NEUENBURG - Der aussergewöhnlich warme September hat heftige Folgen für die Natur. Der Wasserpegel des Lac des Brenets im Kanton Neuenburg ist seit August so sehr gesunken, dass die Schifffahrt eingestellt werden muss.
Der Spätsommer zehrt noch einmal an den Kräften der Natur. Schon im Hitzesommer starben in den Schweizer Flüssen Tausende Fische, weil das Wasser zu warm war. Der Pegel der Seen sank rasant, vielerorts musste die Schifffahrt eingestellt werden. Anfang September hiess es dann endlich: Entwarnung! Die Dürre ist vorbei. Doch da hat sich die Schweiz wohl zu früh gefreut.
Noch immer leiden Schweizer Seen unter ausbleibenden Niederschlägen und Temperaturen um die 30-Grad-Marke. Ganz schlimm steht es beispielsweise zurzeit um den Lac des Brenets im Kanton Neuenburg. Den Touristen dort zeigt sich ein trostloses Bild: Statt dunkelgrünen Wassermassen, umgeben von steilen Felswänden, sind vom See nur noch einige Pfützen auf staubigem Grund übrig.
«Viel zu wenig Wasser»Der Wasserstand zurzeit ist sogar tiefer als beim Hitze-Hammer Mitte August. Am Montag musste die Schifffahrt auf der Schweizer Seite des Lac des Brenets eingestellt werden. «Die Situation ist verheerend, für diese Jahreszeit hat es viel zu wenig Wasser», sagt Jean-Claude Durig von der örtlichen Schifffahrt zu BLICK.
In der Gegend habe es auch im September kaum geregnet. «Die Lage kann sich nur verbessern, wenn es mindestens drei Tage durchregnet», so Durig. Bis dahin blieben die Schifffahrten aus.
Auch der Pegel des Bodensees ist im September wieder gesunken. Zwar hatte sich der Wasserstand Anfang des Monats kurzfristig erholt, mittlerweile befindet er sich aber wieder auf dem gleichen Niveau wie im August. Er liegt rund 60 Zentimeter unter dem jährlichen Mittelwert.
Einer der wärmsten September seit Messbeginn«Der diesjährige September gehört zu den wärmsten seit unserem Messbeginn», sagt Milena Müller von Meteonews zu BLICK. Es sei um knapp zwei Grad wärmer als sonst zu dieser Jahreszeit und aussergewöhnlich trocken.
Drei Tage lang wird der heisse Spätsommer sicherlich noch andauern. Aufs Wochenende wird es dann kühler – und nässer: Für fast alle Teile der Schweiz werden Schauer prognostiziert. Dann kann die Natur vielleicht endlich richtig aufatmen.
Gestern Abend wurden in Zürich die Swiss Comedy Awards vergeben. Besonders munter zeigte sich dabei die aktuelle Miss Schweiz, Jastina Doreen Riederer.
So spassig ist es auf dem roten Teppich selten: Gestern trafen sich bei der Verleihung der Swiss Comedy Awards im Zürcher Bernhard-Theater die lustigsten Menschen der Schweiz. «Humor ist für mich das Wichtigste», verrät Miss Schweiz und Selfie-Prinzessin Jastina Doreen Riederer (20). «Lustig soll also auch mein zukünftiger Partner sein!»
Grosser Abräumer des Abends war Mike Müller (54), der gleich zwei Preise gewann – darunter mit Viktor Giacobbo (66) den Publikumspreis. Schon vor der Verleihung meinte dieser zu BLICK: «Preisverleihungen sind meist etwas Zufälliges. Aber schön, wenn man einen gewinnt!»
BERN - Guy Parmelins Idee, das Volk nur über das Budget und nicht über die Details zu den neuen Kampfjets und Raketen abstimmen zu lassen, scheint politisch tot. Die Parlamentsmehrheit will den Einkaufszettel selber diktieren und nicht abstimmen lassen.
Verteidigungsminister Guy Parmelin (58) will das Volk über die Luftverteidigung abstimmen lassen – ohne dass dem Stimmvolk transparent aufgezeigt wird, wie viel von den geplanten acht Milliarden Franken schliesslich für neue Kampfjets und bodengestützte Raketen ausgegeben wird.
Damit dürfte er auflaufen. BLICK weiss: Ausser der SVP unterstützen nur BDP und GLP Parmelins Plan. CVP und FDP wollen das Paket aufschnüren und in einen Einkauf Jets sowie eine Beschaffung Lenkwaffen aufteilen. Zudem möchte die CVP nur über die Jets, die FDP gar nicht abstimmen lassen. Wie andere Waffeneinkäufe soll das Geschäft den Weg über das Rüstungsprogramm nehmen, findet der Freisinn.
Auch die SP kann sich mit dem Planungsbeschluss, wie Parmelins Päckli offiziell heisst, nicht anfreunden. Sie findet zwar das Instrument des Planungsbeschlusses gut, nicht aber den Inhalt. «Wir finden acht Milliarden für neue Kampfflugzeuge und ein Boden-Luft-Raketensystem überrissen. Zudem möchten wir Bescheid wissen über Typen und konkrete Anforderungen und die genauen Kosten für Jets und Raketen kennen», sagt SP-Sicherheitspolitikerin Priska Seiler Graf (50, ZH).
Weil die SP mit ihren Änderungswünschen nie durchkommen wird, ist Parmelins Paket politisch tot. Die Befürworter von SVP, BDP und GLP bringen es auf 89 Stimmen, die Gegner auf 157 Stimmen. Da spielt es auch keine Rolle, dass es bei CVP und FDP einige Abweichler geben dürfte.
Ein Fondsgesetz findet nur im links-grünen Lager FreundeEine Volksabstimmung rückt so in weite Ferne. Denn im Parlament ist auch keine Mehrheit für die zweite Möglichkeit in Sicht, den Jetkauf an die Urne zu bringen. Das wäre ein sogenanntes Fondsgesetz. Damit würden die Kosten der Kampfflugzeuge und Raketensysteme in ein Gesetz geschrieben und dem Volk vorgelegt.
Ein Fondsgesetz gab es schon bei der verlorenen Abstimmung über die Gripen-Kampfjets 2014. Es weckt bei den Befürwortern neuer Kampfflugzeuge schlechte Erinnerungen. Das Volk habe sich damals in die Details verbissen, so die Kritik, und die ausländischen Flugzeughersteller, die nicht anbieten durften, hätten Stimmung gegen den Gripen gemacht.
Für Grünen-Fraktionschef Balthasar Glättli (46) sind dies jedoch keine Gründe gegen ein neues Fondsgesetz. Am Gripen-Gesetz sei nicht der Weg falsch gewesen, sondern das Projekt, der Gripen. «Ein Fondsgesetz gibt dem Volk konkrete Informationen in die Hand. Stellt sich die Armee gegen eine solche konkrete Abstimmung, heisst das, dass sie selbst von der Typenwahl nicht überzeugt ist», so der Sicherheitspolitiker.
