Fast keine Schwangere möchte einen Dammschnitt. Jede Fünfte bekommt ihn im Spital trotzdem – und die Pein hinterher.
Veronika Peters* erinnert sich an diesen Moment, als der Chefarzt in den Gebärsaal trat und vor ihrem Unterleib auf und ab ging, während sie schweissgebadet und unter Schreien ihr Kind aus dem Geburtskanal zu schieben versuchte. Nach ein paar Minuten befand er: «Sie arbeiten da nicht richtig mit. Machen wir mal lieber einen Dammschnitt.» Eine Hebamme schaute fragend. Die Herztöne des Kindes waren normal, dennoch klapperte auch schon die Schere.
An den Schnitt erinnert sich Peters später kaum. Wohl aber an die Zeit danach. Sie kann sich nicht normal auf einen Stuhl setzen, ohne dass der vernähte Damm unglaublich schmerzt. Beim Wasserlassen brennt die Wunde. Der Stuhlgang ist eine solche Qual, dass sie ihn verwünscht. Zwei, drei Wochen geht das so. Dann wird es langsam besser. Aber der erste Sex nach neun Wochen ist ein Alptraum. Ihr Scheideneingang ist wie zugeschnürt, fast so eng wie beim ersten Mal, aber noch dazu brennend wund. Ihr vergeht die Lust. Es dauert Monate, bis die Pein nachlässt.
Nur weil Peters kurz darauf ihr zweites Kind ohne Dammschnitt entbindet, weiss sie, dass es ganz anders sein kann. Danach ist ihr Vaginaleingang gedehnt von den 34 Zentimetern Kopfumfang ihres Kindes, aber nichts tut dermassen weh. Ganz langsam über Monate kräftigt sich ihr Beckenboden und strafft sich das Gewebe.
Populär gemacht hat den Dammschnitt, in der Fachsprache Episiotomie genannt, in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts ein einflussreicher Geburtsmediziner aus den USA. Joseph DeLee verglich die Geburt mit einem Sturz auf eine Heugabel. Der Unterleib werde so sehr in Mitleidenschaft gezogen, dass hinterher nichts mehr ist wie zuvor. Mit dem Dammschnitt wollte er den Unfall abwenden: Das Kindchen sollte schneller zur Welt kommen. Die Muskulatur im Beckenboden sollte weniger Risse davontragen, die Organe infolge des intensiven Pressens nicht so leicht nach unten rutschen. So stellte sich der Mediziner das vor.
Seither wird in vielen Ländern bei der Austreibung der schnelle Schnitt praktiziert. Der Scheideneingang wird seitlich oder diagonal in Richtung des Anus mit einer Schere aufgeschnitten, damit der durchschnittlich 35 Zentimeter umfassende Kopf des Kindes leichter und schneller hindurchtreten kann. Noch in den 1980er-Jahren erhielten fast 90 Prozent aller Frauen in der Schweiz bei einer Spontangeburt einen Dammschnitt. Heute sind es viel weniger. Denn gerechtfertigt ist der Eingriff gemäss Leitlinien nur, wenn etwa die Herztöne des Kindes abfallen, es also einen handfesten medizinischen Grund gibt, um das Kind rasch auf die Welt zu holen. Aber der Fall von Peters lässt erahnen, dass die Indikation oft auf dürrer Grundlage gestellt wird. Bei einer Befragung des deutschen Vereins Greenbirth gab mehr als die Hälfte von 21 Frauen an, dass ihnen die Gründe für den Dammschnitt nicht genannt und sie nicht einmal gefragt wurden.
Ein Eingriff, der meist keinen Nutzen bringtDas Bundesamt für Gesundheit erfasste 2016 knapp 11’000 Dammschnitte. Allerdings sind die Daten nicht vollständig, da es keine Meldepflicht für die Spitäler gibt. Laut der Klinikberichte liegen die Raten häufig in der Grössenordnung von 20 Prozent: Triemlispital Zürich: 18 Prozent, Inselspital in Bern: 22 Prozent, Daler-Spital in Freiburg: 26 Prozent. Das ist viel – die Weltgesundheitsorganisation WHO hält allenfalls eine Rate von zehn Prozent für medizinisch begründet. Im Nachbarland Deutschland hat man die Quote bereits auf durchschnittlich zwölf Prozent abgesenkt. Aber hier wie dort gehört der Dammschnitt immer noch zu den fünfzig häufigsten Operationen. Und es ist der häufigste Eingriff bei der natürlichen Geburt. Das erstaunt, denn die Frauen lehnen den schnellen Schnitt mehrheitlich ab, berichtet Andrea Weber-Käser, Geschäftsführerin des Schweizer Hebammenverbands.
Erdrückend sind die Studien zu dessen Sinnlosigkeit. Schon vor Jahren hielt die Weltgesundheitsorganisation fest, dass der Eingriff routinemässig durchgeführt keinen Nutzen habe. Der Beckenboden der Frauen ist nicht unversehrter, die verbreiteten Probleme nach der Geburt nicht seltener, nämlich, dass die Mütter Stuhl und Wasser nicht mehr so gut halten können. Im Fachjournal JAMA stand es schon 2005 ganz prägnant: «Die Studien zeigen durchgängig keinen Nutzen des Dammschnittes zum Schutz vor Inkontinenz und für den Beckenboden.» Und dann erkannten die Experten auch noch, dass ein gerissener Damm oft besser und schneller heilt als ein geschnittener. Deshalb lassen viele Hebammen und Geburtsmediziner das Gewebe inzwischen reissen. Der Dammschnitt ist rückläufig, aber nichtsdestotrotz immer noch beliebt.
Das Problem mit der NahtFragt man nach dem Wohlbefinden der Frauen, dann ist er sogar eine miese Sache. Zwar haben nicht alle Frauen anhaltende Beschwerden. Doch in einer Studie von 2016 gaben von 648 Frauen mit Dammschnitt 16 Prozent an, unter beachtlichen Schmerzen beim Geschlechtsverkehr nach der Geburt gelitten zu haben. Frauen, die natürlich und ohne Dammschnitt oder Dammriss entbunden haben, sind früher wieder sexuell aktiv – nach durchschnittlich viereinhalb Wochen. Mit Dammschnitt sind es siebeneinhalb. Das künstliche Öffnen des Scheideneingangs verursacht vor allem in den drei Monaten nach der Entbindung Schmerzen, belegt eine französische Erhebung. Ein Trost: Ganz allmählich kehren Lust und sexuelle Zufriedenheit in der Regel wieder zurück.
Das Problem ist nicht der Schnitt, sondern die Naht und die Narbe. Die Leiterin des Beckenbodenzentrums an der Universitätsfrauenklinik in Tübingen, Christl Reisenauer sagt: «Wichtig ist, dass das Gewebe anatomisch sauber wieder genäht wird. Man kann schön nähen und weniger schön. Das macht den Unterschied.»
Doch manchmal nähen Ärzte den Dammschnitt offenbar schlampig zusammen. Zum Leidwesen der Frauen. Darauf lassen zahllose Fallgeschichten in Internetforen schliessen: Eine Frau beschreibt etwa, dass sie über Wochen Schmerzen hatte und nicht mehr mit ihrem Partner schlafen konnte. Ihre Frauenärztin sei geschockt gewesen, als sie die Narbe sah, weil «alle Hautschichten quer durcheinander zusammengeflickt» gewesen seien. Die Ärztin trennte das Gewebe wieder auf und nähte es erneut. Nach vier Tagen habe sie keine Schmerzen mehr gehabt, schreibt die Betroffene.
