Nach dem überragenden 6:0-Sieg der Nati gegen Island zum Nations-League-Auftakt ist für Gesprächsstoff gesorgt. Zu Gast im BLICK-Frühstücks-Talk ist zu diesem Zweck ehemalige Nati-Spieler Raimondo Ponte.
Die Nations League ist gestartet. Die Schweiz putzt zum Auftakt die Isländer gleich mit 6:0 aus dem Kybunpark in St. Gallen.
Das Debüt-Goal von Albian Ajeti, die Captain-Binde an Granit Xhakas Arm, die Verbannung von Stephan Lichtsteiner auf die Tribüne: Die Partie gegen Island sorgt für viel Gesprächstoff.
Nati-Legende Raimondo Ponte (34 Länderspiele) spricht im Frühstücks-Talk über das Spiel in St. Gallen, das Fan-Plakat gegen Trainer Vladimir Petkovic und die Verbannung von Captain Stephan Lichtsteiner auf die Tribüne.
Schwerer Abend für England: Die «Three Lions» verlieren nicht nur den Nations-League-Kracher gegen Spanien 1:2, sondern auch Verteidiger Luke Shaw (23). Der ManUtd-Verteidiger wird mit Sauerstoffmaske vom Wembley-Rasen getragen.
England – Spanien 1:2Nach 536 Tagen gibt ManUtd-Star Luke Shaw sein Comeback in der Startelf der Engländer. Dies, nachdem er im September 2015 nach einem Brutalo-Foul beinahe sein Bein verloren hatte. Die Diagnose damals: Doppelter Schienbeinbruch. In der Nations League gegen Spanien meldet sich Shaw zurück, nach 11 Minuten liefert er den Assist zum 1:0 – Torschütze: Rashford. Dann der Schock! Shaw prallt mit Dani Carvajal zusammen, fällt bewusstlos zu Boden und wird mit Sauerstoffmaske vom Platz getragen. Dass der 23-Jährige am Dienstag gegen die Schweiz spielen kann, ist unwahrscheinlich. Doppelt bitter für die Engländer: Sie verlieren neben Shaw auch die Partie. Am Ende stehts 2:1 für Spanien. Saul Niguez und Rodrigo treffen für die Südeuropäer. (mam)
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Die weiteren Ergebnisse in der Übersicht:OBERGLATT ZH/AUENSTEIN AG - Blütteln ist nicht mehr im Trend, das zeigen die Mitgliederzahlen bei den Vereinen, die hinter hohen Mauern Nacktschwimmbäder oder Campingplätze betreiben. Das Problem ist die gesellschaftliche Prüderie.
Hohe Mauern umgeben das Gelände. Ein 53-Jähriger steht in Badehose davor und stellt sich als Daniel vor – man duzt sich unter FKKlern. Drinnen in der kleinen Badi des Vereins Sonnenbad Rehwinkel in Oberglatt ZH liegt eine ältere Frau auf einem Liegestuhl, ein Rentner sonnt sich füdliblutt.
«Unser Verein leidet an Überalterung», sagt Daniel. «Wenn sich Familien bei uns melden und Mitglied werden möchten, fragen sie, ob es auch kleine Kinder hat. Und wenn ich verneine, sind sie nicht mehr interessiert.» Schade, findet er. Denn: Die Anlage ist gepflegt – wenn auch etwas in die Jahre gekommen.
FKK ausser Mode«FKK ist einfach nicht mehr in Mode», sagt André (53), der ebenfalls im Vorstand sitzt. «Ich weiss von Teenies, die bei FKK-Ferien im Süden die letzten zwei Tage noch das Bikini anziehen, damit sie einen Abdruck bekommen. Nur damit sie in der Schule nicht gehänselt werden.» Auch die Zahlen zeigen: Nur knapp 100 Mitglieder zählt der Verein noch – in den 80ern waren es noch weit über 200.
Auch in Auenstein AG versteckt sich der FKK-Campingplatz hinter Mauern. Drinnen im Heliosport-Gelände laufen die Gäste natürlich nackt herum: Egal, ob sie in der Beiz zusammensitzen, auf der Liegewiese sünnelen oder vorm Wohnwagen den Spätsommer geniessen. «Mit den Kleidern ziehe ich meinen Alltag ab», sagt Vereinssekretärin Caroline.
Aber: Auch Heliosport sterben die Mitglieder weg. 2001 hatte der Verein noch 426 Mitglieder. 2017 nur noch 271.
Nackte Zahlen sprechen klare SpracheDie nackten Zahlen zeigen auch schweizweit einen brutalen Mitgliederschwund. Während es im Jahr 2000 noch rund 7500 Schweizer gab, die in ihrer Freizeit auf den FKK-Vereinsgeländen blank zogen, sind es derzeit noch 6000, so Toni Möckel (55), Mediensprecher des Dachverbandes Schweizer Naturisten Union (SNU). Er weiss: «Junge Familien kommen nicht mehr nach.» Die Gründe glaubt er zu kennen: prüdere Gesellschaft, Abebben des Einflusses der 68er und dass Nacktheit heute leider nur noch mit Sexualität verbunden werde.
Das Internet-Reisebüro Sunclub-Reisen merkt ebenfalls, dass die FKK-Lust der Schweizer abnimmt. «Der Bereich FKK-Reisen geht jedes Jahr um 10 bis 15 Prozent zurück», so Leiter Daniel Heeb (60). «Die Schweizer Gesellschaft ist in den letzten 20 bis 30 Jahren immer prüder und konservativer geworden. Ein nackter Busen ist heutzutage schon fast wieder ein gleich grosser Skandal wie in den 1950er-Jahren.» Als er noch jung war, hätten viele Frauen «oben ohne gsünnelet» – in ganz normalen Badis. «Aber die Schamgrenze ist heute deutlich angestiegen.»
