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Updated: 1 day 4 min ago

Reguläres FCZ-Tor wird aberkannt: Ludovic Magnin fordert den Videobeweis!

Mon, 08/27/2018 - 10:11

Odeys zu Unrecht aberkanntes Traumtor sorgt bei FCZ-Trainer Ludovic Magnin für Unverständnis. Er will technische Hilfsmittel. Dass diese allerdings nicht über alle Zweifel erhaben sind, zeigt das Beispiel Bundesliga.

Es war wieder einmal ein Klassiker, den man nicht so schnell vergisst. In der 67. Minute schliesst Stephen Odey herrlich aus der Drehung ab und haut das Leder in den Netzhimmel – ein Traumtor. Doch zum Schock aller FCZ-Fans und des nigerianischen Stürmers pfeift Schiri Bieri die Aktion zurück, sein Assistent hat die Fahne gehoben.

Wie die TV-Bilder zeigen, zu Unrecht. Odey steht auf gleicher Höhe wie die FCB-Defensive. Der FCZ schäumt, allen voran Trainer Ludovic Magnin fühlt sich betrogen: «Das beweist einfach nochmals, dass der Video-Beweis in der Schweiz kommen muss. Wir wurden nun in zwei Spielen zweimal zurückgepfiffen. Das tut weh.» Dass er bald kommt, glaubt Magnin nicht: «Wir wissen ja, dass in der Schweiz alles fünf Jahre länger dauert als in anderen Ländern.»

Alain Nef erfährt von BLICK, dass das Tor von Odey eigentlich regulär gewesen wäre. «Das sagst du mir jetzt … dann ist es noch bitterer.» Ja, in Zürich hallt dieser Fehlentscheid noch nach. Aber Goalie Brecher sagt: «Das ist jetzt das zweite Mal in dieser Saison. Aber ich hoffe, dass auch mal auf der anderen Seite so gepfiffen wird.»

Video-Wirbel in Deutschland

Ob der Videobeweis in der Schweiz die ideale Lösung wäre, steht in den Sternen. An der WM funktionierte der VAR reibungslos. Doch das vergangene Wochenende, der Startschuss in die neue Bundesliga-Saison, offenbarte die Probleme mit den «Kellerkindern von Köln».

Zwischen Wolfsburg und Schalke revidiert Schiri Ittrich gleich zweifach eine zuvor getroffene Entscheidung. Chaos pur in der VW-Arena! Selbst der ehemalige deutsche Spitzenref Markus Merk sagt als «Sky»-Experte: «Ich verstehe es nicht mehr.»

In den Debatten zur Aufarbeitung des Bundesliga-Spieltags ist der VAR Thema Nummer eins. In der Expertenrunde von «Sky 90» sagt Dietmar Hamann: «An der WM haben Leute aus Tansania, Panama und Paraguay hervorragend zusammengearbeitet. In Köln schaffen es die gleichen Leute jede Woche nicht, es hinzukriegen.»

Wer bezahlt die Kosten?

In der Schweiz ist der VAR eine Option. «Es werden Rahmenbedingungen wie Kosten, Personalaufwand und Ausbildungsanforderungen. Organisatorisch ist es eine höchst komplexe Materie», sagte SFL-Sprecher Philippe Guggisberg im Mai zu BLICK. Die Einführung käme frühestens zur Saison 2019/2020.

Ein Knackpunkt sind sicherlich die Kosten. In Deutschland kostet der Videobeweis jährlich 2 Mio. Franken, der seit dieser Saison von den 18 Klubs getragen wird. Hierzulande wäre es die Hälfte. Ein Betrag, der für die 10 Super-League-Vereine stärker ins Gewicht fallen würde.

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Baustellen-Zeit vorbei: Die SBB heben den Sommerfahrplan wieder auf

Mon, 08/27/2018 - 08:07

Seit dem heutigen Montag gilt auf dem SBB-Netz wieder der gewohnte Fahrplan. Die SBB haben den wegen umfangreicher Bauarbeiten eingeführten Sommerfahrplan wie angekündigt aufgehoben.

Während der Sommerferien führten die SBB auf über 30 Baustellen in der Schweiz umfangreiche Unterhaltsarbeiten durch. Passagiere mussten mit Zugsausfällen rechnen und teils deutliche Umwege in Kauf nehmen. Betroffen war besonders die Romandie, aber auch in der Nordwestschweiz und im Raum St. Gallen verlängerten sich die Reisezeiten.

Auf der Strecke von Lausanne nach Puidoux-Chexbres wurden betroffene Fahrgäste zeitweise mit Gutscheinen entschädigt. Dies sorgte auch für Kritik, weil Reisende die Entschädigung nur per App für die neueste Handygeneration einfordern konnten.

Der Sommerfahrplan galt vom 30. Juni bis 26. August. In der Zeit wurden Bauarbeiten gebündelt, einzelne Strecken wurden komplett gesperrt. Gearbeitet wurde rund um die Uhr. Die Kosten reduzierten sich durch diese Vorgehensweise laut SBB um insgesamt 22 Prozent oder total 20 Millionen Franken.

SBB: Sommerfahrplan hat sich bewährt

Auf drei Grossbaustellen bei Lausanne VD, Gelterkinden BL und St. Gallen sowie rund 30 weiteren Baustellen hat die SBB während des Sommers über 55 Kilometer Fahrbahn erneuert, rund 92'000 Schwellen und 130'000 Tonnen Schotter verbaut.

Die SBB ziehen in der Mitteilung eine vorerst positive Bilanz. Der Sommerfahrplan habe sich bewährt, heisst es. Das Unternehmen will nun eine detaillierte Auswertung vornehmen. Anschliessend wollen die SBB entscheiden, ob grosse Bau- und Instandhaltungsarbeiten auch künftig in einem spezifischen Sommerfahrplan abgewickelt werden sollen.

Zur Halbzeit hatten die SBB eine positive Bilanz gezogen. Der Betrieb sei störungsfrei und stabil verlaufen, hiess es. Die Pünktlichkeit habe sich auf knapp 92 Prozent erhöht. Bei 1,26 Millionen Reisenden pro Tag hätten sich die täglichen Anrufe auf der Hotline bei 80 eingependelt. Schriftlich melden sich rund 120 Kunden pro Woche - weniger als erwartet. (SDA)

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Knall beim Telekom-Konzern: Salt-CEO Schönenberger muss gehen

Mon, 08/27/2018 - 08:05

ZÜRICH - Sesselrücken bei Salt: Der bisherige Chef Andreas Schönenberger verlässt das Unternehmen, der Neue kommt auf 1. September. Ein McKinsey-Mann.

Es ist ein heisser Stuhl, der Chefsessel bei Salt, der Nummer 3 im Schweizer Telekom-Markt. Vom Schleudersitz katapultiert hat es nun Andreas Schönenberger (53), der seit 2016 die Geschicke von Salt leitet. Das berichtet die «NZZ». Auf dem Schleudersitz Platz nehmen wird Pascal Grieder, der vom Beratungsunternehmen McKinsey kommt. Der Chefwechsel erfolgt bereits in wenigen Tagen, am 1. September. 

Damit dreht sich der Personenkarussell bei Salt munter weiter. Im Mai peppte die Telekommunikationsfirma den Verwaltungsrat mit ein paar bekannten Wirtschaftsgrössen auf, darunter Ex-Nestlé-Chef Peter Brabeck oder die ehemalige SBB-Personenverkehr-Chefin Jeannine Pilloud. 

Gründe für Abgang unklar

Das Problem bei Salt: Besitzer Xavier Niel hält sich gegenüber der Öffentlichkeit im Hintergrund. Doch intern dürfte der Franzose die Fäden ziehen – kein leichtes Leben für den Salt-CEO. 