Auch die Intimchirurgin Luise Berger aus München hat immer wieder Patientinnen, deren Dammschnitt so genäht wurde, dass an der Kante zum Damm nach hinten eine Narbe entstanden ist. «Dann haben die Frauen auf Monate, wenn nicht Jahre Schmerzen beim Geschlechtsverkehr», warnt sie.
Was hilft: Betreuung und richtige KommunikationIm Licht der Studien und Probleme muss man fragen: Wieso wird der Dammschnitt immer noch häufiger durchgeführt, als er eigentlich medizinisch nötig wäre? Denn Dammschnitte lassen sich häufig vermeiden, vor allem, indem die Gebärende richtig angeleitet wird, sodass sie ihr Kind mit aller mentalen und körperlichen Kraft gebären kann. Wie bei der zweiten Geburt von Veronika Peters. Da sagte ihr eine der Hebammen, sie solle bei der Austreibung wie auf der Toilette pressen. «Aber mein Baby soll weiter vorne heraus», vergewisserte sich Peters erstaunt. «Es sind dieselben Muskeln», erklärte die Hebamme. So klappte es dieses Mal ganz ohne Schnitt.
Zwei Metaanalysen von 2017 und 2016 von mehr als einem Dutzend Studien belegen den Zusammenhang: Wenn Gebärende durchgängig von einer Geburtshelferin oder einem Geburtshelfer betreut werden, braucht es deutlich weniger Dammschnitte – übrigens auch weniger Schmerzmittel und andere operative Eingriffe.
Alltag in den Spitälern ist aber eine dünne Personaldecke. Die mangelnde Zeit des Personals in Schweizer Spitälern ist für Hebammenverbandsfrau Andrea Weber-Käser denn auch der wichtigste Grund, weshalb dort die Dammschnittrate viel höher ist als in hebammengeleiteten Geburtshäusern und Gebärsälen. «Mit einer Eins-zu-eins-Betreuung kann man die Gebärende am ehesten so anleiten und versorgen, dass sie gar keinen Schnitt braucht.» In einem der grössten Geburtshäuser der Schweiz, dem Delphys in Zürich, benötigte 2015 nur ein Prozent der Frauen einen Dammschnitt.
Die Geburtshelferinnen wissen, wie sich ein Dammschnitt vermeiden lässt. Dazu gehört das Erwärmen des Damms mit nassen warmen Tüchern. «Ich vergleiche die Geburt gerne mit einer Bergwanderung», sagt die leitende Hebamme Elfriede Lochstampfer vom Klinikum Stuttgart. Wir sind die Bergführerinnen, die die Frau hinaufbegleiten. Der Arzt ist die Bergwacht, der einschreitet, wenn etwas nicht wie vorgesehen läuft.» Diese unterschiedlichen Rollen bedingen auch eine andere Perspektive. Ärzte haben die Risiken einer Geburt vor Augen. Deshalb greifen sie tendenziell schneller zur Operationsschere.
Ist der Dammschnitt nun also ein Fluch der Frauen? Zumeist. Aber nichts gilt immer: Ein behutsamer Schnitt und eine saubere Naht tun weniger und kürzer weh. Und fraglos verkürzt der Dammschnitt die Endphase der Geburt und kann so ein schwaches Kind, dessen Herztöne nachlassen, vor einer Schädigung bewahren. Dafür nimmt wohl jede Frau monatelange Schmerzen in Kauf. Aber eben nur dann.
* Name geändert
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Dortmund und Union Berlin thronen von der Liga-Spitze. Doch ihre Schweizer Trainer üben sich in Bescheidenheit.
Natürlich mäkelt er. Lucien Favre wäre nicht Lucien Favre, würde er selbst nach einem 4:1 gegen RB Leipzig nicht Negatives hervorheben. «Sie waren besser als wir, vor allem in den ersten 25 Minuten. Sie waren schneller, sie waren besser in den Zweikämpfen», sagt der Romand. «Ich will nicht sagen, dass wir Glück gehabt hätten, aber es ist gut gelaufen für uns.»
Sehr gut sogar! Der BVB hat nicht nur einem Konkurrenten um die Champions-League-Plätze Punkte abgeknöpft – er ist auch der erste Leader der Saison.
Einen grossen Anteil dran hat auch Roman Bürki, der Schweizer Goalie, der bereits ins vierte Dortmunder Jahr geht – obwohl immer wieder an seiner Eignung gezweifelt wurde. Mehrfach rettet er herausragend. Leipzig-Trainer Ralf Rangnick sagt: «Überragend.» Und gar Favre ringt sich ein Lob ab – für eine Tat im Stand von 1:1 gegen Augustin. «Da hat Roman Bürki sehr, sehr gut gerettet, das war eine fantastische Parade.»
Fantastisch – ein Prädikat, das sich auch Alex Witsels Seitfallzieher zum 3:1 verdient. Zweites Spiel, zweiter Treffer für den Belgier. Schon Montag rettete er den BVB im Cup gegen Greuther Fürth in die Verlängerung. Favre: «Er bringt uns etwas Ruhe im Spielaufbau. Und er macht auch Tore. Ein Tor im Pokal und eins heute. Das war heute sehr wichtig – und sehr schön.»
Fischer furiosDer BVB thront auf Platz eins der Bundesliga – und eine Liga tiefer? Da steht ein anderer Schweizer an der Spitze: Urs Fischer mit Union Berlin. Sieben Punkte holten die «Eisernen» in den ersten drei Spielen. Furios ist gar das 4:1 gegen St. Pauli am Sonntag.
Der «Berliner Kurier» schreibt: «Köpenick schwebt auf Wolke sieben.» Wie Landsmann Favre neigt allerdings auch Fischer nicht zum Überschwang. Auch er sucht das Haar in der Suppe. «Die ersten 20 Minuten haben mir nicht so gut gefallen. Nach dem Gegentreffer hatten wir ein bisschen Glück und einen sehr guten Torwart, wäre das 3:2 gefallen, wäre das Spiel wieder offen gewesen. In dieser Phase standen wir zu tief.»
Understatement hin, Bescheidenheit her – Favre und Fischer sind exzellent gestartet. Und sie duellieren sich bald: In den Achtelfinals des DFB-Pokals kommts im Oktober zum Direktduell in Dortmund. Grossspurige Worte sind nicht zu erwarten. (mis)
Bei den US Open gehen heute zwei Schweizer Jäger auf die Pirsch: Roger Federer und Stan Wawrinka.
Als sich unsere beiden Tennishelden in Flushing Meadows gemeinsam auf das bevorstehende Spektakel einspielen, wirkt es, als heckten sie zusammen einen Plan aus. Ein Schweizer Bündnis gegen die Grossen der Welt. Zwei frühere Gejagte, die sich zu Jägern verwandeln – und sich wohl in dieser Rolle fühlen.
Es gab Zeiten, da war alles anders. Federer war der King of New York des neuen Jahrtausends, der Kern des „Big Apple“, es galt, den verehrten, begehrten Seriensieger von 2004 bis 2008 zu schlagen. Dann kamen Juan Martin del Potro und allen voran Novak Djokovic, die in den folgenden Finals ihre langen Schatten vor den Sonnenkönig warfen.
Federer handelt sich nicht als FavoritBegehrt und verehrt ist der 37-Jährige Federer in der US-Metropole immer noch – wenn auch seit zehn Jahren deutlich geschlagen. Bei keinem Grand-Slam-Turnier wartet die aktuelle Nummer 2 der Welt länger auf einen Sieg.
