Daressalam – Nach einem schweren Fährunglück auf dem Victoriasee in Tansania mit über 130 Toten und vielen Vermissten hat Präsident John Magufuli die Festnahme der Verantwortlichen angeordnet. Als erster wurde laut der Zeitung «The Citizen» der Kapitän in Gewahrsam genommen.
Der Schiffsführer hatte sich nach Angaben des Staatschefs zum Zeitpunkt des Kenterns nicht an Bord befunden. Er habe das Ruder jemandem überlassen, der für das Führen eines Schiffes keine Ausbildung habe. Als Hauptgrund für das Unglück nannte Magufuli Überladung der Fähre.
Das brechend volle Schiff «MV Nyerere» war am Donnerstag auf dem grössten See Afrikas von Bugolora auf der Insel Ukerewe zur Nachbarinsel Ukara unterwegs. Die Fähre sei nur wenige Meter von der Anlegestelle entfernt gekentert, hiess es von der Behörde, die für die Fähren in Tansania zuständig ist.
Bis Freitagabend konnten 136 Todesopfer geborgen werden, wie Magufuli im staatlichen Fernsehen sagte. «Aber es ist klar, dass im Rumpf des Schiffes weitere Leichen sind», sagte er. Nach ersten Schätzungen waren mehr als 300 Menschen an Bord, die exakte Zahl war aber zunächst nicht bekannt. Rund 100 Menschen wurden am Donnerstag gerettet. Um der Opfer zu gedenken, ordnete Magufuli eine viertägige Staatstrauer am Freitag an.
Die Rettungsarbeiten an der Fähre, die kieloben vor dem Ufer trieb, wurden von professionellen Tauchern unterstützt. Sie waren am Vormittag aus der Hafenstadt Daressalam sowie der Nachbarregion Mara am Victoriasee eingetroffen, wie John Mongella, der Regierungsvertreter in der Region Mwanza, sagte.
Die Fähre wurde 2014 in Auftrag gegeben und erst vor zwei Monaten renoviert, wie Regierungssprecher Hassan Abbas sagte. Unter anderem seien zwei neue Motoren eingebaut worden.
Papst Franziskus äusserte sich zutiefst traurig über die Katastrophe auf dem Victoriasee. Er drücke seine aufrichtige Solidarität mit denjenigen aus, die um ihre Liebsten trauern und um die noch vermissten Menschen bangen, teilte der Vatikan mit. Uno-Generalsekretär António Guterres sprach den Angehörigen der Opfer, der Regierung und den Bürgern des Landes sein Beileid aus.
Der Victoriasee liegt in Tansania, Uganda und Kenia. Tödliche Unfälle kommen auf dem See sowie vor der Küste immer wieder vor. Oft sind Boote und Fähren überfüllt, ausserdem können Unwetter zu derartigen Unglücken führen.
2012 etwa war eine Fähre auf dem Weg vom Festland Tansanias zur Tropeninsel Sansibar gesunken, dabei ertranken mindestens 100 Menschen. Im Vorjahr waren mehr als 160 Menschen bei einem Fährunglück vor der Küste von Sansibar gestorben. Im Jahr 1996 waren beim Untergang einer Fähre im tansanischen Teil des Sees schätzungsweise tausend Menschen ertrunken.
Mexiko-Stadt – Ein mexikanischer Musiker hat die Geräusche der Erdbewegung eines schweren Erdbebens im letzten Jahr in eine Kunst-Installation verwandelt. Bei «19-sonic-14/Earthquake» können die Besucher die Erderschütterung hören, erklärte der Künstler Pelayo del Villar am Freitag.
Das elf Minuten lange Stück wird im geophysikalischen Museum der Nationalen Autonomen Universität Mexikos (Unam) gespielt. Die Geräusche stammen aus sechs Aufzeichnungs-Stationen in Mexiko-Stadt.
Das Beben der Stärke 7,1 hatte am 19. September 2017 die Hauptstadt des lateinamerikanischen Landes und umliegende Bundesstaaten erschüttert. 228 Menschen starben allein in Mexiko-Stadt beim Einsturz von 38 Gebäuden. Weitere 141 Menschen kamen in den zentralen Bundesstaaten und im Süden des Landes ums Leben.
Zagreb – Bei Schüssen auf offener Strasse im Zentrum der kroatischen Hauptstadt Zagreb sind am Freitagabend mehrere Menschen verletzt worden. Mindestens eine Person sei festgenommen worden, berichteten die lokalen Medien.
Die Schüsse galten den Insassen eines Autos, wie es hiess. Zeitungen spekulierten, dass es sich um ein weiteres Kapitel einer bereits seit Wochen dauernden Fehde zweier Roma-Familien in Zagreb handelt, die sich erst vor knapp zehn Tagen am helllichten Tag eine Schiesserei vor einer Grundschule geliefert hatten.
Die Polizei wollte sich dazu nicht äussern. Sie sicherte aber die Wohngebäude der beiden Familien am Freitagabend mit starken Kräften ab.
RISCH-ROTKREUZ ZG - Ein Fahrzeuglenker hat auf der Autobahn A14 von Zug nach Luzern einen Teil seiner Ladung, die aus Festbänken bestand, verloren. Mehrere Autos konnten nicht ausweichen und fuhren über die auf der Fahrbahn verstreuten Holz- und Metallteile. Die Autobahn war danach zu.
Ein Fahrzeuglenker hat auf der Autobahn A14 von Zug nach Luzern einen Teil seiner Ladung, die aus Festbänken bestand, verloren. Mehrere Autos konnten nicht ausweichen und fuhren über die auf der Fahrbahn verstreuten Holz- und Metallteile. Die Autobahn war danach zu.
Verletzt wurde bei dem Vorfall am Freitagabend niemand, wie die Zuger Polizei mitteilte. Der unbekannte Fahrzeuglenker fuhr den Angaben zufolge davon, ohne sich um den Schaden zu kümmern.
Bei der Polizei waren gegen 21.15 Uhr mehrere Anrufe eingegangen, dass sich zahlreiche Holzstücke auf der Fahrbahn befinden würden. Die Beamten sperrten danach die Autobahn aus Sicherheitsgründen und für die Reinigungsarbeiten. Betroffen war der Abschnitt zwischen der Verzweigung Rütihof und Gisikon LU. (SDA)
Ein Rollstuhl, der Treppen schafft – für Rollstuhlfahrer ein Traum! Der Scewo «Bro», entwickelt von Schweizer Studenten, kann das. Gestern Abend wurde der «Bro» als Weltpremiere der Öffentlichkeit in Zürich präsentiert.
Beni Winters (25) Augen leuchten, wenn er von seinem Rollstuhl Scewo «Bro» erzählt. Der junge Maschinenbauer ist CEO des Start-ups Scewo, das er vor gut einem Jahr gegründet hat. Als erster Rollstuhl, der zuverlässig Treppen hochkommt, sei der «Bro» wie «der Tesla unter den Rollstühlen».
Sportliches DesignDie Idee des treppensteigenden Rollstuhls war ursprünglich ein Studienprojekt. Mittlerweile arbeitet ein siebenköpfiges Team in Winterthur ZH Vollzeit daran, den «wahrscheinlich coolsten Rollstuhl der Welt» marktfertig zu machen. Auch Tetraplegiker Samuel Koch (40) ist angetan: «Ich bin total begeistert, dass diese jungen Leute versuchen, den Elektrorollstuhl zu revolutionieren.» Selbst testen konnte er das Gefährt zwar noch nicht. Die «Verbindung zwischen sportlichem Design und Funktionalität» hat ihn aber schon jetzt überzeugt.
