Der Bund fördert weiterhin die Schaffung von Kinderbetreuungsplätzen. Nach dem Nationalrat hat sich auch der Ständerat dafür ausgesprochen, das Impulsprogramm um weitere vier Jahre zu verlängern. SVP und FDP stemmten sich - wie schon in der grossen Kammer - dagegen.
Mit 27 zu 16 Stimmen bei einer Enthaltung folgte die kleine Kammer am Dienstag ihrer Bildungskommission, welche sich für eine Verlängerung des Verpflichtungskredits in Höhe von 124,5 Millionen Franken ausgesprochen hatte. Damit ist die Vorlage bereit für die Schlussabstimmung.
Die Mehrheit argumentierte, vielerorts fehle es weiterhin an Betreuungsplätzen. Die Investitionen zahlten sich aus, nichts tun sei kostspieliger.
Mitte-Links-Politiker stellten fest, ohne die Bundesgelder wäre die Schweiz noch mehr im Hintertreffen, was die Unterstützung für Familien betreffe. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei wichtig, den Worten müssten Taten folgen.
Eine Minderheit aus SVP- und FDP-Vertretern lehnte die Weiterführung der Finanzhilfen für die familienergänzende Kinderbetreuung ab. Die Gegnerinnen und Gegner vertraten die Meinung, dass es vor allem in Städten und Agglomerationen keine weiteren finanziellen Anreize brauche. Der Bund habe sich zur Genüge für die Krippenförderung engagiert.
Ein Impulsprogramm müsse befristet sein, befand Joachim Eder (FDP/ZG). Es sei nicht ehrlich, es immer wieder zu verlängern. Zuständig seien die Kantone und Gemeinden. «Wir sind daran, ein Impulsprogramm in einen dauerhaften Subventionsartikel zu verwandeln», kritisierte Hannes Germann (SVP/SH).
Der Bundesrat sprach sich ebenfalls dagegen aus, das Programm zum dritten Mal zu verlängern. Primär die Kantone und Gemeinden sollten für ein bedarfsgerechtes Angebots sorgen, sagte Sozialminister Alain Berset. Dem Bund komme lediglich eine subsidiäre Rolle zu.
Das Bundesgesetz über Finanzhilfen für familienergänzende Kinderbetreuung trat am 1. Februar 2003 in Kraft und wäre ohne Verlängerung Ende Januar 2019 ausgelaufen. Mit dem Impulsprogramm unterstützte der Bund seit 2003 die Schaffung von rund 57'400 neuen Betreuungsplätzen.
Die Kosten beliefen sich bisher auf gut 350 Millionen Franken. Jeder neue Platz in einer Kindertagesstätte wird während zweier Jahre mit 5000 Franken unterstützt. Bei Einrichtungen für die schulergänzende Betreuung sind es 3000 Franken während dreier Jahre. Unterstützt werden auch Strukturen für die Koordination der Betreuung in Tagesfamilien.
Auf Initiative des Bundesrats hat das Parlament vor kurzem zwei neue Instrumente zur Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie geschaffen. Diese wurden auf den 1. Juli 2018 in Kraft gesetzt.
Zum einen gewährt der Bund künftig Finanzhilfen für Kantone und Gemeinden, die ihre Subventionen für die familienergänzende Kinderbetreuung erhöhen, um die Drittbetreuungskosten der Eltern zu senken. Zum anderen finanziert er kantonale, regionale und kommunale Projekte, die das Betreuungsangebot besser auf die Bedürfnisse der Eltern abstimmen.
YB-Überflieger Kevin Mbabu verbrachte auf der Insel einst einen ganzen Tag mit Manchester-Superstar Paul Pogba. Der Franzose, damals 17, war Betreuer des Schweizers, damals 15.
Kevin Mbabu (23) betritt wie die gesamte YB-Mannschaft mit dem ersten Champions-League-Match gegen Weltklub Manchester United Neuland. Und doch: Pogba (25), der Superstar der Milliardentruppe aus dem Theater der Träume, kennt den Schweizer bereits. Die Frage ist nur: Weiss er das noch? Noch besser wäre es: Er erinnert sich nach dem Spiel ganz genau an den Genfer.
Die Geschichte geht so: Der hoch talentierte Servette-Junior Mbabu wird 2010 eingeladen, ein einwöchiges Testcamp im Trafford Training Centre zu bestreiten. «Nur schon dieses Gelände zu betreten, war unglaublich», erinnert sich Mbabu.
Trainiert habe man, so der Rastaman, mit der U18 und den Reserven. Dazu gabs Ende Woche ein Freundschaftsspiel. Aber vor allem: «Als ich dort ankam, wurden uns die Spieler vorgestellt, die da waren. Die erste Mannschaft war in die Staaten abgeflogen für eine Tournee. Paul Pogba blieb hier, weil er noch mit der U17 oder U21 war. Man hat ihn mir vorgestellt, weil er Französisch sprach. Er hat sich um mich gekümmert, hat mir die Einrichtung gezeigt.» Pogba war also Mbabus persönlicher Betreuer für einen Tag!
Pogba, die Legende
Der Neo-Nati-Aussenverteidiger weiter: «Ich hoffe, er erinnert sich an mich. Er war schon damals sehr sympathisch. Ich bin jedenfalls glücklich, einen Spieler kennengelernt zu haben, der so gross geworden ist. Und ich glaube nicht, dass er sich gross verändert hat.»
Vielleicht nicht als Mensch, aber als Fussballer bestimmt. Mittlerweile wurde Pogba mit Frankreich Weltmeister – und ist damit automatisch bereits eine Legende. Mit einem geschätzten Jahressalär von 25 Millionen Franken. Plus fünf Millionen Werbeeinnahmen. Ob da einer wirklich unverändert bleibt?
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«Müssen in Führung gehen»Wer ist Ihr Lieblingsspieler von ManUtd?
Kevin Mbabu: Paul Pogba.
Wie ist ManUtd zu knacken?
Wir müssen unseren Prinzipien treu bleiben und dürfen uns nicht vom Namen des Gegners einschüchtern lassen, von diesen Wetklasse-Spielern. Wir müssen an unsere Stärken glauben. Und in Führung gehen.
Was war Ihr erstes Champions-League-Erlebnis?
Das war die Belle Epoque der AC Mailand, als die die Champions League noch gewannen. Ich erinnere mich genau an das legendäre 3:3 im Final 2005 gegen Liverpool – und die Niederlage im Penaltyschiessen. Und natürlich unsere historische Qualifikation.
Wo sind Sie ausserhalb des Fussballs Champions-League-würdig?
Küche! Da bin ich nicht schlecht! Letzthin habe ich einen Nudelauflauf gekocht. Der war supergut. Champions League!
Mit nur einem Schlag konnte man das Veloschloss des Publibike überlisten. Die Firma verzeichnete deshalb Dutzende Diebstähle. In einem mühsamen Prozedere rüstete die Firma jetzt alle Schlösser nach.
Ein herber Schlag traf Mitte August den Veloverleih Publibike. Innert weniger Tage wurden in Zürich und Bern Dutzende Leihvelos gestohlen. Denn: Ihre Schlösser liessen sich kinderleicht knacken. Ein Schlag auf die richtige Stelle reichte, und die Metallverriegelung sprang auf. Die Firma musste alle Velos einziehen, um das Problem zu lösen (BLICK berichtete).
Jetzt hat Publibike den Veloschloss-Knackern endgültig das Handwerk gelegt und die Schlösser angepasst. «Wir haben die mechanischen Elemente im Schloss aufgerüstet und ein elektronisches Update gemacht», sagt Publibike-Sprecher Urs Bloch zu BLICK. Abonnenten könnten die Schlösser weiterhin mit der App oder dem Swiss Pass entriegeln.
34 Velos fehlen nochJetzt gehen in Bern und Zürich wieder 700 Velos in Betrieb. Noch immer vermisst der Verleih in der Hauptstadt 34 Velos. «Die restlichen gestohlenen sind nach und nach wieder aufgetaucht», so Bloch.
