New York – Die gelben Taxis in New York sind weltberühmt - und eines davon ist jetzt auch zu Kunst geworden. Vor einem Kinderspital in Manhattan stellte der Künstler Donald Lipski sein neuestes Werk «Spot» auf.
Einen fast zwölf Meter hohen Dalmatiner, der eines jeder Taxis auf der Nase balanciert. Das Taxi gehörte einst zur Flotte auf den Strassen New Yorks. Später wurde es ausgemustert. Die Statue ist schon zum beliebten Fotomotiv geworden. Besonderer Clou: Bei Regen gehen die Scheibenwischer des Taxis an.
Knapp 17 Jahre nach den Terroranschlägen auf das World Trade Center in New York hat die damals unter den einstürzenden Zwillingstürmen zerstörte U-Bahn-Station wiedereröffnet. Seit Samstag (Ortszeit) halten Züge der Linie 1 wieder an der Station.
Knapp 17 Jahre ist es her, als die zwei World-Trade-Türme von zwei Flugzeugen getroffen wurden und später einstürzten. Jetzt hat die U-Bahn-Station, die damals zerstört wurde, wieder geöffnet. Diese hiess damals «Cortlandt Street» und wurde nun in «WTC Cortlandt» umbenannt.
Die rund 182 Millionen Dollar teuren Wiederaufbau- und Renovierungsarbeiten hatten erst im Jahr 2015 begonnen werden können, nachdem zahlreiche andere Bau- und Infrastrukturprojekte in der Gegend abgeschlossen worden waren.
Neue Wolkenkratzer stehen heute in der GegendDie Wände der Station, die am Samstag noch nach frischer Farbe roch und von vielen Fahrgästen fotografiert wurde, ziert nun ein Mosaik der Künstlerin Ann Hamilton mit Zitaten aus der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung.
Bei den Anschlägen am 11. September 2001 waren entführte Flugzeuge in die beiden Türme des World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington gestürzt. Rund 3000 Menschen kamen ums Leben. In der Gegend im Süden von Manhattan, wo die Zwillingstürme standen, sind nach den Anschlägen unter anderem mehrere neue Wolkenkratzer, ein Museum und eine Gedenkstätte errichtet worden. (SDA)
Der Motor unseres Riesen-Teams geht einmal mehr an Krücken. Nach der dritten schweren Knieverletzung will sich Justin Murisier auch von einem Psychologen behandeln lassen.
Auf den ersten Blick scheint Justin Murisier einen besonders guten Draht nach ganz oben zu haben – der erfolgreichste Schweizer Riesenslalomfahrer der beiden letzten Saisons wohnt im Unterwalliser Dorf Bruson, in einem umgebauten Kuhstall direkt neben der Kirche. Der 26-Jährige fühlt sich derzeit aber nicht wirklich himmlisch. Beim Blick auf das rechte Knie kommt eher der Verdacht auf, dass in seiner Ski-Karriere der Teufel Regie führt.
So wie in der letzten Augustwoche, als sich der gelernte Forstwart in Neuseeland mit US-Superstar Ted Ligety im Training messen wollte. «Der erste Teil des Ski-Camps in Neuseeland ist erfreulich verlaufen, ich kam immer besser in Schwung. Doch dann hatte ich in einer Kurve zu viel Gewicht auf dem Innenski. Der Ski hat sich regelrecht in den Schnee hineingefressen, und ich habe während dem Abflug einen lauten Knacks in meinem Knie gehört.»
Dieser Knacks entpuppt sich ein paar Tage später bei der ärztlichen Untersuchung in der Schweiz als Kreuzbandriss. Weil dieses Band in Murisiers rechtem Knie bereits 2011 und 2012 kaputtgegangen ist, hatte sein Vertrauensarzt Oliver Siegrist vor dem jüngsten Eingriff ein besonderes Problem. «Meinem Körper gehen langsam aber sicher die Ersatzteile aus», erzählt Murisier.
«Mein erstes Kreuzband wurde mit einem Stück von meiner Beuger-Sehne repariert. Für die zweite Kreuzband-OP hat der Arzt ein Stück von der Patellasehne genommen. Weil mein rechtes Knie nun keine Ersatzteile mehr beinhaltet, musste der Arzt vor meiner dritten Kreuzband-Operation einen Teil der Patellasehne im gesunden linken Knie herausholen.»
Murisiers Knieprobleme basieren offenbar auf einem genetischen Defekt. «Fakt ist, dass meine Schwester das Kreuzband zweimal gerissen hat und mein Bruder und meine Mutter je einmal. Nun haben die Ärzte herausgefunden, dass die Bänder in den Murisier-Knien weniger Platz haben als beim Durchschnitt der Menschheit.»
Für den grossen Kämpfer aus dem Val de Bagnes ist das aber kein Grund, um über einen Rücktritt vom Rennsport nachzudenken: «Dass die Bänder trotz diesem genetischen Problem den Belastungen im Spitzensport standhalten können, zeigt mir mein linkes Knie. In diesem ist in 26 Jahren noch nie etwas kaputtgegangen.»
Cuches Geschichte macht Murisier MutUnd noch etwas: «Skifahren ist und bleibt meine grosse Leidenschaft. Ich brauche das Adrenalin, welches durch den Körper schiesst, wenn ich am Start stehe. Und dass ich trotz den vielen gesundheitlichen Rückschlägen eine gute Rolle spielen kann, zeigt ja der achte Rang, den ich in der aktuellen Riesenslalom-Weltrangliste einnehme. Aber ich will noch mehr: Eines Tages möchte ich Weltcuprennen gewinnen können.»
Weil seine Seele nach dem dritten Kreuzbandriss genauso leidet wie sein Körper, will Murisier den harten Weg zurück an die Spitze mit einem Psychologen gehen: «Bis vor kurzem war ich der Meinung, dass ich ohne eine solche Person erfolgreich sein kann. Doch nach dem dritten Kreuzbandriss in meinem Leben habe ich das Gefühl, dass ich einen Psychologen brauchen werde, damit ich in Zukunft wieder das volle Vertrauen in mich und meine Gesundheit haben werde, um auf den Ski voll ans Limit zu gehen.»
Mut macht Murisier übrigens auch die Geschichte von Didier Cuche. Der Neuenburger, dessen Firma heute für Murisiers Management zuständig ist, avancierte erst nach seinem Kreuzbandriss im 31. Lebensjahr zum Seriensieger.
Was zunächst ein historischer Doppelsieg von Dominique Aegerter und Tom Lüthi war, ist im Nachhinein der Start einer bösen Schweizer Töff-Krise.
Es ist eine Sternstunde, die es offiziell nie gegeben hat! In den Geschichtsbüchern existiert er nicht, der erste Schweizer Doppelsieg in der seit 1949 durchgeführten Töff-WM. Passiert ist er dennoch: Vor genau einem Jahr gewinnt Dominique Aegerter (27) in Misano das Moto2-Regenrennen vor Tom Lüthi (32). Die Schweizer Fans jubeln.