Steuerung per Smartphone-AppEntwickelt haben die Studenten alles selbst. Der Rollstuhl balanciert sich auf zwei grossen Rädern, zum Überwinden von Stufen wechselt er auf Raupen. Diese garantieren, dass der Rollstuhl nicht kippt. Die Steuerung erfolgt per Joystick und Smartphone-App. Auch die Sitzhöhe lässt sich verstellen, zum Transport kann man die Rückenlehne herunterklappen. Wie praxistauglich der 100-Kilo-Koloss ist, wird sich aber erst im Alltagsgebrauch zeigen.
Mit all den Features ist der «Bro» «auch ein Lifestyle-Produkt», erklärt Winter. Die ersten Auslieferungen sind auf Ende 2019 geplant. Er soll 35'500 Franken kosten, 10'000 Franken mehr als ein herkömmlicher Rollstuhl. Vor der Markteinführung werden die Prototypen nochmals überarbeitet und getestet.
RIKON ZH/WINTERTHUR ZH - Keiner kommt Seiner Heiligkeit so nah wie er. Der Winterthurer Manuel Bauer gehört seit Jahren zur Entourage des Dalai Lama. Es gibt kaum einen Staatsbesuch, den der Schweizer nicht mit seiner Kamera begleitet.
Seine Aura verschiebt sogar Nebelschwaden. Als der Dalai Lama (83) gestern früh im Amphitheater des Tibet-Instituts in Rikon ZH erscheint, trifft sein Lächeln auf die ersten Sonnenstrahlen des Tages. Seine Heiligkeit wird von knapp 1000 Anhängern empfangen. Als er sich durch die Massen bahnt, weicht ein Mann mit der Kamera nicht von seiner Seite: Es ist der Winterthurer Manuel Bauer (52). Als Fotograf begleitet er den Dalai Lama seit 1990 auf Schritt und Tritt. So auch gestern, als das geistliche Oberhaupt der Tibeter die Feierlichkeiten des 50. Geburtstags des Tibet-Instituts besucht.
Ein Termin mit Strahlkraft: Das Zentrum im Tösstal ist der zentrale Ort der Tibeter in der Schweiz. Hier fanden sie als Flüchtlinge Ende der 60er-Jahre Zuflucht und Glauben. Eine zweite Heimat.
Kein Jubel, dafür beseelte Gesichter«Es ist immer wieder eindrücklich, wenn man erlebt, was der Dalai Lama bei seinen Anhängern bewirkt. Welche Weisheit, er ausstrahlt», sagt Bauer zu BLICK. Tatsächlich: Es brandet kein Jubel auf, als der Dalai Lama erscheint. Es herrscht vielmehr eine beseelte Stimmung. Leises Murmeln, entzückte Gesichter.
Auch die Exil-Tibeterin Tenzin Mentok (18) aus Winterthur ZH ist hin und weg: «Ich war heute früh richtig aufgeregt. Es ist immer ein Highlight, dem Dalai persönlich zu begegnen.»
Yeshe (41) und sein Sohn Tenzin Rinpoche (5) aus Freienbach SZ warten seit sechs Uhr früh auf den Dalai Lama: «Wir wollten einen guten Platz, um seiner Heiligkeit ganz nah sein zu können.»
Seit 28 Jahren begleitet der Fotograf den Dalai LamaFotograf Bauer dazu: «Er strahlt eine enorme Gütigkeit aus.» Der Winterthurer weiss, wovon er spricht: Seit nunmehr 28 Jahren begleitet er den Dalai Lama auf seinem Weg in die Weltöffentlichkeit. Aus dem unbekannten Mönch wurde in dieser Zeit eine Art Popstar. «Der Dalai Lama macht sich nichts daraus. Sein Ziel ist der Weltfrieden. Dem ordnet er alles unter», so Bauer weiter.
Der Fotograf sieht seine Werk ganz bewusst als Dienst für die Zeitgeschichte: «Seine Heiligkeit ist eine Ikone. Sein Wirken muss für die Nachwelt festgehalten werden. Auch zukünftige Generationen sollen sich ein Bild machen können – im wahrsten Sinne des Wortes.»
Hunderttausende Fotos Seiner HeiligkeitMittlerweile umfasst Bauers Katalog an Aufnahmen des Dalai Lamas Hunderttausende Fotos. «Wenn ich sehe, mit welcher Energie er tagtäglich für die Nöte der Tibeter eintritt, bin ich sicher, dass er noch lange Jahre wirken wird.» Der 15. Schweiz-Besuch des Dalai Lama dauert noch bis Montag. Fotograf Manuel Bauer hat also neue unzählige Möglichkeiten für beeindruckende Bilder Seiner Heiligkeit.
Auf der Suche nach einer neuen Wirtschaftsprüferin ist der skandalgeschüttelten Post vor allem eines wichtig: das Geld, das diese kostet. Der Preis geht mit 50 Prozent in die Bewertung der Bewerber ein.
Die Post braucht eine neue Buchprüferin. Denn im Zuge des Postauto-Bschisses war auch herausgekommen, dass die langjährige Revisionsgesellschaft KPMG den Buchhaltern des gelben Riesen zu wenig auf die Finger respektive in die Bücher geschaut hat.
Im Juni trennte sich die Post daher von KPMG. Und sucht nun via der Onlinebeschaffungsplattform Simap eine neue Revisionsgesellschaft. Bis zum 22. Oktober können sich Wirtschaftsprüfer bewerben, um «Revisionsleistungen für die Schweizerische Post AG entsprechend den besonderen gesetzlichen Vorschriften und gemäss detailliertem Anforderungskatalog zu wirtschaftlich bestmöglichen Bedingungen» anzubieten.
Der Preis macht 50 Prozent ausPikant: Die «wirtschaftlich bestmöglichen Bedingungen» sind der Post besonders wichtig. Von den Zuschlagskriterien wird der Preis mit 50 Prozent gewichtet. Ob die Prüferin die Anforderungen erfüllt, fliesst nur zu 45 Prozent in die Vergabe ein, Transparenz und Qualität des Angebotes sogar nur zu fünf Prozent.
In der Branche gibt das zu reden. Wie kann es sein, dass ein Konzern, der gerade aus dem grössten Korruptionsskandal der jüngeren Schweizer Geschichte kommt, seinen Buchprüfer nach dem Preis auswählt?
«Aussergewöhnlich hoch»«Der Anteil der Wirtschaftlichkeit ist schon aussergewöhnlich hoch», sagt Ständerat Erich Ettlin (56). Vor seinem Einzug in die Bundespolitik war der CVP-Mann Vorsteher der Obwaldner Steuerverwaltung. Und er sitzt in mehreren Verbänden der Rechnungslegungsbranche.
«Wichtiger als der Preis ist bei einem so grossen Unternehmen wie der Post, dass die Revisionsgesellschaft in der Lage ist, das komplexe Geschäft zu stemmen», findet er. «Das gilt nach einem Skandal wie bei Postauto umso mehr.»