Neues Debakel verhindern«Nochmals eine Gripen-Übung? Nein danke!», sagt hingegen BDP-Sicherheitspolitikerin Rosmarie Quadranti (61). Die Befürworter neuer Kampfjets wollen ein neues Debakel an der Urne verhindern. Auch SVP-Nationalrat Werner Salzmann (55, BE) sagt: «Es braucht kein Fondsgesetz. Wenn die Linken abstimmen wollen, sollen sie eine Volksinitiative lancieren.»
Anders sieht es GLP-Nationalrat Beat Flach (53). Ihm wäre ein Fondsgesetz lieber als eine allfällige Volksinitiative der Gruppe Schweiz ohne Armee (GSoA): «Was die GSoA über die Luftverteidigung in die Verfassung schreiben möchte, geht uns ziemlich sicher völlig gegen den Strich.»
Bleiben oder gehen? Verzeihen und verstehen? Beim Thema Seitensprung spalten sich die Gemüter. Eine weitere Form ist die einer offenen Beziehung. Doch auch da wird man nicht vor Verletzungen geschützt. Barbara Balldini hat dies selbst erlebt.
Verzeihen, verlassen – oder weder noch? Die Seitensprung-Debatte spaltet die Gemüter: Fitnesstrainerin Romy Dollé (47) hat sich von ihrem Mann Dave (49) getrennt, nachdem er ihr gestanden hatte, sie betrogen zu haben. Judith Weber (86) wiederum hat ihrem Mann, Umweltschützer Franz Weber (91), seine Parallel-Liebschaften verziehen. «Keine Frau schaffte es, unsere Ehe zu zerstören. Das war für mich immer auch eine grosse Genugtuung», sagt sie.
Emotionale Treue ist für sie wichtiger als körperlicheEin anderes Modell, das der offenen Beziehung, lebte lange Zeit die Sexualpädagogin, Autorin und Kabarettistin Barbara Balldini (54). «Körperliche Treue ist eine Illusion für mich und liegt nicht in meinen Genen. Die Wissenschaft weiss mittlerweile, dass wir Menschen von Grund auf nicht monogam veranlagt sind», sagt sie und ergänzt: «Was nützt mir ein Partner, der mit mir Sex hat, dabei aber an andere Frauen, an Pornovorlagen oder seine Sekretärin denkt? Im Bett sollte er ganz bei mir sein und mich wahrnehmen.»
Für Balldini ist soziale und emotionale Treue zudem wichtiger als körperliche. Dabei geht es Balldini in einer offenen Beziehung hauptsächlich darum, sich stets respektvoll zu begegnen und sich gegenseitig zu unterstützen. Ein Partner, der monogam ist, sich aber vor anderen Leuten lustig über sie mache und sich nicht für ihr Leben interessiere, scheint ihr wesentlich untreuer in seinem Verhalten.
Monogamie als MythosDass sie selbst lange nebst ihrem Partner auch mit anderen Männern schlief, erklärt sie so: «Das Leben schenkt viele Begegnungen. Auch solche, bei denen es vor Erotik knistert. Ich habe es immer als Geschenk betrachtet, begehrt zu werden, Monogamie war ein Mythos für mich. Treue findet im Herzen statt und nicht nur im Bett.»
Es sei aber nicht so, dass eine offene Beziehung davor schütze, verletzt zu werden. «Das kann einem immer passieren», so Balldini. «Lügen zum Beispiel verletzen immens. Weil man signalisiert bekommt, mit der Wahrheit nicht umgehen zu können.»
Alles ist eine Frage des BeziehungsdealsDass sie ihren Lebenspartner nie anlügen musste, weil er ihr den Freiraum gab, sich sexuell auszuleben, ihm aber auch ihre Affären nicht unter die Nase gerieben hat, erachtet sie als Beziehungs-Errungenschaft. «Und ist wohl der Grund, weshalb wir heute noch zusammen sind.»
Sowohl Romy Dollés Entscheid, sich scheiden zu lassen, wie auch Judith Webers Verzeihen kann Barbara Balldini verstehen. «Letztendlich ist alles eine Frage des Deals, den zwei Menschen miteinander haben. Den sollte man alle sechs Monate darauf hin überprüfen, ob er noch gültig ist.» Das mache auch sie, die zurzeit monogam lebt, jedoch nicht ausschliesst, wieder sexuelle Affären zu haben. «Eine Garantie gibt es ohnehin nie und für nichts. Ich möchte die sein, die ich bin, und mich nicht verbiegen.»
ZÜRICH - Weil ihre Tochter ab der sechsten Klasse nicht mehr zur Schule ging, stand eine Zürcherin gestern vor Gericht. Die Behörden wussten vom Mädchen – doch es geschah drei Jahre lang nichts.
Die Vorwürfe gegen eine Zürcher Mutter wiegen schwer: Sie soll ihrer Tochter drei Jahre den Schulbesuch verweigert haben. Deswegen stand die 49-jährige Frau gestern vor dem Bezirksgericht Zürich.
Das Mädchen war zwölf Jahre alt, als es sich zu weigern begann, weiter zur Schule zu gehen. In einem Lager in der sechsten Klasse habe die Tochter «ein schweres Trauma erlitten», so die Mutter. Lehrer und Mitschüler hätten ihre Tochter gemobbt, der Lehrer habe sie sogar mit einem Pantoffel geschlagen, behauptet sie.
Ab da halten die beiden zusammen. Kreisschulpflege sowie Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb) sind involviert, versuchen, Lösungen zu finden. Sie schlagen eine Umplatzierung in die Parallelklasse oder die Wiederholung des Schuljahres vor. Doch nichts passt den beiden. Das Mädchen bleibt ab Ende 2011 bis Anfang 2015 zu Hause.
Mutter fordert Privatschule«Ich hatte ein traumatisiertes Kind zu Hause und war die Einzige, die es verstand», sagt die Mutter vor Gericht. Sie habe ihr Kind dennoch ermutigt, wieder den Unterricht zu besuchen, «aber ich hätte sie ja kaum in die Schule tragen können».
Die 12-Jährige organisierte sich derweil selber: Sie meldete sich für ein Jahr beim Homeschooling an. Danach schlug die Kreisschulpflege verschiedene Sonderschulen vor. Keine Lösung für die Mutter, die vom Sozialamt lebt: Sie forderte eine Privatschule, denn ihre Tochter sei hochbegabt.
Aber keiner will dies bezahlen. Zwei weitere Jahre verstreichen, ohne dass das Kind Unterricht erhält. Erst mit 15 Jahren geht es in einem Schulhaus zum Einzelunterricht. Dort repetiert es die sechste Klasse und absolviert die erste und zweite Sekundarschule.
«Egoistisch und unkooperativ»Die Mutter sagt zu BLICK: «Die Behörden arbeiteten gegen uns. Man wird angelogen, und es werden unsinnige Massnahmen angeordnet.»
Die Richterin hält dagegen fest, dass sich die Mutter «egoistisch und unkooperativ» verhalten habe. Die Mutter wird schuldig gesprochen, ihre Fürsorgepflicht vernachlässigt zu haben, und erhält eine bedingte Geldstrafe von 1000 Franken.