Das bringt kleine FKK-Vereine wie den Rehwinkel in Oberglatt in die Bredouille: Der Vereinspräsident rechnet vor, dass ab 50 Mitgliedern die kritische Grösse erreicht wäre, um die Badi noch betreiben zu können. Das Gelände gehöre zwar dem Verein, aber die laufenden Kosten für Strom, Gas und Pool müssten ja auch gedeckt werden. «Und irgendwann gehen einem dann auch die Freiwilligen aus, die den Rasen mähen oder die Büsche schneiden.»
Am «Marsch für das Klima» protestierten Zehntausende diesen Samstag in ganz Frankreich. Die Demo war eine Reaktion auf den Rücktritt des beliebten Umweltministers.
Zehntausende Menschen haben in Frankreich für einen besseren Schutz des Klimas demonstriert. Allein in Paris nahmen am Samstag nach Angaben der Polizei 18'500 Menschen an dem «Marsch für das Klima» teil.
Die Nicht-Regierungs-Organisation 350.org, die zu den Veranstaltern der Demonstration gehört, sprach von 50'000 Teilnehmern in der Hauptstadt. In 47 französischen Städten gingen demnach insgesamt 115'000 Menschen auf die Strasse.
Umweltminister machte Bevölkerung VorwürfeAuf Schildern und Bannern der Teilnehmer in Paris war unter anderem zu lesen «Planet in Gefahr» oder «Wenn nicht du, wer dann?», wie auf Fotos zu sehen ist, die bei Twitter hochgeladen wurden.
Zu dem «Marsch für das Klima» in der Hauptstadt aufgerufen hatte Berichten zufolge der Journalist Maxime Lelong. Die Aktion sei eine Reaktion auf den Rücktritt von Frankreichs beliebtem Umweltminister Nicolas Hulot. Dieser hatte seinen Rückzug in der vergangenen Woche unter anderem damit begründet, in der Bevölkerung gebe es zu wenig Rückhalt für eine veränderte Klimapolitik.
700 französische Wissenschaftler riefen zudem am Samstag in der Zeitung «Libération» die Regierung in Paris auf, mehr für den Klimaschutz zu tun. (SDA)
Die Nati zeigt zum Auftakt der Nations League mit dem 6:0 über Island eine gute Reaktion auf die Unruhen nach der WM. BLICK-Fussball-Chef Andreas Böni meint: Vladimir Petkovic ist mit der Zusammensetzung des Kaders auf dem richtigen Weg, in der Kommunikation hat er aber weiter Luft nach oben.
Es ist ein begeisternder Auftritt, ein Frust-Abbau nach dem ärgerlichen WM-Aus. Und auch der Beweis, dass junge Spieler bereit sind, um nun nachgezogen zu werden. Es ist emotional jener Auftritt, den man sich an der WM gegen Schweden gewünscht hätte.
Besonders spürbar ist es, dass Xherdan Shaqiri als Regisseur dem Schweizer Spiel viel mehr Impulse geben kann. Die Zusammensetzung des Kaders stimmt, da ist Vladimir Petkovic auf dem richtigen Weg.
Doch nur «30 Prozent» betrage die Arbeit der Nati-Trainer auf dem Spielfeld, sagte Ex-Spieler Stéphane Henchoz. Und bei den restlichen 70 Prozent – gerade in der Kommunikation – hat Petkovic weiter Luft nach oben.
Eine Woche lang kommuniziert der Trainer nach aussen nicht, dass er seinen Captain auf die Tribüne setzt. Am Samstag Morgen ist auf der offiziellen Mannschaftsliste der Uefa zu entnehmen, dass Lichtsteiner nicht mal im Aufgebot steht.
Seinen Captain nicht mal auf die Bank zu nehmen – das ist kein Alltags-Vorgang, man sollte ihn im Vornherein erklären. Ein paar Sätze im Vorfeld des Spiels hätten genügt, es wäre ja alles erklärbar gewesen. Dass man jungen Spielern wie Kevin Mbabu eine Chance geben will. Dass man mit Lichtsteiner abgesprochen hat, dass er am Samstag eine Pause bekommt.
Möglich, dass der Arsenal-Star am Dienstag wieder spielt. Und so oder so: Nach einem 6:0-Sieg lässt sich die Personalie entspannter angehen.
BERN - Um bis 2030 neue Kampfflugzeuge für seine Armee zu erhalten, will Verteidigungsminister Guy Parmelin ein Päckli schnüren und über die 8 Milliarden in einem Rutsch abstimmen lassen. Doch jetzt bockt nach der CVP auch die FDP.
Eine Volksabstimmung für ein einziges Paket. Davon träumt SVP-Bundesrat Guy Parmelin (58). Der Inhalt: Acht Milliarden Franken für eine neue Luftverteidigung, bestehend aus einer unbekannten Zahl Kampfjets sowie Langstrecken-Raketen. Das Gesetzpapier des Päcklis nennt sich «Planungsbeschluss mit fakultativem Referendum».
Genau dieser Planungsbeschluss sei ein politischer Fehlschluss, heisst es aber immer häufiger und lauter. Sogar in bürgerlichen und armeenahen Kreisen. Am Montag dürfte auch die FDP öffentlich in diesen Chor einstimmen, wie BLICK weiss. Dann entscheidet der FDP-Parteivorstand, ob er den Bundesrat unterstützt.
Luftverteidigung auf dem ordentlichen Beschaffungsweg gekauft werdenProminent eingestimmt hatte vergangene Woche Robert Wieser (66) die Skeptiker von Parmelin. Der Jurist war bis 2017 stellvertretender Generalsekretär des VBS und einst gleichgestellter Kollege von Christian Catrina (62), aktuell Delegierter des Bundesrates für die neue Luftverteidigung. Wieser schreibt in der «Allgemeinen Schweizerischen Militärzeitschrift» Sätze wie: «Der Planungsbeschluss bewirkt keine Planungssicherheit» oder «Der bewährte Prozess für die Rüstungsbeschaffung darf nicht ohne Not geändert werden».
