Rio de Janeiro – Juristisches Gezerre um den brasilianischen Ex-Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva: Nachdem ein Bundesgericht zunächst die sofortige Freilassung des 72-Jährigen am Sonntag angeordnet hatte, stoppte der für den Prozess zuständige Richter die Entlassung umgehend.
Die Polizei solle Lula nicht auf freien Fuss setzen, bis er den Fall geprüft habe, entschied der für den Prozess zuständige Richter João Gebran Neto.
Zuvor hatte Rogério Favreto, Bundesrichter aus Porto Alegre, einem Antrag auf einstweilige Verfügung stattgegeben und die Freilassung des früheren Staatschefs aus dem Gefängnis in Curitiba angeordnet. Es gebe es keine rechtliche Grundlage für seine Inhaftierung und Lula könne das Berufungsverfahren gegen sein Urteil in Freiheit abwarten, hiess es in seiner Entscheidung.
Es folgte ein juristischer Schlagabtausch. Zunächst meldete sich Sergio Moro zu Wort, jener Strafrichter am Bundesgericht in Curitiba, der Lula verurteilt hatte. Das Gericht in Porto Alegre verfüge nicht über die notwendige Kompetenz, um die Haftstrafe gegen den Ex-Präsidenten auszusetzen, erklärte er.
Dann legte Favreto nach und bestätigte seine Entscheidung zur Freilassung von Lula in einer erneuten Anordnung. Schliesslich sprach der zuständige Richter Gebran ein Machtwort und wies die Polizei an, der Entscheidung seines Kollegen nicht Folge zu leisten und Lula weiter festzuhalten.
Lulas linke Arbeiterpartei rief zu Protesten auf. «Sie brechen die Verfassung und das Recht», schrieb Parteichefin Gleisi Hoffmann auf Twitter. «Alle nach Curitiba, alle auf die Strassen.»
Lula verbüsst seit Anfang April eine zwölfjährige Freiheitsstrafe wegen Korruption. Er soll von einem Bauunternehmen die Renovierung eines Luxus-Appartements angenommen haben. Lula weist die Vorwürfe zurück. Er sieht sich als Opfer einer Verschwörung rechter Politiker, der Justiz und der Medien und bezeichnet sich selbst als politischen Gefangenen.
Der Machtkampf der Richter hat entscheidenden Einfluss auf die politische Zukunft der grössten Volkswirtschaft Lateinamerikas. Lula will bei der Wahl im Oktober erneut für das höchste Staatsamt kandidieren.
In den Umfragen liegt er deutlich vorn. Auf dem zweiten Platz folgt der ultrarechte Ex-Militär Jair Bolsonaro. Der «Trump Brasiliens» verherrlicht die Militärdiktatur von 1964 bis 1985 und hetzt gegen Homosexuelle.
«Wir sind Tennis», sagt man sich in Wimbledon – und die Bedeutung geht weit über den «All England Lawn Tennis and Croquet Club» an der Church Road hinaus.
Im nahe gelegenen Stadtteil Wimbledon Village, da, wo die Federers ihre Zmorge-Brötli kaufen, Nadal seinen Salat im Delikatessen-Laden auswählt und viele andere Spieler und Spielerinnen beim Inder, Thailänder und Italiener auf ihren Take-Away-Food warten, dreht sich wirklich alles um den Tennisball.
Schaufenster-WettbewerbIm angesagten Pub vor Ort, dem «Dog & Fox», brauchte es in Russland erst England im Achtelfinal, bis die TV-Bildschirme von Tennis auf Fussball umgestellt werden. Und damit das Strassenbild der Tennis-Euphorie entspricht, wurde im Dorf zum 6. Mal in Folge ein Wettbewerb unter den Schaufenster-Auslagen ausgeschrieben.
Seit Beginn des Turniers, noch bis heute, können Besucher und Passanten auf Facebook mit ihren «Likes» abstimmen. Eine zehnköpfige Jury macht sich ebenfalls ein Bild vor Ort.
Und weil Siegen hier im Südwesten Londons ein Synonym für Roger Federer ist, bedienen sich die Geschäfte im gegenseitigen Konkurrenzkampf gerne des Schweizer Rasenkönigs. Ob als Karikatur, als Skelett oder Schaufensterpuppe – jeder Mensch mit Sinn fürs Business «missbraucht» unseren achtfachen Wimbledon-Sieger.
Mehr als ein Drittel aller Spieler der Halbfinalisten verdienen ihr Geld in England. Lesen Sie mal, welcher Klub noch die meisten Kicker im WM-Rennen hat…
Geld schiesst eben doch Tore! Oder zumindest können sich die englischen Klubs mit ihren scheinbar unlimitierten Millionen-Budgets die besten Fussballer der Welt zusammenkaufen.
Die besten Fussballer der Welt? Gehts nach der WM in Russland, stammen diese aus den vier Ländern der Halbfinalisten. England, Kroatien, Frankreich und Belgien kämpfen um den WM-Titel.
Aber die Premier League hat das Rennen um die einflussreichste Liga längst gewonnen. 39 der 92 Halbfinal-Spieler (jedes Team hat ein 23-Mann-Kader) verdienen ihr Geld in England. Das sind 35,88 Prozent. Die Premier League beherrscht die WM!
Alle vier Halbfinalisten bauen auf Premier-League-Akteure: Natürlich die Engländer mit allen 23. Belgien stellt zehn, Frankreich fünf und Kroatien mit Dejan Lovren (Liverpool) einen.
Die meisten Spieler noch im WM-Rennen hat Tottenham (8), die Manchester-Klubs City und United folgen mit je 7. Chelsea kommt auf 5.
Die belgische und kroatische Liga spielen hingegen trotz Top-Nationalteams keine Rolle. Mit Anderlecht-Captain Dendoncker ist nur ein Jupiler-Pro-League-Vertreter in Russland – sogar die chinesische Meisterschaft stellt zwei Belgier (Witsel, Carrasco). Und nur zwei Kroaten spielen in der heimischen Liga: Der dritte Goalie Livakovic und der kaum eingesetzte Rijeka-Captain Braderic.
