Gestern Sonntag verunglückte ein britischer Basejumper in Lauterbrunnen BE. Rettungskräfte konnten den Mann nur noch tot bergen.
In Mürren auf dem Gemeindegebiet von Lauterbrunnen BE verunglückte gestern Sonntag ein britischer Basejumper (†44). Der Risikosportler wollte sich mit Gleichgesinnten von der Absprungstelle «Nose 3» in die Tiefe stürzen.
Nach seinem Absprung gegen 14:30 Uhr prallte er plötzlich gegen die Felswand. Anschliessend blieb er an einem Feslvorsprung hängen. Die alarmierten Rettungskräfte der Air Glacier und der Alpinen Rettung Schweiz konnten bei ihrem Eintreffen an der Unfallstelle nur noch den Tod des 44-Jährigen feststellen.
Was der Grund dafür ist, dass der Brite die Kontrolle über seinen Flug verlor, ist noch nicht geklärt. Die Kantonspolizei Bern hat Ermittlungen aufgenommen. (krj)
Es ist eine der grössten Dramen in der Tennis-Geschichte. Von einem Service von Stefan Edberg getroffen, stürzt Dick Wertheim und stirbt später an seinen schweren Kopfverletzungen.
Die US Open in New York starten und feiern die 50. Ausgabe. Doch in New York wird nicht nur dieses schöne Jubiläum begangen. Gleichzeitig ist es 35 Jahre her, seit sich dort eine der grössten Dramen in der Geschichte des Tennis ereignete. 35 Jahre, seit Linienrichter Richard «Dick» Wertheim sein Leben liess.
Es ist der 10. September 1983, als Stefan Edberg im Junioren-Turnier gegen Patrick McEnroe spielt. Der Schwede ist damals noch am Anfang seiner Karriere, 17 Jahre alt. Beim Junioren-Turnier der US Open tritt er als Nachwuchs-Champion von Wimbledon und French Open an.
Doch im Halbfinal gegen McEnroe ist das alles weit weg. Edberg trifft mit einem ersten Aufschlag den Linienrichter Richard Wertheim. Der 61-Jährige will dem Ball ausweichen, doch er trifft ihn in der Hüftgegend. Wertheim verliert das Gleichgewicht und stürzt, mit dem Kopf prallt er voll auf den harten Untergrund.
Wertheim zieht sich schwere Kopfverletzungen zu. Während Edberg geschockt dasitzt, wird Dick Wertheim ins Krankenhaus gebracht. Er ist nicht bei Bewusstsein und wird dieses auch nicht wieder erlangen. Fünf Tage später ist er tot.
Die Familie von Dick Wertheim verklagt ein Jahr nach dem Drama den US-Tennis-Verband auf 2,25 Millionen US-Dollar. Sie wirft dem Verband Fahrlässigkeit vor und dass man nicht angemessene Sicherheitsvorkehrungen für die Schiedsrichter getroffen habe, hat mit dem Vorhaben aber kein Erfolg.
In einer Zeit ohne Social Media sorgt der Fall kaum für Schlagzeilen. Auch Edberg spricht nicht öffentlich darüber. Der Schwede soll sich damals Gedanken gemacht haben, die Karriere zu beenden, bevor sie richtig angefangen hat. Doch Edberg überwindet das Drama.
Am Tag nach dem Unfall gewinnt er das Junioren-Turnier im Final gegen Simon Youl. Später triumphiert er auch noch bei den Australian Open und ist bis heute der einzige Spieler, der den Junioren-Grand-Slam realisieren konnte. Später ist er auch bei den Grossen mit 6 Grand-Slam-Titeln und 72 Wochen als Weltnummer 1 einer der erfolgreichsten aller Zeiten. (sme)
Madrid – Die spanische Polizei hat insgesamt 67 Kilogramm Kokain beschlagnahmt, das in ausgehöhlten Ananas versteckt war. Die Droge wurde nach Polizeiangaben vom Montag in einer Ananas-Lieferung im Grossmarkt Mercamadrid in Madrid entdeckt.
Demnach war die Ladung von Costa Rica aus ins portugiesische Setúbal verschifft und auf dem Landweg weiter nach Madrid gebracht worden. Jede Ananas sei «perfekt ausgehöhlt und mit kompakten Zylindern» gefüllt gewesen, die jeweils 800 bis 1000 Gramm Kokain enthalten hätten, erklärte die Polizei.
Um den chemischen Geruch der Droge zu überdecken und das Auffinden der Substanz zu verhindern, seien die Früchte mit Wachs oder gelbem Paraffin ausgelegt worden. Sieben Verdächtige seien festgenommen worden - drei in Madrid und vier in Barcelona.
Spanien ist wegen seiner engen historischen und sprachlichen Verbindungen zu Lateinamerika das Haupteingangstor für Drogen aus der Region, insbesondere aus Kolumbien. Die Drogenschmuggler lassen sich immer wieder neue Verstecke einfallen. Unter anderem fand die spanische Polizei bereits Drogen in Brustimplantaten, in einer Perücke, in einem Gipsverband und in einem Geschirrservice. (SDA)
ZÜRICH - ZH - Nach dem Grossbrand in der Nähe des Zürcher Hauptbahnhofs läuft der Verkehr zu Wochenbeginn problemlos. Auch Rauch- und Feuergeruch sind verschwunden. Hinter den Kulissen aber geht die Arbeit erst richtig los.
Nebst der Brandursache, die Gegenstand der Ermittlungen ist, klärt die Hausbesitzerin nebst versicherungstechnischen Details auch die Situation mit den vorgesehenen Mietern ab.
Der Gebäudekomplex befand sich zum Zeitpunkt des Brandes in Renovation, er war also leer stehend. Vermietet sind die Räume aber bereits. Mit dem Co-Working-Anbieter No18 etwa besteht für die Zeit danach, also ab Ende 2019, bereits ein Mietvertrag. «Wir wissen noch nicht, wie es weiter geht. Wir klären mit Hochdruck alles ab», sagt Vasco Cecchini, Leiter Unternehmenskommunikation der PSP Swiss Property, welcher die Liegenschaften gehören zu Keystone-SDA.
Cecchini hat vom Brand unmittelbar am Samstag erfahren. «Der Schock war gross, wir sind aber sehr erleichtert, dass es glücklicherweise zu keinem Personenschaden kam mit Ausnahme eines Polizisten, der ein Hörtrauma erlitt». Von weiteren Verletzten hatten die Rettungskräfte nach eigenen Angaben vom Samstag keine Kenntnis.
