Da ist er, der erste Sieg für den FC Aarau! Varol Tasar und Olivier Jäckle sichern dem miserabel in die Saison gestarteten FCA mit ihren Toren in der zweiten Halbzeit den so wichtigen 3:1-Erfolg – gegen ein Schaffhausen, das zuerst zu spät zum Spiel erscheint und dann auch noch drei Rote Karten kassiert.
Aarau – Schaffhausen 3:1
Die Fans im Brügglifeld müssen sich erst einmal in Geduld üben. Der Anpfiff der Partie wird kurzfristig um eine halbe Stunde nach hinten verschoben. Grund: Der Teambus der Schaffhauser hat während der Anreise eine Panne. Nichts geht mehr. Der FCS muss sogar einen neuen Car bestellen. Als das Spiel dann endlich beginnt, ist im Brügglifeld die Hölle los. Referee Klossner zückt gleich dreimal Rot! Die Schaffhauser Paulinho, Mendy und Qollaku fliegen allesamt vom Platz. Und die Aarauer? Die kämpfen sich in Überzahl zum ersten Sieg der Saison! Karanovic, Tasar und Jäckle treffen – und sichern dem FCA den 3:1-Erfolg.
Chiasso – Rapperswil-Jona 0:1
Servette – Kriens 1:1
Am Mittwoch20 Uhr: Wil – Vaduz
20 Uhr: Winterthur – Lausanne-Sport
Was für ein Schlussspurt des FC Thun! Die Berner Oberländer bodigen die Grasshoppers mit einem späten Doppelpack – Nicola Sutter und Kenan Fatkic bescheren Thun den 2:0-Auswärtserfolg in einer ansonsten mageren Partie.
Das Spiel: Dieses Spiel haut im Letzi niemanden vom Hocker. Immerhin: Einen der wenigen Aufreger gibt es schon in der 3. Minute. Der Thuner Spielmann vergibt eine echte Top-Chance, scheitert an Keeper Lindner. Danach passiert lange nicht viel. Bis GC-Bajrami nach gut einer halben Stunden den Pfosten trifft. Nimmt die Partie jetzt endlich so richtig Fahrt auf? Nein, nicht wirklich. Thun wirkt insgesamt aktiver, gefährlicher. Zwingend und effizient zeigen sich die Berner Oberländer aber nicht. Bis kurz vor Schluss alle Dämme brechen. Der Thuner Doppelpack kommt trotz der mageren Fussballkost an diesem Abend verdient. 2:0! Und nun wartet auf den FCT als Belohnung der Spitzenkampf gegen YB am Samstag.
Die Tore:
88. Minute, 0:1 | Nicola Sutter | Nach einem Tosetti-Corner trifft Fatkic mit seinem Kopfball nur den Pfosten. Via Sutter landet die Kugel dann irgendwie im Tor.
94. Minute, 0:2 | Kenan Fatkic | Abwehrmann Cvetkovic patzt. Fatkic sagt «Danke», zieht aus 15 Metern ab – und trifft.
Der Beste: Diesen Superlativ hat sich wahrlich keiner verdient.
Der Schlechteste: Cvetkovic. Der GC-Innenverteidiger köpft Fatkic den Ball vor die Füsse. Der bedankt sich und bucht das 2:0 für die Thuner.
Das gab zu reden: Die triste Stimmung, das leere Stadion, die frostigen Temperaturen. Und die miese Pass-Qualität beider Mannschaften.
So gehts weiter: Für beide Teams gehts schon am Samstag weiter. GC gastiert in St. Gallen (19 Uhr) – und auf den FC Thun wartet das Berner Derby, zu Hause gegen Meister YB (19 Uhr).
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GC – Thun 0:2 (0:0)
Letzigrund, 3500 Fans. Schiedsrichter: Erlachner
Tore: 89. Sutter 0:1. 93. Fatkic 0:2.
GC: Lindner; Lavanchy, Rhyner, Zesiger, Doumbia; Sigurjonsson, Holzhauser; Ngoy, Bajrami, Bahoui: Pinga.Thun: Faivre; Glarner, Gelmi, Sutter, Kablan; Hediger; Tosetti, Karlen, Stillhart, Spielmann; Sorgic
Gelb: 53. Pinga (Foul). 53. Glarner (Foul).
Auswechslungen: GC: Jeffren (64. für Bahoui). Zesiger (90. für Bajrami). Thun: Fatkic (61. für Karlen). Salanovic (78. für Spielmann). Hunziker (82. für Sorgic).
Bemerkungen: GC ohne Nathan, Basic, Djuricin, Tarashaj, Ajeti und Arigoni (alle verletzt). Thun ohne Facchinetti, Costanzo, Righetti, Joss (alle verletzt) und Ferreira (krank).
Die SCL Tigers zeigen den ZSC Lions auswärts den Meister, Bern schickt Lugano mit einer 4:0-Packung nach Hause und der EHC Biel bleibt Tabellenführer.
ZSC Lions – SCL Tigers 1:4 (0:2, 0:1, 1:1)Nachteil? – Coach Ehlers murrte nach dem 0:3 in Bern über die Gruppeneinteilung, welche den Tigers je zwei zusätzliche Spiele gegen die Topteams SCB und ZSC einbrockte. Doch: Letzte Saison gewann Langnau das Duell gegen die Zürcher mit 10:8 Punkten. Und nun schlägt sein Team erneut zu.
Unwürdig – Der SCL spielt stark, ist solide, bissig und opfert sich auf (Blaser fällt aus, als er einen Noreau-Hammer blockt) und Goalie Ciaccio ist makellos. Doch was der ZSC zeigt, ist eines Meisters nicht würdig: Defensiv lasch, mit dem Puck sorg- und harmlos.
Der Beste – Stefan Rüegsegger (Tigers). Das erste Tor leitet der grosse Stürmer mit einem grandiosen Solo ein. Auch am 2:0 ist der 20-Jährige beteiligt.
Die Pflaume – Kevin Klein (ZSC). Steht neben den Schuhen. (S. R.)
Die Tore – 7. N. Berger (Rüegsegger/Strafe angezeigt) 0:1. 10. Erni (Rüegsegger) 0:2.
40. Pesonen (Leeger, P. Berger) 0:3. 53. Lardi (Gagnon) 0:4. 54. Bachofner (Prassl) 1:4.
Das Spiel zum Nachlesen im Ticker.
Bern – Lugano 4:0 (1:0, 1:0, 2:0)Der Neue – Debüt für Grégory Sciaroni beim SCB. Der Ex-HCD-Stürmer, der wegen eines Checks an Biel-Dufner noch drei Sperren absitzen musste, kommt neben Haas und Scherwey zum Zug.
Der Check – Nach neun Minuten fällt Luganos Thomas Wellinger (Hand?) nach einem korrekten Check des Berners Scherwey aus.
Der Zoff – Ständig geraten sich Lugano-Rüpel Lapierre und Scherwey in die Haare. Als der Berner sich beklagt, verhöhnt ihn Lapierre, indem er so tut, als würde er weinen.
Die Zahlen – Arcobello holt sich die ersten Punkte der Saison. SCB-Goalie Genoni den zweiten Shutout in Serie. Und Beat Gerber erzielt sein erst 36. Tor im 1011. NL-Spiel.
Der Beste – André Heim (Bern), stark, was der 20-Jährige zeigt.
Die Pflaume – Maxim Lapierre (HCL), Theater, sonst nichts. A. R.
Die Tore – 11. Arcobello (Almquist) 1:0. 37. Scherwey (Haas, Rüfenacht) 2:0. 54. Arcobello
Das Spiel zum Nachlesen im Ticker.
