You are here

Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung

Subscribe to Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung feed Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung
Nachrichten und Pressemitteilungen
Updated: 2 months 1 week ago

Marcel Fratzscher: „Die wirtschaftliche Schwäche im Euroraum lässt der EZB keine Wahl“

Thu, 07/25/2019 - 03:45

Zu möglichen Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank meint DIW-Präsident Marcel Fratzscher:

Die Europäische Zentralbank hat einen Kurswechsel signalisiert. Die wirtschaftliche Abschwächung im Euroraum lässt der EZB keine andere Wahl, als eine noch expansivere Geldpolitik umzusetzen. Die EZB wird wohl im September ein ganzes Paket an Maßnahmen bekannt geben. Ich erwarte für September eine Senkung des Einlagezins und für die folgenden Monate einen erneuten Ankauf von Staatsanleihen. Deutschland ist mit seinem Einbruch in der Industrie zum wirtschaftlichen Sorgenland Europas geworden. Statt über die EZB-Geldpolitik zu klagen, muss die Politik in Deutschland einen Kurswechsel vollziehen. Deutschland hat sich zu lange auf die Unterstützung der EZB verlassen und gleichzeitig über die Niedrigzinsen geschimpft. Es ist nun dringend an der Zeit, dass sich Deutschland mit einer expansiveren Finanzpolitik gegen die wirtschaftliche Abschwächung stemmt. Die deutsche Wirtschaft braucht einen binnenwirtschaftlichen Impuls, um die globalen Risiken besser bewältigen zu können.

Atomenergie ist gefährlich und marktwirtschaftlich nicht wettbewerbsfähig

Wed, 07/24/2019 - 12:00
Zusammenfassung:

Untersuchung der Rentabilität von Atomkraftwerken mittels eines betriebswirtschaftlichen Investitionsmodells –Atomenergie ist marktwirtschaftlich nicht wettbewerbsfähig - Atomkraft ist zudem nicht sicher, Narrativ der „sauberen Energiequellen“ darf kein Gehör finden

Die Stromproduktion in Atomkraftwerken ist gefährlich und zudem marktwirtschaftlich nicht wettbewerbsfähig. Sie als saubere Alternative zu fossilen Energieträgern darzustellen, wie an vielen Stellen kolportiert wird, ignoriert die massiven Risiken, die mit dieser Technologie einhergehen.


Jakob Miethe has successfully defended his dissertation

Wed, 07/24/2019 - 03:55

Jakob Miethe, who works at the International Economics department, has successfully defended his dissertation at the Humboldt-Universität zu Berlin.

The dissertation with the title "Offshore Finance and the Economics of Regulation and Reform" was supervised by Prof. Dr. Lukas Menkhoff (DIW Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin) and Prof. Marcel Fratzscher, Ph.D. (DIW Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin).

We congratulate Jakob on his success and wish him all the best for his future career!


Julia Schmieder has successfully defended her dissertation

Wed, 07/24/2019 - 03:40

Julia Schmieder, who works at the Public Economics department, has successfully defended her dissertation at the Freie Universität Berlin.

The dissertation with the title "Essays in Labor and Demographic Economics" was supervised by Prof. Dr. Peter Haan (DIW Berlin, Freie Universität Berlin) and Prof. Dr. Andrea Weber (Central European University).

We congratulate Julia on her success and wish her all the best for her future career.


Stefan Gebauer: „Noch schlechter als ein ungeordneter Brexit wäre nur eine andauernde Hängepartie und Ungewissheit“

Tue, 07/23/2019 - 02:55

Boris Johnson wurde zum neuen Tory-Vorsitzenden gewählt und wird damit aller Wahrscheinlichkeit nach der nächste Premierminister Großbritanniens. Zu den damit verbundenen Aussichten mit Blick auf den Brexit-Prozess eine Einschätzung von Stefan Gebauer, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Konjunkturpolitik am DIW Berlin:

