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Nachrichten und Pressemitteilungen
Updated: 2 months 1 week ago

Angleichung der Lebensverhältnisse in Ost und West: Gemischte Bilanz 30 Jahre nach dem Mauerfall

Wed, 11/06/2019 - 09:51
Zusammenfassung:

Studie vergleicht Entwicklung der Lebensbedingungen seit der Wiedervereinigung – Neue Länder haben aufgeholt, liegen aber weiterhin zurück – Ländliche Prägung Ostdeutschlands und ungünstige Bevölkerungsstruktur sind wichtige Ursachen, die auch einige westdeutsche Regionen belasten – Regional differenzierte Stadt-Land-Vergleiche scheinen daher künftig angebrachter als pauschale Ost-West-Vergleiche

30 Jahre nach dem Mauerfall ergibt sich mit Blick auf das Ziel, in Ost- und Westdeutschland gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen, eine gemischte Bilanz. Auf der einen Seite haben sich die beiden Landesteile einander angeglichen: So ist die Arbeitslosigkeit in den neuen Ländern im Vergleich zu den Nachwendejahren deutlich gesunken, auch bei der Wirtschaftskraft holte der Osten auf. Wanderungssalden sind inzwischen ausgeglichen, Lebenserwartung und Lebenszufriedenheit liegen heute deutlich höher als noch vor drei Jahrzehnten. Auf der anderen Seite hinken die neuen Länder im Vergleich zu den alten in vielen Bereichen weiterhin hinterher, nicht nur bei der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit: Die Bevölkerung ist infolge von Abwanderung und sinkenden Geburtenraten nach der Wiedervereinigung älter als im Westen, der Anteil der Niedriglohnbeschäftigen und auch die Arbeitslosenquote höher.


Befragte in Deutschland finden ihr eigenes Einkommen häufiger gerecht als andere EuropäerInnen

Wed, 11/06/2019 - 08:30
Zusammenfassung:

Aktuelle Studie untersucht, wie gerecht Erwerbseinkommen in Deutschland im Vergleich zum europäischen Durchschnitt empfunden werden – Mehrheit in Deutschland und Europa bewertet niedrige Einkommen als ungerechterweise zu niedrig – Das eigene Bruttoeinkommen wird in Deutschland häufiger als gerecht bewertet als im europäischen Mittel – Befragte in Deutschland stimmen häufiger dem Leistungsprinzip zu als der europäische Schnitt

Die Einkommensungleichheit ist in vielen europäischen Ländern nach wie vor sehr groß und hat gerade in Deutschland in den letzten Jahren noch zugenommen. Doch Ungleichheit muss nicht per se ungerecht sein. Mit der Ende Oktober veröffentlichten 9. Welle des European Social Survey (ESS) liegen zum ersten Mal europaweite, repräsentative Daten vor, die es erlauben Gerechtigkeitseinstellungen und die Unterscheidung in gerechte und ungerechte Ungleichheiten in Europa umfassend und vergleichend zu beleuchten.


DIW GC graduate receives Ernst Reuter award

Tue, 11/05/2019 - 01:26

Dr. Annika Schnücker, who graduated in 2018, is receiving this year's Ernst-Reuter-Preis for Outstanding Young Scientists at Freie Universität, Berlin.

She is being honored for her dissertation "Model Selection Methods for Panel Vector Autoregressive Models," which is selected as one of the 5 most outstanding dissertations of 2018 at Freie Universität, Berlin.

Georg Weizsäcker, Dean of the Graduate Center, and Helmut Lütklepohl, first supervisor of the dissertation, congratulate her earning this distinguished award.


Jürgen Schupp: „Das Bundesverfassungsgericht stärkt die Grundrechte von Langzeitarbeitslosen“

Tue, 11/05/2019 - 00:24

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts über Leistungskürzungen bei BezieherInnen von Arbeitslosengeld II kommentiert Jürgen Schupp, Vize-Direktor des Sozio-oekonomischen Panels am Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), wie folgt:

Das heutige Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) zur Rechtmäßigkeit von Sanktionen ist durchaus wegweisend. Ab morgen besteht für viele betroffene Langzeitarbeitslose Rechtssicherheit darüber, dass ihnen einerseits Mitwirkungspflichten zur Überwindung der eigenen Bedürftigkeit auferlegt werden dürfen, andererseits aber im Falle der Verletzung dieser Verpflichtungen die Leistungen um maximal 30 Prozent gekürzt werden können. Das Urteil stärkt die Rechte der Leistungsberechtigten zudem dadurch, dass das Jobcenter künftig vor finanziellen Sanktionierungen stets die Verhältnismäßigkeit dieser Maßnahme überprüfen muss. Das BVerfG hat heute aber auch festgestellt, dass die Wirksamkeit dieser Leistungsminderung bisher nicht hinreichend erforscht sei. Neben der Sanktionsbeschränkung und -prüfung stärken diese offenkundigen Zweifel an einer vermeintlichen „Alternativlosigkeit“ zu Sanktionen die Grundrechte betroffener Langzeitarbeitslose. Mit welchen Methoden man eine solche Wirksamkeit von sozialpolitischen Maßnahmen wissenschaftlich erforschen kann, haben die diesjährig ausgezeichneten Wirtschaftsnobelpreisträger eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Anhand wissenschaftlich begleiteter Feldexperimente mit einer von Maßnahmen betroffenen Gruppe sowie einer Kontrollgruppe könnte man innerhalb weniger Jahre die Wirksamkeit von Sanktionierungen, aber genauso auch die Wirksamkeit von vollkommener Sanktionsfreiheit – oder bedingungsloser Gewährung von Geldleistungen – empirisch ermitteln. Das Gericht stellt in seiner Begründung fest, dass je länger eine gesetzliche Regelung in Kraft ist, der Gesetzgeber umso stärker in der Pflicht ist, die Wirkung und Angemessenheit konkret zu belegen. Deshalb Mut zu Experimenten!

DIW Konjunkturbarometer Oktober: Hoffnung auf Ende der Talfahrt

Wed, 10/30/2019 - 11:30
Zusammenfassung:

Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) ist im Oktober im Vergleich zum Vormonat leicht gestiegen und liegt nun bei gut 90 Punkten. Zwar dürfte das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland im dritten Quartal gegenüber den vorangegangenen drei Monaten erneut gesunken sein (um 0,2 Prozent). Im laufenden vierten Quartal wird es aber wohl zumindest nicht weiter bergab gehen. Die Wirtschaftsleistung dürfte dann in etwa stagnieren.


Kita-Besuch von Kindern aus geflüchteten Familien verbessert Integration ihrer Mütter

Wed, 10/30/2019 - 09:06
Zusammenfassung:

Studie von ForscherInnen des DIW Berlin und ZEW Mannheim auf Basis von Befragung Geflüchteter – Kitas erleichtern Eltern die Integration, insbesondere Müttern – Nach Deutschland geflüchtete Familien sollten frühzeitig über mit Kita-Besuch verbundene Chancen informiert und genügend Kita-Plätze bereitgestellt werden

Besucht ein Kind aus einer nach Deutschland geflüchteten Familie hierzulande eine Kindertageseinrichtung (Kita), ist vor allem die Mutter deutlich besser in die Gesellschaft integriert. Unter anderem spricht und versteht sie besser Deutsch, hat eine höhere Arbeitsmarktorientierung und vermisst ihr Heimatland weniger. Unter dem Strich sind Mütter mit Kita-Kindern – gemessen an einem Gesamtindex für die Integration – um 42 Prozent besser integriert als nach Deutschland geflüchtete Mütter, deren Kind nicht in einer Kita betreut wird. Das haben ForscherInnen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und des ZEW – Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung  in Mannheim erstmals auf Basis eines repräsentativen Datensatzes belegt. Dafür werteten C. Katharina Spieß und Ludovica Gambaro vom DIW Berlin und Guido Neidhöfer vom ZEW Daten der IAB-BAMF-SOEP-Befragung von nach Deutschland Geflüchteten aus den Jahren 2016 und 2017 aus.


Sophia Schmitz has successfully defended her dissertation

Mon, 10/28/2019 - 09:09

Sophia Schmitz, who works at the Education and Family department, has successfully defended her dissertation at the Freie Universität Berlin.

The dissertation with the title "Child Care, Social Norms and Women's Labor Supply" was supervised by Prof. C. Katharina Spieß (DIW Berlin, Freie Universität Berlin) and Prof. Natalia Danzer (Freie Universität Berlin).

We congratulate Sophia on her success and wish her all the best for her future career.


RatSWD: Aufruf zur Wahlregistrierung und Anmeldung zur 8. KSWD

Fri, 10/25/2019 - 09:54
Registrieren Sie sich zur Wahl des RatSWD

Der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) startet 2020 in seine 7. Berufungsperiode. Er setzt sich für die nutzungsfreundliche Weiterentwicklung der Forschungsdateninfrastruktur für die Sozial-, Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften ein. Mit der sich im Aufbau befindlichen Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) zeichnen sich hierbei große Dynamiken ab, in denen der RatSWD seinen Wählerinnen und Wählern eine starke Stimme geben will.
Für die Wahl der Vorschläge aus der Wissenschaft wird Ihre jeweilige Fachgesellschaft eine Kandidatin und einen Kandidaten aufstellen. Registrieren Sie sich daher bitte bis zum 03.02.2020 im Wahlportal des RatSWD, um an der Wahl teilnehmen zu können: www.ratswd.de/wahl
Die Ergebnisse der Wahl werden auf der 8. Konferenz für Sozial- und Wirtschaftsdaten am 02. und 03.03.2020 in Berlin bekannt gegeben.