Ambri – Biel 1:5 (1:2, 0:2, 0:1)Der Teenie – Mit Verteidiger Janis Jérôme Moser kommt bei Biel ein nächster talentierter 2000er-Jahrgang, der positiv auffällt.
Der Debüt-Treffer – In seinen ersten zwei Partien für den EHCB war Brunner noch punktelos geblieben. Gegen Ambri trifft er zum ersten Mal – mittels Ablenker.
Der Abwesende – Biel spielt nur mit drei Ausländern. Es fehlt: Marc-Antoine Pouliot. Aber aus erfreulichen Gründen. Der Kanadier ist am Morgen des Matchtages Vater geworden von einem Söhnchen namens Lenny.
Der Beste – Toni Rajala (Biel), bei beiden Toren umkurvt er die Ambri-Verteidiger elegant wie ein Spitzen-Slalomfahrer.
Die Pflaume – Jannik Fischer (Ambri), er ist einer dieser Verteidiger, der Rajala als Slalomstange diente. N.V.
Die Tore – 9. Rajala (Sataric) 0:1. 12. Brunner (Fey, Diem) 0:2. 19. D’Agostini (Dotti) 1:2. 24. Lüthi (Schmutz) 1:3. 34. Rajala (Tschantré) 1:4.
56. Riat (Künzle, Diem) 1:5.
Das Spiel zum Nachlesen im Ticker.
Davos – Lakers 2:0 (1:0, 1:0 0:0)Das Spiel – Der Zweck heiligt die Mittel. Davos, auch punktelos, bemüht um Effizienz und Effektivität, setzt verstärkt auf den einfachen Abschluss. Das gelingt gegen den gut organisierten Aufsteiger. Erst im Nachsetzen durch Corvi, dann mit viel Schwung, wunderbar umgesetzt durch den US-Flügel Prince: Lakers-Verteidiger Gilroy kann nur Geleitschutz bieten. Die St. Galler? Kommen zu einigen guten Möglichkeiten, weil die Davoser Feldspieler öfters mal in Spendierlaune sind.
Der Beste – Lindbäck (Davos). Nicht regelmässig, aber einige Male auf tückische Weise geprüft. Stets wach und auf der Höhe des Geschehens.
Die Pflaume – Gilroy (Lakers). Rührende Versuche, dem Gegner Paroli zu bieten. Genügt aber nicht. Verantwortlich für Corvis 1:0, vor dem 2:0 durch Prince zum Statisten degradiert.
Die Tore – 4. Corvi (Pestoni, D. Wieser) 1:0. 36. Prince (Paschoud) 2:0.
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Fribourg – Zug 3:6 (1:2), (0:1), (2:3)Vertrag – Der verletzte Zug Verteidiger Dominik Schlumpf (27) hat seinen Vertrag um drei weitere Jahre verlängert.
Topskorer – Zugs Miro Zryd und Fribourgs Samuel Walser haben bisher noch nicht ins gegnerische Tor getroffen. Beide Gelbhelmträger haben nur Assists auf dem Konto.
Punktlos – 169 Minuten und 58 Sekunden müssen die Gottéron Ausländer auf den ersten Skorerpunkt warten. Andrew Miller legt für Vauclair auf. Dagegen haben die Zuger Söldner schon 11 Punkte auf dem Konto.
Der Beste – Viktor Stalberg, der Zuger Dampfhammer.
Die Pflaume – Michal Birner, noch kein Skorerpunkt.
Die Tore – 8. Albrecht (Suri, Morant) 0:1. 14. Klingberg (Roe, Stalberg/PP2). 16. Mottet (Bykow) 1:2. 32. Alatalo (Lammer/PP) 1:3. 43. Diaz 1:4. 49. Marchon (Abplanalp) 2:4. 50. Vauclair (Miller) 3:4. 54. Simion (Roe) 3:5. 60. Stalberg 3:6.
Das Spiel zum Nachlesen im Ticker.
Lausanne – Servette 4:2 (2:2, 0:0, 2:0)Léman-Derby - Was für eine Dramatik: Lausanne führt rasch 2:0 und dominiert die Genfer. Diese melden sich noch vor der ersten Sirene zurück 2:2. Lausanne macht vieles richtig, hat 24 Torschüsse, im mittleren Abschnitt, aber schiesst kein Tor. Lausanne hat mehr Power im Schlussspurt und schiesst durch Mitchell noch 2 Tore. Nach 4 aufeinanderfolgenden Niederlagen kann Lausanne wieder einmal ein Leman-Derby gewinnen.
Der Ausfall - Nach dem Kieferbruch von Wingels in Biel, erwischt es diesmal auch den 2. Neuzugang Bouma. Der Amerikaner wird am Knie getroffen und bleibt nach dem ersten Drittel in
der Kabine!
Der Beste- Torrey Mitchell(Lausanne) behält die Ruhe und Uebersicht in der Schlussphase. Mit den letzten beiden Toren der Matchwinner.
Die Pflaume - Borlat (Lausanne) Bringt Unordnung in die Lausanner Abwehrreihen.
Die Tore – 5. Herren (Jeffrey, Junland/PP) 1:0. 9. Junland (B. Antonietti) 2:0. 11. Jacquemet 2:1. 19, Rod (Jacquemet, Douay/PP) 2:2. 50. Mitchell (Bertschy, Vermin) 3:2. 59. Mitchell (Vermin, Bertschy) Ins leere Tor 4:2.
Die Tabelle SpieleTorverhältnisPunkte1. Biel312:292. Zug314:993. Bern39:184. Lausanne310:765. SCL Tigers39:666. ZSC Lions34:747. Ambri37:938. Lugano38:1139. Genf35:8310. Davos35:8311. Lakers33:9012. Fribourg35:140
Die Natur schlägt zurück: In Australien sprang ein Fisch aus dem Wasser und traf eine Anglerin an der Kehle. Ihre Stimmbänder wurden beschädigt – doch es hätte schlimmer kommen können.
Was als entspannter Angel-Tag beginnt, endet für ein Paar in Australien blutig: Belinda Bingham und ihr Mann sind am Montag in ihrem Boot, als eine meterlange, zehn Kilogramm schwere Makrele aus dem Wasser springt und der Frau die Kehle aufschlitzt. Der Fisch stirbt, als er im Boot aufprallt.
Ihr Mann beschreibt die bizarre Szene. «Niemand von uns hatte die Rute im Wasser. Ich war gerade dabei, einen Köder zu montieren und sass mit dem Rücken zu meiner Frau», sagt er zu ABC News. «Plötzlich liegt sie neben mir am Boden und hat ihre Hand an ihrer Kehle. Das Blut pumpte und rann ihr zwischen den Fingern durch». Nach wenigen Sekunden sei auch sein T-Shirt voller Blut gewesen.
Der Fisch ist aus dem Wasser eineinhalb Meter hoch gesprungen. «Er hat mich einfach von den Füssen gehauen, ich habe ihn gar nicht gesehen», sagt Belinda Bingham. «Ich richtete mich auf, und überall war Blut.»
Stimmbänder sind beschädigtDas Paar alarmiert den Notruf. Als die beiden mit dem Boot das Ufer erreichen, sind die Rettungskräfte schon da. Sofort wird Bingham ins Spital in Darwin gebracht. Dort stellt man fest, dass ihre Stimmbänder beschädigt sind – die Schilddrüse blieb glücklicherweise verschont, wenn auch nur knapp.
Zudem wurden mehrere wichtige Blutgefässe getroffen. «Es hätte noch schlimmer kommen können», sagt ein Sprecher des Spitals. Die Binghams haben den aggressiven Fisch übrigens nicht gegessen – er wäre nach dem Spitalaufenthalt wohl nicht mehr geniessbar gewesen. (rey)
Liverpool – Die Delegierten des Labour-Parteitags haben am Dienstag mit überwältigender Mehrheit für die Option eines zweiten Brexit-Referendums gestimmt. Auch eine Abkehr vom EU-Austritt sollte nicht ausgeschlossen werden.