Die Mutter meint: «Ich werde das nicht auf mir sitzen lassen.» Sie werde das Urteil wohl weiterziehen. Ihre heute 19-jährige Tochter besuche übrigens jetzt die Maturitätsschule der AKAD – in einem Lehrgang für Hochbegabte.
Am 7. August schrieb Tesla-Chef Elon Musk auf Twitter, dass er den Konzern von der Börse nehmen wolle. Das hat Folgen: Der US-Autobauer hat nun Berichte über Ermittlungen des US-Justizministeriums wegen des abgesagten Börsenausstiegs bestätigt.
Der US-Autobauer Tesla hat Berichte über Ermittlungen des US-Justizministeriums wegen des abgesagten Börsenausstiegs des Unternehmens bestätigt. Nach der Ankündigung von Unternehmenschef Elon Musk, den Konzern von der Börse nehmen zu wollen (BLICK berichtete), habe Tesla im vergangenen Monat eine Anfrage des Ministeriums bekommen, teilte das Unternehmen der Nachrichtenagentur AFP auf Anfrage mit.
Tesla habe mit den Behörden kooperiert und die verlangten Dokumente ausgehändigt. Es habe keine Vorladung oder Anfrage für eine Aussage gegeben, fügte das Unternehmen hinzu und zeigte sich zuversichtlich, dass die Angelegenheit schnell geklärt werden könne.
Musk hatte Anfang August überraschend im Kurzbotschaftendienst Twitter verkündet, dass er seinen Konzern von der Börse nehmen wolle. Die Finanzierung dafür sei «gesichert«, schrieb er damals. Ende August machte er dann einen Rückzieher: Der Verbleib an der Börse sei der «bessere Weg für Tesla», schrieb der in einem Blog-Beitrag.
Nachdem erste Ermittlungen bekannt wurden, fiel die Tesla-Aktie am Dienstagnachmittag (Ortszeit) um 3,6 Prozent auf 284,26 Dollar (243,70 Euro).
Neben dem Justizministerium befasst sich auch die US-Börsenaufsicht mit Musks Vorgehen. Sie prüft unter anderem, ob die Ankündigung bei Twitter rechtmässig war oder ob sie auf einem anderen Weg hätte erfolgen müssen. Tesla war 2010 an die Börse gegangen, Musk hält selbst knapp ein Fünftel der Anteile. Mit den Praktiken des Börsengeschäfts hat er jedoch immer wieder öffentlich gehadert. (SDA)
ZERMATT VS - Der Zürcher Künstler Roland Roos (44) hat als Zeichen gegen die Lockerung von Schweizer Waffenexporten die Gedenktafel für Henry Dunant auf über 4600 Metern Höhe ausgetauscht. Das Originalschild ist nun Teil einer Zürcher Ausstellung.
Unmut, eine Idee, ein Monat Vorbereitung und eine kleine Tafel: Das ist alles, was der Zürcher Künstler Roland Roos (44) braucht, um den Protest gegen die Lockerung der Schweizer Waffenexporte auf die Spitze zu treiben!
Mit jeder Menge Werkzeug und einer Tafel im Gepäck bestiegen er und zwei Bergsteigerkollegen vergangenen Mittwoch die Dunantspitze, den zweithöchsten Berggipfel der Schweiz im Monte-Rosa-Massiv. Aber nicht wegen der Aussicht, sondern um auf über 4600 Metern Höhe die Gedenktafel zu Ehren von Henry Dunant auszutauschen.
Einfacher als gedachtZehn Minuten dauert die Aktion. «Es war einfacher als gedacht», sagt Roos zu BLICK. Sie schrauben die alte Tafel ab, bohren neue Löcher und befestigen das neue Schild. Und benennen den Gipfel kurzerhand wieder in Ostspitze um.
So wie sie bis 2014 bereits geheissen hatte. Auf Wunsch des damaligen Bundesrates Didier Burkhalter war sie damals zu Ehren des Schweizer Humanisten Henry Dunant umbenannt worden.
Eine Auszeichnung, die der Berggipfel heute zu Unrecht trage, findet der Zürcher Künstler. Dies, weil der Bundesrat im Juni angekündigt hat, die Bestimmungen für Waffenexporte zu lockern. Damit sollen Exporte in Bürgerkriegsländer möglich werden. Roos findet das daneben: «Auf der einen Seite macht die Schweiz sogar auf Berggipfeln auf die humanitäre Tradition aufmerksam – und gleichzeitig soll der Waffenexport gelockert werden? Für mich ein krasser Widerspruch.»
Teil einer AusstellungEinen Monat lang dauerten die Vorbereitungen, bis der Tafeltausch über die Bühne ging. Roos ist froh, dass alles geklappt hat. «Der Aufstieg war anstrengend, aber mir war wichtig, die Tafel selbst nach oben zu bringen», sagt er. Das Originalschild gibt es übrigens noch. Roos nahm es mit. Jetzt ist es Teil einer Ausstellung.
Von der Bergspitze ging es direkt in den dritten Stock des Zürcher Museums Haus Konstruktiv. «Die Tafel liegt nun dort als Relikt vergangener Zeiten.» Als Teil der «Werkschau 2018» kann das Originalschild ab heute zehn Tage lang besichtigt werden.
Und die neue Tafel? Die wird so lange da oben bleiben, bis die Waffenexport-Debatte geklärt ist. «Wenn das Gesetz nicht verabschiedet wird, werde ich das Schild wahrscheinlich wieder austauschen. Dann zumindest hätte es die Schweiz wieder verdient.»
Bleibt die Kunsttafel auf der Spitze?Wie lange die Kunsttafel tatsächlich aber auf der Dunantspitze bleiben wird, ist fraglich. Bisher wusste niemand von der Aktion – nicht mal die Gemeinde Zermatt VS. Dort ist man nicht erfreut über das Kunstprojekt. «Das höre ich zum ersten Mal», sagt Gemeindepräsidentin Romy Biner-Hauser zu BLICK. Viel will sie nicht mehr dazu sagen. Nur: «Wir werden das abklären.»
Roos hofft, dass die Tafel nicht gleich abmontiert wird. «Im schlimmsten Fall fliegen die mit einem Heli nach oben und entfernen sie. Und die Rechnung für den Einsatz wird dann mir aufgebrummt.» Ihm sei zwar bewusst, dass die Aktion Grenzen übertrete, aber: «Der Bundesratsentscheid zur Waffenexport-Lockerung ist genauso grenzwertig.»
Was jetzt auf ihn zukommt, weiss er nicht. Angst vor Ärger hat er nicht. «Juristische Konsequenzen interessieren mich nicht.»
BASEL - Drei Postauto-Chauffeure, die in Basel vom Bahnhof zum Flughafen fahren, beklagen sich über die happigen Arbeitsbedingungen. Postauto wehrt sich.
Ob sie auf engen Bergstrassen unterwegs sind oder im dichten Stadtverkehr: Postauto-Chauffeure tragen eine grosse Verantwortung. Auf die fast 4000 Fahrer muss Verlass sein. Und das bei einem Lohn, der manchen kaum bis Ende Monat reicht.