Warum Schönenberger, der vor Salt bei Google Schweiz den Chef-Posten innehatte, gehen muss, ist unklar. Ebenso warum er noch im Verwaltungsrat von Salt verbleibt. Die «NZZ» vermutet mögliche Probleme bei der Einführung des Festnetz-Angebotes von Salt vor wenigen Monaten. Die Kinderkrankheiten sind aber offenbar inzwischen ausgeräumt. 

Als Schönenberger bei Salt anfing, kündigte die Nummer 3 der Branche wenig später die Zusammenarbeit mit Mobilezone, verkaufte keine Abos mehr über die Ladenkette. Gleichzeitig mit dem Amtsantritt des neuen Salt-Boss Pascal Grieder kehrt Salt zu Mobilzone zurück. 

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Schwierige Problembehebung: Stromausfall legt griechische Ferieninsel Hydra lahm

Mon, 08/27/2018 - 06:03

Athen – Ein Stromausfall hat die griechische Ferieninsel Hydra lahmgelegt. Durch den Stromausfall kam es am Sonntag auch zu Engpässen bei der Wasserversorgung auf der nahe Athen gelegenen Insel. Der Ausfall hatte am Morgen begonnen und dauerte am Abend zunächst weiter an.

Der Energieversorger Dedie erklärte laut der griechischen Nachrichtenagentur ANA, das Stromnetz sowie Unterwasser-Kabel «unter schwierigen Bedingungen» zu überprüfen. Autos sind auf der Insel verboten. Ein Schiff der griechischen Marine sollte Wasser auf die Insel bringen, wie ein Behördenvertreter der Nachrichtenagentur AFP sagte.

Hydra ist bei Wochenendurlaubern aus Athen, aber auch bei Touristen aus anderen Gebieten beliebt. Erst am Mittwoch hatte ein Stromausfall für drei Stunden Teile Athens lahmgelegt.

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Bundesanwaltschaft kann Täter nicht finden: Ermittlungen gegen Ruag-Hacker eingestellt

Mon, 08/27/2018 - 05:59

Weil die Bundesanwaltschaft die Ruag-Hacker nicht finden kann, müssen die Ermittlungen sistieren. Es ist das zweite Mal in kurzer Zeit, dass die Bundesanwaltschaft vor Cyber-Kriminellen klein beigeben muss.

2014 wurde der bundeseigene Rüstungskonzern RUAG Opfer eines Cyber-Spionage-Angriffs. Welche Daten entwendet wurden oder wie gross der Schaden für das Unternehmen und damit die Schweiz ist, wurde nie gesagt. Überhaupt dauerte es bis 2016, bis der Nachrichtendienst den Angriff bemerkte - aufgrund eines Hinweises aus dem Ausland. Die Bundesanwaltschaft eröffnete eine Strafuntersuchung gegen Unbekannt wegen des Verdachts auf wirtschaftlichen Nachrichtendienst. 

Nun wird die Suche nach den Hackern aufgegeben.  «Der Grund dafür ist, dass die Täterschaft – respektive deren Aufenthaltsort – unbekannt geblieben ist. Das heisst, wir konnten die Täterschaft nicht eruieren», sagte informationschef André Marty gegenüber «SRF«».

«Staatliches Hacking» – war es Russland?

«Ganz grundsätzlich und nicht direkt bezogen auf ein konkretes Strafverfahren kann man sagen, dass natürlich bei dermassen komplexen Realitäten meistens nur staatliche Akteure in Frage kommen. Das ist in der Regel staatliches Hacking», sagte Marty weiter.

Schon kurz nach Bekanntmachung des Hacks vermuteten verschiedene Akteure, dass ein grosses Land aus dem Osten dahinterstecke. SVP-Ständerat Alex Kuprecht, Mitglied der Geschäftsprüfungskommission GPDEL, sagte damals, «man weiss, dass es Russland war». Es habe sich um eine ähnliche Software gehandelt wie jene, mit der vor einigen Jahren das Aussendepartement angegriffen worden sei. Die Herkunft dieser Software sei geklärt. «Es war Russland.»

Ohne neue Beweise kein neues Verfahren

Diese Spekulationen kommentierte Marty nicht. Das Verfahren könne die Bundesanwaltschaft erst wieder aufnehmen, wenn neue Beweise auftauchen. Ruag kommentiert die neue Entwicklung gegenüber «SRF» nicht und liess lediglich verlauten, dass man den Hacker-Angriff aufgearbeitet und verschiedene Anpassungen bei der Informatik gemacht habe.

Kürzlich musste die Bundesanwaltschaft bei einem weiteren Cyber-Fall die Ermittlungen sistieren: Vor rund einem Jahr hatten Hacker das Verteidigungs- und das Aussendepartement angegriffen (BLICK berichtete). Auch hier verdächtigen Fachleute Russland. Die Bundesanwaltschaft aber kam auch hier nicht weiter bei den Ermittlungen. (vof)

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Medien berichten: Trump weigerte sich, McCain zu würdigen

Mon, 08/27/2018 - 04:33

US-Präsident Donald Trump hat es einem Bericht zufolge abgelehnt, das Leben und Wirken des verstorbenen US-Republikaners John McCain in einer offiziellen Mitteilung zu würdigen.

US-Präsident Donald Trump hat es einem Bericht zufolge abgelehnt, das Leben und Wirken des verstorbenen US-Republikaners John McCain in einer offiziellen Mitteilung zu würdigen. Der Präsident habe hochrangigen Beratern gesagt, er ziehe es stattdessen vor, einen kurzen Tweet zum Tod seines scharfen Kritikers zu publizieren.

Wie die «Washington Post» am Sonntag unter Berufung auf ehemalige und aktuelle Berater im Weissen Haus berichtete, hätten unter anderem Trumps Sprecherin Sarah Sanders und sein Stabschef John Kelly für eine offizielle Würdigung plädiert und McCain einen «Helden» genannt. Sanders habe am Wochenende sogar eine Endfassung einer Mitteilung für Trump fertig gestellt - die dann aber nicht veröffentlicht worden sei.

 

Denn Trump zog es tatsächlich vor, kurz nach McCains Tod am Samstag eine knappe, unpersönliche Nachricht auf Twitter zu veröffentlichen. In ihr sprach er McCains Familie sein Mitgefühl aus. Würdigende Worte fand Trump nicht, auch das Weisse Haus schickte keine längere Erklärung heraus. Auf Twitter löste Trumps Nachricht einen Sturm der Kritik aus. Andere Politiker in den USA und im Ausland reagierten dagegen mit Bestürzung und Trauer auf den Tod. McCain starb im Alter von 81 Jahren auf seiner Ranch in Arizona. Er litt an einem Gehirntumor.

Trump macht alles falsch

Mark Corallo, ehemaliger Sprecher von Trumps Anwaltsteam, sagte laut Zeitung über Trumps Reaktion: «Es ist grässlich.» Zu einem solchen Zeitpunkt würde man von einem US-Präsidenten mehr erwarten, wenn er über den Tod eines wahren amerikanischen Helden spreche.

Als Pilot der US-Navy war McCain in Vietnam in Gefangenschaft geraten und gefoltert worden. Der republikanische Senator aus Arizona zählte später als Fachmann in der Aussen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik zu den prominentesten Mitgliedern des US-Kongresses. Er erwarb sich über die Parteigrenzen hinweg grosse Achtung - nur nicht bei Trump. (SDA)

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Unterstützung für vier Studentinnen: Giacobbo ersteigert sich Filmrolle

Mon, 08/27/2018 - 02:54

ZÜRICH - Der Satiriker Viktor Giacobbo ersteigert sich eine kleine Rolle im neuen Film von Sabine Boss – für einen guten Zweck. Mit dem Geld wird die Ausbildung von vier Studentinnen in Burkina Faso bezahlt.