Das forderte Brexit-Schattenminister Keir Starmer in einer Rede - und erhielt dafür tosenden Beifall. «Niemand schliesst den Verbleib (in der EU) als Wahlmöglichkeit aus», sagte Starmer.
Die Parteiführung um Parteichef Jeremy Corbyn steht einem zweiten Referendum kritisch gegenüber, aus Angst, linke Brexit-Wähler könnten der Arbeiterpartei ihre Stimme entziehen. Trotzdem beteuerte Corbyn, sich dem Willen der Delegierten zu beugen. Der Parteibeschluss lässt ihm aber viel Spielraum.
Die Forderung nach einem zweiten Referendum wird darin nur als letztes Mittel betrachtet. In erster Linie will Labour auf Neuwahlen hinarbeiten.
Die Haltung der Opposition könnte entscheidend sein in der Frage, wie es mit dem EU-Austritt weitergeht. Die konservative Regierungschefin Theresa May verfügt nur über eine hauchdünne Mehrheit im Parlament. Ihre Pläne für den EU-Austritt werden von der EU bisher abgelehnt und sind auch in ihren eigenen Reihen höchst umstritten.
Doch auch für den Fall, dass sich May mit Brüssel rechtzeitig vor dem EU-Austritt am 29. März 2019 einig werden sollte, könnte es schwierig werden. Sie muss das Abkommen dem Parlament in Westminster vorlegen - doch eine Mehrheit dafür hat sie nicht sicher.
Auf die Unterstützung von Labour könne sie sich nicht verlassen, machte Starmer auf dem Parteitag deutlich. Sollte May mit ihrem Brexit-Deal im Parlament scheitern, gelten eine Neuwahl oder ein zweites Referendum als möglich.
Auch die deutsche Kanzlerin Angela Merkel lehnt die Pläne der britischen Regierung zum Brexit ab. «Man kann nicht zum Binnenmarkt gehören, wenn man nur in einem Teil zum Binnenmarkt gehören will, in drei anderen Teilen aber nicht», sagte Merkel am Dienstag beim Tag der Deutschen Industrie in Berlin.
May will für die Zeit nach dem Austritt Grossbritanniens aus der Europäischen Union einen möglichst ungehinderten Binnenmarktzugang beim Handel mit Waren. Die mit dem EU-Binnenmarkt verbundene Arbeitnehmerfreizügigkeit zum Beispiel aber lehnt sie ab.
Merkel sagte, bei den Brexit-Verhandlungen gehe es im Herbst in die entscheidende Phase. In den nächsten sechs bis acht Wochen stehe «härteste Arbeit» bevor. Es sei aber derzeit unklar, was Grossbritannien eigentlich möchte. Vorstellbar sei ein «sehr intensives» Freihandelsabkommen zwischen der EU und Grossbritannien.
May war mit ihren Vorschlägen zur Gestaltung des Brexits bei einem EU-Gipfel in Salzburg vorige Woche auf Ablehnung gestossen. Sie wertete dies als Affront und verlangte neue Vorschläge aus Brüssel.
Barcelona – Frankreichs früherer Premierminister Manuel Valls will Bürgermeister von Barcelona werden. Der 56-Jährige kündigte am Dienstag in der katalanischen Hauptstadt seine Kandidatur bei den Kommunalwahlen im kommenden Mai an.
Valls hat katalanische Wurzeln und gilt als Gegner einer Unabhängigkeit der Region von Spanien.
Der von Madrid abgesetzte katalanische Regionalpräsident Carles Puigdemont äusserte sich kritisch über Valls' Kandidatur: «Er ist ein Kandidat, der Barcelona nicht kennt und der in Barcelona weitgehend unbekannt ist», sagte Puigdemont der Nachrichtenagentur AFP.
Valls wurde 1962 als Sohn eines Katalanen und einer Schweizerin mit italienischer Staatsbürgerschaft in Barcelona geboren. Er lebte aber nie in Spanien und gab seinen Pass später ab, um Franzose zu werden.
Valls war unter dem sozialistischen Präsidenten François Hollande ab 2012 zunächst Innenminister und ab März 2014 Regierungschef. In beiden Ämtern vertrat er eine harte Linie gegen Flüchtlinge und Islamisten.
Im Dezember 2016 trat er zurück, um für die Sozialisten bei der Präsidentschaftswahl im Folgejahr anzutreten. Allerdings schied der Vertreter des rechten Flügels bereits bei der Vorwahl aus und verliess verbittert die Sozialistische Partei. Er sitzt als Parteiloser im französischen Parlament und steht dem Lager von Präsident Emmanuel Macron nahe.
Unser Kind (16) erhält ein wöchentliches Taschengeld von 40 Franken. Alle Auslagen für Krankenkasse und Kantonsschule zahlen wir. Nun behaupet er, dass dieser Betrag nicht reiche und dass seine Kollegen viel mehr bekommen. Wie viel steht ihm zu?
Jugendliche, die eine weiterführende Schule besuchen, können ein sogenannt erweitertes Taschengeld erhalten. Man spricht dabei auch von Jugendlohn: Anstelle eines wöchentlichen Taschengeldes bekommen sie eine monatliche Pauschale. So lernen sie den Umgang mit Geld. Der Betrag richtet sich nach den effektiven Ausgaben und hängt auch von den finanziellen Möglichkeien der Familie ab.
Taschengeld können Eltern selbst bestimmenDie Arbeitsgemeinschaft Schweizerischer Budgetberatungsstellen (ASB) www.budgetberatung.ch schlägt für Mittelschüler folgende Beträge vor:
Bei älteren Jugendlichen müssen deren grössere Bedürfnisse berücksichtigt werden. Diese können vom Taschengeld allein aber oft nicht befriedigt werden. Das betrifft unter anderem die Kosten fürs Handy und Wünsche, was den Ausgang angeht.
Sonderwünsche wie ein teures Mountainbike oder eine Skiausrüstung sollten sich Teenager jedoch durch Freizeit- oder Ferienjobs selbst zu erfüllen versuchen.
Patrizia Yanguela geniesst die Natur in vollen Zügen, Sophia Thomalla provoziert mit ihrem Outfit und die Queen macht Ferien. Willkommen zu den Foto-Storys des Tages!
LUZERN - Wer sein Konto bei der Luzerner Kantonalbank hat, muss sich fürs kommende Jahr auf höhere Extrakosten einstellen. Besser zweimal überlegen sollten sich die Kunden, ob sie Kontoauszüge weiterhin per Post bekommen wollen.
Alles kostet! Das haben Kunden der Luzerner Kantonalbank (LUKB) bemerkt, die das neue Gebührenreglement im Detail studiert haben. Dieses ist ab dem 1. Januar gültig. Denn die Bank ändert nicht nur die Namen der Konti in ihrem Angebot.
Erschrocken ist auch BLICK-Leser Markus G.* Will er ab dem 1. Januar Zahlungen durch einen Vergütungsauftrag auslösen, dann kostet das 18 Franken mehr als bisher. Die Gebühren wurden von 6 auf 20 Franken erhöht. Auch der sogenannte Multiwährungsauftrag schlägt um 5 Franken auf.
Teils happige AufschlägeUnd während G. bislang nichts zahlen musste, wenn er einen Dauerauftrag löschen wollte, kostet das neu 5 Franken. Der gleiche Betrag wird fällig fürs Einrichten und Ändern eines Dauerauftrags. Diese Gebühr gab es allerdings schon bisher. Zudem ist das neue Reglement eine schlechte Nachricht für alle, die ihre Bankbelege gerne per Post bekommen. Zusätzlich zum Porto verlangt die Luzerner KB dafür neu eine Gebühr von einem Franken pro Brief.
