ZÜRICH - Nach dem Bilderbuchsommer will Schweiz Tourismus nun einen goldenen Herbst. Mit der neuen Herbstkampagne sollen bis zu 200'000 zusätzliche Logiernächte erzielt werden. Ein ambitioniertes Ziel.
Am 1. September beginnt der meteorologische Herbst. Nur zwei Tage vorher lanciert Schweiz Tourismus mit einem Budget von 3,5 Millionen Franken eine spezielle Herbstkampagne. Etwas spät, ist man versucht zu sagen.
«Nein», widerspricht Schweiz-Tourismus-Direktor Martin Nydegger (47), «Herbstferien sind spontan gebuchte Kurzurlaube, da liegen wir mit unserer Kampagne gerade richtig.» Zudem wolle man den hervorragenden Sommer, der in zwei Tagen endet, nicht kannibalisieren.
200'000 Übernachtungen zusätzlichDer Bilderbuchsommer dauert noch zwei Tage. Bis im Juni – neuere Zahlen liegen noch nicht vor – bescherte er dem Schweizer Tourismus ein Plus von drei bis vier Prozent, sagt Nydegger zu BLICK. Nun soll also auch der Herbsttourismus zulegen. Bis ins Jahr 2022 sollen dank der neuen Marketinganstrengungen zusätzlich 200'000 Übernachtungen in Schweizer Hotels generiert werden. Das wäre ein Wachstum von drei Prozent pro Jahr.
«Ein ambitioniertes Ziel», gibt Nydegger zu. Das sei nur zu erreichen, wenn der Herbst (September und Oktober) als eigenständige Tourismus-Saison vermarktet werden. Zudem müssen Hotels und Ausflugsziele zu längeren Betriebs- und Öffnungszeiten bereit sein.
Zielgruppe Schweizer TouristenDas Wachstum will man vor allem mit inländischen Touristen erreichen. Sie machen schon heute knapp 60 Prozent der Gäste aus. Schweiz Tourismus hat dafür 27 Ferienideen zusammengestellt, verteilt über die ganze Schweiz. Man wolle auch darauf aufmerksam machen, dass es alleine im Herbst über 500 regionale Veranstaltungen gebe. Dazu gehören Winzerfeste, Kuhrennen oder Chästeilete.
Um die neue Kampagne anzuschieben, holt Schweiz Tourismus einen neuen Partner ins Boot: Raiffeisen. Die Genossenschaftsbank verbilligt mit der Bergbahnaktion 2018 für ihre Kunden die Fahrt mit über 40 Bergbahnen.
Diesmal ist die Tier-Kolumne auch eine Sport-Kolumne. Das Velorennen Vuelta und der Vogel Wiedehopf kommen auf wundersame Weise zusammen.
Wenn ich und mein Freund Tom Velo fahren, verlaufen die Gespräche selten so gradlinig wie die Strasse. Assoziatives Rennvelofahren könnte man das nennen. Und weil wir durch die Natur pedalen, geht es nicht selten um Tiere.
Tom: Überall reife Äpfel am Boden, niemand liest sie auf.
Ich: Meine Birnen auch. Ende Sommer werde ich immer nachlässig im Garten. Kürzlich ist eine Zucchetti einen Meter lang geworden, weil ich sie nie geerntet habe.
Tom: Einen Meter? Hmm. Die Vuelta ist gestartet.
Ich: Ein Meter ist natürlich übertrieben. Irgendwie habe ich grad keine Lust auf die Vuelta. Mit dem Radsport ist es wie mit dem Garten: Im Spätsommer fängt es zu genügen an. Kürzlich habe ich übrigens gelesen, dass es immer weniger Obstwiesen gibt – daher sind viele Vogelarten verschwunden.
Tom: Ich komme meistens erst Ende Saison in Form. Die Spätform ist eine der schönsten Formen.
Ich: Der Wiedehopf zum Beispiel. Der war mal richtig häufig hier.
Tom: Dieser Punkvogel?
Ich: Tom, den kennst du! Bravo.
Tom: Ich kenne auch den Turmfalken und diesen Reiher … Wie hiess er schon wieder …?
Ich: Silberreiher. Aber erst hast du ihn für einen Storch gehalten.
Tom: Wegen der Klimaerwärmung kommt er neuerdings auch bei uns vor, immerhin das konnte ich mir merken.
Ich: Weisst du, was die Vogelwarte Sempach über den Wiedehopf herausgefunden hat?
Tom: Das neue Besucherzentrum ist toll – ein Bau aus Lehm. Ein Freund von mir arbeitet dort.
Ich: Sie haben dem Wiedehopf zwar Nistkästen gebaut, aber er hat sie nie bewohnt. Erst als sie die Kästen einen halben Meter über den Boden gehängt haben, hat der Wiedehopf darin gebrütet. Nun steigt die Zahl der Brutpaare wieder – irre Story.
Tom: Krass. Richie Porte geht zu Trek-Segafredo.
Ich: Ja, ich weiss. Das Problem war, dass Stare die Nistkästen der Wiedehopfe besetzt haben. Wenn die Nistkästen aber tief hängen, traut sich der Star nicht mehr rein. Der Wiedehopf dagegen kann mit einem stinkenden Sekret die Raubtiere vertreiben, zum Beispiel Wiesel …
Tom: Was ist schon wieder der Unterschied zwischen Wiesel und Hermelin?