Mit der Wahl von Boris Johnson zum neuen Vorsitzenden der britischen Konservativen und dem näher rückenden Austrittstermin des Vereinigten Königreichs aus der EU dürfte die Sorge um einen ungeordneten Brexit wieder zunehmen. Zwar war es seit der Verschiebung des Brexit-Datums auf spätestens Ende Oktober in London und Brüssel scheinbar etwas ruhiger geworden. Aktuelle Wirtschaftsdaten legen jedoch nahe, dass die mit der Verschiebung weiter genährte Unsicherheit über den Ausgang des Brexit-Dramas die Entwicklung im Vereinigten Königreich auch weiterhin stark belastet. So liegt das britische Pfund, dessen Wert als ein wichtiger Gradmesser des Brexit-Fiebers gilt, derzeit auf dem niedrigsten Niveau seit zwei Jahren. Auch in aktuellen Umfragen spiegelt sich die große Verunsicherung der Unternehmen und der Verbraucherinnen und Verbraucher wider. Zudem zeichnet sich immer deutlicher ab, dass ein ungeordneter Brexit die britische Wirtschaft deutlich stärker als etwa Deutschland und andere Mitgliedstaaten der EU treffen würde. Ob es einem Premierminister Boris Johnson – zu dem er wohl morgen ernannt werden wird – aus dieser Position heraus gelingen wird, seine Forderung nach weitreichenden Nachverhandlungen des ursprünglich mit Brüssel ausgehandelten Austrittsabkommens durchzusetzen, bleibt abzuwarten. Umso wichtiger wäre es, den Brexit-Prozess zeitnah abzuschließen: Die einzig schlechtere Option als ein ungeordneter Brexit wäre wohl nur eine sich weiter hinziehende Hängepartie und eine chronisch werdende Ungewissheit für Unternehmen und Haushalte.

Steuerliche Instrumente der Wohneigentumsförderung

Thu, 07/18/2019 - 02:30
Zusammenfassung:

Deutschland ist, ähnlich wie seine deutschsprachigen Nachbarländer, ein Land der Mieterinnen und Mieter. Mit 51,4 Prozent ist die personenbasierte Wohneigentumsquote im Jahr 2017 im europäischen Vergleich besonders niedrig (Eurostat, 2019). In Österreich ist sie mit 55 Prozent unwesentlich höher (2017), in der Schweiz mit 42,5 Prozent niedriger (2016) (ebd.). Für diese Länderunterschiede sind in der Literatur verschiedene Gründe angeführt worden, darunter auch die unterschiedlich starke politische Förderung von Wohneigentum (Atterhög, 2005). Hierbei ist die steuerliche Behandlung von Wohneigentum besonders bedeutend, da sie die Entscheidung von Haushalten (mieten oder kaufen) und damit die Neutralität der Wohnformen maßgeblich beeinflussen kann. Das Ziel dieses Beitrags ist es, die Neutralität der steuerlichen Regulierung in den deutschsprachigen Ländern zu messen, um einerseits methodisch zu testen, ob diese Regulierung in Indexdaten abgebildet werden kann, und um andererseits eine Datengrundlage für weitere historisch-vergleichende Untersuchungen zu schaffen. Denn die Idee, dass die eigentümerfreundliche Steuergesetzgebung auf die Wohneigentumsquote wirkt, wird in gängigen, ad-hoc und Querschnittserklärungen zwar häufiger angeführt, aber in der international vergleichenden Forschung sind bisher Wohnungspolitikindikatoren nicht verbreitet und damit Wirkungsanalysen politischer Instrumente selten. Dieser Beitrag möchte daher mit der Kodierung von Indizes der wohnungsspezifischen Steuergesetzgebung in vier relevanten Feldern in den drei Ländern einen ersten methodischen und empirischen Beitrag leisten.


Staatlich geförderter Mietkauf kann einkommensschwachen Familien Weg in eigene vier Wände ebnen

Wed, 07/17/2019 - 10:24
Zusammenfassung:

Mietkaufmodell könnte mehr Menschen den Erwerb einer Immobilie und damit den Aufbau von Vermögen erlauben – Monatliche Zahlungen würden sich Berechnungen zufolge im Rahmen aktueller Mieten bewegen – Kosten für den Staat hielten sich im Rahmen – Herausforderungen beispielsweise bei Auswahl der Mietkaufberechtigten

Mit staatlicher Anschubfinanzierung und monatlichen Mietkaufzahlungen zum Immobilieneigentümer werden: Das könnte für viele junge Familien mit kleinen und mittleren Einkommen ein Weg sein, sich vor immer stärker steigenden Wohnkosten zu schützen und gleichzeitig Vermögen aufzubauen. Ein entsprechendes Mietkaufmodell schlagen Markus Grabka aus dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), und Peter Gründling, der als freier Finanzberater tätig ist, vor.