35 Tage danach ist die Herrlichkeit vorbei. Aegerter wird nachträglich disqualifiziert. In Misano war am Quali-Samstag aus seinem Töff eine Ölprobe genommen worden, die sich als illegal entpuppt. In den Statistiken wird aus dem historischen Doppeltriumph nachträglich Lüthis 16. GP-Sieg. Warum das Öl verunreinigte Spuren enthielt,ist bis heute nicht geklärt. Ein bewusster Beschiss ist aber ausgeschlossen, weil manipuliertes Öl kaum mehr PS-Leistung bringt und bei Kontrollen sofort auffliegt.
Seit einem Jahr geht bei beiden vieles schiefVom Misano-Traum zum Misano-Trauma. Ein Jahr danach ist an der italienischen Rennstrecke eine Sternstunde weit weg. Das aberkannte Highlight ist der Start zu einer Schweizer Töff-Krise. Lüthi schaffte zwar den Aufstieg in die Königsklasse MotoGP, wartet aber vor dem heutigen 12. Saison-GP weiter auf seinen ersten WM-Punkt.Und Aegerter ist nur noch Mittelmass in der Moto2. Keiner der beiden stand seither wieder auf dem Podest.
Fast scheint es so, dass die Doppelsieg-Pokale den Schweizern Unglück bringen. Lüthi kämpft im Herbst 2017 zwar noch um den WM-Titel. Aber im Oktober bricht er sich in der Malaysia-Quali den Fuss. OP, Titel futsch, lange Reha-Phase. Zwar steigt der Emmentaler als erster Schweizer Stammpilot seit 1996 in die Königsklasse ein. Aber statt Punkte gibts 2018 viele Stürze und einen beispiellosen Krach in der Teamführung.
Beim vermeintlichen Sieger Aegerter ist alles noch schlimmer. Im Oktober stirbt in Malaysia völlig überraschend sein Teamchef Stefan Kiefer (†51). Dann entpuppt sich der vermeintliche neue Team-Investor als Hochstapler.Das Team kommt zwar dennoch zustande, aber das Geld fehlt an allen Ecken und Enden. Dann verletzt sich auch der Oberaargauer böse: Beckenbruch nach einem Enduro-Trainingssturz. Nach dem Comeback kommt er nicht auf Touren. Die Quittung: Seine Zukunft ist völlig offen.
Doch wer weiss: Vielleicht wird diesmal in Misano alles besser. Mit Lüthis Rückkehr in die Moto2 ist jedenfalls die Chance gross, 2019 erstmals seit dem verfluchten Misano-GP wieder einen Schweizer auf dem Podest zu sehen.
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Lüthi: «Ist nicht meine schwächste Saison»«Das Rennen vor einem Jahr in Misano war nicht nur speziell, weil danach Domi der Sieg aberkannt wurde und ich die 25 Punkte erbte. Nach zwei trockenen Tagen regnete es am Sonntag plötzlich. Mein Sturz im Warm-up bei diesem Sauwetter war die perfekte Warnung fürs Rennen, denn dort sind viele auf die gleiche Art gestürzt. Auch Franco Morbidelli, mein Titel-Konkurrent. Ich hatte das Risiko dosiert, deshalb habe ich auf einen Angriff auf Domi verzichtet. Mein Jahr seither war nicht nur negativ. Ich wurde noch Moto2-Vizeweltmeister und bin in die MotoGP aufgestiegen. Meine Verletzung war aber ein Rückschlag, der mich auch beim MotoGP-Einstieg verfolgte. Dazu kamen dann die Geschehnisse in meinem Team. Darüber könnte ich ein Buch schreiben. Obwohl ich bisher keine Punkte geholt habe, sehe ich eher die 125-ccm-Saison 2004 mit der damaligen Verletzung als meine schwächste Saison an. Man muss auch die Klasse und den Töff berücksichtigen. Nun freue ich mich riesig auf die neue Aufgabe in meinem neuen Moto2-Topteam. Die restlichen MotoGP-Rennen sehe ich als gute Vorbereitung auf den Umstieg.»
Aegerter: «Seit Misano wars ein schlimmes Jahr»
«Eigentlich ist mir Misano 2017 als tolles Wochenende in Erinnerung geblieben, ich habe ja gewonnen. Doch der Sieg wurde wegen des Öls aberkannt, das wir im Rennen gar nicht verwendet haben. Selbst wenn ich ein paar PS mehr gehabt hätte, hätte mir das im Regen nicht zum Sieg verholfen. Ich bin keiner, der betrügt. Wer jetzt aber davon redet, dass ich das wiederholen kann, ist ein Träumer. Mein Ziel sind die Punkte. Top-Ten wäre grossartig. Realistisch sind die Top-15. Ich bin überzeugt, dass mit KTM und Kiefer gute Resultate möglich sind, auch wenn wir es noch nicht gezeigt haben. Ich trainiere hart dafür. Rückblickend war es seit Misano ein schlimmes Jahr. Mein Teamchef ist gestorben, dann ist der Team-Sponsor abgesprungen. Wir mussten das Crowdfunding machen, ich habe mich verletzt und mein Manager hat aufgehört. Ich konnte mich selten auf das Töff-Fahren konzentrieren. Ich bin an vielen Verhandlungen für die nächste Saison selber dabei. Aber einen neuen, geeigneten Manager zu finden, ist sehr kompliziert. Ich will in der Moto2 bleiben, aber es gibt nicht mehr viele Plätze.»
Die Umverteilung von Jung zu Alt betrug im vergangenen Jahr sieben Milliarden Franken. Das ist das wahre Problem.
Die Pensionskassen verdienten im zurückliegenden Jahr sehr gut. Sie erzielten Renditen zwischen sechs und acht Prozent. Und nun empfiehlt die BVG-Kommission dem Bundesrat, den garantierten Mindestzins im kommenden Jahr von 1,0 auf 0,75 Prozent zu senken. Sie stützt sich dabei auf eine neue Formel, mit der zukünftige Renditen geschätzt werden.
Für eine Senkung der garantierten Verzinsung mag es anlagetechnische Gründe geben. Doch wie will man Versicherten erklären, dass der garantierte Zins nach einem prächtigen Anlagejahr gesenkt werden muss?
Das Gezerre um den Mindestzins ist ein alljährliches Schaulaufen. Die Gewerkschaften wollen einen möglichst hohen Zins; die Lebensversicherer einen möglichst tiefen – und der Bundesrat entscheidet sich dann für einen Kompromiss. Doch der Mindestzins, mit dem das obligatorisch angesparte Kapital im Minimum verzinst werden muss, fusst auf einem Konstruktionsfehler: Mit diesem Zins werden betriebseigenen Pensionskassen und Lebensversicherern die gleichen Vorgaben gemacht, obschon sie andere Regeln befolgen müssen.
Die Pensionskassen dürfen bis zu 50 Prozent in Aktien investieren. Das führt dazu, dass sie aufgrund der grossen Schwankungen an den Aktienmärkten auch mal in eine Unterdeckung geraten. Den Lebensversicherern im Vollversicherungsmodell ist dies verwehrt. Sie müssen stets in der Lage sein, heutige und künftige Verpflichtungen zu erfüllen. Sie haben deshalb einen Aktienanteil von unter zehn Prozent und mehrheitlich Obligationen im Portefeuille, die kaum mehr Erträge abwerfen.
Ungleiche VerhältnisseIch habe in dieser Spalte mal den Vergleich mit einer Fussballmannschaft gemacht: Die Pensionskassen können mit elf Spielern auflaufen; die Lebensversicherer nur mit sieben. Doch für beide gelten sonst die gleichen Spielregeln.