Ich: Ich fürchte, Porte wird auch die Vuelta nicht gewinnen, Spätform hin oder her.
Simon Jäggi (38) ist Sänger der Rockband Kummerbuben, arbeitet im Naturhistorischen Museum Bern und hält Hühner. Wissenschaftlicher Rat: Prof. Christian Kropf.
Zugs Goalie Tobias Stephan wechselt nach der kommenden Saison zu Lausanne.
Dass Tobias Stephan (34) keine Zukunft in Zug über die am 21. September beginnende Saison hinaus hat, war nach Verpflichtung von Berns Goalie Leonardo Genoni (31) klar gewesen.
Der Ex-Nati-Goalie hat auf dem ausgetrockneten Torhüter-Markt zügig einen neuen künftigen Arbeitgeber gefunden. Der ambitionierte HC Lausanne hat Stephan mit einem Dreijahresvertrag ab nächster Saison ausgestattet. Bereits vor seinem Wechsel nach Zug hatte er von 2009 bis 2014 am Genfersee (bei Servette) gespielt.
Bei Waadtländern stehen in der kommenden Saison Sandro Zurkirchen (28) und Luca Boltshauer (25, neu von Kloten), die beide noch über einen Vertrag bis 2020 verfügen, im Tor. (sr)
Berlin – Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat nach den Krawallen der vergangenen Tage bei einem Besuch in Chemnitz zum Vertrauen in die staatliche Ordnung aufgerufen. Gleichzeitig warnte er auch vor Fremdenfeindlichkeit.
«Der Grundsatz unseres Zusammenlebens ist Demokratie und Rechtsstaatlichkeit», sagte Kretschmer am Donnerstagabend zum Auftakt eines schon länger geplanten Bürgergesprächs im Stadion des Chemnitzer FC.
Es werde alles unternommen, damit die Tötung eines 35-jährigen Deutschen aufgeklärt und gesühnt werde. Das sei jetzt aber Aufgabe der Justiz und der Gerichte. Das Bürgergespräch eröffnete er mit einer Schweigeminute für den Getöteten.
Der Ministerpräsident wandte sich auch gegen fremdenfeindliche Übergriffe. «Dem müssen wir alle mit aller Kraft entgegentreten», rief er die anwesenden Bürger auf.
Auch die Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig rief zu Toleranz auf. In einer Grossstadt wie Chemnitz sei es wichtig, dass unterschiedliche Lebensentwürfe miteinander auskommen, sagte sie. Ludwig wies auch darauf hin, dass einheimische Betriebe auf ausländische Fachkräfte angewiesen seien.
Es dürfe nicht soweit kommen, dass Chemnitz zu einer Stadt werde, in die niemand mehr kommen wolle, wenn man Angst habe, auf die Strasse zu gehen, weil man anders aussehe. Ludwigs Worte wurden öfter durch Buhrufe des Publikums unterbrochen, aber auch mit Applaus quittiert.
Während des Besuchs Kretschmers und weiterer Mitglieder der Landesregierung demonstrierten vor dem Stadion hunderte Menschen. Sie waren einem Aufruf der rechtsextremen Organisation Pro Chemnitz gefolgt.
«Wir haben weiter eine angespannte Lage. Die Kollegen arbeiten aber sehr konzentriert und werden von Polizisten aus anderen Bundesländern, von der Bundespolizei und Bereitschaftspolizei unterstützt», sagte Innenminister Roland Wöller der Deutschen Presse-Agentur.
«Es kommt nun darauf an, mit Ruhe und Besonnenheit Recht und Ordnung konsequent durchzusetzen. Wir werden nicht dulden, dass Chaoten und gewaltbereite und rechte Gewalttäter die Strassen erobern», erklärte der Minister weiter.
Nach der Tötung des 35-Jährigen war es bereits am Sonntag und Montag in Chemnitz zu Demonstrationen und gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen, an denen sich Rechtsextreme und radikale Hooligans beteiligten.
LONDON - Nach einem schweren Unfall auf einer englischen Autobahn musste diese für Stunden gesperrt werden. Ikea bot kurzerhand Hilfe: 200 Stauopfer durften im Möbelhaus übernachten.
Nach einem schweren Zusammenprall zweier Lastwagen auf einer englischen Autobahn standen zahlreiche Leute in der Nähe von London stundenlang im Stau. Bei dem Unfall gab es glücklicherweise keine Schwerverletzten, jedoch wurde die Strasse stark beschädigt.
Nichts ging mehr: Hunderte Autofahrer warteten darauf, dass die Aufräumarbeiten endlich beendet sind. Dann kam die Nacht. Es wurde immer kälter und die Menschen immer ungeduldiger.
Eine Ikea-Filiale neben der Autobahn bot überraschend Hilfe. Sie lud rund 200 Stauopfer ins Möbelhaus ein. Diese nächtigten in den Schaubetten und auf den Sofas. Die meisten nahmen das Angebot gerne an, wie «The Mirror» berichtet. «Wir konnten total verstehen, dass die Autofahrer, die aufgrund des Unfalls im Stau standen, lieber in unserem Möbelhaus sein wollten als in ihren Autos», sagte die Sprecherin.