Er mag als Satiriker eine spitze Zunge haben, wenn es aber um eine gute Sache geht, hat er ein weiches Herz: Viktor Giacobbo (66) zeigte sich an der Afrika-Soirée von Beauty-Expertin Bea Petri (63) grosszügig. Für einen guten Zweck ersteigerte er sich eine Statistenrolle. «Und das ausgerechnet in einem Film von Sabine Boss», so Giacobbo. Mit ihr hat er 2002 «Ernstfall in Havanna» gedreht.

In ihrem neusten Coup «Der Manager» wird Viktor nur eine Minirolle übernehmen und dafür bezahlt er auch noch grosszügig 6000 Franken. «Mit diesem Geld können vier junge Frauen in Burkina Faso je eine dreijährige Ausbildung machen», so Giacobbo.

«Bilder, die man nicht wieder vergisst» 

Im Januar hat er gemeinsam mit Bea Petri das Ausbildungszentrum Nas Mode in Ouagadougou besucht. Nachdenklich sagt Giacobbo: «Wenn man aus dem Komfort kommt, den wir hier geniessen und auf eine solche Armut trifft, das sind Bilder, die man nicht wieder vergisst.»

Umso mehr beeindruckte ihn, was die Schminkbar-Unternehmerin Bea Petri in den letzten zehn Jahren hier geschaffen hat. «Derzeit sind 210 Frauen bei uns in Ausbildung», so Petri. «80 Prozent von ihnen können nachher auch auf ihrem Beruf arbeiten. Als Näherin, Coiffeuse, aber auch als Kosmetikerin. Burkina Faso hat eine grosse Filmkultur.»

20'000 Franken für Ausbildungen

Die Filmindustrie war es denn auch, warum Bea Petri 2008 von der Schweizer Hilfsorganisation Swisscontact um Unterstützung angefragt wurde. Und was die Macherin anpackt, macht sie richtig. Aus der Zusammenarbeit mit Nas Mode sind auch tiefe Freundschaften entstanden, etwa mit der Direktorin der Schule, Safi Ouattara (48), die auch an der Afrika-Soirée war.

«Sie gehört für mich zur Familie», so Bea Petri, die sich über jede Spende des Abends freute. Zum Schluss kamen 20'000 Franken zusammen. «Damit kann man viele Frauen glücklich machen», sagt Petri.

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Erich Gysling über den Tod von John McCain: Ein Held voller Widersprüche

Mon, 08/27/2018 - 02:54

Der US-Politiker John McCain (†81) hat den Kampf gegen den Krebs verloren. Hinter dem Vietnam-Veteran liegt ein bewegtes Leben zwischen allen Fronten.

Über Verstorbene solle man nur Gutes berichten, sagte einer der sieben Weisen des antiken Griechenlands. John McCain (†81) erlag am Samstagnachmittag seinem Krebsleiden. Denke ich nun an das von Schicksalsschlägen überschattete Leben des schillernden US-Politikers zurück, so regt sich reflexartig mein Gewissen.

Eigentlich sollte ich den Durchhaltewillen McCains als damals jungen, über Vietnam abgeschossenen und fünfeinhalb Jahre in brutaler Gefangenschaft gehaltenen Offizier würdigen – und auch McCains unglaubliche Tapferkeit in der letzten Lebensphase. Schon schwer leidend reiste er für wichtige Abstimmungen bis kurz vor dem Todestag noch von Arizona nach Washington. Und, obgleich Republikaner, profilierte er sich als Senator zu einem Gegenspieler des ebenfalls republikanischen US-Präsidenten Trump – und wurde zur Stimme der Vernunft in seiner Partei.

Zahlreiche Widersprüche im politischen Wirken

Betrachtet man jedoch das politische Wirken McCains über längere Frist, ergibt sich eine von Widersprüchen durchzogene Bilanz. In den 80er-Jahren folgte er völlig unkritisch der Linie von Präsident Ronald Reagan, auch hinsichtlich der illegalen Kriegsunterstützung der Contra-Rebellen in Nicaragua. Den chilenischen Diktator Pinochet respektierte er, einen Gedenktag für den Menschenrechtsaktivisten Martin Luther King lehnte er ab.

2003 gehörte er zu den entschlossensten Befürwortern des von George W. Bush provozierten, verheerenden Irak-Kriegs. In Opposition zu Bush trat er dann aber beim Thema Folter. Die Bush-Administration liess Folter von Irak-Gefangenen und Terrorverdächtigen zu, auch das als Waterboarding bezeichnete Fast-Ertränken bei Verhören.

2008 mit Sarah Palin im Präsidentschaftsrennen

Voll von Widersprüchen war er auch bei vielen inneramerikanischen Themen. Die Erzkonservativen am rechten Rand des Spektrums der Republikaner, politisierende Evangelikale und Leute der reaktionären Tea Party, kritisierte er jahrelang hart. Aber: Als er 2008 als US-Präsidentschaftskandidat antrat, scheute er sich nicht, die vielleicht Radikalste der Tea Party, Sarah Palin, zur Vizekandidatin zu nominieren. In Umweltfragen und teils auch bei sozialen Themen war McCain generell progressiv eingestellt – was ihn allerdings nicht hinderte, Obamas Gesundheitsreform hart zu bekämpfen. So wie er, da lag er lange auf der Linie Trumps, so ziemlich alles zunichtemachen wollte, was Obama zustande gebracht hatte.

Militärmann von Geburt an

Sucht man in diesem von Gegensätzen geprägten Leben nach einer Kontinuität, stösst man auf den Glauben an die USA als weltweite militärische «Ordnungsmacht». Verständlich wird das aufgrund der familiären Herkunft: Vater und Grossvater waren Admirale der US Navy. John McCain wurde auf einer Militärbasis in der Panamakanalzone geboren und studierte an der Naval Academy in Annapolis bei Washington. Er wurde Pilot bei der Marine – und er wäre höchst wahrscheinlich noch für weitere Jahre beim Militär geblieben, hätte das Schicksal ihm nicht einen anderen Lebensweg aufgezwungen.

Erich Gysling (81) war unter anderem Leiter der «Rundschau», Leiter Auslandressorts und Chefredaktor des Schweizer Fernsehens. Der Zürcher ist heute als freier Journalist und Kommentator tätig und gilt als profunder Kenner des Weltgeschehens. Gisling hat mehrere Bücher über die internationale Politik geschrieben, unter anderem über den Nahen Osten.

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Kolumbien: Schlappe bei Volksbefragung in Kolumbien

Mon, 08/27/2018 - 01:58

Bogotá – In Kolumbien ist eine Initiative zur Korruptionsbekämpfung bei einer Volksbefragung gescheitert. Bei der Abstimmung am Sonntag nahmen laut Behörde weniger als ein Drittel der 36 Millionen Wahlberechtigten teil. Das Ergebnis ist damit nicht bindend für den Gesetzgeber.

Durch das ungewöhnliche Referendum sollte das Parlament verpflichtet werden, härtere Gesetze gegen Korruption zu erlassen. Insgesamt standen sieben Vorschläge zur Abstimmung. Die Wähler waren angehalten, mit «Ja» oder «Nein» etwa über eine Gehaltskürzung bei Abgeordneten zu entscheiden. Auch sollen Volksvertreter zur Offenlegung ihres Vermögens verpflichtet werden.

Das Referendum ging auf eine Initiative im Senat zurück. Bei einer erfolgreichen Abstimmung wäre das Parlament verpflichtet gewesen, entsprechende Gesetze innerhalb eines Jahres zu verabschieden.