Der ehemalige Oberst im Generalstab plädiert dafür, ganz auf einen Planungsbeschluss und eine Referendumsabstimmung zu verzichten – und zwar nicht nur wie von der CVP vorgeschlagen für die Kampfflugzeuge. Der Bundesrat soll den ordentlichen Beschaffungsweg via Rüstungsprozess beschreiten und in Ruhe die Volksinitiative der Armeegegner abwarten. «In diesem Fall wäre nebst dem Volksmehr auch noch das Ständemehr für eine Annahme nötig.» Darin sieht Wieser den Vorteil.
FDP-Vernehmlassung tendiert auf gar keine VolksabstimmungDiese Chance wittert auch die FDP. Sie unterstützt gemäss ihrem erst im März verabschiedeten Positionspapier «Sicherheitsradar 2018» die Einkaufspläne von Parmelin auf voller Linie. Aber eben nicht in einem einzigen Päckli.
SonntagsBlick liegt der Entwurf der FDP-Vernehmlassungsantwort zu Parmelins Vorlage vor. Er kursierte in den vergangenen Wochen parteiintern, so in der FDP-Fachkommission Armee/äussere Sicherheit. Zwar entscheidet der Parteivorstand erst am Montag, aber die Rückmeldungen sprechen laut gut informierten Quellen nicht für eine Überraschung.
Gemäss Entwurf fordert die FDP wie die CVP die Trennung der beiden Einkäufe Kampfflugzeuge und bodengestützte Raketensysteme. Die FDP will zudem beide Geschäfte auf dem gewöhnlichen Weg des Rüstungsprogramms und ohne Volksabstimmung abwickeln.
Gripen-Abstimmung soll eine Ausnahme gewesen seinVon Anfang hatten Freisinnige wie Corina Eichenberger (63, AG) und Thierry Burkart (AG, 43) gewarnt, dass durch einen Planungsbeschluss nur der Boden für ein unerwünschtes, allgemeines Finanzreferendum geschaffen würde. Dieses müsste später bei jeder grossen Ausgabe des Bundes angewendet werden.
Das bringt Parmelin in die Zwickmühle. Auf der einen Seite ist er auf den Support der beiden bürgerlichen Parteien angewiesen, wenn es mit einem neuen Luftraumschutz klappen soll. Andererseits hält er an seiner Idee fest, wie er im Interview mit SonntagsBlick sagt. «Die Projekte würden durch eine Aufschnürung des Paketes weder schneller noch billiger noch überzeugender», so Parmelin.
Die FDP hat aber noch ein neues Argument gegen eine freiwillige Volksabstimmung über die Kampfflieger gefunden. Der Urnengang 2014 über das Fondsgesetz zum Kampfjet Gripen sei ein einmaliger Deal des Bundesrates gewesen. Dieser habe damals zu früh die Jet-Gegner zum Rückzug ihrer Volksinitiative bewogen. Die Abstimmung sei daher eine Wiedergutmachung gewesen, als das Parlament das Beschaffungsgeschäft dann zeitlich doch forcierte. Zudem seien auch die heutigen F/A-18-Kampfjets über das Rüstungsprogramm eingekauft worden.
Paris – Zehntausende Menschen haben in Frankreich für einen besseren Schutz des Klimas demonstriert. Allein in Paris nahmen am Samstag nach Angaben der Polizei 18'500 Menschen an dem «Marsch für das Klima» teil.
Die Nicht-Regierungs-Organisation 350.org, die zu den Veranstaltern der Demonstration gehört, sprach von 50'000 Teilnehmern in der Hauptstadt. In 47 französischen Städten gingen demnach insgesamt 115'000 Menschen für den Klimaschutz auf die Strasse.
Auf Schildern und Bannern der Teilnehmer in Paris war unter anderem zu lesen «Planet in Gefahr» oder «Wenn nicht du, wer dann?», wie auf Fotos zu sehen ist, die bei Twitter hochgeladen wurden.
Zu dem «Marsch für das Klima» in der Hauptstadt aufgerufen hatte Berichten zufolge der Journalist Maxime Lelong. Die Aktion sei eine Reaktion auf den Rücktritt von Frankreichs beliebtem Umweltminister Nicolas Hulot. Dieser hatte seinen Rückzug in der vergangenen Woche unter anderem damit begründet, in der Bevölkerung gebe es zu wenig Rückhalt für eine veränderte Klimapolitik.
700 französische Wissenschaftler riefen zudem am Samstag in der Zeitung «Libération» die Regierung in Paris auf, mehr für den Klimaschutz zu tun. «Die Anzeichen des Klimawandels häufen sich immer weiter an», heisst es in ihrem Appell. Trotzdem seien die wesentlichen Massnahmen im Kampf gegen die Erderwärmung noch nicht ergriffen worden.
Eine Studentin der Uni Fribourg matcht dank Tinder mit ihrem Dozenten. Als es zum Kontakt kommt, sagt sie ihm, wer sie ist. Sie erwartet, dass er die Unterhaltung beendet. Er will aber weiterschreiben. Dann entfacht eine Sexismus-Debatte.
Eine Studentin der Universität Fribourg swipet auf Tinder, bis sie ein bekanntes Gesicht entdeckt. Beim Mann handelt es sich um einen Lehrbeauftragten, bei dem sie auch schon im Vorlesungssaal sass, wie die «Schweiz am Wochenende» berichtet.
Sie tippt das grüne Herz an, weil sie laut dem Zeitungsbericht neugierig ist. Auch der Dozent wischt nach rechts. Nach dem Match schreibt sie ihm, sie sei seine Studentin. Die junge Frau erwartet, dass der Dozent die Unterhaltung beendet. Stattdessen schlägt er vor, auf Facebook weiterzuschreiben. Daraufhin beendet die Studentin die Konversation selbst.
