Phoenix – In einer bewegenden Trauerrede hat der frühere US-Vizepräsident Joe Biden den verstorbenen republikanischen US-Senator John McCain gewürdigt. «Mein Name ist Joe Biden. Ich bin ein Demokrat. Und ich liebe John McCain.»
Biden sagte am Donnerstag bei seiner Rede bei der Trauerfeier in einer Kirche in Phoenix im Bundesstaat Arizona für den verstorbenen Republikaner, McCain sei für ihn wie ein Bruder gewesen, ihre Verbundenheit habe gegenüber politischen Differenzen überwogen.
McCain sei ein «Gigant» gewesen, dessen Charakter, Mut und Integrität die Nation inspiriert habe, sagte Biden. Während seiner Ansprache wischte sich der Ex-Vizepräsident mehrfach Tränen weg, als er auf seine Freundschaft zu McCain zurückblickte, die eine vergangene Ära der Zusammenarbeit zwischen Demokraten und Republikanern in den USA markierte. An der Trauerfeier vom Donnerstag nahmen rund zwei Dutzend Senatoren beider Parteien teil sowie McCains Kinder und seine Frau Cindy.
Anschliessend wurde der Sarg zum Flughafen gefahren. Von dort aus sollte er an Bord eines US-Militärflugzeugs nach Washington geflogen werden. Hunderte Menschen säumten die Strassen, um McCain die letzte Ehre zu erweisen.
Am Freitag wird der verstorbene Senator im Kapitol in Washington öffentlich aufgebahrt. Die nationale Trauerfeier ist am Samstag in der US-Hauptstadt geplant. Einen Tag später wird McCain auf dem Friedhof der Marineakademie in Annapolis im Bundesstaat Maryland beigesetzt.
Der einflussreiche Senator und scharfe Kritiker von Präsident Donald Trump war am vergangenen Samstag im Alter von 81 Jahren an den Folgen eines Gehirntumors gestorben. Er gehörte zu den prominentesten Mitgliedern des US-Senats.
Baschi bringt sie heim: Viola Tami singt nach 20 Jahren wieder einmal auf einer Single mit. Für den Basler Popstar.
Vor zwanzig Jahren gehörte sie zu den vielversprechendsten Newcomern der Schweiz. Sie hatte unter dem Künstlernamen Tamy sogar in Deutschland einen Plattenvertrag. Doch dann schlug Viola Tami (37) einen anderen Weg ein, sie startete als Schauspielerin in der Schoggi-Soap «Lüthi und Blanc» durch, mauserte sich danach zu einer der bekanntesten Moderatorinnen der Schweiz. Jetzt kehrt sie zu ihren Wurzeln zurück – und gibt als Sängerin ein Comeback!
Die Ehefrau von Moderator Roman Kilchsperger (48) ist auf der neuen Single «LSG (Liebe, Sex, Geld)» von Mundartstar Baschi (31) zu hören. «Ich kenne Baschi schon seit einer kleinen Ewigkeit. Er ist in all den Jahren immer er selbst geblieben. Das ist in diesem Geschäft nicht so einfach», sagt Tami. Baschi habe 2012 sogar auf ihrer Hochzeit gesungen. «Als er mich jetzt für den Song anfragte, war es für mich Ehrensache, dass ich mitmache.»
Die Songs haben einen frechen InhaltUnd Viola Tami ist nicht allein! Beim Lied singen auch Patent-Ochsner-Frontmann Büne Huber (56), die einstige «MusicStar»-Gewinnerin Fabienne Louves (32) und die Popband Dabu Fantastic mit. «Es war schon länger ein Traum von mir, mit einigen meiner liebsten Mundart-Sänger einen Song aufzunehmen», erklärt Baschi. «Umso stolzer bin ich, dass sie zugesagt haben.»
Dabei ist der Inhalt des Songs geradezu frech: Tami, Huber und Louves nehmen alle in ihren Zeilen Baschi auf die Schippe. Er sei stets betrunken, singen sie, er würde immer nur chillen. Oder sich dauernd wie ein kleiner James Dean aufführen. «Das ist voll okay», sagt Baschi selbstironisch. «Ich habe nichts dagegen, wenn die Leute ein paar Vorurteile über mich haben.»
Für Tami ist dieses Comeback derweil keine einzigartige Sache. Sie wird mit anderen Prominenten wie Luca Hänni (23) und Sven Epiney (46) auch auf der demnächst veröffentlichten Hymne gegen Brustkrebs, «Zäme simer stercher» von den Pink Ribbon Allstars, zu hören sein. «Doch dann ist es mit der Musik vorerst auch wieder genug», sagt die Moderatorin und Schauspielerin. Den Karrierewechsel vor zwanzig Jahren bereue sie nicht. «Ich bin ganz zufrieden, wie alles herausgekommen ist», so Tami lachend.
BERN - Bundesrätin Doris Leuthard und Kanzler Walter Thurnherr logieren in Bern an nobler Adresse in Bundesbesitz. Jetzt gibt der Bund weitere Details preis.
CVP-Bundesrätin Doris Leuthard (55) wohnt in ihrer Dependance in Bern an einer noblen Adresse in der unteren Altstadt. Ebenso CVP-Bundeskanzler Walter Thurnherr (55). In einem historischen Haus im Besitz der Eidgenossenschaft, das der Bund auch für Repräsentationszwecke nutzt.
Dieser Umstand rief SVP-Nationalrat Erich Hess (37) auf den Plan, der eine Vorzugsbehandlung der CVP-Leute wittert. In der Herbstsession will er einen Vorstoss dazu einreichen (BLICK berichtete).
Doris Leuthards Wohnung hat fünf ZimmerGegenüber BLICK legten die Bundeskanzlei und das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL), das die Bundesimmobilien betreut, bereits offen, wie viel die beiden CVP-Leute für ihre Unterkünfte berappen – und zwar aus eigener Tasche: «Die Miete der Wohnung von Kanzler Walter Thurnherr beträgt 2000 Franken, jene von Bundesrätin Doris Leuthard 2450 Franken», so BBL-Sprecherin Michèle Stofer.
Auf Nachfrage gibt das BBL weitere Details bekannt: «Die Objekte haben 3,5 beziehungsweise 5 Zimmer», so Stofer.
Eingeschränkter Mieter-KreisDass man nur mit Vitamin B zu einer dieser Wohnungen kommt, ist klar. Auf dem freien Markt ist sie nämlich nicht verfügbar, da die Immobilie hauptsächlich durch die Landesregierung genutzt wird.
«Da sich die Wohnungen in einem Gebäude befinden, das repräsentativen Zwecken dient, schränkt das den Kreis der Personen, die als Mieter in Frage kommen, ein», erklärt Stofer. «Die Suche nach einem Nachmieter erfolgt in Zusammenarbeit zwischen der Bundeskanzlei und dem Bundesamt für Bauten und Logistik.»
Im CVP-Haus wohnte schon FDP-CouchepinAuch den Namen «CVP-Haus» lässt man für das derzeit von den drei CVP-Leuten Leuthard, Thurnherr und Nationalrat Martin Candinas (38, GR) bewohnte Haus nicht gelten.