Post berücksichtigt «Marktbegebenheiten»Die Post verneint, dass sie auf der Suche nach einer Billig-Revisorin ist. «Die Qualität ist ein zentrales Kriterium», so Sprecher François Furer. 30 Kriterien in der Ausschreibung würden sicherstellen, dass «nur Anbieter mit höchsten Qualitätsstandards» zum Handkuss kämen. Sämtliche infrage kommenden Anbieter seien zudem renommierte Firmen. «Die Ausschreibung berücksichtigt diese Marktbegebenheiten», sagt Furer.
Ob die Idee, bei dieser heiklen Frage aufs Geld zu schauen, von der Post kommt oder aber vom Bundesrat, muss offenbleiben. BLICK weiss: Der Bund als Eigner war in die Ausschreibung involviert.
KPMG fehlte kritische GrundhaltungDer Expertenbericht der Anwaltskanzlei Kellerhals Carrard war im Juni zum Schluss gekommen, dass KPMG zwar keine Pflichtverletzung nachgewiesen werden kann. Der viertgrössten Wirtschaftsprüferin habe es aber an einer kritisch hinterfragenden Grundhaltung gefehlt. «KPMG hätte ohne Kenntnisse der Buchhaltungspraxis das Projekt nicht begleiten können», heisst es im Bericht. Gemeint sind die fiktiven Buchungen, mit denen Postauto jahrelang illegal Gewinne eingefahren hat.
Ganz aus dem Schneider ist KPMG noch nicht: Die Eidgenössische Revisionsaufsichtsbehörde (RAB) hat Abklärungen eingeleitet. Diese laufen noch immer, wie ein Sprecher gegenüber BLICK bestätigt.
Schon vor der Geburt des neuesten Sion-Trainers Murat Yakin (44) hat seine Mutter Emine im Wallis Spuren hinterlassen. Fünf Walliser Kapitel aus der Familien-Geschichte der Yakins.
Im Jahre 1972 lebt Murat Yakins Mutter Emine, damals mit ihrem ersten Mann Hüseyin Hüsnü Irizik verheiratet, in Visp. In der Oberwalliser Kleinstadt hat die Offizierstochter aus Istanbul im damaligen Regionalspital Sta Maria eine Stelle als Krankenpflegerin gefunden. Doch nur fünf Tage nach Amtsantritt verschwindet Hüseyin. Seine Leiche wird später im Genfersee gefunden. Murat Yakins Mutter erfährts erst 10 Tage danach.
Um ihre sechs (!) Kinder aus erster Ehe aus der Türkei in die Schweiz zu bringen, muss Emine, so die damaligen Einreisebestimmungen, wieder heiraten. Über Freunde lernt sie Landsmann Mustafa Yakin kennen, einen in Basel lebenden Schweisser. Sie heiraten bald. Am 15. September 1974 kommt der heutige Sion-Trainer als Murat Yakin zur Welt. Am 22. Februar 1977 folgt Hakan.
Doch schon bald kriselts in der jungen Ehe der Yakins. Der geizige Mustafa Yakin ist auch sauer auf seinen Stiefsohn Ertan Irizik. Ertan, der später für den FC Basel und den FC St. Gallen in der obersten Liga spielt, nimmt seine beiden kleinen Halbbrüder Murat und Hakan zu einem Training beim FC Concordia Basel mit. Mustafa Yakin herrscht Ertan an: «Die sollen zur Schule, nicht auf den Fussballplatz!» Nach einem der unzähligen Auseinandersetzungen zwischen den Eheleuten Yakin bringt die Polizei Emine und die Kinder ein erstes Mal ins Frauenhaus. Emine nimmt aus dem Frauenhaus noch zwei letzte Anläufe, doch die Ehe ist nicht mehr zu kitten. 1982 folgt die Scheidung.
Vater Mustafa verlässt Basel. Er findet eine Stelle beim Chemie- und Pharma-Unternehmen Lonza ... in Visp. Übers Wochenende reisen Murat und Hakan oft zu ihrem Vater ins Wallis. Auf dem Sportplazt Finnubach in Lalden VS kicken die Yakin-Brüder den ganzen Tag.Ins Wallis fahren Klein Murat und sein noch kleinerer Bruder «Hatsch» auch häufig für ein paar Tage Ski-Urlaub. Im Oktober 2005 stirbt Mustafa Yakin an Alters-Leukämie.
Platzverweis beim Nati-DebütAm 6. September 1994, neun Tage vor seinem 20. Geburtstag, feiert der damalige GC-Jungstar Murat Yakin im Sittener Tourbillon-Stadion seine Länderspiel-Premiere. Beim Test gegen die Vereinigten Arabischen Emirate, dem ersten Nati-Spiel nach der WM in den USA, setzt Coach Roy Hodgson neben Pascal Zuberbühler, Pascal Thüler und Giuseppe Mazzarelli auch erstmals den genialen Techniker ein. Nach 37 Länderspiel-Minuten sieht Neuling Yakin in Sion für ein Foul erstmals Gelb. Und nach 76 Minuten ist im Tourbillon für Yakin bereits wieder Schluss: Gelb-Rot wegen Verzögerung bei einem Freistoss.
Seit Montagabend ist das Tourbillon Yakins Heimstadion. Heute beim Auswärtsspiel in Thun wird er in Anbetracht des Verwirrspiels der Liga um seine Sperre aus GC-Tagen nicht auf der Bank sitzen (siehe rechts).
Übrigens: Seinen Einstand als GC-Trainer gibt Yakin vor einem Jahr mit einem 3:2-Sieg. Der Gegner? Sie werden es erraten: Sion! Der Trainer bei den Wallisern damals? Paolo Tramezzani, Yakins Vor-Vor-Vorgänger. Nach Tramezzani folgten Gabri und der jetzt beurlaubte Maurizio Jacobacci.
Im Mai 2017 wurde bei Francine Jordi (41) Brustkrebs diagnostiziert. «Ich hätte mich endlos in Selbstmitleid suhlen können», sagt Jordi. Doch das hat sie nicht getan. Im Gegenteil! Im Interview mit BLICK erklärt sie, wie sie gegen den Krebs kämpfte.
Im Mai 2017 wurde bei Francine Jordi (41) Brustkrebs diagnostiziert. Die Schlagersängerin verheimlichte ihre Erkrankung, gab weiter Konzerte – trotz Chemotherapie und Bestrahlung! Vor drei Monaten trat Jordi erstmals wieder ohne Perücke auf. Jetzt spricht sie ausführlich über die schwierigste Zeit ihres Lebens.
Francine Jordi, wie fühlen Sie sich?
Francine Jordi: Wunderbar. Die Sonne scheint, der Himmel ist blau, alle haben gute Laune. Schöner kann es nicht sein!
Sie haben ein schwieriges Jahr hinter sich.
Ja, das schwierigste meines Lebens. Aber jetzt bin ich wieder voll da.
Im Mai 2017 erkrankten Sie an Brustkrebs. Erinnern Sie sich an die Entdeckung des Tumors?
Sehr genau. Beim Eincremen vor dem Einschlafen spürte ich eine Unebenheit auf meiner Haut, einen kleinen Knoten in der rechten Brust. Tags darauf suchte ich zur Kontrolle einen Arzt auf. Er entschied sofort, weitere Untersuchungen einzuleiten. Zwei Wochen später war ich bereits operiert.
Was ging Ihnen bei der Diagnose durch den Kopf?