Später erzählt sie ihrer Freundin, Nanina Studer, von der Geschichte. Studer verfasst einen Kommentar in der Studentenzeitschrift «Spectrum» mit dem Titel «Sex gegen Sechs». Darin wirft Studer dem Dozenten vor, seine Position für «persönliches Vergnügen» auszunutzen und zweifelt an, ob alle Noten für «akademische Leistungen» vergeben werden. Dies wäre «eine Beleidigung an alle Studentinnen, die ihr Studium ernst nehmen und hart dafür arbeiten.»
«Warum bricht sie nicht ab, als sie ihn erkennt?»Auf die Seite des Mannes stellt sich dagegen der Fribourger Strafrechts- und Rechtsphilosophie-Professor Marcel Alexander Niggli. Auch er schreibt ein Essay mit dem Titel «Moralischer Sexismus». Darin kritisiert er das Verhalten der Studentin und fragt, «Warum bricht sie nicht ab, als sie ihn erkennt? Was genau muss er ihr gegenüber schliessen, wenn sie ihm eröffnet, sie sei seine Studentin? Dass sie eine Agente provocatrice sei?», schreibt der Professor.
Er argumentiert mit der Funktion von Tinder, die eine Zustimmung von beiden Seiten vorsieht, bevor es zu einer Kontaktaufnahme kommen kann. «Wer Avancen selbst dort fürchte, wo er explizit dazu einlade, der lehne die Verantwortung für das eigene Verhalten ab», schreibt er. (man)
Venedig – Der Goldene Löwe des Filmfestivals Venedig geht an die Netflix-Produktion «Roma» des Mexikaners Alfonso Cuarón. Das teilte die Jury am Samstagabend mit. Es ist der erste Goldene Löwe für eine Produktion des Streaming-Anbieters Netflix.
Cuarón, der zuvor zwei Oscars für das Weltraumdrama «Gravity» gewann, drehte «Roma» ausschliesslich in schwarz-weissen Bildern. Der Film erzählt die Geschichte einer Familie im Mexiko der 1970er Jahre und fokussiert dabei auf die Kindermädchen und Haushälterinnen. Der Regisseur erklärte, das Werk sei eine Hommage an die Frauen, die ihn grosszogen.
Der zweitwichtigste Preis des Festivals, der Grosse Preis der Jury, ging an «The Favourite». Der Grieche Yorgos Lanthimos erzählt darin von den Intrigen am Hof der britischen Queen Anne. Für die Rolle der Königin wurde Hauptdarstellerin Olivia Colman als beste Schauspielerin geehrt.
Für die beste Regie wurde der Franzose Jacques Audiard für seinen Western «The Sisters Brothers» ausgezeichnet. Die US-Brüder Ethan und Joel Coen gewannen den Preis für das beste Drehbuch für «The Ballad of Buster Scruggs», ebenfalls eine Netflix-Produktion.
Als besten Schauspieler ehrte die Jury den US-Amerikaner Willem Dafoe. Der 63-Jährige verkörpert in Julian Schnabels «At Eternity's Gate» den berühmten Maler Vincent van Gogh.
Gleich zwei Auszeichnungen gab es für «The Nightingale» der Australierin Jennifer Kent. Der Film wurde mit dem Spezialpreis der Jury geehrt.
Die Regisseurin war die einzige Filmemacherin im diesjährigen Wettbewerb. Ihr Hauptdarsteller Baykali Ganambarr gewann ausserdem den Marcello-Mastroianni-Preis für den besten Jungdarsteller. Er spielt in dem Drama einen Aborigine, der unter den britischen Kolonialherren leidet.
ZÜRICH - Der Dielsdorfer Stuntman Oliver Keller und der Zürcher Filmproduzent Roger Steinmann standen dem «ausgekochten Schlitzohr» beruflich und auch persönlich sehr nahe.
Seit bald 20 Jahren lebt Stuntman Oliver Keller (42) in Los Angeles (USA) und gehört dort zu den festen Grössen im Action-Genre. Der Dielsdorfer spielte in Filmen wie «Pirates of the Caribbean» und «Killers». Ein Hollywood-Star, den er während Dreharbeiten kennenlernte und am meisten schätzte, war Burt Reynolds (†82), der am Donnerstag an Herzversagen starb. Keller würdigt ihn mit den Worten: «Dankbar, dich einen Freund zu nennen. Ich werde dich nie vergessen, Burt! Danke für all die tollen Zeiten und deine Freundschaft. Ruhe in Frieden.»
Nächste Woche wollte sich Burt Reynolds mit dem Zürcher Filmemacher treffenTraurig und schockiert über die Todesnachricht ist auch der in Thailand lebende Zürcher Filmer Roger Steinmann (56). «Ich habe mit Burt die letzten Monate sehr oft per Skype telefoniert. Er war ein wunderbarer Gentleman und besass auch privat seinen einmaligen Humor.» Nächste Woche wollten sie sich in Los Angeles treffen, um Details für die gemeinsame Kinokomödie «Phony» zu besprechen. Am 15. Oktober sollte die erste Klappe fallen. «Burt war so motiviert und hatte Freude daran, einen ehemaligen, telefonsüchtigen Astronauten zu spielen. Leb wohl lieber Burt.»
Athen – Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras hat seinen Landsleuten versprochen, in den kommenden Monaten und Jahren stufenweise den Mindestlohn und die Renten zu erhöhen sowie Steuern zu senken.
Das Land könne jedoch nur dann langfristig stabilisiert werden, wenn die Reformen fortgesetzt würden und es Investitionen gebe. Athen werde alle diese Massnahmen im Einvernehmen mit den Gläubigern angehen. «Wir sind entschlossen, das (mit den Gläubigern) Vereinbarte einzuhalten», sagte Tsipras am Samstagabend in einer vom Fernsehen übertragenen Rede zur Eröffnung einer Handelsmesse in der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki.