«Die parteipolitische Zugehörigkeit spielt bei der Vergabe keine Rolle», betont Stofer. Und liefert dafür auch gleich einen Beleg: «Der Vormieter von Frau Leuthard war alt Bundesrat Pascal Couchepin.» Und dieser gehört zur FDP.
BERN - Dutzende Passagiere kommen an den Flughafen Bern. Erst dort erfahren sie, dass Skywork gar nicht mehr fliegt. Die Stimmung ist mies. BLICK spricht mit den Gestrandeten.
Am Mittwochabend kurz vor 23 Uhr platzte die Bombe: Die Flotte der Berner Airline Skywork bleibt für immer am Boden! Die Betreiber haben dem Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) die Betriebsbewilligung freiwillig zurückgegeben. 120 Mitarbeiter verlieren ihren Job. Unter den letzten Passagieren: die Mannschaft von YB, die aus Zagreb kam.
Grund für das Grounding der schon länger strudelnden Skywork: Verhandlungen mit einem Partner sind gescheitert. Es war nicht mehr genug Geld da, um den Betrieb weiterzuführen. 11'000 bereits verkaufte Tickets sind wohl wertlos.
Erst Tage später informiertDas Bazl wusste seit Montag von den gescheiterten Verhandlungen, wie ein Sprecher sagt. «Wir haben uns dann entschieden, erst zu informieren, wenn wieder alle Flieger in der Schweiz sind», sagt er.
Das hatte für die Reisenden nervige Konsequenzen. Sie konnten nämlich weiter Tickets kaufen, obwohl die Chefs der Skywork längst wussten, dass die Flüge nicht stattfinden würden. Ein Hohn für alle, die jetzt nicht verreisen können.
Sascha Siegenthaler (37) aus Thun BE ist so richtig sauer auf Skywork. «Am Mittwochabend habe ich um 19 Uhr noch fünf Tickets nach Hamburg gekauft! 1100 Franken habe ich dafür hingeblättert.» Die Vorfreude auf die Ferien ist dem Verkäufer vergangen. «Dass Skywork mir Tickets verkauft und nur vier Stunden später den Betrieb einstellt, ist ein Skandal!» Er will nun seinen Anwalt einschalten und um das Geld kämpfen. «Das lasse ich mir nicht gefallen!»
«Das ist völlig unakzeptabel!»Noch grösser war gestern der Ärger bei den Reisenden, die mit gepackten Koffern beim Flughafen Bern eintrafen. Der Skywork-Schalter ist verwaist. Auf einem Zettel steht, dass der Betrieb eingestellt wurde. Man solle auf die Webseite des Bazl für weitere Informationen. Was für ein schwacher Abgang!
Am Desk nebenan sitzt eine Flughafenmitarbeiterin. Gestrandete Passagiere bekommen alle das Gleiche zu hören: «Bitte warten Sie. Wir suchen nach einer Lösung.» Für die meisten Passagiere bleibt das ein blosses Versprechen. In der Cafeteria sitzen wütende Passagiere. «Wir wurden nicht informiert, weder per Mail noch SMS oder sonst wie», ärgert sich Tshiyombo Kabeya (47). «Das ist völlig unakzeptabel, Skywork liess uns einfach fallen! Und das in der Schweiz!»
Sein Sohn Blesing (14) wollte nach London fliegen. Jetzt wartet er mit seinen Eltern seit zwei Stunden auf eine Umbuchung. Vergeblich. «Man sagte uns, ein Flug sei nur mit Easyjet ab Basel möglich, doch leider könne unser Sohn wegen seines Alters mit dieser Fluggesellschaft nicht allein fliegen», so der Vater.
«Keine Ahnung, dass der Flug gestrichen wurde»Er stürmt wutentbrannt aus dem Gebäude. «Ich muss jetzt selber schauen, dass mein Sohn mit dem Zug nach Paris kommt und von dort nach London. Erst noch auf eigene Kosten.»
Auch Mark Gomersall (42) will nach London fliegen. «Ich hatte keine Ahnung, dass mein Flug gestrichen wurde. Die Frau am Schalter sagte mir, ich solle warten. Dann verschwand sie. Später hiess es, ich solle in Bern übernachten.»
Ist das Geld futsch?Das ist keine Option für den Geschäftsmann. Gomersall bucht selber auf seinem Handy einen Easyjet-Flug ab Basel. «Ich bin erstaunt, dass die das nicht konnten. Mir wurde auch schon gesagt, dass ich das Geld für den gestrichenen Flug nicht zurückbekomme.»
Linda Allemann (21) aus Belp wollte am 26. September nach München fliegen. «Ich kontaktierte die Bank wegen meiner Kreditkarte. Man sagte mir, dass ich eine Rückerstattung der Flugkosten wohl vergessen könne.» Sauer ist auch sie.
Ironie des Schicksals: Gestern starteten nur zwei Linienflüge. Von der Konkurrentin Helvetic. Ein Flieger hob um 14.45 Uhr nach Palma de Mallorca ab – an Bord lauter glückliche Reisende.
BERN - Auf seinen Bestseller «Deutschland schafft sich ab» folgt jetzt «Feindliche Übernahme». Die Vorwürfe von Thilo Sarrazin an den Islam sind heftig. BLICK macht den Fakten-Check.
Der deutsche SPD-Politiker Thilo Sarrazin (73) hat wieder zugeschlagen. Mit seinem neuen Buch «Feindliche Übernahme» sorgt er für grossen Wirbel. Im BLICK-Interview von gestern sagte er klipp und klar: «Der Islam ist eine Gefahr für die westliche Welt.»
Seine Partei ist – wie schon nach seinem ersten provokativen Buch «Deutschland schafft sich ab» – entsetzt. Die SPD-Spitze hat ihn aufgefordert, jetzt endlich aus der Partei auszutreten. Das aber will Sarrazin, einst Berliner Finanzsenator, partout nicht. Er sei seit 45 Jahren Mitglied der SPD. Im Jahr seines Parteibeitritts habe SPD-Bundeskanzler Willy Brandt (†78) den «umfassenden Zuzugsstopp für Gastarbeiter» erlassen, sagte Sarrazin gestern an der Präsentation seines Buches. Auch SPD-Kanzler Helmut Schmidt (†96) habe sich «wiederholt über die kulturellen Gefahren muslimischer Einwanderung ausgelassen».
Sarrazins Aussagen im Buch und im BLICK-Interview sind provokant. Aber stimmen sie auch? Ein Fakten-Check.
Sarrazin sagt: Muslime werden in Europa zur Mehrheit.In der Schweiz hat der Anteil Muslime von 2000 bis 2016 von 3,6 auf 5,2 Prozent zugenommen. Eine Studie des amerikanischen Forschungsinstituts Pew Research Center rechnet bis 2050 für die Schweiz mit einem maximalen Muslim-Anteil von 12,9 und für Deutschland knapp 20 Prozent. Das wäre deutlich mehr, aber bei weitem keine Mehrheit. Haben muslimische Frauen denn nicht mehr Kinder? Reinhard Schulze (65), Direktor Forum Islam und Naher Osten an der Uni Bern: «Das ist eine verschwörungstheoretische Aussage, die der Realität nicht standhält. So liegt die Geburtenrate in den arabischen Ländern derzeit im Schnitt bei 1,6 Kindern pro Frau – und damit etwa gleich hoch wie in Europa.»
