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Updated: 6 hours 37 min ago

Er ist der bizarrste Manga-Maniac der Welt: Schweizer mit 30 Kilo Porno-Comics am Zoll erwischt

Thu, 09/27/2018 - 12:38

Er liebt japanische Comics über alles. Um in die Zeichentrick-Welten einzutauchen, verkleidet sich Matthias K. regelmässig. In teilweise verstörenden Videos präsentiert er sich im Internet. Das soll ihn schon zweimal den Job gekostet haben.

Grosse Augen beim Berner Zoll: Dort landen Ende August rund 30 Kilogramm Comics aus Japan – meist mit pornografischen Inhalten. Sie gehören Matthias K.* (37). Es ist seine Beute der jährlichen Manga-Messe in Tokio.

Das Problem: Die Comics sind nicht korrekt deklariert, Belege hat K. auch keine. Der Berner Zoll gibt die Comics nicht frei. Um seine geliebten Mangas zu bekommen, muss er die geschätzte Mehrwertsteuer und eine Strafe zahlen. Kostenpunkt: knapp 1500 Franken!

K. sieht es entspannt: «Ich war einfach froh, meine Ware zu kriegen», sagt er zu BLICK. Dabei ist K. kein Händler. Die vielen Manga-Hefte sind allein für ihn.

Über 350'000 Follower 

Denn: K. ist kein normaler Fan, sondern mehr ein Manga-Maniac. Seit knapp 20 Jahren ist der Schweizer der japanischen Anime- und Mangaszene verfallen. Im Monat gibt er bis zu 1400 Franken für sein Hobby aus. Comics, Figuren, Kostüme, Spiele. Oftmals aus Japan importiert oder direkt vor Ort gekauft. Sein Lieblingsgenre: Hentais – gezeichnete japanische Pornos!

Doch die Comics einfach nur lesen reicht ihm nicht. Er will Teil der sexy Bilder werden. Und diese Leidenschaft lebt er gnadenlos aus. Aber nicht privat, mit heruntergelassenen Jalousien, sondern auf Twitter und Youtube. 

Über 350'000 Follower sehen K. dabei zu, wie er sich regelmässig in knappe Kostüme zwängt und verstörende Videos dreht. «Ich freue mich sehr darüber, wenn sich die Leute an meinem – meistens nicht ganz jugendfreien – Tun erfreuen. In Japan werde ich sogar als Hentai-Botschafter der Schweiz bezeichnet.»

Gleich am ersten Tag gekündigt

Doch sein öffentliches Ausleben hat auch Schattenseiten. Schon zweimal soll er deswegen seinen Job verloren haben – behauptet er. Zuerst als Banker, dann als DHL-Bote. Die betreffende Bank teilt zwar mit, dass K. nie für sie gearbeitet hat. Darauf angesprochen, will K. sich dazu nicht äussern. Auch ob er DHL-Bote war, bleibt offen. Hier soll der 37-Jährige nur einen Tag gearbeitet haben. Dann wurde ihm wegen seiner Manga-Vorliebe gleich gekündigt. Das Unternehmen lässt eine Anfrage unbeantwortet

Laut eigener Aussage hat K. wieder einen neuen Job. Wo genau er arbeitet, will K. aber nicht verraten. Nur so viel: «Mittlerweile habe ich in der Informatikbranche Fuss gefasst.»

* Name geändert

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Und plötzlich wurde es bunt: 50 Jahre Farbfernsehen in der Schweiz

Thu, 09/27/2018 - 12:37

ZÜRICH - Vor 50 Jahren - am 1. Oktober 1968 - ging in der Schweiz offiziell das Farbfernsehen an den Start. Ursprünglich eine recht abstruse Sache.

Der Festakt zur Einführung der neuen Ära mutete an wie die Bonsai-Version einer Bundesratsvereidigung: Vorneweg schritt ein Bundesweibel in das 50 Quadratmeter kleine Studio, gefolgt von Bundesrat Roger Bonvin, SRG-Generaldirektor Marcel Bezençon und ein paar weiteren Anzugsträgern. Neben einem gigantischen, vom Bundesrat gespendeten Blumengesteck warteten Ehrendamen aus den vier Landesteilen in - wie man später sehen sollte - knallfarbenen Kleidern.

Grau in grau hielt Bezençon eine kleine Ansprache, deutete mit der Hand auf die Blumen, rief «Technique: que la couleur soit!» und - Simsalabim! - schaltete das Bild auf farbig. Den magischen Augenblick bekamen allerdings nur etwa ein Prozent der Zuschauer mit, nämlich die, welche sich einen Farbempfänger leisten konnten. Die Geräte kosteten um die 3000 Franken, drei Monatsgehälter, halb so viel wie ein fabrikneuer VW Käfer.