Umso mehr erschütterte die Recherche über den neuen Spesen-Bschiss der Posttochter, den BLICK öffentlich machte, die Chauffeure. Betroffene meldeten sich, darunter auch Werner S.* (52). BLICK traf ihn und zwei seiner Kollegen gestern in Basel. Die Postauto-Angestellten bedienen die Strecke vom Bahnhof Basel SBB zum Flughafen Basel-Mulhouse – meist ein Dutzend Mal pro Schicht.
Diese Chauffeure erheben schwere Vorwürfe gegen Postauto Schweiz, die die Linie 50 für die Basler Verkehrsbetriebe BVB fährt.
«Wir sind zu wenige Chauffeure»Seit drei Jahren steht S. auf der Gehaltsliste von Postauto. Sein Verdienst: 5500 Franken brutto. Anfang 2019 geht die Strecke ganz an die BVB über. Deswegen ist die Stimmung jedoch nicht am Boden. «Wir sind zu wenige Chauffeure, der Druck steigt. Es wird immer schlimmer», sagt er.
Es komme vor, dass er acht Tage am Stück arbeite, einen Tag Pause habe. Und dann wieder vier Tage hinter dem Steuerrad sitze. Das Arbeitszeitgesetz lässt dies zu. «Solche Dienste gehen auf Kosten der Verkehrssicherheit», klagt er an. Und zeigt BLICK seine Einsatzpläne.
Er hat den Vorgesetzten schon mehrfach auf die Missstände der Linie 50 aufmerksam gemacht. «Es ändert sich nichts. Man bekommt zu hören, dass man an sein Arbeitszeugnis denken solle, das man demnächst bekomme.»
Die Situation von Werner S. ist verfahren: «Der Chef hat mir gar gedroht, dass er in der Region jeden Chef von anderen Unternehmen kenne und ich nie mehr einen Job bekommen würde!»
«Dann muss ich weniger aufs WC»Ein Beispiel für den Arbeitsdruck: Weil die Zeit für einen WC-Gang oft nicht reicht, trinkt S. extra wenig und isst während der Schicht höchstens einen Apfel. «Dann muss ich weniger aufs WC», sagt er. Weitere Folgen, die seine Arbeit direkt betreffen: «Zuweilen fallen mir mitten im Basler Feierabendverkehr die Augen zu, weil ich so schlapp bin.» Er berichtet auch von Schwindelanfällen in der Pause.
Auch Erwin K.* (55), seit 15 Jahren Postauto-Chauffeur, leidet unter dem Druck: «Mir graut am Vorabend schon vor der Schicht vom nächsten Tag. Ich kann dann kaum einschlafen.» Er gibt im Gespräch auch zu, dass er und andere Kollegen oftmals extra zu schnell unterwegs seien, um Verspätungen aufzuholen.
«Ich bin körperlich am Limit»Auf der Basler Flughafenlinie werden offenbar auch die Pausen nicht korrekt eingehalten. «Wenn wir Verspätung haben, dann haben wir nur 20 statt 30 Minuten Pause. Ich verdrücke dann halt schnell ein Sandwich und starte den Motor wieder», sagt der Chauffeur. «Wegen des Stresses habe ich fünf Kilo abgenommen. Ich bin körperlich am Limit.»
Die Chauffeure beklagen sich auch über die hygienischen Zustände. «Wir müssen am Flughafen im Gebüsch pinkeln», sagt Erdin L.* (42), seit fünf Jahren bei Postauto. Auch die öffentlichen WCs am Bahnhof seien zu weit weg. Andere wiederum kosten 2.50 Franken. «Das ist viel Geld.» Geld, das er von seinem Arbeitgeber nicht zurückbekomme.
«Staus lassen sich leider nicht planen»Postauto widerspricht gegenüber BLICK den Vorwürfen. So sagt sie, es gebe keine Probleme mit den WCs. «Den Chauffeuren stehen mehrere Toiletten zur Verfügung, zum Beispiel 30 Sekunden entfernt in einer Confiserie. Wir akzeptieren ausnahmsweise sogar eine minimal verspätete Abfahrt wegen eines WC-Besuches», sagt Postauto-Sprecherin Valérie Gerl.
Abgesehen von «wenigen kurzfristigen Engpässen» stehe auf der Linie 50 genügend Personal zur Verfügung. In Fällen, in denen Pausen nicht eingehalten werden können, seien die Chauffeure angewiesen, sich jederzeit bei der Leitstelle zu melden. «Staus und Verspätungen lassen sich leider nicht planen.»
Zu Sekundenschlaf und Schwindelanfällen während der Dienstfahrten meint sie: «Sollte ein Fahrer in einem solchen Zustand weiterfahren, handelt er fahrlässig.» Der Fall des Mitarbeiters, der acht Tage am Stück arbeitete, sei Postauto nicht bekannt. Die Dienstpläne, die die Chauffeure BLICK vorlegten, zeichnen ein anderes Bild.
* Name geändert
Ein verrücktes Spiel an der Anfield Road entscheidet Liverpool mit 3:2 für sich. Matchwinner ist Joker Firmino, der Brasilianer schiesst die Engländer in der 91. Minute zum Sieg.
Ein Fussball-Leckerbissen gibts zum Auftakt in die neue Champions-League-Saison am Dienstagabend: Liverpool empfängt Paris Saint-Germain an der Anfield Road!
Die Seitenlinie wiederspiegelt das Geschehen auf dem Platz. Auf der einen Seite tigert Jürgen Klopp rauf und runter. Schreit seiner Mannschaft Befehle zu. Seine Mannschaft dominiert auf dem Feld. Auf der Pariser Bank sitzt Thomas Tuchel seelenruhig – die Ruhe vor dem Sturm?
Sturridge startet das erste Mal in sechs Jahren in der Königsklasse und eröffnet das Skore in der 30. Minute. Er köpfelt die Gastgeber zur verdienten Führung. PSG-Trio Neymar, Cavani und Mbappé? Harmlos! In Liverpool spielen nur die Herren in Rot.
Sechs Minuten nach dem 1:0 zeigt Schiedsrichter Cakir auf den Punkt. PSG-Neuzugang Bernat ist gegen Wijnaldum viel zu spät. Routinier James Milner versenkt souverän unten links.
Verrückte SchlussphaseDie Franzosen sind kurz vor der Pause im Glück. Meunier verwandelt eine Flanke von der linken Seite souverän. Kleiner Makel: Cavani geht aus der Abseitsposition aktiv zum Ball. Der Treffer hätte nicht zählen dürfen.
Der Wahnsinn nimmt in der 83. Minute seinen Lauf. Kylian Mbappé profitiert von einer herausragenden Neymar-Vorarbeit und sorgt für den Ausgleich. Nati-Star Shaqiri kommt in der 85. Minute aufs Feld. Es entsteht ein Hin und Her: Jede Sekunde könnte noch ein Tor fallen. Und tatsächlich: Joker Firmino erlöst Liverpool in der Nachspielzeit. Ein verdienter Sieg für die Klopp-Truppe. (jsl)
Russland wehrt sich gegen die Vorwürfe, dass russische Agenten das Chemielabor Spiez und die Welt-Anti-Doping-Agentur in Lausanne hätten ausspionieren wollen: Die russischen Behörden haben die Botschafter der Schweiz und der Niederlande einbestellt.