Sarrazin sagt: Es gibt kein muslimisches Land mit Meinungsfreiheit und vollwertiger Demokratie.Die Menschenrechtsplattform Humanrights.ch hält fest: «Die Religion stellt in den islamischen Ländern ein grundsätzliches Problem für die Meinungsäusserungsfreiheit dar.» Bei der Pressefreiheit liegen viele islamische Länder laut Reporter ohne Grenzen auf den hinteren Plätzen.
Sarrazin sagt: Muslime unterdrücken Nichtgläubige.
Angriffe auf Kirchen und andere nichtislamische Einrichtungen zeigen: In mehrheitlich muslimischen Ländern werden Anders- oder Nichtgläubige immer wieder unterdrückt. Auch im Ferienland Ägypten gab es 2017 sogar eine grossangelegte Polizeikampagne gegen Atheisten. Hansjörg Schmid (46), Geschäftsführender Direktor des Schweizerischen Zentrums für Islam und Gesellschaft an der Uni Freiburg, hält aber fest: «In der Schweiz und Europa engagieren sich viele muslimische Gruppen im interreligiösen Dialog und betrachten Angehörige anderer Religionen als positiv.»
Sarrazin sagt: Muslime sind krimineller als andere religiöse Gruppen.Anfang Jahr waren in Deutschland laut einer Erhebung von «Huffington Post» 12’300 der insgesamt etwa 65’000 Häftlinge Muslime – also jeder fünfte. Experten erklären das mit schlechter Integration, mangelnder Bildung, aber auch damit, dass Ausländer Straftaten begehen können, die Deutsche nicht begehen können (etwa gegen Einreisebestimmungen). «Man darf nicht alles auf die Religion schieben, soziale Faktoren spielen hier eine sehr wichtige Rolle», sagt Islam-Forscher Schmid. Er betont: «Kriminalität steht im Widerspruch zu den religiösen Geboten des Islams.» Interessanterweise hat das deutsche Bundeskriminalamt festgestellt, dass Zuwanderer aus Kriegsländern wie Syrien oder Afghanistan seltener straffällig werden als Zuwanderer aus friedlicheren Ländern wie Marokko, Algerien oder Tunesien.
Sarrazin sagt: Sie integrieren sich nicht. Und wenn sich einer integriert, bleibt er nicht mehr lange Muslim.Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung stellte 2017 fest, dass die Integration muslimischer Secondos starke Fortschritte macht. Bei 73 Prozent von ihnen ist Deutsch die Erstsprache. 84 Prozent verbringen ihre Freizeit regelmässig mit Nicht-Muslimen. Insgesamt zeige sich aber, dass hochreligiöse Muslime grosse Nachteile auf dem Arbeitsmarkt haben. Schmid: «Religion kann Integration erschweren, aber umgekehrt auch Menschen dazu motivieren, sich stark für das Allgemeinwohl zu engagieren.» Schmid stellt fest: «Es gibt inzwischen viele gut integrierte und beruflich erfolgreiche Muslime.»
Sarrazin sagt: Die Frau ist in abhängiger und minderer Stellung.Nicht nur in konservativen islamischen Staaten hat eine Frau weniger Rechte und Ansehen als ein Mann. Auch in der Schweiz haben es weibliche Autoritätspersonen bei Begegnungen mit konservativen Muslimen oft schwer, sich zu behaupten, so etwa Lehrerinnen oder Polizistinnen. Schmid erklärt: «Geschlechterrollen haben sich in den letzten hundert Jahren stark gewandelt. Religiöse Positionen werden stets zwischen Traditionen und gesellschaftlichem Kontext ausgehandelt.» Und Schmid vergleicht mit der katholischen Kirche, die «teils vor ähnlichen Herausforderungen stand oder steht».
Sarrazin sagt: Der Islam erzieht seine Gläubigen zu Feindseligkeit und Ausgrenzung.Im Koran gibt es mehrere Stellen, wonach «Ungläubige getötet» werden sollen. Islamisten nehmen regelmässig Bezug auf diese Gebote. Konservative Muslime lehnen Andersgläubige etwa mit einer Verweigerung des Handschlags ab. Schmid sagt: «Man muss sowohl Koran als auch Bibel im historischen Kontext verstehen. In den meisten Moscheen der Schweiz, die ich kenne, wird eine Botschaft der Toleranz gelehrt.»
Sarrazin sagt: Muslimische Länder sind wirtschaftlich wenig erfolgreich.Punkto Reichtum stimmt das nicht. Die zehn ärmsten Länder der Welt, alle in Afrika, sind alle mehrheitlich christlich. Das reichste Land der Welt, in Sachen Bruttoinlandprodukt pro Kopf, ist das muslimische Katar. 2016 waren 7 der 29 reichsten Länder der Welt muslimisch. Aber bei allen beruht der Reichtum auf Erdöl und Erdgas. Kaum ein muslimisches Land exportiert Industriegüter. Hier hinkt die muslimische Welt hinterher. Ihre Blütezeiten waren vor langer Zeit, etwa vom 8. bis 13. Jahrhundert um Bagdad oder im Mittelalter im Süden der Iberischen Halbinsel. Auch die Wissenschaft (Astronomie, Algebra) wurde massgeblich von Muslimen geprägt.
Sarrazin sagt: Muslimen soll die Zuwanderung verboten werden.Grundsätzlich hat zwar niemand das Recht, in die Schweiz einzuwandern, ausser es handle sich um einen Auslandschweizer oder – wegen der Personenfreizügigkeit – einen EU-Bürger, der in der Schweiz eine Stelle gefunden hat. Die Bundesverfassung und das geltende Gesetz verbieten es jedoch, jemandem die Zuwanderung aufgrund seiner Religion zu verwehren. Würde die Schweiz per Initiative einen Zuwanderungsstopp für Muslime einfügen und das Diskriminierungsverbot streichen, würden wir gegen die Europäische Menschenrechtskonvention verstossen.
Sarrazin sagt: Der Islam ist eine Gefährdung für die kulturelle Ausrichtung des Westens.Viele Schweizer sehen im Islam eine Gefahr. Das zeigt die Annahme der Minarett-Initiative 2009. Der Islam an sich ist nicht die Bedrohung, sondern die Tatsache, dass sich streng konservative Muslime gegen eine Integration verwehren. Schmid sagt: «Die kulturelle Ausrichtung des Westens ist vielfältig und muss ständig neu ausgehandelt werden. Muslime sind seit Jahrhunderten Teil des Westens. Die Islam-Debatte ist eine Herausforderung, die Fragen kultureller Identität wieder intensiver zu diskutieren.»
Washington – Credit Suisse, UBS und die Deutsche Bank bekommen in den USA ein Jahr mehr Zeit zur Erstellung eines Krisenplans. Die Institute müssen ihre Vorschläge für eine branchenschonende Abwicklung im Fall einer Insolvenz jetzt erst am 1. Juli 2020 vorlegen.