Ich war natürlich schockiert. Das kommende Jahr würde kein Spaziergang, sagte der Arzt. Er beruhigte mich aber auch: Der Tumor sei noch im absoluten Frühstadium, die Chance auf Genesung sei sehr gut. Das erachtete ich als grosses Glück.
Hatten Sie keine Angst?
Angst ist ein schlechter Ratgeber. Zu hadern, liegt nicht in meinem Naturell. Ich wusste, dass der Verlauf meines Lebens jetzt einen Umweg nimmt, aber ich irgendwann wieder auf die richtige Spur komme. Ich habe meine Notlage sehr früh akzeptiert und mich darauf fokussiert, das Beste daraus zu machen.
Eine andere Möglichkeit gibt es ja eigentlich auch nicht.
Doch. Ich hätte mich endlos in Selbstmitleid suhlen können. Oder hätte mich in ein Loch fallen lassen und nur noch weinen können. Eine solche Reaktion ist total nachvollziehbar. Ich verstehe jeden, der so handelt. Aber mir hätte das nicht geholfen. Im Gegenteil: Ich bin überzeugt, dass dies den Krankheitsverlauf vielleicht sogar verschlimmert hätte.
Haben Sie zuvor je an Krebs gedacht?
Ja, obwohl ich nicht vorbelastet bin. In meiner Verwandtschaft hat niemand Brustkrebs. Ich habe aber früh von meiner Mutter gelernt, wie wichtig es ist, dass man sich selber kontrolliert und regelmässig den Frauenarzt aufsucht. Deshalb ging ich auch so schnell zur Kontrolle.
Wie haben Sie sich nach der Diagnose informiert? Haben Sie Bücher gelesen, das Thema gegoogelt?
Nein, gar nichts. Ich wollte diese Bilder nicht in meinem Kopf. Über Krebs gibt es so viele Horrorgeschichten. Ich wollte mich davon nicht beeinflussen lassen. Viel lieber konzentrierte ich mich auf das Glück, dass der Krebs in meinem Körper keine Ableger hinterlassen hatte. Das nahm ich als Geschenk an. Ich glaube an die Kraft des positiven Denkens. Wenn man im Leben stürzt, darf man nicht liegen bleiben, sondern sollte mit allen Kräften versuchen, wieder aufzustehen.
Waren Sie nie wütend?
Nein. Ich konnte ja niemandem die Schuld für den Krebs geben. Eine Zelle in meinem Körper hat sich gegen mich gerichtet. Was der Grund dafür ist, weiss niemand. Es bringt also nichts, zornig zu sein.
Dachten Sie nicht, dass Sie Vorbeugungen hätten treffen können?
Welche denn? Ein Beispiel: Du bist 40 Jahre alt, sportlich, du rauchst nicht, bewegst dich regelmässig, ernährst dich gesund. Plötzlich bleibt dein Herz stehen. Bum. Herzinfarkt. Wie hättest du da vorbeugen können? Das Warum meiner Erkrankung hat mich nicht interessiert, nur: Wie mache ich jetzt das Beste daraus.
Wie gingen Sie an die Chemotherapie heran?
Mein Körper fühlte sich nicht krank an. Und dennoch muss ich ihn jetzt solchen Strapazen aussetzen. Diese Vorstellung war für mich das Schlimmste. Ich habe dem Onkologen gesagt, er solle mich im Vorfeld nicht über die Nebenwirkungen informieren. Ich wollte nichts darüber wissen. Ich begann die Chemotherapie als einen Freund zu betrachten, nicht als Feind. Ich betrachtete ihn als Kollegen, der meinen Körper wieder gesund macht.
Was passierte dann?
Ich wusste nur, dass ich meine Haare verlieren würde. Also ging ich zum Coiffeur und liess mir die Haare abschneiden. Ich wollte nicht, dass sie mir in Strähnen ausfallen. Die Perücke hatte ich schon ausgewählt. Dann bestellte ich mir neue Wimpern. Ich habe mich lange damit beschäftigt, wie ich mich schminken kann, damit die Leute nichts merken. Solche Dinge wurden mir sehr wichtig.
Wie schwer ist eine solche Chemotherapie?
Ich verlor den Geschmackssinn. Meine Finger und Füsse wurden zum Teil taub. Ich war auch sehr schnell ausser Atem, die ganze Muskelkraft schwand, das Immunsystem wurde stark beeinträchtigt. Die Nerven seien beschädigt, das sei völlig normal, meinte der Onkologe, als ich ihn darauf ansprach.
Wer gab Ihnen Kraft?
Meine Mutter, mein Vater und meine beiden Schwestern. Wir sind eine sehr starke Familie, die schon einige Schicksalsschläge zu verdauen hatte. Sie haben manchmal gekocht oder gingen für mich einkaufen. Sie haben mir sehr viel abgenommen. Für sie war die Situation nicht einfach, aber sie merkten auch, dass ich nicht umkippe. Und das erleichterte es für sie.
Ansonsten wusste niemand vom Krebs?
Nein, selbst meine engsten Freunde habe ich nicht eingeweiht. Ich wollte kein Mitleid, auch keine Ratschläge. Ich wollte nicht beeinflusst und vielleicht irregeführt werden. Ich hörte nur auf meine Ärzte und meinen Bauch.
Sie sind Single. Haben Sie es nicht vermisst, einen Mann zu haben, der Ihnen bei der Therapie beisteht?
Nein. Ich war so sehr auf mich selber fokussiert, dass es vielleicht sogar belastend gewesen wäre mit einem Partner. Der Krebs war wie ein Bürdeli in meinem Rucksack, das niemand anders ausser mir tragen konnte. Ich wollte bei der Genesung ganz egoistisch sein und währenddessen auf niemanden Rücksicht nehmen müssen.
Wie bereiteten Sie sich auf die Bestrahlung vor?
Ich ging einfach täglich hin. Voller Zuversicht und Dankbarkeit, dass ich die Möglichkeit habe, geheilt zu werden.
Mit Perücke traten Sie weiterhin in TV-Shows auf und gaben auch Konzerte. Warum haben Sie diese Auftritte nicht abgesagt?
Ich wollte mein Leben möglichst normal weiterlaufen lassen. Die Konzerte machten mir grosse Freude, obwohl ich einige wegen meiner körperlichen Verfassung fast nicht durchstand.
Sie wollten dem Krebs nicht alles unterordnen.
Genau. Mir war wichtig, einen Gegenpol zur Krankheit zu haben. Etwas, worauf ich mich freuen konnte. Es war extrem schön, zu erfahren, dass die Leute ganz normal mit mir umgegangen sind. Ich habe mich im Übrigen auch immer sorgfältig zurechtgemacht, bevor ich das Haus verliess. Nicht, weil ich hübsch sein wollte. Daran denkt man in einem solchen Zustand ja zuletzt. Es war wichtig für mich, ein Stück Gewohnheit aufrechtzuhalten.
Lesen Sie morgen im SonntagsBlick : Teil 2 des Interviews mit Francine Jordi: «So hat mich der Krebs als Mensch verändert.»
HOCHDORF - LU - Im Luzerner Seetal hat die Kollision zweier Autos am Freitagabend zu einem Unterbruch der Bahnlinie zwischen Luzern und Lenzburg AG geführt. Laut ersten Angaben der Polizei stiessen zwischen Hochdorf und Ballwil zwei Autos zusammen. Danach war das Gleis blockiert.