Abgeklärt werden müssen in den nächsten Wochen auch denkmalschützerische Aspekte. Die Gebäude aus der Belle Epoque sind im kommunalen Inventar für Denk- und Heimatschutz erfasst, also jenem der Stadt Zürich.
Noch nicht beziffert ist der Sachschaden. Die Brandursache ist ebenfalls noch unklar. Diese Untersuchungen führen die Staatsanwaltschaft Zürich-Sihl, Detektive der Stadtpolizei sowie Brandermittler der Kantonspolizei durch. Die Polizei sucht noch immer Zeugen. (SDA)
«Ich bin umgezogen. Der bisherige Mietzins war mehr als 20 Prozent tiefer, wie ich vom Vormieter erfuhr. Was kann ich tun? Ich will das Verhältnis zum neuen Vermieter nicht belasten», schreibt unser Leser. Thomas Meyer nimmt Stellung zu dieser Lebensfrage.
Wohnen ist ein Grundrecht, und mit einem Grundrecht sollte nicht spekuliert werden dürfen. Es sollte schlicht verboten sein, aus Wohnungen einen derartigen Profit zu schlagen, wie es getan wird. Der Leitzins ist in den vergangenen Jahren stetig gesunken, die Mieten aber sind währenddessen immer weiter gestiegen, und die Immobilienlobby redet sich mit dem Marktwert heraus – den sie mit den hohen Mieten wohlgemerkt selbst erzeugt. Die Politik müsste diesem Treiben einen Riegel schieben und für ausreichend günstigen Wohnraum sorgen. Die meisten Menschen sind nun mal keine Topverdiener.
Aber das Schweizer Parlament ist bürgerlich dominiert, und das bedeutet leider: mieterfeindlich. Derzeit sind mehrere Vorstösse hängig, die das ohnehin schon dürftige Mietrecht weiter aushöhlen sollen. Unter anderem soll der Anfangsmietzins (jener des Vormieters) offiziell verheimlicht werden können. Ein Skandal – doch das Volk akzeptiert ihn. Was sollen wir auch tun, fragt es sich schulterzuckend. Dabei kann man durchaus handeln: indem man Mitglied wird im Mieterverband sowie Politiker und Parteien wählt, die sich ebenfalls für die Mieter einsetzen. Oder überhaupt wählen geht.
Gesetzlich erlaubt ist eine Mietzinserhöhung von 10 Prozent, und Sie haben nach Mietbeginn 30 Tage Zeit, eine Erhöhung anzufechten, die darüber hinausgeht. Das ist Ihr gutes Recht und sollte Sie mehr interessieren als das Verhältnis zu Ihrem Vermieter, dem Ihre Befindlichkeit herzlich egal ist – wie man sieht. Wehren Sie sich, und zwar nicht nur für sich, sondern für alle Mieter. Ein raffgieriger Immobilienbesitzer ist wie ein übergriffiger Mann: Jede Untat, die man ihm durchgehen lässt, bestätigt ihm die Richtigkeit seines Handelns und lädt ihn ein, es zu wiederholen. Und das darf nicht sein.
Jugendliche sind am Wochenende auf dem Weg zu einer Waldhütten-Party in Rüti bei Büren BE verunfallt. Sie rasten durchs Quartier und krachten in ein parkiertes Auto. Anwohner fordern, das Waldhaus nicht mehr an so junge Leute zu vermieten.
Bei einem Selbstunfall donnerte in der Nacht auf Sonntag eine Gruppe Jugendlicher mit ihrem Auto in Rüti bei Büren BE in ein parkiertes Auto – mitten im ruhigen Wohnquartier. Anwohnerin Diana Moser hörte kurz nach Mitternacht einen heftigen Knall. «Wir schreckten aus dem Bett hoch. Das Auto war viel zu schnell unterwegs, wir hörten nämlich schon den Motor heulen, als es angefahren kam.» Er habe die Kurve mit diesem Tempo einfach nicht erwischt. Im Quartier werde rumerzählt, dass der Fahrer keinen Ausweis hatte, alkoholisiert war und mehr als doppelt so schnell als die erlaubten 50 km/h gefahren sei. Moser: «Auch Drogen sollen im Auto gefunden worden sein.»
Die Kantonspolizei Bern bestätigt den Unfall, hält sich aber mit Informationen zu Drogen und Alkohol zurück. Polizeisprecherin Sarah Wahlen: «Die Unfallursache wird nun abgeklärt, weshalb wir keine genaueren Angaben zu den Umständen machen können.» Eine Person sei leicht verletzt worden und musste zur Kontrolle ins Spital.
Waldhaus-Partys mit unerwünschten NebeneffektenWohin die Jugendlichen wollten, weiss Diana Moser ganz genau: «Sie wollten zu einer Party im Waldhaus – keine 500 Meter von uns entfernt.» Die Musik von der Party sei bis 4 Uhr morgens noch zu hören gewesen. Ihr Mann habe um 6 Uhr bei einem Spaziergang mit dem Hund immer noch Betrunkene rumtorkeln sehen und erspähte zahlreiche herumliegende Glasflaschen.
Jugendliche würden immer wieder Mal solche feuchtfröhlichen Partys in der Waldhütte veranstalten, so Moser. Sie habe jedesmal «ein schlechtes Gefühl im Bauch», wenn wieder ein Fest anstehe. Nach dem Feiern würden die Burschen und Mädchen nämlich mitten in der Nacht oder am morgen früh durchs Quartier laufen und dabei «lärme und liire». Der Autounfall brachte bei Moser nun endgültig das Fass zum überlaufen. Sie fordert: «Die Burgergemeinde soll besser prüfen, wem sie die Waldhütte vermietet und kontrollieren gehen. Ein 60. Geburtstag ist immer noch etwas anderes als eine Suff-Party von Jungen.»
Bald eine Alterslimite, um Waldhütte zu mieten?Beatrice Vonaesch, die Verwalterin des Waldhauses der Burgergemeinde Rüti, nimmt gegenüber BLICK Stellung. Der Mieter, ein 18-Jähriger, sei vertrauenswürdig gewesen und habe sich am Sonntag auch gut um die Aufräumarbeiten gekümmert. Selbst seine Eltern waren bei der Abgabe dabei und alle zeigten sich sehr betroffen über den Autounfall. «Aber was können sie oder die Burgergemeinde dafür?»
Glasflaschen würden bei der Abnahme keine mehr herumliegen, sagt Vonaesch. «Wer die Hütte mietet, muss sie aufräumen und ich nehme das ab.» Es komme manchmal aber auch vor, dass Fremde mitten in der Nacht die Feuerstelle vor dem Waldhaus ausuchen und dort trinken. Darüber habe die Burgergemeinde keine Kontrolle.