Gesellschaft braucht Wissenschaft – Wissenschaft braucht Daten: 8|KSWD am 02./03.03.2020 in Berlin

Die 8. Konferenz für Sozial- und Wirtschaftsdaten (8|KSWD) ist das Austauschforum für empirische Wirtschafts- und Sozialforschung. Erhebungs- und Analysemethoden, Datenquellen und Dateninfrastrukturen stehen zur Debatte.
Schwerpunktthemen der 8|KSWD sind: Evidenzbasierte Politikberatung, FAIRe Registerdaten, Big Data, Datafizierung der Gesellschaft, Kriminalstatistik, Online-Erhebungen, Innovative Zugänge zu sensiblen Daten, Datenerhebung mit Smartphone & Co.
Programm, Anmeldung und weitere Informationen zur 8|KSWD unter: www.ratswd.de/kswd
 
Präsentieren Sie Ihre Forschung auf der 8|KSWD

  • Posterpräsentation mit Elevator Pitch: Bewerben Sie sich mit Ihrer innovativen Forschung mit Daten aus den Forschungsdatenzentren (FDZ) und sichern Sie sich die Chance auf den RatSWD-Posterpreis. Call for Posters unter: https://www.ratswd.de/8kswd/call-for-posters
  • Science Slam: Slammen Sie über Ihre Forschung mit FDZ-Daten. Für den 10-minütigen Kurzvortrag sind Präsentationen, Requisiten, Live-Experimente oder andere Hilfsmittel willkommen. Bewerbungen bitte an: office@ratswd.de
     

Marcel Fratzscher: „Mario Draghi wird als großer Europäer in die Geschichte eingehen“

Thu, 10/24/2019 - 04:35

DIW-Präsident Marcel Fratzscher kommentiert die heutigen Beschlüsse des EZB-Rats:

Die heutige Entscheidung der EZB ist weder spektakulär, noch unerwartet. Sie unterstreicht die Hoffnung der EZB, sich mit ihrer mutigen Entscheidung vom September erst einmal Zeit gekauft zu haben, um die Wirkung der neuen Maßnahmen abwarten zu können. Mario Draghi hat sich nach acht Jahren als Präsident der EZB zu Recht mit Stolz verabschiedet. Er wird als großer Europäer in die Geschichte eingehen, der einen entscheidenden Beitrag für Wohlstand und Einheit in Europa geleistet hat. Die EZB unter Mario Draghi hat Europa vor einer wirtschaftlichen Depression bewahrt und ein Auseinanderbrechen des Euroraums verhindert. Deutschlands heutige sehr gute wirtschaftliche Lage ist nicht trotz, sondern auch wegen der EZB-Geldpolitik möglich geworden. Mario Draghis Versprechen zu tun, „whatever it takes“, um den Euro zu retten, war ein Wendepunkt und die ultimative Feuertaufe, die den Euro unumkehrbar gemacht hat. Er übergibt nun die Leitung einer intakten EZB an Christine Lagarde, die jedoch in den kommenden Jahren vor der großen Herausforderung stehen wird, die EZB zu stärken und zu reformieren. Einige der Kritikpunkte an Mario Draghi — insbesondere aus Deutschland — waren fehlgeleitet und despektierlich. Die EZB, der Euro und Mario Draghi wurden in den vergangenen Jahren zu häufig als Sündenbock für nationale politische Fehler missbraucht. Es ist höchste Zeit, dass wir in Deutschland Mario Draghi für seine Leistungen großen Respekt zollen. Nun braucht der Euroraum auf politischer Ebene Reformen — eine Vollendung von Banken- und Kapitalmarktunion, bessere Regeln bei der Staatsverschuldung und eine engere Koordinierung der Finanzpolitik —, um den Euro nachhaltig zu machen und sein riesiges Potential zu heben.

