Huawei ist breit aufgestellt, während Apple vor allem Luxus-Produkte anbietet. Folge: Die Chinesen verkaufen mittlerweile mehr Smartphones als die Konkurrenz aus dem Silicon Valley.
Der chinesische Smartphonehersteller Huawei hat Marktdaten zufolge im zweiten Quartal erstmals Apple vom 2. Platz in der Branche verdrängt. Huawei hat seinen Marktanteil mit fast 50 Millionen verkauften Geräten deutlich auf 13,3 Prozent ausgebaut, wie aus einer heute Dienstag veröffentlichten Studie des Marktforschungsinstituts Gartner hervorgeht.
Apple kam demnach auf 11,9 Prozent nach 12,1 Prozent im Vorjahreszeitraum. Die Nachfrage nach dem Luxus-iPhone X sei eher abgeflacht als bei Vorgängermodellen, sagte Gartner-Experte Anshul Gupta.
Samsung noch topSamsung steht weiterhin an der Spitze des Marktes, verlor von April bis Juni mit 72,3 Millionen veräusserten Smartphones allerdings deutlich. Den Südkoreanern mache die zunehmende Sättigung des Smartphonemarktes sowie die wachsende Konkurrenz aus China zu schaffen, sagte Gupta. Zuletzt gewannen neben Huawei auch Xiaomi und Oppo neue Kunden.
Laut Gupta profitiert Huawei vor allem von seiner breiten Aufstellung. Während sich Apple auf den Premiummarkt konzentriere, sprächen die Chinesen mit ihrem umfangreichen Portfolio breitere Kundengruppen an. Huawei verschiffe seine Honor-Smartphones inzwischen in 70 Märkte. (SDA)
Peking – China erwägt einem Gesetzentwurf zufolge die Aufhebung der Zwei-Kind-Politik des Landes. Damit dürften sämtliche Beschränkungen zur Familienplanung hinfällig werden.
Der Entwurf für ein neues Zivilgesetzbuch, der diese Woche dem Ständigen Ausschuss des Volkskongresses vorgelegt worden sei, enthalte keine Regelungen mehr zur Familienplanung, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstag. Damit werde der «sich ändernden demografischen Situation» Rechnung getragen.
Aufhebung der Zwei-Kind-Politik
Wird der Gesetzestext wie vorgesehen 2020 verabschiedet, müssten bis spätestens dann sämtliche Beschränkungen aufgehoben werden, wie andere Medien schlussfolgern. Wegen seiner rapide alternden Gesellschaft hatte China bereits vor drei Jahren das Ende der Jahrzehnte andauernden Ein-Kind-Politik verkündet. Seitdem dürfen Eltern zwei Kinder bekommen. (sda)
Schwerer Schlag für den französischen Präsidenten Emmanuel Macron: Sein Umweltminister Nicolas Hulot wirft überraschend das Handtuch.
Der französische Umweltminister Nicolas Hulot (63) hat gegenüber dem Radiosender «France inter» erklärt, er habe entschieden, die Regierung zu verlassen. Er wolle sich «nicht mehr selbst belügen», heisst es in einer Stellungnahme zur Begründung seines Schritts.
Für den französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der laut der Nachrichtenseite «leparisien.fr» übers Radio vom Rücktritt seines Ministers erfuhr, ist der Abgang ein schwerer Schlag. Der jugendlich wirkende 63-Jährige war nicht nur der Star in Macrons Kabinett, er stand auch für das Versprechen des Präsidenten, «den Planeten wieder gross zu machen».
Mit seinen Anliegen auf Widerstand gestossenObwohl Macron der Klima- und Umweltpolitik in Reden einen grossen Stellenwert einräumt, konnte sich Hulot in wichtigen Fragen nicht durchsetzen. Dies galt etwa für die Schliessung baufälliger Atomkraftwerke, die Hulot auf unbestimmte Zeit verschieben musste. Auch mit einem Verbot des Unkrautvernichters Glyphosat stiess der Minister auf Widerstand.
«Es ist eine Entscheidung der Aufrichtigkeit und der Verantwortung», sagt Hulot zu seinem Abgang. Er habe sich in den 14 Monaten im Amt «völlig alleine» gefühlt.
«Make the Planet Great Again», mit diesem Slogan forderte Macron US-Präsident Donald Trump seit dessen Rückzug aus dem Pariser Klimaabkommen heraus. Der parteilose Hulot verkörperte dieses Motto wie kein anderer. Seit Jahrzehnten für den Umweltschutz aktiv, überzeugte er viele Franzosen mit seinen Reisereportagen und als Fernsehmoderator, die Natur nicht nur als schönen Hintergrund zu sehen.
Umweltschützer und Oppositionspolitiker werteten das erstaunlich offenherzige Interview umgehend als «Misstrauensvotum gegen Macron» und Beleg für die «Tatenlosigkeit» des Präsidenten beim Klimaschutz.
Denn Frankreich erfüllt seine Klimaziele vor allem dank der Atomenergie. Deshalb sah sich Hulot im November 2017 gezwungen, die von der Vorgängerregierung angekündigte Energiewende auf unbestimmte Zeit zu verschieben - auch wenn er Atomstrom für «nutzlosen Irrsinn» hält.
Auch bei anderen Vorhaben musste Hulot zurückstecken. Mit dem Versuch, den Unkrautvernichter Glyphosat in der EU oder in Frankreich wegen seiner möglichen Krebsgefahr zu verbieten, scheiterte er an der mächtigen Agrarlobby.
Dem in Frankreich sehr beliebten Hulot wurde Anfang Jahr sexuelle Belästigung vorgeworfen. Hulot geriet deshalb in die Negativschlagzeilen. Der Minister und ehemalige TV-Moderator wies die Verdächtigungen zurück und bezeichnete sie als «schändlich» und «abscheulich». (noo/SDA)
SCHWEIZ - Nach der Pensionierung fallen immer mehr Rentner in die Schuldenfalle. Besonders heikel ist es wenn die Senioren bereits mit Schulden in die Pension starten.