Vonaesch macht sich nach dem Vorfall jedoch viele Gedanken zur Vermietung. «Vielleicht müssen wir eine Alterslimite von 22 oder sogar 25 Jahren einführen. In Büren wird die Waldhütte zum Beispiel nur noch an Leute ab 30 vermietet. Aber das finde ich auch schade für die Jungen.»
Der Scheidungskampf mit Ex-Mann Stephen Belafonte war für Mel B. so traumatisch, dass sie sich in Sex und Alkohol flüchtete. Jetzt will sie sich Hilfe holen.
In einem offenen Statement kündigt Ex-Spice-Girl Mel B. (43) an, sich professionelle Hilfe zu holen. Die Sängerin gibt zu, sich mit Sex und Alkohol zu betäuben und sich deshalb im nächsten Monat in einer Entzugsklinik behandeln zu lassen. Die «America’s Got Talent»-Jurorin erklärte gegenüber «The Sun», dass sie aufgrund der bitteren Scheidungsschlacht mit Stephen Belafonte (43) mit vielen Problemen zu kämpfen habe.
«Trinke, um meinen Schmerz zu betäuben»«Die letzten sechs Monate waren unglaublich schwierig für mich. Ich habe an meinem Buch gearbeitet, und es war für mich traumatisch, eine von emotionalem Missbrauch geprägte Beziehung wiederzuerleben und mich mit so vielen massiven Problemen in meinem Leben auseinanderzusetzen.» Mel B. schreibt weiter: «Ich bin sehr ehrlich, wenn es darum geht, dass ich trinke, um meinen Schmerz zu betäuben. Das ist nur ein Weg, mit dem viele Leute verstecken, was wirklich abgeht. Manchmal ist es zu hart, um mit all den Emotionen umzugehen, die ich fühle. Aber das Problem war nie Sex oder Alkohol – es ist das, was darunter ist. Ich bin mir bewusst, dass ich in einer Krise stecke.»
Die Sängerin verrät, dass bei ihr eine posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert wurde. Sie spreche öffentlich darüber, weil sie wisse, dass viele Leute Ähnliches durchmachen – sie wolle auf die Problematik aufmerksam machen. Mel B. erklärt weiter, dass sie vor allem für ihre drei Töchter wieder gesund werden wolle: «Ich arbeite daran, eine bessere Version von mir zu werden, für meine Kinder – die ich mehr liebe als mich selbst – und all die Leute, die mich unterstützen.»
Im vergangenen Jahr sagte Mel B. in Gerichtsdokumenten aus, dass Belafonte sie physisch und emotional missbraucht habe. Er habe sie gezwungen, Sex mit anderen Frauen zu haben. Belafonte stritt die Vorwürfe ab. Das Paar ist seit Dezember offiziell geschieden.
Aaron Carter war einer ihrer LiebhaberLaut einer Freundin der Sängerin, die ebenfalls als Nanny für die Familie arbeitete, habe Mel B. mit drei Männern täglich geschlafen. Unter anderem sei Ex-Popstar Aaron Carter (30) einer ihrer Bettgespielen gewesen. Rusty Updegraff sagt: «Sie braucht Hilfe, lebt aber in ihrer eigenen Welt. Mel wurde in den vergangenen Jahren immer verrückter, und ich habe genug. Sie trinkt jeden Tag, an dem sie nicht arbeitet. Ihr sexueller Appetit ist ausser Kontrolle. Ich mache mir auch Sorgen über ihre Ausgaben. Sie kriegt viel Geld, schmeisst aber alles aus dem Fenster.» (kad)
Nach der Rettung der Fussballmannschaft will die Regierung die Höhle sicherer machen. Darunter ein Alarmsystem und Gehwege.
Die spektakuläre Rettung der Junior-Fussballmannschaft samt Trainer aus der Tham Luang, Anfang Juli, sie ist unvergessen. 17 Tage lang mussten die Buben unter der Erde ausharren, bis Marine-Taucher sie befreien konnten. Die Mannschaft wollte trotz Regenzeit die Höhle erkunden, wurde aber von heftigen Niederschlägen überrascht. Die plötzlich eintretenden Wassermassen zwangen sie immer tiefer in die Höhle.
Japaner unterstützen BehördenDamit so etwas nicht noch einmal passiert, soll Tham Luang sicherer werden. Um die Behörden vor Ort zu unterstützen, hat sich die japanische Stadt Tamura eingeschaltet, die viel Erfahrung mit der Sicherung von Höhlen hat. Die Stadt hatte mit der Nuklearkatastrophe von Fukushima und dem Tsunami zu kämpfen.
Bisher geplant sind für Tham Luang: ein Alarmsystem, Gehwege und Keramiklichter. Dazu ist ein eigenes Management für die Sicherheit vorgesehen, wie die thailändische Zeitung «Der Farang» berichtet.
Die Rettung der Fussballmannschaft wurde weltweit verfolgt. Die Behörden vor Ort wollen aus der Gegend rund um die Höhle einen Nationalpark machen, hoffen, dass die Höhle eine Touristenattraktion wird. (jmh)
Ein Stadtfest gerät im ostdeutschen Chemnitz ausser Kontrolle: Nachdem ein Mann (35) bei einem Krach erstochen wird, formen sich spontane rechtsextreme Demos. Dort kommt es zu üblen Szenen.
In Chemnitz im ostdeutschen Bundesland Sachsen bereitet sich die Polizei nach den Ausschreitungen vom Sonntag auf neue Kundgebungen vor. Im Internet gebe es verschiedene Aufrufe zu Demonstrationen, sagte eine Sprecherin der Chemnitzer Polizei am Montag. Derzeit liefen Planungen, wie damit umgegangen werden solle.
Ein 35-jähriger Deutscher war bei einer Messerstecherei tödlich verletzt worden. Am Montag Nachmittag hat die Staatsanwaltschaft Haftbefehle gegen zwei Tatverdächtige beantragt. Gesucht wird ein 23-jähriger Syrer und ein 22-jähriger Iraker, die am Sonntag vorläufig festgenommen worden waren. Sie werden dringend verdächtigt, nach einem Streit ohne Grund auf ihr Opfer eingestochen zu haben.
Am Sonntag kam es nach Medienberichten bei Demonstrationen zu Jagdszenen auf Migranten. Die Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig zeigte sich im Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) entsetzt: «Dass es möglich ist, dass sich Leute verabreden, ansammeln und damit ein Stadtfest zum Abbruch bringen, durch die Stadt rennen und Menschen bedrohen - das ist schlimm.»
