gleich Papa erzählen.
Simon Jäggi (38) ist Sänger der Rockband Kummerbuben, arbeitet im Naturhistorischen Museum Bern und hält Hühner.
Rom – Die Kirche am Pranger: In den USA werden allein im Staat Pennsylvania über 300 Priester des Kindsmissbrauchs bezichtigt. Der Vatikan hat sich bestürzt über Berichte von Kindesmissbrauch durch Priester in den USA geäussert.
Zum Bericht aus Pennsylvania, nach dem sich über 300 Priester in den vergangenen 70 Jahren an Tausenden Kindern vergangen haben, gebe es lediglich zwei Worte: «Scham und Bedauern», teilte der Vatikan am Donnerstagabend mit.
Die in dem Bericht der Staatsanwaltschaft angeführten Missbrauchsfälle seien «kriminell und moralisch verwerflich», erklärte Vatikan-Sprecher Greg Burke. Den Opfern sei ihr Stolz und ihr Glauben geraubt worden.
Die Kirche müsse «harte Lektionen» aus ihrer Vergangenheit ziehen. Sowohl die Verantwortlichen als auch diejenigen, die diesen Missbrauch ermöglicht hätten, sollten zur Rechenschaft gezogen werden.
Der Papst stehe an der Seite der Opfer, sie seien «seine Priorität». Die Kirche wolle die Opfer anhören, um den «tragischen Horror, der das Leben der Unschuldigen zerstört», auszumerzen.
Nach der Erklärung von Pennsylvanias Generalstaatsanwalt Josh Shapiro geht es um sexuellen Missbrauch bis hin zu Vergewaltigung und gezielte Vertuschung. Die Vorwürfe erstrecken sich auf sechs der acht Diözesen in Pennsylvania. Etwa 1000 Opfer seien bisher identifiziert worden.
Shapiro sprach vom bisher umfassendsten in den USA veröffentlichten Bericht zu Kindesmissbrauch innerhalb der Kirche. Er kommt mehr als 15 Jahre, nachdem in Boston die Geschehnisse um den Priester John Geoghan für einen Skandal gesorgt hatten. Auch hatte die Kirchenführung versucht, unter massiven Vertuschungsaktionen die Geschehnisse weitestgehend unter der Decke zu halten.
Der Bischof von Pittsburgh (Pennsylvania), David Zubik, bestritt am Donnerstag, eine systematische Vertuschung. «Es gab keine Vertuschung», sagte er. Jedoch entschuldigte er sich für die Geschehnisse.
Der Erzbischof von Washington und frühere Bischof von Pittsburgh in Pennsylvania, Donald Wuerl, hatte bereits zu Wochenbeginn in einem Brief an den Klerus davor gewarnt, der Bericht werde «grundlegend erschreckend» sein.
Zu dem Bericht haben auch eine halbe Million Dokumente beigetragen, die bislang in den Geheimarchiven der Bistümer unter Verschluss gehalten worden waren. Die Ermittler in Pennsylvania hatten sich mit juristischem Druck Zugang verschafft.
Mehrere der identifizierten Geistlichen hatten sich gegen die Veröffentlichung ihres Namens gewehrt, was die Publikation des Berichts verzögert hat. Insgesamt stehen mehr als 400 Priester unter Verdacht. Darunter sind nach Angaben von Shapiro auch hochrangige Kirchenvertreter.