Anfangs sendete das Schweizer Fernsehen nur etwa sechs Stunden pro Woche bunt. Aus Deutschland, wo das Farbfernsehen ein Jahr vorher eingeführt worden war, kam auch nicht viel mehr.

Noch teurer als in der Deutschschweiz war Farbfernsehen in der Romandie, denn dort musste man sich Geräte kaufen, die mit zwei verschiedenen Standards kompatibel waren. Der Bundesrat hatte sich auf Empfehlung der PTT wie die meisten mitteleuropäischen Staaten für das PAL-System entschieden, während Frankreich per SECAM übertrug.

Immerhin: Beide Systeme waren dem amerikanischen NTSC (National Television Systems Committee) überlegen. Die Abkürzung wurde scherzhaft mit «Never the same color» übersetzt, denn die Technologie war so instabil, dass die Gesichtsfarben ständig zwischen Puderrosa, Grün und Puterrot changierten.

Überhaupt war der Teint in den Frühzeiten des Farbfernsehens ein nicht zu unterschätzendes Thema. So wurde Moderatorinnen und Darstellern befohlen, die Sonne zu meiden, da gebräunte Haut im Farbfernsehen grau erschien. Der Sender Freies Berlin versandte routinemässig entsprechende Warnschreiben - dummerweise auch an Billy Mo, einen aus Trinidad stammenden Jazz-Trompeter und Schlagersänger.

Während im Schwarz-Weiss-TV pudern reichte, mussten für die bunte Mattscheibe spezielle Make-Ups hergestellt werden. Maskenbildner panschten auf einer Herdplatte aus Beige, Grün, Rot und Blau Fond de teint zusammen, der zwar in Wirklichkeit völlig unnatürlich, durch die Kameralinse aber korrekt aussah.

Dass Realität und Abbild nicht ein und dasselbe waren, beschäftigte auch die Sportreporter. Vor Fussball-Übertragungen stürmten jeweils unter dem Gejohle der Zuschauer zwei bis drei Kameraleute mit einem riesigen Karton aufs Spielfeld. Mit dem darauf abgebildeten Testbild wurden die Kameras justiert: Wenn sie schon nicht das Original des Rasens trafen, sollten wenigstens alle vier Kameras dasselbe Grün zeigen.

Zurück zum 1. Oktober 1968: Im Anschluss an den offiziellen Festakt zeigte das Deutschschweizer Fernsehen als erste selbstproduzierte Farbsendung die live übertragene Revue «Holiday in Switzerland», ein reichlich alberner Bilderbogen über die Geschichte des Tourismus' in der Schweiz.

Obwohl die Crème des damaligen Schweizer Films mitspielte - unter anderen Ruedi Walter, Margrit Rainer, Jörg Schneider, Paul Bühlmann, Ines Torelli und Alfred Rasser -, war das Schweizer Fernsehen nicht wirklich stolz auf den Ulk. Als die Sendung im Jahr drauf die Goldene Rose von Montreux gewann, den wichtigsten Fernsehpreis Europas, musste sich Fernsehdirektor Guido Frei für die Verleihung einen Smoking ausborgen: Kein Mensch hatte der Sendung Chancen eingeräumt.

SRF zeigt «Holiday in Switzerland» zur Feier des 50-Jahr-Jubiläums am 1. Oktober von 23.55 bis 00.40 Uhr. Anschliessend gibt es ein Wiedersehen mit Mäni Webers legendärer Farberklärungsfolge von «Dopplet oder nüt» und weitere historische Filmdokumente zum Thema.

https://tinyurl.com/farbtv-sda

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CVP zum Bundesrats-Rücktritt: Leuthard war «einzigartige Leitfigur», Pfister verzichtet

Thu, 09/27/2018 - 12:18

Die CVP hat mit Bedauern Kenntnis vom Rücktritt von Bundesrätin Doris Leuthard genommen. Sie sei «eine einzigartige Leitfigur» gewesen. Parteipräsident Gerhard Pfister nahm sich aus dem Rennen. Für die FDP ist der CVP-Sitz unbestritten.

Leuthard habe ausserordentlich grosse Verdienste für die Schweiz und die CVP geleistet. Als Bundespräsidentin habe Leuthard die Schweiz auch auf internationaler Ebene stets glaubwürdig und gewinnbringend vertreten.

Leuthard sei im Bundesrat eine der stärksten Persönlichkeiten der letzten Jahre, heisst es weiter. Sie habe einen ausgeprägten Gestaltungswillen, habe sich aber immer als Mitglied der Kollegialbehörde Bundesrat verstanden. Es sei ihr stets gelungen, Bundesrat, Parlament und Volk auch von schwierigen Themen zu überzeugen.