Auch die deutsche Bundesregierung hat die Übergriffe auf Migranten scharf verurteilt. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte am Montag: «Was gestern in Chemnitz stellenweise zu sehen war und was ja auch in Videos festgehalten wurde, das hat in unserem Rechtsstaat keinen Platz.»
Nach Angaben der Chemnitzer Polizei war am Sonntag in sozialen Medien zu Kundgebungen aufgerufen worden. Auch die Chemnitzer AfD hatte für eine «Spontandemo gegen Gewalt» auf ihrer Facebook-Seite mobilisiert.
Am Sonntag versammelten sich der Polizei zufolge rund 800 Menschen. Die Kundgebungsteilnehmer hätten keinerlei Kooperationsbereitschaft gezeigt und seien durch die Innenstadt gezogen. Zu den Organisationen, die zu Protesten aufgerufen haben, gehört die rechtsextreme Hooligan-Gruppe «Kaotic Chemnitz».
Rechtsextreme auf der Strasse«Um ein deutliches Zeichen zu setzen, forderte eine sportlich-orientierte Gruppe des Chemnitzer FC unter dem Motto 'unsere Stadt - unsere Regeln' dazu auf, gemeinsam gegen die zunehmende Gewalt von Ausländern auf die Strasse zu gehen», heisst es auf deren Facebook-Seite. Der Verfassungsschutz stuft «Kaotic Chemnitz» als rechtsextrem ein.
In sozialen Medien sind Aufnahmen zu sehen, wie Kundgebungsteilnehmer andere Menschen bedrohen. «Ein schrecklicher Mord, dessen Hintergründe unklar sind, wird in #Chemnitz aufs Widerlichste für rassistische Ausschreitungen instrumentalisiert», twitterte die Bundestagsabgeordnete der Linken, Martina Renner.
Nach Angaben der Polizei war es in der Nacht zum Sonntag zu Auseinandersetzungen «zwischen mehreren Personen unterschiedlicher Nationalität» gekommen, bei denen der 35-Jährige tödlich und ein 33-Jähriger und ein 38-Jähriger schwer verletzt worden seien. Zwei 22 und 23 Jahre alte Verdächtige seien festgenommen worden. (SDA)
Nicht Arbeitslosigkeit und Asylfragen beschäftigen junge Schweizer am stärksten, sondern die Frage, wie viel Geld ihnen im Alter bleibt. CS-Experten deuten das Resultat des diesjährigen Jugendbarometers positiv.
Noch dauert es Jahrzehnte, bis sie ins Pensionsalter kommen, trotzdem macht die Altersvorsorge Jugendlichen in der Schweiz schon heute Bauchweh. Wie sie einst ihren Lebensabend finanzieren sollen, ist gemäss dem Credit-Suisse-Jugendbarometer gar die neue Hauptsorge bei Jungen.
Positiv bewertet das CS-Experte Manuel Rybach. Das Resultat verweise auf eine «bemerkenswerte Weitsicht jüngerer Generationen». Rybach vermutet, dass die Abstimmung und Debatte zur Altersvorsorge dazu beigetragen hätten, dass die Jungen die Problematik so stark bewegt. Nun sei die Politik gefordert.
Völlig überraschend kommt die Sorge um die Altersvorsorge nicht. Seit 2012 beschäftigt das Thema junge Schweizer zunehmend.
Anderswo ist Korruption dringlicherDie Sorge um die Altersvorsorge macht die Schweizer Jugendlichen zu Exoten im internationalen Vergleich. Denn in keinem anderen untersuchten Land taucht diese Sorge unter den Top Ten auf.
Was beschäftigt Junge anderswo am meisten? In den USA und Singapur sind es die Arbeitslosigkeit, in Brasilien die Korruption. Arbeitslosigkeit ist hierzulande die drittgrösste Sorge unter Jugendlichen. Korruption dagegen taucht unter den grössten Sorgen nicht auf.
Weniger dringlich schätzen junge Schweizer die Themen Zuwanderung und Asylfragen ein. Auch das ein Trend. Ein Drittel der Befragten schätzt das Verhältnis zu jungen Ausländern heute als immer harmonischer ein. Vor einigen Jahren war nur etwa jeder Zehnte dieser Meinung.
Nicht nur DigitalisierungWas führt zu den gesellschaftlichen Veränderungen bei den Jungen? Laut dem CS-Jugendbarometer ist es nicht alleine die Digitalisierung. «Es zeichnet sich auch ein neues Wertebild ab», so der Eindruck der Experten. Das wiederum führe zu neuen Organisations- und Wirtschaftsformen, etwa dem Teilen – der sogenannten Sharing Economy.
Rund die Hälfte der Jugendlichen hat Portale wie Airbnb schon genutzt. Denn damit kann man sich Sachen leisten, die andernfalls unerreichbar wären. Trotzdem: Wertvolles möchten die Jungen für sich alleine haben, so die Studie.
Für den Jugendbarometer wurden rund 1000 Jugendliche in der Schweiz, Brasilien, den USA und Singapur befragt. Durchgeführt wurde die Umfrage online vom Forschungsinstitut GfS Bern.
Sportlich geht es bei GC unter Thorsten Fink langsam aber sicher aufwärts. Doch die Fans des 27-fachen Meisters fühlen sich vor den Kopf gestossen.
Fünf Runden sind bereits gespielt. GC hat nach dem 2:1-Erfolg gegen Sion, dem ersten Dreier seit vier (!) Monaten, die Rote Laterne an Aufsteiger Xamax weitergegeben.
4200 Fans kommen am Samstag bei nur 13 Grad in den Letzigrund. Auffallend: In der Fan-Kurve tragen alle GC-Anhänger noch alte Shirts. Kein Wunder: Der Rekord-Meister bietet als einziger Klub der Liga noch keine Leibchen der aktuellen Saison an! Und das fünf Wochen nach Saisonstart.
Wer online Trikots kaufen will, findet nur Shirts der abgelaufenen Horror-Saison. Immerhin mit 35 % Ermässigung.Der GC-Fan fragt sich: Wann gibt es endlich Leibchen der laufenden Spielzeit zu kaufen?
Auf BLICK-Anfrage heisst es bei GC: «Die Trikots werden in den kommenden Tagen erhältlich sein. Zu Verzögerungen kam es einerseits aufgrund der Vertragsunterschriften mit unseren Sponsoren erst kurz vor Saisonbeginn, andererseits aufgrund der verzögerten Lieferung seitens unseres Ausrüsters.»