Immerhin zwei Services werden günstiger. So sind gewisse Auslandszahlungen via E-Banking ab dem neuen Jahr gratis. Vorher wurden dabei pro Auftrag 4 Franken fällig. Auch wer eine Maestro-Karte verliert, muss für die Sperrung ab 1.1.2019 nur noch die Hälfte zahlen. Allerdings sind auch 30 Franken ein stolzer Betrag.
Auf Anfrage erklärt die Luzerner Kantonalbank die erhöhten Gebühren damit, dass der Bank mit den betroffenen Diensten viel administrativer Aufwand entstehe, der entsprechend koste. Beim Vergütungsauftrag etwa handle es sich um ein Uralt-Produkt, das nur noch wenig genutzt würde.
Sogar E-Konten werden teurerEin Bankwechsel dürfte Markus G. und den anderen LUKB-Kunden wenig bringen. Denn seit Jahren schrauben alle Banken ihre Gebühren immer höher. Gleichzeitig gibts praktisch keine Zinsen mehr. Sodass Klagen zum Thema auch für den Bankenombudsmann ein Dauerbrenner sind: Jeder fünfte schriftliche Fall dreht sich darum.
Einen Ausweg vor Zusatzkosten bieten meist nur noch die reinen Online-Konten. Auch bei der Luzerner KB fallen dafür weniger Gebühren an. Die Bank schraubt aber auch da an den Gebühren. Statt 10 Franken pro Quartal verlangt sie für die Kontoführung neu bald 5 Franken pro Monat – 50 Prozent mehr also. Das sei eine normale Anpassung an die Marktpreise, sagt die Luzerner KB zur Erhöhung.
Auch in den Ferien gibts für viele Schweizer kein Entkommen vor happigen Gebühren. Automaten im Ausland rechnen häufig gleich in Franken um. Das ist praktisch, aber zu Hause folgt der Schock. Der Service kostet einen hohen Zuschlag. Auf die Frage «Wollen Sie den Betrag in Franken abrechnen?» empfehlen Experten daher ein Nein.
* Name der Redaktion bekannt
Buenos Aires – Ein Generalstreik gegen die Wirtschaftspolitik der Regierung hat Argentinien am Dienstag weitgehend lahmgelegt. Öffentliche Transportmittel standen still, Airlines hatten ihre Flüge gestrichen, auch Industrie und Handel ruhten grösstenteils.
Zu dem 24-stündigen Ausstand, der sich gegen die Wirtschaftspolitik des konservativen Präsidenten Mauricio Macri richtete, hatte der Gewerkschaftsdachverband CGT aufgerufen. Einige Gewerkschaften hatten bereits am Montag einen 36-stündigen Streik begonnen.
Der Protest richtet sich gegen die hohe Inflation, drastische Sparmassnahmen und die laufenden Verhandlungen der Regierung mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF). Wirtschaftsminister Nicolás Dujovne hält sich in New York zu Gesprächen mit dem IWF auf. Dabei geht es um eine Ausweitung der Finanzhilfen über die Argentinien bereits im Juni gewährten 50 Milliarden Dollar hinaus.
Im Gegenzug verpflichtete sich die Regierung, das Haushaltsdefizit von 2,7 Prozent 2018 für nächstes Jahr völlig abzubauen und die Inflation in einer Bandbreite von 27 bis 32 Prozent zu begrenzen. Die Preissteigerung der letzten Monate nach der starken Abwertung des Peso zwang jedoch die Regierung, für 2018 eine Inflation von 42 Prozent vorauszusagen. Der Zentralbankchef Luis Caputo reichte am Dienstag seinen Rücktritt ein.
Der Verlust für die Wirtschaft wegen des Ausstands beläuft sich nach Schätzungen der Regierung auf 31,6 Milliarden Peso (rund 700 Millionen Euro).
Mit «Forza Horizon 4» stattet der Actionracer Grossbritannien einen Besuch ab. Herausgekommen ist das vielseitigste und auch schönste Game der Reihe.
Wichtigste Informationen zu «Forza Horizon 4»PlattformenPC und Xbox One (Crossplattform)Release2.10.2018 (Schweiz)Preis79 Franken (PC, Xbox One) bei Xbox liveAlterab 3 Jahren Übersicht: Darum gehts in «Forza Horizon 4»Die Ausgangslage der «Forza Horizon»-Reihe ist bekannt: In Traumschlitten wie dem Aston Martin Vulcan, dem McLaren Senna oder dem Lamborghini Huracan darf man sich in einer riesigen offenen Welt austoben. Für «Forza Horizon 4» haben die Entwickler nun an sämtlichen Fronten aufgerüstet. Zum einen stehen dem Spieler über 450 Boliden zur Auswahl – rund 100 mehr als vorher. Die Bandweite reicht vom 1963er-VW-Käfer bis zu aktuellen Autos wie dem heuer ausgelieferten Bugatti Chiron. Aber auch in Sachen Event-Vielfalt legt das Spiel nochmals zu.
Trailer zu «Forza Horizon 4»Das hat uns gefallenUnzählige Rennen und Events
Wer auf Rennveranstaltungen steht, darf im Spiel sowohl legale wie auch illegale bei Nacht stattfindende Strassenrennen in Angriff nehmen. Wer Offroad-Rennen bevorzugt nimmt an Dirt- oder Querfeldeinrennen teil. An vielen Orten der Umgebungen gibt es Drifts oder Beschleunigungsabschnitte zu bewältigen. Temposüchtige Raser brettern in möglichst hoher Geschwindigkeit durch Radarfallen. Und in den Horizon Stories gilt es, sich als Stuntfahrer zu beweisen oder für eine Bloggerin alte Videospiele wie «Outrun», «Daytona» oder «Crazy Taxi» nachzustellen. Praktisch alle Events lassen sich alleine oder im Koop-Modus mit Freunden absolvieren. Daneben gibt es auch noch viele Rennserien, in denen verschiedene Spieler gegeneinander antreten. Kurzum: Wem es in «Forza Horizon 4» langweilig wird, ist selber schuld.
Motivierendes LevelsystemNeben dem Hauptlevel gibt es in «Forza Horizon 4» für alle Veranstaltungsarten ein eigenes Fortschrittssystem, in dem es für jeden Aufstieg einen Preis gibt. Neben neuen freigeschalteten Events handelt es sich im besten Fall um ein neues Auto für die Garage. Aber auch neue Kleidungsstücke oder Emotes für den eigenen Avatar, Autohupen oder Credits gibt es hier zu gewinnen. Die Belohnungen erfolgen in zeitlich kurzen Abständen, was zusätzlich motiviert.
Nahtloser MultiplayerIm Normalfall fährt man mit bis zu 71 anderen Spielern durch die gleiche Umgebung. Sollte man diesen allerdings beim freien Erkunden oder in einem Einzelspieler-Event begegnen, sind diese nur als Geister erkennbar und können so keine Kollision verursachen. Zudem startet jede Stunde ein Forzathon-Event. In diesem verfolgen alle Spieler gemeinsam vorgegebene Ziele, etwa eine bestimmte Zahl an Driftpunkten in einem bestimmten Abschnitt zu erreichen. Zusammen mit verschiedenen Tages- und Wochenaufgaben gibt es hierfür Punkte, die sich in einem speziellen Shop gegen neue Gegenstände und Autos eintauschen lassen. Wer das Bedürfnis hat, kann «Forza Horizon 4» auch ohne grössere Einbussen ganz für sich alleine spielen.