Grund genug, die Favoritenrolle weit von sich zu schieben: «Das sind Novak Djokovic und Rafael Nadal», sagt Roger entschieden. Stimme sein Energie-Level, sei er aber durchaus fähig, ab Dienstag eine erfolgreiche Titel-Jagd zu eröffnen (gegen den 22-jährigen Yoshihito Nishioka, ATP 177).
Harter Brocken für StanÄhnliches gilt für Wawrinka. Niemand erwartet vom 33-jährigen Romand die grosse Beute – und dennoch scheint der auf Rang 101 Klassierte nach den jüngsten Leistungen in Cincinnati wieder dazu fähig. Der letzte Match, den Stan hier auf grösster Tennisbühne spielte, fand vor zwei Jahren statt. Es war der US-Open-Final, sein dritter Majorsieg.
Auf eben dieser Bühne eröffnet er heute (18 Uhr Schweizer Zeit) gegen Grigor Dimitrov (ATP 8) das Turnier. Der Bulgare gewann vier der bisherigen sieben Duelle – die zwei an Grand Slams verlor er. Er weiss also, wie es sich anfühlt, wenn sich Stan auf Grosswildjagd begibt.
Der Waadtländer fühlt sich bereit, wie er in einem SRF-Interview berichtet: «Ich hatte eine sehr gute Trainingswoche und fühle mich wirklich gut. Ich mache weiter Fortschritte, nachdem ich in Toronto und Cincinnati zwei gute Turniere gespielt habe. Ich bin mit meiner Form wirklich zufrieden.»
Er weiss aber auch: «Es wird ein schwieriger Match, auch wenn ich gut spiele.»
Dominic Pizarro trauert um seine Mutter Aileen (†43) und seine kleine Schwester Aryana (†12). Sie starben bei einem schrecklichen Unfall mit einem Geisterfahrer. Der Unfallverursacher war der bekannte Youtuber McSkillet (†18), der ebenfalls starb.
Am letzten Donnerstag verlor Dominic Pizarro (22) auf einen Schlag zwei der wichtigsten Menschen in seinem Leben. Seine Mutter Aileen (†43) und seine kleine Schwester Aryana (†12) wurden vom bekannten Youtuber McSkillet (†18) aus dem Leben gerissen.
Der Internet-Star, der mit bürgerlichem Namen Trevor Heitmann heisst, bog mit seinem über 250'000 Dollar teuren McLaren 650S absichtlich auf der falschen Seite auf eine Autobahn in San Diego ein. Die Geisterfahrt endete erst, als er mit über 160 Sachen frontal in das Auto der Familie Pizarro knallte. Die Polizei geht davon aus, dass Heitmann Suizid beging.
«Ich war am Boden zerstört»Der 22-jährige Dominic Pizarro war gerade auf dem Heimweg von einer längeren Reise, als er von seinem drei Jahre jüngeren Bruder Angelo über die Tragödie informiert wurde. «Ich war am Boden zerstört und habe nur noch geweint», sagte er zu amerikanischen Fernsehsendern.
Seine Mutter sei Familientherapeutin gewesen und hätte zuletzt mit misshandelten Kindern gearbeitet, erzählte er. «Sie war selbstlos und hätte alles für die Menschen, die sie liebte, getan.» So sei sie auch bei ihrem gesamten Umfeld sehr beliebt gewesen.
«Die beste kleine Schwester, die man sich vorstellen kann»Aryana wollte Sängerin werden und hatte bereits mehrere Auftritte mit ihren beiden Brüdern, die beide Jazzpianisten sind. Sie habe es geliebt, zu singen und anderen Menschen Freude zu bereiten, sagte Dominic. «Sie war die beste kleine Schwester, die man sich vorstellen kann.»
Traurig erinnert er sich an die letzte Unterhaltung, die er mit der 12-Jährigen hatte: «Sie zeigte mir alle die neuen Unterlagen, die ihr unsere Mutter für den Beginn des Schuljahres gekauft hatte. Sie war so stolz auf alles.»
«Ich bete für seine Seele»Dominic Pizarro kann kaum fassen, was der Internet-Star angerichtet hat. «Er nahm mir mit seiner Tat die Familie weg», sagt er. Aber er will nach vorne schauen und versucht, dem Todesfahrer zu vergeben. «Ich bete für seine Seele und für seine Familie. Das hätte meine Mutter so gewollt.» (krj)
WASHINGTON/MOSKAU - Die USA haben die angekündigten neuen Sanktionen gegen Russland wegen des Giftanschlags in Grossbritannien auf den früheren russischen Agenten Sergej Skripal in Kraft gesetzt. Das russische Aussenministerium erklärte, die Sanktionen erschwerten den Dialog mit den USA.
Erstmals wird Russland nach einem US-Gesetz gegen die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen bestraft und damit in eine Reihe mit Syrien und Nordkorea gestellt.
Russland behalte sich Gegenmassnahmen vor, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag. Man werde abwarten, wie sich die Strafen auswirken, um dann angemessen zu reagieren, sagte er der Agentur Interfax zufolge.
Einige der neuen Strafen sind eher symbolisch: Es darf keine Hilfsprogramme für Russland mehr geben, kein US-Geld für staatliche russische Stellen, Waffenverkäufe werden verboten. Dies kommt in der Praxis ohnehin nicht vor.
Der Export von sicherheitsrelevanter Technologie nach Russland wird untersagt, wobei es Ausnahmen für Zivilluftfahrt und Raumfahrt gibt. Allerdings kann dem Gesetz zufolge drei Monate später eine zweite Welle härterer Strafen folgen.
Grossbritannien und die USA werfen Russland vor, hinter dem Anschlag auf den früheren Doppelagenten Skripal und dessen Tochter Julia vom März zu stehen. Dabei wurde angeblich der in der Sowjetunion entwickelte chemische Kampfstoff Nowitschok eingesetzt.
Moskau dementiert jede Verantwortung. Der Fall hat schon eine internationale Krise ausgelöst mit gegenseitigen Ausweisungen Dutzender Diplomaten. (SDA)
BERN - Unternehmen können ab heute anhand einer Check-Liste prüfen, wie fit sie bei einem Hacker-Angriff oder IT-Zusammenbruch wären. Der Bund empfiehlt einen neuen Minimalstandard für Cyber-Sicherheit, den er – falls nötig – für verbindlich erklären kann.
Ob das Reservierungssystem des Coiffeur-Salons, die Ticket-Reservation eines Eishockey-Klubs oder die Sicherheitskontrolle im Elektrizitätswerk: Täglich gibt es Angriffe auf Computersysteme und Störungen auf Webseiten oder in Datenbanken. Der Coiffeuse werden die Personendaten geklaut, beim Eishockey-Klub hackt ein frustriertes Mitglied die Barcodes und verkauft die Tickets doppelt. Oder die Stromversorgung bricht zusammen, weil Bauarbeiter das Rechenzentrum eines Elektrizitätswerks lahmlegen.
«Die Gefahren durch Cyber-Risiken werden generell massiv unterschätzt», sagt Reto Häni, Sicherheitsberater in der Privatwirtschaft und beim Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL). Auch sein Beraterkollege Moritz Lechner von der Sensirion AG hat es zu oft erfahren: «Cyber-Security kommt nicht von alleine auf die Agenda der Geschäftsführer. Viele Firmen reagieren erst, wenns einmal richtig gekracht hat.»
Bundesrat könnte aufgrund der Verfassung Standard zur Pflicht machenEinen Zwang, sich und somit die Wirtschaft und die Bevölkerung vor Cyber-Risiken zu schützen, gibt es bisher nicht.