Die US-Notenbank Federal Reserve begründete die Verlängerung am Donnerstag unter anderem damit, dass sie den Banken so noch mehr Rückmeldungen geben könne.
Ein Jahr mehr bekamen auch Barclays aus Grossbritannien und Prudential Financial aus den USA. Eigentlich müssen Grossbanken solche Notfallpläne oder «Testamente» jährlich vorlegen, sie haben aber den hohen Aufwand kritisiert und wiederholt eine Verlängerung bekommen.
Die Deutsche Bank war Ende Juni beim zweiten Teil des US-Stresstests der grossen Geldhäuser als einziges Institut durchgefallen.
Die «Testamente» waren eine Reaktion auf die letzte grosse Finanzkrise, als der Crash der Investmentbank Lehman Brothers 2008 die Weltwirtschaft erschütterte. Erstmals hatten die US-Behörden 2012 detaillierte Abwicklungspläne von den Geldhäusern eingefordert.
Zittern mit unterschiedlichem Ausgang: Während Goalie Yvon Mvogo mit Leipzig glücklich die Europa League erreicht, scheidet Remo Freuler mit Atalanta im Penaltyschiessen aus. Derweil ereignet sich in Luxemburg Historisches. Die Übersicht der Quali-Playoffs.
Fussballgeschichte in LuxemburgCluj (Rum) – Düdelingen (Lux) 2:3 (Hinspiel 0:2)
Düdelingen gelingt Historisches, zieht als erster Klub Luxemburgs in die Gruppenphase der Europa League ein! Mit Drita (Kos), Legia Warschau und den Rumänen aus Cluj mussten in der EL-Quali gleich drei Hürden überwunden werden. Trainer des Überraschungs-Teams ist Dino Toppmöller. Dessen Vater Klaus führte Bayer Leverkusen 2002 in den Champions-League-Final.
Mvogos Leipzig zitternd weiterLeipzig – Luhansk (Ukr) 3:2 (Hinspiel 0:0)
Das ostdeutsche Fussballherz muss lange leiden. Sehr lange. Nach 48 Minuten stehts 2:1 für den Aussenseiter aus der Ukraine. RB braucht zwei Tore, kommt durch Augustin (69.) zum Ausgleich. Die Leipziger drücken, was sie können. Und werden in der 91. Minute erlöst! Forsberg trifft per Penalty nach einem dummen Handspiel eines Luhansk-Verteidigers im Strafraum. Gute Nachrichten gibts auch aus Schweizer Sicht: Yvon Mvogo steht bei den «Bullen» im Tor – und spielt jetzt, wie sein Ex-Klub YB europäisch.
Freulers Atalanta scheitert nach PenaltyschiessenKopenhagen – Atalanta 4:3 n.P. (Hinspiel 0:0)
Nati-Spieler Remo Freuler steht bei Atalanta in der Startelf. Bevor jedoch die Entscheidung fällt, und die fällt erst nach 120 Minuten Spielzeit im Penaltyschiessen, muss er das Feld für Pessina räumen (91.). Bergamo verpasst mit dieser knappen Niederlage ein erneutes Europa-League-Abenteuer: Letzte Saison scheiterte der Serie-A-Vertreter erst in der K.o.-Phase an Dortmund.
St.-Gallen-Bezwinger hats geschafftMaccabi Tel Aviv – Sarpsborg (No) 2:1 (Hinspiel 1:3)
Trotz Niederlage im Rückspiel: Sarpsborg erreicht die Gruppenphase. Eine Mammut-Leistung! Vier Quali-Runden mussten die Norweger dafür überstehen. An die 2. Runde erinnern sich vor allem die Ostschweizer, Sarpsborg bezwang den FC St. Gallen dank der Auswärtstor-Regel. Die weiteren Gegner: Vestmannaeyjar in Runde eins, Rijeka in Runde drei und jetzt Tel Aviv in den Playoffs.
Rekordsieger auch wieder dabeiSevilla – Olmütz (Tsch) 3:0 (Hinspiel 1:0)
Der spanische Spitzenklub, der regelmässig die Europa League gewinnt (2006, 07, 14, 15, 16), muss diesmal über die Qualifikation gehen. Gegen die Tschechen bekundet der Rekord-Sieger der Europa League keine grosse Mühe, gewinnt zweimal.
Basel erstmals seit 17 Jahren im Herbst nicht europäischLimassol (Zyp) – Basel 1:0 (Hinspiel 2:3)
Bitter! Basel vermasselt in Zypern die Europa League. Alles dazu hier.
Weitere Resultate der EL-PlayoffsAstana (Kas) – APOEL Nikosia (Zyp) 2:1 n.P. (Hinspiel 0:1)
Ufa (Russ) – Glasgow Rangers 1:1 (Hinspiel 0:1)
Larnaka (Zyp) – Trencin (Slk) 3:0 (Hinspiel 1:1)
Molde (No) – Zenit St. Petersburg 2:1 (Hinspiel 1:3)
Ludogorets Rasgrad (Bul) – Kutaisi (Geo) 4:0 (Hinspiel 1:0)
Karabach (Ase) – Tiraspol (Mol) 3:0 (Hinspiel 0:1)
Midtjylland (Dan) – Malmö (Sd) 0:2 (Hinspiel 2:2)
Besiktas Istanbul – Partizan Belgrad 3:0 (Hinspiel 1:1)
Shkendija (Maz) – Trondheim (No) 0:2 (Hinspiel 1:3)
Trnava (Slk) – Ljubljana (Sln) 1:1 (Hinspiel 2:0)
Bröndby (Dan) – Genk (Bel) 2:4 Uhr (Hinspiel 2:5)
Bukarest – Rapid Wien 2:1 (Hinspiel 1:3)
Bordeaux – Gent (Bel) 2:0 (Hinspiel 0:0)
Burnley – Olympiakos Piräus 1:1 (Hinspiel 1:3)
Celtic Glasgow – Suduva (Lit) 3:0 (Hinspiel 1:1)
Die Auslosung der Gruppenphase (mit dem FCZ) findet am Freitag ab 18 Uhr in Monaco statt.
US-Präsident Donald Trump (72) hat am Donnerstag in einem Interview mit einem Ausstieg seines Landes aus der Welthandelsorganisation (WTO) gedroht. Experten vermuten dahinter eine Taktik. Trump wolle die Streitbeilegungsorgane unter Druck setzen, die demnächst über Beschwerden zu seinen Strafzöllen entscheiden werden.
Es brodelt bei der Welthandelsorganisation (WTO) mit Sitz in Genf. US-Präsident Donald Trump hat in einem am Donnerstag publizierten Interview mit einem Ausstieg gedroht. Er sagte gegenüber «Bloomberg»: «Wenn sie sich nicht weiterentwickelt, werde ich aus der WTO austreten.»
Der US-Präsident fühlt sich von Welthandelsorganisation seit längerem schlecht behandelt. Schon Ende Juni gab es Gerüchte über Ausstiegs-Pläne, die Regierung dementierte diese damals.