Die griechische Wirtschaft wachse und die Arbeitslosigkeit sinke stetig, sagte Tsipras.
In der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki demonstrierten am Samstag mehrere Tausend Menschen gegen die Sparpolitik der Regierung Tsipras und gegen die hohe Arbeitslosigkeit. «Wir wollen Jobs und nicht endlose Steuern», hiess es auf Transparenten, die im Fernsehen zu sehen waren.
Nach acht Jahren hatte Griechenland am 20. August den Euro-Rettungsschirm verlassen. Seit dem Ende des Finanz-Hilfsprogrammes muss sich das Land nun wieder allein finanzieren.
Zurzeit sind die Zinsen für zehnjährige Staatsanleihen mit etwa 4,3 Prozent ungünstig, es ist der höchste Stand seit Ende Juni. Griechenland hat nach den Worten von Tsipras jedoch ein Kapitalpolster von 24 Milliarden Euro und brauche sich deswegen keine Sorgen zu machen.
Die vom Bauernverband gegründete Green baut ein Hochsicherheits-Datencenter für Google. Ein Coup für SVP-Nationalrat Franz Grüter (55). Er freut sich.
Dank Google findet man Zürich auf der digitalen Weltkarte. Hier hat die amerikanische Megafirma ihren grössten Standort ausserhalb der USA, peilt 5000 Angestellte für das Jahr 2021 an. Deshalb machte es nicht gross Schlagzeilen, als Google im Mai ankündigte, in der «Region Zürich» auch noch ein Rechenzentrum aufzubauen.
Jetzt hat SonntagsBlick von bestens informierten Quellen erfahren: «Region Zürich» ist ein wenig übertrieben. Statt in die Metropole zieht Google nach Lupfig in den Kanton Aargau.
Hier baut die Firma Green – sie wird von SVP-Nationalrat Franz Grüter (55) präsidiert – ein Hochsicherheits-Rechenzentrum ganz nach den Ansprüchen von Google. Die Grundsteinlegung findet diesen Freitag statt.
Dementiert wird nichtsAuf Anfrage reagiert der Internetgigant ausweichend wie immer, bestätigt aber indirekt: «Wir freuen uns, dass wir 2019 in der Schweiz eine Google Cloud Platform eröffnen, bei der wir mit einem lokalen Anbieter zusammenarbeiten.» Auch Franz Grüter – er ist noch Minderheitsaktionär von Green – will nichts sagen, dementiert die SonntagsBlick-Informationen aber auch nicht. Offenbar legt Kundin Google grossen Wert auf Geheimhaltung.
Im Juni publizierte Green einen Blog-Eintrag, worin die Firma den Bau des Riesendatencenters ankündigte. Es bietet 3600 Quadratmeter Nutzfläche und soll leistungsfähiger als alles sein, was Green bisher anbietet – «ausgerichtet auf die Bedürfnisse unserer nationalen und internationalen Kunden», heisst es.
Geplant ist, dass das Rechenzentrum nächsten Frühling den Betrieb aufnimmt. Bisher betreibt Google in Europa fünf solche Zentren, weltweit sind es 17. Sie funktionieren wie digitale Mega-Flughäfen. Denn sie kanalisieren und verteilen die riesigen Datenströme.
Keine RutschbahnGoogle verspricht den Kunden in der Schweiz «Hochverfügbarkeits-Computing, Flexibilität, höchste Geschwindigkeit und Ausfallsicherheit». Eine Rutschbahn für die Mitarbeiter wie in den Google-Büros gibts aber nicht. Insgesamt dürften nur rund ein Dutzend Angestellte für das Datencenter zuständig sein.
Für Green – das Unternehmen gehört heute mehrheitlich der französischen Beteiligungsgesellschaft Infravia – ist es ein Coup. Zwar hat man noch andere prominente Kunden. Etwa den Industriekonzern ABB,
der seine weltweite Informatik über ein weiteres Green-Datencenter von Lupfig aus abwickelt. Doch mit Google zieht ein absoluter Topklient ein. Nicht schlecht für ein Unternehmen, das 1995 vom Schweizerischen Bauernverband gegründet wurde, um Internetdienste anzubieten.
Ein Regionalzug der Matterhorn-Gotthard-Bahn (MGB) ist am Samstagabend bei Fiesch im Oberwallis entgleist. Die Strecke musste gesperrt werden.
Unfall bei der Matterhorn-Gotthard-Bahn: Ein Komet-3-Zug ist auf der Fahrt von Zermatt kurz nach der Haltestelle Fiesch Feriendorf in einen auf der Fahrbahn liegenden Stein gkracht. Die Schnellbremsung des Lokführers konnte den Crash nicht verhindern. An Bord befanden sich rund 20 Fahrgäste.
Nach dem Zusammenprall sei die Zugkomposition entgleist. Weder der Lokführer noch Fahrgäste seien dabei verletzt worden. Die Reisenden wurden laut Fux bereits in einem Ersatzbus zum ursprünglichen Zielort gebracht.
Ersatzbusse verkehrenWie der Stein auf das Trassee gelangt ist und mit welcher Geschwindigkeit der Zug unterwegs war, liess sich am Samstagabend noch nicht sagen. Die Untersuchungen dazu laufen.
Während der Räumungsarbeiten bleibt die einspurige Strecke rund um den Unfallort gesperrt. Die Reisenden der laut Fux «derzeit nicht gross frequentierte Strecke» werden mit Ersatzbussen transportiert.
Es ist nicht der erste Unfall in diesem Jahr. Mitte August kollidierte ein Zug der Matterhorn-Gotthard-Bahn in Selkingen im Goms mit einem Auto. Dabei kam der Autofahrer ums Leben. Das Unglück ereignete sich auf einem unbewachten Bahnübergang. (SDA/hah)
Die Schweizer sind im ersten Spiel nach dem WM-Out Is-Kalt! 6:0 gegen Island. Was für ein Auftakt in die Nations League!