Im letzten Jahr haben 6287 Verstorbene Privatkonkurs gemacht. Also Schulden hinterlassen, die niemand begleichen wollte oder konnte. Die Zahl ist seit 1998 um fast das Dreifache angestiegen, wie eine Statistik der Firma Creditreform zeigt.
Raoul Egeli, Präsident von Creditreform, erklärt: «Die Altersarmut in der Schweiz steigt. Viele Senioren können mit ihrer Rente die höheren Gesundheitskosten nicht mehr decken. Vor allem, wenn sie auf externe Hilfe angewiesen sind oder nicht mehr in einer eigenen Wohnung leben können.»
So geraten nach der Pensionierung immer mehr Menschen in die Schuldenfalle. Noch schlimmer ist es, wenn die Senioren schon mit Schulden in die Pension starten.
Plastiksäcken voller ungeöffneter RechnungenJürg Gschwend, Leiter der Schuldenberatungsstelle Basel, ist diese Entwicklung ebenfalls aufgefallen. «Das ist ein grosses Problem. Vor allem, weil die Rente in der Regel nicht reicht, um die Schulden abzubezahlen», sagt er.
Für die Betroffenen hat das massive psychische und soziale Auswirkungen. «Sie ziehen sich zurück, leben teils komplett isoliert. Manchmal kommen sie mit Plastiksäcken voller ungeöffneter Rechnungen zum ersten Beratungsgespräch, weil sie Angst hatten, diese zu öffnen», so Gschwend.
Die Schuldenberatungsstelle Bern hat 2017 insgesamt 479 Menschen beraten. Knapp sieben Prozent von ihnen waren Senioren. Der Anteil schwankt seit 2011 zwischen sechs und zehn Prozent.
Gschwend: «Es ist schwierig, an die älteren Betroffenen heranzukommen, vor allem, wenn sie isoliert leben. Viele wissen dann gar nicht, dass es eine Schuldenberatungsstelle gibt, die ihnen helfen könnte.»
ZÜRICH-KLOTEN - Der Flughafen Zürich hat im ersten Halbjahr 2018 dank einem starken Passagierwachstum mehr Umsatz erzielt. Weil im Vorjahr aber ein hoher Sondergewinn verbucht wurde, resultierte unter dem Strich ein tieferer Halbjahresgewinn.
Der Umsatz stieg im ersten Semester um 10,5 Prozent auf 540,2 Millionen Franken. Dabei legte das Fluggeschäft um 5,7 Prozent auf 309,0 Millionen zu und die Erträge im Nichtfluggeschäft stiegen um 17,7 Prozent auf 231,2 Millionen Franken an, wie die Flughafenbertreiberin am Dienstag mitteilte. Die aus dem internationalen Geschäft erzielten Erträge lagen bei 31,9 Millionen nach 4,9 Millionen im Vorjahr, insbesondere dank der Inbetriebnahme des Flughafens im südbrasilianischen Florianopolis . Das bereits im Juli kommunizierte Passagierwachstum lag bei 6,4 Prozent auf 14,6 Millionen Passagiere.
Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA erhöhte sich unter Ausschluss von Lärmeffekten um 9,5 Prozent auf 293,1 Millionen Franken, bei einer um 0,6-Prozentpunkte tieferen Marge von 54,8 Prozent. Der Reingewinn gab um 7,9 Prozent auf 129,8 Millionen Franken nach, wobei das Vorjahr unter anderem von einem Sondergewinn aus dem Verkauf der Beteiligung am Flughafen Bangalore in Höhe von 31,4 Millionen begünstigt war. Unter Ausschluss dieses Effekts resultierte ein Gewinnplus von 16,6 Prozent.
Prognosen nach oben korrigiertMit den vorgelegten Zahlen hat der Flughafen Zürich die Prognosen der Analysten weitgehend erfüllt. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 537 Millionen, für den EBITDA bei 293,2 Millionen und für den Reingewinn bei 137,4 Millionen.
Für das Gesamtjahr 2018 erhöhte die Flughafenbetreiberin die Prognosen. Neu wird mit einem Passagierwachstum von rund 6 Prozent gerechnet. Gleichzeitig soll der EBITDA vor Sondereinflüssen um 6 bis 8 Prozent wachsen und der Gewinn um 10 bis 12 Prozent über dem Vorjahr ausfallen. Zuvor war das Unternehmen noch von einem Passagierwachstum von 4,5 bis 5 Prozent, einem 5 bis 7 Prozent höheren EBITDA und einem «rund 10 Prozent» höheren Gewinn ausgegangen. (SDA)
Die Nachbarn USA und Mexiko haben ihre Streitigkeiten zum nordamerikanischen Handelsabkommen Nafta weitgehend beigelegt. Nun wollen sie auch Kanada eine Brücke zum Wiedereintritt in die Gespräche bauen.
Nach einer grundsätzlichen Einigung mit Mexiko im Streit über das Freihandelsabkommen Nafta wollen die USA nun auch die Nachbarn aus Kanada wieder ins Boot holen. Kanadas Aussenministerin Chrystia Freeman will bereits am Dienstag in Washington Gespräche dazu führen.
Das Abkommen mit drei Partnern aufrechtzuerhalten ist der erklärte Wunsch Mexikos. Auch die USA wollen den Fortbestand, allerdings zu ihren Bedingungen. US-Präsident Donald Trump möchte vor allem die Bezeichnung Nafta loswerden - sie sei negativ besetzt.
USA mit Zuckerbrot und PeitscheAm Montag hatten sich die USA und Mexiko zunächst weitgehend geeinigt. «Wir werden sehen, ob Kanada Teil davon werden kann", sagte Trump. Sein Wirtschaftsberater Larry Kudlow riet der kanadischen Regierung, das mit Mexiko Erreichte genau zu beobachten. Es zeige, wie erfolgreich Verhandlungen laufen könnten.
Kudlow erneuerte jedoch auch die zuvor erhobenen Drohung Donald Trumps, in Kanada produzierte Autos könnten mit hohen Einfuhrzöllen belegt werden, wenn es nicht zu einer Einigung komme.
Kanada lässt sich ZeitDie Regierung Kanadas erklärte, die Annäherung zwischen den USA und Kanada sei eine notwendige Voraussetzung für die Fortsetzung der Gespräche. Die Ankündigung von Mexiko und den USA sei «ermutigend».