Am besten wäre es, man würde die Garantie des Mindestzinses abschaffen oder zumindest den Vollversicherern einen tieferen garantierten Mindestzins zugestehen. Die Höhe der Verzinsung ist eine Funktion der Reserven und der künftigen Verpflichtungen. Sie sollte nicht durch eine allgemeingültige Formel festgelegt werden. Wohlverstanden, wir sprechen hier nur vom Mindestzins.
Jeder Vorsorgeeinrichtung ist es unbenommen, das Guthaben der Versicherten zu einem höheren Satz zu verzinsen. Das würde nämlich vermehrt passieren, wenn wir nicht einen zu hohen Umwandlungssatz hätten. Eine Senkung desselben hat das Schweizer Volk bisher an der Urne abgelehnt. Dafür müssen wir Arbeitnehmer nun die Renten der Pensionäre mitfinanzieren.
Die Umverteilung von Jung zu Alt betrug im vergangenen Jahr sieben Milliarden Franken. Das ist das wahre Problem. Im Vergleich dazu ist das Gerangel um den garantierten Mindestzins ein Streit um des Kaisers Bart.
Das Enthüllungsbuch «Fear», das nächste Woche erscheint, und ein Leitartikel in der «New York Times» brachten US-Präsident Donald Trump arg ins Schwitzen. Er sieht sich verraten.
Am Ende fiel dem «besten Präsidenten aller Zeiten» nur noch ein einziges Wort ein: «Treason» (Verrat), hiess es in Donald Trumps bislang kürzester Twitternachricht.
Bei den amerikanischen Zwischenwahlen in zwei Monaten drohen den Republikanern herbe Verluste. Und schuld daran wäre der Präsident, den selbst seine engsten Mitarbeiter inzwischen als amoralischen Narzissten, als cholerischen Dauerlügner ohne jeden Respekt vor demokratischen Regeln und mit dem Intellekt und der Analysefähigkeit eines Fünftklässlers beschreiben.
Eine Gefahr für die DemokratieSo stand es in einem Leitartikel der «New York Times». Der anonyme Autor, ein ranghoher Mitarbeiter des Präsidenten, hatte sich darüber hinaus als Mitglied einer Verschwörergruppe im Weissen Haus geoutet. Sogar unterschriftsreife Briefe und Anweisungen wollen sie von Trumps Schreibtisch gestohlen haben: «Wir tun alles, um den Präsidenten mit seinen oft gefährlichen Ideen ins Leere laufen zu lassen.»
Aus Gründen der «nationalen Sicherheit», twitterte der Präsident am nächsten Tag, müsse die Zeitung den Autor «unverzüglich dem Weissen Haus überstellen». Was er dann mit ihm oder ihr machen werde, liess Trump offen.
Doch damit nicht genug. Am kommenden Dienstag kommt das neueste Buch von Bob Woodward in den Handel. Der Star-Reporter der «Washington Post» hat Hunderte von Interviews mit Kabinettsmitgliedern und engen Mitarbeitern Trumps geführt. Die fast 500 Seiten von «Fear» – zu Deutsch Angst – bestätigen ausführlich und anekdotisch die Meinung der Verschwörer im Weissen Haus:
Donald Trump ist nicht nur seines Amtes unwürdig. Er ist eine Gefahr für die amerikanische Demokratie und letztlich für die Welt.
Kavanaugh – Retter von Trump?Woodward kennt sich mit sinistren Gestalten im Oval Office aus. Zusammen mit Carl Bernstein hatte der investigative Journalist 1972 den Watergate-Skandal aufgedeckt. Am Ende blieb dem Lügenpräsidenten Richard Nixon nur noch der Rücktritt.
Ob und wann dieses Schicksal auch Donald Trump droht, wird sich am 20. September entscheiden. Dann befindet der Justizausschuss des US-Senats über die Ernennung von Brett Kavanaugh zum Richter am Obersten Gericht der USA. Akzeptiert der Ausschuss seine Nominierung, könnte der Senat ihn rechtzeitig zum Beginn des Justizjahres auf Lebenszeit ernennen.
Kavanaugh würde im Ernstfall dann zum Retter von Donald Trump. Der konservative Richter ist gegen Abtreibung, Umweltschutz und liberale Bürgerrechte. Er verfolgte selbst die aberwitzigsten Verschwörungstheorien gegen die Clintons und gilt als Feind der Demokraten. Im Weissen Haus von George W. Bush soll er die Foltergesetze gegen Al Kaida und andere Islamisten abgenickt haben.
Hat Trump einen Deal abgeschlossen?Vor allem aber hat er eine klare Meinung über die Stellung des Präsidenten: Richter Kavanaugh glaubt, dass der während seiner Amtszeit juristisch unantastbar ist.
Damit könnte Kavanaugh, der die republikanische Kontrolle über das Oberste Gericht auf Jahre hinaus zementieren würde, das Zünglein an der Waage sein, sollte der Supreme Court eines Tages über ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump entscheiden müssen.
Hat Amerikas Präsident mit einem Supreme-Court-Richter einen Deal gemacht? Beförderung gegen Loyalität und im Notfall ein Gefälligkeitsurteil?
Die republikanischen Senatoren könnten diesem ungeheuren Verdacht mit einer Entscheidung gegen Brett Kavanaugh ein Ende setzen. Es sieht nicht so aus, als seien sie dazu bereit.
Washington versinkt in dem Sumpf und Morast, den Donald Trump trockenzulegen versprochen hatte.
Auf den 80. Geburtstag vom 23. September werden frühere Interviews von Romy Schneider veröffentlicht. Jenes mit Alice Schwarzer von 1976 gibt zu reden, weil Schneider im Gespräch behauptet, ihre Mutter habe ein Verhältnis mit Adolf Hitler gehabt.
Zwischen dem süssen Wiener Mädel im Debüt «Wenn der weisse Flieder wieder blüht» und der todmüden und tablettensüchtigen Frau im finalen Werk «Die Spaziergängerin von Sans-Souci» liegen 30 Jahre und eine Weltkarriere.
Am 23. September würde Romy Schneider (1938–1982) 80-jährig. Zum runden Geburtstag der Jahrhundert-Schauspielerin graben deutsche Medien in ihren Archiven und servieren bisher unveröffentlichte Romy-Geschichten.
Einen besonders schrecklichen Fisch zog der Sender «Arte» an Land. Am kommenden Sonntag zeigt dieser den Dokfilm «Ein Abend mit Romy», in dem Alice Schwarzer (75) die Bänder ihres 1976 geführten Interviews mit Schneider erstmals offenlegt. Die Schauspielerin hatte sich zu Lebzeiten gegen eine Veröffentlichung gewehrt.
Fakt oder nur Racheakt?Wie «Bild» und der «Stern» vorab schreiben, machte Schneider im Gespräch mit Schwarzer eine verblüffende Aussage: «Meine Mutter hatte ein Verhältnis mit Hitler.» Dazu muss man wissen, dass Magda Schneider (1909–1996) und ihre Tochter zeitlebens in problematischer Abhängigkeit zueinander standen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg bekam Magda, die stets die Nähe zur NS-Führungsriege gesucht hatte, kaum mehr gute Rollen. Raffiniert nutzte sie jedoch den kometenhaften Aufstieg ihrer Tochter Mitte der 50er-Jahre und liess sich bei Vertragsverhandlungen ebenfalls in die Drehbücher schreiben, so auch bei der enorm erfolgreichen «Sissi»-Trilogie.