Im Luzerner Seetal hat die Kollision zweier Autos am Freitagabend zu einem Unterbruch der Bahnlinie zwischen Luzern und Lenzburg AG geführt. Laut ersten Angaben der Polizei stiessen zwischen Hochdorf und Ballwil zwei Autos zusammen. Danach war das Gleis blockiert.
Zum Unfall kam es gegen 22.30 Uhr, wie ein Mitarbeiter der Luzerner Polizei auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Die Rettungskräfte seien im Einsatz. Angaben etwa zu Verletzten oder zum Hergang konnte die Polizei vorerst nicht machen.
Bahnbetrieb eingestelltDer Bahnbetrieb auf der Linie Luzern-Lenzburg war am Abend zwischen Eschenbach und Hochdorf eingestellt. Anstelle der S-Bahnzüge verkehrten Ersatzbusse. Auch die Strasse zwischen Hochdorf und Ballwil war laut Angaben der Polizei nach dem Unfall gesperrt. Es wurde eine Umleitung eingerichtet.
Auf und entlang der Seetalbahn-Strecke kommt es immer wieder zu Unfällen. Die Hauptstrasse durch das Seetal verläuft über mehrere Kilometer parallel zum Bahngeleise. Es gibt auf der Bahnstrecke auch mehrere Strassenübergänge. (SDA)
Die Enttäuschung über die verpasste WM-Medaille ist bei den Schweizer Springreitern vermutlich zunächst grösser als die Freude über das Olympia-Ticket für Tokio 2020. Medaillen-Hoffnung gibts noch im Einzel.
Spannung und Dramatik sind in der Medaillen-Entscheidung des Team-Finals an der Springreit-WM kaum zu überbieten.
Als Führende des Zwischenklassements ist für die Schweizer Equipe eine erste WM-Medaille seit 1994 zum Greifen nah. Doch schon Startreiter Werner Muff belastet das Team mit 13 Strafpunkten – weil es Janika Sprunger (31) noch schlechter läuft.
Bisher total zuverlässig, reisst Bacardi schon beim Startsprung eine Stange, kommt deswegen komplett aus dem Rhythmus oder lässt sich von irgendetwas irritieren. Die Folge: Der Hengst verweigert zweimal vor dem zweiten Sprung – und Sprunger ist disqualifiziert. Fassungslosigkeit!
Ihre Teamkollegen Martin Fuchs und Steve Guerdat wissen nun, dass sie sich keinen Fehler erlauben dürfen. Und trotzdem sind die Schweizer noch auf Schützenhilfe oder eben Abwürfe der Konkurrenz angewiesen.
Fuchs hält mit Clooney dem Druck stand und reitet routiniert eine Null-Fehler-Runde. Steve Guerdat hat als Schlussreiter ein schweres Los, denn eine Medaille ist da schon nicht mehr möglich, weil der deutsche Routinier Marcus Ehning vor ihm ohne Fehler bleibt.
Doch trotz einem Abwurf hält Guerdat die Schweiz auf dem bitteren aber dennoch hilfreichen 4. Platz – denn damit lösen die Schweizer das Olympia-Ticket für Tokio 2020!
In einem heissen Stechen holen sich die Amerikaner an ihrer Heim-WM Gold und verweisen die Schweden auf den 2. Platz.
Was bedeuten diese Resultate nun für die Einzel-Wertung, in der im ersten Umgang der Entscheidung von Sonntag nur noch die besten 25 starten dürfen? Keine Rolle mehr spielen dort Sprunger als 57. und Muff als 67.
Dafür hat Fuchs noch beste Chancen auf die erste WM-Einzel-Medaille eines Schweizer Springreiters! Der 26-Jährige lauert auf dem verheissungsvollen 3. Zwischenrang. Guerdat ist wegen diesem Abwurf noch vom 8. auf den 9. Zwischenrang gerutscht, doch auch für den Olympiasieger von 2012 liegt noch etwas drin.
Gaza – Im Gazastreifen ist nach palästinensischen Angaben am Freitag erneut ein Palästinenser durch israelische Schüsse getötet worden. Der 25-Jährige sei bei einer Demonstration in Gaza-Stadt erschossen worden, teilte das Gesundheitsministerium im Gazastreifen mit.
Mehr als 300 Menschen seien bei den Protesten am Freitag verletzt worden.
Die israelische Armee gab die Zahl der Demonstranten in mehreren Orten nahe der Grenze mit mehr als 10'000 an. Seit Ende März gibt es an der Grenze zu Israel immer wieder gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und der israelischen Armee. Seither wurden mindestens 185 Palästinenser und ein israelischer Soldat getötet.
Die Demonstranten fordern eine Rückkehr in Gebiete im heutigen Israel, aus denen ihre Familien im Zuge der Staatsgründung Israels im Jahr 1948 geflohen sind. Israel wirft der im Gazastreifen herrschenden radikalislamischen Hamas vor, die Proteste zu inszenieren und als Vorwand für Angriffe zu verwenden.
Ron-Robert Zieler sichert dem VfB Stuttgart einen Punkt. Der Deutsche pariert mehrmals grandios. Aufsteiger Fortuna spielt stark und holt den fünften Punkt im vierten Spiel.
Stuttgart – Düsseldorf 0:0
Stuttgart muss weiterhin auf den ersten Sieg warten. Der Aufsteiger aus Düsseldorf zeigt ein gutes Spiel und holt gegen den VfB einen Punkt. Die Schwaben können sich bei ihrem Keeper Ron-Robert Zieler bedanken. Der zeigt einige starke Paraden. In der ersten Halbzeit spielen beide Mannschaften auf Augenhöhe. Im zweiten Durchgang ist es die Fortuna, die Druck aufbaut und vermehrt vor dem gegnerischen Tor auftaucht. Doch beide Teams bringen den Ball nicht über die Torlinie.
Am SamstagNürnberg – Hannover 15.30 Uhr
Hoffenheim – Dortmund 15.30 Uhr
Augsburg – Bremen 15.30 Uhr
Hertha – Gladbach 15.30 Uhr
Wolfsburg – Freiburg 15.30 Uhr
Schalke – Bayern 18.30 Uhr
Am SonntagLeverkusen – Mainz 15.30 Uhr
Frankfurt – Leipzig 18 Uhr
Erfreulicher Abend für den FC Aarau. Der Tabellenletzte muss am Freitagabend zum Leader nach Lausanne und holt den ersten Punkt der Saison.
Lausanne – Aarau 1:1
Der FC Aarau erkämpft sich seinen ersten Punkt – und das beim ungeschlagenen Leader Lausanne! Varol Tasar trifft nach einem Lausanner Ballverlust und einem Zuspiel von Stefan Maierhofer zum 1:0 – nach zwei Minuten! Für Ex-Bayern-Profi Maierhofer ists der erste Skorerpunkt im ersten Liga-Spiel – er stürmt neben Ex-Super-League-Stürmer Goran Karanovic. Maierhofer ist nach einer Viertelstunde nahe am 2:0: Aus 25 Metern schmettert er den Ball an den Pfosten. Nach einem Eckball der Waadtländer gleicht Innenverteidiger Brandao aus. Das Schlusslicht aus Aarau versteckt sich aber keineswegs. Die Aargauer haben in der zweiten Hälfte einige Chancen um auf der Pontaise in Führung zu gehen. In der 71. Minute ist es ausgerechnet Maierhofer der noch vom Platz fliegt – nach umstrittenem Platzverweis! Gleichwohl ists ein erfreulicher FCA-Abend.