Marcel Fratzscher: „Es ist gut, dass Ursula von der Leyen verspricht, deutsche Tabus zu brechen“

Wed, 07/17/2019 - 09:26

Zur Wahl von Ursula von der Leyen als Präsidentin der EU-Kommission meint DIW-Präsident Marcel Fratzscher:

Ursula von der Leyen ist eine exzellente Wahl als neue Präsidentin der Europäischen Kommission. Sie hat ihr europäisches Herz am richtigen Fleck und wird Europa einen wichtigen Schritt voranbringen können. Nach 50 Jahren hat wieder eine Deutsche das wichtigste Amt in Europa inne und übernimmt so eine bedeutsame Verantwortung für ganz Europa. Wir Deutschen sollten uns jedoch keiner Illusion hingeben, denn Ursula von der Leyen wird als Kommissionspräsidentin europäisch, und nicht deutsch Denken und Handeln. Europäisch und Deutsch sind aber keine Widersprüche. Ursula von der Leyen hat in den letzten Tagen einen klugen Instinkt und großes Verhandlungsgeschick bewiesen. Sie hat gezeigt, dass sie kompromissbereit ist und trotzdem eine klare Vision für Europa vertritt. Es ist bemerkenswert, dass Frau von der Leyen versprochen hat, als EU-Kommissionspräsidentin auch wichtige deutsche Tabus zu brechen. So hat sie mit ihren Forderungen nach Flexibilität in der Finanzpolitik und bei den Schulden, für eine Rückversicherung für Arbeitslose, für Mindestlöhne in ganz Europa, für die Vollendung der Bankenunion mit einer Einlagensicherung und der Stärkung von Frauenrechten wohl bewusst rote Linien der Bundesregierung und vor allem der CDU überschritten. Dies ist ein wichtiges Signal, dass sie unabhängig und glaubwürdig handeln wird. Die geringe Mehrheit im europäischen Parlament schwächt sie nicht, sondern verpflichtet sie lediglich zur Gestaltung einer ausgewogenen Kommission mit Vertreterinnen und Vertretern der wichtigsten Parteienfamilien. Die SPD hat mit ihrem Widerstand gegen die Ernennung von Ursula von der Leyen sich selbst und auch Europa einen Bärendienst erwiesen. Ich erwarte, dass die SPD sich nun konstruktiv in die Gestaltung der Inhalte der europäischen Agenda einbringt.

The Impact of Mobile Money in Developing Countries

Tue, 07/16/2019 - 11:00
Zusammenfassung:

Mobile money is a success story in terms of facilitating account ownership and payments in developing and emerging countries. Today, telecommunication companies offer mobile money services across more than 90 countries. The most popular services are deposits and instant digital money transfers between users. Widespread mobile money adoption is boosting financial inclusion, reducing in transaction costs and facilitating successful consumption smoothing and risk sharing among users. Nonetheless, mobile money is also associated with heterogeneous effects and risks among the poor and vulnerable populations. This article reviews the recent literature on the impact of mobile money in developing countries.


SOEP User Conference 2020 - Call for Papers veröffentlicht

Mon, 07/15/2019 - 05:03

SAVE THE DATE: 9.-10. Juli 2020, in Berlin!

Der Call for Papers für unsere SOEP2020 - 14th International German Socio-Economic Panel User Conference ist online.

SOEP-ForscherInnen aller Disziplinen sind eingeladen,sich mit einem Abstract zu bewerben. Das Hauptthema der Konferenz und der Keynotes lautet "Inequalities and Their Subjective Perceptions in a Changing World".

Mehr Informationen (in englisch) auf unserer  Konferenzhomepage.