Hoher Anteil ländlicher Regionen hemmt ostdeutsches Produktivitätswachstum

Wed, 10/23/2019 - 11:10
Zusammenfassung:

Trotz Annäherungsprozess bleibt Produktivität in Ostdeutschland niedriger als in Westdeutschland, im industriellen Sektor beträgt der Rückstand rund 20 Prozent – Starke ländliche Prägung und Produktionsschwäche der weniger stark besiedelten städtischen Räume sind Gründe für Produktivitätsdefizit des Ostens – Maßnahmen des Stadt-Land-Ausgleiches und industrielle Förderung verstädterter Gegenden in Ostdeutschland könnten Ausgleich schaffen

Obwohl sich das ostdeutsche Produktivitätsniveau seit der Vereinigung dem westdeutschen angenähert hat, besteht auch 30 Jahre nach dem Mauerfall eine deutliche Lücke. Wird allerdings der Regionstyp in die Analyse einbezogen, zeigt sich, dass die Unternehmen in vergleichbaren Regionen in Ost und West ähnlich leistungsfähig sind. Das sind die wichtigsten Erkenntnisse einer Analyse, die auf den Ergebnissen einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) für die Bertelsmann Stiftung basiert. „Mit Blick auf die Produktivität sollten wir weniger über einen Ost-West-Unterschied sprechen, sondern uns verstärkt dem deutschlandweit bestehenden Stadt-Land-Gefälle widmen“, so Studienautor Alexander Schiersch, der die Studie gemeinsam mit Heike Belitz und Martin Gornig erstellt hat.


30 Jahre nach dem Mauerfall: Neue Länder bleiben finanzschwach

Wed, 10/23/2019 - 09:52
Zusammenfassung:

Trotz umfangreicher Zahlungen im Länderfinanzausgleich: Wirtschafts- und Finanzkraft der Länder noch immer sehr heterogen – Demografische Entwicklung wird ostdeutsche Flächenländer in kommenden drei Jahrzehnten besonders stark treffen – Gleichwertige Lebensverhältnisse immer schwerer zu erreichen

30 Jahre nach dem Fall der Mauer sind die neuen Länder noch immer finanzschwach – und sie werden es auch in drei Jahrzehnten noch sein. Das ist das zentrale Ergebnis einer neuen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Obwohl im Zuge des Länderfinanzausgleichs seit Einbeziehung der neuen Länder im Jahr 1995 umfangreiche Zahlungen geflossen sind, unterscheiden sich die Länder nach wie vor deutlich in ihrer Wirtschafts- und Finanzkraft. So werden die originären Steuereinnahmen der neuen Flächenländer – Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg – vor der Umverteilung zwischen allen Ländern in diesem Jahr nur bei knapp 61 Prozent des Bundesdurchschnitts liegen. Die in der Studie berechneten Szenarien weisen darauf hin, dass es auch im Jahr 2050, also dann rund 60 Jahre nach dem Mauerfall, nur zwischen 70 und 80 Prozent sein dürften.


Falls das Brexit-Abkommen scheitert: Wie teuer harter Brexit und Verschiebung wären

Fri, 10/18/2019 - 12:23
Zusammenfassung:

Auch wenn sich derzeit ein Brexit-Abkommen abzeichnet: Mehr als drei Jahre nachdem sich die britische Bevölkerung für ein Ausscheiden des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union entschieden hat, sind die Austrittsmodalitäten und die künftigen wirtschaftspolitischen Beziehungen zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU weiterhin unklar. Die anhaltende Unsicherheit belastet die deutsche Konjunktur: Berechnungen des DIW Berlin zeigen, dass das Wirtschaftswachstum in Deutschland aufgrund der Unsicherheit seit dem Referendum um durchschnittlich 0,2 Prozentpunkte pro Jahr niedriger ausgefallen ist, als es ohne Brexit-Entscheidung der Fall gewesen wäre. Insgesamt belaufen sich die Wachstumseinbußen somit auf etwa 0,8 Prozentpunkte seit Juni 2016. Ermutigend ist, dass sich nun ein Brexit-Abkommen abzeichnet. Denn eine Fortsetzung der anhaltenden politischen Hängepartie wäre nicht zwangsläufig mit weniger Wachstumseinbußen verbunden als ein harter Brexit. Ein ungeregelter Austritt Ende Oktober hätte das Wachtum in Deutschland im kommenden Jahr und im Jahr 2021 um 0,6 beziehungsweise 0,2 Prozentpunkte niedriger ausfallen lassen. Ein Abkommen würde konjunkturell die geringsten Kosten verursachen.