Jahreszeiten bringen VielseitigkeitWährend den ersten fünf Stunden wechselt die Einzelspieler-Kampagne durch die vier Jahrezeiten. Danach erfolgt der Übergang jede Woche in der echten Welt. Dabei fahren sich die Rennen im Winter bei schneebedeckter Strasse komplett anders, als bei Regen im Herbst oder auf trockenem Asphalt im Sommer. Zudem sind bei Offroad-Rennen viel mehr Riesenpfützen in den sonst mit Schlamm oder mit Staub gefüllten Löchern zu finden. Diese auch vom Gameplay her spürbaren Unterschiede bringen noch mehr Vielseitigkeit ins Spiel.
Das hat uns genervtKleinere ProblemeLeider hat das Spiel auch noch einige Probleme. Zum einen zeigt die eingeblendete Ideallinie nur selten den optimalen Bremspunkt und leitet einen ab und zu kreuz und quer über eine gerade Strasse. Auch das Navi ist nicht immer zuverlässig und führt den Spieler ab und zu über grössere Umwege zum Ziel.
FazitWährend die bereits schon tadellose Steuerung der Autos im Vergleich zum Vorgänger kaum verändert wurde, überzeugt «Forza Horizon 4» mit seiner gigantischen Vielseitigkeit und dem motivierenden Fortschrittsystem. Zusammen mit einigen weiteren Neuerungen wie einem Upgrade-System für einzelne Autos und der perfekt gestalteten englischen Landschaft – inklusive des schottischen Edinburgh – ist die aktuelle Ausgabe die beste der Reihe. Einzig an den englischen Linksverkehr muss man sich etwas länger gewöhnen.
Wertung: 9 von 10 an der nächsten Hauswand zerstörten TraumschlittenSie dürfte die Hauptschlacht im herbstlichen Abstimmungskampf werden: die Selbstbestimmungs-Initiative der SVP. Doch was will das Begehren gegen «fremde Richter» eigentlich? BLICK klärt auf.
Was will die Selbstbestimmungs-Initiative?
Sie verlangt, dass die Bundesverfassung die oberste Rechtsquelle ist. Was in der Schweizer Verfassung steht, soll immer höher gewichtet werden als Völkerrecht. Eine Ausnahme gibt es allerdings: Zwingendes Völkerrecht wie etwa das Folterverbot soll auch der Verfassung vorangehen.
Was passiert, wenn nicht zwingendes Völkerrecht der Verfassung widerspricht?
Dann muss die Schweiz diese völkerrechtlichen Verträge, wie zum Beispiel die Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK), so anpassen, dass sie nicht mehr im Widerspruch zu Verfassungsbestimmungen stehen. Wenn das nicht möglich ist, sollen solche Verträge gekündigt werden.
Warum wollen die Initianten das?
Die Verfassung ist diejenige Schweizer Rechtsquelle, bei der immer das Volk das letzte Wort hat. Denn Verfassungsänderungen müssen zwingend den Stimmbürgern vorgelegt werden. Die Initianten monieren aber, dass Politiker, Beamte und Richter dem Volk dieses Recht des letzten Wortes wegnehmen wollen. Denn sie würden das Völkerrecht höher gewichten als die Verfassung.
Wer sind die Initianten?
Hinter der Initiative steht die SVP. Der Initiativtext wurde vom Zürcher Nationalrat Hans-Ueli Vogt (48) ausgearbeitet. Die Initiative wurde mit 116’709 Unterschriften am 12. August 2016 eingereicht.
Was war der Anlass für die Initiative?
Als Beispiele dafür, dass eine Entmachtung des Volkes droht, führt die SVP die Verwahrungs-, die Ausschaffungs- und die Masseneinwanderungs-Initiative ins Feld: Bei allen dreien sei eine wortgetreue Umsetzung unter Berufung auf internationales Recht verweigert worden.
Wer ist dagegen?
Bundesrat und sämtliche Parteien ausser der SVP lehnen die Selbstbestimmungsinitiative entschieden ab. Auch grössere Wirtschaftsverbände wie Economiesuisse oder Swissmen stemmen sich dagegen. Auch die Bürgerbewegung Operation Libero wird sich gegen das Anliegen engagieren. Sie hatte schon eine entscheidende Rolle im Kampf gegen die Durchsetzungsinitiative der SVP gespielt.
Und warum?
Die Gegner fürchten bei einer Annahme Rechtsunsicherheit, Isolation und Instabilität. Es wäre nicht auszuschliessen, dass die Schweiz dann einige Verträge künden müsste. Ein immer wieder genanntes Beispiel ist die Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK). Aber auch die Beziehungen zur EU würden bei Annahme der SVP-Initiative leiden.
Wann kommt die Initiative zur Abstimmung?
Volk und Stände können am 25. November an der Urne kundtun, ob sie das SVP-Anliegen wollen oder nicht.
Norristown – US-Entertainer Bill Cosby ist wegen schwerer sexueller Nötigung in drei Fällen zu mindestens drei und höchstens zehn Jahren Haft verurteilt worden.
Richter Steven O'Neill verkündete am Dienstag in Pennsylvania das Strafmass für den 81-Jährigen, gegen das seine Anwälte Berufung einlegen wollen. Es ist die erste Verurteilung eines Prominenten, seit die #MeToo-Bewegung gegen sexuelle Übergriffe vor fast genau einem Jahr ins Rollen kam.
Cosby zeigte nach der Urteilsverkündung keine Regung. Die Gelegenheit, sich abschliessend zu äussern, nahm er nicht wahr. Familienmitglieder Cosbys waren wie schon am Vortag nicht mit im Saal. Cosby muss zudem eine Geldstrafe von 25'000 Dollar zahlen.
«Niemand steht über dem Gesetz und niemand sollte wegen seines Wohnorts, wegen seiner Identität oder wegen Wohlstand, Ruhm, Berühmtheit oder sogar Wohltätigkeit anders behandelt werden», sagte O'Neill in seinem Urteilsspruch. «Je höher der Aufstieg, desto tiefer der Fall.» Die Auswirkungen auf Cosbys Leben seien ihm bewusst «und es tut mir leid», sagte der Richter.
Cosby war wegen schwerer sexueller Nötigung in drei Fällen schuldig gesprochen worden. Dafür drohten ihm bis zu 30 Jahre Haft. Die Prozessparteien einigten sich aber, diese Fälle zusammenzuführen. Die Höchststrafe lag damit bei bis zu zehn Jahren Haft im Gefängnis des Bundesstaats Pennsylvania.
Die Inhaftierten in den «State Prisons» der Bundesstaaten sitzen oft längere Strafen für schwerere Verbrechen ab als Insassen der Bezirksgefängnisse. Auch Hausarrest oder Zeit in einer Rehabilitierungs-Einrichtung wären als Strafe möglich gewesen.
«Wer jemanden unter Drogen setzt und sexuell missbraucht, muss einen hohen Preis zahlen, und dieser Preis ist die eigene Freiheit», sagte Staatsanwalt Kevin Steele. Verteidiger Joseph Green hatte dagegen von «übermässiger Härte» gesprochen und auf Cosbys Alter sowie seine Blindheit hingewiesen. «Was macht ein 81 Jahre alter Mann im Gefängnis?», fragte Green.
Im öffentlichen Register für Sexualstraftäter, das alle 50 Bundesstaaten der USA führen, wird Cosby als «gewaltbereiter Sexualverbrecher» eingetragen. Auch nach seiner Haftstrafe oder einer Entlassung auf Bewährung muss er sich damit regelmässig bei der Polizei melden und an Therapie-Sitzungen teilnehmen.