Der finanzielle Schaden, den man wegen der Sicherheitslücke davongetragen habe, lasse sich noch nicht beziffern. Bloch: «Der Ertragsausfall dürfte aber durchaus höher sein als die Kosten für die aufgerüsteten Schlösser.»
Seinen Abonnenten hat Publibike einen Gratismonat gutgeschrieben. Ab Donnerstag können sie in Bern und ab Montag in Zürich wieder durch die Stadt düsen. (hah)
ZÜRICH - Im Jahr 2025 ist es so weit: Über die Hälfte der globalen Arbeit wird von Maschinen verrichtet werden. Dank neuen Technologien entstehen aber neue Jobs, mehr als Jobs verschwinden.
Roboter verschweissen Autoteile, stecken Pipetten in Reagenzgläser oder rechnen eben mal die Zahlen der Buchhaltung durch, schnell und ohne Fehler, bis auf beliebig viele Stellen hinter dem Komma. Und das 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, falls gewünscht! Ferien brauchen die Maschinen auch keine, vielleicht mal einen Tropfen Öl oder ein Update der Software.
Wer so viel arbeitet, der erledigt mehr als andere, mehr als wir Menschen. Im Jahr 2017 waren die Maschinen noch etwas faul bzw. unterdotiert, erledigten gerade mal 29 Prozent aller global anfallender Aufgaben ausserhalb des Landwirtschaftssektors. 2022 werden es bereits 42 Prozent sein. Im Jahr 2025 ist dann so weit: Die Maschinen werden 58 Prozent aller Arbeiten übernehmen. Das hat mit der rasanten Entwicklung der Maschinen und vor allem der Algorithmen zu tun, also der Rechenprogramme, die den Maschinen sagen, was sie zu tun haben – oder wie sie selber dazulernen können.
Viele neue Jobs werden entstehenZu diesem Ergebnis kommt eine Studie des World Economic Forums WEF in Genf. Die Autoren haben Personalchefs und Manager aus 12 Branchen in 20 Industrie- und Schwellenländern befragt. In diesen Ländern werden rund 70 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung erbracht.
Die Maschinen nehmen uns die Arbeit weg! Trotzdem hat die Studie auch noch eine gute Nachricht für die Menschheit: Die Jobs können uns die Maschinen nicht nehmen. Denn – so die WEF-Studie – der technologische Fortschritt, der die Maschinen malochen lässt, schaffe auch neue Jobs. Und das mehr als verschwinden: Netto sollen bis ins Jahr 2022 weltweit 58 Millionen neue Arbeitsplätze entstehen.
Ohne Umschulung und Weiterbildung geht gar nichtsAllerdings werden diese Stellen zum Teil ganz andere Anforderungsprofile verlangen, als wir es uns heute gewohnt sind. Wer sich mit Datenanalyse, Software-Entwicklung oder E-Commerce auskennt, der hat gute Chancen, dass er zu denjenigen gehört, die den Maschinen sagen werden, wo es langgeht. Auch Berufe, die «menschliche Fähigkeiten» erfordern, werden im Maschinenzeitalter nicht so schnell verschwinden, also etwa Verkaufs- und Marketingberufe, Leute die Innovation vorantreiben oder sich um andere Menschen kümmern. Routinejobs im Büro oder in der Buchhaltung dagegen werden verschwinden, schreiben die WEF-Autoren.
Der Wandel fordert Unternehmen wie Angestellte: Beide müssen für Umschulungen bereit sein. Die Angestellten für den Lernaufwand, die Unternehmen für ein vorübergehendes Absinken der Produktivität, bevor diese durch die neuen Fähigkeiten wieder ansteigt. Ein bisschen Lernen nebenher, das liegt beim Tempo der vierten industriellen Revolution nicht drin.
ZÜRICH - ZH - Spektakulärer Auftrag für den Baukonzern Implenia: Er baut für die Stadt Stockholm einen Busbahnhof im Innern des Katarinabergs.
Das Projekt sei Teil einer Neugestaltung des Verkehrsknotenpunkts Slussen und habe ein Auftragsvolumen von rund 80 Millionen Franken, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Eröffnet werden soll der neue Busbahnhof 2023.
Implenia baut auch ZufahrtenDer Busbahnhof soll aus drei Felskammern mit einer Höhe von bis zu 24 Metern bestehen. Dafür werden rund 270'000 Kubikmeter Fels gesprengt und aus dem Innern des Berges abgetragen. Neben diesen Ausbrucharbeiten ist Implenia für die Erstellung von Rampenstollen, Verbindungstunnels und Ablaufstollen zuständig.
Baubeginn ist noch im September 2018. Die Arbeiten sollen im Juni 2021 abgeschlossen sein. Danach folgen die Arbeiten für den Innenausbau, welche nicht Teil des Auftrages sind.
ZÜRICH - ZH - Der Spezialchemiekonzern Clariant stellt zusammen mit seinem neuen Grossaktionär aus Saudi-Arabien die Weichen für die Zukunft. In welche Richtung, hat Noch-Konzernchef Hariolf Kottmann in einer Medienkonferenz erläutert.
Einige Geschäftsteile werden kombiniert, andere sollen verkauft werden. Und der neue Konzernchef wird vom saudischen Investor Sabic gestellt, die gut 25 Prozent an Clariant besitzt.
Doch noch hat Hariolf Kottmann (62) das Sagen an der Konzernspitze von Clariant. An einer kurzfristig einberufenen Medienkonferenz sprach Kottmann von einem aufregenden und wichtigen Tag: «Dieser Schritt ist der nächste logische Schritt für Clariant.»
Einfärben von KunststoffenDarum geht es im Kern: Die Clariant-Geschäftsbereiche mit sogenannten Additiven und hochwertigen Masterbatches sollen mit Teilen von Sabic (Saudi Basic Industries Corporation) zusammengeführt werden. Sabic ist ein Petrochemieriese Sabic aus Saudiarabien, der sich mehrheitlich in Staatsbesitz befindet. Sogenannte Masterbatches sind Zusatzmittel, die Kunststoffen beigemischt werden, um diese einzufärben. Das Ziel: Clariant soll in diesem Bereich zum Weltmarktführer aufsteigen.
Wo der Sitz dieses neuen Geschäftsbereich High Performance Materials mit rund 1700 Mitarbteitenden sein soll, ist noch offen. Kottmann sagte dazu: «Das kann Amsterdam sein, wo momentan der Sitz dieses Bereiches von Sabic ist. Das kann Basel sein oder auch Singapur.» Denn in Asien sei die Nähe zu den wichtigsten Kunden am besten gegeben.
Wachstumssprung ab 2021Clariant wird nicht nur wachsen, auf der anderen Seite soll das verbleibende Geschäft des Segments Plastics & Coatings-Geschäft bis Ende 2019 veräussert werden. Gerade dieses Geschäft ist stark von konjunkturellen Schwankungen abhängig.
Von der Aufwertung des Portfolios verspricht sich Clariant einen deutlichen Wachstumssprung. Ab 2021 soll das Unternehmen auf einen Umsatz von rund 9 Milliarden Franken, eine Marge von etwa 20 Prozent und auf einen operativen Cashflow von mehr als 1,2 Milliarden Franken kommen.
Einsparungen von 100 Millionen FrankenZum Vergleich: 2017 erzielte Clariant einen Umsatz von 6,4 Milliarden Franken, wies eine Marge von gut 15 Prozent aus und erzielte einen Cashflow von 428 Millionen.
Es soll aber nicht nur mehr Wachstum drin liegen, dank Synergie-Effekten könnten pro Jahr rund 100 Millionen Franken eingespart werden, wie Noch-Konzernchef Hariolf Kottmann vor den Medien erklärte. Diese Einsparungen sollen ab 2022 wirksam werden. Wo genau diese Einsparungen her kommen sollen, blieb an der Medienkonferenz offen.