Stefan Bach: „Grundsteuer: Einfachere Lösung wäre möglich gewesen“

Fri, 10/18/2019 - 01:36

Die heute vom Deutschen Bundestag verabschiedete Grundsteuerreform kommentiert Stefan Bach, Steuerexperte des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), wie folgt:

Kurz vor knapp ist bei der Grundsteuer doch noch ein tragfähiger Kompromiss herausgekommen. Der Bezug zum gesamten Immobilienwert bleibt erhalten, wird aber auf wesentliche wertbestimmende Merkmale begrenzt. Damit wird die neue Grundsteuer doch nicht das Bürokratiemonster, das zwischenzeitlich im Raum stand. Allerdings hätte man es auch noch einfacher haben können: Eine reine Bodenwertsteuer wäre ökonomisch am sinnvollsten, da sie nur den Wert des Bodens und nicht das auf ihm stehende Gebäude besteuert. Das würde auf Dauer die leistungslose „Bodenrente“ belasten und zudem Anreize für eine stärkere Bebauung von Grundstücken geben. Das Flächenmodell, das zumindest Bayern per Öffnungsklausel einführen will, ist das komplette Gegenteil davon. Es zieht allein die Quadratmeter heran und unterscheidet nicht zwischen dem Filetgrundstück im Villen- und Szeneviertel und schlechten Lagen am Stadtrand. Damit wird die ärmere Bevölkerung relativ belastet und die wohlhabende Bevölkerung relativ entlastet.

Lenkung, Aufkommen, Verteilung: Wirkungen von CO2-Bepreisung und Rückvergütung des Klimapakets

Thu, 10/17/2019 - 10:30
Zusammenfassung:

Am 20. September hat die Bundesregierung ein Klimapaket beschlossen, mit dem die Klimaziele 2030 in den Sektoren Verkehr und Gebäude erreicht werden sollen. Doch bereits jetzt ist absehbar, dass der vorgeschlagene CO2-Preispfad und der anschließende Emissionshandel mit festgelegter Preisobergrenze als alleinige Instrumente nicht ausreichen. Insbesondere im Verkehrssektor werden die Maßnahmen die Emissionen nicht annähernd genügend mindern, zeigen die Berechnungen des DIW Berlin zur Lenkungswirkung. Trotz Senkung der EEG-Umlage und erhöhter Entfernungspauschale werden die öffentlichen Haushalte durch die CO2-Bepreisung per Saldo bis zu zwölf Milliarden Euro im Jahr mehr einnehmen. Die privaten Haushalte mit niedrigen Einkommen werden dabei deutlich stärker belastet als die mit hohen Einkommen.


Ehrenamtliches Engagement in Deutschland deutlich gestiegen

Wed, 10/16/2019 - 10:37
Zusammenfassung:

Studie auf Basis von SOEP-Daten – Generation der 68er bleibt häufiger auch nach dem Renteneintritt ehrenamtlich aktiv – Anstieg des Engagements geht aber auch auf junge Menschen zurück – Pflicht zum Engagement für bestimmte Altersgruppen wäre nicht zielführend, stattdessen sollten flexible und niedrigschwellige Angebote für alle geschaffen werden, die ehrenamtlich aktiv sein wollen

Fast jede dritte in Deutschland lebende Person ab 17 Jahren – insgesamt also rund 22 Millionen – engagiert sich ehrenamtlich. Der Anteil der ehrenamtlich Aktiven lag im Jahr 2017 bei rund 32 Prozent und damit um fünf Prozentpunkte höher als im Jahr 1990. Sowohl junge Erwachsene als auch Rentnerinnen und Rentner sind zunehmend bereit, beispielsweise in Vereinen, Initiativen oder der Flüchtlingshilfe freiwillig mit anzupacken. Das sind zentrale Ergebnisse einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), die auf repräsentativen Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) basiert.


DIW-Präsident Marcel Fratzscher in Deutsch-Französischen Rat der Wirtschaftsexperten berufen

Wed, 10/16/2019 - 04:26

Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), ist von der Bundesregierung in den neu gegründeten Deutsch-Französischen Rat der Wirtschaftsexperten berufen worden. Die Einrichtung des Rates geht auf den Vertrag von Aachen zurück, mit dem Deutschland und Frankreich ihre bilateralen Beziehungen auf eine neue Stufe gehoben haben. Der Rat ist unabhängig und soll insbesondere der deutschen und der französischen Regierung Empfehlungen zu wirtschaftspolitischen Themen geben, die im gemeinsamen Interesse beider Länder liegen.

Weitere Mitglieder des Rates sind auf deutscher Seite Nicola Fuchs-Schündeln, Clemens Fuest, Christoph Schmidt und Isabel Schnabel. Auf der französischen Seite wurden Agnès Benassy-Quéré, Christian Gollier, Philippe Martin, Xavier Ragot und Katheline Schubert berufen.


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