IPI MENA Director Nejib Friji and H.H Shaikh Faisal bin Rashid bin Isa Al Khalifa, Vice President of the Supreme Council for Environment (SCE) discussed the water challenges in the MENA region, in particular the issues of water scarcity and its threat to regional peace and stability on October 17th.
Both parties pledged cooperation in those fields through sustainable development and consolidation with international institutions and organizations to promote water diplomacy locally, regionally and internationally. Bahrain’s United Nations Industrial Development Organization (UNIDO) Director Dr. Hashim Hussein also attended the meeting and pledged support to this endeavor.
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Bonn, 17.10.2019. Am 17. Oktober 1987 versammelten sich in Paris auf Initiative von Pater Joseph Wresinski rund 100.000 Menschen, um mit Nachdruck zu erklären, dass Armut eine Verletzung der Menschenrechte ist. Angeregt durch dieses Großereignis erklärten die Vereinten Nationen 1992 dieses Datum offiziell zum Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut. Heute, mehr als drei Jahrzehnte nach dem Ereignis von Paris, gilt die Beseitigung der Armut immer noch als „die größte globale Herausforderung“, wie unlängst das hochrangige politische Forum der Vereinten Nationen (HLPF) für nachhaltige Entwicklung betonte. Da die vergangenen Jahrzehnte eine deutliche Verringerung extremer Armut gebracht haben, mag dies wie eine Übertreibung erscheinen. 1990 lebte mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung in extremer Armut (von der Weltbank definiert als Einkommen unter 1,90 $ pro Tag). Bis 2015 sank dieser Wert auf ein Zehntel. Soweit also gute Nachrichten. Doch weil sich die weltweite Verringerung der Armut in jüngster Zeit verlangsamt hat, spricht vieles dafür, dass Armutsbekämpfung weiterhin ganz oben auf der Tagesordnung steht: Als Folge der Verlangsamung wird die Welt voraussichtlich das Ziel der Beseitigung der Armut bis 2030 verfehlen, vor allem wenn die prognostizierten negativen Folgen des Klimawandels in Bezug auf Armut eintreten. Um diesen Trend umzukehren, ist ein besseres Verständnis von Armut erforderlich.
Sowohl das Ziel für nachhaltige Entwicklung (SDG) 1 als auch der Internationale Tag für die Beseitigung der Armut fordern, Armut und Elend in all ihren Formen überall zu beenden. Diese Verpflichtung hat zwei Implikationen. Erstens ist es notwendig, über eine auf Einkommensmangel basierende Armutskonzeption hinauszugehen und die Mehrdimensionalität von Armut anzuerkennen. Dies bedeutet, Armut als Mangel an hinreichender Bildung, Gesundheit, menschenwürdiger Arbeit und anderen wichtigen Dimensionen menschlichen Lebens zu betrachten. In einer aktuellen Studie haben wir gezeigt, dass das Niveau der multidimensionalen Armut viel höher ist als das der Einkommensarmut. Überdies war der Rückgang der multidimensionalen Armut zwischen 2000 und 2012 deutlich geringer als der der Einkommensarmut. Zum Zweiten sind die Erfolge bei der Armutsbekämpfung sowohl beim Einkommen als auch bei der multidimensionalen Armut in einzelnen Regionen sehr unterschiedlich. Die globale Verringerung der Armut wurde von China und anderen asiatischen Ländern getragen. Einige Regionen haben nur sehr geringe Verbesserungen verzeichnet. Die absolute Zahl der Menschen, die in Subsahara-Afrika in extremer Armut leben, nimmt sogar zu. Dort leben 85 Prozent der Bevölkerung mit einem täglichen Einkommen, das unter dem Preis einer Tasse Kaffee in New York liegt. Zugleich werden ländliche Gebiete in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen von den nationalen Regierungen vernachlässigt. Ihre Armutsquoten sind im Durchschnitt etwa drei- bis viermal so hoch wie in städtischen Gebieten.