Kottmann wechselt ins VR-PräsidiumGleichzeitig sollen vier Sabic-Vertreter im Clariant-Verwaltungsrat Einsitz nehmen. Dazu soll das Aufsichtsgremium von Clariant auf 12 Mitglieder erweitert werden. Als neuer Präsident des Verwaltungsrates wird der heutige CEO Hariolf Kottmann vorgeschlagen. Er wird damit der Nachfolger von Rudolf Wehrli.
Auch der neue CEO kommt von Sabic: Ab dem 16. Oktober 2018 soll Ernesto Occhiello (58) diese Position bekleiden. Er ist heute der Leiter des Specialties-Geschäfts von Sabic.
Clariant bleibt Schweizer UnternehmenFerner wurde mit dem Grossaktionär eine Governance-Vereinbarung zur Festlegung der langfristigen strategischen Beziehung unterzeichnet. Dieser bestätige die Stellung von Sabic als strategischer Ankeraktionär und definiere die Unabhängigkeit von Clariant als börsenkotiertes Unternehmen unter Schweizer Corporate Governance.
Möglich ist, dass Sabic den Anteil an Clariant weiter ausbauen wird. Allerdings hat die saudische Firma versprochen, dass sie Clariant nicht komplett übernehmen wird. Der Petrochemieriese Sabic wird im Moment gerade selber umgarnt: Der grösste Ölproduzent der Welt, die saudische Staatsfirma Aramco, ist dabei, sich bei Sabic einzukaufen. (koh/SDA)
GENUA (I) - Der ETH-Professor und CVP-Gemeindepräsident Bernhard Elsener von Rüschlikon ZH soll für die italienische Untersuchungsrichterin ein Gutachten erstellen und vor Gericht aussagen.
14. August 2018: Die Morandi-Brücke in Genua (I) kollabiert. 43 Menschen sterben unter den Trümmern. Neun überleben das Unglück verletzt. Über 600 Evakuierte bangen noch immer um ihre Wohnungen, die sich unter und neben dem klaffenden Loch am Polcevera-Viadukt befinden (BLICK berichtete).
Ursache und Verantwortliche sind noch nicht vollständig ausgemacht. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Sie richten sich gegen mindestens 60 Personen, die direkt oder indirekt mit dem maroden Zustand der Brücke zu tun haben könnten. Es sind Verantwortliche des Brückenbetreibers, zuständiger Behörden und Ministerien sowie technische Experten.
Zürcher Werkstoffspezialist soll Gutachten erstellenEin Schweizer Professor soll nun helfen, Genuas Brückenkatastrophe zu klären. Untersuchungsrichterin Angela Nutini hat Bernhard Elsener (65) gebeten, ein Gutachten zu erstellen.
Vor ein paar Tagen geht im elektronischen Briefkasten des Werkstoffwissenschaftlers und CVP-Gemeindepräsidenten von Rüschlikon ZH das E-Mail eines italienischen Kollegen ein. «Darin bat man mich um Hilfe», sagt der Zürcher zu BLICK. Die Anfrage habe ihn überrascht, aber auch sehr gefreut. «Es ist eine grosse Ehre für mich und eine Anerkennung für mein berufliches Schaffen», sagt Bernhard Elsener.
Es fehlte eine internationale EinschätzungZwei italienische Gutachter hat die Richterin bereits beauftragt. Es fehlte noch eine internationale Einschätzung. «Man ist wohl im Internet auf meine Arbeit gestossen», sagt Elsener. Voraussetzung für das Gutachten sei auch die völlige Unabhängigkeit von der Brückenbetreiberin Autostrade und den zuständigen Ämtern. Daher habe man wohl einen ausländischen Experten gesucht – und sei schliesslich auf ihn gekommen.
Der richtige Mann ist Prof. Dr. Bernhard Elsener. Der gebürtige Rüeschliker unterrichtet am Institut für Baustoffe der ETH Zürich und an der Universität im sardischen Cagliari. Er ist Spezialist in Sachen Korrosion von Beton, verfasste zum Thema bereits ein wissenschaftliches Werk. Zudem entwickelte Elsener in Zusammenarbeit mit dem Institut für Robotik und Intelligente Systeme einen Roboter, der beispielsweise an Brückenpfeilern hochklettern und den Korrosionsgrad des Stahlbetons ermitteln kann.
Nächste Woche beginnt bereits das Beweisverfahren«Morgen fahre ich nach Genau», sagt Bernhard Elsener. Dann erfahre er mehr. Viel Zeit gibt das Gericht dem Schweizer nicht. Bereits am 25. September beginnt die erste Anhörung zum Beweisverfahren im Justizpalast von Genua.
Während Elsener seinen Koffer packt, gehen die Ermittlungen weiter. Gestern stürmten Fahnder der Guardia di Finanza das Polytechnikum von Mailand und ein Unternehmen, die den maroden Viadukt technisch zu beobachten hatten.
Lily Allen packt in ihrer neuen Biografie über sich selbst und diverse Stars aus. Die Sängerin berichtet über Sex auf einer Flugzeugtoilette mit Liam Gallagher und über Küsse mit Lenny Kravitz' Tochter Zoë. Doch auch Missbrauch ist ein Thema.
Mit Zoë Kravitz (29) teilte Lily Allen (33) einen ganz besonders intimen Moment: 2014 haben sie sich laut Lily während einer wilden Partynacht geküsst. Zur Zeit des Kusses war Allen noch mit Sam Cooper verheiratet, mit dem sie die beiden Töchter Ethel (6) und Marnie (5) hat. Ihre Ehe wurde 2018 geschieden.
«Zoë Kravitz und ihre Band Lolawolf haben mich bei meinen New Yorker Shows unterstützt, also lernte ich Zoë ein wenig besser kennen. Wir wurden Freunde», erklärt Allen. Später habe Kravitz sie während der Tour in Washington besucht. «Zoë und ich gingen feiern und küssten uns plötzlich», teilt Allen nun mit der Welt. Die Nacht hätten sie jedoch nicht gemeinsam verbracht. Zoë Kravitz soll in dieser Nacht statt Lily Allen den Rapper A$AP Rocky (29) abgeschleppt haben.
Flugzeugtoilette-Sex mit Liam GallagherLily Allen beschreibt in ihrer neuen Biografie «My Thoughts Exactly», die noch nicht erschienen ist, jedoch einigen britischen Medien vorliegt, auch eine sexuelle Erfahrung mit Oasis-Frontmann Liam Gallagher (45). Mit dem Musiker schlief der «Smile»-Star über den Wolken – während eines Fluges nach Japan im Jahr 2009. Besonders brisant: Liam Gallagher war zu der Zeit mit Nicole Appleton (43) verheiratet.
Lily behauptet, dass sie zusammen in sein Hotel gegangen seien, nachdem bereits im Flugzeug eines zum anderen geführt hatte. Sie erklärt: «Wir haben im Flugzeug miteinander geschlafen. Irgendwann taten Liam und ich auf der Toilette etwas, das er nicht hätte tun sollen, und es waren keine Drogen.»
Doch damit nicht genug: «Als wir in Tokio landeten, sagte Liam in seinem unverwechselbaren nasalen Tonfall: ‹Was machst du jetzt? Warum kommst du nicht zurück in unser Hotel?› Und ich sagte: ‹Ja, okay›», schreibt die Sängerin weiter.
Lily Allen beschreibt ihren eigenen MissbrauchIn ihrer Biografie enthüllt Allen auch einige düstere Geheimnisse. So schreibt sie über einen Missbrauch, der ihr widerfahren sei: Ein «bekannter und wichtiger Mann aus der Musikindustrie» soll sie belästigt haben.
Zuvor war sie betrunken in einem Hotelzimmer eingeschlafen. Sie spürte, dass er «seinen nackten Körper von hinten gegen mich presste. Ich war auch nackt.» Der Mann habe versucht, Sex mit ihr zu haben, und Allen auf den Po geschlagen, «als wäre ich eine Stripperin in einem Club.» Daraufhin sei sie aus dem Zimmer gerannt.