Am SamstagSchaffhausen – Servette 17.30 Uhr
Kriens – Chiasso 17.30 Uhr
Wil – Rapperswil 17.30 Uhr
Am SonntagVaduz – Winterthur 16 Uhr
Pretoria – Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa hat ein Massnahmenpaket zur Ankurbelung der Konjunktur angekündigt. Der am Freitag vorgestellte Plan zielt darauf, mehr Investoren ins Land zu locken und den Tourismus auszubauen.
Südafrika befindet sich in einer Rezession, die Arbeitslosigkeit beträgt mehr als 27 Prozent.
«Der Tourismus ist ein wunderbarer Jobmotor», sagte Ramaphosa bei der Vorstellung seiner Pläne in der Hauptstadt Pretoria. Er kündigte an, Visaverfahren zu erleichtern, um den Handel zu erleichtern sowie mehr Touristen und qualifizierte Arbeitnehmer ins Land zu holen. Die Liste der Länder, deren Bürger ein Visum für Südafrika brauchen, soll überarbeitet werden. Im kriselnden staatlichen Gesundheitssektor sollen 2200 neue Stellen geschaffen werden.
Ausserdem sollen «schwarze Landwirte» unterstützt werden, kündigte Ramaphosa an. Mit einem neuen Fonds sollen Unternehmen in Townships und ländlichen Regionen gefördert werden, auch Gründer sollen dort mehr Unterstützung erfahren. Die Massnahmen sollen nicht durch zusätzliche Ausgaben finanziert werden, sondern durch Umschichtungen im Staatshaushalt.
Allerdings gilt dies nicht für einen neuen Infrastruktur-Fonds im Umfang von umgerechnet 27 Milliarden Franken. Damit soll der Ausbau von Strassen, Staudämmen und Schulen finanziert werden - es gehe um «Projekte mit dem Potenzial, in grossem Umfang Stellen zu schaffen», sagte der südafrikanische Präsident.
Ramaphosa, der nach dem erzwungenen Rücktritt von Jacob Zuma im Februar an die Staatsspitze kam, hatte die Ankurbelung der Wirtschaft zu seiner Hauptaufgabe erklärt. Bislang blieb der Erfolg aus: Südafrika fiel in diesem Jahr bereits das zweite Jahr in Folge in eine Rezession.
Die Opposition äusserte sich skeptisch zu den neuen Plänen: Die Demokratische Allianz (DA) erklärte, da es sich lediglich um eine Umschichtung von Geldern handle, werde der Erfolg des Konjunkturprogramms begrenzt sein.
Hinzu kämen die «unüberlegten» wirtschaftspolitischen Vorschläge der Regierung, erklärte die DA mit Blick auf Ramaphosas Plan, weisse Farmer zugunsten der schwarzen Bevölkerung ersatzlos zu enteignen. Die radikale Partei Kämpfer für die wirtschaftliche Freiheit (EFF) kritisierte, die Pläne würden «eine Wirtschaft retten, die auf der Wahrung der weissen Interessenmonopole basiert».
Vanessa Mai kriegt vom Segeln nicht genug, Sophia Thomalla macht es sich auf der Kühlerhaube gemütlich und Tamynique verraten ihre Kuss-Diät. Willkommen zu den Foto-Storys des Tages!
ZÜRICH - In der Schweiz ist vieles anders: So scheint es niemanden zu stören, dass ein Mitglied der Landesregierung immer wieder an Sitzungen einnickt.
Bundeshausjournalisten wissen mehr, als sie schreiben. Über die Liebschaften hochrangiger Politiker, über deren missratene Kinder, gelegentliche Alkoholexzesse oder gar Krankheiten. In solchen Fällen tuschelt zwar tout Bern, aber öffentlich wird vielsagend geschwiegen.
Die «Schweiz am Wochenende» hat eines dieser Tabus zum Thema gemacht und gedruckt, was Insider schon lange wissen: Bundesrat Johann Schneider-Ammann nickt bei wichtigen Gesprächen regelmässig ein. Zum Beispiel bei den Von-Wattenwyl-Gesprächen zwischen Landesregierung und Parteispitzen am 31. August und in der Sitzung der Wirtschaftskommission vom 4. September.
Und jeder im Bundeshaus kennt ähnliche Anekdoten: Dass Gesprächsleiter dafür sorgen, den FDP-Politiker rechtzeitig vor Voten anzustupsen. Dass Schneider-Ammann seine Nickerchen sogar bei der wöchentlichen Bundesratssitzung zu halten pflegt. Dass ein Veranstalter seinen prominenten Gast, der in der vordersten Reihe döste, mit einem besonders lauten «Willkommen, Herr Bundesrat Schneider-Ammann!» ins Hier und Jetzt zurückgeholt und auf die Bühne komplimentiert habe.
Aus solchen Erzählungen sprechen Spott und Belustigung, aber auch Sorge um die Gesundheit des 66-Jährigen, der zunehmend müde und abgekämpft wirkt.
Zu Schneider-Ammanns gelegentlichen Aussetzern erklärt sein Sprecher, der Magistrat leiste «im In- und Ausland einen enormen Einsatz für die Schweiz. Es ist normal, dass das intensive Programm ab und zu Spuren hinterlässt in Form von Müdigkeit». Was soll der gute Mann auch sagen, wenn ihm sein Job lieb ist?
Warum aber tuscheln alle nur im Hintergrund? Warum stellt niemand öffentlich die naheliegende Frage, ob sich die Schweiz einen müden Wirtschaftsminister leisten kann und will?
In jedem anderen Land wäre das ein grosses Thema. Angela Merkel etwa würde einen müden Minister eiskalt auswechseln. Und Donald Trump ihn mit einer Twitter-Kanonade hinrichten.
Doch die Schweiz tickt anders: Erstens hat Johann Schneider-Ammann angekündigt, spätestens 2019 zurückzutreten. Da will ihm niemand mehr auf die Sprünge helfen.
Zweitens hat er seinen Job im Grunde nicht schlecht gemacht. Er treibt die Digitalisierung voran, er wagt die Konfrontation mit den Bauern, er kämpft engagiert für die Schweizer Wirtschaft.
Drittens ist unser Land so stabil, dass die Dinge hier auch dann ihren Lauf nehmen, wenn Minister mal eine Sitzung verschlafen. Oder zwei ...
Natürlich droht der Schweiz deshalb keine Gefahr. Was aber treibt Schneider-Ammann an, sichtlich leidend weiterzumachen? Will er wegen des bösen Gemurmels um ihn herum erst recht bis Ende 2019 durchhalten? Oder hat er nur Jasager um sich geschart, die solche unangenehmen Äusserungen von ihm fernhalten?
Diese Woche sprach ich mit einem Ständerat, der 2019 überraschend nicht mehr antritt, obwohl er noch voll im Saft steht. Auf meine Frage nach seinen Motiven sagte er bloss: «Die Friedhöfe sind voller Menschen, die unersetzbar waren.»
Der Fall des umstrittenen Verfassungsschutz-Präsidenten Hans-Georg Maassen wird nach einem Vorstoss von SPD-Chefin Andrea Nahles in der Koalition neu aufgerollt. Dabei drückt Kanzlerin Angela Merkel aufs Tempo.