Angeblich gab Magda Schneider in kleinen Runden regelmässig intime Anekdoten von NS-Grössen zum Besten. Ihre frühere Nähe zum Regime wurde in mehreren Büchern thematisiert, von Hinterbliebenen allerdings juristisch immer bestritten.
Schneider wurde von ihrem Stiefvater sexuell belästigtOb sich Romy mit ihrer Hitler-Aussage nur an der Mutter rächen wollte oder handfeste Beweise hatte, bleibt Spekulation.
Eine unbestrittene Tatsache jedoch ist, dass Magda Schneiders zweiter Ehemann, der Kölner Schankwirt Hans Herbert Blatzheim (1905–1968) Romy wiederholt in sexueller Absicht nachstellte und belästigte. Diese düstere Causa ist ebenfalls Teil des Interviews mit Alice Schwarzer. Von Romys Vater Wolf Albach-Retty (1906–1967) trennte sich Magda Schneider noch vor Kriegsende.
Schneider und das Verhältnis mit Bruno GanzDas spätere Liebesleben von Romy Schneider war turbulent – Spuren davon führen auch in die Schweiz. «Ja, Romy und ich waren Anfang der 70er-Jahre ein Paar», gestand Schauspieler Bruno Ganz (77) im Jahr 2015. Ganz, der ironischerweise mit seiner Hitler-Darstellung im Film «Der Untergang» (2004) grosse Berühmtheit erlangte, weiter:
«Ich erinnere mich gut an diese Sucht nach Euphorie, dass alles immer ganz toll sein sollte und herrlich. Und dass das natürlich nur mit viel Hilfe von Chemie, Alkohol oder so funktioniert hat. Das war schon ziemlich heftig.»
Dass die kurze Beziehung so lange geheim blieb, lag daran, dass sich die beiden an diese Maxime hielten: Gerne oft und viel, aber nie im eigenen Stall. «Unsere Zeit spielte sich zwischen Hamburg, Berlin und Paris ab», erinnert sich Ganz. In Zürich sah man die beiden nie zusammen.
Schneider und ihre Zürich-JahreGanz ist in Zürich-Seebach aufgewachsen und wohnt noch heute in der Umgebung. Auch Romy verbrachte viel Zeit in Zürich. Sie hatte von Anfang 70er- bis Anfang 80er-Jahre eine Wohnung, zwei Zimmer im Dachgeschoss, in einem Mehrfamilienhaus an der Segantinistrasse 50. Die Adresse war kein Zufall.
Am selben Ort lebte auch Romys Bruder Wolf-Dietrich Albach-Retty (78), der in Zürich als Arzt praktizierte. Romy unterhielt die Wohnung allerdings vornehmlich aus steuertechnischen Gründen. Ihr Vermögen wurde ab 1973 vom Zürcher Filmproduzenten und Odeon-Besitzer Henrik Kaestlin verwaltet.
Romy Schneider verfasste auch ihr Testament in Zürich. Und zwar am 10. Mai 1982 im Hotel Baur au Lac, angeblich unter starkem Rotweineinfluss. 19 Tage später wurde sie tot in ihrer Pariser Wohnung gefunden.
Bruno Sauter, Leiter der Zürcher Wirtschaftsbehörde, frisiert auf Reisen seinen Jobtitel – aus Respekt vor dem Gastland, wie das Amt ausrichtet.
In Zürich herrscht ein schillernder Fürst: Bruno Sauter. Als Leiter des Amtes für Wirtschaft und Arbeit setzt der 52-jährige Ökonom die kantonale Standort- und Arbeitsmarktpolitik um. Bruno Sauter verwaltete als oberster Regulator den Wirtschaftsboom der letzten Jahre.
Beobachtern fällt an Sauter schon länger eine spezielle Eigenschaft auf – seine ausserordentliche Wandelbarkeit. Betritt er auf offizieller Mission ausländischen Boden, macht er eine Metamorphose durch: Dann mutiert der Amtschef auf wundersame Weise zum Vizeminister.
Ob Japan, China, Russland oder Indien – im Internet finden sich dokumentierte Besuche Sauters zuhauf, bei denen er unter der aufgemotzten (genauer: falschen) Jobbezeichnung unterwegs ist.
Man fragt sich: Ist dies Ausdruck jenes typisch zürcherischen Grössenwahns, über den die Restschweiz so gerne schnödet? Hat da ein Entscheidungsträger seine Eitelkeit nicht im Griff?
Etwas gar selbstbewusstSauter wird jedenfalls, wie den Zürchern überhaupt, ein überaus grosses Selbstbewusstsein nachgesagt: Passt ihm die Haltung eines Regierungsmitglieds nicht, tut er dies offen kund. 2013 kanzelte er den grünen Regierungsrat Martin Graf wegen dessen Sympathien für die 1:12-Initiative in einem Zeitungsinterview ab – und kassierte dafür eine Rüge seines damaligen Vorgesetzten Ernst Stocker (SVP).
Die jedoch perlte am mächtigen Staatsdiener Sauter spurlos ab.
Seine Sprecherin führt auf Anfrage eine ganz andere Erklärung als Selbstverliebtheit ins Feld. «Der Titel Amtschef wird im Ausland oft gar nicht oder missverstanden», sagt Lucie Hribal, Kommunikationschefin des Amtes für Wirtschaft und Arbeit.
«Gerade im asiatischen Kulturkreis, in China beispielsweise, kann sich die Gegenseite herabgesetzt fühlen, wenn nicht ein Amtsträger auf Augenhöhe erscheint. Eine direkte Übersetzung wie Head of Office würde den Kompetenzen, die Herr Sauter als Amtschef hat, nicht gerecht werden.»
«Government Councillor oder State Minister»Ausserdem, so Hribal, vertrete Sauter bei manchen Reisen Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh (FDP), deren Amt mit Government Councillor oder State Minister übersetzt wird. Hribal: «Die Verwendung des Titels Deputy Minister ist mit der Direktionsvorsteherin, aber auch mit dem Staatssekretariat für Wirtschaft abgesprochen. Dies ist somit ein beschreibender Arbeitstitel.»
Auf Bundesebene hat die Verwaltung mehr Spielraum, um ihren Exponenten zusätzliches Gewicht zu verschaffen – Bundesräte können ihren Amtsvorstehern den Diplomatenstatus oder den Rang eines Staatssekretärs verleihen. Den kantonalen Behörden bleibt nur die Titelbolzerei.
Wegen der Fair-Food-Initiative haben Detailhändler und Export-Unternehmen Panik. Erstmals mischt sich jetzt Migros-Chef Zumbrunnen ein.
Die Fair-Food-Initiative hat Schweizer Detailhändler und Exportfirmen auf dem falschen Fuss erwischt. Sie verlangt strengere ökologische Standards für Lebensmittel.
Dabei wurden Migros und Coop bisher regelmässig zu den nachhaltigsten Supermärkten der Welt erkoren. Nun aber stehen die beiden orangen Multis im Abstimmungskampf plötzlich als Abzocker da, die unsauberes Essen verkaufen – so sieht es zumindest das Ja-Lager.