Im Bloomberg-Interview bezeichnete Trump das Gründungsabkommen der WTO als «schlechtestes Handelsgeschäft aller Zeiten». Diese Aussage erinnert an das Atomabkommen mit dem Iran, das der Präsident als «den schlechtesten Deal aller Zeiten» bezeichnete. Im Mai trat die USA dann tatsächlich aus dem Atomabkommen aus.
Will Trump die WTO beeinflussen?Der Grund für Trumps scharfe Wortwahl sind in erster Linie seine eigenen Strafzölle. Bei der WTO sind dagegen diverse Beschwerden eingegangen. Nicht nur die gebeutelten Chinesen, sondern auch die Europäer und die Schweiz haben sich an die Welthandelsorganisation gewandt.
Trumps Sorge: Die Kläger könnten Recht erhalten. Denn Länder, die Beschwerden bei der WTO einreichen, behalten statistisch oft die Oberhand. Der US-Präsident dürfte laut Experten mit seiner Austritts-Drohung deshalb ein Ziel verfolgen: Die Welthandelsorganisation zu beeinflussen.
Was diese Befürchtungen zusätzlich nährt, sind Trumps eigene Aussagen. Gegenüber dem Bloomberg-Journalisten sagte er vielsagend: «Im letzten Jahr fingen wir an, viel zu gewinnen. Weisst du, warum? Weil sie wissen, wenn wir es nicht tun, bin ich raus.»
Unabhängigkeit ist gefährdetHat Trump die WTO also quasi gegeisselt? Klar ist: Ein Ausstieg der USA würde die Welthandelsorganisation arg schwächen. Laut Experten haben die neusten Drohungen von Trump zur Folge, dass die Unabhängigkeit der Streitbeilegungsorgane der WTO gefährdet sind.
Derweil bemüht sich die Europäische Union, den Konflikt zu entschärfen. Beamte der EU und Japans besuchten in der vergangenen Woche Washington, um über mögliche Veränderungen zu beraten. Denn in diesem Punkt sind sich (fast) alle einig: Die WTO muss dringendst reformiert werden.
Ob die USA mit an Bord sein wird, hängt hauptsächlich vom Urteil der WTO zu Trumps Strafzöllen ab. Noch in diesem Jahr soll Klarheit geschaffen werden.
Bei einem schweren Busunglück im US-Staat New Mexico sind am Donnerstag (Ortszeit) nach Medienberichten mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. Rund 40 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.
Ein Greyhound-Reisebus auf dem Highway 40 in der Nähe von Thoreau im Nordwesten von New Mexico stiess mit einem Sattelschlepper zusammen. Die Behörden befürchteten, dass die Zahl der Toten noch steigen könnte.
Nach ersten Ermittlungen der Polizei war bei dem Sattelschlepper ein Vorderreifen geplatzt, das tonnenschwere Fahrzeug geriet daraufhin über den Grünstreifen in den Gegenverkehr und prallte dort frontal gegen den Bus. Bilder vom Unfallort zeigten den Bus, dessen Vorderteil vollständig eingedrückt war, während auf dem Highway der Inhalt des Aufliegers des Trucks verstreut war.
Im Bus befanden sich nach Angaben der Gesellschaft Greyhound 49 Passagiere. Einige der Verletzten waren in den Trümmern eingeklemmt, konnten erst nach einiger Zeit von Rettungsteams geborgen werden. Der Bus war auf dem Weg nach Phoenix in Arizona. (SDA)
US-Präsident Donald Trump will seinen ungeliebten Justizminister Jeff Sessions zumindest bis zu den Parlamentswahlen im November im Amt lassen. Das sagte er der US-Nachrichtenagentur Bloomberg in einem Interview, das am Donnerstag veröffentlicht wurde.
«Das Tischtuch ist zerschnitten». Dieses Sprichwort passt zur Beziehung zwischen Donald Trump (72) und Jeff Sessions. Der US-Präsident erklärte am Donnerstag in einem Interview, dass er seinen Justizminister zumindest bis zu den Parlamentswahlen im November nicht entlassen wolle.
Der Grund der Feindschaft: Sessions hatte sich aus Gründen möglicher Befangenheit aus den Ermittlungen in der Russland-Affäre zurückgezogen und diese seinem Stellvertreter Rod Rosenstein überlassen. Trump äusserte mehrmals, dass er sich davon hintergangen fühlte. Er hofft darauf, dass ihn ein ihm loyaler Justizminister gegen die Ermittlungen schützen kann. (SDA/nim)
Roger Federer kommt in Runde 2 der US Open nicht nur wegen der hohen Temperaturen ins Schwitzen.
Weil es Angelique Kerber bei ihrem Sieg über die Schwedin Johanna Larsson so spannend machte, betreten Roger Federer und sein französischer Gegner Benoit Paire (ATP 56) verspätet das glühend heisse Arthur Ashe Stadion. Und während zu diesem Zeitpunkt mitfavorisierte Kollegen wie Alexander Zverev oder Nick Kyrgios – übrigens der nächste Gegner des Gewinners – nach getaner Arbeit schon im Eisbad abkühlen, hat die Schweizer Weltnummer 2 noch schweisstreibende Arbeit vor sich.
Zunächst sieht alles bestens für ihn aus – Federer gelingt das erste Break zum 3:2. Doch bald läuft es harziger. An der Grundlinie will es ihm nicht so recht gelingen, seine Returns geraten oft etwas zu kurz, sein Service ist noch nicht bestechend. Die Konsequenz: Paire breakt zurück zum 4:4.
Bahnt sich da wieder ein Krimi an, wie wir ihn vor wenigen Monaten im Achtelfinal des Rasenturniers in Halle gesehen haben? Nach fünf deutlich gewonnenen Duellen gegen den bärtigen Franzosen verlor Roger da erstmals einen Satz, bevor er sich am Ende – nach zwei abgewehrten Matchbällen – 7:6 im Dritten durchsetzen konnte.
Knapp setzt er sich auch im ersten Satz in Flushing Meadows durch. Nachdem Federer erneut mit Break zum 6:5 vorlegt, schliesst er den ersten Durchgang mit dem ersten von drei Satzbällen.
Aufatmen in der Federer-Box, wo bei den Eltern, Ehefrau und Trainern auch sein früherer Coach Stefan Edberg sitzt. Neben Modezarin Anna Wintour, mit der Roger diese Tage noch die berühmte New Yorker «MET» (Metropolitan Museum of Art) besucht hat, wie er auf Instagram mitteilt.
Die ultimativ hohe Kunst ist es nicht, was die beiden schwitzenden Spieler weiter zeigen. Der unkonventionell spielende Paire streut zunehmend verkorkste Stoppbälle ein, dazu mehrere Doppelfehler – einer davon kostet ihn prompt das Aufschlag-Game zur erneuten 3:2-Führung für Federer. Diesmal bringt der 37-jährige Maestro den Durchgang ohne Umwege 6:4 nach Hause, besiegelt ihn sogar mit seinem vierten Ass.
Dasselbe Szenario in Satz 3: Wieder bringt Federer eine frühe Breakführung ins Trockene – nach knapp zwei Stunden steht er in der dritten Runde. Hier wartet der Australier Kyrgios (ATP 30) – Roger sollte alle seine künstlerischen Qualitäten abrufen!