Dem Schweizer Botschafter Yves Rossier wurde vom russischen Aussenminister zu verstehen gegeben, dass derart feindlich formulierte Äusserungen den Beziehungen zwischen Bern und Moskau erheblich schaden könnten.
Aussenminister Ignazio Cassis hatte am Montag von aussergewöhnlichen Aktivitäten Russlands gesprochen. In den letzten Wochen seien deshalb bereits einige russische Diplomaten nicht akkreditiert worden.
Cassis möchte diplomatische Krise verhindernEine diplomatische Krise mit Russland möchte Cassis indes möglichst vermeiden. Nächste Woche trifft er den russischen Aussenminister persönlich. Dabei dürfe die Affäre aufs Tapet kommen.
Gemäss einer von der «SonntagsZeitung» publizierten Schätzung des Nachrichtendienstes soll jeder vierte russische Diplomat in der Schweiz als Agent tätig sein (BLICK berichtete). Bereits im März 2017 hatte die Bundesanwaltschaft ein Strafverfahren gegen zwei mutmassliche russische Spione eingeleitet. Dabei ging es um eine Cyberattacke auf die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada mit ihrem Europa-Sitz in Lausanne.
Die selben russischen Spione sollen im Frühjahr auf dem Weg zum Labor Spiez in den Niederlanden festgenommen und zurückgeschickt worden sein (BLICK berichtete). Die vom Bund betriebene Einrichtung war an Analysen im Fall des vergifteten russischen Agenten Sergej Skripal und dessen Tochter in England beteiligt. (SDA)
Zwei Mega-Wirbelstürme, zwei betroffene Länder, unterschiedliche Folgen. Taifun Mangkhut und Hurrikan Florence trafen am Wochenende auf die Philippinen und die USA.
Den Menschen auf den nördlichen Inseln der Philippinen und in den Küstenregionen der US-Staaten North und South Carolina stand das Wasser buchstäblich bis zum Hals. Die beiden Regionen wurden am Wochenende von gewaltigen Wirbelstürmen heimgesucht, die Verwüstung und Überschwemmungen mit sich brachten.
In beiden Gebieten kamen Menschen ums Leben, die Stürme haben eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Doch während die US-Amerikaner danach bei ihren Versicherungen sturmklingeln konnten, stehen philippinische Bauern nun vor dem Nichts. BLICK erklärt die wichtigsten Unterschiede.
Tagelange VorbereitungenSowohl die Philippinen als auch die USA waren gewappnet, als Hurrikan Florence und Taifun Mangkhut eintrafen. In den Staaten hat man bereits fünf Tage vor Eintreffen die ersten Bewohner evakuiert. Über eine Million Menschen flohen von den Küstenregionen in North und South Carolina ins Landesinnere.
Die Regierung der Philippinen forderte die Bürger auf, in Kirchen und Verwaltungsgebäuden Schutz zu suchen. Mit gutem Grund: Diese sind besser gebaut als die gewöhnlichen Häuser.
Im Auge des SturmsFlorence traf die Ostküste am Freitag mit Windgeschwindigkeiten bis zu 150 km/h und tobte über Stunden hinweg. Besonders zerstörerisch waren die massiven Regenfälle und Sturzfluten. Sie stellten ganze Dörfer unter Wasser, wie beispielsweise New Bern in North Carolina.
Der Taifun auf den Philippinen wütete kürzer, dafür heftiger. Er wirbelte mit über 200 km/h über die nördlichen Inseln. Meterhohe Wellen schwemmten die Gebäude an den Küsten weg. An den Hängen im Innern der Inseln lösten sich Schlammlawinen.
Dutzende Tote und enorme SachschädenIn der Stadt Itogon hat eine solche Lawine 40 bis 50 Bergarbeiter in ihrer gemeinsamen Unterkunft begraben. Am Montag suchen die Rettungskräfte immer noch nach Überlebenden – bisher vergebens. Insgesamt beklagen die Philippinen mindestens 65 Tote, lokale Medien sprechen teilweise von 100 Toten.
In North Carolina wurden eine junge Mutter mit ihrem Kind von einem entwurzelten Baum erschlagen. Sie waren 2 von insgesamt 31 Menschen, die bei Florence ums Leben kamen. Der Sturm hat riesige Sachschäden mit sich gezogen: Versicherer in den USA rechnen mit 20 Milliarden Dollar Kosten.
Auf den Philippinen dürften die Versicherungskosten deutlich tiefer ausfallen. Eine Statistik des Schweizer Rückversicherers Swiss Re, über die die SRF-Sendung «10vor10» berichtet, zeigt: Während in den USA 90 Prozent der Windschäden von den Versicherungen gedeckt werden, sind es auf den Philippinen nur 10 Prozent. Zudem kostet dort der Wiederaufbau der einfach gebauten Häuser deutlich weniger.
Teurer WiederaufbauDie Folgen für die arme Bevölkerung sind aber gravierend: Bauern in den betroffenen Gebieten haben ihre komplette Ernte verloren. Sie stehen vor dem Nichts, haben für den Wiederaufbau keinen Rappen übrig. Zudem wurden wichtige Teile der Infrastruktur zerstört, einige Gemeinden sind wegen der blockierten Strassen nur schwer erreichbar.
Vor Ort sind Hilfsorganisationen tätig, unter ihnen auch das Schweizerische Rote Kreuz. Ihre Arbeit wird durch Spenden finanziert, sie beteiligen sich am Wiederaufbau und an der Versorgung der Bevölkerung.
In den USA steuert die Regierung wichtige Gelder zum Wiederaufbau bei. US-Präsident Donald Trump hat North Carolina zum Katastrophengebiet erklärt. So erhält die dortige Bevölkerung beispielsweise verbilligte Kredite für den Wiederaufbau. Viele werden ihre Häuser besser gegen Wind und Wetter absichern, um für den nächsten Hurrikan gewappnet zu sein.
Auf den Philippinen hingegen wirft der Schaden die armen Dörfer in ihrer Entwicklung teils noch weiter zurück. Ihre Häuser so zu rüsten, dass sie dem Taifun standhalten, können sich die meisten nicht leisten. So wird es auch beim nächsten Taifun sein: Es gilt zu retten, was zu retten ist.
Die letzte Rebellenhochburg Syriens erhält eine Verschnaufpause. Nachdem die Zeichen erst noch auf Angriff standen, richten Russen und Türken nun eine Pufferzone ein. Wie weiter? Militärstratege Mauro Mantovani analysiert für BLICK die Lage.
Die Lage um die syrische Stadt Idlib scheint sich leicht zu beruhigen. Der russische Präsident Wladimir Putin (65) und sein türkischer Kollege Recep Tayyip Erdogan (64) haben sich am Montag darauf geeinigt, bis zum 15. Oktober rund um die Region Idlib einen 15 bis 20 Kilometer breiten, entmilitarisierten Streifen einzurichten. Die syrische Regierung begrüsste den Entscheid.