«Wir werden nur ein Abkommen unterzeichnen, das gut für Kanada und gut für die Mittelschicht ist», sagte ein Sprecher. Kanadas Unterschrift sei notwendig für das Zustandekommen.
Am Nachmittag (Ortszeit) telefonierte Trump nach Angaben des Weissen Hauses mit Kanadas Premierminister Justin Trudeau. Beide hätten sich versichert, konstruktive Diskussionen fortsetzen zu wollen.
Mexiko erleichtertMexikos Aussenminister Luis Videgaray erklärte, die Diskussionen seien schwierig gewesen. Für Mexiko sei es wichtig zu wissen, dass die eigenen Vereinbarungen mit den USA geklärt seien.
«Heute wissen wir, dass es in jedem dieser Szenarios ein Freihandelsabkommen zwischen Mexiko und den USA geben wird», so Videgaray.
Keine Zölle auf AgrarprodukteIn dem vorläufigen Abkommen mit Mexiko sei unter anderem der Verzicht auf gegenseitige Zölle bei Agrarprodukten vereinbart worden, teilte das Büro des US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer mit. Ausserdem seien Eckpunkte für die Anwendung von Biotechnologie in der Landwirtschaft - vor allem Gentechnik - festgezurrt worden.
Auch beim Schutz geistigen Eigentums sowie bei der Liberalisierung der Märkte für Finanzdienstleistungen seien Fortschritte zum bisherigen Abkommen erreicht worden.
Die Teile eines Autos müssen künftig zu 75 Prozent aus einem der beiden Länder kommen, wenn das Fahrzeug zollfrei handelbar sein soll. Arbeitsrechtliche Regelungen sollen harmonisiert werden. Die Vereinbarung soll nach Angaben des Weissen Hauses 16 Jahre gelten und alle sechs Jahre überprüft werden.
500 Millionen Menschen betroffenDas 1994 abgeschlossene nordamerikanische Handelsabkommen Nafta ist eines der grössten Freihandelsabkommen der Welt. Es betrifft fast 500 Millionen Menschen und deckt ein Gebiet mit einer Gesamtwirtschaftsleistung von knapp 23 Billionen Dollar (19,79 Billionen Euro) ab.
Das Handelsvolumen der USA mit den beiden Nachbarn hat sich seit 1994 auf 1,3 Billionen Dollar fast vervierfacht. Trump hatte das Abkommen nach seinem Amtsantritt infrage gestellt und Neuverhandlungen durchgesetzt. Diese waren wiederholt ins Stocken geraten.
Zuletzt hatten US-Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumeinfuhren das Verhältnis zu den beiden Nachbarn Mexiko und Kanada schwer belastet. Eine Lösung dafür sieht im Falle Mexikos auch die neue Vereinbarung zunächst nicht vor. (SDA)
Wegen eines Brandes nahe der Freiheitsstatue in New York ist am Montag die Insel, auf der sie steht, vorübergehend evakuiert worden. Mehr als 3000 Touristen seien von der Liberty Island in Sicherheit gebracht worden, teilten die Behörden mit.
Wegen eines Brandes nahe der Freiheitsstatue in New York ist am Montag die Insel, auf der sie steht, vorübergehend evakuiert worden. Mehr als 3000 Touristen seien von der Liberty Island in Sicherheit gebracht worden, teilten die Behörden mit.
Das Feuer war auf einer nahe dem berühmten Denkmal gelegenen Baustelle ausgebrochen - dort gerieten Propangasflaschen in Brand. Die Insel wurde für mehr als zwei Stunden geräumt. Die Feuerwehr erklärte später, der Brand sei unter Kontrolle. Ein Bauarbeiter wurde demnach leicht verletzt.
Mittlerweile wieder zugänglichEin Sprecher der für Liberty Island zuständigen Nationalparkverwaltung sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Insel sei später für Touristen wieder zugänglich gewesen.
Im Sommer wird die Insel jeden Tag von tausenden Touristen besucht. Derzeit gibt es auf der Insel Bauarbeiten an einem neuen Museum, das 2019 fertiggestellt werden soll.
Liberty Island war erst am 4. Juli, dem Unabhängigkeitstag der USA, evakuiert worden. Damals war eine Frau auf den Sockel der Freiheitsstatue geklettert, um damit gegen die umstrittene Einwanderungspolitik von US-Präsident Donald Trump zu protestieren. (SDA)
Washington – Nach massivem öffentlichem Druck hat US-Präsident Donald Trump den verstorbenen Senator John McCain und dessen Dienste doch noch in einer offiziellen Mitteilung gewürdigt.
Trump ordnete am Montagnachmittag (Ortszeit) zudem an, die US-Flaggen an Regierungsgebäuden bis zur Beerdigung seines parteiinternen Rivalen an diesem Sonntag auf Halbmast zu setzen.
Trotz politischer Differenzen «respektiere ich Senator McCains Dienst an unserem Land», hiess es in einer Mitteilung des US-Präsidenten. Trump teilte weiter mit, er habe Stabschef John Kelly, Aussenminister James Mattis und Sicherheitsberater John Bolton gebeten, seine Regierung bei dem Gedenkgottesdienst für McCain zu vertreten.
Zugleich erklärte Trump, Vize-Präsident Mike Pence werde am Freitag bei einer Gedenkveranstaltung im Kapitol in Washington für den verstorbenen McCain sprechen. Der US-Präsident hatte der Familie McCains per Twitter kondoliert, in dem knappen Tweet aber McCains Leben und Wirken nicht gewürdigt.
First Lady Melania Trump hatte McCain dagegen ausdrücklich für dessen Dienst an der Nation gedankt. Auch Vizepräsident Mike Pence hatte McCains lebenslangen Dienst im Militär und in der Politik gewürdigt. «Gott segne John McCain», schrieb er. Trumps Sprecherin Sarah Sanders hatte McCain «einen grossen Amerikaner» genannt.
Die «Washington Post» berichtete am Montag, Trump habe eine offizielle Würdigung der Verdienste McCains im Militär und im Senat abgelehnt. In einem später nicht veröffentlichten Entwurf für eine Würdigung sei der Vietnam-Kriegsveteran als «Held» bezeichnet worden. Unter anderem Veteranenverbände der US-Armee äusserten ihre Kritik an Trumps Verhalten.