Halbfinal-Spieler von Premier-League-KlubsFrankreich:
Hugo Lloris: Tottenham
Benjamin Mendy: ManCity
N´Golo Kanté: Chelsea
Paul Pogba: ManUnited
Olivier Giroud: Chelsea
Belgien:
Thibaut Courtois: Chelsea
Simon Mignolet: Liverpool
Toby Alderweireld: Tottenham
Jan Vertonghen: Tottenham
Vincent Kompany: ManCity
Marouane Fellaini: ManUnited
Kevin de Bruyne: ManCity
Eden Hazard: Chelsea
Nacer Chadli: West Bromwich
Romelu Lukaku: ManUnited
Kroatien:
Dejan Lovren: Liverpool
England:
Jordan Pickford: Everton
Jack Butland: Stoke
Nick Pope: Burnley
John Stones: ManCity
Harry Maguire: Leicester
Phil Jones: ManUnited
Gary Cahill: Chelsea
Danny Rose: Tottenham
Kyle Walker: ManCity
Trent Alexander-Arnold: Liverpool
Kieran Trippier: Tottenham
Eric Dier: Tottenham
Jordan Henderson: Liverpool
Fabian Delph: ManCity
Ruben Loftus-Cheek: Crystal Palace
Ashley Young: ManUnited
Dele Alli: Tottenham
Jesse Lingard: ManUnited
Raheem Sterling: ManCity
Harry Kane: Tottenham
Marcus Rashford: ManUnited
Jamie Vardy: Leicester
Danny Welbeck: Arsenal
(Klubzugehörigkeit Ende Saison 2017/18 massgebend)
Kapitel 1567 im Raiffeisen-Skandal: Ein ranghoher Banker gibt Informationen aus dem Finma-Bericht an die Presse weiter. Die belasten CEO Patrik Gisel. Die Fragen: Wie stark ist dieser verwundet? Und: Klagt die Bank gegen unbekannt?
Das musste ja passieren: Der hochsensible Bericht, den die Finma Mitte Juni fertiggestellt hat und bisher nur wenigen Personen innerhalb der Raiffeisen-Bank gezeigt wurde, hat den Weg an die Öffentlichkeit gefunden. Zuerst hatten nur Geschäftsleitung und Verwaltungsrat Zugang dazu, später auch Delegierte, Präsidenten und Leiter der 255 Genossenschaften im Land.
Einer von ihnen hat Informationen an die «SonntagsZeitung» weitergegeben. Und schiesst damit CEO Patrik Gisel (56), der eh schon unter Druck steht, an. Der schwerwiegendste Vorwurf: Laut Bericht hatte die Raiffeisen-Spitze bis 2015 auf verschiedene Arten über eine halbe Milliarde Franken in den Finanzdienstleister Leonteq gepumpt – ein Klumpenrisiko! Dies hätte die Geschäftsleitung dem Verwaltungsrat (VR) melden müssen, tat es aber nicht. Teil dieser Geschäftsleitung damals: nicht nur Pierin Vincenz (62) als CEO, sondern auch Gisel als Nummer zwei. Raiffeisen nimmt zum Vorwurf keine Stellung – schliesslich geht es um einen Geheimbericht.
«Jemand will Gisel schaden»«Wenn das so stimmt, wackelt Gisels Stuhl», sagt ein regionaler Bankleiter, der anonym bleiben will. «Ich gehe davon aus, dass jemand aus der Zentrale in St. Gallen Gisel loswerden will und darum gezielt Informationen rausgibt, die ihm schaden.»
Neu sind die Infos nur für die Öffentlichkeit, nicht aber intern. Heisst: Sein Chef, VR-Präsident Pascal Gantenbein (48), dürfte cool bleiben und am CEO festhalten.
«Ziehen strafrechtliche Schritte in Betracht»Trotzdem freut sich Gisel wohl nicht über das Leck. Genau aus Angst davor hatte die Bankspitze bestimmt, dass jeder, der den Finma-Bericht sehen wollte, eine «Vertraulichkeitserklärung» unterzeichnen musste. Eine Raiffeisen-Sprecherin begründete am vergangenen Dienstag gegenüber BLICK: «In der Erklärung werden die Delegierten auf die Vertraulichkeit und die entsprechenden Gesetzesartikel aufmerksam gemacht, da in der Verfügung der Finma sowohl Informationen, die dem Bankgeheimnis als auch dem Geschäftsgeheimnis unterliegen, enthalten sind.»
Mit anderen Worten: Wer etwas preisgibt, kann auch strafrechtlich drankommen! Und tatsächlich: Eine Sprecherin sagt am Sonntagabend zu BLICK: «Wir gehen dem Leck nach und ziehen strafrechtliche Schritte in Betracht.»
Eine Familie stirbt bei einem Verkehrsunfall im Kosovo. Der Mann wohnte mit seiner Frau und den beiden Kindern in der Schweiz. Zusammen mit der Grossmutter waren sie in der alten Heimat in den Ferien und kollidierten auf einer Autostrasse mit dem Bus.
Schlimmes Unglück in Suhareka (Kosovo). Eine vierköpfige Familie, die in der Schweiz wohnte, ist am Sonntagnachmittag bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen, berichtet die Zeitung «Botasot». Die Eltern seien mit ihren Kindern in Suhareka in den Sommerferien gewesen.
Bei den Opfern handelt es sich um den 32-jährigen Kushtrim P.*, seine Ehefrau Albina* (26), Sohn Enis* (6) und Tochter Emira* (3). Das fünfte Todesopfer ist Kushtrims Mutter. P. kommt ursprünglich aus dem Dorf Sopi und wohnte mit seiner Familie in Reinach AG.
Gemäss Polizeisprecher Hazir Berisha sei der BMW der Familie um 13.20 Uhr mit einem Bus auf der Autostrasse Duhel-Suhareka kollidiert.
Albinas Verwandtschaft steht unter Schock. «Wir sind sehr traurig», sagt ihr Cousin Fanol G.* zu BLICK. «Besonders schlimm ist es, weil ich gerade nicht dort sein kann», sagt er.
Am Mittwoch wollten sie ans MeerVor Ort ist Albinas Bruder Yilli V. «Wir wollten am Mittwoch zusammen ans Meer fahren», sagt der 29-Jährige zu BLICK. Albina und Kushtrim sind bereits am Freitag im Kosovo angekommen, Yilli kam am Samstag mit dem Auto an. «Eine halbe Stunde vor dem Unfall war ich noch bei ihnen. Kushtrim und Albina fuhren mit den Kindern anschliessend zu seinem Onkel und ich machte mich auf den Weg ans Meer», sagt Yilli V. «Als die Tragödie passiert ist, hat mich einer unserer Cousins angerufen und ich bin sofort zurückgefahren», sagt er.
Das schlechte Wetter habe zum Unfall beigetragen. «Kushtrim hatte das Auto gemietet und die Pneus nicht kontrolliert. Wegen des Regens waren die Strassen nass und er kam ins Schleudern», erzählt sein Schwager. «In der Kurve verlor er die Kontrolle. Das Auto drehte sich zweimal und krachte dann frontal in den Bus auf der Gegenfahrbahn.» Alle fünf Personen seien an der Unfallstelle verstorben.
Zweites Familienunglück an selber Stelle«Wir sind am Boden zerstört. Besonders meiner Mutter geht es schlecht», sagt Yilli V. Auch sein sechsjähriger Sohn ist traurig. Er und Enis waren beste Freunde und gingen zusammen zur Schule. «Er fragt mich ständig, wo Enis ist und ich versuche ihm zu erklären, dass er jetzt bei Gott ist», sagt Albinas Bruder.
Besonders tragisch: Vor rund 30 Jahren verstarb an der gleichen Stelle Kushtrims Vater, ebenfalls bei einem Autounfall.