Das BWL hat am Montag nun den Minimalstandard für Internet- und Kommunikationstechnologien (IKT) vorgestellt. Dieser animiert Unternehmen, sich vor elektronischen Hack-Angriffen und weiteren Computerrisiken zu schützen. Der IKT gilt vorerst nur als Empfehlung. «Aber der Bundesrat könnte – mit der Bundesverfassung im Rücken – diesen Standard als verbindlich erklären», sagt BWL-Delegierter Werner Meier. Dann, wenn es zu häufig oder zu heftig «kracht».
Checkliste des Minimalstandards sollten sich alle anschauen«Die Excel-Liste mit den Kriterien für den IKT-Standard sollte jede Firma abchecken, die von der Verfügbarkeit ihrer Computersysteme, ihrer Webseite oder ihrem Online-Handel abhängig ist», rät Berater Häni.
Aber auch sonst lohnt es sich: «Man kann nur einen Teil der Massnahmen umsetzen und hat bereits einen verbesserten Schutz.» Einzelne der 106 Kriterien sind zudem für alle sinnvoll. «Zum Beispiel sollte heute jede Firma einen Verantwortlichen für das Thema Cyber-Security haben», so Häni.
Entstehen soll laut Meier zudem eine Cyber-Datenbank, worin Firmen ihre Erfahrungen austauschen können. Ein Zwang im Sinne einer Meldepflicht bei Hacker-Angriffen ist jedoch hier vorläufig kein Thema. «Die Unternehmen haben aus Image-Gründen kein Interesse, Cyber-Angriffe öffentlich zu machen. Wir erfahren mehr, wenn die Informationen vertraulich bleiben», ist Meier überzeugt.
Standard entspricht auch internationalen AnforderungenDie 106 Kriterien des Standards befassen sich mit dem Erkennen des Angreifers und seiner Mittel, der richtigen Reaktion auf den Angriff und den allenfalls nötigen Wiederherstellungen. Die Unternehmen sollen sich nicht bloss gegen die Risiken schützen, sondern auch darauf vorbereitet sein, wenn trotzdem ein solcher Fall eintritt.
Das Rad wurde dabei nicht neu erfunden: «Der Standard ist in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaft entstanden und in Absprache mit anderen Bundesstellen. Er orientiert sich an internationalen Empfehlungen», so Meier.
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«Ich habe erfahren, dass meine Schwiegertochter meinen Sohn seit längerem betrügt. Wie gehe ich damit um?» - schreibt unser Leser. Thomas Meyer nimmt Stellung zu dieser Lebensfrage.
Menschen bauen ziemlich viel Mist – gerade im Kontext der Liebe. Da ist es mit der Aufrichtigkeit, vor allem sich selbst gegenüber, meist nicht sehr weit: Es werden billige Affären eingegangen, bloss um nicht allein zu sein; es werden destruktive Beziehungen geführt, weil man glaubt, nicht mehr verdient zu haben; es werden Trennungen vermieden, weil man ihre Konsequenzen fürchtet, und stattdessen heimliche Liebschaften geknüpft. Und es ist alles andere als selten, dass diese Beziehungen offener, liebevoller und intimer sind als die offiziellen.
Wir haben eben eine starke Neigung, das Unangenehme zu umschiffen und in bequemen Gewässern zu segeln. Überall, wo wir uns konfrontieren müssten, mit alten Verletzungen und unbewältigten Konflikten, mit unseren Ängsten und vor allem unseren persönlichen Unzulänglichkeiten, wenden wir uns darum lieber ab, behaupten frech das Gegenteil und hoffen, dass sich unsere Probleme von allein lösen. Kurzfristig funktioniert das prima. Mittelfristig werden wir zu Heuchlern. Und langfristig verlieren wir das Wertvollste, was wir haben: ein gutes Verhältnis zu uns selbst.
Vertrauen und Zutrauen, das Richtige zu tunDas gilt nicht nur für Ihre Schwiegertochter, die ihre Bedürfnisse im mehr oder weniger Verborgenen stillt, sondern auch für Ihren Sohn, der sicher merkt, dass etwas faul ist, aber nichts unternimmt. Als Mutter sind Sie natürlich empört und verspüren den Drang, Ihr Kind vor diesem Ungemach zu schützen. Aber so betrüblich diese Angelegenheit ist: Es geht Sie nichts an. Ihr Sohn ist mündig, das gibt ihm das Recht, eigenen Mist zu bauen. Ihn darauf hinzuweisen, bringt nichts, er wird sich nur verschliessen. Vertrauen Sie stattdessen lieber – ihm, ihr, Ihnen. Damit helfen Sie allen am meisten, selbst wenn es genauso weitergeht. Denn Vertrauen heisst zutrauen, das Richtige zu tun.
CUPERTINO (USA) - Laut einem Bericht soll der Techkonzern Apple für seine nächste iPhone-Generation Geräte in drei Grössen herausbringen. Alle sollen dabei das Design des iPhone X bekommen.
Apple will laut einem Medienbericht für alle Preisklassen seiner nächsten iPhone-Generation das Design des aktuellen Top-Modells X übernehmen. Der Konzern wolle in das Weihnachtsgeschäft mit Telefonen in drei unterschiedlichen Bildschirmgrössen gehen, schrieb der Finanzdienst Bloomberg am Montag unter Bferufung auf informierte Personen.
Das günstigere Modell solle ein 6,1 Zoll (15,5 cm) grosses Display bekommen. Im Gegensatz zum über 1000 Euro teuren iPhone X solle es einen LCD-Bildschirm statt der kontrastreicheren OLED-Technologie haben - und der Rahmen werde aus Aluminium statt Edelstahl sein.
Neues Gross-iPhoneNeben einer Auffrischung des iPhone X mit seinem 5,8-Zoll-Display werde es auch eine grössere Version mit einer Diagonale von rund 6,5 Zoll (16,5 cm) geben, hiess es weiter. Die mit dem iPhone X eingeführte Gesichtserkennung FaceID werde nun in allen Modellen den Fingerabdruck-Sensor ersetzen. Die Informationen decken sich mit den Prognosen des angesehenen Branchenanalysten Ming-Chi Kuo.
Apple war es mit dem iPhone X trotz anfänglicher Zweifel von Branchenbeobachtern gelungen, die noch einmal deutlich höhere Preismarke von 1000 Dollar bzw. Euro zu etablieren. Das iPhone X blieb dem Konzern zufolge bis ins vergangene Quartal hinein das bestverkaufte Modell. Inzwischen brachten diverse Rivalen von Samsung bis Huawei ähnliche Geräte in dieser Preisklasse heraus.
Noch einen halben Monat geduldenAusser den iPhones habe Apple auch neue Modelle für der Computeruhr Apple Watch, der hochpreisigen iPad-Pro-Tablets sowie der drahtlosen AirPods-Ohrhörer für den Marktstart in diesem Jahr vorbereitet, schrieb Bloomberg weiter. Mit der Präsentation der neuen iPhones wird - wie in vergangenen Jahren - für Mitte September gerechnet. (SDA)
Ein Mord im Mai, eine vergewaltigte und ermordete Passagierin dieses Wochenende. Didi, die chinesische Plattform für Mitfahrgelegenheiten, stellt den Dienst vorerst ein.