Mauro Mantovani, Dozent Strategische Studien an der Militärakademie der ETH Zürich, schätzt für BLICK die Lage ein.
Ist die Gefahr eines Angriffs auf Idlib durch die Errichtung einer Pufferzone gebannt?
Mit der Errichtung der Pufferzone dürften die syrische Armee und ihre Verbündeten von einem unmittelbaren Angriff absehen. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben. Assad ist weiterhin entschlossen, Idlib einzunehmen und der syrischen Rebellion die endgültige Niederlage zu bereiten.
Warum ist es so wichtig, Idlib zu schützen?
In der Provinz Idlib leben knapp drei Millionen Menschen. Eine Grossoffensive gegen Idlib bringt die Gefahr einer weiteren Flüchtlingskrise mit sich, gemäss UN wäre eine «humanitäre Krise» von bislang noch nicht erlebtem Ausmass wahrscheinlich. Bis zu 800'000 Flüchtlinge könnten gezwungen zu sein, über die Grenze in die Türkei zu flüchten. Präsident Erdogan warnte bereits davor, dass dies nicht nur die Türkei, sondern auch Europa betreffen werde.
Wie werden die in Idlib lebenden Terroristen reagieren?
Tatsächlich operieren in Idlib auch dschihadistische Gruppierungen wie das Bündnis Hay'at Tahrir al-Sham (HTS) und kleinere, Al Kaida nahestehende Gruppierungen. Die Pufferzone beziehungsweise die Frage, ob man diese akzeptieren soll, dürfte Spannungen innerhalb dieser Gruppen verstärken und allenfalls zu weiteren Abspaltungen führen. Dies spielt vor allem der Türkei bei dem Versuch in die Hände, ihre Kontrolle über die bewaffnete Opposition zu stärken. So hat sie als Gegengewicht zu HTS eine aus verschiedenen Rebellengruppen bestehende Koalition namens Jabhat al-Wataniya lil-Tahrir (Nationale Befreiungsfront) etabliert. Nicht unbeachtet darf dabei bleiben, dass auch auf Seiten Assads Gruppierungen kämpfen, die weltweit mehrere Grossanschläge verübt haben, so etwa die libanesische Hisbollah.
Warum hört Putin auf Erdogan?
Die Beziehungen zwischen Ankara und Moskau haben sich in den vergangenen Monaten, trotz der diametral entgegengesetzten Parteinahme im Syrienkonflikt, erheblich verbessert. Solange Putin seine strategischen Ziele zu erreichen vermag, dürfte er zu solchen Kompromissen bereit sein. Zudem ist Russland selbst nicht an einer Grossoffensive in Idlib interessiert, einerseits aufgrund der militärischen Risiken, andererseits um eine Konfrontation mit der Türkei zu vermeiden.
Bringt die Pufferzone Hoffnung auf Frieden?
Davon gehe ich nicht aus. Wie bereits erwähnt, drängt Assad darauf, die gesamte Region von Idlib zurückzuerobern. Angesichts der unterschiedlichen Interessen der verschiedenen Akteure ist zudem fraglich, ob sich eine solche Pufferzone tatsächlich durchsetzen lassen wird.
Nach einem Auschwitz-Vergleich trat der Grüne Jonas Fricker als Nationalrat zurück. Seine Partei wollte ihn 2019 wieder ins Parlament hieven – doch Fricker erteilt ihr eine Absage.
Jonas Fricker (41) wagt kein Comeback in den Nationalrat. In einem Brief an den Vorstand der Grünen Aargau, den er am Dienstagabend auf Facebook und Twitter veröffentlicht hat, schreibt er, dass er bei den Wahlen 2019 nicht antreten werde.
«Der Entscheid ist langsam gewachsen», so Fricker. «Dabei habe ich persönliche, familiäre, berufliche und innerparteiliche Aspekte berücksichtigt.» Die Entscheidung sei schwierig gewesen, doch er spüre, dass es das Richtige sei.
Druck zu gross nach Juden-VergleichIm Oktober 2017 trat Fricker als Grünen-Nationalrat zurück. Der Druck wurde zu gross, nachdem er in einer Debatte zur Fair-Food-Initiative Schweinetransporte mit der Deportation von Juden im Zweiten Weltkrieg verglichen hatte (BLICK berichtete).
Seine Partei, die Grünen Aargau, dürften enttäuscht sein. Sie haben Fricker im Juli offiziell für eine Kandidatur angefragt. Kantonspräsident Daniel Hölzle sagte zur «Schweiz am Wochenende»: «Als Parteipräsident habe ich selbstverständlich Interesse an starken und bekannten Namen auf unserer Nationalratsliste. Das ist Fricker zweifelsohne.» (rey)
Lilly Becker verzückt ihre Follower, Joaquin Phoenix ist erstmals als Joker zu sehen und Prinzessin Estelle spielt, total unroyal, im Park. Willkommen zu den Foto-Storys des Tages!
Chicago – Ein Obdachloser ist in den USA wegen des mutmasslichen Mordes an der Golf-Amateur-Europameisterin Celia Barquin Arozamena festgenommen worden. Die 22-jährige Spanierin wurde am Montag erstochen auf einem Golfplatz in der Stadt Ames im US-Bundesstaat Iowa gefunden.
Dies teilte die Polizei am Dienstag auf einer Pressekonferenz mit. Mitarbeiter entdeckten die Leiche demnach in einem Teich.
Die Frau sei in «Oberkörper, Kopf und Nacken» gestochen worden, sagte Ames' Polizeichef Georg Huff. Einziger Verdächtiger ist der ebenfalls 22-jährige Colin R., der laut Polizeiangaben im nahe gelegenen Wald wohnt. Ein anderer Obdachloser erzählte der Polizei, R. habe von dem Drang gesprochen, «Frauen zu vergewaltigen und zu töten».
Die Polizei fand blutige Kleidung, die dem Verdächtigen gehört. Die Ergebnisse eines DNA-Tests lägen aber noch nicht vor, sagte Huff. Eine gerichtliche Anhörung des Verdächtigen ist für den 28. September angesetzt.
Barquin Arozamena kam aus dem Ort Puente San Miguel im Norden Spaniens und studierte Bauingenieurwesen an der Iowa State University (ISU), wo sie in diesem Jahr zur Sportlerin des Jahres gewählt worden war.
Auf der Website der Universität wurde sie als «eine der besten Juniorgolferinnen Spaniens» bezeichnet. ISU-Sportdirektor Jamie Pollard sagte, die Universität trauere um «eine spektakuläre Athletin und ISU-Botschafterin».
Tel Aviv – Kurz vor Beginn des jüdischen Feiertages Jom Kippur haben israelische Soldaten nach palästinensischen Angaben am Grenzzaun zum Gazastreifen zwei Palästinenser erschossen, in der Jerusalemer Altstadt wurde ein weiterer Palästinenser getötet.