Entscheidend war am Ende wohl die Wahlmüdigkeit bei vielen Kolumbianern. Nur 11,6 Millionen Menschen gingen zur Urne. Die Wahl war bereits die vierte in diesem Jahr nach der Parlamentswahl im März und den zwei Wahlgängen zur Präsidentenwahl im Mai und Juni.

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Der AarGAU: Ein Traditionsklub stürzt ins Bodenlose

Mon, 08/27/2018 - 01:43

5 Spiele, 0 Punkte. Der FC Aarau rutscht immer tiefer in die Krise. Die sportliche Leitung übt sich in Durchhalteparolen.

Der Fehlstart des selbsternannten Aufstiegsanwärters Aarau nimmt historische Ausmasse an: Fünf Partien sind gespielt, fünfmal hat der FCA verloren. Unter anderem gegen Aufsteiger Kriens und am Samstag gegen Chiasso. Fünf Spiele, Null Punkte. Das gab’s seit der Einführung der Challenge League noch gar nie!

Und beim FCA brodelts auch neben dem Platz: Mickael Almeida erschien vor dem Spiel gegen Chiasso 30 Minuten zu spät zum gemeinsamen Mittagessen und musste deshalb die ersten 55. Minuten von der Bank aus zuschauen. Als Almeida eingewechselt wurde, lag Aarau schon mit 0:2 zurück.

Der neuverpflichtetet Marco Schneuwly, der in seinen ersten vier Einsätzen noch nicht getroffen hat, fällt mit einem Riss des Syndesmosebands im linken Fuss mehrere Wochen aus. Varol Tasar scheint in Gedanken bereits im Tessin zu sein. 
Der FC Lugano will den Flügel laut BLICK-Informationen unbedingt verpflichten.

FCA-Sportchef Sandro Burki sagt: «Ich hoffe, wir haben den Tiefpunkt erreicht. Wir müssen da so schnell wie möglich rausfinden!» 
Und wie soll das geschehen? «Wir müssen hundertprozentig zusammenstehen.» Damit spricht Burki nicht nur die Disziplinlosigkeit von Almeida, sondern auch den abwanderungswilligen Tasar an.

Sicher ist zudem, dass der FCA auf dem Transfermarkt noch einmal tätig wird. Mindestens so in der Pflicht wie die Spieler steht natürlich Trainer Patrick Rahmen. «Wir sind klar hinter den Erwartungen. Wir spielen nicht so, wie ich mir das vorstelle. Es ist meine Aufgabe, dass sich das ändert.» Rahmen ist überzeugt, dass er das Team noch erreicht: «Wir ziehen alle am gleichen Strick, auch wenn es einige Disziplinlosigkeiten gab. Aber die werde ich sofort abstellen. Wir brauchen unbedingt Siege!»

Nächsten Samstag spielt Aarau gegen Rapperswil-Jona. Es ist die letzte Partie vor der Nati-Pause. Es ist nicht anzunehmen, dass die Aarau-Verantwortlichen vor dieser Pause den Trainer wechseln.

Doch in Aarau steht nicht nur der Klassenerhalt auf dem Spiel. Es geht auch um den Bau des neuen Stadions. Das Projekt soll im Frühling vors Volk kommen. In der 1. Liga braucht der FCA kein neues Stadion! Ein Abstieg des FCA wäre für den Kanton sportlich der grösste anzunehmende Unfall. Ein AarGAU!

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SVP ärgert sich über Magistraten-Umzug: Wohnsituation von Bundeskadern sorgt für Ärger

Mon, 08/27/2018 - 01:42

BERN - Die SVP will wissen, wie viele Bundesangestellte in bundeseigenen Häusern wohnen – und zu welchen Konditionen.

Die Wege der amtsältesten Bundesrätin Doris Leuthard (55) und des «achten Bundesrats» Walter Thurnherr (55) haben sich einmal mehr gekreuzt. Der Bundeskanzler hat kürzlich eine Wohnung in der unteren Berner Altstadt bezogen. Direkt neben dem Zweitwohnsitz der Energie- und Umweltministerin. In diesem Departement arbeitete Thurnherr zuvor bis 2016.

Das historische Haus an nobler Adresse, mit wunderbarer Aussicht und Garten, das die beiden CVPler bewohnen, ist im Besitz der Eidgenossenschaft. Und ruft deshalb die SVP auf den Plan. «Ich will wissen, ob sich die ohnehin gut verdienenden Bundeskader mit nicht marktüblichen Mieten bereichern», so der Berner SVP-Nationalrat Erich Hess (37).

«Steuerzahler entlasten»

Liegenschaften im Besitz des Staates würden sich oft an sehr attraktiver Lage befinden, woraus entsprechend hohe Mietzinseinnahmen generiert werden könnten. «Damit könnten die Steuerzahler entlastet werden», so Hess. In der Herbstsession wird er deshalb eine Interpellation einreichen und von der Regierung Antworten verlangen.

Diese soll offenlegen, wie viele Liegenschaften mit wie grosser Wohnfläche und wie vielen Zimmern sich im Besitz des Bundes befinden.

Werden Mitarbeiter des Bundes bevorzugt?

«Ich will auch wissen, ob die Wohnungen zu orts- und marktüblichen Preisen vergeben werden, wie hoch die Mieten der Bewohner sind und wie viele solcher Wohnungen derzeit an Mitarbeiter des Bundes vermietet sind», führt Erich Hess weiter aus.

Der Berner Politiker mutmasst, dass bei der Vergabe der Wohnungen «Beziehungen ganz entscheidend» seien. Er will vom Bundesrat wissen, wer für die Vergabe zuständig ist, wie Mieter gesucht werden – und ob Mitarbeiter des Bundes bevorzugt behandelt werden.

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Gammelhaus-Betreiber stecken dahinter: Problemhaus soll «Easyhotel» werden

Mon, 08/27/2018 - 01:41

ZÜRICH-WIPKINGEN - Die Schweiz erinnert sich mit Ekel an die Zürcher Gammelhäuser, die 2015 Schlagzeilen machten. Jetzt kommt heraus: Die Personen hinter dem Business geschäften weiter. Sie wollen jetzt sogenannte Easyhotels aufbauen.

Die Nacht für zwei im Doppelbett ab 74 Franken – das ist in Zürich fast unschlagbar. Und dann noch an dieser zentralen, wenn auch lauten Lage direkt im Party-Kreis 4. Schon klar, läuft das Easyhotel, das vor elf Jahren an der Zwinglistrasse aufmachte, top. Easyhotel ist die Hotelkette des englischen Easygroup-Konzerns, zu dem auch der Billigflieger Easyjet gehört.

Weil er sich den gleichen Erfolg auch an anderen Standorten erhofft, plant der Schweizer Lizenznehmer Stefan R.* (61) jetzt drei weitere Easyhotels in Zürich.

Polizei musste Tausende Male ausrücken

Recherchen von BLICK ergeben: Ein Easyhotel zieht in eines der Gammelhäuser ein, die in den letzten Jahren Nachbarn, Gerichte und Polizei auf Trab hielten. Beziehungsweise: Dieses eine Haus tut es immer noch! Es steht an der Dammstrasse 1 im idyllischen Familienquartier Wipkingen. Direkt an den Zuggleisen, die zum HB führen.

Junkies unübersehbar

Junkies seien auf der Suche nach Stoff im Strassenbild unübersehbar, schrieb der «Tages-Anzeiger» im letzten September. Anwohner nervten sich über Drogensüchtige, Lärm und Abfall. 

Eine Nachbarin der Liegenschaft an der Dammstrasse 1 freut sich, als sie von BLICK von den Easyhotel-Plänen erfährt: «Das ganze Quartier stört sich im Moment am Abfall und am Sperrgut, das die Bewohner fast täglich vor dem Haus illegal deponieren.»