Nicht rund läuft es GC auch mit dem Fan-Shop im Zürcher Niederdorf. Er ist seit längerer Zeit geschlossen. Weshalb? GC lässt ausrichten: «Der GC-Fanshop im Niederdorf wurde zusammen mit dem GC-Fanprojekt ins Leben gerufen. Die personellen Ressourcen beim GC-Fanprojekt sind jedoch zurzeit anders investiert. Das Ziel ist es gleichwohl, den Fanshop baldmöglichst wieder zu öffnen.»
Und dann haben die Zürcher wieder Puff mit ihrem Fan-Shop, im wörtlichen Sinn. Denn auf der gegenüberliegenden Strassenseite befindet sich ein Haus mit vielen meist rot beleuchteten Fenstern. Darin sitzen leicht bekleidete Damen auf Bar-Hockern – und bieten ihre Liebesdienste an.
Da kann ein Familienvater im Fan-Shop (falls er offen ist...) dann schon mal in Erklärungsnot geraten, wenn ein neugieriges Kind beim Blick aus dem Fenster fragt: «Papi, weshalb hat diese Frau fast keine Kleider an?» Puff mit dem Fan-Shop.
Sydney – Erstmals seit fast vier Jahren hat wieder ein Flüchtlingsboot Australien erreicht. Die Insassen des vietnamesischen Schiffs flohen nach Angaben der Regierung vom Montag in den Mangrovenwald beim Daintree River nördlich von Cairns im Bundesstaat Queensland.
Das Boot der Flüchtlinge war am Sonntag vor der Küste auf Grund gelaufen. Der Polizeiminister von Queensland, Mark Ryan, sagte dem Sender ABC, dass 15 Bootsinsassen inzwischen gefunden worden seien.
Medienberichten zufolge waren sie bei guter Gesundheit. Laut ABC wurden zwei vermisst, darunter der Kapitän. Die Zeitung «Courier Mail» aus Brisbane sprach dagegen von bis zu 20 Vermissten.
Australien will Rückführung in UrsprungsländerDer Wald am Daintree River ist Lebensraum zahlreicher gefährlicher Raubtiere und Reptilien, vor allem leben dort Krokodile und Giftschlangen. «Ich hoffe, dass die Menschen, wie viele auch immer es sind, gefunden werden - das ist keine angenehme Gegend, in der sie da sind», sagte der Chef der örtlichen Rettungsdienste, Peter Rinaudo.
Innenminister Peter Dutton sagte, das Flüchtlingsschiff sei aus Vietnam gekommen. Es sei das erste Flüchtlingsboot seit 2014, das Australien erreicht habe. Dutton machte keine Angaben zur Zahl der Insassen oder deren Nationalitäten. Die Behörden würden sich darum kümmern, dass die Flüchtlinge in ihre Herkunftsländer zurückgebracht würden.
Australien lässt Bootsflüchtlinge grundsätzlich nicht ins Land. Stattdessen werden sie entweder zurückgeschickt oder in Lagern auf der zu Papua-Neuguinea gehörenden Insel Manus und auf der Pazifikinsel Nauru interniert; dort landen sogar anerkannte Asylbewerber. Anerkannte Flüchtlinge will Canberra von den Lagern in Drittstaaten umsiedeln. (SDA)
BERN - Die Pendlerströme zwischen den Gemeinden haben deutlich zugenommen. Zürich zieht dabei am meisten Zupendler an. Und mehr als die Hälfte der Pendler fährt mit dem Auto zur Arbeit. Das zeigen Zahlen des Bundesamts für Statistik.
In der Schweiz gab es 2016 fast 4 Millionen Arbeitspendler. Als solche werden in der Verkehrsstatistik alle Erwerbstätigen bezeichnet, die einen fixen Arbeitsort ausserhalb ihres Wohngebäudes haben.
71 Prozent von ihnen pendelten in eine andere Gemeinde zur Arbeit – deutlich mehr als 1990 mit erst 59 Prozent, wie Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) zeigen.
Grössere Pendlerströme im Mittelland«Entsprechend durchziehen heute weitaus grössere Pendlerströme das Schweizer Mittelland und die Alpentäler als noch vor wenigen Jahrzehnten», stellt das BFS fest. Insbesondere sind die Pendlerströme zwischen den grossen Städten und den Agglomerationen deutlich angewachsen, etwa zwischen Bern und Zürich oder Basel und Zürich.
«Während die Schweizer Grossagglomerationen 1990 noch weitgehend gesonderte Arbeits- und Wohnungsmarktregionen bildeten, sind manche von ihnen mittlerweile in intensive Austauschbeziehungen zueinander getreten», so das BFS.
Allerdings ortet es die Sprachgrenzen «ein Stück weit als Pendlerbarrieren». Ein Beispiel: 2014 bewegten sich nur etwa ein Siebtel so viele Personen zwischen Bern und Lausanne wie zwischen Bern und Zürich, obwohl der Zeitbedarf für die beiden Strecken ähnlich gross ist. Auch zwischen dem deutschsprachigen Ober- und dem französischsprachigen Unterwallis zeigt sich ein deutlicher «Röstigraben».
Zürich ist ein PendlermagnetEin wenig überraschender Befund ist: Zürich ist landesweit die Stadt mit den weitaus meisten Zupendlern. Insgesamt rund 223'000 Erwerbstätige begaben sich 2014 von anderen Schweizer Gemeinden aus in die Limmatstadt zur Arbeit.
Die nächstgrösseren Pendlermagnete bilden die Städte Bern mit 103'000, Basel mit 69'000, Genf mit 60'000 und Lausanne mit 56'000 Zupendlern (jeweils ohne Grenzgänger).
Der Kantonsvergleich zeigt zudem, dass Basel-Stadt und Zug gemessen an ihrer Grösse am meisten Pendler aus anderen Kantonen anziehen.
Die Hälfte pendelt mit dem AutoWas die Pendlerstatistik ebenfalls zeigt: Etwas mehr als die Hälfte der Pendler (52 Prozent) benutzte 2016 als Hauptverkehrsmittel für den Arbeitsweg das Auto.
30 Prozent begaben sich mit dem öffentlichen Verkehr zur Arbeit sowie 15 Prozent zu Fuss oder mit dem Velo. Durchschnittlich legten die Arbeitspendler pro Arbeitsweg 14,8 Kilometer zurück und benötigten dafür 30 Minuten.
«Die Wahl des Hauptverkehrsmittels hängt stark von der Länge des Arbeitswegs ab», schreibt das BFS. So kamen 2016 das Zufussgehen und das Velo bei den Arbeitswegen unter 5 Kilometern auf beträchtliche Anteile von 21 beziehungsweise 19 Prozent.
Bei den mittellangen Arbeitswegen dominierte der Personenwagen, dessen Anteil an den Hauptverkehrsmitteln bei den Wegen zwischen 10 und 20 Kilometern mit 68 Prozent besonders gross war.