Spiel eins nach den Doppeladler- und Doppelbürger-Diskussionen. Das erste Spiel ohne Krieger Valon Behrami, den zurückgetretenen Gelson Fernandes und den nicht mehr aufgebotenen Blerim Dzemaili. Und, völlig überraschend: Es ist auch das erste Spiel ohne Captain Stephan Lichtsteiner (34)! Der 103-fache Internationale wird von Coach Vladimir Petkovic als überzähliger Spieler auf die Tribüne verbannt. In der VIP-Lounge im St. Galler Kybunpark schüttelt er vor Spielbeginn St. Gallens Präsidenten Matthias Hüppi die Hand.
Auf einem Plakat auf der Gegentribüne steht: «Petkovic raus». Auf anderen «Grazie Valon» und «Merci Gelson». Und ein Gruss an Xherdan Shaqiri: «Adler fliegen auch in den Bergen».
Die verjüngte WM-Mannschaft – mit Denis Zakaria für Behrami, Shaqiri neu auf der 10er-Position und Kevin Mbabu als Lichtsteiner-Ersatz – weiss gegen die sonst kampfstarken Isländer zu gefallen. Und wie! Schon nach zwei Minuten kommt Mbabu über rechts. Zuber spielt zu Seferovic, der schiesst aus der Drehung. Doch Islands Goalie Halldorsson ist vorerst hellwach.
Nach 13 Minuten gibt es erstmals Torjubel im Kybunpark: Rodriguez passt zu Zuber. Der Hoffenheimer knallt den Ball via Lattenunterkante ins Netz (Video oben). Das erste Schweizer Tor in der Nations League, schon bei der WM in Russland war Zuber beim 1:1 gegen Brasilien der erste Torschütze.
Es kommt bald noch besser. 23. Minute. YB-Meisterkicker Mbabu holt einen Freistoss raus. Shaqiri tritt ihn. Der Ball landet bei Verteidiger Schär, der sieht Zakaria. 2:0. Das erste Nati-Tor des Genfers, der bei Mönchengladbach zuletzt nicht mehr erste Wahl ist.
Die Isländer? Viel zu zaghaft, viel zu passiv. Embolo hat nach einem schönen Pass von Rodriguez das 3:0 auf dem Fuss. Doch seine Ballannahme im Strafraum ist mangelhaft. Das 3:0 kommt kurz nach der Pause. Shaqiri, der in seiner neuen Rolle hinter der Spitze wie erwartet aufblüht, schiesst es mit einem Freistoss. Noch leicht abgefälscht. Macht nichts, drin ist drin.
Jetzt erwachen wenigstens die isländischen Fans: Ihr berühmter Hu!-Schlachtgesang ertönt. Petkovic bringt mit dem Basler Albian Ajeti (für Embolo) einen weiteren Neuling. Und dann kommt das Sahnehäubchen auf die Torte. Verteidiger Schär spielt mit der Hacke Seferovic an. Der Mann aus Sursee, dem vorher das Pech an den Schuhen zu kleben schien, schiebt eiskalt ein. 4:0!
Die Schweizer haben noch nicht genug. Seferovic legt für Ajeti auf. 5:0. Der Basler braucht für sein erstes Nati-Tor gerade mal 8 Minuten! Die Fans schwenken Kerzen. Einer geht noch, einer geht noch rein. Shaq über rechts, Zakaria zur Mitte. Dort steht der eingewechselte Mehmedi goldrichtig. 6:0. Wahnsinn!
NYON VD - In der Nacht auf Samstag schoss ein Franzose aus seiner Wohnung in Nyon VD. Der Mann war betrunken. Die Polizei stürmt das Haus und nimmt ihn fest.
Ein dreissigjähriger Franzose hat in der Nacht auf Samstag mit einer Schrotflinte aus einem Mehrfamilienhaus im waadtländischen Nyon geschossen. Verletzt wurde niemand.
Um 5.30 Uhr, rund vier Stunden nach dem abgegebenen Schuss, stürmten die Einsatzkräfte die Wohnung, wie es in einer Mitteilung der Kantonspolizei Waadt heisst. Neben dem betrunkenen Schützen wurde auch der andere Bewohner der Wohnung, ein etwa fünfzigjähriger Italiener, verhaftet.
Während der mehrstündigen Polizeiaktion wurde das Gebiet um das Haus weiträumig abgesperrt. So mussten Gäste eines nahegelegenen Nachtclubs im Innern ausharren. Mehrere Strassen waren für den Verkehr nicht passierbar. (sda)
Veronica Ferres Aussage, sie sei die «perfekte MILF», gibt in Deutschland zu reden. Einige Promi-Kollegen haben dafür nur Spott übrig – im Netz sind viele richtig entsetzt.
Superaufregung wegen «Superweib» Veronica Ferres (53)! Diese Woche posierte die bekannte Schauspielerin auf einem Instagram-Foto verführerisch in Dessous im Bett – und erklärte ihren sexy Look danach ziemlich mutig gegenüber «Bild»: «Ich fühle mich rundum geliebt und das macht mich happy und sexy. Ich bin 53 und wie meine Kinder sagen, die perfekte MILF!»
MILF (Mom I’d Like to f…) steht für «Mutter, die ich gerne f … würde», und wurde durch die Teenager-Komödie «American Pie» bekannt. Verwendung findet die Abkürzung oft auch in der Porno-Branche. Seit TV-Star Ferres diesen Begriff verwendet hat, gehen die Wogen bei der Gattin von Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer (59, «Höhle der Löwen»), hoch.
Zur Familie Ferres-Maschmeyer gehören drei Kinder aus jeweils früheren Beziehungen, Ferres' Tochter Lilly ist 17, Maschmeyers Söhne Maurice und Marcel sind 24 beziehungsweise 28. Und die Reaktionen auf den MILF-Spruch des Nachwuchses sind höchst gespalten: Ferres' Fans pflichten der Aussage bei. «Deine Kinder haben sowas von recht», schwärmt einer.