Aktuell guter Eindruck

BLICK macht sich am Freitag selbst ein Bild vor Ort: Von aussen sieht das Haus gut aus, Müll liegt im Moment auch keiner herum. Und trotzdem ist klar, dass dies kein gewöhnliches Wohnhaus ist: Die Fensterläden sind fast alle runtergelassen. Eine Überwachungskamera ist auf den Eingangsbereich gerichtet. Und an der Haustür hängt ein Schild mit der Aufschrift: «Hinweis! Fotos/Videos von suspekten Personen werden direkt der Polizei übergeben.»

Beni Weder (61), Präsident des Quartiervereins Wipkingen, weiss von den angesprochenen Problemen: «Für uns ist das Haus trotzdem kein Gammelhaus, weil es sowohl aussen wie auch innen tipptopp renoviert ist. Das ist kein Vergleich mit den Liegenschaften damals im Kreis 4.»

Quartierverein ist happy

Zudem bricht er eine Lanze für Liegenschafts-Besitzer Sander, dieser mache viel gegen die Probleme. «Er ist mittlerweile gut im Quartier verankert und entspricht nicht dem Bild, das im Zuge der Gammelhaus-Artikel von ihm entstanden ist.»

Im Dezember habe man sich unter anderem mit ihm und den Anwohnern zusammengesetzt. «Dort haben wir uns geeinigt, dass das Haus neu genutzt wird.» Um Nachfolgelösungen für die aktuellen Mieter kümmerten sich das Sozialamt und der Vermieter.

Noch befänden sich die Pläne mit Easyhotel erst im Planungs- und Gesuchsstadium, richtet R. aus. Bis man weitere Aussagen machen könne, müsse man die notwendigen Bewilligungen abwarten. «Des Weiteren sind die erwähnten historischen Ereignisse und Personen nicht in die Easyhotel-Geschäfte und deren Expansionspläne involviert.»

*Name  der Redaktion bekannt

Korrektur 1: In einer früheren Version des Artikels stand, Quartiervereins-Präsident Weder breche «eine Lanze für Easyhotel-Lizenznehmer R.». Hier ist den Autoren des Artikels ein Fehler unterlaufen, wofür sie sich entschuldigen. Weder kennt R. nicht, noch will er dessen Verhalten beurteilen. Seine Aussagen beziehen sich auf Peter Sander, den Besitzer der Liegenschaft.

Korrektur 2: In einer früheren Version des Artikel-Leads wurden die Personen hinter den Liegenschaften als angeklagt bezeichnet. Dies stimmt so nicht. Die Oberstaatsanwaltschaft des Kantons Zürich bestätigt lediglich: «Das Verfahren ist nach wie vor pendent.»

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Ausgerechnet Zürcher Gammelhaus-Betreiber stecken dahinter: Problemhaus soll «Easyhotel» werden

Mon, 08/27/2018 - 01:41

ZÜRICH-WIPKINGEN - Die Schweiz erinnert sich mit Ekel an die Zürcher Gammelhäuser, die 2015 Schlagzeilen machten. Jetzt kommt heraus: Die angeklagten Personen hinter dem Business geschäften weiter. Sie wollen jetzt sogenannte Easyhotels aufbauen.

Die Nacht für zwei im Doppelbett ab 74 Franken – das ist in Zürich fast unschlagbar. Und dann noch an dieser zentralen, wenn auch lauten Lage direkt im Party-Kreis 4. Schon klar, läuft das Easyhotel, das vor elf Jahren an der Zwinglistrasse aufmachte, top. Easyhotel ist die Hotelkette des englischen Easygroup-Konzerns, zu dem auch der Billigflieger Easyjet gehört.

Weil er sich den gleichen Erfolg auch an anderen Standorten erhofft, plant der Schweizer Lizenznehmer Stefan R.* (61) jetzt drei weitere Easyhotels in Zürich.

Polizei musste Tausende Male ausrücken

Recherchen von BLICK ergeben: Ein Easyhotel zieht in eines der Gammelhäuser ein, die in den letzten Jahren Nachbarn, Gerichte und Polizei auf Trab hielten. Beziehungsweise: Dieses eine Haus tut es immer noch! Es steht an der Dammstrasse 1 im idyllischen Familienquartier Wipkingen. Direkt an den Zuggleisen, die zum HB führen.

Junkies unübersehbar

Junkies seien auf der Suche nach Stoff im Strassenbild unübersehbar, schrieb der «Tages-Anzeiger» im letzten September. Anwohner nervten sich über Drogensüchtige, Lärm und Abfall. 

Eine Nachbarin der Liegenschaft an der Dammstrasse 1 freut sich, als sie von BLICK von den Easyhotel-Plänen erfährt: «Das ganze Quartier stört sich im Moment am Abfall und am Sperrgut, das die Bewohner fast täglich vor dem Haus illegal deponieren.»

Aktuell guter Eindruck

BLICK macht sich am Freitag selbst ein Bild vor Ort: Von aussen sieht das Haus gut aus, Müll liegt im Moment auch keiner herum. Und trotzdem ist klar, dass dies kein gewöhnliches Wohnhaus ist: Die Fensterläden sind fast alle runtergelassen. Eine Überwachungskamera ist auf den Eingangsbereich gerichtet. Und an der Haustür hängt ein Schild mit der Aufschrift: «Hinweis! Fotos/Videos von suspekten Personen werden direkt der Polizei übergeben.»

Beni Weder (61), Präsident des Quartiervereins Wipkingen, weiss von den angesprochenen Problemen: «Für uns ist das Haus trotzdem kein Gammelhaus, weil es sowohl aussen wie auch innen tipptopp renoviert ist. Das ist kein Vergleich mit den Liegenschaften damals im Kreis 4.»

Quartierverein ist happy

Zudem bricht er eine Lanze für Easyhotel-Lizenznehmer R., dieser mache viel gegen die Probleme. «Er ist mittlerweile gut im Quartier verankert und entspricht nicht dem Bild, das im Zuge der Gammelhaus-Artikel von ihm entstanden ist.»

Im Dezember habe man sich unter anderem mit ihm und den Anwohnern zusammengesetzt. «Dort haben wir uns geeinigt, dass das Haus neu genutzt wird.» Um Nachfolgelösungen für die aktuellen Mieter kümmerten sich das Sozialamt und der Vermieter.

Noch befänden sich die Pläne mit Easyhotel erst im Planungs- und Gesuchsstadium, richtet R. aus. Bis man weitere Aussagen machen könne, müsse man die notwendigen Bewilligungen abwarten. «Des Weiteren sind die erwähnten historischen Ereignisse und Personen nicht in die Easyhotel-Geschäfte und deren Expansionspläne involviert.»

*Name  der Redaktion bekannt

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Fall Nicky Verstappen: Mutmasslicher Kindermörder nach 20 Jahren festgenommen

Mon, 08/27/2018 - 01:10

1998 wurde der elfjährige Nicky Verstappen in den Niederlanden ermordet. Mittels DNA-Profil kamen die Ermittler dem mutmaßlichen Täter auf die Spur - nun wurde der Verdächtige in Spanien festgenommen.

Zwanzig Jahre nach dem Mord am elfjährigen Nicky Verstappen aus den Niederlanden ist am Sonntag ein Verdächtiger gefasst worden. Wie die niederländische Polizei mitteilte, wurde der Mann in Spanien festgenommen. Es handle sich um einen 55-Jährigen. Er werde ausgeliefert.

Der Journalist und Sprecher der Familie des getöteten Buben schrieb bei Twitter, der mutmassliche Täter sei in der Nähe von Barcelona gefasst worden. Die Familie sei «sehr erleichtert». «Es wird Gerechtigkeit geben», fügte er hinzu.