Während sich Coop hinter dem Branchenverband IG Detailhandel versteckt, geht Migros zwei Wochen vor dem Urnengang in die Offensive. Gegenüber SonntagsBlick nimmt nun erstmals Konzernchef Fabrice Zumbrunnen (48) Stellung – und greift in höchster Not zu einem öffentlichen Appell an die Vernunft: «Die Initiative ist gut gemeint, lässt sich aber nur mit grossem bürokratischem Aufwand und hohen Kosten umsetzen!»
Migros sieht 20 Prozent PreisanstiegZumbrunnen prophezeit, dass auf die Konsumenten hohe Kosten zukommen, wenn sie die Initiative annehmen: «Auf Basis der bisherigen Stellungnahmen der Initianten rechnen unsere Experten damit, dass die Lebensmittel rund 20 Prozent teurer würden.»
Dies habe man seriös abgeklärt, entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Gleichzeitig befürchtet Zumbrunnen weniger Auswahl in den Regalen. «Beim Import dürfte es bei konsequenter Umsetzung der Initiative zu einem reduzierten Angebot kommen.»
Warum das? Bestimmte Lebensmittel wie Parmaschinken oder Feta sind an Herkunftsbezeichnungen geknüpft. Die Lieferanten müssten sich an die von Fair Food geforderten Mindeststandards bezüglich Tierwohl, Arbeitsbedingungen und Ökologie halten. Dies aber sei nicht immer möglich, meinen die Grossverteiler.
Mächtige GegnerFair-Food-Initiantin Maya Graf (56) weiss, dass sie es mit einem mächtigen Gegner zu tun hat. «Es ist absolut unverständlich, wie sich die Migros vor den Karren der Importeure der Economiesuisse spannen lässt», schimpft die Baselbieter Landwirtin und Nationalrätin der Grünen. «So gut dokumentiert über den Warenfluss wie die Lebensmittelbranche ist sonst niemand.» Es sei daher kein Problem, strengere Standards zu überprüfen.
Und was sagt sie zum angekündigten Preisschock? «Das ist pure Angstmacherei!»
Nicht nur der Migros-Chef schaltet 14 Tage vor dem Urnengang in den Angriffsmodus. Auch die Exportindustrie macht mobil. In einem Inserat will der Verband Swissmem nächste Woche vor einem Ja am 23. September warnen: Die Schweiz schotte sich ab, heisst es da, sie setze sich selbst auf eine schwarze Liste der Staaten, die internationales Handelsrecht verletzen.
Swissmem-Präsident Hans Hess (63) zu SonntagsBlick: «Wenn die Schweiz protektionistische Massnahmen einführt, sind Handelsstreitigkeiten programmiert.» Die Gefahr sei gross, dass andere Länder Gegenmassnahmen ergreifen – etwa in Form von neuen Zöllen auf Schweizer Produkte.
Sicher ist: Die Gegner der Fair-Food-Initiative sind nervös. Unsicher ist, ob ihre dramatischen Appelle wirken.
Nicht nur in Syrien, auch in Libyen zirkulieren Schweizer Waffen. SonntagsBlick-Recherchen zeigen: Händler in Tripolis verkaufen Ruag-Handgranaten und Thuner Granatwerfer.
Schweizer Handgranaten in den Händen von Terroristen! Vor einer Woche machte SonntagsBlick publik, dass der Islamische Staat (IS) Munition des bundeseigenen Rüstungskonzerns Ruag hortet.
Der Bundesrat will Waffenlieferungen auch an Bürgerkriegsländer erlauben. Der Bericht platzte mitten in die Debatte darüber.
Jetzt weitet sich der Rüstungsskandal aus. Neue Recherchen zeigen: Schweizer Waffen zirkulieren auch in Libyen. Händler verkaufen sie dort über Schwarzmarkt-Plattformen im Internet.
SonntagsBlick liegen Fotos der illegalen Transaktionen vor. Sie stammen aus einem unveröffentlichten Bericht des renommierten australischen Waffenanalysezentrums Ares, das auch mit dem Bund zusammenarbeitet. Dessen Forscher infiltrierten geheime Facebook-Gruppen libyscher Waffenhändler und dokumentierten mehrere Tausend Rüstungsgeschäfte. Inzwischen sind die Gruppen gesperrt.
Angebote von libyschen Facebook-NutzernIm März 2016 bot ein libyscher Waffenhändler namens Mahmud in einer solchen Facebook-Gruppe Ruag-Granaten des Typs OHG92 zum Kauf an. Ein Interessent bot 160 libysche Dollar pro Stück – rund 100 Schweizer Franken.
Kaufangebote kamen unter anderem von libyschen Facebook-Usern mit direkten Verbindungen zu bewaffneten Milizen.
Die Schweizer Handgranaten waren nur eines von vielen Angeboten, die der Mann aus Tripolis online stellte. Ares-Direktor Nic Jenzen-Jones vermutet, dass der Händler Verbindungen zu Kämpfern im Land hatte: «Informanten in Libyen berichteten uns, dass die Schweizer Granaten nicht nur online, sondern auch auf Waffenmärkten in den Strassen verkauft wurden.»
Ebenfalls im März 2016 dokumentierten die Spezialisten von Ares ein weiteres Angebot: einen Granatwerfer GL06, der hochexplosive Munition abfeuern kann. Beim Modell handelt es sich um ein Originalprodukt der Thuner Firma Brügger & Thomet AG oder um eine lizenzierte Kopie.
Als Verkäufer agierte ein gewisser Muhamad aus Tripolis. Seit dem Sturz des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi 2011 boomt der Waffenhandel im Land, auf den Strassen herrscht Chaos. Rivalisierende Gruppen, darunter auch IS- und Al-Kaida-Kämpfer, liefern einander heftige Gefechte.
Wie die Schweizer Waffen in die Bürgerkriegsgebiete kamen, ist ungewiss. Kriegsmaterialexporte nach Libyen sind seit Jahrzehnten verboten. Klar ist: Die Handgranaten stammen aus der gleichen Lieferung wie diejenigen, mit denen IS-Terroristen in Syrien töten. Das zeigen die Seriennummern auf den Fotos.
Via Emirate nach Jordanien, Syrien und LibyenDie Ruag verkaufte die Granaten 2003 an die Armee der Vereinigten Arabischen Emirate. Der Wüstenstaat gab einen Teil der Lieferung verbotenerweise nach Jordanien weiter. Von dort gelangten sie nach Syrien – und auf Umwegen offenbar auch nach Libyen.
Möglich ist, dass libysche Milizen die Granaten direkt bei syrischen Terroristen gekauft haben. Weitere Fotos beweisen: Auch auf syrischen Schwarzmärkten wurde die Schweizer Munition gehandelt.
Der Rüstungskonzern Ruag gibt sich wortkarg. Sprecher Clemens Gähwiler räumt aber ein: «Die Fotos lassen den Schluss zu, dass es sich um eine Handgranate der Ruag handelt, die aus der Lieferung an die Vereinigten Arabischen Emiraten stammt.» Wie schon letzte Woche betont Gähwiler: «Waffen gehören nicht in die Hände von Terroristen.»