Den Namen des Mannes nennt die Sängerin nicht – angeblich auf Anraten des Rechtsbeistandes ihres Verlages. Aus Angst, als «schwierig» abgestempelt zu werden, habe Allen den Vorfall nicht offiziell gemeldet. Sie schreibt sogar, danach noch jahrelang weiter mit dem Mann zusammengearbeitet zu haben. Sie habe sich sogar selbst die Schuld an dem Übergriff gegeben. (euc)
Die Fantasy-Serie «Game of Thrones» ist bei den Emmy-Awards in Los Angeles zum dritten Mal mit einem Fernsehpreis als beste Dramaserie ausgezeichnet worden.
Die Fantasy-Serie «Game of Thrones» ist bei den Emmy-Awards in Los Angeles zum dritten Mal mit einem Fernsehpreis als beste Dramaserie ausgezeichnet worden. Die melancholische 50er-Jahre-Serie «The Marvelous Mrs. Maisel» wurde jedoch der grosse Sieger der Emmy-Awards.
Neben dem Preis als beste Comedyserie gewann auch Rachel Brosnahan in der Titelrolle Midge Maisel als beste Schauspielerin in einer Comedy-Serie den wichtigsten Fernsehpreis der Welt. Weitere Preise gab es am Montagabend in Los Angeles für Regisseurin und Autorin Amy Sherman-Palladino.
Die Fantasy-Serie «Game of Thrones» wurde zum dritten Mal als beste Dramaserie ausgezeichnet. Der Schauspieler des «Gnoms» Tyron Lennister, Peter Dinklage, gewann auch den Preis als bester Nebendarsteller in einer Dramaserie.
«Game of Thrones» war mit 22 Nominierungen ins Rennen gegangen; in den vergangenen Jahren hatte die Serie bereits 45 Emmys gewonnen. (SDA)
Der japanische Milliardär Yusaku Maezawa soll der Weltraumpassagier werden, gab Elon Musk in der Nacht auf Dienstag bekannt. Ob die Reise je zustande kommt, ist aber unsicher, zu oft machte der Tesla-Chef schon leere Versprechungen.
Der japanische Milliardär Yusaku Maezawa will als Weltraumtourist in die Geschichte eingehen. Er wird an Bord der «Big Falcon Rocket» (BFR) rund um den Mond und wieder zurück fliegen.
Der Flug mit dem Raumschiff «Big Falcon Rocket» werde ungefähr eine Woche dauern und solle im Jahr 2023 stattfinden, sagte SpaceX-Chef Elon Musk bei einer live übertragenen Rede im Hauptquartier der Firma in der Nähe von Los Angeles.
Das sei ein «wichtiger Schritt dahin, den Menschen den Zugang zum All zu ermöglichen», sagte SpaceX-Gründer Elon Musk in der Nacht auf Dienstag (Schweizer Zeit).
Nervöser MuskFür Musk ist es von grosser Bedeutung, dass der Mensch andere Planeten besiedelt. Die Erde sei irgendwann wohl nicht mehr bewohnbar, hat er bereits mehrmals verlauten lassen.
Wie vom Tesla-Chef gewohnt, wurde um die Ankündigung ein grosses Brimborium gemacht. An der Vorstellung selber war Musk aber sichtlich nervös, er hangelte sich von Satz zu Satz und gab sich bemüht, verständlich zu klingen.
Ein langer ProzessDenn er wusste genau, dass SpaceX bisher eher mit falschen Versprechungen auffiel. Bereits im Frühjahr 2017 kündigte Elon Musk an, letztes Jahr zwei zahlenden Weltraumtouristen eine Reise zum Mond zu ermöglichen. Man habe auch bereits die Kandidaten dafür, die nur noch einige Leistungstests absolvieren müssten. Es blieb allerdings bei der Ankündigung.
Maezawa wäre auch einer der beiden Passagiere letztes Jahr gewesen, sagte Musk. Im Gegensatz zu damals wird nun aber eine grössere Rakete benutzt, die mehr Personen transportieren kann. Maezawa sagte, er wolle sechs Künstler anfragen, ihn auf dieser Mission zu begleiten.
Wann die Reise startet, ist nicht klar. Denn noch ist die «BFR» nicht gebaut. Musk hofft, dass die Rakete 2022 einen Trip zum Mars ohne Passagiere und 2024 mit Passagieren durchführen kann. Musk erwähnte aber auch prophylaktisch, dass unsicher sei, ob das Raumschiff je fliegen werde.
Viele RückschlägeDenn schon vor dem Mondflug fiel SpaceX vor allem mit leeren Versprechungen auf. 2011 verkündete Elon Musk beispielsweise, dass sein Unternehmen mit Unterstützung der Nasa 2014 Menschen ins All transportieren werde. Das geschah bis heute nicht. Auch die Geschichte der «Falcon Heavy» ist voller Verschiebungen: 2013 hätte sie starten sollen, im Februar 2018 brach sie schliesslich zu ihrem Jungfernflug auf.
Wie viel Maezawa für seine Reise zahlen muss, sagte Musk nicht. Aber sein Investment werde helfen, dass bald auch weniger reiche Menschen zu anderen Planeten fliegen können.
Fünf Milliarden Dollar – oder auch viel mehrMerkwürdig war, dass Musk kaum eine Ahnung von der Finanzierung der Rakete zu haben schien. Auf eine entsprechende Frage antwortet er mit «ungefähr 5 Milliarden Dollar Entwicklungskosten. Wohl sicher nicht zehn Milliarden, aber sicher mehr als zwei.»
Musk und Maezawa waren sich einig, dass diese Reise ein Meilenstein für die Menschheit sein könnte, falls sie erfolgreich ist. «Es ist gefährlich. Es ist kein Spaziergang im Park», machte Musk der versammelten Journalistenschar klar.
Sollte SpaceX in den nächsten Jahren tatsächlich zum Mond fliegen, wäre Maezawa der erste Mensch, der sich seit der Einstellung des «Apollo»-Programms 1972 wieder dem Mond nähert.
Der Justizausschuss des US-Senats wird sich mit dem Vorwurf der versuchten Vergewaltigung gegen den Kandidaten von US-Präsident Donald Trump für das Oberste Gericht, Brett Kavanaugh, befassen.
Der Justizausschuss des US-Senats wird sich mit dem Vorwurf der versuchten Vergewaltigung gegen den Kandidaten von US-Präsident Donald Trump für das Oberste Gericht, Brett Kavanaugh, befassen.
Sowohl Kavanaugh als auch seine Anklägerin, die kalifornische Professorin Christine Blasey Ford, würden am kommenden Montag in einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses aussagen, gab der Ausschussvorsitzende Chuck Grassley bekannt.
Vorwurf der sexuellen GewaltDer erzkonservative Kandidat für das Oberste Gericht der USA, Brett Kavanaugh, steht wegen des Vorwurfs der sexuellen Gewalt unter massivem Druck - doch Präsident Donald Trump hält an dem von ihm nominierten Richter fest. Das Nominierungsverfahren befinde sich weiterhin «voll in der Spur», befand Trump am Montag in Washington.
Trump hatte den 53-jährigen Bundesberufungsrichter im Juli für das Oberste US-Gericht vorgeschlagen. Die erforderliche Genehmigung der Personalie durch den Senat steht aber noch aus.
Es geschah während einer Schul-PartyDie von der Psychologin und Hochschullehrerin Christine Blasey Ford erhobene Anschuldigung, Kavanaugh habe sie vor dreieinhalb Jahrzehnten während einer Teenager-Party zu vergewaltigen versucht, bringt das Nominierungsverfahren in Turbulenzen.
So steht in Frage, ob der Justizausschuss des Senats wie bisher geplant am kommenden Donnerstag über Kavanaugh abstimmen wird. In dem Votum geht es darum, ob das Gremium die Personalie für die endgültige Abstimmung an das Plenum weiterreicht.
Trumps Republikanische Partei hat dort nur eine hauchdünne Mehrheit von 51 der 100 Sitze. Kavanaugh kann sie also nur durchbringen, wenn sie die Reihen geschlossen hält.