Bei der EM in Berlin war Mujinga Kambundji als dreifache Vierte unser Pechvogel. Gestern im Letzi glänzt sie als 100-m-Vierte. Für die Geschichte des Abends sorgt allerdings der Kenianer Conseslus Kipruto.
Consesius Kipruto wäscht über 3000 m Steeple seine Füsse gründlicher als die Gegner. Der Kenianer verliert nämlich bei einer Rempelei seinen linken Schuh. Das hindert ihn aber nicht daran «halb-barfuss» mit den besten über den Wassergraben zu springen und auf der Zielgeraden dem Marokkaner Soufiane el Bakkali den Sieg um vier Hundertstel wegzuschnappen.
«Der Fuss schmerzt mich zwar, aber es hat mich erst recht motiviert, mein Bestes zu geben», sagt er nach dem Rennen. Was für ein Teufelskerl! Die Qualen haben sich gelohnt: Kipruto sahnt mit dem Sieg nämlich die Diamond-League-Trophy und damit 50'000 Dollar ab.
Die EM von Berlin vor drei Wochen hat auch den Schweizer Aushängeschildern viel Kraft gekostet. Nicht so sehr in den Beinen, vor allem aber mental. Mujinga Kambundji sagt es im Vorfeld vor «Weltklasse» stellvertretend: «Ich bin müde. Ich brauche Ferien. Aber in Zürich wird mich das Publikum nochmals tragen.»
Mujinga mit glänzender LeistungSo ist es. Die 25000 Fans im ausverkauften Stadion vertreiben mit ihrer Stimmung Mujingas Kater. Die 26-jährige Bernerin sprintet in diesem Weltklasse-Feld über 100 Meter auf den Vierten Rang. 11,14 Sekunden zeigt die Uhr – nach einem Fehlstart und bei leichtem Gegenwind. Mujinga schafft es sogar, ihre gelegentliche holländische Trainingspartnerin Dafne Schippers um einen Hundertstel zu schlagen. Und auf Englands Übersprinterin Dina Asher-Smith büsst Kambundji lediglich sechs Hundertstel ein. In Berlin waren es noch über zwei Zehntel.
Da kann unser 200-m-Bronze-Sprinter von der EM, Alex Wilson, nicht ganz mithalten. Der Basler kommt nicht mehr so auf Touren wie noch vor drei Wochen im Olympia-Stadion. Mit 20,40 Sekunden ist er auch weit weg von seinem Traum, einer Zeit unter 20 Sekunden. Aber gefeiert wird Alex vom Publikum doch. Und er trauert keinen Moment seiner verpassten Chance nach. Im Gegenteil: «Danke Zürich, ihr sind geili Sieche», sagt er ins Mikrofon des Stadion-Speakers. Und der Dank kommt lautstark von der Tribüne zurück.
Die brutale Quittung für SprungerUnd Lea Sprunger, die erste Schweizer Leichtathletik-Europameisterin der Geschichte? Bei der Romande verkommt der 400-m-Hürdenlauf auf der Zielgeraden zu einer Springkonkurrenz. Weiter auch nicht verwunderlich – stammt Lea doch aus einer «Rösseler»-Familie. Mit 55,36 Sekunden ist die Quittung für Sprunger brutal. Jetzt muss sie ihren Traum, Anita Prottis 27 Jahre alten Schweizerrekord von 54,25 zu brechen, eben auf die nächste Saison verschieben. Aufgehoben ist ja nicht aufgeschoben.
Weltklasse 2018 im Zürcher Letzigrund. Für die Zuschauer ist das Meeting Vergangenheit. Für die Schweizer Athleten ist es Motivation für die Zukunft. Sie dürfen nicht bloss mit den Weltbesten dabei sein. Sie werden von den Fans für ihre Topleistungen auch würdig gefeiert.
Weltklasse Zürich 2018 gibts hier im Ticker zum Nachlesen!
Die Eishockey-Ernstkämpfe haben begonnen. Am Donnerstag sind drei Schweizer Klubs in der Champions League im Einsatz.
Växjö Lakers – Bern 1:2Tore: 12. Persson 1:0. 18. Rüfenacht 1:1. 57. Kämpf 1:2.
Dank konsequentem Körperspiel, guter Defensive, einem aufmerksamen Goalie Genoni und dem späten 2:1 von Marc Kämpf, bei der Keeper Fasth schlecht aussieht, sichert der SC Bern zum Auftakt der Champions Hockey League den Sieg beim schwedischen Spitzenteam Växjö.
ZSC Lions – Aalborg Pirates 6:5 n.V.Tore: 5. Berni 1:0. 6. Carstensen 1:1. 18. Marti 2:1. 19. Harstad 2:2. 30. Friedmann 2:3. 34. Klein 3:3. 40. Höjbjerg 3:4. 47. Humphries 3:5. 50. Bachofner 4:5. 53. C. Baltisberger 5:5. 61. Marti 6:5.
Beim Pflichtspiel-Debüt von Coach Serge Aubin spielen die Lions gegen den dänischen Aussenseiter chaotisch und nervös, geraten im Schlussdrittel 3:5 in Rückstand, ehe sie noch ausgleichen können. In der Verlängerung sichert der starke Marti mit einem Solo wenigstens noch den Sieg.
Pilsen – Lugano 3:2Tore: 13. Nemec 1:0. 32. Reuille 1:1. 32. Nedorost 2:1. 38. Klasen 2:2. 54. Nemec 3:2.
Zweimal können die Tessiner ausgleichen und bleiben dank einer starken Leistung von Goalie Elvis Merzlikins im Spiel. Doch trotz einer Steigerung im Verlauf des Spiels gelingt dem Schweizer Vize-Meister den dritten Treffer von Pilsen nicht mehr wettmachen. (sr)
Prinz Harry und Meghan Markle besuchen das Erfolgsmusical «Hamilton», Jonny Fischer feiert ein Bühnencomeback im Rollstuhl und Ariana Grande zeigt ihr neues Tattoo. Willkommen zu den Foto-Storys des Tages!
Der britische Basejumper Mark Hart verunglückte am letzten Sonntag in Lauterbrunnen BE tödlich. Er hinterlässt eine Verlobte und die gemeinsamen, erst drei Jahre alten Zwillingstöchter.
Am vergangenen Sonntag verunglückte ein Basejumper in Lauterbrunnen BE so schwer, dass ihn die Rettungskräfte nur noch tot bergen konnten. Der Mann verlor aus noch ungeklärten Gründen kurz nach dem Absprung die Kontrolle über den Flug und blieb an einem Felsvorsprung hängen (BLICK berichtete).
Nun ist klar, wer der Tote ist: Es handelt sich um den Briten Mark Hart (†44). Er hinterlässt seine Verlobte und die gemeinsamen Zwillingstöchter. Die Dreijährigen werden ohne ihren leiblichen Vater aufwachsen müssen.
«Er kannte seine Grenzen»In einem Nachruf trauert die Familie um den liebevollen Vater, wie bbc.com berichtet. Hart sei sich bewusst gewesen, wie riskant sein Lieblingssport sei, schreiben die Angehörigen. «Er kannte seine Grenzen und machte nie etwas, das seine Fähigkeiten überstieg.»