Die US-Flagge am Weissen Haus war am Samstagabend nach dem Tod des Senators auf Halbmast gesetzt worden, am Montag aber wieder voll gehisst worden. Nach der Verfügung Trumps wurde sie dann ein weiteres Mal auf Halbmast gesetzt.
McCains Verhältnis zu Trump war stark belastet. Während des Präsidentschaftswahlkampfs hatte Trump den Veteranen, der mehr als fünf Jahre in Kriegsgefangenschaft des Vietcong verbrachte und gefoltert worden war, übel verhöhnt. Für ihn sei McCain «kein Held», sagte Trump, der selbst einst den Wehrdienst umgangen hatte: «Ich mag Leute, die nicht gefangen wurden, okay?»
McCain war einer der schärfsten Kritiker Trumps in der republikanischen Partei. Noch vom Krankenbett aus setzte McCain wenige Wochen vor seinem Tod eine Erklärung mit vernichtender Kritik an Trumps Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin ab. Zudem liess er verbreiten, dass er Trump nicht als Trauergast bei seiner Beerdigung wolle. Stattdessen wünschte er sich laut Medienberichten, dass der demokratische Ex-Präsident Obama und Ex-Präsident George W. Bush bei der Trauerfeier reden.
Der langjährige McCain-Vertraute Rick Davis verlas am Montag einen Abschiedsbrief des Verstorbenen an seine Mitbürger, in dem dieser die Amerikaner zur Geschlossenheit aufrief. «Wir sind Bürger der grossartigsten Republik der Welt, einer Nation von Idealen, nicht von Blut und Boden», hiess es in dem Schreiben. Bei allen Meinungsverschiedenheiten «hatten wir immer so viel mehr gemeinsam miteinander, als dass wir uneins waren».
Er grenzte sich in seiner Abschiedsbotschaft ein letztes Mal von US-Präsident Donald Trump ab: Die USA würden schwächer, «wenn wir uns hinter Mauern verstecken anstatt sie niederzureissen, wenn wir an der Kraft unserer Ideale zweifeln anstatt ihnen zu vertrauen und sie als die grösste Kraft für den Wandel zu sehen.»
McCain zählte als Fachmann in der Aussen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik zu den prominentesten Mitgliedern des US-Kongresses. Er erwarb sich über die Parteigrenzen hinweg grosse Anerkennung.
Vor der Beerdigung soll der Sarg des streitbaren Politikers am Mittwoch in Phoenix in McCains Heimatstaat Arizona öffentlich aufgebahrt werden, für Donnerstag ist dort ein Gottesdienst geplant.
Am Freitag soll der Sarg im Kapitol der US-Hauptstadt Washington stehen, für Samstag ist eine Trauerfeier in der Washingtoner National-Kathedrale geplant. Während die Gedenkveranstaltungen in Arizona und im Kapitol öffentlich sind, ist die Teilnahme an der Trauerfeier in der Kathedrale nur auf Einladung möglich.
Davis sagte, Trauerreden in der Kathedrale würden unter anderem die Ex-Präsidenten Barack Obama und George W. Bush halten. McCain werde am Tag darauf auf dem Gelände der Marineakademie in Annapolis im US-Bundesstaat Maryland beigesetzt.
McCain hätte an diesem Mittwoch seinen 82. Geburtstag gefeiert. Er war sechsmal als Vertreter von Arizona in den US-Senat gewählt worden. Im Jahr 2000 versuchte er sich erstmals als Präsidentschaftsbewerber, 2008 ein zweites Mal und wurde Kandidat seiner Partei, unterlag dann aber Obama.
Nachhaltige Produkte einkaufen will (fast) jeder. Nur: So einfach ist es gar nicht, den Durchblick zu behalten.
Ressourcenschonend hergestelltes Produkt? Will ich! Faire Arbeitsbedingungen? Ein Muss. Regional? Sowieso. Doch es gibt beinahe so viele Labels wie gute Vorsätze - und wofür diese genau stehen, ist auch nicht immer klar.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, sagt sich die Migros und führt den M-Check ein. Die Icons sollen auf einen Blick erklären, was die Produkte in Sachen Nachhaltigkeit leisten.
Wird damit alles klar? Machen Sie den Test!
Martina Hingis ist beeindruckt von Patty Schnyders Leistung an den US Open. Überrascht hingegen ist sie nicht.
Als Teenager duellierten sie sich um den Schweizer-Meister-Titel. Zusammen erreichten sie im Fed Cup 1998 den bislang einzigen Final für die Schweiz. Die eine beendete vor zehn Monaten im Alter von 37 Jahren definitiv ihre lange Karriere und möchte eine Familie gründen. Die andere hat schon eine Familie und spielt sich als 39-jährige Mutter einer dreijährigen Tochter wieder auf die grosse Tennis-Bühne.
Diesen April liessen Martina Hingis und Patty Schnyder wieder gemeinsam alte Zeiten aufleben. In der Playoff-Runde beim Fed Cup in Rumänien – Schnyder als Spielerin, Hingis als Co-Trainerin des Teams. «Nachdem ich Patty da spielen sah, bin ich ehrlich gesagt nicht so überrascht, dass sie wieder bei einem Grand-Slam-Turnier mitspielen kann», sagt sie zu BLICK. «Ich glaube sogar, sie hätte es schon in Paris geschafft, wenn sie bei den French Open mitgemacht hätte.»
Wenn schon nicht überrascht, aber beeindruckt ist die Schweizer Tennis-Legende angesichts der Leistung ihrer langjährigen Kollegin allemal. Immerhin fegte Patty in der US-Open-Qualifikation drei Spielerinnen weg, die 14, 15 und 18 Jahre jünger sind als sie. «Es ist unglaublich», sagt Hingis, die persönlich eine negative 2:3-Bilanz gegen ihre frühere Rivalin aufweist. «Ich freue mich sehr für Patty!»