Die Leichen der Opfer befinden sich gerade bei der Autopsie in Pristina. Nächste Woche sollen die Verstorbenen in Sopi beerdigt werden.
Am Montag wird in Suhareka eine Trauerfeier zum Gedenken an die fünf Opfer gehalten. Suharekas Bürgermeister, Bali Muharremaj, drückte sein Beileid aus. Auch Kosovos Präsident, Hashim Thaci kondolierte auf Facebook. «Mein tiefstes Beileid an die Familie und die Gemeinde von Suharek», schrieb er.
* Name geändert
Der schon fast fixe Wechsel Cristiano Ronaldos (33) von Real Madrid zu Juventus Turin hält Italien in Atem.
Noch ist Cristiano Ronaldo ein Spieler von Real Madrid. Noch. Denn wie spanische und italienische Medien berichten, steht der portugiesische Superstar unmittelbar vor einem Wechsel zu Juventus Turin.
Die Gerüchte kommen mit jedem Tag konkreter daher und werden unterdessen auch von renommierten Qualitätszeitungen (The Guardian, Corriere della Sera) sowie gutinformierten Journalisten gestützt. So twittert «Sky»-Reporter Gianluca Di Marzio am vergangenen Donnerstag: «Juventus ist bereit, den Deal abzuschliessen.» Juve-Korrespondent Romeo Agresti doppelt nach: «Juventus hat eine Vereinbarung mit Cristiano Ronaldo: Er soll 30 Millionen für die kommenden vier Saisons erhalten.»
Und so verwundert es nicht, dass die italienische Öffentlichkeit einem regelrechten CR7-Hype verfällt. Der beste Spieler des Planeten? In Italien. In der Serie A. Im Gewand der «Alten Dame»! Das ruft Trikot-Verkäufer in Turin auf den Plan. Bei einem Stand in der Nähe des Allianz-Stadions können bereits jetzt Ronaldo-Shirts erworben werden. Mit originaler Beflockung und natürlich Ronaldos Nummer 7. Der Ronaldo-Effekt.
Apropos: Man munkelte, dass die Piemonteser den Mega-Transfer am vergangenen Samstag verkünden wollten. Am 7. Tag im 7. Monat für CR7 … Daraus wurde nix. Stattdessen lädt der Verein ein Video auf seine Social-Media-Kanäle, in dem Namen der legendärsten Juve-Stars, die je die 7 getragen haben, aufblitzen. Sechs werden aufgezählt: Di Livio, Pessoto, Salihamidzic, Simone Pepe, Simone Zaza und Juan Cuadrado. Der Siebte fehlt. Cristiano Ronaldo? Das Kuriose daran: Nach wenigen Minuten ist der Clip gelöscht.
Wechsel am Dienstag fix?Und dieses (entfernte) Video lässt noch mehr aufhorchen. Auch auf dem Finanzmarkt. Investoren nehmen die Geschehnisse wahr – und ernst. Der Aktienwert Juventus Turins ist seit dem 2. Juli in die Höhe geschossen. Verzeichnet im Vergleich zur Vorwoche einen Anstieg von bis zu 34 Prozent.
Der Ronaldo-Effekt. Er macht von nichts und niemandem Halt. So wird auch jede klitzekleine Medienmitteilung akribisch überprüft. Beweis gefällig? Eine Meldung, dass ein bekannter Fussballer am Samstagabend im Mailänder Flughafen Linate ankommen solle, löst Furore aus. Jetzt ist er da. Der Mega-Star. Der Portugiese, der ganz Italien auf Trab hält. Prompt findet sich eine Horde Journalisten in der Ankunftshalle wieder. Jeder will das erste Interview. Doch dann die Enttäuschung. Nicht Cristiano Ronaldo, sondern Fabio Borini steigt aus dem Flugzeug.
Die Frage aller Fragen lautet nun: Wann wird der Transfer offiziell? Darüber scheiden sich die Geister. Während Ronaldos (Noch?)-Teamkamerad Luka Modric nicht an einen Wechsel glaubt, geben die Gazetten den Dienstag an. Dann soll Florentino Perez den Abgang Cristiano Ronaldos der Weltöffentlichkeit verkünden. Die Königlichen werden wohl nicht nur ihren besten Torschützen aller Zeiten verlieren, sondern auch ihre Galionsfigur. Madrid wird weinen, Turin frohlocken. Der Ronaldo-Effekt.
Der Mann aus Möhlin AG schiesst Kroatien schon wieder eine Runde weiter! Danach erklärt Ivan Rakitic, woher er seine Coolness im Penaltyschiessen nimmt.
Die Kroaten müssen gegen Russland durch die Hölle!
Der Viertelfinal gegen Sotschi ist kein hochstehender Kracher, aber ein brutaler Nervenkrieg und eine extreme Abnützungsschlacht. Dazu kommt die aufgeheizte Stimmung mit rund 40000 russischen Fans.
Kroatien leidet: Goalie Danijel Subasic schleppt sich mit einer Oberschenkelverletzung durch Spiel, Sime Vrsaljko muss verletzt in der Verlängerung raus. Mario Mandzukic kann sich kaum noch auf den Beinen halten. Dann der Nackenschlag mit dem späten russischen Ausgleich durch Mario Fernandes (115.).
Der Mann aus Möhlin AG machts wieder klarEs geht ins Penaltyschiessen. Verlängerungsheld Fernandes bringts fertig, trotz des waidwunden Subasic neben das Tor zu zielen. Ivan Rakitic kann als fünfter und letzter Kroaten-Schütze alles klar machen. Und der Mann aus Möhlin AG machts wieder klar! Wie schon im Achtelfinal gegen Dänemark.
Rakitic sagt glücklich: «Meine Teamkollegen sagten, dass die Nervenstärke das Schweizerische sei, das ich in mir habe. Diese Mischung aus kroatischem, schweizerischem und spanischem hilft mir enorm.» Der mit einer Andalusierin verheiratete Barca-Star rief im Hexenkessel das geforderte kühle Blut ab – und schiesst Kroatien erstmals seit 1998 in den Halbfinal.
Jetzt wollen die Kroaten um Rakitic und Modric gegen England am Mittwoch mit dem ersten Finaleinzug Geschichte schreiben. Staatspräsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic erschien schon mal nach dem Viertelfinal zum Gratulieren in der Kabine.
Um auch kleinen und lokalen Händlern eine Chance auf die heiss begehrten Verkaufsflächen in grossen Bahnhöfen zu geben, lancieren die SBB ein neues Projekt: Der Tante-Emma-Laden auf Zeit.
Mit dem Projekt «Smart Emma» wollen die SBB auch kleinen und lokalen Händlern eine Chance geben, zumindest vorüber gehend ihre Produkte an bester Passantenlage anbieten zu können: In den Hallen der grossen Bahnhöfe der Schweiz.