Die Bedeutung der Eisenbahn ist bei den kurzen Arbeitswegen minimal, steigt mit zunehmender Distanz aber stark an und erreicht bei den Strecken von über 50 Kilometern einen Anteil von mehr als die Hälfte.
Männer fahren häufiger Auto als FrauenDer Vergleich der Verkehrsmittelwahl nach Bevölkerungsgruppen zeigt, dass der Anteil der Autopendler bei den Männern mit 56 Prozent grösser ist als bei den Frauen (48 Prozent). Motorräder werden von den männlichen Pendlern sogar dreimal so häufig als Hauptverkehrsmittel für den Arbeitsweg eingesetzt wie von den weiblichen – allerdings sind die entsprechenden Anteile mit 2,4 beziehungsweise 0,8 Prozent gering.
Und noch etwas fällt auf: Jüngere Menschen geben häufiger dem öffentlichen Verkehr den Vorzug als ältere. «Bei der jüngsten Gruppe, jener der 15- bis 24-Jährigen, ist der besonders hohe ÖV-Anteil von 47 Prozent aber auch darauf zurückzuführen, dass viele von ihnen noch nicht über einen Führerschein für Personenwagen verfügen oder sich noch kein Auto leisten können», erklärt das BFS.
Stürmernot macht erfinderisch. Der Berater von Nicklas «Lord» Bendtner steht in Kontakt mit dem FCZ.
Nach dem Wechsel von Raphael Dwamena zu Levante und dem überstürzten Abgang von Michi Frey zu Fenerbahce hat der FCZ mit Stephen Odey nur noch einen Stürmer im Kader. Klar muss ein weiterer her, will man in der Liga, dem Cup und der Europa League bestehen. «Am liebsten ein grossgewachsener Mittelstürmer», sagt Trainer Ludovic Magnin.
Assan Ceesay (24), Shootingstar beim FC Lugano, gilt als Wunschlösung. 188 Zentimeter gross und schnell. Doch Lugano-Boss Renzetti soll rund 2,5 Mio. Fr. verlangen. Für einen Angreifer, der noch vor sechs Monaten in der Challenge League spielte.
Richtig gross wäre auch der Däne Nicklas Bendtner (30). Nicht nur wegen seiner Körpergrösse (193 cm). Der «Lord» ist eine Riesen-Nummer, stürmte für Arsenal, Juventus und Wolfsburg. BLICK erfuhr: Der Däne wurde nun dem FCZ angeboten! Spektakel im Letzigrund wäre garantiert. Ein Exzentriker, der oft für bessere Unterhaltung neben als auf dem Platz gesorgt hat.
Bendtner, sagte einst ein dänischer Journalist, sei nur noch ein Garant für Schlagzeilen: «Selbst wenn er sich ausnahmsweise mal gut benimmt, ist das eine Nachricht wert.» Zu einer Weltkarriere bei Real, wie er sie sich einst selbst vorausgesagt hat, kam es nicht.
Der «unsteuerbare» Bendtner schrammt haarscharf am Karriere-Ende vorbei. Doch nach seinem Wechsel in die Provinz findet er in die Spur zurück. Seine Bilanz bei Trondheim: 31 Tore in 69 Spiele. Norwegischer Torschützenkönig und Meister.
Auch die Lausanner Stürmer Simone Rapp (193 cm) und Andi Zeqiri (184 cm) sollen dem FCZ angeboten worden sein. Im Vergleich zum Lord wären sie kleine Nummern. Doch wer ist das nicht?
Das Transferfenster ist noch bis zum 31. August geöffnet.
ZÜRICH - Die Navyboot Schuh-Läden der Gaydoul Group erhalten neue Eigentümer. Wie schon beim Discounter Denner fand Philippe Gaydoul in der Migros einen Abnehmer.
Philippe Gaydoul (46) räumt bei den Luxusmarken weiter auf: Per 1. Januar 2019 übernimmt die Globus-Gruppe der Migros die Marke Navyboot sowie einen Grossteil der Schweizer Boutiquen und Outlets, heisst es in einer Mitteilung der Gaydoul Group.
Zum Kaufpreis wollen sich weder Gaydoul noch die Migros äussern. Allzu viele Millionen dürfte der Detailhandelsriese nicht für Navyboot hingeblättert haben. Die Migros selbst paukt gerade ein Sparprogramm durch. Im kriselnden Modebereich beerdigte sie die Marken Schild und Herren Globus und führt sie nun unter dem Dach von Globus.
Kooperationen, um zu überleben«Der Retailmarkt hat sich in den letzten zehn Jahren dramatisch verändert», lässt sich der Unternehmer in der Mitteilung zitieren. Zu den Gründen für den Verkauf sagt Gaydoul: «Heute braucht es weniger Verkaufsflächen, dafür eine Stärkung des Online-Bereichs und vermehrt Kooperationen.»
Er betont: Navyboot stehe sowohl finanziell wie auch strukturell auf solidem Boden. Daran kamen in den letzten Jahren immer wieder Zweifel auf. Gaydoul kommentierte denn auch nicht mehr, ob er mit den Schuhläden schwarze Zahlen schreibt. Im Interview mit BLICK zur Krise im Detailhandel ein Jahr nach dem Frankenschock, das war im Frühjahr 2016, sagte Gaydoul zur Gewinn-Frage: «Es ist kein Geheimnis, dass es im letzten Jahr noch nicht ganz für schwarze Zahlen gereicht hat.»
Deutschland-Exit bislang ausgeschlossenIn den letzten zwei Jahren kam es bei Navyboot zu mehreren Ladenschliessungen in der Schweiz. Im Juli 2018 machte der SonntagsBlick publik, dass Navyboot auf einen Schlag sechs Läden in Deutschland schliesst. Den gesamten Deutschland-Exit schloss man aus.
Die Gaydoul Group übernahm den Schuhbrand 2008 von den Gebrüdern Bencivenga. Ein Jahr zuvor besiegelte Gaydoul den Verkauf des Discounters Denner an die Migros. Er sollte fortan sein Reich mit Luxusmarken (bislang Uhrenmarke Hanhart) aufbauen. 2009 griff er zur Strumpfmarke Fogal, 2010 zur Fashionmarke Jetset.
Fogal stiess er Ende 2015 wieder ab, einzelne Jetset-Läden wurden geschlossen. Dass Gaydoul sich auch von dieser Marke trennt, dürfte wohl nur noch eine Frage des Preises sein.