Claudia Kemfert: „CO2-Steuer ist Mittel erster Wahl“

Fri, 07/12/2019 - 11:51

In einem Sondergutachten hat sich der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung möglichen Reformen in der Klimapolitik gewidmet. Dazu ein Statement der DIW-Energieökonomin Claudia Kemfert:

Auch die Wirtschaftsweisen kommen zu dem Schluss, dass ein wichtiger Baustein wirksamen Klimaschutzes eine CO2-Bepreisung ist. Da die Erweiterung des EU-Emissionsrechtehandels auf die Sektoren Wärme und Verkehr kompliziert und langwierig wäre, schlägt die Studie als Übergangslösung die Einführung der nationalen CO2-Bepreisung entweder über die Entwicklung eines Emissionsrechtehandels für die Sektoren Wärme und Verkehr in Deutschland oder die Einführung einer allgemeinen CO2-Steuer vor. Letzteres wäre aus meiner Sicht die bessere Variante: Die Einführung einer CO2-Steuer ist leichter umsetzbar, sorgt für Transparenz und kann über eine Erhöhung des Steuersatzes zu einer adäquaten Lenkungswirkung führen. Sie bringt Planungssicherheit, da Investoren heutige Investitionsentscheidungen vor dem Hintergrund fällen, dass der CO2-Preis stark steigen wird und sich die Emissionsminderung auszahlt. Zudem kann das Steueraufkommen leicht rückerstattet werden – zum einen, um soziale Ungleichheiten zu vermeiden und zum anderen, um finanzielle Anreize für mehr Klimaschutz zu geben, etwa über eine Förderung der Elektromobilität und der energetischen Gebäudesanierung. Die Ausweitung des EU-Emissionsrechtehandel auf die sogenannten Non-ETS-Sektoren, also Verkehr und Wärme, hätte hingegen entscheidende Nachteile. Die Preise würden insbesondere im Verkehrssektor sehr stark steigen. Das Vorhaben wäre zudem in juristischer Sicht ein schwieriges Unterfangen und die Abstimmung innerhalb der EU könnte bis zu zehn Jahre dauern – Zeit, die wir in Sachen Klimaschutz nicht mehr haben. Und selbst dann wäre fraglich, wie effektiv eine solche Reform wäre. Ein einheitlicher CO2-Preis wäre sehr hoch, die CO2-Vermeidungskosten sind in den einzelnen Sektoren jedoch sehr unterschiedlich. Vor allem die Industrie würde dann tatsächlich Gefahr laufen, nicht mehr im Wettbewerb bestehen zu können. Man sollte also durchaus unterschiedliche CO2-Bepreisungen zulassen. Die daraus abgeleitete Alternative der Einführung eines Emissionsrechtehandels für die Sektoren Wärme und Verkehr nur in Deutschland wäre aber auch keine gute Lösung: Sie wäre administrativ enorm aufwendig, was zu ungeheuer hohen Transaktionskosten führen würde. Der einzige Vorteil läge in der möglichen Anschlussfähigkeit an das Europäische Emissionsrechtehandelssystem. Eine Reform der Energiesteuern sollte daher Mittel erster Wahl sein. Sie ist ohnehin längst überfällig, denn fossile Energien werden seit langem zu gering, Strom hingegen zu hoch besteuert. Es bietet sich somit an, eine Steuerreform im Energiebereich auf den CO2-Gehalt auszurichten – mit einer CO2-Abgabe würde man mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Gleichzeitig muss natürlich klar sein, dass sie kein Allheilmittel sein kann, sondern eine Maßnahme von vielen nötigen.

Do Default Assignments Increase Savings of the Poor? Empirical Evidence

Fri, 07/12/2019 - 11:00
Zusammenfassung:

Although households in developing and emerging countries are relatively poor, there is potential to save. For example, one study estimates that up to 8.1% of a poor household’s budget in such countries is spent on so-called temptation goods, like alcohol, tobacco, and festivals (Banerjee and Duflo, 2007). At the same time, many households are aware of the fact that they do not save enough. They name factors like self-control problems and family obligations as reasons why they cannot save more. In high income countries, default assignments already facilitate decision making in many areas of life. Among others, these could not just successfully increase organ donation rates (Johnson and Goldstein, 2003) but also retirement savings (Thaler and Benartzi, 2004). With the increased supply of formal financial services in the developing world, default assignments are also a promising and cost-effective tool for these households. Prominent studies on whether and how default assignments increase the savings of the poor are summarized below.