 

Zeuge gibt den entscheidenden Hinweis

Die Polizei hatte erst am Mittwoch erklärt, in dem Fall einen Verdächtigen ermittelt zu haben und nach dem 55-Jährigen zu fahnden. Die Festnahme am Sonntag gelang nach Angaben der Ermittler mit Hilfe eines Zeugen, der den Mann in den vergangenen Tagen auf einem Foto in den Medien erkannt habe. Die Ermittler lobten die Zusammenarbeit mit der spanischen Polizei.

Der gefasste Mann soll den Elfjährigen im August 1998 sexuell missbraucht und dann ermordet haben. Das Kind war damals aus einem Sommercamp im Naturschutzgebiet Brunssummerheide an der deutschen Grenze entführt und einen Tag später getötet aufgefunden worden. Mithilfe von Spuren an der Leiche und modernen Technologien konnte erst 2008 ein DNA-Profil des Täters erstellt werden.

Im April wurde der Fall wieder aufgerollt

Weitere Fortschritte in dem Fall gab es dann in diesem April, als die Familie des Beschuldigten ihn als vermisst meldete. Der Mann tauchte demnach nicht wieder auf, nachdem er nach eigener Aussage zu einem Spaziergang in den Vogesen aufgebrochen war - in dem ostfranzösischen Gebirge besitzt er eine Hütte.

Dort sicherte die Polizei DNA-Spuren des Mannes, der früher bei den Pfadfindern arbeitete. Weil er 1998 als Zeuge in dem Mordfall aufgetreten war, glich die Polizei diese Spuren mit dem DNA-Profil des mutmasslichen Täters ab - die Proben stimmten überein. (SDA)

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Bewegende Fan-Geste in Genua: 43 Minuten Stille für Brückeneinsturz-Opfer

Mon, 08/27/2018 - 00:55

Die Fans des italienischen Fussball-Erstligisten CFC Genua haben den 43 Toten des verheerenden Brückeneinsturzes gedacht. 43 Minuten lang blieben die Fans am Sonntag gegen Empoli still, wie Medien berichteten. Dann sangen sie im Chor «Genova, Genova» («Genua, Genua»).

Die Fans des italienischen Fussball-Erstligisten CFC Genua haben den 43 Toten des verheerenden Brückeneinsturzes gedacht. 43 Minuten lang blieben die Fans am Sonntag gegen Empoli still. Dann sangen sie im Chor «Genova, Genova» («Genua, Genua»).

Der Polcevera-Viadukt in der norditalienischen Hafenstadt war während eines Unwetters am 14. August eingestürzt. Über 30 Fahrzeuge stürzten rund 45 Meter in die Tiefe. Nach offiziellen Angaben kamen 43 Menschen ums Leben (BLICK berichtete).

Einsturz-Ursache nach wie vor unklar

Die Brücke gehörte zur Autobahn 10, die eine wichtige Verbindungsstrasse in anliegende italienische Regionen und nach Südfrankreich ist. Die genaue Ursache für den Einsturz ist noch unklar. Experten vermuten aber, dass die Katastrophe durch den Riss eines Tragseils verursacht worden sein könnte.

Die Fussballspieler trugen T-Shirts mit der Aufschrift «Genova nel cuore» (Genua im Herzen). Genua siegte 2:1 gegen Empoli. Für den CFC sowie für den anderen Club aus Genua, Sampdoria, waren die Spiele an diesem Wochenende die ersten der Saison. Wegen der Trauer waren die am ersten Spieltag vorgesehenen Partien verschoben worden. (SDA)

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Patty Schnyder (39) an den US Open: «Das als Mutter zu schaffen, macht mich stolz!»

Mon, 08/27/2018 - 00:10

Das Baselbiet als Jungbrunnen? Wie der 37-jährige Roger Federer entpuppt sich Patty Schnyder als Evergreen. Anders als bei ihm lief ihre Karriere aber nicht gradlinig.

Patty Schnyder schreibt ein wunderbares Tennismärchen, das nicht nur in der Schweiz gelesen wird. «Unglaublich», findet die deutsche «Bild»-Zeitung, schon vor 20 Jahren habe sie sich in New York eine positive Bilanz gegen Steffi Graf erkämpft. «Das können nicht viele von sich behaupten!»

Ebenso wenige können von sich behaupten, als Mama einer dreijährigen Tochter auf der grossen Tennisbühne zu spielen. Und überhaupt niemand kann behaupten, vier Monate vor dem 40. Geburtstag dort zu stehen! Schnyder, die älteste Spielerin der Geschichte, die sich je erfolgreich durch eine Grand-Slam-Qualifikation gekämpft hat, ist darauf schon etwas stolz. «Ich weiss, wie schwer es ist – erst recht als Mutter –, mit der Fitness auf diesem Niveau mitzuhalten», so die heutige Weltnummer 187.

Sportlich ist ihr Lebenslauf schnell erzählt: Die beste Klassierung der zierlichen Linkshänderin war Rang 7 im Jahr 2005. Von 72 Fed-Cup-Partien für die Schweiz gewann sie 50. Sie holte 11 WTA-Titel, bei Major-Turnieren erreichte sie dreimal die Halbfinals. Privat muss man weiter ausholen. Hier schlingerte Patty seit Teenagerzeiten auf Glatteis – und rutschte mehr als einmal aus.

Es begann mit der frühen Abnabelung von den Eltern, die einen Privatdetektiv auf ihre Tochter ansetzten, weil diese sich unter die Fittiche des umstrittenen Orangensaft-Gurus Rainer Harnecker begab. Darauf brannte Patty mit dem zehn Jahre älteren Privatdetektiv durch, der sie später vor den Traualtar führte, aber auch vom Regen in die Traufe. Rainer Hofmann hatte mehrere Strafanzeigen am Hals – wegen Diebstahl, Betrug, Urkundenfälschung und übler Nachrede. Wie sehr er seiner Frau finanziell schadete, bleibt ein Rätsel. Tatsache ist: Von ihren rund acht Millionen Dollar Preisgeld war nach Abbruch ihrer Karriere im Jahr 2011 nicht mehr viel übrig. Nach Betreibung und Zwangs­versteigerung wechselten die beiden ihren Wohnsitz nach Deutschland.

Knüller gegen Scharapowa

Aber auch dieses Kapitel ist heute geschlossen. Nach der Scheidung von Hofmann fand Patty mit dem Deutschen Jan, dem Vater ihrer Tochter Kim Ayla, ihr privates Glück. 2015 startete sie mit 36 ihr Comeback an ITF-Turnieren. Letzten April kehrte sie ins Schweizer Fed-Cup-Team zurück.

Am Dienstag winkt der vorläufige Höhepunkt ihrer Spätkarriere mit einem Night-Session-Auftritt gegen Maria Scharapowa im nagelneuen Louis-Armstrong-Stadion vor 14 000 Fans! «Ein happiges Los», sagt Schnyder. Sie wisse nicht viel über Scharapowas derzeitiges Spiel – ein Nebeneffekt ihres Doppellebens als Mutter auf der Tour. «Oft ist es mir fast peinlich, wie wenig ich von den anderen mitbekomme. Aber neben dem Training bin ich eben hauptsächlich mit Kim beschäftigt.»

In New York wohnt Schnyder ohne berufliche Entourage in der Nähe des Central Park. Nur mit Jan und der sportlichen Kleinen, die sich seit rund einem Monat ein wenig für Tennis interessiere. «Das alles ist vielleicht nicht so professionell, aber ich will es so und nicht anders.»