Diese Entwicklungen zeigen, dass business as usual nicht überall die Armut in all ihren Formen beseitigen wird. Entscheidungsträger müssen unterschiedliche Strategien verfolgen. Auch wenn Wirtschaftswachstum weiterhin wichtig ist, um Wohlstand und Arbeitsplätze zu schaffen, ist es weder ausreichend noch ökologisch nachhaltig, vor allem darauf zu setzen. Die Bekämpfung der Armut erfordert vielmehr Sozialpolitiken, insbesondere Programme zur sozialen Sicherheit. Die Erfahrungen mit großangelegten Programmen, insbesondere mit social cash transfer-Programmen in Lateinamerika, zeigen, dass derartige Instrumente sehr effektiv sein können, wenn es darum geht, niemanden zurückzulassen. Sie reduzieren erfolgreich Ungleichheit und damit sowohl Einkommens- als auch multidimensionale Armut. Die Zahl der Programme und ihr Umfang sind auch in Asien schnell gewachsen. Die Situation in Subsahara-Afrika ist jedoch ganz anders, wie ein aktueller Bericht des UNDP verdeutlicht, der die anhaltende Armut in der Region teilweise erklärt. Trotz der Tatsache, dass das Recht auf sozialen Schutz in einer wachsenden Zahl von Verfassungen genannt wird und trotz der zunehmenden Zahl von Sozialprogrammen, müssen schätzungsweise 87 Prozent der Bevölkerung in Subsahara-Afrika ohne jegliche Sozialleistungen auskommen.
Der 1988 verstorbene Pater Joseph Wresinski würde sich sicherlich über die weltweiten Fortschritte bei der Armutsbekämpfung seit der Kundgebung in Paris freuen. Sein Aufruf zum Handeln sollte jedoch in den Köpfen von Entscheidungsträgern lebendig bleiben, wenn wir die Armut endgültig überwinden wollen. In diesem Sinne muss die Beseitigung der Armut im Zentrum der internationalen Agenda bleiben, auch wenn sich das jüngste UN-HLPF-Treffen auf die akute Klimakrise konzentrierte; dabei sollte der Fokus auf Synergien mit Klimaschutzmaßnahmen liegen. Politische Anstrengungen müssen den Ländern in Afrika südlich der Sahara Vorrang geben, in denen Armut im Wesentlichen unverändert geblieben ist, sowie ländlichen Gebieten, die bei der Verteilung nationaler Ressourcen immer noch benachteiligt werden. Systeme der sozialen Sicherheit bieten praktikable Lösungen, doch ist es wichtig, ihre Qualität zu verbessern und die staatliche Eigenverantwortung für die Programme zu erhöhen. Schließlich kann die Forschung eine wichtige Rolle spielen, insbesondere durch die Entwicklung besserer Verfahren zur Messung von Armut. Nur wenn wir besser verstehen, wer die Armen sind, wo sie leben und worin die Ursachen der Armut liegen, können wir effektivere Politiken entwickeln und die Armut ein für alle Mal beseitigen.
Zusammenfassung:
Am 20. September hat die Bundesregierung ein Klimapaket beschlossen, mit dem die Klimaziele 2030 in den Sektoren Verkehr und Gebäude erreicht werden sollen. Doch bereits jetzt ist absehbar, dass der vorgeschlagene CO2-Preispfad und der anschließende Emissionshandel mit festgelegter Preisobergrenze als alleinige Instrumente nicht ausreichen. Insbesondere im Verkehrssektor werden die Maßnahmen die Emissionen nicht annähernd genügend mindern, zeigen die Berechnungen des DIW Berlin zur Lenkungswirkung. Trotz Senkung der EEG-Umlage und erhöhter Entfernungspauschale werden die öffentlichen Haushalte durch die CO2-Bepreisung per Saldo bis zu zwölf Milliarden Euro im Jahr mehr einnehmen. Die privaten Haushalte mit niedrigen Einkommen werden dabei deutlich stärker belastet als die mit hohen Einkommen.