«Smart» weil die Kunden per Online-Abstimmung entscheiden sollen, welcher Händler und welche Produkte sie gerne auf dem Weg zum Zug noch schnell einkaufen möchten.
«Emma» in Anlehnung in die Tante-Emma-Läden aus dem Quartier, die den Grossverteilern und dem Strukturwandel im Detailhandel zum Opfer gefallen sind.
Das Projekt startet im Frühjahr 2019 am Hauptbahnhof Zürich. Im letzten Die SBB stellen dafür Pop-Up-Shops auf, die lokales Gewerbe und Handel temporär nutzen können, um sich an der ausgezeichneten Lage zu etablieren. Das Konzept ist sehr flexibel, das Ladenbetreiber könnten wöchentlich, täglich oder je nach Tageszeit wechseln, erklären die SBB das Projekt in der «Schweiz am Wochenende». Die SBB bieten die Verkaufsflächen an, die Konsumenten entscheiden mittels Online-Abstimmung.
In den letzten Jahren haben sich viele der rund 800 Bahnhöfe in der Schweiz zu wahren Konsumtempeln entwickelt, Spitzenreiter ist der Hauptbahnhof Zürich mit einem Umsatz von 472 Millionen Franken im letzten Jahr.
2021 schreiben die SBB diverse Verkaufsflächen neu aus. Die Befürchtung: Auch bei der Neuvergabe werden die immer gleichen grossen Handelsketten zum Zug kommen. Denn nur diese können die hohen Mietpreise bezahlen, die der Schweizerischen Gewerbeverband immer wieder beklagt.
Mit dem Projekt «Smart Emma» können die SBB dieser Kritik etwas den Wind aus den Segeln nehmen, da nun auch Kleinanbieter zumindest temporär ihre Chance packen können — auch ohne sich langfristig an teure Standorte zu binden. (koh)
REKINGEN AG - Familie Hasani wollte ihre Verwandten im Kosovo besuchen. Doch sie fiel auf eine dreiste Masche rein – und überwies einer erfundenen Fluggesellschaft 3500 Franken. Jetzt wurde eine Strafanzeige erstattet.
Ein Jahr lang spart der Schweiz-Kosovare Egzon Hasani* (57) mit seiner elfköpfigen Familie für die Sommerferien. Sie wollen ihre Verwandten nahe der kosovarischen Hauptstadt Pristina besuchen. Als Hasani im Internet nach günstigen Flügen ab Basel sucht, wird er fündig: Die Fluggesellschaft Germany Airlines bietet eine Verbindung an. Kostenpunkt: Über 3500 Franken für die ganze Familie.
Sehr viel Geld für die Familie Hasani. Dennoch bucht der Vater die elf Tickets, überweist das Geld. Jetzt freuen sich alle auf ihre Heimat. Bis Hasanis Schwiegertochter im Internet eine Warnung entdeckt: Germany Airlines zocke Kosovaren systematisch ab, die von Basel nach Pristina fliegen wollen! Die Familie kann es zunächst kaum glauben.
Doch Urs Holderegger, Medienchef des Bundesamts für Zivilluftfahrt (Bazl), bestätigt gegenüber BLICK die Befürchtungen der Hasanis: «Diese Fluggesellschaft gibt es schlichtweg nicht. Dementsprechend gibt es auch keine Flüge.» Beim Bazl seien bereits mehrere Meldungen zur dubiosen Firma eingegangen.
Der Kontakt zur erfundenen Fluggesellschaft bricht ab. Das hart erarbeitete Geld und die Ferienpläne der Hasanis lösen sich im Nu in Luft auf. Ratlos wendet sich die Familie an die örtliche Polizei. «Dort sagten sie uns aber, dass eine Anzeige sinnlos sei», sagt Egzon Hasani.
Ein Betrugsfall?Sind die Schweiz-Kosovaren selbst schuld? Nein, sagt Nicolas Camara von der Wild Rechtsanwalt AG: «Die vermeintliche Airline benutzt hier mit der professionell gestalteten Website ein ganzes Lügengebäude, um den Kunden zu täuschen.» Selbst mit einer gewissen Sorgfalt sei deshalb nicht einfach zu erkennen, dass es diese Airline und die angebotenen Flüge gar nicht gibt. Laut Camara sei der Tatbestand des Betrugs erfüllt.
«Wer ist denn so dreist?», fragt Egzon Hasani wütend. Die Spuren führen nach Deutschland zum mutmasslichen Firmeninhaber: Metehan M.*. Verheiratet. Familienvater. Stolzer Papa. Und Betrüger? M. hat auf eine Anfrage von BLICK nicht reagiert.
Airline verschwindet vom BildschirmDafür ist die Seite von Germany Airlines plötzlich nicht mehr abrufbar. Die Schweizer Telefonnummer funktioniert auch nicht – nur eine automatische Ansage folgt: «Diese Rufnummer wurde deaktiviert aufgrund eines möglichen Missbrauchs.»
Der einzige Kommunikationsstrang führt über eine deutsche Nummer. Als BLICK die Angestellten dort konfrontiert, hagelt es Ausreden: Germany Airlines betrüge keine Leute, biete keine Flüge an, habe keine Website. BLICK fragt nach Inhaber Metehan M. «Ich kenne diesen Mann nicht», sagt die Frau mit albanischem Akzent am Telefon.
Wie geht es weiter?Inzwischen hat die Reklamationszentrale Schweiz sich dem Fall angenommen: Die Konsumentenschützer haben Strafanzeige gegen Germany Airlines erstattet und die Machenschaften dem Bundesamt für Polizei (Fedpol) gemeldet. Ob die Hasanis ihre 3500 Franken zurückbekommen, bleibt aber offen. Sie flogen mit ihrem letzten Ersparten gestern doch noch nach Pristina.
* Namen geändert
Sind Sie selbst Opfer von Germany Airlines oder einer ähnlichen Firma geworden? Dann melden Sie sich bei uns über WhatsApp auf die Nummer 079 813 8041.
Rio de Janeiro – Der zu einer langjährigen Freiheitsstrafe verurteilte brasilianische Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva soll vorerst aus der Haft entlassen werden. Das entschied ein Richter eines Bundesgerichts in Porto Alegre am Sonntag.
Demnach gebe es keine rechtliche Grundlage für seine Inhaftierung. Lula könnte das Berufungsverfahren gegen sein Urteil somit in Freiheit abwarten. Damit gab der Richter einem Antrag auf eine einstweilige Verfügung von mehreren Abgeordneten von Lulas linker Arbeiterpartei statt.
Ob Lula aber tatsächlich auf freien Fuss gesetzt wird, war zunächst unklar. So erklärte Sergio Moro, jener Strafrichter am Bundesgericht in Curitiba, der Lula verurteilt hatte, das Gericht in Porto Alegre verfüge nicht über die notwendige Kompetenz, um die Haftstrafe gegen den Ex-Präsidenten auszusetzen.