Hart war ein begeisterter Kletterer und Skydiver. Mit Basejumping begann er allerdings erst vor rund drei Jahren. Insgesamt sprang er in dieser Zeit rund 175-mal von einer Felswand in die Tiefe. Dann wurde ihm der Sprung von der Stelle «Nose 3» in Mürren auf dem Gemeindegebiet von Lauterbrunnen zum Verhängnis.
Nicht versichert – Familie sammelt SpendenWeil er gemäss Angaben der Familie nicht genügend versichert war, sammeln seine Familienangehörigen nun im Internet Geld für seine Rückführung. «Wenn es um die Familie geht, darf Geld keine Rolle spielen», schreiben sie beim Spendenaufruf. (krj)
Bei einer Lernfahrt in einem Lieferwagen verwechselte heute Donnerstag ein 31-Jähriger Mann das Gas- und Bremspedal und überfuhr einen 77-Jährigen, der mit dem Velo unterwegs war. Der Velofahrer wurde schwer verletzt.
Schwerer Unfall heute Donnerstag in Schaffhausen. Gegen 14.30 Uhr wurde ein 77 Jahre alter Velofahrer an der Krebsbachstrasse von einem Lieferwagen erfasst und schwer verletzt.
Am Steuer des Lieferwagens sass ein 31-jähriger Eritreer, der auf einer begleiteten Lernfahrt war. Nach der Ausfahrt aus dem Parkplatz an der Krebsbachstrasse verwechselte der Lernfahrer die Pedale. Anstatt zu bremsen, beschleunigte er den Lieferwagen ruckartig und schoss quer über die Fahrbahn, bis er an der gegenüber liegenden Begrenzungsmauer zum Stillstand kam.
Der 77-jährige Velofahrer wurde dabei vom Lieferwagen erfasst und blieb darunter eingeklemmt. Die ausgerückten Polizisten konnte ihn mit Unterstützung von Passanten befreien. Anschliessend wurde der schwer verletzte Mann mit einem Rettungshelikopter ins Spital geflogen. Der Beifahrer des Lieferwagens wurde leicht verletzt ins Kantonsspital gefahren. (krj)
Grünes Licht für Schweizer Waffen in Kriegsgebiete! Die Ständeratskommission hat am Donnerstag das heikle Geschäft durchgewunken. Ein beschämender Tag für die Schweiz.
Es war zu befürchten: Der Bundesrat erhält nach den National- auch von den Ständeräten moralische Unterstützung für sein unmoralisches Vorhaben. Die Sicherheitspolitische Kommission hat am Donnerstag die Lockerung der Vorschriften für Rüstungsexporte durchgewunken. Schweizer Waffen dürfen künftig in Bürgerkriegsländer geliefert werden.
Weil es so ungeheuerlich ist, nochmals: Schweizer Waffen dürfen künftig in Bürgerkriegsländer geliefert werden. Hört sich das für irgendjemanden als eine erfreuliche Nachricht an?
Triumph für die LobbyistenMan muss der Welt schon sehr gleichgültig gegenüberstehen, um das gut zu finden. Oder in der Schweizer Rüstungsindustrie tätig sein. Denn diese darf nun auf ein paar lukrativ-fragwürdige Aufträge hoffen. Oder Johann Schneider-Ammann heissen. Denn der Wirtschaftsminister hat der Wirtschaft gezeigt, dass er ihre Wünsche umgehend zu seiner Herzensangelegenheit macht. Selbst wenn es wie hier um Kaltherziges geht.
Die Ausweitung der Schweizer Waffenexporte ist ein Triumph für die Lobbyisten. Sie haben erreicht, dass eine volkswirtschaftlich wenig bedeutende Branche unnötigerweise bekommt, was sie will. Ein Ansporn für jeden Lobbyisten in Bundesbern, seine Begehrlichkeiten hochzuschrauben.
Menschenrechtsland adeDer Entscheid für den Waffenwerkplatz Schweiz ist ein Entscheid gegen das Menschenrechtsland Schweiz. Einem bisschen Geld werden zentrale Werte geopfert. Das IKRK sollte an seinem Sitz in Genf die Fahne auf halbmast setzen.
Das grüne Licht für Waffenexporte in Bürgerkriegsländer kommt ausgerechnet in einer Woche, da sich draussen in der Welt eine nächste humanitäre Tragödie von unermesslichem Ausmass abzeichnet. Im syrischen Bürgerkrieg steht die Offensive auf Idlib bevor, den fast letzten Zufluchtsort vor Assad und seinen Verbündeten. Die Uno warnt vor einem «humanitären Desaster», 2,2 Millionen Menschen sind bedroht, könnten getötet oder in die Flucht getrieben werden.
Zynisches ZeichenNach Syrien darf die Schweiz auch weiterhin keine Waffen liefern. Aber dass die Mehrheit des Bundesrats und die Mehrheit der Parlamentskommissionen in Zeiten des Gewaltelends ein solch zynisches Zeichen setzen, ist völlig unverständlich.
Es wird sie zwar nicht davon abhalten, auch weiterhin bei jeder Gelegenheit von der humanitären Tradition unseres Landes zu säuseln. Doch die Worte sind hohl geworden und ohne moralische Autorität. Diese Politiker haben die humanitäre Tradition verraten, das Land zu einem Hort von egoistischen Geschäftlimachern degradiert, von Kriegsgeschäftemachern.
Der Bundesrat beschämt die Schweiz, die anders ist. Sein Entscheid ist und bleibt eine Schande.
17 Jahre lang präsentierte sich der FC Basel jeden Herbst im Europacup. Diese Serie reisst nun! Basel vermasselt im Rückspiel gegen Limassol mit einer alarmierend schwachen Leistung den Europa-League-Einzug.
Für gewöhnlich hat Fabian Frei (29) immer eine Antwort, nun ringt selbst der Routinier um Worte. «Es ist eine Leere da!» In der Kabine herrsche «eine unheimliche Ruhe», so Frei. «Wir wissen, dass wir versagt haben!»
Das 0:1 gegen Apollon Limassol reicht nach dem 3:2-Sieg im Hinspiel wegen der Auswärtstor-Regel nicht. Basel scheitert an einer Elf, die vor dem Spiel auf Platz 120 des Uefa-Rankings stand.
Eine Erklärung hat Frei nicht: «Wir haben es nicht geschafft, unser Spiel aufzuziehen, sie haben uns von Anfang an unter Druck gesetzt.» Schon nach wenigen Sekunden fliegt der erste Schuss aufs Tor der Basler, danach scheitern die Zyprioten an der Latte.
Rund 10 Millionen Franken weg
«Unser Plan war, den Ball so weit wie möglich von unserem Tor fernzuhalten», sagt Frei. Das gelingt nur bedingt, in der zweiten Halbzeit geht Limassol aus der Distanz in Führung. Frei: «Ein abgefälschter Schuss, der schwer zu verteidigen ist.»
Weil die Basler offensiv rein gar nichts zustande bringen und alarmierend schwach agieren, kostet das Tor dem Schweizer Vizemeister am Ende die Europa League. Und rund 10 Mio. Franken an Einnahmen.