Die Gestrandeten blieben bis in die frühen Morgenstunden. Die Autobahn wurde um 5.45 Uhr wieder freigegeben. (nbb)
Gestern Mittwoch wurde das älteste der grossen Filmfestivals eröffnet. Im Wettbewerb der 75. Austragung von Venedig steht mit «The Nightingale» von Jennifer Kent nur ein weiblicher Beitrag. Der künstlerische Leiter Alberto Barbera ist in der Kritik.
Erleben wir gerade ein Remake der Visconti-Verfilmung «Der Tod in Venedig»? Alberto Barbera (68), künstlerischer Leiter der Filmfestspiele, liegt erschöpft in seinem Bürostuhl. Nicht weil er beim gestrigen Eröffnungsempfang zu viel von seinem namensgebenden Rotwein erwischt hätte. Sondern weil alle auf ihn einhauen. Besucher, Kritiker und Filmer – mit voller Kraft und gutem Recht.
Fehlende GleichberechtigungRückblende: Anfang August erhielt Barbeba scharfe Post. Branchenverbände forderten, Venedig solle sich ähnlich wie Cannes und Locarno zu einer 50/50-Quote beim Geschlecht der Regisseure verpflichten. Und «The Hollywood Reporter» beschrieb sein Programm letzte Woche mit «toxischer Maskulinität».
Die Realität ist brutal, Diskussion überflüssig: Wie 2017 stammt auch heuer genau ein Film im Wettbewerb von einer Frau. Und was tut Macho-Mann Barbera? Anstatt Besserung zu geloben, liess er schon im Vorfeld markige Sprüche vom Stapel: «Es ist nicht unsere Sache, diese Situation zu ändern. Ich würde meinen Job eher an den Nagel hängen, als eine Quote zuzulassen.» Nun, sein Vertrag wird noch dieses Jahr neu ausgehandelt. Und an zweiter Front kämpft Barbera gegen die erzürnten italienischen Kinobetreiber, die ihm das Hofieren von Netflix übelnehmen. Wem die Stunde schlägt ...
Auch dieses Jahr macht Weltklasse Zürich seinem Namen alle Ehre: Top-Leichtathleten aus der ganzen Welt kämpfen um den Sieg. Natürlich auch dabei: Unsere Schweizer Stars um Mujinga Kambundji, Alex Wilson und Lea Sprunger. Mit BLICK sind live dabei!
Ist professionelles Videospielen Sport? Wieso verdient man da Millionen? Und was muss man können, um vom Gamen zu leben? All diese Fragen und mehr erwarten Sie im Live-Talk.
eSports, also das professionelle Videospielen, ist im Aufschwung. Gamer aus der ganzen Welt kämpfen um Preisgelder in Millionenhöhe. Dahinter steckt mehr als nur spassiges Spielen. Rigides Training, Durchhaltevermögen und ein eiserner Wille sind gefragt.
Im ersten «Blick eSports»-Talk sprechen wir darüber, ob eSports wirklich Sport ist, ob die Preisgelder noch weiter steigen werden und ob der Hype um Battle Royale bald ein Ende hat. Aber auch das Leben als Streamer und professioneller Spieler steht auf dem Menu.
Perfekt darüber Auskunft geben können die Gäste Jan «Zinus HD», Youtuber und Streamer, Sorah «Sorah Games», Streamerin und Cosplayerin und Michael Bieri, CEO der Swiss E-Sports League (SESL).
Bei der von der Bürgerbewegung Pro Chemnitz ins Leben gerufenen Kundgebung vom Montag wurden Hakenkreuze gezeigt, es kam zu Hetzjagden auf Ausländer. Wer steckt hinter Initiative?
Rechtsanwalt Martin Kohlmann (41) ist Fraktionschef von der Bürgerbewegung Pro Chemnitz im Stadtrat von Chemnitz. Der Politiker ist ein bekanntes Gesicht in der rechten Szene und laut der Nachrichtenseite «bild.de» einer der Hintermänner der Krawalle.
Pro Chemnitz organisierte die Demo vom Montag, an der auch zahlreiche Rechtsradikale teilnahmen. Es kam zu Verzeigungen wegen Zurschaustellung des Hitlergrusses, Hetzjagden gegen Ausländer. Zahlreiche Menschen wurden verletzt. Am Donnerstag wird auf der Facebook-Seite der Vereinigung erneut zu einer Kundgebung aufgerufen.
Seit 2009 im StadtratKohlmann war 2009 einer der Mitbegründer von Pro Chemnitz. Die rechtsgerichtete Bürgerbewegung sitzt seit 2009 im Stadtrat von Chemnitz – Kohlmann ist dort einer der Vertreter der Vereinigung. 2013 kandidierte der Rechtsaussen-Politiker erfolglos für das Oberbürgermeisteramt.
Kohlmann werden gute Verbindungen zur rechtsextremen Partei NPD nachgesagt. Er soll an einer Demonstration gemeinsam mit Neonazis Transparente durch die Strassen getragen haben. Als Rechtsanwalt vertrat er vor Gericht einen auch schon einen Angeklagten der rechtsterroristischen «Gruppe Freital» und einen Anhänger der Reichsbürgerbewegung. (noo)
Bündner Kantonspolizisten sollen Bodycams tragen können. Das Kantonsparlament hat am Donnerstag im Polizeigesetz eine Grundlage dafür geschaffen. Der Kantonspolizei-Verband lehnt den Einsatz solcher Aufnahmegeräte allerdings ab.