While Islamic State are in decline in Syria and Iraq they are expanding other places - notably Southeast Asia. Here transnational jihadism is on the rise, but the dynamics differ from other places. Mona Kamwal Sheikh and three other researchers explores new trends in transnational jihad in Southeast Asia
Tiden op til denne uges valg i Mozabique har været præget af kraftig uro. Valget kan føre til en reel forandring af fordelingen af magt i landet, hvor regeringspartiet Frelimo har siddet hårdt på magten i mange år, men måske bliver nødt til at dele den med oppositionspartiet Renamo, der står stærkt i 5 ud af landets 10 provinser. Spørgsmålet er imidlertid, om valgresultatet i sidste ende bliver respekteret: Hvis ikke kan der være meget mere uro forude.
Zusammenfassung:
Studie auf Basis von SOEP-Daten – Generation der 68er bleibt häufiger auch nach dem Renteneintritt ehrenamtlich aktiv – Anstieg des Engagements geht aber auch auf junge Menschen zurück – Pflicht zum Engagement für bestimmte Altersgruppen wäre nicht zielführend, stattdessen sollten flexible und niedrigschwellige Angebote für alle geschaffen werden, die ehrenamtlich aktiv sein wollen
Fast jede dritte in Deutschland lebende Person ab 17 Jahren – insgesamt also rund 22 Millionen – engagiert sich ehrenamtlich. Der Anteil der ehrenamtlich Aktiven lag im Jahr 2017 bei rund 32 Prozent und damit um fünf Prozentpunkte höher als im Jahr 1990. Sowohl junge Erwachsene als auch Rentnerinnen und Rentner sind zunehmend bereit, beispielsweise in Vereinen, Initiativen oder der Flüchtlingshilfe freiwillig mit anzupacken. Das sind zentrale Ergebnisse einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), die auf repräsentativen Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) basiert.
Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), ist von der Bundesregierung in den neu gegründeten Deutsch-Französischen Rat der Wirtschaftsexperten berufen worden. Die Einrichtung des Rates geht auf den Vertrag von Aachen zurück, mit dem Deutschland und Frankreich ihre bilateralen Beziehungen auf eine neue Stufe gehoben haben. Der Rat ist unabhängig und soll insbesondere der deutschen und der französischen Regierung Empfehlungen zu wirtschaftspolitischen Themen geben, die im gemeinsamen Interesse beider Länder liegen.
Weitere Mitglieder des Rates sind auf deutscher Seite Nicola Fuchs-Schündeln, Clemens Fuest, Christoph Schmidt und Isabel Schnabel. Auf der französischen Seite wurden Agnès Benassy-Quéré, Christian Gollier, Philippe Martin, Xavier Ragot und Katheline Schubert berufen.
Bonn, 14.10.2019. Wetterextreme und Katastrophen, die durch die globale Erwärmung verursacht werden, wie Überschwemmungen, Hurrikane und Hitzewellen, erhalten zunehmend Aufmerksamkeit in den Medien und den politischen Debatten. Schleichende Folgen des Klimawandels wie der Anstieg des Meeresspiegels, die Versauerung der Ozeane, der Rückzug der Gletscher, die Degradation von Böden und der Verlust der biologischen Vielfalt sind ebenfalls schwerwiegend und dürfen nicht übersehen werden.
Im Jahr 2013 erkannten die Vertragsparteien der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) die zunehmenden Klimarisiken an und schufen den Warschauer Internationalen Mechanismus für Verluste und Schäden (WIM). Der WIM leistet Entwicklungsländern technische Hilfe, um bleibende Verluste und Schäden infolge des Klimawandels zu vermeiden, zu minimieren und zu beheben. In der kommenden Woche trifft sich das Exekutivkomitee (ExCom) des WIM in Bonn, um unter anderem darüber zu diskutieren, wie es seine Aktivitäten unter dem Dach der UNFCCC am besten koordinieren kann. Dieses Treffen ist auch deshalb von besonderer Bedeutung, weil im Dezember bei der UN-Klimakonferenz (COP25) in Chile Struktur, Mandat und Wirksamkeit des WIM auf dem Prüfstand stehen werden.