Es müssen dramatische Szenen gewesen sein, die sich dieses Wochenende in der ostchinesischen Stadt Wenzhou abgespielt haben. Eine junge Frau nutzte über die Plattform Didi den Mitfahr-Service Didi Hitch. Die 20-Jährige bestieg um ein Uhr Mittag das Auto ihres Mörders. Eine Stunde später schrieb sie noch eine Nachricht an einen Freund, sie brauche Hilfe und habe Angst.
Es gab bereits eine Beschwerde gegen den FahrerAm Sonntag hat die Polizei in Wenzhou einen 27-jährigen Fahrer unter dem Verdacht festgenommen worden, eine Frau vergewaltigt und ermordet zu haben, die über die App eine Mitfahrgelegenheit gebucht hatte.
Der Fahrdienst Didi räumte ein, dass es zuvor bereits eine Beschwerde über den Fahrer gegeben hatte. Demnach hatte der Mann eine andere Passagierin in eine abgelegene Gegend gefahren und sie nach dem Aussteigen mit seinem Auto verfolgt.
Erster Mord im MaiDie Anwendung Didi Hitch werde nun abgeschaltet, erklärte das Unternehmen. Allerdings nicht für lange, bereits in wenigen Tagen soll sie mit einem neuen Beschwerdesystem und erhöhten Sicherheitsstandard wieder verfügbar sein.
Der Vorfall zeige «Mängel im Kundendienst» auf, so Didi. Der Chef von Didi Hitch und der Vizechef des Kundendienstes seien gefeuert worden. Der Vorfall in Wenzhou ist nicht der einzige dieser Art: Im Mai buchte eine Flugbegleiterin eine Mitfahrgelegenheit über die App und wurde ermordet. Als Reaktion darauf konnten in den Morgen- und Abendstunden nur Fahrer und Mitfahrer des gleichen Geschlechts die App benutzen.
Didi Chuxing hatte im vergangenen Jahr das Geschäft des US-Fahrdienstvermittlers Uber in China übernommen und ist inzwischen auch in Australien, Japan und Brasilien vertreten. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben rund 550 Millionen Kunden weltweit. (koh)
Cupertino – Apple will laut einem Medienbericht für alle Preisklassen seiner nächsten iPhone-Generation das Design des aktuellen Top-Modells X übernehmen. Der Konzern wird wohl mit Telefonen in drei unterschiedlichen Bildschirmgrössen ins Weihnachtsgeschäft gehen.
Wie der Finanzdienst Bloomberg am Montag unter Berufung auf informierte Personen weiter schreibt, soll das günstigere Modell ein 6,1 Zoll (15,5 cm) grosses Display bekommen. Im Gegensatz zum über 1000 Euro teuren iPhone X solle es einen LCD-Bildschirm statt der kontrastreicheren OLED-Technologie haben - und der Rahmen werde aus Aluminium statt Edelstahl sein.
Neben einer Auffrischung des iPhone X mit seinem 5,8-Zoll-Display werde es auch eine grössere Version mit einer Diagonale von rund 6,5 Zoll (16,5 cm) geben, hiess es weiter. Die mit dem iPhone X eingeführte Gesichtserkennung FaceID werde nun in allen Modellen den Fingerabdruck-Sensor ersetzen. Die Informationen decken sich mit den Prognosen des angesehenen Branchenanalysten Ming-Chi Kuo.
Apple war es mit dem iPhone X trotz anfänglicher Zweifel von Branchenbeobachtern gelungen, die noch einmal deutlich höhere Preismarke von 1000 Dollar bzw. Euro zu etablieren. Das iPhone X blieb dem Konzern zufolge bis ins vergangene Quartal hinein das bestverkaufte Modell. Inzwischen brachten diverse Rivalen von Samsung bis Huawei ähnliche Geräte in dieser Preisklasse heraus.
Ausser den iPhones habe Apple auch neue Modelle für der Computeruhr Apple Watch, der hochpreisigen iPad-Pro-Tablets sowie der drahtlosen AirPods-Ohrhörer für den Marktstart in diesem Jahr vorbereitet, schrieb Bloomberg weiter. Mit der Präsentation der neuen iPhones wird - wie in vergangenen Jahren - für Mitte September gerechnet.
KLOSTERS GR - Die Existenz der Klosters-Madrisa Bergbahnen in Klosters GR ist ernsthaft in Gefahr. Der Unternehmung fehlt ein grosse Summe für den Weiterbestand.
Die Klosters-Madrisa Bergbahnen in Klosters GRsind in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Die Gesellschaft braucht dringend Geld, ansonsten ist sie ernsthaft in der Existenz gefährdet.
Gemäss Liquiditätsplanung resultiere bis Ende 2018 eine Finanzierungslücke von knapp zwei Millionen Franken, schrieb Verwaltungsratspräsident Roger Kunz im neuesten Jahresbericht 2017/18, der am Montag verteilt wurde. Sofern es nicht gelinge, die Lücke zeitnah zu schliessen, sei die Fortführung der Gesellschaft ernsthaft gefährdet.
Laut Angaben von Kunz hat der Verwaltungsrat der Klosters-Madrisa Bergbahnen deshalb nach der Phase der hohen Investitionen einen Marschhalt angeordnet. Künftig wolle er den Fokus auf die betriebliche Effizienz legen, um die langfristigen Ziele zur Sicherung einer «nachhaltigen Unternehmensentwicklung» zu erreichen, hiess es.
Fast eine Million VerlustDie Bergbahnen haben zwar die Einnahmen im Personentransport als auch in der Gastronomie im Vergleich zum Vorjahr steigern können. Allerdings fielen auch die Personal- und übrigen Betriebskosten markant höher aus als veranschlagt. Zudem stiegen die Abschreibungen stark an, was ebenfalls auf die Rechnung durchschlug.
Bei einem Betriebsertrag von total 7,8 Millionen Franken schaute per Saldo ein Verlust in der Erfolgsrechnung von etwas über 900'000 Franken heraus. Das Minus wird verrechnet mit dem Bilanzgewinn, welcher sich entsprechend reduziert, von 1,1 Millionen Franken auf noch 236'000 Franken. (SDA)
BERN - Mit viel Euphorie lancierten im März Haus- und Kinderärzte sowie Apotheker eine neue Anti-Tabak-Initiative. Bisher sind weniger Unterschriften beisammen als erwartet. Deshalb soll nun in Arztpraxen und Apotheken intensiv gesammelt werden.
Im März startete eine breite Allianz aus Ärzte- und Gesundheitsorganisationen die Unterschriftensammlung für eine neue Anti-Tabak-Initiative. Zum Schutz von Kindern und Jugendlichen soll Tabakwerbung in der ganzen Schweiz verschwinden.
«In rund 4000 Haus- und Kinderarztpraxen wird ab jetzt gesammelt!», lautete damals die Kampfansage des Haus- und Kinderärzteverbands (MFE). Mit einem solchen Support im Rücken die benötigten 100'000 Unterschriften – also gerade mal 25 pro Praxis – auf die Schnelle zusammenzukriegen, schien ein Klacks. Erst recht, da auch die Apotheker in ihren Geschäften Unterschriften sammeln wollten.
Weniger als ein Drittel beisammenDie Realität ist nun eine andere: Die Unterschriftensammlung harzt. «Der Rücklauf liegt bisher unter den Erwartungen», bestätigt MFE-Sprecherin Sandra Hügli. «Wir haben erst etwas weniger als einen Drittel der Unterschriften beisammen.» Im hektischen Praxisalltag sammle es sich halt doch nicht so einfach, wie man es sich erhofft habe, erklärt Hügli.