Scharapowa wartetDiese trifft heute in der späten Nightsession (Schweizer Zeit in der Nacht auf Mittwoch) im Stadion «Louis Armstrong» auf die glamouröse Russin Maria Scharapowa (WTA 22). Martina drückt ihr jedenfalls die Daumen. «Hoffentlich gibts ein gutes Spiel.» Ob sie den Match auch sehen kann, wusste die ehemalige Weltnummer 1 gestern noch nicht, weil sie Minuten später für PR-Termine der WTA-Championships nach Singapur abflog. Auf jeden Fall fiebert sie mit: «Ich hoffe, sie bringen es auch dort am TV.»
Nächste Woche wird Hingis dann auch in New York vor Ort sein – keine US Open ohne die Siegerin von 1997, die mit ihrem letztjährigen Doppel-Sieg an der Seite von Latisha Chan ihren letzten von 25 Grand-Slam-Titeln holte! Ob sie dann auch Patty noch tref-fen wird? Vielleicht schreibt die beflügelte Mama ihr Märchen ja fort ... Aber ein Sieg über Scharapowa, die im direkten Vergleich mit 7:1 führt, wäre zweifellos eine Sensation.
BERLIN - David Garrett machte in den letzten Jahren vor allem mit seinem Sex-Skandal zu reden. Jetzt ist der Rechtsstreit dazu beigelegt, das Leben des Star-Geigers dreht sich weiter. Im Interview erzählt er, wie er die Dinge heute sieht.
Lange hat er geschwiegen. Nach seinem Sex-Skandal 2016 wurde es ruhig um David Garrett (37). Jetzt meldet sich der Star-Geiger zurück. Zum Interview lädt er ins edle Hotel Adlon nach Berlin. Der langhaarige Musiker gibt sich bestens aufgelegt, er erzählt allerdings lieber von seinem Bandscheibenvorfall, der ihn acht Monate lang lahmlegte, als von den erotischen Ausschweifungen mit seiner Ex-Verlobten, dem US-Pornosternchen Ashley Youdan (29).
BLICK: Ihre neue Tournee heisst «Unlimited». Turnen sie künftig wie Schlagerstar Helene Fischer an der Hallendecke herum?
David Garrett: (Lacht) Nein, nein. Wie soll ich mit einer Geige in der Hand schon herumturnen können? Das lasse ich lieber bleiben.
Die Tournee mit dem «Greatest Hits»-Programm führt Sie am 14. Mai 2019 auch ins Zürcher Hallenstadion. Was mögen Sie an unserem Land?
Die Schweiz strahlt eine unglaubliche Ruhe aus. Die lerne ich immer mehr schätzen. Und natürlich liebe ich Schokolade.
Die Haare haben Sie während Ihrer Abwesenheit nicht geschnitten.
Momentan lasse ich sie wie gewohnt. Mal schauen, was nach der Tournee kommt!
Haben Sie ein Haargeheimnis?
Nein. Einmal habe ich mir sagen lassen, dass es besser sei für die Haare, verschiedene Shampoos zu benutzen. Durch das viele Reisen habe ich in jedem Hotel ein anderes. Scheint was zu bringen.
2016 waren Sie wegen eines Sex-Skandals in aller Munde. Was haben Sie aus dieser Zeit gelernt?
Ich achte heute mehr darauf, mit was für Menschen ich mich umgebe. Ich habe den Kreis der richtigen Freunde minimiert.
Wie sieht Ihr Liebesleben heute aus?
Momentan bin ich Single und konzentriere mich aufs Berufliche. Das ist okay, ich hatte einen schönen Sommer, habe viel Zeit mit meiner Mutter, der Familie und Freunden verbracht. Ein paar Wochen war ich auf Mallorca, ein paar Wochen in New York. Und ich musste natürlich in die Reha.
Wegen eines Bandscheibenvorfalls mussten Sie mehrere Konzerte absagen.
Acht Monate lang war ich deswegen in Behandlung. Das war schon eine lange Zeit und sie war hart für mich. Ich wollte natürlich üben und auf der Bühne stehen, stattdessen musste ich jeden Tag zwei Stunden in die Physiotherapie.
Wie war es, als sie nach so langer Zeit wieder Geige spielen durften?
Ich war positiv überrascht, wie schnell ich wieder reingekommen bin. Drei Stunden habe ich gebraucht, dann war ich wieder drin. Eigentlich ein bisschen wie beim Fahrradfahren.
Wie entspannen Sie sich?
Ich lese ein Buch oder mache einfach gar nichts. Als ich die Diagnose Bandscheibenvorfall bekam, bin ich mit meiner Mutter nach Bali gereist. Dort machten wir eine dreieinhalbwöchige Ayurveda-Kur. Mit Yoga und Atemübungen. Das war eine schöne Sache. Ich fange an, das Einfache mehr zu schätzen.
Sie wurden als Kind von Ihren Eltern sehr gefördert. Würden Sie das bei Ihren Kindern auch machen?
Ich würde meinem Kind kein spezifisches Instrument nahelegen. Aber klar würde ich es auch an Konzerte mitnehmen. Wenn dadurch eine Faszination fürs Musikmachen entstünde, wäre dies natürlich wunderbar. Aber ich wäre auch nicht enttäuscht, wenn mein Kind sich dann doch für einen anderen Beruf entscheidet.
Was macht Sie glücklich?
Freunde und Familie, für die ich mir in den letzten Monaten bewusst viel Zeit genommen habe. Das stärkt die Freundschaften.
Was macht Sie traurig?
Nicht viel. Ich bin ein sehr gut gelaunter Mensch.
Die Grossbäckerei Groba AG baut mehr als die Hälfte ihrer Stellen ab. Weil der grösste Kunde des Unternehmens abspringt, verlieren 60 Mitarbeitende an den Standorten Brüttisellen ZH und Bern ihren Job.
Die Grossbäckerei Groba AG baut mehr als die Hälfte ihrer Stellen ab. Weil der grösste Kunde des Unternehmens abspringt, verlieren 60 Mitarbeitende an den Standorten Brüttisellen ZH und Bern ihren Job. Zudem verlieren 15 Angestellte externer Logistikunternehmen ihre Stelle.