Verschiedene Meinungen im SenatDie moderate republikanische Senatorin Susan Collins, deren Votum als entscheidend gilt, forderte nun aber, dass sowohl die Forscherin als auch der Richter unter Eid zu der Anschuldigung befragt werden: «Offenkundig wäre es ein Ausschlussgrund, sollte Richter Kavanaugh über die Vorgänge gelogen haben», sagte sie.
Bereits zuvor hatten die Trump-kritischen republikanischen Senatoren Jeff Flake und Bob Corker verlangt, die Ausschussabstimmung zu verschieben.
Der Ausschussvorsitzende Chuck Grassley - ebenfalls ein Republikaner - äusserte sich zunächst nicht öffentlich zu dieser Forderung. Er sagte, Ford verdiene es, «angehört zu werden». Allerdings schlug er vor, ihre Befragung sowie die von Kavanaugh telefonisch abzuhalten.
Trump rühmt seinen Kandidaten erneutUS-Präsident Donald Trump räumte ein, dass es zu einer «kleinen Verzögerung» im Nominierungsprozess kommen werde. Er äusserte den Wunsch, dass in dem Verfahren alles «richtig» gemacht und «jeder zu Ende gehört» werde. Zugleich rühmte er erneut seinen Kandidaten. Dieser habe «nie auch nur einen kleinen Makel in seiner Bilanz» gehabt.
Bereits zuvor hatte Präsidentenberaterin Kellyanne Conway deutlich gemacht, dass Trump mit einer Befragung Fords durch den Justizausschuss einverstanden sei. Diese ist zu einer Aussage vor dem Gremium bereit, wie ihre Anwältin Debra Katz dem Fernsehsender CNN sagte.
Die 51-jährige Ford hatte am Sonntag in der «Washington Post» geschildert, wie sie Anfang der achtziger Jahre von Kavanaugh und einem Freund - beide in «sturzbetrunkenem» Zustand - während der Party bedrängt worden sei. Kavanaugh habe sie dann auf ein Bett gedrückt, begrapscht und versucht, sie auszuziehen.
Als sie um Hilfe habe rufen wollen, habe er ihr den Mund zugedrückt, sagte Ford: «Ich habe gedacht, dass er mich versehentlich umbringt.» Erst als der Freund dann auf sie beide draufgesprungen sei und alle drei dadurch aus dem Gleichgewicht geraten seien, habe sie flüchten können.
Zunächst hatte Ford die Anschuldigung in der vergangenen Woche noch unter dem Schutzmantel der Anonymität erhoben. Dass sie dann doch noch aus der Deckung kam, begründete sie mit ihrer «staatsbürgerlichen Verantwortung». Ford ist Parteimitglied der oppositionellen Demokraten.
Brett Kavanaugh hat die Schilderungen mehrmals vehement bestritten. Er wolle vor dem Ausschuss die «völlig falsche Anschuldigung» zurückweisen und seine «Integrität verteidigen». Das Weisse Haus veröffentlichte am Montag nochmals eine Mitteilung, in der es heisst: «Richter Kavanaugh freut sich auf eine Anhörung, in der er seinen Ruf vor diesen falschen Anschuldigungen verteidigen kann.»
US-Präsident Donald Trump hatte Kavanaugh im Juli für das Oberste Gericht nominiert. Er will damit sein Wahlkampfversprechen erfüllen, dem mächtigen Supreme Court eine dezidiert konservative Ausrichtung zu geben. Da die obersten Richter auf Lebenszeit ernannt werden, könnte Kavanaugh den Kurs des Gerichts jahrzehntelang prägen. (SDA)
US-Präsident Donald Trump verhängt neue Strafzölle gegen China. Er kündigte am Montagabend die Verhängung zehnprozentiger Zölle auf Waren aus China in einem Volumen von 200 Milliarden Dollar an.
US-Präsident Donald Trump hat wie erwartet eine neue Runde im Handelsstreit mit China eingeläutet. Er kündigte am Montagabend die Verhängung zehnprozentiger Zölle auf Waren aus China in einem Volumen von 200 Milliarden Dollar an. Zugleich drohte der Präsident mit einer weiteren Verschärfung, sollte China mit Vergeltungsmassnahmen gegen die US-Industrie oder -Landwirtschaft reagieren.
Dann werde «umgehend Phase drei eingeleitet», die Zölle auf weitere Produktgruppen im Wert von 267 Milliarden Dollar vorsehe. Zuvor hatte Trump erklärt, er habe zwar enormen Respekt vor dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping, aber das US-Handelsdefizit sei zu gross.
Die neuen Zölle sollen einem ranghohen Regierungsbeamten zufolge ab dem 24. September erhoben und schrittweise bis Jahresende auf 25 Prozent erhöht werden.
Apple-Lautsprecher ausgenommenVon der ursprünglichen Sanktionsliste heruntergenommen wurden nun einige Technologieprodukte wie Apple-Lautsprecher und -Uhren sowie ähnliche Geräte und Fitnessarmbänder von Fitbit. Ebenfalls ausgenommen wurden Kindersitze für Autos und Fahrradhelme.
Reaktionen aus ChinaIn einer ersten Reaktion auf Trumps Ankündigung sagte der chinesische Handelsminister Zhong Shan, ein Handelskrieg nütze keiner Seite. Der einzige Weg sei eine Zusammenarbeit zwischen beiden Staaten.
Der von den USA betriebene Unilateralismus und Protektionismus sei zum Nachteil sowohl der USA wie auch Chinas. Darüber hinaus beschädige er die Weltwirtschaft.
Der Vizechef der chinesischen Wertpapieraufsicht Fang Xinghai, warf Trump vor, die Atmosphäre für neue Gespräche «vergiftet» zu haben. Vize-Regierungschef Liu He setzte nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg für Dienstagmorgen eine Sitzung an, um über Reaktionen zu beraten.
Medienberichten zufolge erwägt China, durch gezielte Exporteinschränkungen für Bauteile und andere Güter die Lieferketten von US-Konzernen zu treffen und so Druck auf die Trump-Regierung auszuüben.
Auch Japan zeigte sich besorgt. Wirtschaftsminister Toshimitsu Motegi rief beide Seiten am Dienstag auf, rasch eine Lösung für den Konflikt zu finden. Zölle und Gegenzölle könnten nicht im Interesse irgendeines Staates sein, sagte Motegi.
Die beiden grössten Volkswirtschaften der Erde überziehen sich seit Anfang Juli mit Straf- und Vergeltungszöllen auf Waren im Volumen von bisher insgesamt 100 Milliarden Dollar. (SDA)
ZÜRICH - Spontan auf die Piste wird zur Hauptsaison ein immer teureres Vergnügen. Wer aber flexibel ist, kann von dynamischen Preisen bei Tageskarten profitieren. Neu machen dabei auch Engadin St. Moritz und Zermatt mit.
Ski anschnallen und losfahren – so einfach war der Tagesausflug in den Schnee einmal. Wer aber diesen Winter auf die Bretter will, tut gut daran, den Ausflug im Voraus zu planen. Denn immer mehr Skigebiete setzen auf dynamische Preise. Statt fixer Preise sind die Kosten für (Mehr-) Tageskarten von Buchungszeitpunkt, Nachfrage und weiteren Faktoren abhängig.
Jüngstes Beispiel ist Engadin St. Moritz GR. Seit Anfang Monat läuft bei schönstem Spätsommerwetter bereits der Vorverkauf für die Wintersaison 2018/2019. In den ersten zwei Wochen sicherten sich Skihungrige Tickets für rund 3000 Skitage, wie der Tourismusverein am Montag mitteilte. Besonders beliebt seien Wochenpässe für die Weihnachtswoche ab dem 23. Dezember 2018 und ab dem 10. Februar 2019.