Preisgeld als Zugabe

Immerhin professionell genug, um mit drei Matches 54 000 Dollar – mehr als das gesamte Preisgeld des vergangenen Jahres – verdient zu haben. In Runde 2 wären es knapp 40 000 Dollar mehr. «So ein Lohnscheck ist wohl für jeden grossartig», sagt Patty lachend. Aber auf dem Court spiele ein Wettkampftyp wie sie nur ums Gewinnen. «Das Geld fällt dir dann abends auf der Couch ein, und du denkst: Wow, das gibts ja noch dazu!»

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Hans Stolz (78) bekam falsche Medikamente: Der ignorierte Patient

Mon, 08/27/2018 - 00:09

BUCHS SG - Wegen einer Wundrose wird Leukämie-Patient Hans Stolz (78) aus Buchs SG ins Spital Grabs eingewiesen. Dort geben ihm Ärzte ein Antibiotikum, das Leukämiepatienten eigentlich gar nicht einnehmen dürfen.

Ein Spitalbesuch, der plötzlich lebensgefährlich wurde. Leukämiepatient Hans Stolz (78) aus Buchs SG hat das in Grabs SG erlebt und klagt an: «Ich war in Behandlung von Ärzten und Pflegern, die mir gar nie richtig zugehört haben!»

Passiert ist es im Juli, als Stolz wegen einer Hautentzündung von seinem Hautarzt zur Sicherheit ins Spital überschrieben wurde. Stolz hat Leukämie im Endstadium – jede Infektion birgt für ihn grosse Risiken. 

Im Spital diagnostizieren die Ärzte die Krankheit Wundrose. Ohne gross nachzufragen, hätten sie das Antibiotikum, das vom Hautarzt verschrieben wurde, abgesetzt. Stattdessen verabreichen die Ärzte dem Patienten über eine Infusion Co-Amoxicillin.

Patient wehrt sich vom Krankenbett

«Ein Medikament, das ich als Leukämiepatient nicht einnehmen darf», wie Stolz weiss. Er wehrt sich vom Krankenbett aus, hat Angst. «Doch die haben mir gar nicht richtig zugehört und nur gesagt, dass dieses Antibiotikum bei einer solchen Entzündung Standard sei.»

Und es kommt, wie erwartet: Stolz reagiert sofort darauf. «Plötzlich begann meine Haut an den Armen, Beinen und am Kopf wie verrückt zu beissen. Es war kaum auszuhalten», sagt er.

Wird ein Medikament trotz allergischer Reaktion weiter verabreicht, droht im schlechtesten Fall ein allergischer Schock. Schlimmstes Symptom: Herz-Kreislauf-Kollaps. Behandelt wird in so einer Notsituation unter anderem mit Adrenalin. Pikant: Genau darauf ist Stolz gemäss Austrittsbericht des Spitals ebenfalls allergisch – und die Ärzte wussten davon.

Spital verteidigt Mittel

Ist das Spital Grabs bei Stolz also ein zu grosses Risiko eingegangen? Zum Einzelfall will man im Spital Grabs nichts sagen – mit Verweis auf die ärztliche Schweigepflicht. Im Allgemeinen sei das Co-Amoxicillin bei Leukämiepatienten aber bedenkenlos einsetzbar, sagt Yves Crippa, Chefarzt der Inneren Medizin, zu BLICK. «Dies entspricht den Behandlungsleitlinien.» Auf dem Beipackzettel des Medikaments steht allerdings das Gegenteil.

Jürg Gmür, Facharzt für Leukämie an der Klinik im Park in Zürich, warnt darum: «Wenn Patienten auf ein Antibiotika allergisch reagieren, muss die Therapie sofort unterbrochen oder gar abgebrochen werden.» Der Juckreiz von Stolz direkt nach Einnahme des Medikaments war ein Anzeichen dafür.

Risiko eines anaphylaktischen Schocks

Merkwürdig sei, dass man dem Patienten ausgerechnet das Co-Amoxicillin verabreicht habe, obwohl sich dieser dagegen gewehrt habe. «Da hätte man durchaus zuerst mit Alternativen starten können», sagt Gmür.

Die Grabser Ärzte halten jedoch am Antibiotikum fest. Bei der Entlassung bekam Stolz ein Rezept, mit der Anweisung, das Antobiotikum weitere Tage einzunehmen. Da dauerte der Juckreiz bereits drei Tage und wurde schlimmer und schlimmer.

«Kaum zu Hause, habe ich das Medikament sofort abgesetzt», sagt Stolz. Und sei wieder auf die Alternative ausgewichen, welche ihm der Hautarzt vor dem Spitalaufenthalt im Wissen um seine Leukämie verschrieben hatte. 

Stolz hatte Glück: «Die Wundrose ist nun verheilt, der Juckreiz ist schwächer geworden, aber noch immer nicht verschwunden.» Doch das Vertrauen in die Ärzte ist seitdem erschüttert. «Das Schlimmste war, dass ich mit meinen Bedenken bei den Ärzten nie durchdringen konnte», so Stolz.

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USA, Frankreich und Grossbritannien sind dagegen: Amnesty International fordert Totalverbot von Kampf-Robotern

Mon, 08/27/2018 - 00:01

Vor einer neuen Beratungsrunde der Uno hat Amnesty International die weltweite Ächtung autonomer Offensivwaffen - sogenannter Killer-Roboter - gefordert.

Vor einer neuen Beratungsrunde der Uno hat Amnesty International die weltweite Ächtung autonomer Offensivwaffen - sogenannter Killer-Roboter - gefordert. Bei dem am Montag beginnenden Treffen in Genf müssten sich die Staaten für ein völkerrechtliches Verbot einsetzen.

«Killer-Roboter sind nicht mehr nur der Stoff für Science-Fiction-Geschichten», warnte Amnesty-Expertin Rasha Abdul Rahim. Die Expertin verwies auf intelligente Drohnen und Gewehre, die sich ohne menschliches Zutun selbst ihr Ziel aussuchen.

Am Montag beginnen die Gespräche in Genf

«Das Völkerrecht hält mit den technologischen Fortschritten längst nicht mehr Schritt», warnte sie. «Wir bewegen uns in Richtung einer Zukunft, in der die Menschen aus den Entscheidungsprozessen beim Einsatz von Gewalt ausgeschlossen sein könnten.»

Die Vereinten Nationen in Genf setzen ab Montag für eine Woche auf Expertenebene ihre Gespräche über die Killer-Roboter fort. Bei der letzten Beratungsgrunde im April sprachen sich laut Amnesty 26 Staaten für ein komplettes Verbot solcher Waffensysteme aus - unter ihnen Österreich, Brasilien und Ägypten.

USA und Frankreich gegen Verbot

Mehrere wichtige Staaten lehnten ein Verbot aber ab, kritisierte Amnesty. Darunter seien Staaten, die an der Entwicklung solcher Systeme arbeiteten. Amnesty nannte als Beispiel Frankreich, die USA, Grossbritannien, Israel, Russland und Südkorea.

Automatische Waffensysteme wie unbemannte, aber von Menschen gesteuerte Drohnen sind bereits heute im Einsatz. Experten rechnen damit, dass in 20 Jahren auch vollkommen autonome Kampfroboter zur Verfügung stehen. (SDA)

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Franziskus soll Missbrauch vertuscht haben: Erzbischof fordert Papst zum Rücktritt auf

Sun, 08/26/2018 - 22:44

Der Sex-Skandal um den abgesetzten amerikanischen Kardinal Theodore McCarrick bringt Papst Franziskus in Bedrängnis. Das Oberhaupt der katholischen Kirche weigert sich, zu den Missbrauchsvorwürfen Stellung zu nehmen.