«Als Mutter würde ich mir Sorgen machen»
Doch unter die Kommentare mischt sich auch Entsetzen: «Was ist schlimmer: Dass die Kinder so Sachen sagen? Oder, dass sie stolz drauf ist?», fragt sich ein User auf Instagram. Und ein anderer twittert: «Also, wär ich die Mutter, würde ich mir eher Sorgen machen.» Und ein weiterer findet, er finde die Aussage «befremdlich».
Auch einige ihrer Promi-Kollegen gehen auf Distanz. «Was hab’ich da gerade gelesen?», wundert sich Komiker Luke Mockridge (29). Und RTL-Moderator Frank Buschmann (53) entsetzt sich: «Das hat sie nicht gesagt, das ist nicht echt. Bitte!». Dessen RTL-Kollegin Laura Wontorra (29) reagiert wie Serienstar Caroline Frier (35, «In aller Freundschaft») mit Spott: Sie posten Tränenlach-Smileys.
So hart arbeitet Ferres für ihren KörperFerres dürften diese Seitenhiebe kalt lassen. Sie sei stolz darauf, sich als Ü-50erin endlich «so sexy wie nie zuvor» fühlen zu dürfen, sagt sie im Bericht. «Ich habe sogar endlich ein Sixpack. Davon habe ich als junges Mädchen nur geträumt.» Einen Body, den sie sich allerdings hart erarbeitet hat: «Jeden Morgen Zitronen in lauwarmem Wasser, jeden Morgen fünf Minuten Übungen gleich nach dem Aufstehen» sagt sie. «Ich falle praktisch vom Bett auf den Fussboden und beginne mit Liegestützen, Crunches und Squads. Dazu Unmengen grünes Gemüse und Obst und gute Proteine.» (wyt)
NAURU - Australien sperrt seine Flüchtlinge in Lagern auf der Insel Nauru ein. Ohne Perspektive und Hoffnung auf eine bessere Zukunft verzweifeln dort selbst die Jüngsten. 2018 haben schon mehr als ein Dutzend Kinder versucht, sich zu töten.
Sie wollten Krieg, Terror und Armut entfliehen. In Australien ein neues Leben beginnen. Doch die Behörden verschifften sie auf Nauru, einen Inselstaat im Pazifik. Hier leben sie hinter einem Stacheldraht, in umzäunten Flüchtlingslagern, die eher einem Gefängnis gleichen.
Es ist das Schicksal von rund 800 anerkannten Flüchtlingen aus Afghanistan, Iran, Sudan und Myanmar. Das zeigt ein Bericht der Flüchlingsorganisationen ASRC und dem Refugee Council of Australia. Die meisten von ihnen sind schon seit Jahren hier. Von den Inselbewohnern werden sie nicht akzeptiert. Gewalt und sexuelle Ausbeutung gehören zum Alltag. Perspektiven haben sie keine. Hoffnung auch nicht.
Mädchen (14) zündete sich anDie miserablen Lebensbedingungen treffen die Jüngsten. Nach Angaben von ASRC sind 109 Kinder in den drei Lagern auf Nauru untergebracht. Fünfzig von ihnen sind in einem psychisch kritischen Zustand. Dreissig schweben in Lebensgefahr.
Zeugen vor Ort berichten von Kindern, die Rasierklingen oder Steine schlucken. Manche versuchen, sich zu erhängen. Eine 14-Jährige übergoss sich mit Benzin und zündete sich selbst an. Eine 17-Jährige, die einmal Ärztin werden wollte, weigerte sich zu essen oder zu trinken. Diese und zehn ähnliche Fälle hat ASRC allein seit Februar registriert.
«Sie sind gebrochene Menschen»Die meisten Beobachter sind sich einig: Die Kinder brauchen dringend Hilfe. Doch auf Nauru gibt es für sie kaum Behandlungsmöglichkeiten. Und die australische Regierung stellt sich quer: Sie weigert sich, sie ins Land zu lassen und sie unterzubringen. Ärzte und Organisationen in Nauru haben 50 Gesuche gestellt. In 25 Fällen hatte sie Erfolg. Die Überweisung dauerte Monate.
Zeit, welche die Kinder nicht haben. Kinderpsychologe Vernon Reynolds behandelt seit letztem Jahr immer mehr Patienten. «Der allgemeine psychische Gesundheitszustand ist katastrophal», sagt er.
Nach der Flucht kämen die Kinder schon traumatisiert auf der Insel an. Hinter den Gittern der Lager könnten sie sich kaum erholen. «Nach den jahrelangen Strapazen sind sie gebrochenen Menschen», so Reynolds. Die Behörden wüssten von den Problemen, täten aber nichts.
Flüchtlingslager ist verfassungswidrigWenn es um Flüchtlinge geht, bleibt Australien erbarmungslos. Selbst anerkannte Flüchtlinge lassen die Behörden generell nicht ins Land. Das zweite berüchtigte Flüchtlingslager auf der Insel Manus musste im Oktober 2017 geschlossen werden, nachdem ein Gericht in Papua-Neuguinea es als verfassungswidrig eingestuft hatte.
Der Inselstaat Nauru ist finanziell von Australien abhängig. Neuseeland hatte zuletzt angeboten, 150 Familien von Nauru aufzunehmen. Australien lehnte ab – aus Angst, die Flüchtlinge könnten so doch noch ins Land kommen.
DÜDINGEN FR - Der Lernfahrer Lukas M. (30) wurde bei Düdingen FR mit 144 km/h statt 80 km/h geblitzt. Jetzt ist er nicht nur seinen Führerschein los, sondern muss auch um seinen Job bangen.