Wegen Korruption verbüsst Lula eine zwölfjährige Freiheitsstrafe. Er soll von einem Bauunternehmen die Renovierung eines Luxus-Appartements angenommen haben. Lula weist die Vorwürfe zurück. Er sieht sich als Opfer einer Verschwörung rechter Politiker, der Justiz und der Medien und bezeichnet sich selbst als politischen Gefangenen.
Das juristische Gezerre hat entscheidenden Einfluss auf die politische Zukunft der grössten Volkswirtschaft Lateinamerikas. Lula will bei der Wahl im Oktober erneut für das höchste Staatsamt kandidieren.
In den Umfragen liegt er deutlich vorn. Auf dem zweiten Platz folgt der ultrarechte Ex-Militär Jair Bolsonaro. Der «Trump Brasiliens» verherrlicht die Militärdiktatur von 1964 bis 1985 und hetzt gegen Homosexuelle.
Hochgejubelt und wieder abgeschrieben, für gescheitert erklärt und dann doch wieder entdeckt: Die Geschichte von Thun-Neuzugang Dennis Salanovic (22) ist verrückt.
Er ist eine der neusten Entdeckungen von Thun-Sportchef Andres Gerber: Dennis Salanovic. Der Liechtensteiner Nati-Spieler hat sich über Umwege doch noch für die Super League empfohlen.
Seine starken Leistungen bei Challenge-League-Überraschungsteam Rapperswil-Jona haben den «pfeilschnellen» (Gerber) Flügelspieler ins Berner Oberland gebracht.
Doch geschafft hat er diesen Durchbruch erst im zweiten Anlauf. Salanovic ist zwar erst 22-jährig, doch er durchläuft bereits seine zweite Fussball-Karriere. Die Erste? Die endet – nach steilem Aufstieg – abrupt, im Absturz.
Kurz vor seinem 18. Geburtstag wird er in Vaduz von Atletico-Madrid-Scouts erspäht. Die Spanier wollen ihn. Es geht schnell. «Von 0 auf 100. Vom kleinen Fürstentum nach Madrid, in diese riesige Stadt, in diesen riesigen Verein», Salanovic erinnert sich gern.
«Fussball kann gemein und dreckig sein»Sportlich läuft es ihm gut. Er darf als Nachwuchs-Talent mit der ersten Mannschaft die Saisonvorbereitung absolvieren. Salanovic: «Ich trainierte mit Antoine Griezmann, Fernando Torres, Arda Turan. Mit all diesen Stars – es war unglaublich. Ich erlebte die schönste Seite des Fussballs.»
Die Kehrseite folgt damals aber prompt. Salanovic will mehr, will in eine Profi-Liga. Er geht zum kroatischen Erstligisten NK Istra, wird dort aber schnell links liegen gelassen. «Ich habe mir damals zu schnell zu hohe Ziele gesetzt», weiss er heute. Er lernt: «Der Fussball kann auch gemein und dreckig sein.»
Salanovic kehrt in die Heimat zurück, kickt nur noch in der viertklassigen 1. Liga. Beim FC Balzers. Amateurfussball. «Viele dachten, ich sei ein weiteres Talent, das gescheitert ist.»
Doch aufgeben will er nicht. Im Ländle holt er sich den Spass am Fussball zurück. Er weckt das Interesse von «Rappi», wechselt an den Zürichsee, steigt in die Challenge League auf – und sorgt dort für Aufsehen. So lange, bis ihn Andreas Gerber entdeckt.
In den letzten Monaten häufen sich die Fälle von Teufelsaustreibungen bei eritreeischen Flüchtlingen in der Schweiz. Landsleute versuchen ihnen die angeblichen Dämonen mit Händen und Gürteln aus dem Leib zu prügeln.
Sie sahen oder erlebten Folter und Vergewaltigungen, sie sind in der Wüste fast verdurstet und steckten monatelang in Lagern oder Gefängnissen fest, sie sassen in überfüllten Booten oder sahen gar zu, wie andere ertranken: Viele Flüchtlinge, die aus Eritrea in die Schweiz kommmen, leiden an dissoziativen Störungen. Es sind Retraumatisierungen von der Flucht und sie können die Betroffenen in tranceartige Zustände versetzen. Dann zucken sie, reden wirr, schreien und schlagen um sich.
Wie die «NZZ am Sonntag» berichtet, haben genau aus diesem Grund die Teufelsaustreibungen unter Eritreern stark zugenommen. Die Landsleute der Betroffenen glauben, die psychisch Kranken müssten von Dämonen befreit werden. Deshalb schlagen sie mit Händen, aber auch mit Gürteln auf sie ein.
Mehrere Anzeigen«Mehrere Eritreer und Eritreerinnen sind aus diesem Grund angezeigt worden, und zwar wegen einfacher oder schwerer Körperverletzung», sagt Fana Asefaw zur NZZ am Sonntag. Sie ist Kinder- und Jugendpsychiaterin und arbeitet als Leitende Ärztin bei der Klinik Clienia Littenheid in Winterthur. Die Fälle von Teufelsaustreibungen sind seit ein paar Monaten angestiegen, gleichzeitig werden die dissoziativen Störungen bei eritreeischen Flüchtlingen immer öfters diagnostiziert. «Zurzeit behandeln wir jeden Monat sechs bis sieben Eritreerinnen und Eritreer aus diesem Grund», sagt Fana Asefaw.
Auslöser der Re-Traumata seien oft die hohen psychosozialen Belastungen. Dazu zählten auch die Wegweisungen, die gegen Bürger des ostafrikanischen Landes ausgesprochen würden. Fana Asefaw:«Es scheint, dass die mit diesen Wegweisungen verbundene Unsicherheit, etwa die Zukunftsängste oder die Unterbringung in Notunterkünften, zur Entwicklung und Verstärkung der dissoziativen Störungen beiträgt.»
Für «Mamma Mia! 2» stand Cher (72) mit Meryl Streep (69) zusammen vor der Kamera. Im Interview mit SonntagsBlick spricht der US-Superstar über ≠MeToo, das Geheimnis seiner schier ewigen Jugend und was er privat am liebsten macht.
Ja, auch sie! Cher enthüllt, dass sie ihr eigenes ≠MeToo-Erlebnis gehabt hat. «Ich war sehr jung», sagt die unverwüstliche Pop-Ikone. Wie jung? Genau gesagt 28. «Aber man muss bedenken, dass ich 16 war, als meine Karriere mit Sonny begann, und 27, als ich ihn verliess. Dazwischen hatte ich mich nicht besonders entwickelt, war ziemlich unreif.»
Und wer war es, der das ausnutzen wollte?
Cher: Ich will keinen Namen nennen. Aber glauben Sie mir, er war ein sehr berühmter Produzent.
Was passierte?