Und: Man halte sich streng an die Exportvorschriften der Schweiz. Die Thuner Waffenschmiede Brügger & Thomet AG bestätigt, dass es sich bei dem Granatwerfer um eines ihrer Produkte handelt oder um eine lizenzierte Kopie. Wie das Kriegsgerät nach Libyen gelangte, kann sich der Inhaber nicht erklären.
Die Sprecherin des Staatssekretariates für Wirtschaft (Seco), Antje Baertschi, versucht die Kritik einzudämmen: «Die widerrechtliche Weiterleitung von Handgranaten durch die Vereinigten Arabischen Emirate wurde auf politischer Ebene aufgearbeitet und die notwendigen Konsequenzen gezogen.» Für eine Stellungnahme in Bezug auf den Granatwerfer war das Seco am Samstag nicht mehr erreichbar.
Kritik auch von BürgerlichenTrotz aller Beteuerungen kommt der Bundesrat zunehmend unter Beschuss. Sein Plan einer Lockerung der Exportregeln für Kriegsmaterial und Waffenlieferungen künftig auch an Bürgerkriegsländer zu erlauben, stösst auf heftige Gegenwehr. Politiker bis tief ins bürgerliche Lager hinein kritisieren das Vorhaben. Für sie ist die Ausweitung der Exporte nicht mit der humanitären Tradition der Schweiz vereinbar.
Auftrieb erhielten die Gegner letzte Woche zudem durch einen Bericht der Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK). Der kam zum Schluss, dass den Kontrolleuren des Bundes die kritische Distanz zu den Rüstungsfirmen und deren Lobbyisten fehle und dass die Schweizer Kriegsindustrie Ausfuhrverbote zwar legal, aber mit allerlei Tricks zu umgehen wisse.
Dass der Bundesrat seinen angekündigten Entscheid zurücknimmt, ist unwahrscheinlich. Nur eine breite Allianz könnte ihn in die Knie zwingen. Am Montag wollen Linke, Mitteparteien und kirchliche Organisationen gemeinsam vor die Medien treten. Ihr Plan: eine Volksinitiative gegen die Lockerung der Waffenexporte.
Eine dreiköpfige Familie ist in der Londoner U-Bahn auf die Gleise gestürzt und mit dem Schrecken davongekommen.
Riesiges Familienglück für Mama, Papa und Kind: Die dreiköpfige Familie ist in der Londoner U-Bahn auf die Gleise gestürzt und mit dem Leben davongekommen.
Nach Polizeiangaben vom Samstag schob die Mutter am Freitagabend im U-Bahnhof Baker Street ihr Kind im Kinderwagen, während sie gleichzeitig auf eine Anzeigentafel sah, wann der nächste Zug kommen sollte. Dabei bemerkte sie nicht, dass sie weit an den Rand des Bahnsteigs geriet - und stürzte mitsamt dem Buggy auf die Schienen.
Eine Grube rettet die FamilieDer Vater sprang sofort hinterher, um Frau und Kind zu helfen, als plötzlich die U-Bahn in die Station einfuhr. Alle drei hätten grosses Glück gehabt, dass sie sich in eine Grube unter den Schienen retten konnten, wo der Zug über sie hinweg rollte, wie es bei der Polizei hiess.
Dem Bericht zufolge erlitten die drei keine grösseren Verletzungen, wurden jedoch sicherheitshalber trotzdem ins Krankenhaus gebracht.
Am Samstagabend haben rund 40'000 Besucher im Berner Stade de Suisse eine Mega-Party gefeiert. Das Open-Air-Konzert Energy Air fand unter besten Bedingungen statt. Nationale und internationale Musikstars heizten den Fans so richtig ein.
Party-Time in Bern! Zum fünften Mal sind im Rahmen des Energy Airs im Stade de Suisse nationale und internatione Musikgrössen aufgetreten. Loco Escrito, Alvaro Soler, Namika, Sigala, Bligg und Co. haben die 40'000 Musikfans mit neuen und älteren Soundtracks begeistert.
Zum spektakulären Abend beigetragen hat auch das Wetter. Pünktlich zum Star des Energy Airs 2018 zeigte sich die Sonne über dem Stade de Suisse.
Lo&Leduc spielen Sommer-Hit «079» – alle rasten ausDie Berner Lo&Leduc haben mit ihrem Song «079» letztlich für ein perfektes Finale gesorgt. Das gesamte Stadion sang und sprang zum Schweizer Sommer-Hit 2018.
Die Musikveranstaltung war wie bislang in jedem Jahr ausverkauft. Die Livestreams sowie die Berichterstattung auf Facebook, Instagram und Twitter haben hunderttausende Menschen verfolgt. Auch BLICK hat das Konzert-Highlight übertragen. (nim)
Am helllichten Tag ist in Schaffhausen ein Auto abgebrannt. Dabei ist ein Sachschaden von mehreren zehntausend Franken entstanden.
Am helllichten Tag brannte in Schaffhausen am Samtag ein Auto vollkommen aus. Dabei sei ein Sachschaden von mehreren zehntausend Franken entstanden, wie die Schaffhauser Polizei in der Nacht auf Sonntag in einem Communiqué mitteilte.
Die Einsatzkräfte haben laut den Angaben zudem verhindert, dass sich das Feuer auf den angrenzenden Wald ausbreitet. Brandursache sei aller Wahrscheinlichkeit nach ein technischer Defekt.
Beim Einsatz standen gemäss Communiqué die Feuerwehr der Stadt Schaffhausen, die Schaffhauser Polizei sowie das Tiefbauamt Schaffhausen im Einsatz. (SDA)
In der Bundesstadt gibt es einen Sportverein, der nennt sich seit 1925 Berner Sportclub Young Boys. Seine Fussballer wurden Schweizer Meister und spielen nun international in der Champions League. Ganz Fussballeuropa spricht über diese Young Boys. Aber nicht über Bern. Und das ist ein Problem – zumindest für Stadtpräsident Alec von Graffenried.
Dieser sorgt sich, seine Stadt könnte auf der grossen Bühne nicht ausreichend zur Geltung kommen. Darum hat sich der ehemalige Touristiker etwas einfallen lassen und es den Spielern auch gleich mitgeteilt. «Jetzt, da ihr gross geworden seid», sei der Moment gekommen, sich von BSC Young Boys zu YB Bern umzutaufen, verkündete von Graffenried der Mannschaft im Garten seines Stadtpalais. Dies sei ein «Commitment eurer Stadt gegenüber».
Umbenannt wurde in Bern seither noch nichts, dafür wurde von Graffenried von Fans und Bürgern so einiges genannt – das wenigste ist zitierfähig. Seine Idee kam jedenfalls schlecht an. Dem Stapi wird mangelndes Gespür fürs Volk vorgeworfen. Ein Schelm, wer da an dessen Vorfahren denken muss, die Berner Aristokratie.
NEW YORK (USA) - Erster Grand-Slam-Titel für die erst 20-jährige Naomi Osaka. Die Japanerin schlägt die grosse Favoritin Serena Williams im US-Open-Final mit 6:2 und 6:4. Nach dem Spiel gaben vorallem Williams Ausraster und die Schiedsrichterentscheidungen zu reden.