Kindergärten, Schulen und Bewohner in Cosbys Nachbarschaft werden zudem mit Foto und Hinweisen über seine Straftaten vor ihm gewarnt. Diese Hinweise sind öffentlich im Internet einsehbar.
BERN - Gesellt sich der Schweizerische Schiesssport-Verband zu den Gegnern des neuen Waffenrechts? Bitte nicht, warnen Schützen im Parlament die Kantonalpräsidenten-Konferenz, die heute pro oder kontra Referendum entscheidet.
Schützen verschiedener Parteien ermahnen den Schweizerischen Schiesssport-Verband (SSV), sich nicht vor den Karren der SVP spannen zu lassen. Denn am Dienstagnachmittag entscheiden die SSV-Kantonalpräsidenten in Ittigen BE, ob sie das Referendum gegen das neue Waffenrecht ergreifen.
Dies nur drei Tage bevor die Waffenrechts-Verschärfung, die eine EU-Richtlinie zum Schengen-Vertrag notwendig macht, im Parlament zur Schlussabstimmung kommt.
Der Schiesssport «ist gar nicht tangiert»Hobby-Schütze und GLP-Nationalrat Beat Flach (53) warnt: «Für ein Ja zu einem Referendum gibt es für die Schützen absolut keinen Grund mehr. Das neue Gesetz kommt ihnen weiter entgegen, als ich je zu träumen wagte.»
Der Aargauer warnt seine Schützenkollegen, sich nicht zum Steigbügelhalter der SVP zu machen. «Für die SVP ist das Referendum nichts anderes als eine Volksabstimmung gegen den Schengen-Vertrag, den sie hasst. Um den Schützensport geht es gar nicht mehr – der ist nämlich gar nicht tangiert!»
«Schützen haben schon das Optimum herausgeholt»Dies sieht auch BDP-Nationalrat Lorenz Hess (57) so. Die SVP könne sich, wenn die Schützen beim Referendum mitmachen, in die zweite Reihe stellen und von dort Musik für ihre Anti-EU-Politik und ihren Wahlkampf machen. Finanziert mit dem Schützenbatzen.
Auch Oberst Hess ist überzeugt, dass für die Schützen mit der jetzigen Umsetzung das Optimum herausgeholt wurde. «Bundesrätin Simonetta Sommaruga ist schon mit einer harmlosen Umsetzungsvariante angetreten, und das Parlament hat der Vorlage noch die letzten Zähne gezogen.»
Schützenkollege Werner Salzmann (55) windet Hess einen Kranz: Dank dem SVP-Nationalrat und Präsidenten des Berner Schiesssportverbands seien die Forderungen des SSV sehr früh und laut in die Gesetzesberatung eingebracht worden.
«Wenn es Verschlechterungen für Schützenvereine und Schützen gegeben hätte, hätte ich mich gewehrt», betont Hess und fügt an, dass man ihm als ehemaligem Präsidenten der Feldschützen Stettlen-Deisswill und der stadtbernischen Offiziersgesellschaft sicher «kein komisches Gefühl für Waffen» nachsagen könne. Ein Referendum aber sei «fahrlässig».
«Auslaufen des Schengen-Vertrags würde der Sicherheit mehr schaden»Als «höchst gefährlich» beurteilt auch der Urner Josef Dittli (61), Präsident der ständerätlichen Sicherheitskommission, ein Referendum. «Die Schützen wären wirklich gut beraten, jetzt einzulenken», so der ehemalige Generalstabsoberst, der auch Ehrenmitglied des Urner Kantonalen Schützenverbandes ist. Die EU lasse sonst den Schengen-Vertrag auslaufen, was der Sicherheit unseres Landes und unserer Bevölkerung mehr schade als die Umsetzung der EU-Richtlinie.
Referendum ist bereits angekündigtDoch es gibt nach wie vor Vorbehalte gegenüber der Gesetzesverschärfung. So sagt Werner Salzmann: «Wie der Entscheid der Schützen ausfällt, ist offen.» Aber der Oberst hofft natürlich, dass die Schützen den Widerstand gegen die EU-Waffenrichtlinie fortführen, den er als Präsident der nationalrätlichen Sicherheitskommission (SIK) in die Gesetzesberatungen getragen hat.
Stützen kann sich Salzmann auf jeden Fall auf die SVP-nahen Gruppierungen, die das Referendum gegen das verschärfte Waffenrecht bereits angekündigt haben (BLICK berichtete). So die Aktion für eine unabhängige Schweiz (Auns), die Waffenlobby Pro Tell und die Vereinigung «Sicherheit für alle».
300 Personen sind am Dienstag in Lausanne auf die Strasse gegangen, um gegen Polizeigewalt zu demonstrieren. Sie verlangten zudem Gerechtigkeit für den nigerianischen Drogendealer, der im März nach einer Festnahme durch die Polizei gestorben war.
Der Mann sei tot, er sei durch die brutale Gewalt der Polizei getötet worden, sagten Demonstrierende und schwenkten Plakate mit dem Aufdruck «Black Lives Matter», «Brecht das Schweigen gegen Rassismus» und «Stopp der Polizeigewalt».
Zur Kundgebung aufgerufen haben das Kollektiv Jean Dutoit zusammen mit rund zwanzig Verbänden. Die Redner verurteilten Racial Profiling und Diskriminierung. Sie verlangen, dass Personen afrikanischer Herkunft gleich behandelt werden wie alle anderen. Die Demonstration verlief friedlich.
Polizisten angeklagtDer Mann war am 28. Februar nach einer Festnahme durch die Polizei verstorben. Nach Ansicht seines Anwalts starb der Nigerianer an einem Herzstillstand als Folge der von der Polizei angewendeten Gewalt. Der Anwalt hat die Staatsanwaltschaft daher ersucht, die während des Einsatzes am 28. Februar tätigen Polizisten wegen vorsätzlicher Tötung anzuklagen.
Bislang lautet die Anklage auf fahrlässige Tötung. Gemäss dem zuständigen Staatsanwalt sind sechs Personen angeklagt worden. Die Anwälte der beschuldigten Polizisten wiesen in einem Communiqué darauf hin, dass die Ursache des Kreislaufversagens nicht habe festgestellt werden können.
Der Nigerianer hatte sich in der Nähe des Bahnhofs in Lausanne bei einer Polizeikontrolle der Drogenpolizei gewehrt. Er wurde daraufhin unter Zwang in Handschellen gelegt. Kurz darauf brach der Mann bewusstlos zusammen.
Die Polizisten leisteten erste Hilfe. Dabei entdeckten die Beamten mehrere Kügelchen Kokain im Mund des Mannes. Der Bewusstlose wurde ins Universitätsspital Lausanne (CHUV) gebracht, wo er am nächsten Morgen verstarb. Der Nigerianer war einschlägig als Drogendealer bekannt und bereits verurteilt worden. (SDA)
Am Montag spielt der SC Bern gegen die New Jersey Devils mit Nico Hischier und NHL-MVP Taylor Hall. Vorab beantworteten die beiden in einer Konferenzschaltung einige Fragen.
Die Bühne? Das lauteste und spektakulärste Stadion der Schweiz. 17000 Zuschauer. Die Stars? Nico Hischier und seine New Jersey Devils aus der NHL. Und der SC Bern, der Publikumsmagnet im Europäischen Eishockey.
Vor dem Spektakel am Montag durfte die internationale Presse Nico Hischier und NHL-MVP Taylor Hall auf den Zahn fühlen.
Für Hischier wird das Volksfest zum ganz speziellen Moment. «Meine gesamte Familie wird im Stadion sein, viele Freunde und Bekannte. Ich werde wohl nicht mal genug Zeit haben, um alle persönlich zu begrüssen.»