Ich wollte einen Film machen, und er lud mich zu sich nach Hause ein. Dort passierten verschiedene Dinge, die ich absolut nicht erwartet hatte. Ich war schliesslich auch berühmt und konnte es nicht fassen, dass dieser Typ es mit so einem Dreck bei mir versuchen wollte. Ich sagte ihm: «Mir ist übel» (macht eine Geste, als ob sie sich übergeben muss) und bin weg.
Hatte Ihre Mutter Sie vor einer solchen Situation gewarnt?
Ja, sie hatte als Komparsin gearbeitet und kleine Rollen gespielt. Sie hatte mich über die «Casting Couch» aufgeklärt. Und mir einen Rat mit auf den Weg gegeben: «Wenn du das für einige Leute, die Rollen vergeben, tust, dann kannst du das. Wenn du es nicht tust, dann musst du härter arbeiten.»
Hat Ihre Mutter also nicht versucht, Sie vor einer Karriere zu bewahren?
Im Gegenteil, sie hat mich von Anfang an angespornt. Seitdem ich vier war und «Cinderella» im Kino gesehen hatte. Sie war überhaupt meine grosse Stütze im Leben. Ich war nicht gut in der Schule, weil ich Legasthenikerin bin. Doch Mama meinte immer, dass es am Ende egal ist, was für Noten ich habe. Sie sagte immer: «Du bist megaschlau und wirst später Leute haben, die die Dinge für dich erledigen, die du nicht machen musst.» Sie hatte ja so recht.
Bei Ihnen fragt sich jeder, wie Sie es schaffen, so viel jünger auszusehen.
Das werde ich nicht verraten. Ausser dass ich regelmässig Sport treibe und mich gesund ernähre. Natürlich habe ich auch Methoden, wie ich meine Haut jung halte. Es hilft auch, wenn man keinen Alkohol trinkt und keine Drogen nimmt. Und vor allem rauche ich nicht. Denn das lässt dich wirklich schnell alt aussehen.
Merken Sie Ihr Alter trotzdem manchmal?
Also natürlich merke ich es schon hier und da, wenn ich durch die Welt jette. Aber grundsätzlich fällt mir das Arbeiten immer noch leicht, und meine Erholungsphasen sind so kurz wie eh und je. Ich wusste nicht einmal, dass ich die 40 erreicht hatte, bis ich 60 geworden bin (lacht).
In «Mamma Mia! 2» spielen Sie eine sehr jugendliche Oma. Haben Sie damit auch selbst Erfahrung?
Ich habe keine Enkelkinder. Ich wünschte, ich hätte sie. Ich glaube nämlich, dass Grosseltern immer cooler sind als Eltern. Ich weiss noch, dass ich als Mädchen einmal das Parfum meiner Oma ins Klo gegossen habe. Anstatt zu schimpfen, hat sie nur gelacht und fand die Aktion süss und lustig.
Mit Ihnen und Meryl Streep waren gleich zwei Legenden an einem Set. Wie haben Sie sich verstanden?
Meryl und ich haben schon vor 35 Jahren zusammen vor der Kamera gestanden und sind seither befreundet. Wenn ich nicht meine Karriere haben würde, dann hätte ich gerne ihre. Sie ist einfach perfekt und weiss, wie sie ihr Leben und ihre Arbeit perfekt ausbalanciert.
Bei Ihnen werden immer wieder neue Männer an Ihrer Seite gesehen. Haben Sie zurzeit eine feste Beziehung?
Ich hatte bis vor kurzem eine. Aber es ist unmöglich, einen Freund zu haben, wenn man so in der Öffentlichkeit steht. Das endet immer nur in Tränen. Deshalb werde ich in Zukunft Beziehungen vor der Presse verstecken. Vielleicht hilft das ja.
Wie schwer haben es Ihre Kinder, im Schatten einer so berühmten Mutter zu stehen?
Das war für Chaz und Elijah nie wirklich ein Spass. Ich bin ihr ganzes Leben lang berühmt gewesen, und das war immer hart für sie. Wir konnten nie mal was in der Öffentlichkeit machen, ohne dass plötzlich Fotografen auftauchten und allen Spass ruinierten.
Sind Sie zu Hause auch der Superstar Cher oder haben Sie als Mutter eine ganz andere Seite?
Sie glauben echt, ich lauf auch zu Hause aufgedonnert herum? (lacht). Nein, meine Cher-Personality in der Öffentlichkeit ist nicht die, die meine Söhne kennen. Sie sehen mich als Mama, die ohne Make-up in Jogginghose im Haus herumläuft.
Was macht die private Cher am liebsten in ihrer Freizeit?
Ich hänge mit meinen Freunden herum. Ich liebe es, ins Kino zu gehen. Ich habe mir gerade mit Elijah und unseren Freunden «Solo» angeschaut und hatte total Fun. Oder ich lade meine Freunde zu mir nach Hause ein, und dann schauen wir uns Schwarz-Weiss-Klassiker an. Am liebsten mit Bette Davis, Clark Gable oder Humphrey Bogart.
Wenn Sie auf Ihr privates und berufliches Leben zurückschauen, gibt es Dinge, die Sie bereuen?
Für Reue habe ich nicht genug Zeit (lacht schallend). Im Ernst, natürlich gibts die. Auf der anderen Seite ist es wichtig, wenn man im Leben an einigen Dingen scheitert. Denn dann denkst du darüber nach und versuchst, es beim nächsten Mal besser zu machen. Wer scheitert, schätz Erfolg umso mehr.
Los Angeles – Der geschrumpfte Superheld «Ant-Man» hat die «Jurassic World»-Dinosaurier und Pixars «»Incredibles 2"-Helden an den nordamerikanischen Kinokassen geschlagen.
Der Neueinsteiger «Ant-Man and the Wasp» mit Paul Rudd und Evangeline Lilly spielte an seinem ersten Wochenende in den USA und Kanada rund 76 Millionen Dollar ein. Das brachte der Fortsetzung des Streifens «Ant-Man» (2015) auf Anhieb den ersten Platz der Kinocharts ein. In der Deutschschweiz soll das neue Marvel-Abenteuer Ende Juli starten.
Um den zweiten Platz stritten sich «Jurassic World 2: Fallen Kingdom» und der Animationsfilm «Incredibles 2». Laut Branchenportal «Boxoffice.com» lag die Zeichentrick-Familie mit 29 Millionen Dollar knapp vor dem Dino-Spektakel mit einem geschätzten Einspielergebnis von 28,6 Millionen Dollar. Die Rangfolge könnte sich beim Kassensturz am Montag noch ändern.
Der vierte Platz ging an den Horror-Streifen «The First Purge», der bei seinem Kinodebüt in Nordamerika gleich 17 Millionen Dollar einspielte. Es ist die Prequel zu der «The Purge»-Trilogie, die 2013 mit «The Purge - Die Säuberung» angelaufen war. Auf Rang fünf kam der Gangsterfilm «Sicario 2» (7,3 Millionen Dollar) mit den Hauptdarstellern Benicio del Toro und Josh Brolin.