Was für ein Drama in New York! Im geschlossenen Arthur-Ashe-Stadion will sich Serena Williams vor Heimpublikum ein Denkmal schaffen. Der bald 37-Jährigen fehlt noch ein Grand-Slam-Titel, um mit Rekordhalterin Margaret Court gleichzuziehen. Doch an diesem Samstagnachmittag kommt alles anders. Und das hat zwei Gründe:
Erstens ist da die 20-jährige Japanerin Naomi Osaka. Die Überraschung des Turniers zeigt hervorragendes Tennis und ist im ersten Satz eine Klasse besser als Williams – die sie als ihr «grosses Idol» bezeichnet. Dementsprechend verdient holt sich Osaka den ersten Satz mit 6:2.
Zwei entscheidende Momente: Illegales Coaching und Re-Break von OsakaIm zweiten Durchgang läufts dann so, wie es sich die Fans in New York vorgestellt haben. Williams findet zu ihrem Power-Spiel, zieht mit Break auf 3:1 davon. Doch Osaka hat keinen Bock aufs Drehbuch. Sie behält die Nerven und schlägt eiskalt mit dem Re-Break zurück.
Es ist einer von zwei entscheidenden Momenten des Spiels. Der andere geschah kurz davor: Schiedsrichter Carlos Ramos verwarnt Williams wegen unerlaubtem «Coachings» ihres Trainers. Die 23fache Grand-Slam-Siegerin ist ausser sich, tobt! Nach dem Re-Break von Osaka zertrümmert sie ihr Racket, schreit den Referee wutentbrannt an: «Ich habe noch nie in meinem Leben betrogen». Schiedsrichter Carlos Ramos bleibt cool, verwarnt Williams ein zweites Mal.
Game-Abzug für Williams wegen «Dieb»-BeleidigungDie erfahrene Serena Williams kriegt sich in der Folge aber nicht mehr ein. Während des Seitenwechsels beim Stand von 3:4 sagt sie zu Ramos, er habe ihr einen Punkt gestohlen. «Du bist ein Dieb!»
Zu viel des guten für den Schiedsrichter: Ramos bestraft Williams mit einem ganzen Game. Die Amerikanerin fordert den obersten Schiedsrichter zu sehen, doch es nützt alles nichts mehr: 3:5 für Osaka.
Williams bringt ihr Aufschlagsspiel noch durch, dann macht die Newcomerin Osaka aber kurzen Prozess. Ihren zweiten Matchball nützt sie zum ersten Grand-Slam-Titel einer Japanerin. Die Tränen fliessen – auf beiden Seiten.
Bei der Siegerehrung zeigt Serena Williams wieder ein anderes Gesicht. Sie fordert die wütenden Fans im Arthur-Ashe-Stadion dazu auf, Osaka für ihr tolles Tennis zu ehren. (nim)
Der Bundesrat will noch mehr Kriegsgerät in noch mehr Krisenländer verkaufen – auch auf die Gefahr hin, dass diese Tötungsmaschinen bei den schlimmsten Feinden der Menschheit landen. Die Landesregierung folgt mit dieser Politik dem Zeitgeist.
Die Terrormiliz Islamischer Staat ist im Besitz von Schweizer Handgranaten – Kriegsmaterial, das einst von der Ruag in die Vereinigten Arabischen Emirate verkauft worden war und anschliessend via Jordanien nach Syrien gelangte. Unser Bericht von letzter Woche hat ein weltweites Echo ausgelöst. Die «New York Times» berichtete, ebenso wie «The Japan News» oder die russische «Vestnik Kavkaza».
Reagiert hat auch das für Rüstungsgeschäfte verantwortliche Wirtschaftsdepartement. In einer Mail an die Redaktion versuchte der Kommunikationschef, den Fall herunterzuspielen. Er wies darauf hin, dass die Schweiz in den letzten Jahren in über 30 Fällen überall auf der Welt vor Ort nachgeprüft habe, ob Schweizer Waffen nicht etwa weiterveräussert wurden.
Was der Kommunikationschef von Johann Schneider-Ammann nicht erwähnt, enthüllte dann am Montag die Eidgenössische Finanzkontrolle. Aus ihrem Bericht «Kontrolle des Transfers von Kriegsmaterial» geht hervor: In mehreren Fällen fanden die Inspektoren des Wirtschaftsdepartements die gelieferten Waffen nicht mehr bei den Käufern vor. In der Ukraine und Mexiko waren Gewehre abhanden gekommen, in Brasilien komplette Panzer.
Im Klartext: Die Kontrollen des Bundes sind keinen Schuss Pulver wert. Dass der Kommunikationschef des Wirtschaftsministers nun den Entrüsteten gibt, ändert nichts an dieser Feststellung.
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Am 15. September 2008 krachte die amerikanische Investmentbank Lehman Brothers zusammen. Mein Kollege Harry Büsser beschreibt im aktuellen SonntagsBlick ausführlich, wie dieses Beben in der Finanzwelt bis heute nachhallt.
Der 15. September 2008 ist auch ein politisches Datum. Eine gängige These lautet: Ohne Lehman-Crash, ohne Finanz- und ohne die anschliessende Staatsschuldenkrise wäre es weder zu einem US-Präsidenten Trump gekommen noch zum Brexit, noch zur AfD.
Das ist in dieser Verkürzung natürlich übertrieben. In jedem Fall aber begann mit jenem 15. September eine Zeit des Nationalismus und des Missmuts, des Zynismus und der politischen Verantwortungslosigkeit.
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Das «Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache» ist eine Datenbank der Berliner Akademie der Wissenschaften. Auf der Website dwds.de lassen sich Milliarden deutschsprachiger Texte seit 1945 durchforsten: Wann war ein bestimmter Ausdruck besonders gebräuchlich? Ein Suche in diesem Super-Wörterbuch zeigt: Nach der Lehman-Pleite schlugen wirtschaftliche Begriffe wie «Verlust», «Schulden» und «Bankrott» nach oben aus. Ihre maximale Verbreitung erreichten sie im Jahr 2011. Seither nimmt die Verwendung dieser Wörter rapide ab.
Mit Lehman förmlich explodiert ist auch die Wortkarriere von «Abstiegsängste», «Angst», «Ärger», «Hass» und «Stress». Ihr Anstieg allerdings hat sich nach 2011 fortgesetzt. Diese Furcht- und Frust-Vokabeln werden heute häufiger benutzt denn je – Furcht und Frust haben sich von ihrer eigentlichen Ursache entkoppelt.
Zehn Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise geht es uns eigentlich wieder prächtig. Doch ist es uns nicht danach. Unsere Sprache und unser Denken sind viel zu sehr von negativen Begriffen geprägt.
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Letztlich ist es genau dieses destruktive geistige Klima, das jetzt den Bundesrat dazu veranlasst, die Bestimmungen zur Ausfuhr von Kriegsmaterial weiter zu lockern. Unsere Regierung will noch mehr Kriegsgerät in noch mehr Krisenländer verkaufen – auch auf die Gefahr hin, dass diese Tötungsmaschinen bei den schlimmsten Feinden der Menschheit landen.
Zehn Jahre nach Lehman ist auch hierzulande ein Klima des Zynismus und der politischen Verantwortungslosigkeit spürbar. Es ist das Klima von Switzerland first.
Das SRF versinkt in Baustellen. Die Verantwortung dafür trägt Generaldirektor Gilles Marchand.