Die entsprechende Abstimmung ging für den CVP-Grossrat und Präsidenten des Bündner Kantonalpolizei-Verbandes, Remo Cavegn, verloren. Sein Antrag auf Streichung des Gesetzesabschnitts über den Einsatz von Bodycams wurde mit 90 zu 23 Stimmen abgelehnt. Das bedeutet, dass Kantonspolizisten zu ihrer eigenen Sicherheit mit Körperkameras auf Streife gehen können.
Zusammen mit dem schweizerischen Verband lehnt der Bündner Kantonspolizei-Verband den Einsatz von Bodycams jedoch ab. Die Polizisten stellen einerseits die präventive und deeskalierende Wirkung solcher Kameras in Frage. Andererseits machen sie einen Eingriff in ihre Persönlichkeitsrechte geltend.
Während der Parlamentsdebatte am Donnerstag in Chur wurde mehrfach auf Ereignisse in Zürich hingewiesen, wo Polizisten wiederholt angegriffen worden waren. Die Zürcher Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart (Grüne) hatte deshalb die Forderung nach Bodycams für Polizisten gestellt. In Gebrauch sind solche Kameras für die Polizei bisher noch in keinem Kanton.
In Zürich wurden Bodycams in einem Pilotversuch getestet. Die Auswertungen zeigten, dass die Kameras eine deeskalierende Wirkung haben. Die Kameras wurden immer dann eingestellt, wenn etwa eine Personenkontrolle zu eskalieren drohte.
Bis die Zürcher Polizisten das kleine Gerät an ihrer Uniform aber künftig in heiklen Situationen einsetzen können, dauert es noch eine Weile. Zuerst muss nun der Stadtrat darüber befinden.
Justizdirektor Christian Rathgeb betonte am Donnerstag im Grossen Rat, eine gesetzliche Grundlage für Bodycams zu schaffen, bedeute nicht automatisch, Polizisten gleich solche Geräte zu übergeben, um sie auch einzusetzen. «Wir wollen die Situation beobachten und den Einsatz regeln», sagte Rathgeb.
Grundsätzlich sieht die Kantonsregierung in der Zulassung von Bodycams eine gute Möglichkeit, um Angriffe auf Polizisten zu verhindern oder nach erfolgten Angriffen die Strafverfolgung zu erleichtern. Die Einsatzvoraussetzungen sollen in der Polizeiverordnung konkretisiert werden.
Mit 61 zu 53 Stimmen abgelehnt hat der Grosse Rat ein Vermummungsverbot bei bewilligten Demonstrationen. Die CVP-Fraktion hatte dieses Verbot eingebracht, das nicht von der Regierung vorgeschlagen worden war.
Regierungsrat Rathgeb sagte, die Regierung glaube nicht, dass sie mit dem Vermummungsverbot präventiv wirken könne. Das Verbot sei zwar gut gemeint, aber schwierig zu praktizieren. 14 Kantone kennen ein gesetzliches Vermummungsverbot.
Die Medienkonferenzen in der Formel 1 sind meist langweilig. Die Piloten zeigen oft kein Interesse, stets die gleichen Fragen zu hören, spielen lieber mit ihren Handys herum. Am Donnerstag ist endlich etwas Rede-Action angesagt. Wie für Freitag und Samstag der Regen …
Je vier Fahrer mussten vor der Weltpresse antreten. Zum Glück war Lewis Hamilton nicht vorgesehen. Der Brite kam nicht an die Strecke, sagte Mercedes alle Termine «wegen persönlichen Verpflichtungen» ab. Der WM-Leader (17 Punkte vor Vettel) soll bei einer Beerdigung gewesen sein.
Darf Grosjean ein Haase bleiben?Im ersten Teil der Medien-Show traten beide Ferrari-Piloten Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel auf. Mit dem in Genf geborenen Romain Grosjean, der weiter hofft, auch «nächstes Jahr bei Haas-Ferrari zu fahren!» Der Franzose ist in Form, holte alle seine 21 Punkte in diesem Jahr in den letzten vier Rennen.
Auch der Mexikaner Sergio Pérez hofft, dass Racing Point Force India endlich seine Fahrer für 2019 bekanntgibt: Pérez («Ich habe einen Vertrag!») und Lance Stroll, dessen Vater Lawrence ja das Team vor dem Untergang gerettet hat.
Kimi: «Rennsport ja, Rest nein!»Beim Ferrari-Duo war eine gewisse Anspannung vor dem Heimrennen zu spüren. Und Kimi nervten die vielen Fragen nach seiner Zukunft: «Sie wissen alle, dass ich den Motorsport über alles liebe, aber nicht den Rest, der leider dazugehört.»
Trotzdem kam vor zwei Wochen seine offene Biografie auf den Markt. «Ich wollte mit vielen Spekulationen aufräumen…» Neben ihm grinste Vettel: «Meine Biografie wäre sicher nicht so aufregend…»
Vettel als Bullen-Sieger unbeliebtVettel möchte gerne auch im Werksauto in Monza siegen: «2008 hatte ich ja im Toro Rosso wenigstens einen Ferrari-Motor im Heck. Deshalb jubelten mir alle zu. Als ich drei Jahre später erstmals im Red Bull hier siegte, buhten die Tifosi, was ich bis heute nicht verstehe!»
Das gleiche passierte dem vierfachen Red-Bull-Weltmeister allerdings auch in andern Ländern nach seinen Seriensiegen…
Leclerc: Weiteres Lehrjahr?