Ursprünglich hatte der Verband damit gerechnet, die Unterschriften schon im Herbst beisammen zu haben. Daraus wird jetzt nichts. Als neuer Zielhorizont gilt der Frühling 2019 – also ein Jahr nach dem Startschuss.
Sammelwochen in Praxen und ApothekenDafür planen Ärzte und Apotheker eine neue Offensive. «Wir starten nächsten Monat mit offiziellen Sammeltagen und Sammelwochen in Praxen und Apotheken, damit konzentriert und intensiv gesammelt werden kann», erklärt Hügli die neue Strategie.
«Statt die Unterschriftenbogen nur im Wartezimmer aufzulegen, sollen die Patienten insbesondere am Empfang aktiver auf die Initiative angesprochen werden.»
Im Sprechzimmer tabuMachen die Ärzte also Druck auf die Patienten? «Nein, im Sprechzimmer hat die Politik nichts verloren! Das wäre ethisch nicht vertretbar», winkt MFE-Präsident Philippe Luchsinger vehement ab.
Dass in den Arztpraxen ausserhalb der Sprechzimmer aber für die Initiative gesammelt wird, hält er für unproblematisch.
«Es geht um den Gesundheitsschutz von Kindern und Jugendlichen. Die Identifikation der Ärzte mit der Initiative ist sehr hoch, und auch bei den Patienten stösst sie inhaltlich auf viel Zustimmung», sagt Luchsinger. «Für viele ist klar, dass Tabakwerbung Kinder und Jugendliche nicht erreichen darf.»
Auch Apotheker geben SchubAuch der Apothekerverband Pharmasuisse will nun mehr Schub geben. «Wir empfehlen den Apotheken, bei den Apothekenkunden Unterschriften zu sammeln», sagt Generalsekretär Marcel Mesnil. Denn Rauchen schädige die Gesundheit, verursache schwere Krankheiten und belaste die Gesellschaft mit hohen Folgekosten.
«Die grosse Mehrheit der Rauchenden beginnt im jugendlichen Alter mit dem Konsum», ruft er in Erinnerung. Die Werbung spiele dabei eine zentrale Rolle. «Mit unserer Volksinitiative wollen wir erreichen, dass Kinder und Jugendliche vor Tabakwerbung geschützt werden und sich gesund entwickeln können.»
Wir kommen vom hohen Ross runter und stylen uns bodenständig: Mit Cowboystiefeln und Co. liegt man voll im Trend.
Dolly Parton (72) gilt bis heute als Vorzeigebild der Countryszene. Ihre übertriebenen Western-Looks machten das Mädchen aus Tennessee überhaupt erst zu dem, was sie ist. Die schrillen Outfits, die kaum mehr an Cowboys aus dem Wilden Westen erinnerten, zeigten der Welt, dass hinter diesem ursprünglich als zweckmässig angedachten Style viel mehr steckt.
Denim und Cowboyhut sind backNachdem der Hype eine Zeit lang abgeebbt war, brachten 2001 Britney Spears (36) und Justin Timberlake (37) an den American Music Awards den Prärie-Look wieder ins Rennen. Das einstige Musikerpaar setzte auf Denim und Cowboyhut. 2013 war es schliesslich Modezar Karl Lagerfeld (84), der seine Models mit Fransen, Boots und Hüten auf den Laufsteg schickte.
Cowgirlteile sind Must-havesHeute ist der Country-Style längst nicht mehr nur Wilder Westen, sondern wurde neu interpretiert und repräsentiert die luxuriöse Seite des Ländlichen. Cowgirlteile gelten als Must-haves, die diesen Winter topaktuell sind.
Begibt man sich auf die Spuren des Prärie-Styles, landet man unweigerlich in den Südstaaten der USA. Dort waren Cowboyhüte essenziell für die Viehzucht. Man machte damit auf sich aufmerksam und schöpfte mit der ovalen Form Wasser. Auch Schuhe hatten ursprünglich einen praktischen Zweck: Reiter bevorzugten hohe Stiefel, denn diese sorgten für mehr Kontrolle und Stabilität auf dem Ross. Zusätzlich dienten sie als Schutz vor Schlamm und Wasser. Erst um 1900 wurden die Boots zu stylishen Tretern umfunktioniert – und mit aufwendigen Stickereien dekoriert.
ST. GALLEN - SG - Bei einem Überfall auf eine Hanfplantage in Altstätten SG sind Anfang 2015 zwei Männer mit einer Pumpgun schwer verletzt worden. Das St. Galler Kantonsgericht beurteilt den Fall in zweiter Instanz. Mehrere Verurteilte verlangen mildere Strafen.
Die Berufungsverhandlung begann am Montag unter Polizeischutz mit der Befragung von sieben Beschuldigten. Der Haupttäter, ein 42-jähriger Chauffeur aus Zürich, wurde in Fussfesseln in den Saal geführt. Das Kantonsgericht hat für den Fall mehrere Tage eingeplant. Das Urteil wird erst später bekanntgegeben.
Sechs Männer aus dem Raum Zürich hatten den Überfall auf die Hanfplantage in einer Fabrikhalle in Altstätten SG gemeinsam geplant und ausgeführt. Einer von ihnen nahm eine Pumpgun (Gewehr) mit, schoss auf zwei Bewacher der Anlage und verletzte die Opfer schwer. Die Täter flüchteten und riefen eine Ambulanz zum Tatort.
Das Kreisgericht Rheintal verurteilte den Schützen 2017 zu einer Freiheitsstrafe von zehneinhalb Jahren. Zudem ordnete es eine stationäre Therapie an. Fünf Mittäter, die beim Überfall unterschiedliche Rollen gespielt hatten, erhielten bedingte oder teilbedingte Freiheitsstrafen zwischen zwei und drei Jahren.
Alle Verurteilten bis auf zwei fochten das Urteil an, so dass jetzt das Kantonsgericht den Fall beurteilen muss. Die Beschuldigten fordern mildere Strafen, während die Staatsanwaltschaft für eine Verschärfung plädieren will.
Der Mann, der in Altstätten mit der Pumpgun geschossen hatte, ist mehrfach vorbestraft und befindet sich im vorzeitigen Strafvollzug. Er war 1997 beim spektakulären Überfall auf die Fraumünsterpost in Zürich dabei, als fünf Männer 53 Millionen Franken erbeuteten. Sie wurden alle gefasst.
Vor dem St. Galler Kantonsgericht beteuerte der Mann, er habe beim Überfall in Altstätten SG nur Gummigeschosse verwenden wollen. Durch eine Verwechslung der Patronen habe er sein Gewehr irrtümlich mit scharfer Munition geladen. Er habe niemanden töten wollen. Dass er die beiden Opfer verletzt habe, tue ihm von Herzen leid.
Die Gruppe habe in Altstätten Drogenhanf stehlen wollen, um ihn so schnell wie möglich zu Geld zu machen. Er selber habe mit einem Anteil von 50'000 Franken gerechnet, sagte der 42-Jährige. Das Gewehr habe er mitgenommen, um allfällige Bewacher zu überwältigen und mit Gummigeschossen kampfunfähig zu machen.
Auf Nachfragen der Richter verstrickte sich der Mann in Widersprüche. So erklärte er, er habe vor dem Überfall verschiedene Sorten von Patronen in einem Waffengeschäft gekauft und in einen Plastiksack geleert. Er habe das Gewehr erst bei der Hanfplantage geladen und dabei im Mondlicht die Patronen verwechselt.