Der Fall des umstrittenen Verfassungsschutz-Präsidenten Hans-Georg Maassen wird nach einem Vorstoss von SPD-Chefin Andrea Nahles in der Koalition neu aufgerollt. Dabei drückt Kanzlerin Angela Merkel aufs Tempo.
Auf Bitten der in schwere Turbulenzen geratenen SPD-Vorsitzenden Andrea Nahles wollen Kanzlerin Merkel (CDU) und Innenminister Horst Seehofer (CSU) die umstrittene Beförderung des Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maassen zum Innenstaatssekretär neu verhandeln.
Merkel lenkt einNahles schrieb in einem Brief an die Vorsitzenden der beiden Unionsparteien, der der Nachrichtenagentur DPA vorliegt: «Ich bin der Auffassung, dass die Spitzen der Koalition noch einmal zusammenkommen sollten, um die gewichtigen, aber sehr unterschiedlichen Anliegen der Koalitionspartner zu beraten.»
Merkel erklärte sich zu Neuverhandlungen bereit und kündigte an, schon «im Laufe des Wochenendes» eine «gemeinsame, tragfähige Lösung» finden zu wollen.
Auch Seehofer will nochmal redenDie Kanzlerin sagte am Freitagabend in München, Seehofer, Nahles und sie seien übereingekommen, «die Lage erneut zu bewerten». Sie halte das «für richtig und für notwendig», weil «wir angesichts der vielen aussen- und innenpolitischen Herausforderungen eine volle Konzentration auf das Regierungshandeln brauchen, und weil die Menschen in unserem Land ein Anrecht darauf haben, dass wir ihre Sorgen und ihre Probleme lösen».
Auch Seehofer zeigte sich offen für erneute Gespräche. «Ich denke, eine erneute Beratung macht dann Sinn, wenn eine konsensuale Lösung möglich ist. Darüber wird jetzt nachgedacht», sagte er der DPA. Die drei Parteivorsitzenden hätten auch miteinander am Telefon gesprochen, berichtete er. Allerdings gebe es noch keinen Termin für ein Gespräch. Auch ist wohl nicht mit einer schnellen neuen Entscheidung zu rechnen.
«Wir haben uns geirrt»Weiter heisst es in dem Brief von Nahles, über den zunächst «Spiegel Online» berichtet hatte: «Die durchweg negativen Reaktionen aus der Bevölkerung zeigen, dass wir uns geirrt haben. Wir haben Vertrauen verloren, statt es wieder herzustellen.» In Würzburg bekräftigte Nahles vor Kameras: «Wir haben uns alle drei geirrt.»
Die SPD hatte wegen seiner Äusserungen zu den fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Chemnitz Maassens Ablösung als Behördenchef gefordert, Seehofer stellte sich hinter ihn. Am Dienstag einigten sich Merkel, Seehofer und Nahles dann darauf, dass er seinen Posten räumen muss, dafür aber als Staatssekretär ins Innenministerium wechselt.
Weiterer Zündstoff garantiertSeehofer will dafür, so der bisherige Stand, Staatssekretär Gunther Adler, einen SPD-Mann und Experten für Wohnen und Bauen, in den einstweiligen Ruhestand versetzen. In der SPD sorgte das für zusätzlichen Unmut.
Merkel hatte schon am Mittwochabend am Rande eines EU-Gipfels in Salzburg angedeutet, dass auch sie mit dem Ergebnis der Absprache zwischen den drei Parteivorsitzenden der Koalition nicht zufrieden ist.
Sie kündigte an, dass Adler eine neue Aufgabe bekommen soll. Sie schätze die Arbeit der SPD-Manns sehr. Alle Seiten hätten sich darauf verständigt, dass dieser «sehr schnell» eine «angemessene Position» bekommen solle. Es ist ungewöhnlich, dass Merkel im Ausland von sich aus zu innenpolitischen Themen Stellung nimmt.
Offenbar wollten Nahles, Merkel und auch Seehofer noch vor einer Sondersitzung der SPD-Bundestagsfraktion an diesem Montag signalisieren, dass sie die Sache neu beraten wollen. Am Montagvormittag kommt auch der 45-köpfige Parteivorstand der SPD im Willy-Brandt-Haus zusammen. Bei diesen Treffen dürfte es auch um die Zukunft der erst im April zur Nachfolgerin von Martin Schulz gewählten Parteichefin Nahles gehen.
Koalition verliert weiterNach dem aktuellen ARD-Deutschlandtrend gingen die Streitereien der vergangenen Wochen über die Migrationspolitik und die Causa Maassen nicht spurlos an der gesamten grossen Koalition vorbei. Sie rutschen in den Umfragewerten immer tiefer.
Wäre am Sonntag Bundestagswahl, kämen danach Union und Sozialdemokraten zusammen nur noch auf 45 Prozent der Stimmen. Zwar wäre die Union mit ziemlichen Verlusten immer noch stärkste Kraft, doch die AfD käme bereits auf den zweiten Platz.
Die Union würde nach der aktuellen Sonntagsfrage mit 28 Prozent das schlechteste Ergebnis seit Einführung des Deutschlandtrends 1997 einfahren, ihr Koalitionspartner SPD läge bei 17 Prozent an dritter Stelle. Für die AfD schlugen 18 Prozent zu Buche, Grüne kämen auf 15, die Linken auf 10 und die Liberalen auf 9 Prozent.
Seehofer halten demnach nur noch 28 Prozent für eine gute Besetzung im Innenressort, nach 39 Prozent im April. Auch innerhalb der Union sinkt Seehofers Popularität - hatten ihn im April noch 45 der CDU/CSU-Parteianhänger für den richtigen Mann an der Spitze des Innenressorts gehalten, waren es aktuell nur noch 31 Prozent. (SDA)
Der menschliche Körper braucht Vitamin C, keine Frage. Ascorbinsäure erfüllt eine Menge wichtiger Aufgaben in unserem Organismus. Doch taugt es auch als Allheilmittel gegen Erkältungen, Stress oder gar Krebs wie manche behaupten?
Ascorbinsäure wie Vitamin C auch genannt wird, kann vom menschlichen Körper nicht selbstständig hergestellt werden und muss deshalb über die Nahrung aufgenommen werden.
Vitamin C kommt in fast allen Obst- und Gemüsesorten vor. Besonders Orangen und Kiwis oder Kohlgemüse wie Brokkoli und Blumenkohl gelten als regelrechte Vitamin C Bomben.
Rund 100 mg benötigt ein gesunder erwachsener Mensch am Tag. Diese Menge kann ohne weiteres über eine ausgewogene Ernährung aufgenommen werden – Vitamin-Präparate sind in der Regel also nicht nötig. Der Bedarf kann sich allerdings erhöhen. Beispielsweise Raucher aber auch stillende Mütter benötigen etwas mehr Vitamin C.
Was macht Vitamin C im Körper?Vitamin C wirkt sich positiv auf das Immunsystem aus. Es wirkt als Antioxidans und somit als Radikalfänger. Zudem fördert es die Aufnahme von Eisen und spielt eine wichtige Rolle bei der Herstellung von Botenstoffen.
Aber auch an der Wundheilung und der Nrabenbildung ist Vitamin C beteiligt. Es hilft zudem massgeblich bei der Kollagenbildung mit und trägt somit zur Festigkeit von Bindegewebe, Knorpel und Knochen bei.