Der Thuner Töfffahrer Lukas M.* (30) ist am Sonntagnachmittag von Freiburg nach Bern unterwegs. Er lässt die Kawasaki ER-6n, die er von seiner Kollegin ausgeliehen hat, aufheulen. Auf der Hauptstrasse durch Düdingen FR wird er geblitzt. Mit 144 km/h in der 80er-Zone. In Schmitten FR wird er von der Polizei angehalten.
Der Verkaufsberater einer Spiezer Autogarage ist seinen Lernfahrausweis und seinen Führerschein los. Zudem wird der Töff beschlagnahmt. Der heutige Termin für die Töff-Prüfung am Donnerstag ist hinfällig. «Ich fühle mich wie ein Schwerverbrecher. Ich bin nicht stolz darauf. Mein ganzes Leben wird sich ändern», sagt Lukas M. zu BLICK.
64 km/h zu schnell unterwegs«Ich habe auf die Strasse geschaut, den Verkehr beobachtet und darum den Tacho ausser Acht gelassen.» Als er angehalten wurde, dachte M. noch, dass es sich um eine «normale Kontrolle» handle. «Mir war nicht klar, dass ich so viel zu schnell unterwegs war», sagt er. M. beteuert: «Ich bin kein Rennen gefahren.»
Die Fahrt könnte Lukas M. teuer zu stehen kommen. Mit 64 km/h zu viel auf dem Tacho fällt der Töff-Löli unter den Raserartikel. Und darauf stehen gemäss Schweizer Strassenverkehrsgesetz mindestens zwei Jahre Führerschein-Entzug und ein bis vier Jahre Gefängnis.
«Mein Arbeitgeber droht mit Kündigung»Für Lukas M. kommt es noch dicker. Er hat seinen Arbeitgeber über den Vorfall informiert. Seither muss er auch um seinen Job bangen. «Mein Arbeitgeber droht mit Kündigung.» Denn da M. der Führerschein abgenommen wurde, darf er auch auf dem Firmengelände keine Autos mehr bewegen. Im Autogewerbe zu arbeiten, aber nicht Autofahren zu dürfen – für den Verkaufsberater ein Desaster.
Für Lukas M. ist es der dritte Schicksalsschlag innert kurzer Zeit. Vor zwei Wochen starb seine Mutter. Auch seinem Vater geht es gesundheitlich schlecht. Er liegt seit drei Wochen auf der Intensivstation im Spital Tiefenau in Bern. Zu ihm war der 30-Jährige unterwegs, als er geblitzt wurde.
* Name der Redaktion bekannt
Basra – Angesichts der Unruhen in Basra haben die zwei stärksten Fraktionen im irakischen Parlament den sofortigen Rücktritt des amtierenden Ministerpräsidenten Haider al-Abadi gefordert.
«Wir fordern die Regierung auf, sich beim Volk zu entschuldigen und sofort zurückzutreten», sagte ein Sprecher des Blocks des schiitischen Nationalisten Muktada al-Sadr, eines ehemaligen Verbündeten al-Abadis. Auch ein Sprecher der zweitgrössten Liste, der proiranischen Eroberungsallianz, verurteilte das «Versagen» der Regierung bei der Beilegung der Krise in Basra.
Al-Abadi wollte eigentlich mit Unterstützung al-Sadrs die neue Regierung bilden. Das Parlament war nach den Wahlen im Mai erst Anfang September erstmals zusammengetreten.
Proteste in der ölreichen Region von Basra, die seit Juli anhalten und sich auch auf andere Städte ausgeweitet haben, richten sich gegen Korruption, Misswirtschaft und die massiven Probleme bei der Trinkwasserversorgung. Mehr als 30'000 Menschen in Basra mussten behandelt werden, weil sie verunreinigtes Wasser getrunken hatten.
Das Oberbefehlskommando der Streitkräfte kündigte eine «harte» Antwort mit «ausserordentlichen Sicherheitsmassnahmen» an, darunter auch ein Demonstrationsverbot.
Am Dienstag war die Gewalt in Basra eskaliert, als teils bewaffnete Gruppen Regierungsgebäude und Parteibüros angriffen und in Brand steckten. Am Freitagabend stürmten hunderte Demonstranten das iranische Konsulat in Basra und legten dort Feuer.
In der Nacht zum Samstag starben nach Behördenangaben drei Demonstranten, 50 wurden verletzt. Insgesamt starben bei der seit Dienstag anhaltenden Gewaltwelle mindestens zwölf Menschen.
Das irakische Aussenministerium nannte den Angriff auf das iranische Konsulat «einen unannehmbaren Akt, der die Interessen des Iraks und seine internationale Beziehungen untergräbt». Ein Sprecher des iranischen Aussenministeriums verurteilte den «barbarischen Angriff», wie die iranische Nachrichtenagentur Fars berichtete.
Wenige Stunden vor der Sondersitzung des Parlaments in Bagdad feuerten Unbekannte nach Angaben aus Sicherheitskreisen vier Raketen auf den Flughafen von Basra ab.
Demnach schlugen die Geschosse im Bereich des Flughafens ein. Flughafenmitarbeiter versicherten jedoch, der Flugbetrieb sei nicht gestört worden. In der Nähe des Flughafens von Basra befindet sich das Konsulat der USA, eines der wichtigsten Verbündeten des Iraks.
Das Land hat nach Jahrzehnten blutiger Auseinandersetzungen mit dem Wiederaufbau seiner Infrastruktur und Wirtschaft zu kämpfen. Das neue Parlament war am Montag erstmals zusammengetreten. Bei der Eröffnungssitzung gelang es den Abgeordneten nicht, sich auf einen Parlamentspräsidenten zu einigen. Vor allem aber gibt es weiter keine Einigkeit zwischen den politischen Blöcken über die Bildung einer neuen Regierung.
Einige Fans im Stadion haben vor der Nations-League-Partie der Nati gegen Island eine klare Forderung: Trainer Vladimir Petkovic muss weg. Das zeigt ein unmissverständlicher Banner. Klicken Sie sich durch die Bilder des Spiels.