Ab 45 FrankenWer jetzt schon zugeschlagen hat, kam gegenüber dem Vorjahr deutlich günstiger weg. Ein Preisbeispiel zeigt: Eine vierköpfige Familie konnte für die Sportferienwoche im Vergleich zum vergangenen Jahr 257 Franken sparen. Noch grösser ist der Spareffekt gegenüber der bevorstehenden Saison. Denn wer erst kauft, wenn er fährt, zahlt im Gebiet Engadin St. Moritz nun mehr. Spontan-Skifahrer müssen damit rechnen, dass ihr Skipass etwa am 27. Dezember über 100 Franken kostet!
Die dynamischen Preise im Engadiner Skigebiet starten bei 45 Franken. Den absoluten Minipreis gibt es aber schon jetzt nur vor Weihnachten und dann wieder im April. Dazwischen bewegen sich die Preise vereinzelt bei 52 und sonst bei 59 bis 72 Franken. «Wer mindestens 15 Tage vor dem Skitag bucht, profitiert von bis zu 30 Prozent Rabatt, auch in der Hochsaison», versprechen die Verantwortlichen.
Zermatt wird flexibelAuch die Skiregion Zermatt VS führt ab Anfang November dynamische Preise ein. Der Online-Preiskalkulator steht ab Anfang Oktober bereit. Die Folge der neuen Preisgebung laut den Organisatoren: Stark günstiger wird Skifahren in der Nebensaison, etwas teurer dafür zur Hauptsaison. Dazwischen sollen die Preise dem Niveau des Vorjahres entsprechen.
Andere Gebiete kennen Dynamic Pricing schon länger. In Laax GR liegt der Bestpreis bei 49 Franken, im Gebiet Arosa Lenzerheide GR gehts bei 35 Franken los. Auch das dritte Skigebiet im Topcard-Verbund Davos-Klosters GR hält Tagespreise flexibel. Sogar nur zehn Franken bezahlt in Andermatt UR, wer wochentags vom 7. bis 18. Januar eine Tageskarte im Voraus löst. Kleinere Destinationen machen wetterabhängige Preise. «Wetter grau – Preise wow!», heisst es ganzjährig bei den Rigi-Bahnen. Diese Woche können Schlechtwettergäste am Samstag 28.80 Franken sparen.
Saas-Fee sucht 66'666 BestellerAuch bei Saisonabos sind Frühbucher besser dran. Allerdings ist man jetzt in Andermatt schon zu spät. Den Rabatt von 200 Franken gabs nur bis zum 21. Mai. In zwei Stufen läuft der Vorverkauf in Portes du Soleil. 904 Franken zahlen Käufer bis zum 7. Oktober, die nächsten anderthalb Monate 1017 Franken. 284 Franken kann sparen, wer sich bis Mitte Dezember seinen Saisonpass für die Jungfrau-Region besorgt.
Zum dritten Mal in Folge bietet Saas-Fee VS das Saisonabo zum Tiefstpreis. Allerdings erst, falls sich bis Ende Oktober 66'666 Besteller registrieren. Beim Preis von 255 Franken würde die Grossbestellung auf einen Schlag fast 17 Millionen in die Kasse der Bergbahnen spülen. Aktuell fehlen aber noch über 25'000 Bestellungen.
Statt tieferem Preis mehr Leistung bietenOnline günstig, an der Kasse teurer: Auch so ködern manche Destinationen Gäste. Ab kommender Saison tut dies das Skigebiet Stoos SZ. Wer sein Ticket oder seine Saisonkarte im Internet kauft, spart zwei beziehungsweise 15 Franken. Ziel ist es, die Kassen in den Spitzenzeiten zu entlasten und allenfalls langfristig Personal einzusparen. Ohne Anstehen in der Schlange sind Skifahrer zudem schneller auf der Piste.
Statt auf dynamische Preise setzen manche Wintersportorte auf Extras: Von Gratisfahren für Kinder, zusätzlichen Karten für andere Skigebiete oder Gratisausflügen beim Kauf eines Saisonpasses bis zu Tageskarten mit Rückgabemöglichkeit ist die Bandbreite gross.
Die Vielfalt der Angebote macht es für Skifahrer und Snowboarder nicht einfach, jedenfalls nicht, wenn der Preis ein wichtiger Faktor ist.
Aber: «Kurzfristig profitiert der Gast in den meisten Fällen von tieferen Preisen. Wie sich die Situation aber mittel- bis langfristig entwickelt, bleibt abzuwarten», sagt Tourismus-Experte Jürg Stettler von der Hochschule Luzern. Steige die Zahl der Skitage nicht, dann könnte eine Bereinigung unter den Skigebieten bevorstehen.
Die US-Regierung will im kommenden Jahr deutlich weniger Flüchtlinge ins Land lassen als bisher.
Die US-Regierung will im kommenden Jahr deutlich weniger Flüchtlinge ins Land lassen als bisher. Geplant sei eine Obergrenze von 30'000 Menschen für das Wirtschaftsjahr 2019 (Oktober 2018 bis September 2019), sagte US-Aussenminister Mike Pompeo am Montag in Washington.
Das wären 15'000 weniger als im laufenden Wirtschaftsjahr 2018 - hier galt eine Begrenzung auf 45'000 Menschen. Pompeo sagte dennoch, die USA gehörten zu den grosszügigsten Ländern bei der Aufnahme von Flüchtlingen.
Unter Obama waren es noch über 100'000Tatsächlich hat die Regierung von Präsident Donald Trump die Aufnahmebereitschaft für Schutzsuchende aus aller Welt Stück für Stück drastisch gesenkt.
Trumps Vorgänger Barack Obama hatte das Maximum zum Ende seiner Amtszeit 2016 noch bei 110'000 Flüchtlingen festgesetzt - für das darauffolgende Wirtschaftsjahr 2017.
Trump schlug einen rundum restriktiveren Kurs in der Migrationspolitik ein, was auf grosse Kritik bei seinen Gegnern stösst, seine Anhängerschaft allerdings begeistert. (SDA)
Romy Dollé liess sich von ihrem Mann Dave scheiden, weil er fremdging. Die Erfahrung von Untreue musste auch Judith Weber machen. Doch sie dachte nicht mal im Traum daran, ihren Mann Franz deshalb zu verlassen.
Siebzehn Jahre galten die beiden als Traumpaar. Doch als Dave Dollé (49) seiner Ehefrau vor zwei Jahren einen Seitensprung beichtete, bedeute dies das Aus des Traums. Dies trotz einer Ehe-Therapie! «Genutzt hat sie nichts, ich wusste, ich würde ihm nie wieder vertrauen können», erklärt Romy Dollé (47) ihren Entscheid zur endgültigen Trennung (im BLICK). Die Ehe zwischen dem ehemaligen Leichtathletik-Star und der Fitnesstrainerin ist inzwischen geschieden, auch weil er offenbar mit der anderen Frau ein Kind gezeugt hat.
Doch muss sexuelle Untreue ein zwingender Grund zur Trennung sein? «Nein», sagt Judith Weber (86). Die ehemalige Journalistin ist seit 46 Jahren mit einem berühmten Mann verheiratet: dem Umweltschützer Franz Weber (91). Der charismatische Kämpfer für Natur und Kultur, der zusammen mit Brigitte Bardot (84) gegen die Robbenjagd in Kanada protestierte und Delphi in Griechenland vor der Zerstörung bewahrte, kostete seinen Erfolg bei den Frauen bis ins hohe Alter aus. «Franz hatte viele Affären neben mir», sagt Judith Weber. «Doch keine Frau schaffte es, unsere Ehe zu zerstören. Das war für mich auch immer eine grosse Genugtuung.»
Für Romy Dollés Entscheid, sich von ihrem Ehemann wegen dessen Affäre scheiden zu lassen, hat Judith Weber wenig Verständnis. «Ich habe nie daran gedacht, Franz wegen eines Seitensprungs zu verlassen. Das hätte unser gemeinsames Lebenswerk, die von uns aufgebaute Stiftung und unsere Familie, beschädigt oder sogar zerstört», sagt sie.
Weber arbeitet momentan sogar an einem Buch über ihr Leben an der Seite des umtriebigen Charmeurs, der heute in einer Seniorenresidenz lebt. «Viele Frauen meiner Generation werden sich im Buch erkennen, und deren Kinder wiederum werden sich an den eigenen Vater erinnern», glaubt sie.