Aktuelle wissenschaftliche Befunde des Weltklimarats (IPCC) geben alarmierend klare Einschätzungen zu den beobachteten und potenziellen Klimafolgen ab. Der Sonderbericht 2018 über die Auswirkungen der globalen Erwärmung von 1,5 °C weist auf einen erheblichen Unterschied zwischen den Auswirkungen einer globalen Erwärmung um 1,5 °C gegenüber 2 °C hin. Der Sonderbericht über Klimawandel und Land (2019) bewertet den Verlust von Nutzflächen durch Wüstenbildung und extreme Bodenerosion, samt ihrer Folgen für landwirtschaftliche Produktion und Ernährungssicherheit. Der kürzlich veröffentlichte Sonderbericht über die Ozeane und die Kryosphäre in einem sich ändernden Klima beleuchtet die Folgen von großen Schäden an Eisschilden und Gletschern, einer schrumpfenden Schneedecke und schwindendem Eis in der Arktis, auftauenden Permafrostböden und deren Auswirkungen auf die menschlichen Lebensbedingungen. Der aktuelle Global Assessment Report on Biodiversity and Ecosystem Services der Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES) betont zudem die Kaskadeneffekte einer raschen Zerstörung von Natur und Biodiversität. Was all diese Berichte miteinander verbindet, ist die Dringlichkeit von Maßnahmen zum Aufbau von Resilienz – nicht nur gegenüber plötzlich einsetzenden Extremereignissen, sondern auch gegenüber den schleichenden Auswirkungen des Klimawandels.
Selbst wenn die globale Erwärmung auf 1,5 °C begrenzt werden kann, bleiben enorme Risiken von Verlusten und Schäden bestehen. Die damit verbundenen Auswirkungen auf Armut, Gesundheit und menschliche Sicherheit haben langfristige Auswirkungen auf nachhaltige Entwicklung. Soziale, wirtschaftliche und politische Faktoren, z. B. die Nutzung und Bewirtschaftung von Land- und Wasserressourcen, sind ein wesentlicher Teil der Risikogleichung. Schon jetzt tragen Meeres-, Land- und Süßwasserökosysteme die Hauptlast der kumulativen Folgen von Übernutzung und Verschmutzung. Diese Effekte erhöhen das Risiko von Verlusten und Schäden durch langsam ablaufende Prozesse.
Ein integrierter, kohärenter, koordinierter und langfristiger Ansatz für das klimabezogene Risikomanagement ist erforderlich, um der Komplexität der Risiken und der Vielzahl von Reaktionsmöglichkeiten bei langsam auftretenden Ereignissen gerecht zu werden. Dies spiegelt sich auch in Artikel 8 des Pariser Abkommens wider, der „die Rolle der nachhaltigen Entwicklung bei der Verringerung des Risikos von Verlusten und Schäden“ hervorhebt. Maßnahmen zur Minderung von Verlusten und Schäden sollten mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) sowie mit weiteren Prozessen und Institutionen, die die Klima- und Entwicklungspolitik heute prägen, in Einklang stehen.
Dem WIM fehlt jedoch derzeit die Anbindung an andere internationale Prozesse und Institutionen. Eher früher als später sollte sich der WIM an verschiedenen etablierten Regelwerken orientieren, z. B. (1) „Land Degradation Neutrality“ gemäß der UN-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD), (2) den Aichi-Zielen der Konvention über die biologische Vielfalt (CBD) und vor allem (3) der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Eine enge Verzahnung kann dazu beitragen, die mit allmählich auftretenden Klimafolgen verbundenen Risiken gezielter anzugehen. Dies kann in verschiedenen Sektoren von Nutzen sein, etwa der Gesundheit, beim sauberen Wasser, der Bodenproduktivität und der Biodiversität. Es wird ebenfalls von zentraler Bedeutung für eine erfolgreiche Umsetzung sein, ein breites Spektrum von Akteuren auf lokaler und regionaler Ebene, darunter der Privatsektor, öffentlich-private Partnerschaften, Städte und Regionen, einzubeziehen.
Mit der Sitzung des Exekutivkomitees in der nächsten Woche und der bevorstehenden COP25 in Chile befindet sich der WIM in einer kritischen Phase. Den Governance-Mechanismus zu stärken wird entscheidend sein, um auf nationaler Ebene Maßnahmen zur Bewältigung langsam auftretender Klimarisiken zu ermöglichen. Die bevorstehende Überprüfung des WIM bietet hierzu eine gute Gelegenheit – sie sollte genutzt werden.
Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften geht in diesem Jahr an Abhijit Banerjee, Esther Duflo und Michael Kremer für ihre Arbeit zur Linderung globaler Armut. Dazu ein Statement von Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin):
Die Verleihung des Nobelpreises für Wirtschaft an Abhijit Banerjee, Esther Duflo und Michael Kremer ist eine exzellente Wahl. Es hat wohl selten Wirtschaftsnobelpreisgewinner gegeben, die das Leben so vieler Menschen so verbessert haben. Durch konkrete Vorschläge und Programme konnte die Arbeit der Gewinner und der Gewinnerin einen Beitrag leisten, mehrere hundert Millionen Menschen weltweit in den vergangenen 20 Jahren aus der Armut zu holen und ihnen bessere Zukunftsperspektiven zu eröffnen. Die Arbeit von Banerjee, Duflo und Kremer zeigt, dass die Wirtschaftswissenschaften sehr wohl nicht nur für die Politik, sondern für die Menschen insgesamt hilfreich sein können. Gerade die Makroökonomie und auch die Wirtschaftswissenschaften in Deutschland sollten sich die Praxisorientierung dieser Forschung zum Vorbild nehmen.
Zum ersten Mal wird eine Frau ein DAX-30-Unternehmen führen: Jennifer Morgan tritt bei SAP gemeinsam mit Christian Klein die Nachfolge von Bill McDermott an. Dazu ein Statement von Katharina Wrohlich, Leiterin der Forschungsgruppe Gender Economics am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin):
Dass mit Jennifer Morgan erstmals eine Frau an die Spitze eines der 30 größten DAX-Unternehmen rückt, ist eine sehr positive und ermutigende Nachricht. Von ihr könnte eine hohe Strahlkraft ausgehen: Eine Vorstandsvorsitzende eines DAX-30-Konzerns ist sehr sichtbar und kann damit Frauen auch ganz allgemein helfen, wenn in der Folge geschlechterstereotype Zuschreibungen schneller abgebaut werden und die Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt steigt. Natürlich hängt nicht alles an einer Person und natürlich müssen die Anstrengungen für mehr Frauen in Führungspositionen trotzdem weiterhin verstärkt werden. Denn der Aufholbedarf ist nach wie vor sehr groß: Der Anteil der Vorständinnen in den DAX-30-Unternehmen lag in den vergangenen Jahren konstant unter 15 Prozent, wie das DIW Managerinnen-Barometer zeigt. Die Signalwirkung der SAP-Personale ist dennoch nicht zu unterschätzen.
Money and Security in the South China Sea
Bonn, 09.10.2019. Wissenschaftliches Wissen als Grundlage für Politikgestaltung befindet sich derzeit in der Defensive. Mit gesunder Skepsis allein lassen sich die neu aufkommende Wissenschaftsfeindlichkeit und der Antiintellektualismus nicht erklären. Hat die Wissenschaft vielleicht auch selbst dazu beigetragen?
Die gegen Wissenschaft gerichtete Stimmung hat eine erschreckende Dynamik entwickelt. Klimawandel-Leugner, Impfgegner und Anhänger der Vorstellung, die Erde sei eine Scheibe begründen ihre Überlegungen mit „alternativen Fakten“ und ergänzen sie durch Angriffe auf die Wissenschaft. Zugleich zögern viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, eine öffentliche Debatte zu führen und sich zu verteidigen. Damit – so das Argument – würden sie nicht nur der Anti-Wissenschaftsbewegung Legitimität verleihen, sondern auch den Antiintellektualismus hoffähig machen. Diese Zurückhaltung ist für die Verteidigung von Wissenschaft nicht hilfreich
Zwei Beispiele: In den ersten beiden Monaten 2019 wurden auf den Philippinen rekordverdächtige 8.443 Masernfälle mit mehr als 130 Toten gemeldet. Der Ausbruch wurde auf Ängste vor Impfungen zurückgeführt, die durch Falschinformationen ausgelöst worden waren. Brasiliens neue Regierung fror 43 Prozent des Budgets für das Wissenschaftsministerium ein, kappte 30 Prozent der Mittel für Bundesuniversitäten und setzte mehr als 80.000 Stipendien für junge Forscher aus. Das erste Beispiel zeigt die Bedrohung von Leben durch Misstrauen gegen den Impfschutz. Das zweite Beispiel zeigt, wie ein Land seine Fähigkeit eines Landes selber Wissen zu schaffen und in die eigene Zukunft zu investieren, drastisch verringert.