Am Samstag kommt das NHL-Team nach Bern. Etwas Zeit wird bleiben, um den Teamkollegen die Umgebung zu präsentieren, verspricht Hischier. «Ich werde ihnen die wunderschöne Altstadt zeigen, für die Berge reicht die Zeit leider nicht.»
Zweites Profi-Jahr ist tückischHall ist gespannt auf die besondere Atmosphäre in der PostFinance Arena. «Was Nico erzählt hat, klingt sehr spannend. Die grosse Anzahl an stehenden Zuschauern ist etwas, das wir in Nordamerika nicht kennen. Ich bin gespannt, wie das rüberkommen wird.»
Nach der überzeugenden Rookie-Saison musste sich Hischier im Sommer reinhängen. Hall: «Er hat physisch deutlich zugelegt und ist robuster geworden. Das gehört zum Reifeprozess.»
Hall, wie Hischier einst als erster Spieler des Jahrgangs ausgewählt (2010, Edmonton), weiss um die möglichen Tücken der sogenannten «Sophomore»-Saison, dem zweiten Jahr als Profi, in dem vieles bestätigt werden muss, was in der ersten Saison vielleicht noch leicht gefallen ist. «Ich mache mir keine Sorgen um Nico. Er hat sich in Nordamerika rasch dem Umgangston angepasst und lernt permanent dazu.»
Volker Kauder galt als verlängerter Arm der deutschen Kanzlerin Angela Merkel im Bundestag. Nun wurde er überraschend als Fraktionschef abgewählt. Das kommt einem Aufstand gegen Merkel gleich.
Die deutsche Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel hat bei der Wahl zum Chef der Unionsfraktion eine schwere Schlappe hinnehmen müssen. Die Abgeordneten von CDU und CSU wählten am Dienstag gegen Merkels Willen den bisherigen Fraktions-Vize Ralph Brinkhaus zum neuen Vorsitzenden.
Der 50-jährige Finanz- und Haushaltspolitiker setzte sich bei der geheimen Wahl gegen Amtsinhaber Volker Kauder durch, der als enger Vertrauter der Kanzlerin gilt. Für Brinkhaus stimmten nach Angaben von CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt 125 Parlamentarier, für Kauder 112. Es gab zwei Enthaltungen.
Merkel räumte ein: «Das ist eine Stunde der Demokratie, in der gibt es auch Niederlagen, und da gibt es nichts zu beschönigen.» Die FDP und die Linkspartei empfahlen Merkel, als Konsequenz die Vertrauensfrage im Bundestag zu stellen.
«Aufstand gegen Merkel»Die Kanzlerin sicherte Brinkhaus ihre Unterstützung zu. Sie wolle, dass die CDU/CSU-Bundestagsfraktion erfolgreich weiterarbeite. «Und deshalb werde ich Ralph Brinkhaus, wo immer ich das kann, auch unterstützen.»
Kauder war der offizielle Kandidat sowohl von Merkel als auch von CSU-Chef Horst Seehofer. Auch Dobrindt unterstützte den Baden-Württemberger. Die Abstimmung galt daher auch als Test für die Autorität der drei Spitzenpolitiker.
Kauders Sturz gilt vor allem als Schwächung für Merkel. «Das ist ein Aufstand gegen Merkel», twitterte der SPD-Politiker und stellvertretende Bundestagspräsident Thomas Oppermann.
Der CSU-Politiker Hans Michelbach erklärte: «Die Fraktion hat mehr Lust auf Teilhabe und eine Stärkung der Regierungsarbeit.» Die Wahl von Brinkhaus sei ein Zeichen «für einen neuen Aufbruch».
Der CDU-Politiker Gunther Krichbaum sagte: «Das war natürlich ein Beben in der Fraktion, gar keine Frage.» Brinkhaus habe förmlich für den Fraktionsvorsitz gebrannt. Auch Krichbaum sprach von einem Signal des Aufbruchs, das die Fraktion senden wollte.
Brinkhaus freut sich über die WahlDer aus dem ostwestfälischen Rheda-Wiedenbrück stammende Brinkhaus hat sich als Finanz- und Haushaltsexperte der Fraktion einen Namen gemacht und präsentierte sich in den vergangenen Wochen als Alternative zu Kauder.
In einer kurzen Erklärung direkt nach seiner Wahl sagte Brinkhaus, jetzt gehe es darum, ganz schnell wieder zur Arbeit zurückzukehren. «Dann sind wir morgen auch wieder dabei, das zu tun, was die Menschen von uns erwarten, nämlich an der Sache zu arbeiten.» Er freue sich riesig über das Wahlergebnis.
Kauder galt als Merkels StrippenzieherDobrindt gratulierte Brinkhaus bei dem gemeinsamen Auftritt im Reichstag «ganz ausdrücklich». Beide dankten Kauder für dessen Arbeit als Fraktionschef während der vergangenen 13 Jahre.
Kauder haftete das Image an, er sei mehr Erfüllungsgehilfe der Kanzlerin als Chef einer selbstbewussten Unionsfraktion, die sich notfalls auch einmal gegen die Bundesregierung stellt. Ganz bewusst hatte Brinkhaus deshalb mehr Eigenständigkeit der Fraktion und neue Impulse angemahnt.
Merkel, Seehofer und Dobrindt wurde zuletzt vorgeworfen, für den heftigen Unions-Streit vor der Sommerpause hauptverantwortlich zu sein, der fast die Fraktionsgemeinschaft beendet hätte. Zuletzt sorgte die Personalie um den bisherigen Verfassungsschutz-Präsidenten Hans-Georg Maassen für Unruhe in der Fraktion.
Der US-Schauspieler wurde am Dienstag zu drei bis zehn Jahren Haft verurteilt. Er wurde in drei Fällen wegen schwerer sexueller Nötigung schuldig gesprochen. Cosbys Anwälte wollen Berufung einlegen.
US-Entertainer Bill Cosby wurde am Dienstag wegen schwerer sexueller Nötigung in drei Fällen zu mindestens drei Jahren Haft verurteilt worden. Die Strafe verkündeter der Richter Steven O'Neill in Pennsylvania. Er erklärte den Schauspieler ausserdem zum «gewalttätigen Sexualstraftäter».
Das heisst, wenn Cosby aus der Haft entlassen wird, muss er sich als solcher registrieren lassen. Der 81-Jährige müsste in Zukunft jeden Monat zur Therapie und vier mal pro Jahr zur Polizei fahren, um Fotos von sich anfertigen zu lassen und die Wohnadresse überprüfen zu lassen. Kindergärten, Schulen und Bewohner in Cosbys Nachbarschaft werden zudem mit Foto und Hinweisen über seine Straftaten vor ihm gewarnt. Diese Hinweise sind öffentlich im Internet einsehbar.
Anwälte wollen Berufung einlegenCosby zeigte nach der Urteilsverkündung keine Regung. Die Gelegenheit, sich abschliessend zu äussern, nahm er nicht wahr. Familienmitglieder Cosbys waren wie schon am Vortag nicht mit im Saal. Cosby muss zudem eine Geldstrafe von 25'000 Dollar zahlen.
«Niemand steht über dem Gesetz und niemand sollte wegen seines Wohnorts, wegen seiner Identität oder wegen Wohlstand, Ruhm, Berühmtheit oder sogar Wohltätigkeit anders behandelt werden», sagte O'Neill in seinem Urteilsspruch. «Je höher der Aufstieg, desto tiefer der Fall.» Die Auswirkungen auf Cosbys Leben seien ihm bewusst «und es tut mir leid», sagte der Richter.