Aufruhr im Vatikan. Ein hoher Würdenträger wirft Papst Franziskus (81) Vertuschung eines Missbrauchsskandals vor – und fordert dessen Rücktritt! Erzbischof Carlo Maria Viganò (77), ehemals Vatikan-Botschafter in Washington, erklärt in einem elfseitigen Schreiben, er habe die Kirchenoberen bereits 2006 und 2008 über die Missbrauchsvorwürfe gegen den ehemaligen Erzbischof von Washington, Theodore McCarrick (88), informiert.

Wie aus dem Schreiben weiter hervorgeht, soll Franziskus' Vorgänger Papst Benedikt XVI. McCarrick sogar bestraft haben. Franziskus jedoch habe die Sanktionen gegen den Kardinal aufgehoben. Obendrein habe er ihn zu einem Vertrauten und einem seiner engsten Berater für die Beziehungen zur US-Regierung gemacht.

Papst will keine Stellung nehmen

In der Nacht auf Montag hat Franziskus sich geweigert, zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. «Ich werde darüber kein Wort verlieren», sagte Franziskus an einer Pressekonferenz. Er vertraue den Journalisten, das Dokument selber zu beurteilen.

McCarrick wird vorgeworfen, in den 1970er-Jahren einen minderjährigen Buben sexuell missbraucht zu haben. US-Medien haben diesen Sommer darüber berichtet. Der Geistliche habe seine Macht als Bischof und Erzbischof systematisch zur sexuellen Ausbeutung ihm untergebener Seminaristen und Priesteranwärter ausgenutzt.

Vorwürfe «glaubwürdig»

Eine von der US-Kirche veranlasste unabhängige Untersuchung kam zum Schluss, dass die Vorwürfe «glaubwürdig und begründet» seien. Dies führte schliesslich im vergangenen Juli dazu, dass Papst Franziskus McCarrick aus dem Kardinalskollegium ausschloss, ihm jede öffentliche Tätigkeit untersagte und ihn unter Hausarrest stellte. McCarrick selbst beteuert seine Unschuld.

Vertuschen, befördern – und erst auf öffentlichen Druck hin die nötigen Konsequenzen ziehen. Wenn die Vorwürfe von Erzbischof Viganò stimmen, macht Franziskus eine schlechte Figur: Am Sonntag hat der Papst in Irland um Vergebung für den hundertfachen sexuellen Missbrauch an Kindern durch katholische Geistliche in Irland gebeten.

Viganò fordert in seinem Schreiben, der Papst solle «seine Fehler anerkennen» und «den Kardinälen und Bischöfen ein gutes Beispiel geben, die McCarrick's Missbrauch vertuscht haben, und mit ihnen gemeinsam zurücktreten».

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75 Tage nach ihrem historischen Händedruck: Das läuft wirklich zwischen Trump und Kim

Sun, 08/26/2018 - 22:19

US-Präsident Donald Trump (72) hat stets gute Stimmung zu den Gesprächen mit Nordkorea verbreitet. Am Freitag hat er nun aber seinen Aussenminister Mike Pompeo angewiesen, eine geplante Reise zu Kim abzusagen. Experten erklären, was seit dem Singapur-Gipfel zwischen Trump und Kim geschehen ist und welche der US-Handelsstreit mit China spielt.

Der Singapur-Gipfel am 12. Juni ging in die Geschichte ein. Erstmals seit der Gründung Nordkoreas 1948 kam es zu einer Begegnung zwischen einem US-Präsidenten und einem nordkoreanischen Staatsführer. Nach monatelangem Säbelrasseln löste der Händedruck zwischen Donald Trump (72) und Kim Jong Un Erlösung in der Weltgemeinschaft aus. 

Der US-Präsident liess sich zuhause bei seinen Anhängern für die erzielten «Erfolge» beim Gipfeltreffen feiern. Konkret haben Trump und Kim in Singapur ein Dokument unterzeichnet. Darin wird von anhaltendem Frieden und vollständiger Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel gesprochen. Versprechungen, aber keine Verpflichtungen.

BLICK analysierte die Ergebnisse mit folgendem Satz: «Das Dokument, das sie unterzeichnet haben, kann die Welt verändern, es kann aber auch nicht einmal die Tinte wert sein, mit der es unterschrieben wurde.» 

Will Trump von Negativschlagzeilen ablenken?

Knapp zweieinhalb Monate nach dem historischen Händedruck hat Trump am Freitag seinem Aussenminister Mike Pompeo angewiesen, eine geplante Reise nach Nordkorea abzublasen. Der US-Präsident erklärte seinen Entscheid auf Twitter damit, dass bei der Entnuklearisierung der koreanischen Halbinsel nicht genügend Fortschritte erzielt wurden. Zuvor hatte Trump stets von einem «guten Verlauf» gesprochen. 

 

Was hat der US-Präsident vor? BLICK sprach mit dem renommierten US-Politikwissenschaft T. J. Pempel von der Universität von Kalifornien. Er sagt: «Ich komme gerade von einem diplomatischen Mittagessen mit dem japanischen Aussenminister (Taro Kono, die Red.). Er hatte erst wenige Minuten zuvor davon gehört und war schockiert von der Absage Pompeos.»

Nicht nur der japanische Aussenminister, sondern auch der US-Politologe war überrascht. Pempels Erklärung für Trumps Umschwung: «Er will damit ein neues Thema setzen und aus den Negativschlagzeilen kommen.» In den vergangenen Tagen wurde in den USA so laut wie noch nie zuvor über ein mögliches «Impeachment»-Verfahren gegen Trump diskutiert. Der Grund: Die Verurteilungen seiner ehemaligen engsten Vertrauen Paul Manafort (69) und Michael Cohen (52). 

Experte: China geisselt Nordkorea

Von den politischen Spielchen Trumps einmal abgesehen: Was ist in den 75 Tagen seit dem Singapur-Gipfel zwischen den USA und Nordkorea geschehen? «Nicht viel», lautet das ernüchternde Fazit von Pempel. «Nordkorea hat einige kleine Gesten gemacht, unteranderem mit der Übergabe von Überresten von gefallenen US-Soldaten.» Aber bei dem Hauptziel Entnuklearisierung habe die USA «null Fortschritt» erzielt, so Pempel. Nordkorea sei «jederzeit» zu neuen Raketentests in der Lage.

US-Politologe Kanishkan Sathasivam von der «Salem State University» bei Boston, der sich auf die US-Beziehungen mit Nordkorea spezialisiert hat, erklärt die Rolle von China. «Die Chinesen haben die Gespräche zwischen den USA und Nordkorea quasi gegeisselt.» Peking ist der engste Verbündete von Kim. «China setzt Nordkorea unter Druck, die Zusammenarbeit mit den USA zurückzuziehen. Es ist eine Vergeltungsaktion auf den Handelskrieg mit der Trump-Regierung.» Im Gegenzug würden die Chinesen Kim helfen, die US-Wirtschaftssanktionen gegen Nordkorea zu umgehen.

Lösung im Handelsstreit mit China gesucht

Wie es in Zukunft weitergeht, sei höchst ungewiss. «Klar ist einzig, dass die Beziehungen zwischen den USA und Nordkorea stark davon abhängen, ob China eine hilfreiche oder schädliche Rolle spielt», so Experte Sathasivam.

Es wäre demnach wichtig, wenn die USA und China eine Lösung im Handelsstreit finden würden. «Das wären gute Neuigkeiten und könnte die Denuklearisierung Nordkoreas begünstigen», so Sathasivam.

Damit Kim aber wirklich zu diesem Schritt bereit wäre, bräuchte es mehr Zugeständnisse der USA. Politologe T. J. Pempel: «Das ist ein langer Prozess. Es wäre deshalb gut, wenn man bald einmal – und ernsthaft – damit beginnen würde.»

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