Eines muss man der SRG-Führung lassen: Sie sorgt für echte Spannung. Zieht das Berner Radiostudio nun nach Zürich? Oder doch nicht? Um wie viel Sparpotenzial geht es überhaupt? Das öffentlich-rechtliche Medienhaus kommuniziert so transparent wie der Buckingham-Palast. Die Gebührenzahler können über solche relevanten Fragen nur spekulieren wie über den Babybauch einer Prinzessin.
Ein anderes Beispiel ist die Nachfolge von SRF-Direktor Ruedi Matter. Es könnte gar Mitte 2019 werden, wie ein SRG-Sprecher zu SonntagsBlick sagt. Die Rekrutierung scheint schwieriger als geplant.
Zum Teil liegt das am Medienwandel: Der Job als SRF-Direktor hat an Attraktivität eingebüsst. Der TV-Konsum der 16- bis 25-Jährigen rast talwärts, die Quoten tauchen, Netflix boomt. Die Werbung auf dem Bildschirm ist ebenso unter Druck wie die in den Zeitungen.
Es war einmal das nationale FernsehenWer will für diese Negativentwicklung sein Gesicht hergeben? Der Glanz aus Zeiten, als Fernsehen noch das Lagerfeuer der Nation war, ist erloschen.
Für die Baustellen am Leutschenbach verantwortlich ist Generaldirektor Gilles Marchand. Als er am 1. Oktober 2017 seine Stelle antrat, hoffte man auf einen Befreiungsschlag nach der Ära de Weck.
Davon geblieben ist seitder No-Billag-Abstimmung nichts – der Romand wirkt angesichts der Pendenzenberge seltsam lethargisch. Dabei wäre es die Aufgabe des Generaldirektors, zentrale Personalthemen anzupacken.
Bei der Thronfolge des SRF-Direktors lässt Marchand, so der Eindruck, die notwendige Konsequenzvermissen.
Die Kita-Betreuung in der Schweiz ist von hoher Qualität. Aber sie ist kostet zu viel. Dabei würden von günstigeren Tarifen alle profitieren.
Den Kindergärtlern im Berner Altenberg-Quartier geht es gut. Auch wenn die Lehrerin zum hundertsten Mal sagen muss, dass sie im Kreisli sitzen bleiben sollen, wird sie dabei nicht laut. Sand, Schaukeln und Schwerter warten jeden Tag auf die Kids. Und zum Zmittag gibts zu den Spaghetti auch Salat.
Fast wie zu Hause ist es im ersten staatlichen Ganztageskindergarten, wo es Bildung und Betreuung unter einem Dach gibt. Die Eltern freuts: Sie ersparen sich viel Organisation – und ihrem Kind das Hin und Her. Das ist praktisch. Aber nicht gratis: Für die Kita-Betreuung ihrer Sprösslinge kommen Schweizer Mamis und Papis selbst auf, auch im Altenberg.
Das ist in Ordnung. Nicht gut ist aber, wie tief sie dafür in die Tasche greifen müssen. Zwei Drittel der Kita-Kosten zahlen sie selbst – in Deutschland oder Frankreich ist es höchstens ein Fünftel. In manchen Bundesländern Deutschlands ist der Besuch der Kita seit diesem Sommer sogar gratis.
Am liebsten würden werdende Eltern in der Schweiz beide Teilzeit arbeiten. Tatsächlich lebt nicht mal jede zehnte Familie dieses Modell. Schuld daran sind auch die hohen Kita-Kosten.
Wären die günstiger, könnten Mütter in höheren Pensen arbeiten, was zur Gleichstellung beiträgt. Das würde die Wirtschaft ankurbeln. Und Väter hätten mehr Zeit mit ihren Kindern. Win-win, oder?
Vielen Patienten machen in Schweizer Spitälern desaströse Erfahrungen. Die Politik verfolgt dabei ihre eigenen Interessen. Da bleibt nur noch die Hoffnung.
Wir leisten uns eines der teuersten Gesundheitssysteme der Welt: Gemessen an der Wirtschaftsleistung war es 2015 mit insgesamt 77 Milliarden Franken das drittteuerste. Den grössten Anteil der Kosten machen stationäre und ambulante Behandlungen in Spitälern und Praxen aus. Gemäss den Mitteln, die zur Verfügung stehen, müsste unsere Gesundheitsversorgung spitzenmässig sein.
Doch das ist nicht so: Regelmässig berichten Patienten, wie es in Spitälern zu Fehlbehandlungen, lebensgefährlichen Infektionen oder überflüssigen Eingriffen kommt. Das aktuellste Beispiel liefert in diesem SonntagsBlick der Arzt Christian Wenk: Was er im Spital durchmachte; wie ohnmächtig er war, als er selbst zum Patienten wurde; wie seine Einwände von den Berufskollegen ignoriert wurden; wie er deshalb fast sein Leben verlor.
Wenk ist kein Einzelfall: Jeder zweite Patient, der Hilfe bei der Schweizerischen Patientenschutzorganisation SPO sucht, schildertähnlich desaströse Erfahrungen.
Ja, die Gesundheit ist unser höchstes Gut. Ja, eine hohe Qualität unserer Versorgung sollte bei der Ausgestaltung der Infrastruktur oberste Maxime sein. Aber andere Kriterien sind offenbar wichtiger.
Pharma-Riesen kassieren abIm Mai machte SonntagsBlick öffentlich, wie hoch die Margen von Pharmaunternehmen sind: Wie eine US-Studie zeigte, liegen sie für einzelne Medikamente bei bis zu 7000 Prozent!
Im Juni sorgte ein Arzt für Schlagzeilen, weil er Krankenkassenleistungen in Rechnung stellte, die er nie erbracht hatte. Im August dann die nächste Enthüllung: «Ärzte und Spitäler verrechnen drei Milliarden zu viel!» SonntagsBlick hatte Zahlen des Kassenverbands Santésuisse zitiert. «Ein Kiosk wird besser kontrolliert», hiess es dazu lakonisch in einer Leserzuschrift zu diesem Beitrag.
Politik hätte es in der HandDie einzige Kraft, die verhindern könnte, dass unser Gesundheitswesen zugunsten von Interessenvertretern gesteuert wird und dass die Kosten damit weiter steigen, wäre die Politik. Doch die ist mittlerweile selbst zum Vertreter ihrer ganz spezifischen Interessen mutiert.
Jeder Kanton will ein eigenes Akutspital, das möglichst viele Eingriffe selbst durchführt. Letztes Beispiel: Der Kanton Appenzell Innerrhoden setzt auf ein neues Spital für 41 Millionen Franken. Dabei ist die Spitaldichte in der Ostschweiz im Vergleich zu anderen Landesteilen bereits heute am höchsten.
Gesundheitsökonomen und sogar der Spitalverband H+ sind sich einig, dass weniger Spitäler, die auf regionale Zusammenarbeit über Kantonsgrenzen hinweg setzen, besser wären als ständige Neubauten.
Mir als Bürger und potenziellem Patienten bleibt da nur noch die Hoffnung auf spontane Selbstheilung des Systems …
Die Nati zeigt zum Start in die Nations League eine starke Reaktion auf das bittere WM-Aus. Dementsprechend gut fallen auch die BLICK-Noten aus.
BLICK-Notenschlüssel
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