Dank ihrer Dossierkompetenz und ihrer Gestaltungskraft habe Leuthard viele für die Schweiz bedeutende politische Geschäfte erfolgreich zum Ziel gebracht: Als Infrastrukturministerin den Bauabschluss und die Eröffnung des Gotthard-Basistunnels, den Nationalstrassen- und der Bahninfrastrukturfonds und nicht zuletzt die Energiewende mit der Energiestrategie 2050. Dies seien nur einige Beispiele.

Als Wirtschaftsministerin und anschliessend als Bundespräsidentin habe sie den Abschluss des ersten Freihandelsabkommens mit China und mit weiteren Staaten in die Wege geleitet. Dank ihrem einzigartigen politischen Instinkt und ihrer Fähigkeit, Mehrheiten zu schaffen, habe sie Polemiken und extremen Anliegen stets christdemokratischen Konsenswillen und Lösungsfindung gegenübergestellt.

Über das Auswahlverfahren für die Nachfolge von Leuthard werden Fraktionspräsident Filippo Lombardi und Parteipräsident Gerhard Pfister am Freitagnachmittag an einer Medienkonferenz informieren. Als viertgrösste Partei der Schweiz habe die CVP klar Anspruch auf einen Sitz im Bundesrat. Die Partei könne auf zahlreiche ausgewiesene Köpfe aus allen Landesteilen zählen und werde der Bundesversammlung eine entsprechende Auswahl präsentieren.

CVP-Parteipräsident Gerhard Pfister hat sich unmittelbar nach der Rücktrittsankündigung von Leuthard definitiv aus dem Rennen für deren Nachfolge genommen. «Ich bin kein Kandidat, sondern Parteipräsident», sagte er in der Wandelhalle des Bundeshauses.

Er werde den Auswahlprozess innerhalb der CVP leiten, sagte der Zuger Nationalrat weiter. «Ich habe keinen Zweifel, dass die CVP fähige Kandidaten stellen wird.»

Für die FDP steht der Bundesratssitz der CVP nicht zur Debatte. Die Partei will sich auch an das offiziell nominierte Kandidatenfeld halten. Sie erwartet von der CVP eine Auswahl von geeigneten Profilen. Die Partei stehe zur Zauberformel und werde die Kandidatinnen und Kandidaten der CVP an ihrem Leistungsausweis und an der Fähigkeit zur konsensorientierten Politik messen, schreibt die FDP.

Die FDP hat Leuthard auch ihren Dank für den langjährigen Einsatz im Dienst der Schweiz ausgesprochen. Leuthards grösster Verdienst als Vorsteherin des Departementes für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation sei die langfristige Sicherstellung der Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur gewesen.

In ihrer langjährigen Karriere im Bundesrat habe sie sich zudem erfolgreich für die Zukunft der Schweizer Energie- und Klimapolitik eingesetzt. Bereits als Vorsteherin des damaligen Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements habe sie ihre grosse politische Erfahrung zugunsten des Wirtschafts- und Bildungsstandortes Schweiz einsetzen können.

An ihrer Strategie will die FDP laut Parteipräsidentin Petra Gössi nichts ändern - ihr Bundesrat Johann Schneider-Ammann hatte am Dienstag seinen Rücktritt bekannt gegeben. «Die Strategie machen wir unabhängig von der CVP», betonte die Schwyzer Nationalrätin im Interview mit Radio SRF. Durch den Doppelrücktritt erhalte das Parlament aber mehr Spielraum. Das sei auch gut so. An derFrauenfrage ändere sich aber durch den Rücktritt einer von zwei Frauen im Bundesrat nichts.

 

Der Rücktritt von Bundesrätin Doris Leuthard wird in der Wohngemeinde Merenschwand im aargauischen Freiamt bedauert. «Sie hat ihre Sache gut gemacht», sagte Claudia Dober, Frau Vizeammann in der Gemeinde.

«Wir haben damit gerechnet, und wir sind daher nicht wahnsinnig überrascht», sagte Dober. Frau Leuthard sei im Dorf immer «absolut präsent». Man kenne die Magistratin: «Sie ist sehr verbunden mit dem Dorf.»

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FCL-Weiler ist nach Pleite angesäuert: «Gopfriedstutz, da muss mehr kommen!»

Thu, 09/27/2018 - 11:45

FCL-Coach René Weiler nimmt nach der 1:2-Niederlage gegen Basel kein Blatt vor den Mund.

Es gibt Trainer, die stellen sich nach Niederlagen in der Öffentlichkeit schützend vor ihre Spieler.

Und es gibt Typen wie René Weiler. Die reden Klartext. «Ihm ist gar nichts gelungen», sagt der FCL-Coach nach der 1:2-Pleite in Basel über seinen Stürmer Eleke Blessing. Der hatte kurz vor Schluss per Penalty zwar für den Anschlusstreffer gesorgt, ansonsten aber legte der Angreifer einen bescheidenen Auftritt hin.