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* [1] Kinozahlen bei Boxofficemojo.com
* [2] Hollywood Reporter
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Geheimdienstexperte Erich Schmidt-Eenboom vermutet, dass die Schweizer Firmen Opfer von US-Wirtschaftsspionage wurden. Er ist überzeugt: «Die NSA und der BND spähen auch in der Schweiz.»
Der deutsche Nachrichtendienst (BND) spähte 2000 Ziele in Österreich aus, darunter auch Schweizer Firmen. Überrascht Sie das?
Schmidt-Eenboom: Das Ausmass ist schon erstaunlich. Da wurden offensichtlich flächendeckend und unkontrolliert Daten abgesaugt.
Und das unter befreundeten Staaten. Noch 2013 sagte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel: «Ausspähen unter Freunden - das geht gar nicht.»
Wie scheinheilig! Das Wort Freundschaft existiert in der Geheimdienstwelt nicht. Es gibt Partner, die vor allem bei der Terrorismusbekämpfung kooperieren. In erster Linie schaut aber jeder für sich.
Und welches Interesse hatte der BND an Schweizer Firmen wie Sandoz oder Bosshard?
Der BND selber wohl kein allzu grosses. Ich gehe davon aus, dass die Firmen im Auftrag der Amerikaner ausspioniert wurden.
Und was war deren Interesse?
Ganz einfach: Man erhoffte sich durch die Informationen einen Konkurrenzvorteil.
Wirtschaftsspionage also?
Genau. Man weiss heute, dass der US-Geheimdienst NSA enge informelle Beziehungen in die landeseigene Grossindustrie pflegt und Informationen mit US-Konzernen austauscht.
Das tönt abenteuerlich. Warum soll die NSA den Umweg über Österreich gehen und nicht gleich die Mutterkonzerne in der Schweiz ausspionieren?
Ich bin mir sicher, dass die NSA und der BND das genauso taten. Und vielleicht immer noch tun. Die Schweiz mit ihren Konzernen, Banken und den vielen internationalen Organisationen dürfte ebenfalls im Fokus stehen.
Sie gehen davon aus, dass die Spionagetätigkeiten noch immer laufen?
Ja, wenn auch in einem kleineren Rahmen. Zumindest der BND hat seine Sammelwut deutlich gezügelt. Auf politischen Druck hin wurde 2013 die Liste mit den Spionagezielen bereinigt, viele flogen raus. Seit 2017 besteht in Deutschland zudem ein neues Gesetz, das es dem BND verbietet, europäische Nachbarn auszuspionieren. Eine handfeste Kontrolle fehlt jedoch weiterhin.
Was kann die Schweiz solchen Angriffen denn entgegensetzen? Kann sie überhaupt etwas dagegen tun?
Es braucht vor allem sichere Hard- und Software. Diese sollte auch den Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. Klar ist aber auch, dass die NSA und auch der BND deutlich mächtiger sind als etwa der NDB in der Schweiz. Da beobachte ich einen gewissen Fatalismus bei den kleineren Diensten. Man weiss zwar um das Ausmass, kann aber nicht allzuviel daran ändern. Auch deshalb, weil Länder wie die Schweiz auf Informationen ihrer grösseren Partnerdiensten angewiesen sind – zum Beispiel bei der Terrorismusbekämpfung.
Bisher gehen Beobachter davon aus, dass der BND in Österreich hauptsächlich Metadaten erfasste, nicht aber den eigentlichen Inhalt von Gesprächen oder Dokumenten abschöpfte. Glauben Sie das?
Ich halte das für eine reine Schutzbehauptung des BND. Der nachrichtendienstliche Erkenntisgewinn von Metadaten tendiert gegen Null. Was interessiert es den BND oder die NSA, dass Sandoz ein Telefonat mit dem Iran geführt hat? Nur das Erfassen von Inhalten rechtfertigt den Aufwand, der betrieben wurde.
Im Altersheim Englischgruss in Brig-Glis VS soll sich 2012 ein Pfleger an einer dementen Bewohnerin vergangen haben. Er wurde nun schuldig gesprochen.
SonntagsBlick berichtete im Januar 2017 über den Fall: Im Altersheim Englischgruss in Brig-Glis VS soll sich ein Pfleger an einer dementen Bewohnerin vergangen haben. Eine Kollegin überraschte den Mann, wie er mit heruntergelassenen Hosen hinter der nackten Frau stand. Vorher hatte er sich mit der Frau im Zimmer eingeschlossen. Weil er auffällig lange Zeit bei ihr verbrachte, schloss die Kollegin des Pflegers die Zimmertüre auf und überraschte den Mann.
Die Tat passierte bereits im Dezember 2012. Die schwer demente Frau ist inzwischen verstorben. Vier Jahre nach der Tat sprach das Bezirksgericht Brig den 43-jährigen Pfleger in erster Instanz frei. Nun kam das Kantonsgericht zum Schluss, dass der Pfleger, der inzwischen in Hamburg (D) wohnhaft ist, schuldig sei.
Aus dem schriftlich begründeten Urteil geht hervor, dass das Kantonsgericht die kurz nach der Tat sichergestellte Prostataflüssigkeit bei der Frau als sicheren Beweis wertete. Dafür lud das Gericht einen Experten aus Zürich ein. Ausserdem wertete das Gericht die Zeugenaussagen von Arbeitskolleginnen als glaubwürdiges Indiz.
«Das Strafmass ist viel zu tief»Das Kantonsgericht verurteilte den Mann deshalb wegen Schändung zu einer Haftstrafe von zwei Jahren – setzte die Haft jedoch auf Probe aus – bei einer Probezeit von zwei Jahren.
«Das Strafmass ist viel zu tief», sagt die Tochter des Opfers. Sie beobachtete den Berufungsprozess am Kantonsgericht. Der Täter habe sich dort als Opfer hingestellt. So sei er seit seiner Entlassung aus der Untersuchungshaft im Februar 2013 arbeitslos.
Sein Pflichtverteidiger Beat Ritz gab gegenüber SonntagsBlick seine Enttäuschung zum Ausdruck – sein Mandant sei unschuldig. Er will nun mit ihm zusammen entscheiden, ob man das Urteil weiterziehen will. «Ich tendiere dazu, das Urteil anzufechten», so Ritz. Bis Ende Juli bleibt für einen Entscheid noch Zeit. Würde das Urteil weitergezogen, müsste sich die Familie des Opfers weiter gedulden. «Dabei wollen wir endlich abschliessen können.»
Bangkok – Nach der Bergung der ersten Jungen aus der thailändischen Tham-Luang-Höhle sind die Rettungsarbeiten vorerst unterbrochen, wie Provinzgouverneur Narongsak Osottanakorn sagte. Demnach wurden vier Jungen ins Spital gebracht.
Vier aus der Höhle in Thailand gerettete Jungen sind nach Angaben des Chefs der Rettungsmission in ärztlicher Behandlung, sagte Osottanakorn am Sonntagabend (Ortszeit) vor Medien. Die Rettungsaktion der übrigen acht Jungen solle frühestens in zehn Stunden beginnen.