Martin Bruns has successfully defended his dissertation

Thu, 07/11/2019 - 12:04

Martin Bruns, who works at the Forecasting and Economic Policy department, has successfully defended his dissertation at the Freie Universität Berlin.

The dissertation with the title "Essays in Empirical Macroeconomics: Identification in Vector Autoregressive Models and Robust Inference in Early Warning Systems" was supervised by Prof. Dr. Helmut Lütkepohl (DIW Berlin, Freie Universität Berlin) and Prof. Dr. Dieter Nautz (Freie Universität Berlin).

We congratulate Martin on his success and wish him all the best for his future career!


Tatsiana Kliatskova has successfully defended her dissertation

Thu, 07/11/2019 - 11:19

Tatsiana Kliatskova, who works at the Macroeconomics department, has successfully defended her dissertation at the Freie Universität Berlin.

The dissertation with the title "Essays in International Finance" was supervised by Prof. Dr. Helmut Lütkepohl (DIW Berlin, Freie Universität Berlin) and Prof. Marcel Fratzscher, Ph.D. (DIW Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin).

We congratulate Tatsiana on her success and wish her all the best for her future career.


Khalid ElFayoumi has successfully defended his dissertation

Thu, 07/11/2019 - 11:06

Khalid ElFayoumi, who works at the Macroeconomics department, has successfully defended his dissertation at the Freie Universität Berlin.

The dissertation with the title "Heterogeneity in Macro-Finance: The Role of Disaggregate Dynamics in Aggregate Fluctuations" was supervised by Prof. Dr. Helmut Lütkepohl (DIW Berlin, Freie Universität Berlin) and Prof. Marcel Fratzscher, Ph.D. (DIW Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin).

We congratulate Khalid on his success and wish him all the best for his future career!


Mindestlohn: Nach wie vor erhalten ihn viele Beschäftigte nicht

Wed, 07/10/2019 - 09:57
Zusammenfassung:

Mehr als eine Million Beschäftige, denen der Mindestlohn zugestanden hätte, bekamen im Jahr 2017 weniger als 8,84 Euro pro Stunde – Trotz Mindestlohnerhöhung hat sich die positive Lohnentwicklung in unterster Lohngruppe nicht fortgesetzt – „Fair Pay“-Plakette könnte Anreize für Arbeitgeber setzen

Seit gut vier Jahren gilt in Deutschland ein allgemeiner Mindestlohn – doch nach wie vor erhalten ihn viele anspruchsberechtigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht. Das zeigen neue Berechnungen auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), die bisherige Zahlen zur Nichteinhaltung des Mindestlohns für das Jahr 2017 – das aktuellste, für das entsprechende Daten vorliegen – fortschreiben. Demzufolge wurden selbst bei einer konservativen Schätzung mindestens 1,3 Millionen Beschäftige, denen der Mindestlohn zugestanden hätte, in ihrer Haupttätigkeit unterhalb des Mindestlohns in Höhe von damals 8,84 Euro pro Stunde bezahlt. Hinzu kamen rund eine halbe Million Beschäftigte, die in einer Nebentätigkeit weniger als den Mindestlohn erhielten. „Nach wie vor bekommen in Deutschland viele Beschäftigte nicht den Stundenlohn, der ihnen gesetzlich zusteht“, fasst Studienautor Markus Grabka, der die neuen Zahlen gemeinsam mit Alexandra Fedorets und Carsten Schröder berechnet hat, das zentrale Ergebnis der Studie zusammen.


Alexander S. Kritikos: „Griechenland hat riesiges Reformprojekt noch vor sich“

Mon, 07/08/2019 - 09:43

Zum Ausgang der griechischen Parlamentswahlen äußert sich Alexander Kritikos, Leiter der Forschungsgruppe Entrepreneurship am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Potsdam, wie folgt:

Viereinhalb Jahre unnötiger wirtschaftlicher Stillstand haben in Griechenland hoffentlich ihr Ende gefunden. Das griechische Volk hat die erste populistische Links-Rechts-Regierung in der EU abgewählt und die nächste konservative Regierung mit einer komfortablen Mehrheit ausgestattet –auch in Griechenland wahrscheinlich die letzte Ein-Parteien-Regierung auf längere Zeit. Und diese Mehrheit wird der nächste Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis brauchen, denn es liegt eine herkulische Aufgabe vor ihm. Der Staatsapparat ist immer noch ineffizient, die öffentliche Verwaltung funktioniert schlecht und Produktmärkte sind überreguliert. Das Steuersystem ist unzuverlässig, die Bürokratie überbordend, die Justiz lahm, zahllose sich widersprechende Verwaltungsvorschriften belasten den unternehmerischen Alltag. All das lässt den Blick der Investoren nach wie vor auf andere Länder richten. Die nächste Regierung muss diese Strukturreformen angehen, die alle vorherigen Regierungen der vergangenen zehn Jahre nicht angehen wollten oder nicht angehen konnten. Die Regierung Tsipras hinterlässt zusätzlichen Ballast, insbesondere auf der Einnahmenseite des Staates. Die Steuer- und Abgabenschraube wurde völlig überdreht, hinzu kommt ein geschwächtes Bankensystem – 40 Prozent aller Bankkredite werden unregelmäßig bedient. Griechenland hat also ein riesiges Reformprojekt noch vor sich. Für dieses Projekt wurde Mitsotakis nun von den Märkten mit vielen Vorschusslorbeeren versehen. Damit ihm die notwendigen Reformen gelingen, reicht es aber nicht, ein umfassendes Programm systematisch ins Werk zu setzen. Mitsotakis muss aus den Fehlern vorheriger Regierungen, deren Mitglied auch er selbst war, lernen und für mehr Unterstützung bei der Umsetzung der Reformen sorgen. Eine solche Unterstützung ist eine Bringschuld der Politik. Das Reformprojekt wird sich also nur umsetzen lassen, wenn es Mitsotakis gelingt, nicht nur seine Minister, sondern Politiker auf allen Ebenen, insbesondere in den Kommunen, ebenso wie die Ministerialbürokratie und die griechische Bevölkerung von einem solchen Reformprozess zu begeistern. Dazu muss diese Regierung sich endlich vom allumfassenden Staatsdirigismus, der dieses Land umgibt, verabschieden, mit der Vetternwirtschaft bei der Besetzung von Posten aufhören und die Verantwortung für einen solchen Reformprozess auf eine viel größere Zahl von Schultern verteilen. Nur durch die breite Einbindung von Akteuren wird es Mitsotakis gelingen, das anstehende Reformprojekt mit Leben zu füllen.

DIW Berlin analysiert Klima- und Verteilungswirkungen eines CO2-Preises im Wärme- und Verkehrssektor

Fri, 07/05/2019 - 11:37
Zusammenfassung:

Simulation zeigt: CO2-Bepreisung ab 2020 würde Heiz- und Kraftstoffverbrauch sowie CO2-Emissionen reduzieren, reicht allerdings nicht, um Klimaziele in den einzelnen Sektoren zu erreichen – Rückerstattung des Steueraufkommens an Haushalte („Klimabonus“) und Senkung des Strompreises verhindern, dass Haushalte zu stark belastet werden – Haushalte mit niedrigem Einkommen können sogar entlastet werden

Eine Belastung jeder Tonne CO2, die in Deutschland im Wärme- und im Verkehrssektor produziert wird, würde den Verbrauch von Heiz- und Kraftstoffen reduzieren und die klimaschädlichen Emissionen mindern und sie ließe sich auch so gestalten, dass Haushalte finanziell nicht stark darunter leiden. Ein solcher Schritt reicht aber keinesfalls aus, um die Klimaziele insbesondere im Gebäude- und im Verkehrssektor zu erreichen, und müsste durch andere Maßnahmen ergänzt werden. Das sind die zentralen Ergebnisse von Simulationsrechnungen, die Forscherinnen und Forscher am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) im Auftrag des Bundesumweltministeriums durchgeführt haben.


Pages

THIS IS THE NEW BETA VERSION OF EUROPA VARIETAS NEWS CENTER - under construction
the old site is here

Copy & Drop - Can`t find your favourite site? Send us the RSS or URL to the following address: info(@)europavarietas(dot)org.