Zum ersten Mal seit 17 (!) Jahren spielen die Basler im Herbst nicht international. «Das heizt den Konkurrenzkampf im Team an, jetzt wird nicht mehr gross rotiert», sagt Frei. Schliesslich habe man nun keine Doppelbelastung mehr. Klar ist: Das FCB-Kader ist zu gross und zu teuer, um nur in der Super League zu spielen.
«Es bricht jetzt nicht das absolute Chaos aus»Für die Schweiz bedeutet das Aus ein GAU, mit YB und dem FCZ sind nur noch zwei Mannschaften international vertreten, neben Basel sind auch St. Gallen und Luzern schon draussen. Zuletzt ist die Schweiz im Uefa-Ranking auf den 15. Rang abgerutscht, der FCB, jahrelang der zuverlässigste Punktelieferant, nur noch ein Schatten früherer Tage.
«Das ist Neuland für alle», sagt Frei. «Wir sind es uns gewohnt, international zu spielen.» Noch im Frühling steht der FCB im Achtelfinal der Champions League, siegt auswärts gegen ManCity, nun die Peinlich-Pleite gegen Limassol.
Wird jetzt alles infrage gestellt? «Nein», sagt Frei. «Es bricht jetzt nicht das absolute Chaos aus.»
Die Achtelfinals sind für YB unerreichbar – Platz drei hingegen nicht! Ein Kommentar von BLICK-Fussballreporter Alain Kunz.
Es passt irgendwie zu diesem Frühlings-/Sommermärchen von YB (mit dem Tolggen Cupfinal): Juve, ManUtd, Valencia. Besser gings praktisch nicht!
Und so sind in Bern einige extrem glücklich. Grégory Wüthrich, weil er gegen seinen Lieblingsklub Manchester United spielen kann. Leo Bertone dasselbe mit Juventus Turin. Und der spänischstämmige Coach Gerry Seoane, der mit Valencia die Nummer vier aus der Heimat seiner Eltern in der Gruppe hat.
Juve, ManUtd, Valencia. Nochmal durchatmen. Denn diese Gruppe ist wahrhaft atemberaubend.
Die hat viele enorm reizvolle Aspekte. Mit Cristiano Ronaldo kommt der berühmteste und bestvermarktete Spieler nach Bern. Vielleicht auch der beste. Auf jeden Fall derjenige, der die Serie A wiederbelebt hat.
Mit José Mourinho kommt der charismatischste Trainer der Gegenwart. Mou ist aber angezählt. Wegen zwei Niederlagen aus den ersten drei Spielen. Und weil er sich mit seinen verbalen Entgleisungen selbst im Wege steht. Ein Fauxpas gegen den Nobody YB könnte ihn wegspülen.
Und mit Valencia kommt der Finalist von 2000 und 2001, der zuletzt strube Zeiten durchlebte und 2014 an einen Investor aus Singapur verkauft wurde.
Nur einer dürfte im Geheimen nur halbglücklich über das Los sein: Seoane. Der immens ehrgeizige Coach hätte wohl lieber die Galatasaray-Gruppe mit dem Schwarzen Peter Lok Moskau, Porto und Schalke gehabt.
Weil er da mit einem Weiterkommen hätte liebäugeln können. So sind die Achtelfinals wohl unerreichbar. Platz drei hingegen nicht. Das muss das Ziel sein: Valencia aus dem Feld räumen, um in die Europa-League-Sechzehntelfinals einzuziehen.
Dionne Warwick (77) wollte ursprünglich Lehrerin werden – doch das Leben hatte etwas anderes mit ihr vor. Seit den frühen 60er-Jahren verzaubert die Soul-Diva nun mit ihren Hits die Musikwelt. Am 12. September tritt sie im Theater 11 in Zürich auf.
Am 12. September tritt Dionne Warwick (77) im Theater 11 in Zürich auf. Nach dem Tod von Aretha Franklin (†76) Mitte August ist sie die letzte noch lebende grosse Soul-Sängerin. Aufgewachsen ist die am 12. Dezember 1940 in New Jersey geborene Diva in einer von Gospel geprägten Familie. Als ihr Entdecker gilt Burt Bacharach (90), der bei Aufnahmen mit den Drifters, wo sie im Background sang, auf ihre einzigartige Stimme stiess. Zusammen mit Texter Hal David (1921–2012) komponierte er ab 1962 ihre ersten Hits wie «Walk On By».
Dass sie damit Musikgeschichte schrieb, war ihr nicht bewusst: «Mein Gott, nein. So etwas kann man doch nicht vorhersagen. Alles, was ich wollte, war, schöne Lieder zu singen», sagt sie gegenüber BLICK.
Warwick wollte ursprünglich Lehrerin werdenWie man zur Ikone reift, konnte sie sich erst später erklären. «Unsterblich wird man wahrscheinlich durch die Liebe, die man weitergibt. Und durch ein Talent, dank dem man etwas erschafft, was länger lebt als du selbst.» Beinahe wäre dieses Talent nicht an die Öffentlichkeit gelangt – ursprünglich wollte sie Lehrerin werden. «Ich glaube, es ist gut, dass man sich zwischendurch hinterfragt. Als Lehrerin hätte ich nur einen Bruchteil der Welt gesehen, dafür wäre ich jeden Abend bei Mann und Kindern gewesen. Mein Leben wäre einfacher gewesen, geregelter.»
Wehmut, nicht den Weg abseits des Rampenlichts eingeschlagen zu haben, verspürt sie jedoch nicht. «Ich bin sehr stolz darauf, wie alles herausgekommen ist. Menschen froh zu stimmen, ist auch für das eigene Seelenheil sehr erfüllend. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich in der heutigen Welt nochmals denselben Weg einschlagen würde.» Ihre Karriere sei trotz des vielen Glücks, das ihr vergönnt war, auch ein Krampf gewesen. Andererseits könne man gegen seine Bestimmung nicht viel tun.
«Es ist ein grosses Glück, jeden Morgen aufzuwachen»Warwick kann auf eine über 60 Jahre dauernde Karriere mit unzähligen Höhepunkten zurückschauen. Ihre Kurzbilanz: «Die 60er-Jahre waren sehr aufregend, die 70er sehr glamourös, gleichzeitig genoss ich mein Mutterglück. In den 80ern wiederum erlebte ich durch ‹Heartbreaker› ein riesiges Revival. Glück bedeutet so vieles, anderseits ist es nur schon ein grosses Glück, jeden Morgen aufzuwachen.»
Mit ihren Lieblingsliedern geht sie nun noch einmal auf Tournee. Der Stress macht ihr keine Angst, vom Alter will sie sich grundsätzlich nicht zu sehr einschränken lassen. «Wichtiger ist, dass man auf sein Herz hört und weiterhin das tut, was einem Spass macht. Das hält gesund.» Wie sie auch nichts wirklich bereut in ihrem Leben: «Jeder macht Fehler, jedem widerfährt Unrecht. Entscheidend ist, dass man daraus etwas lernt. Und auch, dass man verzeiht und vergisst.»