Der grösste Kunde der Groba AG will künftig verstärkt auf das Aufbacken von tiefgefrorenen Teiglingen setzen und hat daher seinen Liefervertrag mit der Frischbrot-Bäckerei nicht verlängert, wie das Unternehmen Montagnacht mitteilte. Groba rechnet daher mit rund 75 Prozent weniger Umsatz.
25 Millionen Franken UmsatzIm Zusammenhang mit dem geplanten Stellenabbau ist ein Konsultationsverfahren eingeleitet worden. Der Stellenabbau soll grösstenteils bis Ende 2018 umgesetzt werden.
Anfang Jahr beschäftigte das Unternehmen nach eigenen Angaben 115 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Umsatz betrug in den vergangenen Jahren durchschnittlich zwischen 20 und 25 Millionen Franken Umsatz. (SDA)
Für YB gehts heute gegen Zagreb um die Champions-League-Millionen. Auf SRF wird das Spiel allerdings nicht übertragen – die Partie gibts nur im Pay-TV.
In Zagreb steigt heute das entscheidende Playoff-Spiel von Meister YB. Die Berner greifen nach den Champions-League-Sternen. Aber beim SRF schauen die TV-Zuschauer in die Röhre. SRF2 zeigt den YB-Hit nicht – das entscheidende Rückspiel läuft auf Pay-TV-Sender Teleclub live.
Warum die Mattscheibe im Free-TV? Weil neu ab dieser Saison Teleclub der neue Schweizer Champions-League-Sender geworden ist. Nur Teleclub hat die Rechte, alle Spiele zu zeigen. Die Swisscom-Tochter gibt für die Königsklasse Vollgas. 30 Kommentatoren-Kabinen wurden installiert, zahlreiche neue Kommentatoren rekrutiert. Die meisten Spiele von Champions und Europa League werden aus der Schweiz kommentiert – teils bis zu 24 Spiele parallel.
Das SRF kann diese Saison nur noch jeweils am Mittwoch ein Live-Spiel. Das ist diese Woche Salzburg – Roter Stern Belgrad. Weil YB dienstags spielt, kann SRF2 die Berner nur zeitversetzt zeigen: Ab Mitternacht in einer Teilaufzeichnung, dazu ist die Partie im Internet als komplette Aufzeichnung abrufbar.
ALLSCHWIL BL - Oft diagnostizieren Patienten bei sich selbst eine Krankheit, ohne einen Arzt gefragt oder gar besucht zu haben. Die Infos der Patienten stammen meist aus dem Internet. Die Ärzte rufen aus und mahnen zur Vorsicht vor «Dr. Google».
Für viele Ärzte sind Patienten, die alles besser wissen als die studierten Mediziner, ein Ärgernis. Sie kommen mit eigenen Diagnosen, die sie bei Google recherchiert haben und meinen, ihre Erkrankung schon selbst erkannt zu haben. Zwar raten Patientenschützer zu hartnäckigen Nachfragen und Vorinformationen (BLICK berichtete). Doch Ärzte halten nicht viel vom Trend zur Selbstdiagnose.
Philipp Martin (57), Allgemeinarzt in Allschwil BL bestätigt: «Viele Menschen haben ein Weh, googeln – und bekommen dann Angst. Im Internet findet man Fehldiagnosen oder viel zu schlimme Diagnosen. Nicht jedes Schwindelgefühl heisst gleich Hirntumor. Wenn die Menschen jedoch auf den physischen Arztbesuch zurückgreifen und die Symptome schildern, kann ich als Arzt dann oftmals beruhigen.»
Patientenstau in der NotaufnahmeMartin kritisiert auch die Situation auf Schweizer Notfallstationen: «Viele Menschen rennen wegen jeder Kleinigkeit dorthin. Das weiss ich aus eigener Erfahrung, denn ich arbeitete mehrere Jahre für den hausärztlichen Notfalldienst eines Spitals.»
Auch ein Schweizer Facharzt für Orthopädische Chirurgie sieht im Internet und in Suchmaschinen viel Negatives: «Ich wäre mit medizinischen Infos aus dem Internet sehr vorsichtig. Oftmals stellen sich Menschen eine eigene Diagnose.» Er nennt ein Beispiel: «Ein Patient verspürt nach einer Verletzung im Fussball Schmerzen an der Innenseite des Knies. Er konsultiert das Internet – Kreuzbandriss! Dabei ist es bloss eine harmlose Bandzerrung.»
Im Internet stösst man auf HorrorbefundeDer Schweizer Ärzteverband (FMH) bestätigt den Trend der Selbstdiagnose übers Internet. Allgemeinärztin Yvonne Gilli vom FMH-Zentralvorstand sagt: «Laien stossen im Internet oftmals auf das Schlimmstmögliche. Es kommt auf den Bildungsstand und die Erfahrung an, wie jemand solche Informationen wertet.»
Gilli mahnt zur Vorsicht bei der Recherche im Internet: «Man weiss ja auch nicht, wer hinter diesen Informationen steckt. Sind es Ärzte? Laien? Verschwörungstheoretiker? Oder gar Firmen, die ein Medikament anbieten wollen? Geht man jedoch physisch zum Arzt, kann man unnötigen Stress und Angst vermeiden.»
BERN - Viele Bundesräte haben in Bern eine Zweitwohnung. Auch zahlreiche Parlamentarier wohnen in der Innenstadt. Gleich drei CVPler sind aber in einer noblen Liegenschaft des Bundes eingemietet – Doris Leuthard, Walter Thurnherr und auch Martin Candinas.
Bundesrätin Doris Leuthard (55) und Bundeskanzler Walter Thurnherr (55) sind nicht die Einzigen, die die noble Bundesliegenschaft in der Berner Altstadt bewohnen. Recherchen zeigen: Auch CVP-Nationalrat Martin Candinas (38) ist Mieter im Politiker-Palais.
Auf Anfrage bestätigt er: «Ja, ich habe ein Zimmer mit Bad in diesem Haus.» Er habe erfahren, dass ein Zimmer frei wird. Das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) habe darauf mit ihm einen Mietvertrag abgeschlossen. «Ich zahle den Betrag an Miete, den das BBL von mir verlangt», erklärt der Bündner. Über dessen Höhe schweigt er sich aus.