Was Kimis Zukunft betrifft, glauben jetzt Italo-Insider, dass man sich für 2019 endgültig für den bald 39jährigen Kimi Räikkönen und gegen Charles Leclerc (20) entschieden hat. Der Sauber-Pilot muss sich also weiter in Geduld üben und ein weiteres Lehrjahr anhängen.
Nur Sirotkin ohne WM-Punkte 2018Der Monegasse trat dann im zweiten Teil der Medien-Konferenz auf. Mit Nico Hülkenberg (Renault), Esteban Ocon (Force India) und Sergej Sirotkin (Williams-Mercedes). Der punktelose Russe schwafelte etwas von Fortschritt des WM-Letzten mit nur vier Zählern, die aber alle Stroll einfuhr.
«Unfall am TV spektakulärer»Interessant wurd es dann bei den Hauptakteuren des Spa-Crashes. Auslöser Hülkenberg, der für das Anschieben von Alonso in Monza ja zehn Strafplätze zurückmuss: «Ich muss diese Strafe akzeptieren. Auch wenn ich weiter kein Freund vom Halo bin, habe ich jetzt gemischte Gefühle. Der Cockpit-Schutz scheint einen guten Job gemacht haben, obwohl klare Analysen noch fehlen.»
Auch «Opfer» Leclerc gab einmal mehr zu, «kein Freund des Halo gewesen zu sein. Jetzt war ich aber froh, dass er mitfuhr. Der Unfall sah am TV spektakulärer aus als direkt aus dem Cockpit. Denn immer noch ist der Frust gross, dass wir vielleicht viele Punkte nicht einfahren konnten.»
«Halo hätte Jules nicht gerettet!»
Dass der Halo nur nach dem Tod seines Freundes Jules Bianchi (Unfall in Japan 2014) von der FIA gepusht und 2018 eingeführt wurde, sagte Leclerc: «Klar spielte dass eine Rolle, aber Jules hätte bei jenem Crash gegen einen Bergungs-Bagger auch mit dem Halo keine Chance gehabt.»
Ocon droht der grosse AbstiegNicht besonders gut gelaunt sass Esteban Ocon (21) da. Der Franzose, in den letzten Jahren das grösste Talent mit Max Verstappen und Charles Leclerc, scheint das Opfer der Force-India-Rettung zu werden. Er soll zu McLaren-Renault neben Carlos Sainz abgeschoben werden.
Ocon: «Es sind alles nur Gerüchte! Wichtig ist jetzt, dass wir mit dem neuen Team wie in Spa richtig Punkte holen und nach vorne kommen!» In Belgien waren es bei der Premiere gleich 18 Punkte auf einen Streich.
Der weltweit bekannte französische Schauspieler Gérard Depardieu soll im Fokus der Justiz sein. Eine junge Schauspielerin wirft ihm vor, sie vergewaltigt zu haben. Depardieu bestreitet die Vorwürfe.
Gegen den französischen Schauspieler Gérard Depardieu laufen nach Angaben aus Justizkreisen wegen Sexualstraftaten Vorermittlungen. Den Angaben vom Donnerstag zufolge geht es um Vergewaltigung und sexuelle Übergriffe.
Die Anzeige sei in der Region Aix-en-Provence eingereicht worden, hiess es. Depardieu bestreite jeglichen sexuellen Übergriff, jegliche Vergewaltigung, jegliches Vergehen, sagte sein Anwalt Hervé Temime am Donnerstag dem Sender BFMTV.
Depardieu ist einer der berühmtesten französischen Schauspieler. Er ist unter anderem für seine Rollen als «Obelix» und «Graf von Monte Christo» bekannt. (SDA)
LUZERN - Gut gemeint, aber an den Konsumenten vorbeigezielt: Der Milchverarbeiter Emmi hat bei der Joghurt-Linie Yoqua so viel Zucker rausgenommen, dass die Kunden mit Verweigerung reagierten. Nun fallen die Asketen-Joghurts aus dem Regal.
«Das Problem ist, dass Konsumenten nur einen gewissen Zuckerentzug tolerieren», sagte Emmi-Chef Urs Riedener dem BLICK. Wie andere Nahrungsmittelunternehmen hat sich Emmi gegenüber Gesundheitsminister Alain Berset zur Zuckerreduktion verpflichtet. Doch die freiwillige Verpflichtung ist für die Unternehmen nur interessant, solange sie die Umsätze nicht tangiert.
Emmi-Chef Riedener ist der erste der Branche, der zugibt, dass er bei der Reduktion übertrieben hat: Die Umsätze schwanden. «Bei den Yoqua-Joghurts sind wir mit minus 50 Prozent beim zugefügtem Zucker zu weit gegangen», sagte er. Also Folge werde Emmi diese Joghurts aus den Regalen nehmen.
Drohende Zuckersteuer macht BeineAusdauersportler Riedener bedauert dies, weil er diese Joghurts persönlich sehr gut mag. Weiter sagte er, das Unternehmensziel, bis Ende Jahr bei allen Joghurts 2,5 Prozent des zugefügten Zuckers rauszunehmen, sei noch nicht erreicht worden. Emmi sei aber auf Kurs. Die freiwillige Reduktion ist als Reaktion auf eine drohende Zuckersteuer zu sehen, wie sie immer mehr Länder einführen.