So geht es mit Navyboot weiterWird das Navyboot-Netz weiter ausgedünnt? Laut Mitteilung führt die Gaydoul Group die bei ihr verbleibenden Shops in der Schweiz und in Deutschland weiter, allerdings als Lizenznehmerin, so eine Sprecherin. Dabei handelt es sich um 8 Boutiquen und 5 Outlets. Die anderen Läden gehen mit der Marke an Globus.
Die Gaydoul Gruppe werden sich auch künftig auf die Sparten Assets, Immobilien und Beteiligungen konzentrieren, heisst es weiter.
Immerhin: Gaydoul hat für seine bekannteste Beteiligung Navyboot eine Schweizer Lösung gefunden und die Marke nicht in den Osten oder gar nach China verscherbelt. So ging zum Beispiel die Schuhkette Vögele Shoes im Mai in polnische Hände über.
Das 0:1 gegen Luzern schlägt Espen-Trainer Peter Zeidler aufs Gemüt: «Die Luzerner konnten machen, was sie wollten.»
Nassim Ben Khalifa steht zum Interview bereit, als ihn Peter Zeidler in die Kabine zitiert. Der Ton des sonst zugänglichen Trainers lässt erahnen, was auf Ben Khalifa und seine Teamkollegen zukommt: eine Abreibung!
0:1 haben seine Espen verloren – nach einer bedenklichen zweiten Halbzeit, die schon verhängnisvoll beginnt: Pascal Schürpf flankt (56.). Es kommt zum St. Galler Pannen-Tor: Ruben Vargas scheitert an Dejan Stojanovic, den auch noch Kumpel Andreas Wittwer behindert. Idriz Voca sprintet gedankenschnell zum frei liegenden Ball – und macht seinen ersten Profi-Treffer. Voca: «Ein Willens-Tor.»
Der Wille! Nicht nur in dieser Szene entscheidet er zugunsten der Luzerner. Sie reisen zwar als gebeutelter Letzter in die Ostschweiz. Christian Schwegler verteidigt hinten rechts, obwohl seine Physis einen Startelf-Einsatz normal nicht zuliesse.
Und Simon Grether gibt zum ersten Mal den Linksverteidiger. Und doch erzwingen sie den sechsten Sieg gegen die Espen in Serie – und den ersten auf fremdem Platz in dieser Saison. Platz 10 ist vorerst Vergangenheit.
Zeidlers Espen spielen nur zwischen der 30. und der 45. Minute zwar ordentlich – Cedric Itten köpfelt einmal an den Pfosten. Sonst sind sie durchschaubar und fehlerhaft – kurz: eine Enttäuschung.
Vor allem in der ersten Viertelstunde nach der Pause. Zeidler: «Da haben wir versagt. Wir hatten keine Defensivmentalität. Die Luzerner konnten machen, was sie wollten.» Und scherzhaft: «Wir werden nun die Pausengetränke analysieren.»
Nur Tranquillo Barnetta ist in seinen ersten Super-League-Minuten in dieser Saison der Wille anzumerken, etwas zu bewirken.
Andere wie Dereck Kutesa oder Yannis Tafer tauchen ab. Und Fan-Liebling Majeed Ashimeru spielt vor der Pause auffallend gut, müht sich auch danach – leitet aber mit einem bösen Fehlpass das Tor ein. Der FCL hat so kaum Mühe, den Vorsprung zu verteidigen. Trainer René Weiler: «Kämpferisch wars einwandfrei.» Worte, die Zeidler für sein Team nicht wählt.
Der Hauseigentümerverband startete zig Anläufe, um den Eigenmietwert abzuschaffen – ohne Erfolg. Doch diesmal könnte es klappen.
Eigenheimbesitzer habens gut: Sie können die Hypothekarzinsen bei den Steuern abziehen. Und wenn sie die Wohnung oder das Haus renovieren und den Garten aufpeppen, so können sie die Kosten ebenfalls steuerlich geltend machen.
Doch ganz so gut haben sie es auch wieder nicht: Sie müssen auf der anderen Seite den sogenannten Eigenmietwert als Einkommen versteuern, obschon ja das Eigenheim, das sie selber bewohnen, gar keinen Mietertrag abwirft.
So falsch ist das nicht, wie viele kolportieren. Mieterinnen und Mieter können ihre Miete auch nicht vom steuerbaren Einkommen abziehen.
Der Verband der Hauseigentümer startete zig Anläufe, um den Eigenmietwert abzuschaffen. Sowohl das Volk als auch das Parlament lehnten sie ab. Jetzt könnte es klappen: Die Wirtschaftskommission des Ständerats erteilte dem Bundesrat den Auftrag, eine entsprechende Vorlage auszuarbeiten. Doch wenn der Eigenmietwert abgeschafft wird, sollen auch die Abzugsmöglichkeiten für Hypozinsen und Unterhalt abgeschafft oder zumindest eingeschränkt werden.
Mehr Informationen zum Eigenmietwert und der geplanten Revision durch die WAK lesen Sie hier.
Papst Franziskus hat einen Tipp, wie man mit Kindern mit homosexuellen Neigungen tun soll – früh genug zum Psychiater.
Papst Franziskus hat sich dafür ausgesprochen, Kinder mit homosexuellen Neigungen zum Psychiater zu schicken. Das Oberhaupt der katholischen Kirche äusserte diese Auffassung am Sonntag während einer Pressekonferenz im Flugzeug auf dem Rückweg von seinem zweitägigen Irlandbesuch nach Rom.
Auf die Frage eines Journalisten, was er Eltern eines möglicherweise homosexuellen Kindes sagen würde, antwortete Franziskus, er würde ihnen raten, «zu beten, nicht zu verurteilen, Gespräche zu führen, zu verstehen, dem Sohn oder der Tochter einen Platz zu geben«.
Gerade in der Kindheit könne die Psychiatrie viel erreichen, fügte der argentinische Papst hinzu. 20 Jahre später sehe es anders aus. «Ich würde nie sagen, dass Schweigen ein Gegenmittel ist. Seinen Sohn oder seine Tochter mit homosexuellen Tendenzen zu ignorieren, ist ein Mangel an Väterlichkeit oder Mütterlichkeit». (SDA)
BERN - Der Bundesrat hat sein Versprechen, einen Teil der Antiterrorkosten der Flughäfen zu übernehmen, nicht eingehalten. Der politische Druck steigt jetzt aber, zumal der Bund für die Sicherheit auf Strasse und Schiene auch bezahlt.
Nicht erst seit den letzten mörderischen Blutbädern an europäischen Flughäfen – am 22. März 2016 in Brüssel und am 28. Juni gleichen Jahres in Istanbul –, sondern nach jeder Terrorattacke wurden auch in der Schweiz die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Direkt betroffen sind die Flugpassagiere: immer mehr Gepäckvorschriften, aufwendigere Personenkontrollen, schnüffelnde Bombenspürhunde. Wer in die USA fliegt, muss mittlerweile drei Stunden vor Abflug anreisen.