Bei einem Protestmarsch an der Sperranlage seien am Dienstag weitere 30 Menschen durch Schüsse verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza-Stadt am Dienstag weiter mit. Eine Sprecherin des israelischen Militärs wollte sich zu den Angaben nicht äussern.
In Jerusalem wurde zudem ein Palästinenser erschossen, der nach Angaben der Polizei in der Nähe der Altstadt mit einem «scharfen Gegenstand» auf einen jüdischen Gläubigen und einen Polizisten losgegangen sei.
Israel hatte zuvor schon wegen Jom Kippur das Westjordanland und den Gazastreifen abgeriegelt. Palästinenser können derzeit nur unter besonderen Umständen und humanitären Notfällen die Gebiete verlassen, teilte eine Armeesprecherin mit. Die Massnahme gelte noch bis Mittwoch um Mitternacht.
Israel schliesst an jüdischen Feiertagen immer wieder die Grenzübergänge und begründet dies mit Sicherheitsbedenken. Der wichtigste jüdische Festtag Jom Kippur (hebräisch: Tag der Sühne), der am Mittwoch gefeiert wird, soll der Reue und Umkehr dienen. Er dauert vom Sonnenuntergang am Dienstag bis zum Sonnenuntergang am Mittwoch. Gläubige fasten bereits ab Dienstagabend.
Schweizer-Abend in der Champions-League. Embolo und Derdiyok treffen und Shaqiri kommt gegen PSG zum Einsatz. Bürki und Akanji holen gegen Brügge den ersten Dreier. Benaglios Monaco verliert zuhause gegen Atletico Madrid. Messi demontiert Brügge und Inter feiert nach sechs Jahren Pause in der Champions League einen ersten Sieg gegen Tottenham.
Gruppe A
AS Monaco – Atletico Madrid 1:2
Grandsir bringt nach zehn Minuten die Monegassen in Führung. Atletico ist aber überlegen und kann reagieren. Diego Costa bezwingt in der 31. Minute den Schweizer Goalie Diego Benaglio. Noch in der Verlängerung der ersten Halbzeit schiesst Gimenez den Führungstreffer für Atletico Madrid. In der zweiten Halbzeit passiert wenig. Bengalio und Monaco verlieren gegen Atletico.
Brügge – Dortmund 0:1
Roman Bürki und Manuel Akanji spielen wie gewohnt von Beginn an für die Borussia. Erstmals stellt Favre den formschwachen Mario Götze auf. Der Held von Rio bleibt aber blass und wird in der 62. Minute ausgewechselt. Pulisic (85.) muss es dann richten. Nach einem Klärungsversuch von Mitrovic geht der Ball über den Torwart von Brügge ins Netz.
Gruppe B
Inter – Tottenham 2:1
Champions-League-Spektakel bei der Rückkehr von Inter nach sechs Jahren. Inter-Fans kommen beim 2:1 Sieg gegen Tottenham auf ihre Kosten. Die Engländer gehen nach der Pause durch den Dänen Eriksen in Führung. Danach macht aber Inter Mailand Druck. Und die Mailänder werden belohnt. Captain Mauro Icardi (85.) trifft mit einer tollen Direktabnahme und hämmert den Ball zum Ausgleich. Die Spurs reagieren in der Schlussphase nicht mehr und man hat das Gefühl die Engländer geben sich mit dem Unentschieden zufrieden. Das Giuseppe Meazza Stadion wird in der Nachspielzeit zu einem Tollhaus. Vecino (92.) köpfelt Inter zum Sieg.
Barcelona – PSV Eindhoven 4:0
Messi macht kurzen Prozess mit Eindhoven. Die Katalanen gewinnen zuhause gegen Eindhoven klar. Die Mannschaft von Trainer Mark van Bommel kommt über die ganzen 90 Minuten nie gefährlich in die Nähe des Barca-Tor. Anders bei Lionel Messi. Der Argentinier trifft insgesamt drei Mal. Die Messi-Show beginnt in der 31. Minute: Er trifft per Freistoss herrlich zum 1:0. In der zweiten Hälfte schiesst Weltmeister Dembélé zwischenzeitlich das 2:0. Danach ist es wieder Messi (77./ 87.), der den Sieg für Barca sichert.
Gruppe C
Roter Stern – Napoli 0:0
Die Italiener geben in Belgrad von Beginn an den Ton an. Napoli unter Trainer Carlo Ancelotti kommt mit viel Druck auf das gegnerische Tor, trifft in der ersten Halbzeit aber nur die Umrandung. Nach dem Seitenwechsel sind die Serben bemüht die Führung zu erzielen. Am Schluss müssen sich die Italiener mit einem enttäuschenden Unentschieden zufrieden geben.
Liverpool – PSG 3:2
Gruppe D
Schalke – Porto 1:1
Breel Embolo spielt von Beginn an und trifft für die Königsblauen. Die Deutschen müssen sich nach 13 Minuten bei Torwart Ralf Fährmann bedanken, der einen Elfmeter pariert. Nach einem Konter in der 64. Minute schiesst Nati-Spieler Embolo die Schalker Führung. In der 75. Minute zeigt der Schiedsrichter erneut auf den Punkt – Otavio verwandelt sicher zum 1:1. Schalke bleibt auch in der Königsklasse weiterhin ohne Sieg.
Galatasaray – Lokomotiv Moskau 3:0
Galatasaray mit dem Schweizer Stürmer Eren Derdiyok startet furios. Nach neun Minuten schiesst Rodrigues aus 17 Meter das 1:0. Derdiyok (67.) ist es dann auch, der die Führung für die Türken per Freistoss erhöht. Die Russen aus Moskau können bis am Schluss nicht mehr reagieren und kassieren in der Nachspielzeit gar noch das 3:0 per Elfmeter. Inan (94.) trifft souverän.
Gruppe E
Ajax – AEK Athens 21 Uhr
Benfica Lissabon – Bayern München 21 Uhr
Gruppe F
Shakhtar Donetsk – Hoffenheim 21 Uhr
Manchester City – Lyon 21 Uhr
Gruppe G
Real Madrid – AS Roma 21 Uhr
Viktoria Pilsen – CSKA Moskau 21 Uhr
Gruppe H
Valencia – Juventus 21 Uhr
YB – Manchester United 21 Uhr
Potsdam – Der ehemals in der Türkei inhaftierte «Welt»-Journalist Deniz Yücel hat am Dienstag in Potsdam den Medienpreis M100 erhalten. Dabei übte er scharfe Kritik am anstehenden Deutschland-Besuch des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan.
Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier empfange damit einen «Verbrecher, der sich neben vielem anderen des Menschenraubs schuldig gemacht hat», sagte Yücel. Die deutsche Regierung verrate diejenigen Menschen in der Türkei, die sich eine freiheitlich-säkulare Gesellschaft wünschten.
Der Türkei warf Yücel fehlende Rechtsstaatlichkeit vor. Die gängige Praxis türkischer Gerichte, die bereits bei einem Facebook-Beitrag beginnen könne, laute: «Erst verhaften, dann Beweise suchen, dann schmoren lassen.» Das müsse aufhören.