Welches Gemüse und Obst hat viel Vitamin C?Das sind die wichtigsten 15 Vitamin-C-Quellen
LebensmittelPro 100 g1Acerola1700 mg2Hagebutte1250 mg3Sanddornbeere450 mg4Schwarze Johannisbeere177 mg5Petersilie160 mg6Paprika120 mg7Brokkoli115 mg8Rosenkohl110 mg9Fenchel93 mg10Kiwi93 mg9Erdbeere62 mg10Zitrone53 mg11Orange50 mg12Spinat51 mg13Heidelbeere22 mg14Ananas20 mg15Kartoffel17 mgZu viel oder zu wenig Vitamin CZu viel Ascorbinsäure geht fast nicht. Ein gesunder Mensch kann das überschüssige Vitamin C im Normalfall problemlos ausscheiden. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen. Wenn eine Vitamin C Allergie vorliegt zum Beispiel. Oder wenn man über einen längeren Zeitraum hoch dosierte Vitamin-Präparate zu sich nimmt. In einem solchen Fall kann es zu Verdauungsstörungen und Durchfall kommen.
Auch ein Vitamin C Mangel kommt bei gesunden Menschen die sich normal ernähren selten vor. Bekannteste Folge einer solchen Mangelerscheinung ist die Seefahrerkrankheit Skorbut. Früher erkrankten Matrosen daran, wenn sie monatelang auf hoher See waren und sich dabei einseitig mit Zwieback ernährten und dazu kaum frisches Obst zu sich nahmen. Heutzutage kommt diese Krankheit fast nicht mehr vor.
Falls tatsächlich mal ein Vitamin C Mangel festgestellt wird, kann dieser relativ einfach mit Vitaminpräparaten behoben werden.
Vitamin C als Heilmittel
Nahrungsergänzungsmittel haben seit geraumer Zeit Hochkonjunktur. Schönheit und Vitalität aus der Pillendose – so die Versprechungen. Doch taugen Vitaminpräparate wirklich als Mittel gegen Erkältungen oder sogar Krebs?
Nein. Bisher konnte noch in keiner Studie nachgewiesen werden, dass sich eine erhöhte Vitamin C Zufuhr positiv auf die Gesundheit auswirkt oder einen vor Krebs schützt. Im Gegenteil, die Forschung hat gezeigt: Im besten Fall sind die Zusätze nur wirkungslos und überflüssig.
Gerade zur Vorbeugung von Erkältungen wird Vitamin C gerne verwendet. Einer Studie zufolge schützt einen eine erhöhte Vitaminzufuhr allerdings nicht davor. Ganz nutzlos sie aber trotzdem nicht. Die Studien zeigten, dass eine längerfristige tägliche Einnahme zwar nicht die Erkältung verhinderte, aber die Erkältungsdauer immerhin um etwa 10 Prozent verkürzte.
Die Schweizer Behörden schickten die Tibeterin Yangdon Chorasherpa (28) zurück nach Nepal. Seitdem lebt sie in Angst. Schikane, Unterdrückung, Gefangenschaft sind ihr Alltag geworden – und werden es vorerst auch bleiben.
Heute Freitag reist der Dalai Lama zum Geburtstag des tibetischen Klosters in Rikon ZH an. Gefeiert wird das 50-jährige Bestehen des Instituts, welches damals als Zuhause und Arbeitsplatz für Flüchtlinge aus Tibet gegründet wurde. Doch der Besuch des Dalai Lama wird von einem tragischen Schicksal überschattet.
Yangdon Chorasherpa (28) hat in Rikon ZH kein zu Hause gefunden. Sie wurde im Februar 2017 von der Schweiz als erste Person mit tibetischen Wurzeln nach Nepal ausgeschafft.
Jetzt, über ein Jahr später, verlässt sie ihr kleines Zimmer in Kathmandu kaum noch, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Zu gross ist ihre Angst, draussen aufgegriffen und zurück ins Gefängnis gesteckt zu werden. Oder noch schlimmer: nach China abgeschoben zu werden, wo ihr Folter und Zwangsarbeit drohen.
Behörden liessen sie nicht nach HauseChorasherpa gilt in China nämlich als «mit fremdem Gedankengut infiziert». Sie war vor Jahren illegal aus China ausgereist, um eine tibetische Schule in Indien zu besuchen. Als sie danach zu ihren Eltern zurückkehren wollte, wurde sie angehalten und nach Kathmandu gebracht.
Weil sie nur eine Kopie ihres Familienbüchleins hatte, besorgte sie sich dort illegal einen nepalesischen Pass. Diese Entscheidung sollte ihr noch zum Verhängnis werden.
In Kathmandu lernte Chorasherpa eine Schweiz-Tibeterin kennen. Sie wollte die junge Frau mit ihrem Sohn vermählen. Im Juli 2014 reiste Chorasherpa deshalb in die Schweiz. Doch das Zürcher Standesamt verweigerte die Hochzeit – man glaubte ihr nicht, dass sie Nepalesin ist, schreibt der «Tages-Anzeiger» weiter.
Sie stirbt fast im KnastChorasherpa stellte daraufhin ein Asylgesuch. Obwohl sie von Anfang an offenlegte, dass ihr der nepalesische Pass eigentlich nicht zusteht, wurde das Gesuch abgelehnt. Die Behörden hielten den Pass für echt und Chorasherpa für eine Nepalesin. Sie flog am 1. Februar 2017 wieder zurück nach Kathmandu.
Kaum gelandet, steckte sie die Polizei ins Gefängnis. 20 Frauen in einer Zelle, Hygiene ungenügend. Weil sie kein Nepalesisch spricht, ist sie zuunterst in der Zellenhierarchie. Sie musste Unterwäsche waschen, Toiletten putzen – im Gefängnis steckte sie sich mit Hepatitis B an. Zudem hatte sie heftige Schmerzen im Unterleib.
Ein Freund aus der Schweiz, den sie im Asylheim kennengelernt hatte, besuchte sie in Haft. Ihr Zustand war kritisch. Der Zürcher konnte schliesslich veranlassen, dass Chorasherpa im Spital untersucht wurde. Diagnose: eine Zyste im Bauch, die auf die Organe drückt. In einer Privatklinik wurde sie schliesslich operiert.
Bundesgericht schmettert Beschwerde abIm November 2017 verurteilte sie das Gericht wegen unrechtmässigen Erwerbs nepalesischer Papiere. In letzter Sekunde konnte sie der Freund aus der Schweiz vor der Abschiebung nach China bewahren.
Ohne gültigen Ausweis und ohne gültige Entlassungspapiere muss sich Chorasherpa seitdem in Kathmandu durchschlagen. Ihre Beschwerde gegen die Ablehnung des Asylgesuchs in der Schweiz wurde vor Bundesgericht abgeschmettert. Ihre letzte Hoffnung: Das Staatssekretariat für Migration könnte ihr aus humanitären Gründen ein Visum erteilen.
Zwar haben Nachforschungen der Schweizer Botschaft in Kathmandu ergeben, dass beim Asylverfahren ein Fehler passiert war und Chorasherpa tatsächlich Tibeterin ist. Die Gerichte können aber ihre Akte nach der Ablehnung des Asylantrags nicht mehr öffnen. Und Chorasherpa bleibt deshalb vorerst keine Möglichkeit, Nepal zu verlassen. (hah)