Seltsame CVP-HäufungDie Wohnungen in der noblen Liegenschaft werden nicht ausgeschrieben. Weil die Immobilie auch für Zwecke der Regierung genutzt wird, sei sie auf dem Markt nicht verfügbar, teilt die Bundeskanzlei mit.
Doch ist es wirklich Zufall, dass just drei CVPler an der gleichen Altstadt-Adresse wohnen? Auf die Frage, wie es zu dieser CVP-Häufung komme, sagt Candinas: «Diese Frage müssen Sie ans BBL richten, das zum Finanzdepartement gehört.» Dessen Vorsteher – Finanzminister Ueli Maurer (67) – gehöre bekanntlich nicht der CVP an. Er könne aber nur für sich sprechen und sei wie vorher geschildert zu seinem Zimmer gekommen.
Mieten über 3000 Franken sind normal im QuartierDie drei Christdemokraten zahlen die Wohnungsmiete aus eigener Tasche. Wie BLICK berichtete, will der Berner SVP-Nationalrat Erich Hess (37) wissen, wie viel das BBL für seine Wohnungen verlangt. Im noblen Berner Altstadtquartier kann die Marktmiete je nach Strassenseite und Grösse der Wohnung schnell einiges über 3000 Franken liegen.
Das BBL verrät jedoch nicht, wie hoch die Mieten sind. Es versichert aber: «Die Miete ist marktorientiert, wobei für das Objekt Sicherheitsauflagen bestehen, die die Nutzung einschränken.» Diese Antwort wird SVP-Mann Hess kaum befriedigen.
Nach massivem öffentlichem Druck hat US-Präsident Donald Trump den verstorbenen Senator John McCain doch gewürdigt. Er ordnete zudem an, die US-Flaggen auf Halbmast zu setzen.
Nach massivem öffentlichem Druck hat US-Präsident Donald Trump den verstorbenen Senator John McCain und dessen Dienste doch noch in einer offiziellen Mitteilung gewürdigt. Trump ordnete am Montagnachmittag (Ortszeit) zudem an, die US-Flaggen an Regierungsgebäuden bis zur Beerdigung seines parteiinternen Rivalen an diesem Sonntag auf Halbmast zu setzen.
Trotz politischer Differenzen «respektiere ich Senator McCains Dienst an unserem Land», hiess es in einer Mitteilung des US-Präsidenten.
Trump bleibt Gottesdienst fernTrump teilte weiter mit, er habe Stabschef John Kelly, Aussenminister James Mattis und Sicherheitsberater John Bolton gebeten, seine Regierung bei dem Gedenkgottesdienst für McCain zu vertreten.
Zugleich erklärte Trump, Vize-Präsident Mike Pence werde am Freitag bei einer Gedenkveranstaltung im Kapitol in Washington für den verstorbenen McCain sprechen. Der US-Präsident hatte der Familie per Twitter kondoliert, in dem knappen Tweet aber McCains Leben und Wirken nicht gewürdigt.
Auf die Kritik reagiertDie «Washington Post» berichtete am Montag, Trump habe eine offizielle Würdigung der Verdienste McCains im Militär und im Senat abgelehnt. In einem später nicht veröffentlichten Entwurf für eine Würdigung sei der Vietnam-Kriegsveteran als «Held» bezeichnet worden. Unter anderem Veteranenverbände der US-Armee äusserten ihre Kritik an Trumps Verhalten (BLICK berichtete).
Die US-Flagge am Weissen Haus war am Samstagabend nach dem Tod des Senators auf Halbmast gesetzt worden, am Montag aber wieder voll gehisst worden. Nach der Verfügung Trumps wurde sie dann ein weiteres Mal auf Halbmast gesetzt.
Trump verhöhnte McCainMcCains Verhältnis zu Trump war stark belastet. Während des Präsidentschaftswahlkampfs hatte Trump den Veteranen, der mehr als fünf Jahre in Kriegsgefangenschaft verbrachte, übel verhöhnt. Für ihn sei McCain «kein Held», sagte Trump, der selbst einst den Wehrdienst umgangen hatte: «Ich mag Leute, die nicht gefangen wurden, okay?»
Noch vom Krankenbett aus setzte McCain wenige Wochen vor seinem Tod eine Erklärung mit vernichtender Kritik an Trumps Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin ab. Zudem liess er verbreiten, dass er Trump nicht als Trauergast bei seiner Beerdigung wolle. Stattdessen wünschte er sich laut Medienberichten, dass der demokratische Ex-Präsident Obama und Ex-Präsident George W. Bush bei der Trauerfeier reden.
McCains AbschiedsbriefDer langjährige McCain-Vertraute Rick Davis verlas am Montag einen Abschiedsbrief des Verstorbenen an seine Mitbürger, in dem dieser die Amerikaner zur Geschlossenheit aufrief. «Wir sind Bürger der grossartigsten Republik der Welt, einer Nation von Idealen, nicht von Blut und Boden», hiess es in dem Schreiben. Bei allen Meinungsverschiedenheiten «hatten wir immer so viel mehr gemeinsam miteinander, als dass wir uneins waren».
Er grenzte sich in seiner Abschiedsbotschaft ein letztes Mal von US-Präsident Donald Trump ab: Die USA würden schwächer, «wenn wir uns hinter Mauern verstecken anstatt sie niederzureissen, wenn wir an der Kraft unserer Ideale zweifeln anstatt ihnen zu vertrauen und sie als die grösste Kraft für den Wandel zu sehen.»
McCain hätte an diesem Mittwoch seinen 82. Geburtstag gefeiert. Er war sechsmal als Vertreter von Arizona in den US-Senat gewählt worden. Im Jahr 2000 versuchte er sich erstmals als Präsidentschaftsbewerber, 2008 ein zweites Mal und wurde Kandidat seiner Partei, unterlag dann aber Barack Obama. (SDA)
Cindy Landolt passt irgendwie nicht in ihre Hose, Milo Moiré serviert ein gesundes Menü und Janet Jackson steht auf Schweizer Leder. Willkommen zu den Foto-Storys des Tages!
Am Sonntag tötete David Katz (†24) in Jacksonville zwei Menschen und verletzte neun weitere. Kurz vor Beginn des Amoklaufs taucht auf dem Pullover eines der Todesopfer ein roter Laserpunkt auf.