Die Anti-Wissenschaftsbewegung stellt vier Behauptungen auf, mit denen sie die Wissenschaft angreift. Diesetreffen wunde Punkte im Verhältnis zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Wissenschaftler müssen lernen, dem Misstrauen entgegenzustellen, das so in der Öffentlichkeit geschürt wird.
Im Folgenden daher eine Gegenprüfung dieser Behauptungen:
Erste Behauptung: Wissenschaft beruht auf Dogmen und stellt diese nicht zur Diskussion.
Wissenschaftler müssen immer wieder die Voraussetzungen für qualitativ hochwertige wissenschaftliche Arbeit erklären. Wissenschaft baut nicht auf statischen Dogmen auf, sondern auf Annahmen, die in verschiedenen Phasen überprüft werden: durch theoretische Reflexion, den Austausch von Sichtweisen und durch empirische Forschung. Wissenschaftliche Ergebnisse sind so das Resultat eines Reifungsprozesses. Darüber hinaus sollten wissenschaftliche Experten transparent handeln und – wenn sie in den politischen Diskurs gehen – deutlich kommunizieren, wenn sie politische Schlussfolgerungen aus ihren wissenschaftlichen Einsichten ziehen.
Zweite Behauptung: Wissenschaftler sind voreingenommen.
Wissenschaftler sollten sich nicht scheuen zuzugeben, dass sie selbst Menschen mit Wertesystemen sind, die auf Erfahrungen aufbauen. Sie sollten jedoch sicherstellen, dass diese Wertesysteme ihre wissenschaftliche Arbeit nicht verfälschen. Dafür gibt es wissenschaftliche Methoden und Regeln. Wissenschaftler verpflichten sich auf die Einhaltung dieser Regeln und Methoden, und wissenschaftliche Einrichtungen wie auch Verlagshäuser müssen sicherstellen, dass sich alle Mitglieder an diese Regeln und Methoden halten.
Dritte Behauptung: Wissenschaftler sind unfähig, brauchbare Lösungen zu liefern.
Wissenschaftler werden oft als Orakel dargestellt, die keine konkreten Lösungen bieten. Zwar können Wissenschaftler politikrelevante Inputs erarbeiten und unterschiedliche Szenarien oder das Kosten-Nutzen-Verhältnis bestimmter politischer Maßnahmen analysieren. Sie sollten aber stets deutlich machen, dass komplexen Problemen in der Regel nicht mit einfachen Lösungen beizukommen ist und dass es nicht ihre gesellschaftliche Aufgabe ist, politische Entscheidungen zu treffen. Lösungen orientieren sich an Wertentscheidungen, die nicht von Wissenschaftlern, sondern von Politikern getroffen werden. Wissenschaftler sollten sich laut und deutlich zu Wort melden, wenn ihre wissenschaftlichen Ergebnisse von politischen Akteuren missbraucht werden.
Vierte Behauptung: Wissenschaftler predigen die Rettung des Planeten und fliegen dennoch zu Auslandskonferenzen, die Tonnen von Emissionen verursachen.
Wissenschaftler fahren auf Konferenzen, um Ideen auszutauschen, Forschungsergebnisse vorzustellen und sich der kritischen Auseinandersetzung mit Kollegen zu stellen. Sie erfahren dort von neuen Studien und vernetzen sich mit anderen Forschungseinrichtungen. Das ist wichtig. Dennoch sollten Wissenschaftler überlegen, ob sie lediglich akademischen Tourismus betreiben oder ob ihre Teilnahme an Konferenzen oder ihre Feldforschung im Ausland die dabei entstehenden Umweltwirkungen rechtfertigt oder sogar aufwiegt.
Worum geht es uns?