Die deutsche Regierung rief er zu einer härteren Gangart in den Türkei-Beziehungen auf. «Mit Gangstern muss man die Sprache sprechen, die sie auch sprechen», sagte er.
Der M100 Media Award wird jährlich an Menschen vergeben, die sich für Presse- und Meinungsfreiheit sowie Demokratie einsetzen. Zu den früheren Preisträgern gehören der italienische Mafiaexperte Roberto Saviano, das französische Satiremagazin «Charlie Hebdo» und der verstorbene deutsche Ex-Aussenminister Hans-Dietrich Genscher.
Erdogan wird auf Einladung von Bundespräsident Steinmeier Ende September zu einem zweitägigen Staatsbesuch in Berlin erwartet. Auch ein Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel ist vorgesehen.
Yücel war Mitte Februar nach einem Jahr in türkischer Untersuchungshaft freigelassen worden und nach Deutschland zurückgekehrt. Die türkische Justiz wirft dem 44-Jährigen wegen seiner Artikel «Volksverhetzung» und «Terrorpropaganda» vor. Die deutsche Regierung sieht die Vorwürfe als politisch motiviert an.
Mit «Forza Horizon 4» kommen einige Neuerungen in die Actionracing-Reihe. So wechseln nun im Spiel die Jahreszeiten, wobei ein Jahr im Spiel vier Wochen in unserer Zeit dauert.
Wichtigste Informationen zu «Forza Horizon 4»PlattformenPC und Xbox OneRelease2.10.2018 (Schweiz)Preis79 Franken (PC, Xbox One) bei Xbox liveAlterab 3 Jahren Übersicht: Darum gehts in «Forza Horizon 4»Nach der Mittelmeerküste und Australien wechselt die «Forza Horizon»-Reihe nun auf die britische Insel. Dort dürfen die Spieler mit über 450 verschiedenen Autos durch die Umgebung brettern oder Rennen gegeneinander austragen. Doch der Start des Spiels am 2. Oktober 2019 ist erst der Anfang. So wechselt nach dem Release jede Woche die Jahreszeit im Spiel. Zudem sollen mit der Zeit neue Autos Veranstaltungen dazu kommen.
Trailer zu «Forza Horizon 4»Gameplay: So spielt sich «Forza Horizon 4»
Die Jahreszeiten können unterschiedliche Auswirkungen haben. Zum einen gibt es im Winter natürlich mehr Rennen im Schnee, während es im Sommer abseits der Strassen eher staubig zu und her geht. Im Frühling und im Herbst geht es dafür oft durch Regenpfützen und Schlamm, wobei im Frühling natürlich die Umgebung um einiges grüner ist, während im Herbst das Laub von den Bäumen fällt. Doch damit nicht genug: So gefrieren zum Beispiel im Winter die Seen zu, was neue Orte mit dem Auto zugänglich macht.
Inhaltlich soll es mit jeder Jahreszeit zwei neue Autos für die eigene Garage geben. Zudem wird es wöchentlich neue Inhalte für Einzelspieler, Coop-Piloten oder kompetitive Fahrer geben. Insgesamt sollen so alle sieben Tage 90 Minuten an neuem Content dazukommen. Aufgrund der Terrainbegebenheiten dürfen wir in England mit wesentlich mehr Berg- und Talfahrten rechnen als im flachen Australien. Die Umgebung sieht dabei wiederum grandios aus, egal ob es sich um die Autos oder um die bis ins kleinste Detail ausgestaltete Umgebung handelt.
Wer schaffts in die Grandmaster League?Neu ist der Modus Team Adventure, in dem zwölf Fahrer in zwei Mannschaften gegeneinander antreten. Dabei zählt jeder Rang zum Gesamtergebnis, so dass, wenn es knapp wird, auch ein Duell um Platz elf über Sieg oder Niederlage entscheiden kann. Für kompetitive Spieler gibt es die Ranked Adventures. Nach zehn Qualifikationsrennen erhält man ein Rating, das ähnlich wie das beim Schach übliche Elo-Ranking funktioniert und je nach Leistung steigen oder sinken kann. In der Grandmaster League treten dann schliesslich die 1000 besten Spieler gegeneinander an. Wie im Vorgänger können Spieler eigene Clubs gründen, die nun bis zu 2000 Mitglieder beheimaten, mit denen man zum Beispiel auch über die Xbox App auf dem Handy chatten kann.
Als letztes zeigten die Entwickler schliesslich noch einer der Showcases. In diesem tritt man als Masterchief aus der «Halo»-Reihe in einem Mongoose-Fahrzeug gegen ein Pelican-Raumschiff an. Natürlich beinhaltet das Rennen wieder einige spektakuläre, vorprogrammierte Szenen, wenn zum Beispiel der Masterchief auf einer Schanze über den Pelican hinweg springt, während am Himmel gleich noch zwei Banshees vorbei fliegen. Damit endete dann auch die Präsentation.
FazitWährend die Hauptreihe mit «Forza Motorsport 7» im letzten Jahr leicht enttäuschte, steht uns mit dem Actionableger «Horizon 4» ein Spiel mit viel Potenzial ins Haus. Wir sind gespannt, wie sich die wöchentlich wechselnden Jahreszeiten aufs Spielgeschehen auswirken. Bereits jetzt steht schon fest, dass die englischen Landschaften nochmals einen Tick besser aussehen, als jene in Down Under aus dem letzten Teil. Mit den neuen sozialen Features und den wöchentlichen Updates dürfte «Forza Horizon 4» auch über längere Zeit unterhalten.
Die chinesische Flugbegleiterin Xiao Jiao hat einen Ehemann – doch den Job hat sie nicht mehr. Ihre Airline kündigte ihr überraschend, weil der Heiratsantrag in luftiger Höhe angeblich «Chaos» ausgelöst hat.
Damit hat sie nicht gerechnet: Einer chinesische Flugbegleiterin wurde gekündigt, weil ihr Freund ihr während der Arbeit einen Heiratsantrag gemacht hat!
Angefangen hat die Geschichte über die harsche Personalpolitik der China Eastern Airlines am 19. Mai. Die Flugbegleiterin Xiao Jiao hatte auf dem Inlandflug von Xian nach Yinchuan Dienst. Urplötzlich tauchte ihr Freund auf, mit dem sie seit vier Jahren zusammen ist.
Diamantring und BlumenEr kniete vor ihr hin, stellte ihr den Antrag. Einen Diamantring und Blumen soll er dabei gehabt haben! Es kam, was kommen musste: Sie sagte Ja, im Flugzeug gab es Jubel und Applaus. Xiao zeigte sich später über die Flugzeug-Lautsprecher erfreut: «Ich hätte nie gedacht, dass er mir im Flugzeug einen Antrag macht.»
Die Hochzeitspläne machte das junge Paar aber ohne die Fluggesellschaft. Diese befand, dass der romantische Moment «Chaos unter den Passagieren» und Sicherheitsbedenken verursacht habe – man stellte sie umgehend auf die Strasse, wie «NZ Herald» berichtet. Ob es sich um Neid über das junge Glück handelte oder um prüden Auswuchs chinesischer Bürokratie, ist unklar. (pma)