Mehr Glück hat Emmi mit anderen gesunden Produkten. Der neue Energy Milk High Protein Power Shake laufe hervorragend, so Riedener. Es herrsche ein regelrechter Proteinhype. «Waren es bisher vor allem Sportler, die nach dem Fitness zum Muskelaufbau Protein-Shakes tranken, greift jetzt die breite Bevölkerung zu Eiweiss-Produkten», beobachtete er.
Migros-Konsumenten werden aufgefordert, das Produkt «Nissin Cup Noodles Spicy» nicht zu konsumieren und in einer Filiale zurückzugeben. Wegen Glassplittern bestehe Verletzungsgefahr. Der Kaufpreis wird bei Rückgabe zurückerstattet.
Ein Lebensmittellieferant hat vor Glassplittern im Produkt «Nissin Cup Noodles Spicy» gewarnt. Konsumenten werden aufgerufen, das Produkt nicht zu konsumieren und in den Verkaufsladen zurückzubringen. Der Kaufpreis wird zurückerstattet.
Das Produkt stammt vom Lebensmittel-Lieferanten Gustav Gerig AG und wird im Sortiment von Migros und Migrolino geführt, wie der Grossverteiler am Donnerstag mitteilte. Durch die Glasstückchen im Produkt bestehe Verletzungsgefahr.
Betroffen ist das Produkt «Nissin Cup Noodles Spicy» mit der Artikelnummer 158502900000, mindestens haltbar bis 01.2019 oder 06.2019. Es wird für 2.40 Franken verkauft. (SDA)
In Monaco im Grimaldi Forum rollen wieder die Kugeln. Die Champions-League-Gruppen werden ausgelost. Ab 18 Uhr sind Sie hier live dabei!
Die YB-Airline Skywork ist gegroundet. Und die Berner Fussballer entschweben in den Champions-League-Hinmel. Doch fortan mit welcher Airline?
Das Grounding von Skywork hat Konsequenzen für die Berner Himmelsstürmer. Sie flogen mehrmals mit der Airline, die just an jenem Tag ihren Betrieb einstellen musste, als die Champions-League-Gruppen ausgelost wurden. Erstmals mit YB!
Der Rückflug aus Zagreb, wo den Bernern das 2:1-Husarenstück gegen Dinamo gelang, war der fünftletzte Flug von Skywork. Der allerletzte kam gestern um 22:20 Uhr aus Hamburg in Bern-Belp an.
«Wir bedauern sehr, was passiert ist. Das ist ein Schock für den Standort Bern, dem wir sehr verbunden sind», sagt YB-Mediensprecher Albert Staudenmann. «YB will nach Möglichkeit auch in Zukunft ab Bern-Belp abfliegen. Wir warten nun ab, ob sich eine Lösung mit einer anderen Airline ergibt, die uns die gewünschten Chartermaschinen organisieren kann», sagt Staudenmann weiter.
Sonst heisst es für die Berner ausweichen nach Zürich, Basel oder Genf. Von allen Flughäfen ist YB schon abgehoben.
Fans von Kendall Jenner sind in grosser Sorge. Die 22-Jährige soll kaum mehr essen und immer dünner werden. Grund dafür sei eine strenge Diät, um ihre Modelmasse zu halten.
Das Erfolgsrezept ihrer Halbschwester Kim Kardashian (37) sind Kurven und ein XXL-Po. Kendall Jenner (22) hingegen sorgt mit ihrer zarten Figur immer wieder für Magersucht-Gerüchte. Nun sind Fans des erfolgreichen Models in besonders grosser Sorge, denn die 1,78 Meter grosse Brünette soll dünner denn je sein. Schuld daran sei ihre strikte 400-Kalorien-Diät, wie «Radar Online» berichtet.
Nur Smoothie und Blattsalat«Kendall isst kaum noch was», verrät ein Insider dem US-News-Portal. «Sie trinkt morgens und abends jeweils einen Smoothie mit möglichst wenig Kohlehydraten.» Mit ihrer Spezialdiät wolle die 22-Jährige ihre Figur halten und in der Welt der Topmodels bleiben können. «Manchmal gönnt sie sich am Abend noch einen Blattsalat», berichtet der anonyme Bekannte weiter, «jedoch ohne Fleisch und ohne Dressing – nur mit einem Teelöffel Balsamico angerichtet.» Das sei alles. «Es ist kein Wunder, dass sie kaum noch lacht», so der Insider weiter, «sie muss den ganzen Tag über hungrig sein.»
Jenner streitet Magersucht abKendall Jenner selbst streitet ab, Probleme mit dem Essen zu haben, und behauptet gar das Gegenteil. Sie versuche stets zuzunehmen, sagt sie in einem Interview mit dem Modemagazin «Vogue». «Ich versuche ja schon, an Gewicht zuzulegen, aber mein Körper lässt das einfach nicht zu.» Sie fühle sich von den Kommentaren über ihren Körper richtiggehend gemobbt. «Es ist nicht okay, jemanden wegen seines Gewichts anzugreifen – egal, ob man zu dünn oder zu dick ist.» (brc)
Das Verbot von Waffenexporten in Kriegsländer soll gelockert werden. Die Kommissionen von National- und Ständerat haben keine Einwände.
Die Sicherheitspolitischen Kommissionen (SiK) liessen sich zur geplanten Revision der Kriegsmaterialverordnung konsultieren. Die Ständeratskommission verzichtet nun darauf, dem Bundesrat Empfehlungen abzugeben. Das beschloss sie mit 6 zu 4 Stimmen bei 3 Enthaltungen, wie die Parlamentsdienste am Donnerstag mitteilten.