Auf die Frage eines Richters, weshalb er dann beim Laden der Pumpgun fünf genau gleiche Patronen erwischt habe - «die Chance dafür war doch verdammt klein» -, hatte der Beschuldigte keine Erklärung. Zudem musste er sich sagen lassen, dass zur Tatzeit unmöglich der Mond am Himmel sichtbar sein konnte.
Er habe einen «Riesenscheiss gemacht», sagte der Mann. Seit dem Überfall auf die Fraumünsterpost in Zürich werde er den Ruf des Posträubers nicht mehr los. Er wolle weg von Zürich und ein neues Leben beginnen. Gegen eine stationäre Therapie werde er sich mit Händen und Füssen wehren.
Das Kantonsgericht setzt die Verhandlung am Dienstag mit der Befragung von Zeugen fort. Danach folgen die Plädoyers des Staatsanwalts, der Verteidiger und der Opfer-Anwälte.
«Promi Big Brother» wird emotional. Nachdem Katja Krasavice am Samstag wegen ihrem Abtreibungs-Geständnis bittere Tränen vergoss, weinte gestern Chethrin wegen angeblichem Mobbing.
Gestern musste Katja Krasavice (22) bei «Promi Big Brother» von Alphonso Williams (54) getröstet werden – obwohl der nicht einmal genau wusste, warum sie traurig war. Am Tag zuvor erzählte die Porno-Youtuberin ihr dunkles Geheimnis nämlich nicht den Bewohnern, sondern dem Publikum.
«Es fällt mir megaschwer», begann die Porno-Youtuberin ihr emotionales Geständnis. Zuerst müsse sie ausholen «wie es in ihrem Leben so war», bevor sie zu dem kommen könne, was sie eigentlich sagen wolle. Dann der erste Hammer: «Ich habe meinen Bruder verloren, der hat sich das Leben genommen. Dann habe ich noch einen Bruder verloren, weil er Krebs hatte.»
Durch die grossen Verluste sei Krasavice sogar lebensmüde geworden, habe sich gewünscht, «nicht mehr da zu sein». Dann fährt sie fort: «Um jetzt auf den Punkt zu kommen: Es gibt eine Sache, die ist vor einem Jahr gewesen.» Mit tränenerstickter Stimme enthüllt sie: «Ich bin ja oft mit Jungs. Da passt man natürlich manchmal nicht auf. Und dann war ich schwanger!»
Krasavice hadert mit ihrer EntscheidungBeim Besuch bei der Frauenärztin habe Krasavice das Kind sogar schon per Ultraschall sehen können. Doch ein Baby zu bekommen, sei für sie keine Option gewesen – sie entschied sich für eine Abtreibung. Denn die Sex-Youtuberin glaubte, mit ihr als Mutter würde es dem Kind «schlecht» gehen. «Ich wusste nicht mal, von wem es ist», gibt sie offen zu. Noch heute hadere sie mit ihrer damaligen Entscheidung, wie ihre Tränen zeigen: «Und dann war es einfach weg. Das war falsch irgendwie, aber es wäre einfach nicht gegangen! Wie soll ich mich um ein Kind kümmern?»
«Du musst dich immer lieben»Trost fand Krasavice bei Alphonso. Der erkannte sofort, dass mit ihr etwas nicht stimmte. Und obwohl er nicht wusste, was genau, fand er doch die richtigen Worte: «Dieser kleine Körper ist dein Zuhause. Und wenn dein Zuhause nicht intakt ist und du hast zu viel Müll rumliegen, dann hast du keinen Platz mehr für dein eigenes Ich», redete er Krasavice ins Gewissen. «Du musst dich immer lieben. Du liebst dich nicht, du machst dich kaputt!» Und erneut flossen die Tränen bei der Container-Sexbombe.
«Das fühlt sich an wie Mobbing in der Schule»Tränen gab es gestern auch bei Chethrin Schultze (26). Dass sie die Bewohner am Samstag für einen Rauswurf nominierten, traf sie hart. «Das fühlt sich an wie Mobbing in der Schule», erklärte sie ihre Tränen. «Das ist wie so ein Flashback, weil ich einfach nicht verstehen kann, dass sie den Leuten nicht sagen, wenn sie ein Problem mit einem haben. Ich frage mich, was ich Böses getan habe.»
Eine Antwort bekam sie nicht, stattdessen aber noch einen Tiefschlag. Die Ex-«Love Island»-Teilnehmerin wurde gleich noch einmal nominiert. Gehen musste dann allerdings «Marienhof»-Schauspielerin Nicole Belstler-Boettcher (55). (klm)
LAUSANNE - Vor dem Strafgericht in Lausanne ist am Montag der Prozess um einen Millionenraub bei einer Sicherheitsfirma in Bussigny VD eröffnet worden. Angeklagt wegen qualifizierten Raubes sind einer der beiden Haupttäter sowie insgesamt fünf Mitbeschuldigte.
Wegen qualifizierten Raubs vor Gericht verantworten musste sich am Montag lediglich einer der beiden Haupttäter, ein 23-jähriger Brasilianer. Der zweite Täter, ein portugiesischer Arbeiter und Armeeangehöriger, war nach der Tat in sein Heimatland zurückgekehrt und untergetaucht. Er soll 100'000 Franken von der Beute einkassiert haben.
Auf der Anklagebank sassen auch ein 28-jähriger Brasilianer, der als Chauffeur an der Tat beteiligt gewesen sein soll, sowie ein weiterer Komplize, ein 32-jähriger brasilianisch-schweizerischer Doppelbürger. Er arbeitete in der vom Raub betroffenen Sicherheitsfirma. Im Zuge der Ermittlungen hatte er erklärt, der Drahtzieher des Überfalls gewesen zu sein.
Täter ist geständigEtwa eine halbe Million Franken will der vollumfänglich geständige Hauptangeklagte in den Wochen nach dem Überfall ausgegeben haben. So habe er in Brasilien Land gekauft. Er habe sich im Kopf einen Film zurechtgelegt: Einmal im Besitz des Geldes habe er aber dann schliesslich nicht mehr gewusst, was damit anzufangen.
Vor Gericht erschienen sind auch drei weitere Helfer, die in erster Linie wegen Geldwäscherei sowie wegen Urkundenfälschung angeklagt sind. Es handelt sich dabei um eine 34-jährige Genferin, die Schwester eines der Haupttäters - ferner ihren Verlobten, einen 27-jährigen Waadtländer, sowie die Schwiegermutter des Drahtziehers, eine 50-jährige Brasilianerin.
Beute wurde nach Brasilien transferiertMit dem Fall der Genferin hatte sich bereits das Bundesgericht befasst, als es die Untersuchungshaft der Frau verlängerte. Aus einem Urteil vom Februar letzten Jahres geht hervor, dass die Frau nach dem Überfall die Beute an ihren Wohnort gebracht hat, um das Geld dort zu zählen. Anschliessend hat sich einen Teil davon in einem Schliessfach der Waadtländer Kantonalbank (BCV) gelagert. Sie soll die Beute in mehreren Schritten nach Brasilien transferiert haben.
Zu der Tat kam es am 30. Dezember 2015 gegen 19.30 Uhr in den Räumlichkeiten der Sicherheitsfirma in Bussigny bei Lausanne. Dort waren zwei Angestellte damit beschäftigt, das Geld in einen Transporter zu verladen, als sie von zwei maskierten und bewaffneten Männern bedroht wurden. Die beiden wurden gefesselt. Die Täter konnten vorerst unerkannt entkommen.
Im Geldtransporter befanden sich 2,1 Millionen Franken Bargeld, die Einkünfte aus dem Weihnachtsgeschäft eines Nahrungsmittelgeschäfts.