Dass sie mit ihrer Ansicht Kritik einfangen kann, nimmt die Autorin gerne in Kauf. Eine lange Beziehung sei ein Krampf, sagt sie. Man müsse lernen, verständnisvoll zu sein, die Macken des Partners zu akzeptieren, ohne dabei selber zugrunde zu gehen. Judith Weber kam zugute, dass Franz nicht ihr erster, sondern dritter Ehemann ist. «Deshalb weiss ich, auf was es bei einer Beziehung wirklich ankommt», sagt sie. «Wichtig ist die seelische, ideelle und auch intellektuelle Verbundenheit.» Und natürlich das Entscheidendste überhaupt in einer Beziehung: «Wer liebt, der kann auch verzeihen. Franz war immer die Liebe meines Lebens und bleibt das bis zum heutigen Tag.»
Liebe Leserinnen und Leser. Haben Sie Ihrem untreuen Partner/in auch schon mal verziehen? Melden Sie sich mit Ihrer Geschichte unter der Mailadressse community@blick.ch oder auf unserer WhatsApp-Nummer 079 813 8041.
BERN - Kommende Woche debattiert der Nationalrat über die Lockerung der Waffenexporte. Der Bundesrat wartet ab, wie das Parlament entscheidet. Er hofft, seinen eigenen Entscheid ohne Gesichtsverlust rückgängig machen zu können.
Bereitet die Landesregierung bei den Waffenexporten ihr Rückzugsgefecht vor? «Aus institutionellem Respekt» ist der Bundesrat bereit, den Entscheid des Parlaments zu einer Motion der BDP abzuwarten, bevor er entscheidet, ob Waffen künftig in Bürgerkriegsländer exportiert werden sollen, schreibt sie. Der BDP-Vorstoss will der Regierung das Waffenexport-Dossier aus der Hand nehmen und das Parlament über Änderungen der Exportregeln entscheiden lassen.
Der Bundesrat anerkennt in seiner Antwort auf die Motion, dass die Anpassung der Kriegsmaterialverordnung «kontrovers diskutiert» wird. Er stellt sich aber dennoch gegen seine eigene Entmachtung beim Waffenexport-Dossier. Der Nationalrat befindet kommende Woche über die Motion, der Ständerat entscheidet später.
Bundesrat lässt sich eine Brücke bauenBDP-Chef Martin Landolt (50) findet, es gehöre sich, «dass der Bundesrat zuwartet, bis das Parlament unsere Motion behandelt hat». Aber die Landesregierung sendet mit ihrem Abwarten noch ein anderes Signal aus: Das Parlament soll dem Bundesrat eine Brücke bauen, damit er seinen Entscheid mit möglichst geringem Gesichtsverlust ungeschehen machen kann.
Denn der Druck auf die Landesregierung ist enorm: Die Korrektur-Initiative hat in Rekordzeit 43'000 Unterstützer gefunden, die je vier Unterschriften zusagen. Im Augenblick ihrer tatsächlichen Lancierung würde die Volksinitiative stehen. Sie will nicht nur die Ausweitung der Waffenexporte auf Bürgerkriegsländer verhindern, sondern auch die Lieferung in Staaten, die die Menschenrechte missachten, rückgängig machen.
Diesen drohenden Vertrauensentzug kann die Exekutive einfach nicht ignorieren. So ist die Antwort auf die BDP-Motion des Bundesrats eben auch eine Einladung ans Parlament, ihm einen Ausweg zu eröffnen.
Rheinmetall hätte besser geschwiegenZudem wächst der Druck auch mit tatkräftiger Unterstützung der Rüstungsindustrie: Am Montag hatte ein Sprecher der Rüstungsfirma Rheinmetall Air Defence in den Zeitungen der AZ-Medien gesagt, sie verlasse das Land, wenn die Schweiz ihre Waffenexportregeln nicht lockere. Diese Drohung der früheren Oerlikon Contraves kommt schlecht an – gerade auch bei bürgerlichen Politikern. Die Kommunikation sei unglücklich, sagt etwa die freisinnige Nationalrätin Corina Eichenberger (63). «Es wäre besser gewesen, das Unternehmen hätte geschwiegen.»
BDP-Chef Landolt findet, wenn ein Unternehmen nicht fähig sei, sich so aufzustellen, dass es nicht von Bürgerkriegen profitieren müsse, sei dessen Strategie fraglich. «Andere Rüstungsfirmen bauen Minensuchgeräte, die sogar noch gefördert werden können. Hier führend zu sein – das wäre zukunftsgerichtet.»
Für GLP und CVP betreibt Rheinmetall «Erpressung»CVP-Sicherheitspolitiker Alois Gmür (63) geht gar noch weiter: «Das ist jenseits! Die Aussage von Rheinmetall ist reine Erpressung.» Ein Begriff, den auch GLP-Nationalrat Beat Flach (53) benutzt. Gmür sagt, er könne sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Lockerung der Exporte den Ausschlag dafür geben würde, dass Rheinmetall bleibt oder eben die Schweiz verlässt. «Und falls doch, dann ist es halt so. Auf solche Firmen können wir verzichten.»
SVP-Nationalrat David Zuberbühler (39) doppelt nach. Eine starke heimische Rüstungsindustrie sei ihm aus Gründen der Unabhängigkeit zwar wichtig. Wenn das Unternehmen mit einem möglichen Wegzug aber Parlament und Bundesrat drohe, «gibt Rheinmetall den Waffenexportgegnern Auftrieb».
«Bundesrat soll für einmal Grösse zeigen»Zu diesen Exportgegnern gehört SP-Nationalrätin Priska Seiler Graf (50). Sie sagt: «Mit Säbelrasseln erreicht man selten sein Ziel. Dass Rheinmetall der Schweiz gedroht hat, ist sehr schlecht angekommen.»
Sie nimmt aber auch den Bundesrat ins Gebet: «Ich hätte mir gewünscht, dass der Bundesrat die breite Ablehnung und das riesige Unverständnis für die Ausweitung der Waffenexporte nicht einfach nur zur Kenntnis nimmt, sondern auch einmal Chuzpe, ja sogar Grösse zeigt, seinen eigenen Fehler einzugestehen. So würde die Regierung an Ansehen gewinnen.»
Noch hat die Landesregierung diesen Schritt nicht gewagt. Bis der Ständerat frühestens in den Wintersession über die BDP-Motion befindet, bleibt noch Zeit.
RICKENBACH LU - Ein kleiner Hund biss die siebenjährige Granita auf einer Quartierstrasse in Rickenbach LU ins Gesicht. Die Hundehalterin lief einfach davon, statt der Kleinen zu helfen. Granitas Mutter ist entsetzt.
Zwei Passanten bringen am Abend des 5. September die kleine Granita (7) blutüberströmt und weinend heim zu ihrer Mutter Arbije Berisha (29). Diese erstarrt vor Schock. «Mein Herz tat richtig weh beim Anblick meiner kleinen, verletzten Tochter», sagt sie zu BLICK.
Was vorangegangen war, erfährt sie erst nach und nach aus den Erzählungen von Granita und deren Freundinnen. Mit zwei weiteren Mädchen spielte die Siebenjährige abends in der Moosmattstrasse in Rickenbach LU. Da kommt ein kleiner Hund angelaufen. «Ich mag Hunde, ich streichle sie immer», erzählt die Kleine.
Doch als sie sich zu ihm herunterbückt, springt ihr das Tier unvermittelt ins Gesicht, noch bevor sie es berührte. «Er biss mich genau hierhin, ich musste sehr fest weinen», sagt Granita und zeigt auf die Stelle über ihrem rechten Auge. Dort bleibt eine drei Zentimeter lange Narbe von der Beissattacke zurück.
Und nicht nur das: Granita könnte traumatisiert sein, glaubt die Mutter. «Sie hat nach dem Vorfall ein paar Mal nachts ins Bett gemacht. Meine Tochter schläft auch nicht mehr so gut und träumt unruhig. Das Ganze tut mir einfach so weh.»