Neue Sicherheitsregeln beschäftigen auch die Airlines und Flughafenbetreiber. So eskortiert in Zürich-Kloten ein Panzerfahrzeug jeden Flieger mit dem Ziel Israel bis zur Startpiste. Allzeit im Einsatz sind ein Bombeninterventionsteam und Polizeipatrouillen. Diese bewachen das Areal und gefährdete Jets, etwa ausländische Regierungsflugzeuge.
Die Rechnung für diese hoheitlichen Sicherheitskosten – also für Kosten, die zum Schutz des Schweizer Staates, seiner Infrastrukturen oder speziell gefährdeter Personengruppen anfallen – betrug 2017 am Flughafen Zürich 34,8 Millionen Franken. Nicht enthalten sind Ausgaben für die Personen-, Gepäck- und Warenkontrollen. Diese werden direkt den Flugpassagieren und Frachtkunden verrechnet.
Geld gibts nur für Antiterroraktionen im Strassen- und SchienenverkehrAn den hoheitlichen Sicherheitskosten beteiligt sich der Bund mit keinem Rappen. «Das ist besonders störend, weil der Bund für die Sicherheit auf Schiene und Strasse hingegen zahlt», ärgert sich Thomas Hurter (54), SVP-Nationalrat und Präsident von Aerosuisse, des Verbands der Schweizer Luft- und Raumfahrt.
Weshalb das so ist, begründet das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) ganz kurz: «Bezüglich Kostentragung gilt auch in der Luftsicherheit das Verursacherprinzip.» Was wohl bedeuten soll: An Flughäfen ist die Terrorgefahr eben grösser.
Private dürfen Sicherheitsmassnahmen nur zahlen, nicht ausführenHurter fordert vom Bund zumindest Geld für die hoheitlichen Sicherheitskosten. Dass diese etwas Besonderes seien, zeige der Fakt, dass diese Überwachung durch vereidigte Polizisten erfolgen müsse. «Private dürfen sie nicht ausführen – nur bezahlen», sagt Hurter. Auch mitreden sei nicht möglich: Die Sicherheitstandards bestimmten internationale Organisationen.
Dem Bundesrat ist das Problem bekannt. In seinem aktuellsten Bericht zur Luftfahrtpolitik der Schweiz von 2016 kündigt er an, sich zu engagieren, damit die Regelungsdichte «verhältnismässig» bleibt. Zudem will er prüfen, inwieweit der Bund oder die Kantone die Kosten für die polizeiliche Patrouillentätigkeit an Landesflughäfen tragen sollen.
Wenn nichts geht, gibt es einen SVP-Vorstoss im Parlament«Alles leere Versprechen», sagt Hurter dazu. Zwei Jahre lang sei nichts passiert. Der Schaffhauser verlangt deshalb rasch eine Verhandlungsrunde zwischen Flughafenbetreibern, Bazl und Politikern. «Erst wenn es dort nicht vorwärtsgeht, braucht es als Brecheisen das Parlament.» Dann würde Hurter sofort einen politischen Vorstoss lancieren.
Mit seiner Forderung rennt Hurter offene Türen ein. «Die Flughäfen in der Schweiz haben den Anspruch, punkto hoheitlicher Sicherheitskosten den anderen Verkehrsträgern wie beispielsweise der Bahn gleichgestellt zu werden», sagt Sonja Zöchling Stucki, Kommunikationschefin der Flughafen Zürich AG.
Das Bazl führt Gespräche über die PatrouillenkostenAuch das Bazl zeigt sich gesprächsbereit – zumindest über die Patrouillenkosten. Es macht darauf aufmerksam, dass der Bundesrat im luftfahrtpolitischen Bericht (Lupo) nur diese erwähne – und nicht sämtliche hoheitlichen Sicherheitskosten. «Das Bazl teilt die im Lupo geäusserte Haltung des Bundesrates und sucht gemeinsam mit den Beteiligten nach möglichen Lösungsansätzen.»
Hans-Ueli Vogt (48), Präsident der Parlamentarischen Gruppe Luft- und Raumfahrt, sieht das anders: «Soweit Flughäfen hoheitliche Aufgaben übernehmen, hat sich der Staat an den Kosten in wesentlichem Umfang zu beteiligen», findet der Zürcher SVP-Nationalrat und Rechtsprofessor.
Die Babyklappe im Spital Einsiedeln ist die älteste der Schweiz – gestern wurde sie zum dreizehnten Mal benutzt.
Ein neugeborenes Mädchen ist am Sonntag um 11.24 Uhr ins Babyfenster des Spitals Einsiedeln gelegt worden. Der gesunde Säugling kam am selben Tag zur Welt und bleibt vorläufig für medizinische Abklärungen im Spital.
Die Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) sei umgehend informiert worden, teilten das Amt für Kindes- und Erwachsenenschutz Ausserschwyz und das Spital Einsiedeln am Montag mit. Ein Vormund übernehme die Rechte und Pflichten, die üblicherweise den Eltern des Kindes obliegen würden.
Die Mutter des Kindes kann sich bei der KESB in Pfäffikon oder bei der Stiftung Schweizerische Hilfe für Mutter und Kind (SHMK) melden, um mit ihrem Baby Kontakt aufzunehmen. Es werde ihr absolute Diskretion und unbürokratische Hilfestellung zugesichert, um für sie und das Kind die beste Lösung zu finden, heisst es in der Mitteilung.
Das dreizehnte BabyDie leiblichen Eltern haben das Recht, bis zum Vollzug einer Adoption das Kind zurückzufordern. Eine Adoption kann frühestens nach einem Jahr Pflege und Erziehung durch die künftigen Eltern erfolgen.
Es ist das dreizehnte Mal, dass ein Neugeborenes anonym in die Einsiedler Babyklappe gelegt worden ist. Letztmals geschah dies im Juli 2016.
Das Babyfenster Einsiedeln gibt es seit 2001 und ist das älteste der Schweiz. Danach zogen Bern, Davos GR, Olten SO, Zollikon ZH, Bellinzona, Basel und Sitten nach.
Die Mütter können ihr Neugeborenes anonym in das Fenster legen, dieses schliessen und sich entfernen. Mit Verzögerung wird im Spital Alarm ausgelöst. Die Babyklappen verstehen sich als Hilfsangebot für Mütter in extremen Notlagen und sollen helfen, Kindstötungen oder -aussetzungen zu verhindern. (SDA)