Wann das Urteil gefällt wird, war zunächst nicht bekannt. (SDA)
WIKON LU - Seit Jahren haben Sandra (34) und Clemens Noser (35) aus Wikon LU einen grossen Traum: Ein Haus bauen, es hoch oben auf ein Silo stellen und darin mit ihren Kindern wohnen. Nun wird das Wohnprojekt zur Wirklichkeit.
Im kleinen Wikon LU ist es das grosse Thema. Das im Bau stehende Haus beim Bahnhof, das auf das alte Getreidesilo gehoben wird – damit darin bald eine ganze Familie wohnen kann.
«Stimmt», sagt Clemens Noser (35). «Wir werden dort in luftiger Höhe einziehen.» Wir, das sind der Bauherr, seine Frau Sandra (34) und die Söhne Kevin (5) und Ben (6). Im Moment wohnen sie noch in einer Fünfeinhalbzimmerwohnung im Dorf. Doch Ende Jahr wollen sie auf dem Silo einziehen.
Auf dem Weg zur Arbeit entdecktWie kam es dazu? «Ich fahre seit Jahren auf dem Weg zur Arbeit am stillgelegten 28 Meter hohen Silo vorbei», sagt Schweissfachmann Noser. «Vor etwa sechs Jahren dachte ich mir, dort oben zu wohnen, wäre super!»
Gesagt, getan. Noser und seine Frau kaufen das Grundstück, samt Silo. Ihr Plan: Ein zweistöckiges Haus daraufzustellen. Das Ziel des Ehepaars: Aus der 160-Quadratmeter-Wohnung ausziehen und auf dem Silo auf weit über 200 Quadratmetern wohnen, verteilt auf sechseinhalb Zimmer.
Keine einzige EinspracheDafür muss das Paar erst einige Behördenhürden nehmen. «Es brauchte wegen des alten Silos, des Hauses und der Sicherheit viele Sonder- und Ausnahmebewilligungen», so Clemens Noser. «Das dauerte vier Jahre lang, doch am Ende hat alles geklappt. Es gab auch keine Einsprache.»
Und so konnte Anfang Jahr mit dem Bau des Stahlhauses und dem Silo-Umbau begonnen werden. «Beide Gebäude sind zwar noch im Rohbau, aber bereits weit fortgeschritten – inklusive Sicherheitsfenster. Wir dürfen auch schon bald die Inneneinrichtung auswählen», freut sich Noser. «Mitte September soll unser 115-Tonnen-Haus dann innert einer Stunde aufs Silo gehoben werden.» Wasser, Strom bis nach oben – kein Problem. Geheizt wird mit Wärmepumpe.
Drittes Kinderzimmer wird bereit seinIns Haus rauf kommt man über das Treppenhaus oder den bereits im Silo eingebauten Lift. «Im oberen Stock werden die Küche, der Essbereich, das Wohnzimmer und ein Gäste-WC sein», so Noser. Im unteren Stock liegen das Elternschlafzimmer, zwei Badezimmer, drei Kinderzimmer. Ist ein drittes Kind geplant? «Ja», schmunzelt Sandra Noser. Und ihre Buben? «Die freuen sich sehr auf ihr neues Zuhause.»
Das Highlight: Die begehbare Dachterrasse auf 35 Meter Höhe! Sie wird mit einem Glasgeländer umrahmt sein. Vom Verkehrslärm ist kaum etwas zu hören. Und: «Die Aussicht nach Luzern zu den Alpen und zur Jurakette ist atemberaubend», sagt Kauffrau Sandra Noser.
Und die Kosten? «Das können wir noch nicht genau sagen», sagen die Nosers. Klar: ein hoher Betrag. Das Haus und die Aussicht seien es aber wert. Der Einzug soll dann gebührend gefeiert werden. «Wir werden einen Tag der offenen Tür machen», verspricht Clemens Noser. Und warnt mit einem Grinsen: «Höhenangst darf dann aber niemand haben.»
Der als «Rüebli»-Kanton bekannte Aargau setzt auf den Anbau von Aprikosen. Im Seetal sollen die Aprikosen auf der schweizweit grössten Anbaufläche unter Folientunnel wachsen.
Die 120 Meter langen und 9 Meter breiten Folientunnel sind bereits errichtet. 600 Aprikosenbäume werden in diesem Herbst gepflanzt. In fünf bis sechs Jahren wird mit einer Ernte von rund 9 Tonnen gerechnet. Der Aargau ist derzeit der viertgrösste Produzent von Aprikosen. Unbestrittener Leader ist der Kanton Wallis.
Im Aargau soll die Anbaufläche in den nächsten vier Jahren auf 10 Hektaren verdreifacht werden. Die Technik, Aprikosen unter Folientunnel anzubauen, schone die Ressourcen und schütze vor Frost sowie Hagel, sagte Landwirtschaftsdirektor Markus Dieth am Montag in Hallwil AG vor den Medien. Dank der Direktvermarktung der Früchte bleibe ein grosser Teil der Wertschöpfung im Kanton.
Die beiden Landwirte im Seetal, die nach Investitionen von je 50'000 Franken auf Zusatzeinnahmen hoffen, erhalten fachliche Unterstützung von der landwirtschaftlichen Forschungsanstalt Agroscope Conthey VS und vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) in Frick AG.
Zwar werden in den Tunnel keine Bio-Früchte hochgezogen. Aber der Einsatz von chemischen Hilfsmitteln solle möglichst gering sein, hiess es. Die beiden Institutionen helfen mit, Aprikosensorten zu züchten, die besonders robust gegenüber Schädlingen und Krankheiten sind.
Die dauerhaften Folientunnel schützen die sensiblen Aprikosenbäume vor allem während der Blütezeit vor Schädlingen und Pilzbefall. In jedem der Tunnel werden mehrere verschiedene Aprikosensorten gepflanzt.
Die Folientunnel sollen auch verhindern, dass die Erträge stark schwanken. Die Aprikose ist ein Steinobst, das im Idealfall auf kleiner Fläche einen grossen Ertrag bringt
Die Landwirte erhielten nach Rücksprache mit den Kantonsbehörden von den Standortgemeinden Seengen und Egliswil rasch die Bewilligung für die Errichtung der dauerhaften Folientunnel. Für die Bewässerung der Bäume stehe eigenes Quell- und Regenwasser sowie Grundwasser zur Verfügung, versicherten die beiden Landwirte.
Am Bahnhof Winterthur ist es am Sonntag zu einer heftigen Auseinandersetzung gekommen. Ein junger Afghane wurde dabei mit einem Messer angegriffen und musste notoperiert werden.
Am Sonntagabend gegen 19:30 Uhr kam es in Winterthur zu einem brutalen Streit zwischen zwei Gruppen. Ein Afghane (18) wurde dabei mit einem Messer angegriffen. Er erlitt eine Stichverletzung im Bauchbereich, wie die Kantonspolizei Zürich in einer Mitteilung schreibt.
Der junge Mann musste umgehend operiert werden. Die Täterschaft flüchtete mit einem Personenwagen. Gemäss ersten Erkenntnissen kam es zwischen den beiden Gruppen bereits zuvoram Bahnhof Winterthur und im Stadtpark zu einer Auseinandersetzung.
Das Motiv sowie die Hintergründe der Tat sind noch unklar und bilden Gegenstand weiterer Ermittlungen, die durch die Kantonspolizei Zürich und die Staatsanwaltschaft IV des Kantons Zürich geführt werden.
Die Polizei sucht Zeugen. (hah)