Frauchen lief einfach weiterBesonders schlimm findet die junge Mutter das Verhalten der Hundehalterin. Denn statt sich um das Kind zu kümmern, lief die einfach weiter. «Wie konnte sie mein blutendes Mädchen einfach so zurücklassen, ohne sich um sie zu kümmern?», fragt sich Arbije Berisha.
Als Granita heimkam, brachten sie die Eltern ins Spital. Dort musste die Wunde mit einem halben Dutzend Stichen genäht werden – Granita blieb vier Tage lang im Spital.
Die Familie hatte unmittelbar nach dem Hundebiss auch die Polizei angerufen. «Doch die kam nicht vorbei, weder an den Tatort noch ins Spital», klagt die Mutter an. Sie mussten später auf dem Posten Anzeige erstatten.
Jeden Tag durchs QuartierBisher wurde das Frauchen samt Hund nicht ermittelt. Keine Überraschung für Arbije Berisha: «Die Polizei hat sie auch nicht wirklich gesucht.» Seither läuft die Mutter jeden Tag durchs Quartier und hofft, die Halterin anzutreffen, die ihr die Kinder mit einem kurzen, blonden Bob beschrieben hatten. «Vielleicht stellt sie sich nach den Medienberichten ja auch der Polizei, aber ehrlich gesagt, glaube ich nicht daran. Die hat doch Angst, dass ihr Hund eingeschläfert wird.»
Für viel wahrscheinlicher hält die Mutter, dass Granita den Hund wiedersieht. Es handle sich um einen kleinen, weissen, langhaarigen, vermutlich von der Rasse Shih Tzu. «Ich hoffe einfach, dass der Hund nie wieder zubeisst. Kein Kind soll das erleben müssen.»
Der Bundesrat vertagt seinen Entscheid zur Lockerung von Waffenexporten und überlässt ihn letztlich dem Parlament. Das ist nicht sehr mutig – und könnte trotzdem zu einem guten Ende führen.
Die erfreulichste Nachricht wäre gewesen: Der Bundesrat verzichtet auf das Lockern der Waffenexport-Regeln. Weil er eingesehen hat, dass sein Ansinnen unter jedem Aspekt falsch ist und staatlich geförderte Unmoral viele Bürger empört – zum Glück und zu Recht. Kapitulation vor dem besseren Argument ist nicht Feigheit, Einsicht ist nicht Schwäche. Der Bundesrat hätte ein eindrückliches Zeichen von Stärke setzen können.
Nicht mutig, aber akzeptabelEr hat sich anders entschieden. Weniger mutig zwar, aber akzeptabel. Nämlich: Beschluss vertagt. Zuerst soll das Parlament darüber befinden, ob es künftig die Regeln für Waffenexporte selber festlegen und die Regierung hier entmachten will.
Nun sind die Volksvertreter am Drücker. Sie haben es in der Hand, in der wichtigen Frage von Waffenexporten Verantwortung zu übernehmen. Tun sie es nicht, untergraben sie ihre eigene Bedeutung.
Niemand verliert das GesichtUnd dann können sie entscheiden, ob die Schweiz wirklich Waffen in Bürgerkriegsländer liefern soll. Niemand verliert das Gesicht, wenn das Parlament «stopp!» zu dieser Ungeheuerlichkeit sagt. Dafür gewinnt das Land, dessen Bevölkerung die Politiker vertreten: an humanitärer Glaubwürdigkeit, moralischer Integrität und menschlichem Anstand.
VEYRAS VS - Alain F. (†61) freute sich auf die baldige Pensionierung. Doch seine Partnerin tötete ihn bei einem Streit. Die Frau aus Kamerun (42) sitzt in Haft.
Alain F.* (†61) freute sich auf seine baldige Pensionierung. Der Strassenarbeiter hatte sein Studio in Veyras VS bereits auf Ende Jahr gekündigt. Dort wohnte der Walliser seit knapp zwei Jahren mit seiner kamerunischen Freundin (42). Er wollte seinen Ruhestand an einem anderen Ort geniessen.
Doch so weit kommt es nicht. Am Samstagabend geraten Alain F. und seine Freundin in der Wohnung in einen heftigen Streit. Für ihn endet er tödlich.
Alain F. erliegt noch am gleichen Abend seinen schweren Verletzungen im Spital. Seine Freundin wird verhaftet, seither sitzt die Afrikanerin in Untersuchungshaft.
Er liess sich von seiner Frau scheidenDas Paar wohnte in einer Mehrfamilienhaussiedlung im Dorf. Kontakt zu anderen hatten die beiden kaum. Die Freundin ist Anwohnern unbekannt. «Er wollte zurück in sein Heimatdorf», sagt eine Nachbarin. «Mit der Frau hatten wir keinen Kontakt.»
Alain F. wohnte vorher in Lens VS, zusammen mit seiner Ehefrau und einem Sohn. Als er die Frau aus Kamerun kennenlernt, zieht er zu Hause aus. «Er hat uns seine Freundin aus Afrika nie vorgestellt», sagt ein Cousin. «Seit er auszog, kam er nur noch selten zu uns.»
F. war in Scheidung. «Er sagte, im November sei es so weit», so die Nachbarin. «Wir haben am Samstagabend alles mitbekommen. Es war schrecklich. Alain war doch immer so freundlich.»
Über die Tatwaffe schweigen Polizei und Staatsanwaltschaft. Auch über das Mordmotiv. Wollte sich Alain F. von seiner Freundin trennen? Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein.
* Name geändert
Der 30-jährige Aargauer K.B. bleibt in Bulgarien in U-Haft. Er wurde letzte Woche mit einem Waffenarsenal im Auto erwischt. Sein Ziel war die syrische Stadt Idlib.
Drei Gewehre, eine Pistole, eine Machete, mehrere Äxte, 24 Messer und 400 Patronen Munition. Das Auto des Aargauers K. B.* (30) war rappelvoll mit Waffen, als er vergangene Woche allein von Suhr AG in Richtung Osten fuhr. Seit Freitag ist der Schweizer in Bulgarien in U-Haft. Ihm wird Terrorismus und Waffenschmuggel vorgeworfen (BLICK berichtete).
Der Grund für seine über 2100 Kilometer lange Fahrt ist immer noch unklar. Klar ist nur: Der Aargauer wählte seine Route offenbar überlegt aus. Er vermied unnötige Kontrollen an der EU-Grenze: Er erreichte Bulgarien über die Donaubrücke 2 an der rumänisch-bulgarischen Grenze, statt den viel kürzeren Weg durch Serbien zu wählen.
Nacht in 4-Sterne-HotelNach einer Nacht in einem 4-Sterne-Hotel in der bulgarischen Hauptstadt Sofia wurde er am letzten Donnerstag an der türkischen Grenze verhaftet. Am Freitag entschied ein Gericht: K. B. bleibt in Haft, zu gross ist die Fluchtgefahr.
Auch sonst präsentierte sich der Aargauer mit widersprüchlichen Aussagen. Bei der Verhaftung sprach er von seinem Wunsch, in den Krieg gehen zu wollen, um zu kämpfen. Vor Gericht jedoch gab er sich dann aber kleinlaut.
Von Freundin getrenntUnter Tränen erzählte er von der Kündigung bei der Arbeit und der Trennung von der Freundin. Zu seiner Reise und dem gefährlichen Gepäck sagt er: «Ich hatte keine bösen Absichten!» Die Zollbeamten hätten ihn vermutlich falsch verstanden, als es um die Deklaration seines Waffenarsenals ging.
Handelt es sich beim 30-jährigen K. B., der sich sonst als Familienmensch und Feuerwehrmann präsentiert, um einen psychisch Kranken? Die Experten sind sich in dieser Frage uneinig. Er wurde zwar zur Begutachtung in eine Klinik geschickt. Doch ein Gutachten besagt ausdrücklich, dass B. simulieren könnte.