Mit 9 zu 4 Stimmen lehnte sie es ab, dem Bundesrat zu empfehlen, von der Revision abzusehen. Zur Diskussion stand auch eine positive Würdigung. Das lehnte die Kommission mit 6 zu 4 Stimmen bei 3 Enthaltungen ab. Die Nationalratskommission hat mit 13 zu 8 Stimmen beschlossen, die Pläne des Bundesrates zu unterstützen.
Der Bundesrat hatte im Juni das Wirtschaftsdepartement beauftragt, eine Verordnungsänderung auszuarbeiten. Heute sind Exporte verboten, wenn das Bestimmungsland in einen internen oder international bewaffneten Konflikt verwickelt ist. Neu sollen Exporte in Länder mit einem internen bewaffneten Konflikt bewilligt werden können, wenn kein Grund zur Annahme besteht, dass das Kriegsmaterial in diesem Konflikt eingesetzt wird.
Auf Länder wie Jemen oder Syrien würde die Ausnahmeregelung nicht angewendet. Kritiker befürchten jedoch, dass die neue Regelung zum Beispiel Waffenexporte in die Türkei ermöglichen würde.
Die Ständeratskommission hörte vor ihrem Entscheid die zuständigen Stellen des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) und des Aussendepartements (EDA) an. Sie habe zur Kenntnis genommen, dass es sich nach Ansicht dieser Stellen und des Bundesrates um einen ausgewogenen Kompromiss handle, hält die SiK fest.
Eingehend habe sie zudem Fragen der schweizerischen Exportpraxis im Vergleich zu anderen europäischen Ländern diskutiert. Auch über den genauen Ablauf der Prüfung der Gesuche im Einzelfall habe sie sich informieren lassen. Entschieden habe sie nach Kenntnisnahme dieser Informationen und vor dem Hintergrund, dass die Kompetenz der Verordnungsänderung beim Bundesrat liege.
Der Bundesrat hatte auch weitere Anpassungen beschlossen: Waffenexportbewilligungen sollen künftig zwei Jahre statt nur ein Jahr gültig sein und um ein Jahr statt sechs Monate verlängert werden können. Bei Bedarf können Bewilligungen suspendiert oder widerrufen werden. In den Bewilligungsverfahren will der Bundesrat zudem dem Kriterium Rechnung tragen, dass die industrielle Kapazität aufrechterhalten wird.
Mit den Änderungen erfüllt der Bundesrat Forderungen der Rüstungsindustrie. Vergangenen Herbst verlangten Rüstungsfirmen in einem Brief an die Sicherheitspolitische Kommission des Ständerates eine Lockerung der Regeln. Sie begründeten dies mit dem drohenden Verlust von Arbeitsplätzen. Der Bundesrat nehme diese Hinweise ernst, schrieb das Wirtschaftsdepartement (WBF) im Juni.
2008 hatte der Bundesrat die Regeln verschärft - mit Blick auf eine Volksinitiative der GSoA für ein Verbot von Waffenexporten. Seither wurden sie mehrfach aufgeweicht. So durften Waffen und Munition ursprünglich nicht in Länder geliefert werden, in denen Menschenrechte systematisch und schwerwiegend verletzt werden. Heute sind Exporte nur noch dann verboten, wenn ein hohes Risiko besteht, dass das Material für schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen eingesetzt wird.
BERN - BE - Das Grounding der Berner SkyWork Airlines hat am Donnerstag Angestellten von Reisebüros viel Arbeit beschert. Sie mussten neue Flüge für SkyWork-Passagiere suchen. Derweil will Konkurrentin Helvetic Airways prüfen, ob das Unternehmen Teile von SkyWork übernimmt.
Wie Direktor Tobias Pogorevc auf Anfrage sagte, will Helvetic die Situation in den nächsten Wochen «vertieft analysieren und beurteilen». Mit einem schnellen Entscheid sei nicht zu rechnen. Pogorevc bestätigte mit diesen Aussagen eine Meldung des «Blick am Abend».
Helvetic Airways ist in Bern-Belp die einzige Fluggesellschaft, die bisher neben SkyWork Linienflüge anbot. Die Zürcher Gesellschaft fliegt im Sommer ab Bern mehrere Flughäfen in Mittelmeer-Ländern an.
Am späten Mittwochabend hatte SkyWork bekanntgegeben, dass das Unternehmen kein Geld mehr hat, um den Flugbetrieb weiterzuführen. Die Airline gebe die Betriebsbewilligung freiwillig dem Bundesamt für Zivilluftfahrt zurück. Der Konkursrichter habe nun das Sagen. Rund 120 Angestellte verlieren ihren Job.
Das Grounding der SkyWork-Flugzeuge am Flughafen Bern, der Heimatbasis von SkyWork, führte dort zu keinem Chaos: Am Donnerstagmorgen fuhren nur wenige noch nicht informierte SkyWork-Passagiere dorthin, vor allem Ausländer. Dort wurden sie von Flughafenpersonal empfangen und informiert.
Viel los war hingegen in Reisebüros, sind doch insgesamt 11'000 Personen vom SkyWork-Aus betroffen. Reisebüro-Angestellte mussten für SkyWork-Kunden neue Flüge suchen. Wer selber buchte, muss sich auch selbst um die Heimreise kümmern und versuchen, von der Versicherung das Geld für das wertlos gewordene Ticket zurückerstatten zu lassen.
Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) richtete am Donnerstagmorgen eine Hotline ein und erhielt bereits am Vormittag Hunderte von Anrufen.
Für das Tessin bedeutet das SkyWork-Grounding, dass die seit dem Aus der Darwin Airline nicht mehr geflogene Strecke Lugano-Genf weiterhin nicht bedient wird. SkyWork hätte ab Ende Oktober diese Linie übernehmen wollen.
Dass Bern-Belp ein schwieriges Terrain ist für Fluggesellschaften, haben in den vergangenen Jahren etliche Fluggesellschaften zu spüren bekommen. SkyWork Airlines legte ja schon im vergangenen Herbst ein kurzfristiges Grounding hin, schaffte es aber nach drei Tagen, vom Bazl eine neue Betriebsbewilligung zu erhalten.
SkyWork-Vorgängerin Air Eingiadina meldete 2002 Konkurs an, Swiss zog sich 2003 aus Bern-Belp zurück, und 2004 beendete die österreichische Fluggesellschaft InterSky ihr Engagement in Bern. Weitere kurze Gäste in Bern-Belp waren etwa Air Alps, die Darwin Airline, Cirrus und bmi Regional.
Der bernische Volkswirtschaftdirektor Christoph Ammann sagt, gewisse Destinationen liessen sich ab Bern-Belp rentabel anfliegen. Das zeigten Zahlen. «Dass eine Airline mit einer anderen Heimatbasis solche Destinationen ins Angebot nimmt, erachte ich als durchaus realistisch», sagte Ammann am Donnerstag.
Knapp 183'000 Passagiere benützten im vergangenen Jahr den Flughafen Bern-Belp.
WILDERSWIL BE - Der Volg setzt nach aussen auf «gelebte Freundlichkeit» im Dorfladen. Ehemalige Angestellte machen dem Detailhändler jetzt schwere Vorwürfe. Der Druck sei massiv, und man habe keine Zeit mehr für die Kunden.
«Frisch und fründlich» und «Oise Lade» – so wirbt Volg für sich. Dazu: In den Dorfläden habe es «freundliches und hilfsbereites Verkaufspersonal», eine «angenehme und persönliche Einkaufsatmosphäre».
Für Dominique Schmid (28) und Brunhilde Balmer (51) tönt das wie ein Hohn. Die beiden Frauen aus Wilderswil BE arbeiteten im Volg-Laden im Dorf – nun haben sie gekündigt.
Überstunden nicht gewürdigt«Ich bin schwer enttäuscht», sagt Balmer, die seit November 2017 Filialleiterin war. «Das Volg-Konzept kann man als Angestellte nicht mehr leben.» Der Druck der Leitung sei enorm. «Ich machte in einem Monat 110 Überstunden. Diese wurden zwar bezahlt, doch sonst gab es keine Anerkennung. Man kritisierte uns, wir seien zu kundenfreundlich. So gehe Zeit verloren.»
Auch ihre Kollegin wohnt im Dorf. Schmid arbeitete seit Januar im Volg. «Viele Kunden wurden Freunde. Wir waren der Treffpunkt für Jung und Alt im Dorf.»
Nur Volg habe das nicht gewürdigt. «Bei den Besuchen der Regionalleitung hiess es immer nur, alles sei schlecht bei uns.» Schmid begann mit einem 40-Prozent-Pensum: «Ich arbeitete dennoch sechs Tag lang durch.» Die Kommunikation mit der Regionalleitung habe nicht funktioniert, so Balmer. «Wir suchten das Gespräch, doch man hörte uns gar nicht richtig zu.»
Traumatische ErlebnisseAuch Corina Cimirro (23). Sie schloss im Volg in Wilderswil vor drei Jahren die Lehre als Detailhandelsfachfrau ab. Ein Erlebnis im ersten Lehrjahr wird sie nicht vergessen: «Mein Ex-Freund brachte sich um. Die damalige Regionalleitung sagte mir, ich bekäme eigentlich gar nicht frei, auch nicht für die Beerdigung, weil wir nicht verheiratet waren.»
Die Volg-Zentrale in Winterthur ZH nimmt gegenüber BLICK zu der Vorwürfen Stellung, räumt schriftlich ein: «Die Situation im Volg-Laden Wilderswil stellte sich in den vergangenen Monaten in der Tat aussergewöhnlich dar.» Gründe seien die temporäre Schliessung des zweiten Ladens im Dorf, der höheren Kundenfrequenz sowie ein vorübergehender personeller Engpass gewesen.
Volg machte AngeboteVolg stellt aber auch klar: «Die dadurch bei den Mitarbeitenden entstandenen Überstunden stellen eine absolute Ausnahme dar.» Die Filialleiterin habe ein Angebot für zusätzliches Personal abgelehnt. «Das stimmt nicht», sagt Balmer. Ihre Version: «Ich habe selber in anderen Filialen rumtelefoniert und niemanden gefunden.»
Am Sonntag hatten die beiden Frauen ihren letzten Arbeitstag im Volg. Sie dankten ihren Stammkunden im Dorf mit einem Abschiedsapéro. Viele kamen und stiessen an. Die Ex-Volg-Damen: «Es war sehr berührend. Einige hatten sogar Tränen in den Augen.»