Damit war die genaue Zahl der Geretteten unklar: Frühere Aussagen der Katastrophenschutzbehörde, wonach bereits sechs Jungen aus der Höhle gebracht wurden, bestätigte der Gouverneur nicht.
Die Einsatzkräfte hatten mit dem hoch riskanten Einsatz zur Rettung der seit gut zwei Wochen in der überfluteten Höhle festsitzenden zwölf Jungen und ihres Trainers begonnen, weil die Zeit abzulaufen droht. Auf dem Weg ins Freie müssen die Kinder weite Strecken durch schlammiges Wasser tauchend zurücklegen.
«Die Operation heute lief sehr problemlos», sagte Narongsak. «Wir waren heute schneller als erwartet.» Er fügte hinzu, die Rettungsaktion werde in 10 bis 20 Stunden fortgesetzt. Die Taucher müssten nun die Atemluftvorräte auffrischen, die in der ersten Phase aufgebraucht worden seien.
Alle Jungen hätte Atemmasken getragen und seien von den Tauchern durch die Tunnel geleitet worden. «Ich bin froh, dass wir unsere Mission erfolgreich für die ersten vier abgeschlossen haben.»
In einer offiziellen Mitteilung der thailändischen Behörden kurz vor Bekanntwerden der ersten Rettungsberichte hatte es noch geheissen, es sei nicht absehbar, wann die ersten der zwölf Jungen die Höhle verlassen könnten.
Sinkende Wasserstände in der teilweise überfluteten Höhle könnten die Rettungsmission beschleunigt haben. Taucher hatten sich am Sonntagmorgen auf den Weg zu den eingeschlossenen Jugendlichen gemacht. Ursprünglich geplant war, dass jeweils zwei Taucher einen der Jungen nach draussen bringen sollten.
Das Drama um die jungen Fussballer im Alter von 11 bis 16 Jahren und ihren Betreuer begann am 23. Juni, als Wassermassen die Gruppe mehrere Kilometer tief in der Höhle einschlossen. Sie sass daraufhin an einer trockenen Stelle etwa vier Kilometer im Höhleninneren fest.
Insgesamt sind an der Aktion 18 Taucher beteiligt, auch Experten aus Grossbritannien und Australien. Darunter ist auch ein australischer Mediziner, der Erste Hilfe leisten könnte.
Die Rettungsaktion ist äusserst gefährlich: Ein Taucher kam am Freitag bereits ums Leben. Selbst die professionellen Taucher benötigten fünf bis sechs Stunden, um von der Gruppe zum Ausgang zu gelangen.
Die Retter hatten sich nach langen Vorbereitungen erst am Sonntagmorgen endgültig zu dem Einsatz entschlossen. Aus ihrer Sicht wäre es nur noch gefährlicher geworden, weiter zu warten. Sauerstoffmangel und schlechte Wetteraussichten hatten zuletzt den Druck auf die Retter erhöht. In den nächsten Tagen soll es wieder heftige Regenfälle geben.
Damit der Einsatz nicht durch das Grossaufgebot an Medien behindert wird, sperrten die Behörden den Eingang zur Höhle weiträumig ab. Mehr als 1000 Medienleute aus aller Welt, die das Drama zum Teil schon seit Beginn verfolgen, mussten die Gegend verlassen.
CAROUGE - GE - Über 25'000 Besucherinnen und Besucher sind am Wochenende ans Tomatenfest von Carouge GE geströmt. Sie konnten 32 verschiedene Sorten des für die regionale Landwirtschaft wichtigen Gewächses bestaunen, zwei davon neu.
Der Genfer Gemüsebauernverband lancierte in diesem Jahr gelbe und orange Kirschtomaten, wie Vizepräsident Aurélien Picaud erklärte. Mit 770 Tonnen Tomaten ist der Kanton Genf hinter der Waadt der zweitgrösste Tomatenproduzent der Schweiz. Eine von fünf einheimischen Tomaten kommt aus Genf.
Erklärbar ist das mit der Kleinheit des Kantonsgebiets. Deswegen kamen die Gemüsebauern in den 1980-er Jahren auf die Tomate, die sie hors-sol und im Gewächshaus anbauen.
Neben den Tomaten gab es am Fest allerlei andere Leckerbissen sowie Getränke und Produkte aus der ganzen Westschweiz.
Auch Camper könnten Zukunft elektrisch fahren. Allerdings kommt der Strom nicht aus einer Batterie, sondern aus einer Brennstoffzelle. So stellt sich Mercedes die Camping-Zukunft vor.
Batteriebetriebene Riesentrucks machen keinen Sinn. Zu gross und schwer wären deren Akkupakete für eine akzeptable Reichweite. «Dafür haben wir die Brennstoffzelle», erklärt Benjamin Kähler, Projektleiter von eDrive@Vans bei Mercedes. Aber auch für Reisemobile sieht er einen Verwendungszweck und enthüllt den Concept Sprinter F-Cell.
Campen mit Strom
Drei Tanks im Unterboden und einer im Heckbereich für total 7,4 Kilo Wasserstoff verhelfen dem Prototypen zusammen mit der im Motorraum des Campers verbauten Brennstoffzelle und dem an der Hinterachse sitzenden E-Motor (155 kW/211 PS, 350 Nm) zu einer Reichweite von 530 Kilometern. Ob der Brennstoffzellen-Camper jemals Realität wird, steht noch in den Sternen. Kähler sagt aber: «Wir beweisen damit, was möglich wäre.»
Ein 35-jähriger Gefangener der Justizanstalt Suben in Österreich wollte nach einem Freigang flüchten. Jetzt konnte er in der Schweiz gefasst werden.
Der Mazedonier hat während seines Freigangs am Montag ein Auto im österreichischen Schärding gestohlen. Eine sofort eingeleitete Funkfahndung im In- und Ausland nach dem Fahrzeug verlief zunächst ohne Erfolg.
Gemäss Ermittlungen reiste er dann am Dienstag in die Schweiz. Am Mittwoch fuhr er nach Deutschland, um das Auto zu tanken. Doch der 35-Jährige leerte irrtümlicherweise Benzin in den Dieselwagen. Der Flüchtende dürfte den Irrtum bemerkt haben und liess das Fahrzeug an der Tankstelle zurück.
Zu Fuss in die SchweizAnschliessend lief er zu Fuss in die Schweiz zurück. In Buch SH wurde er mittels EU-Haftbefehl des Landesgerichtes Ried im Innkreis festgenommen. Der Gefangene wartet nun auf seine Auslieferung, teilte die Polizei am Sonntag mit.
Der 35-jährige Mazedonier war am Landesgericht St. Pölten im Januar 2015 wegen schweren Raubes zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren verurteilt worden. Die Strafe sollte er in Suben absitzen. (SDA)