Gut gelaunt sitzt Elijah Clayton (†22) gestern Sonntagabend vor einem Bildschirm in einem Einkaufszentrum in Jacksonville im US-Bundesstaat Florida. Er spielt an einem Turnier seines Lieblingsspiels mit: die American-Football-Simulation «Madden 19». Doch plötzlich taucht ein roter Laserpunkt auf seinem Pullover auf. Es ist das letzte Bild, auf dem der 22-Jährige lebend zu sehen ist.
Denn der Lichtpunkt stammte von der Zielhilfevorrichtung auf der Pistole von David Katz (†24). Kurz darauf beginnt er seinen Amoklauf, der in einem Blutbad endet. Offenbar aus Wut über eine verlorene Partie schiesst er mindestens zwölf Mal in die Menge (BLICK berichtete).
Clayton und ein weiterer Turnierteilnehmer, Taylor Robertson (†27), sterben. Neun weitere Personen werden von den Kugeln oder im Chaos, das auf die Schüsse folgt, verletzt. Katz nimmt sich nach dem Amoklauf das Leben.
«Und das nur wegen eines Spiels»Elijah Clayton war eine aufstrebende Figur in der professionellen «Madden»-Szene und wurde als einer der härtesten Wettkämpfer im ganzen Turnier bezeichnet. Ausserhalb der Turniere galt er aber als umgänglich. Taylor Robertson spielte das Spiel hauptberuflich und war einer der besten Spieler im ganzen Wettbewerb. Im Vorjahr hatte er das Turnier für sich entscheiden können. Er hinterlässt eine Frau und einen zweijährigen Sohn.
Auf den sozialen Medien zeigen sich Freunde und Mitspieler der beiden Opfer geschockt. «Zwei meiner Brüder sind von uns gegangen, und das alles nur wegen eines Spiels», schreibt «Madden»-Profi Eric Wright auf Twitter.
Die anderen Verletzten wurden in verschiedenen Spitälern behandelt und sind mittlerweile alle ausser Lebensgefahr. Die Polizei untersucht nun, ob Katz die Tat schon länger geplant hat. Augenzeugen berichten gemäss US-Medienberichten allerdings von einer Kurzschlusshandlung des 24-Jährigen. (krj)
Ihr Vater Urs ist sechsfacher Dragster-Europameister. Doch Jndia Erbacher wird in ihrem PS-Monster immer schneller.
Das Heimrennen in Hockenheim hat sie beflügelt. Wegen der Nähe zur Heimatstadt Basel ist der Spektakel-Event «NitrolympX» in Deutschland für Dragster-Fahrerin Jndia Erbacher (23) eine besondere Motivation, richtig Gas zu geben. Das macht die Speed-Queen in ihrem 10'000-PS-Monster auch diesmal. Und wie!
Erbacher rast im Top-Fuel-Dragster zu einem persönlichen Rekord über die Viertelmeile. In ihrem Königsklassen-Boliden braucht Jndia 4,039 Sekunden für die umgerechnet 402 Meter. Die schnellste Frau der Schweiz ist schneller denn je.
Unter vier Sekunden ist das nächste ZielMit 100 Meter pro Sekunde oder über 350 km/h im Schnitt rast die Baslerin zum Rekord. Ihr Topspeed liegt irgendwo über 450 km/h. Damit ist sie diesmal auch schneller als Vater Urs Erbacher (4,131 Sekunden), der sechsfache Europameister.
Jndia sagt: «Das Tempo ist sekundär, man will einfach den Gegner auf der Nebenbahn schlagen. Aber es wäre schon schön, dieses Jahr noch eine Zeit unter 4 Sekunden zu fahren und somit meine persönliche Bestzeit nochmals zu knacken.» In Hockenheim ist im Viertelfinal Schluss. Im Frauen-Duell gegen die Finnin Anita Mäkela zieht Jndia den Kürzeren.
Rekord oder Motorschaden: Der Grat im Dragster-Sport ist extrem schmal. Der Motor läuft mit Nitromethan, also mit Flüssigsprengstoff. Die Gefahr von Defekten fährt immer mit. «Es ist immer ein Spiel mit dem Feuer. Wenn es knallt, dann knallt es richtig!», sagt Jndia, die seit vier Jahren fährt.
Am Anfang war Papa Urs noch skeptisch, als die Tochter wie er eine der explosiven Kanonenkugeln steuern wollte. Aber längst ist das Familien-Team zusammengewachsen. Jndia: «Es ist geil, dass Papas Mechaniker auch gerne mit mir zusammenarbeiten. Wir sind ein tolles Team!»
Bundespräsident Alain Berset hat sich auf seinem Staatsbesuch im Libanon zur Flüchtlingskrise im Land geäussert. Er sieht weiterhin einen starken Migrationsdruck und rechnet nicht damit, dass die syrischen Flüchtlinge bald in ihre Heimat zurückkehren können.
Er wisse nicht, ob man sagen könne, dass der Krieg in Syrien beendet sei, sagte Berset am Montag zum Westschweizer Fernsehen RTS. Libanon hat insgesamt 1,3 Millionen Kriegsvertriebene aus Syrien aufgenommen. Dies sei ein Ausdruck grosser Solidarität der libanesischen Bevölkerung und der Behörden, sagte Berset gemäss Mitteilung des eidgenössischen Departements des Innern.
Gegenüber RTS sagte der Bundespräsident, die Position der Schweiz sei einfach und klar: Es müsse dafür gesorgt werden, dass die Rückkehr der syrischen Flüchtlinge unter guten Bedingungen vonstatten gehen könne - freiwillig und würdevoll. Derzeit seien die Voraussetzungen dafür jedoch nicht gegeben. Die Schweiz setzt sich unter anderem für den Schutz und die Grundversorgung von Flüchtlingen und Bedürftigen im Libanon ein.
Alain Berset hat am Montag unter anderen den libanesischen Staatspräsidenten Michel Aoun und Premierminister Saad Hariri getroffen. Am Dienstag wird er im Norden des Libanon ein Zeltlager syrischer Flüchtlinge besuchen.