Die Wissenschaft hat empfindliche Stellen, an denen sie getroffen werden kann. Kritik ist dann wohlfeil, wenn sie sich selber nicht an Wahrheit und Logik, den Grundpfeilern von Wissenschaft, orientiert, dies aber von der Wissenschaft einfordert. Wohlfeile Kritik nennt weder Quellen noch führt sie Nachweise oder deckt Plagiate auf. Wir Wissenschaftler müssen unser Anliegen nicht nur auf Fakten zurückführen, wir müssen die Fakten auch interessant und reizvoll machen, indem wir Licht auf den eigentlichen Zweck unseres Tuns werfen – nämlich das menschliche Wohlergehen zu fördern.
Zusammenfassung:
Einhaltung der Pariser Klimaschutzziele erfordert höhere Emissionsreduktionsziele in Europa für 2030 – Modellrechnungen zeigen Szenarien, mit denen verschärftes Klimaschutzziel kostenideal erreicht werden kann – Anzustrebender Energiemix benötigt zeitnahen und massiven Ausbau erneuerbarer Energien – Atomkraft und CO2-Abscheidetechnologien werden für Klimaschutz nicht benötigt
Um die Pariser Klimaschutzziele einzuhalten, reicht es nicht, die Emissionen in Europa bis 2030 im Vergleich zum Jahr 1990 um 40 Prozent zu senken. Stattdessen müssten sie um 60 Prozent reduziert werden, was nur mit einer strikten Transformation des europäischen Energiemix zu erreichen ist. Um dem Pariser Zwei-Grad-Ziel gerecht zu werden, muss im Jahr 2040 fast die gesamte Stromerzeugung aus Solar-, Wind- und Wasserkraft bestritten werden. Auch die jüngsten Beschlüsse der deutschen Klimapolitik werden dieser Verantwortung nicht gerecht. Dies sind die Ergebnisse einer aktuellen Modellstudie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Sie berechnet, wie sich ein zukünftiges europäisches Energieangebot zusammensetzen müsste, um den ambitionierten Klimaschutzzielen gerecht zu werden und die dadurch entstehenden Kosten möglichst gering zu halten.
Das Bundeskabinett hat die Wiedereinführung der Meisterpflicht für insgesamt zwölf Handwerke beschlossen. Dazu eine Einschätzung von Karl Brenke, Arbeitsmarktexperte des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin):
Die Argumente für die Rückkehr zum Meisterzwang sind wenig überzeugend. Ziel sei es, dass „die Qualität im Handwerk gestärkt“ wird; der Meister stehe für „Innovationskraft“. Die Kundinnen und Kunden können jedoch selbst entscheiden, ob die Bäckerei schmackhaften Kuchen anbietet, ob Fliesen und Parkett fachgerecht verlegt oder die Haare wunschgemäß geschnitten werden. Tatsächlich hat die Liberalisierung des Handwerksrechts von 2004 zu einer enormen Gründungswelle geführt – auch von Handwerkern aus anderen Teilen der EU. Dadurch wurde der Wettbewerb belebt und es sind auch zahlreiche neue Arbeitsplätze entstanden. Diese Erfolge sollen nun offenbar rückgängig gemacht werden. Denn durch den Meisterzwang wird der Wettbewerb begrenzt. Das kann nur zu höheren Preisen führen. Da vom drohenden Meisterzwang vor allem Bauhandwerke betroffen sein werden, wird sich das besonders beim Bau und der Renovierung von Wohnungen bemerkbar machen. Die Einschränkung des Marktzugangs ist ein Privileg für bestimmte Anbieter. Und Privilegien stärken nicht die Innovationskraft – sie machen nur träge.
Zusammenfassung:
Dank der zunehmenden Freiheit, zwischen Elternschaft und Erwerbstätigkeit zu wählen und die Kinderbetreuung individuell zu gestalten, sind Mütter und Väter heute zufriedener mit ihrem Leben als vor 20 oder 30 Jahren. Das zeigt eine Studie auf Basis von Daten der für Deutschland repräsentativen Langzeitstudie Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) am DIW Berlin, die eine Forschungsgruppe um den Schweizer Soziologen Klaus Preisner erstellt hat. Die Studie wurde kürzlich in der Fachzeitschrift Gender & Society online veröffentlicht.
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