Cosbys Anwälte wollen Berufung gegen das Urteil einlegen. Der Anwalt Joseph Green sagte zuvor, dass so eine Strafe «übermässige Härte» für jemanden in Cosbys Alter bedeuten würde. «Was macht ein 81 Jahre alter Mann im Gefängnis?», fragte Green. Stattdessen forderte er den Aufenthalt in einer Rehabilitations-Einrichtung oder unter Hausarrest. Dieser gilt bereits seit dem Schuldspruch im April.
Cosby drohten zuerst 30 Jahre HaftZunächst drohten Cosby eigentlich bis zu 30 Jahre Haft. Verteidigung und Staatsanwaltschaft einigten sich aber, diese drei Fälle zusammenzuführen. Somit reduziert sich die Höchststrafe im Gefängnis des Bundesstaats Pennsylvania auf zehn Jahre.
Die meisten Fälle des sexuellen Missbrauchs verjährtBill Cosby wird von etwa 60 Frauen des sexuellen Missbrauchs beschuldigt, allerdings sind die meisten Fälle verjährt. In dem nun verhandelten Fall ging es um die Vorwürfe von Andrea Constand. Nach ihrer Aussage hatte Cosby sie im Januar 2004 in seinem Haus in Philadelphia unter Drogen gesetzt und sexuell missbraucht.
Es ist die erste Verurteilung eines Prominenten, seit die #MeToo-Bewegung gegen sexuelle Übergriffe vor fast genau einem Jahr ins Rollen kam.
Der Komiker war früher in seiner Rolle als gutmütiger Arzt und Familienvater in der «Cosby Show» einer der beliebtesten TV-Stars des Landes. (man/SDA)
BERN - Noch mehr als das Kandidaten-Karussell für die Nachfolge von Johann Schneider-Ammann dreht sich das Rad der Spekulation darüber, wann Doris Leuthard ihm nachfolgt.
Für einmal war Johann Schneider-Ammann (66) zu schnell: Seinen Rücktritt hat der Wirtschaftsminister drei Tage früher als ursprünglich vorgesehen bekannt gegeben. Er tat dies, weil zur Presse durchgesickert war, dass er seinen Abgang verkünden will. Verständlich. So aber verhinderte der Wirtschaftsminister einen geordneten Doppelrücktritt.
Selbst wenn Doris Leuthard im Sinn gehabt hätte, gemeinsam mit Schneider-Ammann zu gehen – es wäre gar nicht möglich gewesen: Sie weilte in New York und kommt erst am Mittwoch zurück nach Bern.
Was macht Leuthard?Daher stellt sich nun die Frage: Kommt es diese Woche zu einem zweiten Einzel-Rücktritt? Oder will sie doch bis zu den Wahlen im kommenden Herbst im Amt zu bleiben?
Einige Auguren in Bern gehen nach wie vor davon aus, dass die CVP-Bundesrätin es dem FDP-Magistraten noch diese Woche oder aber Anfang Oktober gleichtun wird und ebenfalls ihren Abgang auf Ende Jahr bekannt gibt. So täte Leuthard dem Parlament einen Gefallen: Wenn zwei Sitze von zwei Parteien zur Auswahl stehen, auf die mit Ost- und Zentralschweiz zwei Regionen ihre Ansprüche erheben, vergrössert das die Wahlmöglichkeiten am 5. Dezember.
Eine Doppelvakanz könnte Keller-Sutter verhindernFür die FDP-Kronfavoritin hat dieses Szenario allerdings auch ein Risiko: Denn bei einer Doppelvakanz würde der CVP-Sitz zuerst ersetzt. Eine starke Ostschweizer Kandidatur könnte Karin Keller-Sutter (54) verhindern. Was wiederum mehreren FDP-Männern, die selbst Bundesratsambitionen heben, in den Kram passen dürfte.
Andere Berner Insider meinen, jetzt eile ein Rücktritt Leuthards nicht mehr. Die beliebte Bundesrätin tue ihrer Partei einen Gefallen, wenn sie kommenden Sommer ihren Abgang auf Ende 2019 bekannt gebe. Dann könnte man vor den Wahlen im Herbst einen CVPler nach dem anderen zum Bundesratskandidaten machen und ins mediale Schaufenster stellen.
Leuthard ist nicht unschuldig an den SpekulationenGinge Leuthard erst Ende 2019, würde sicher CVP-Präsident Gerhard Pfister (55) wieder zum Thema als Kandidat. Will Leuthard sichergehen, dass der Nationalrat, der eher am rechten Rand der Partei steht, nicht ihr Nachfolger wird, muss sie jetzt schon gehen.
Denn für den Moment ist Pfister blockiert – wie FDP-Präsidentin Petra Gössi (42) muss er wegen der Parlamentswahlen am 20. Oktober 2019 bis nächsten Herbst Parteipräsident bleiben.
Schneider-Ammann hat mit seinem Vorpreschen eine neue Dynamik ausgelöst: Mehr als seine Nachfolge interessiert nun, wann Leuthard abtritt. Daran ist Leuthard nicht unschuldig. Als sie im Sommer 2017 öffentlich sagte, diese Legislatur sei ihre letzte, hat sie die Spekulationen angefeuert. «Wann sie geht, ist ja egal», drückte es gestern ein Parteiexponent aus. «Nur wüsste man es jetzt gern mal.»
ZÜRICH - ZH - Bei der UBS kommt es zu einem Wechsel an der Spitze der Investmentbank: Andrea Orcel ist zum neuen Chef der spanischen Grossbank Santander berufen worden.
Der Italiener werde den bisherigen Konzernleiter Jose Antonio Alvarez ablösen, teilte Santander am Dienstag mit. Orcel hatte 2012 die Leitung der UBS-Investmentbank übernommen. Seither habe er erfolgreich die Umsetzung des Geschäftsmodells mit geringeren Kapitalanforderungen vollzogen, teilte die UBS ihrerseits in einem Communiqué mit.
Zudem habe er ein erstklassiges Ergebnis vor Steuern und eine Top-Eigenkapitalrendite erzielt. Dies sei mit konsequenter Kosten- und Ressourcendisziplin erreicht worden, schrieb die UBS. Gleichzeitig habe die Investmentbank unter Orcel einen kulturellen Wandel durchlaufen.
UBS-Chef Sergio Ermotti beglückwünschte Orcel zu seinem neuen Amt: «Ich möchte Andrea persönlich für die hervorragende Arbeit danken, die er bei der UBS geleistet hat. Wir haben sehr gut zusammengearbeitet; und ich gratuliere ihm sowohl als Freund als auch beruflich zu seiner neuen Aufgabe und wünsche ihm alles Gute.»
Der Chefwechsel bei Santander kommt überraschend. Alvarez werde künftig die Führung bei Santander Spanien übernehmen, hiess es weiter. Er war seit Januar 2015 Chef des Gesamtkonzerns.
Nun teilt die UBS den Chefposten bei der Investmentbank auf: Ab dem 1. Oktober würden Piero Novelli und Robert Karofsky die Leitung der Sparte übernehmen. Dabei werde sich Novelli vor allem um die Firmenkunden kümmern, während Karofsky sich auf die Investorenkunden konzentriere.
Novelli kehrte 2013 zur UBS zurück, für die er bereits von 2004 bis 2009 als Verantwortlicher für Fusionen und Akquisitionen gearbeitet hatte. Dazwischen war er für die japanische Bank Nomura tätig. Derzeit ist Novelli bei der UBS für die Firmenkunden verantwortlich.
Robert Karofsky kam 2014 zur UBS, wo er gegenwärtig der globale Leiter des Aktienhandels ist. Zuvor hatte er den Aktienhandel bei AllianceBernstein geführt. Er begann seine Karriere bei Morgan Stanley und wechselte 2005 zur Deutschen Bank.