Allgemein sei seine Mannschaft vorallem in der ersten Hälfte zu ängstlich aufgetreten, so Weiler. In der Pause habe er seine Spieler ins Gebet genommen: «Ich habe mich aufgeregt. Gopfriedstutz, da muss mehr kommen.»

 

Statt die nach der 1:7-Blamage gegen YB verunsicherten Basler weiter in die Krise zu stürzen, werden die Luzerner zu einem dankbaren Aufbaugegner, lassen ingesamt 26 (!) Abschlüsse zu. Hätten Ajeti und Co. besser gezielt, es hätte ein Luzerner Debakel werden können. Oder um es mit Weiler zu sagen: «Gopfriedstutz!»

 

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Wegen Subventionsbschiss und Negativzinsen: Post-Gewinn bricht fast um die Hälfte ein

Thu, 09/27/2018 - 11:40

Die Schweizerische Post war im ersten Halbjahr anständig unterwegs, aber muss trotzdem ein Minus beim Gewinn um 167 Millionen hinnehmen, was ein Minus von 43 Prozent ist. Gründe dafür sind unter anderem die tiefen Zinsen und der Postauto-Bschiss.

Der Konzerngewinn der Post ist im ersten Halbjahr 2018 von 385 im Vorjahr auf 218 Millionen Franken gesunken. Schuld sind die schwierige Situation bei der Postfinance und die Rückerstattungen wegen der unrechtmässig bezogenen Subventionen bei Postauto.

Neben dem markant um 167 Millionen Franken gesunkenen Gewinn ging gemäss einer Medienmitteilung vom Donnerstag das Betriebsergebnis (Ebit) im Vergleich mit dem ersten Halbjahr 2017 von 538 Millionen auf 281 Millionen Franken zurück.

Im aktuellen Marktumfeld mit tiefen, teilweise negativen Zinsen brächen Postfinance im Zinsengeschäft die Erträge weg, führt die Post zur Begründung an. Und das Kreditverbot verunmögliche es Postfinance, ihre Zinsmarge in diesem Umfeld zu stabilisieren.

Dies führe zum markanten Gewinneinbruch, der auch auf das Konzernergebnis durchschlage. Die Post begrüsse deshalb den Richtungsentscheid des Bundesrats, das Kredit- und Hypothekarvergabeverbot von Postfinance aufzuheben.

Auch die Vorfälle rund um die unrechtmässig bezogenen Subventionen bei Postauto hinterlassen ihre Spuren im Halbjahresergebnis der Post. Die Gesamtsumme, welche die Post an Bund, Kantone und Gemeinden zurückzahlt, beträgt rund 205 Millionen Franken.

26 Millionen Franken belasten das Halbjahresergebnis 2018. Darin sind die zu viel erhaltenen Abgeltungen für das Halbjahr 2018 enthalten. Hinzu kommt die Rückstellung für die freiwillige Rückzahlung für die Jahre 2004 bis 2006. Der übrige Betrag wurde den Jahren 2016 und 2017 belastet.

Postfinance erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2018 ein Betriebsergebnis von 145 Millionen Franken. Das sind 247 Millionen Franken weniger als im Vorjahr. Postauto erzielte im Personenverkehrsmarkt ein Betriebsergebnis von minus 29 Millionen Franken.

Postmail steigerte in der ersten Jahreshälfte 2018 das Betriebsergebnis trotz rückläufiger Briefmengen um 13 Millionen auf 199 Millionen Franken. Swiss Post Solutions erzielte ein Betriebsergebnis von 14 Millionen Franken. Postnetz konnte das Betriebsergebnis um 28 Millionen auf minus 60 Millionen Franken verbessern. Postlogistics erwirtschaftete ein Betriebsergebnis von 73 Millionen Franken, 15 Millionen mehr als im Vorjahr. (SDA)

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Donald Trumps bizarre Pressekonferenz: «Sie haben mit mir gelacht, nicht wegen mir»

Thu, 09/27/2018 - 11:36

NEW YORK (USA) - Zum Schluss seines Besuchs bei der Uno hat Donald Trump nochmals eine Marathon-Pressekonferenz abgehalten. Sie war gespickt mit bizarren Aussagen des US-Präsidenten.

Man kann Donald Trump nicht vorwerfen, er hätte sich keine Zeit für die Journalisten genommen. Satte 83 Minuten redete er vergangene Nacht (Schweizer Zeit) am Rande der Uno-Vollversammlung an einer Pressekonferenz in New York. Es war – mal wieder – ein absurder Auftritt voller fragwürdiger Aussagen und Kuriositäten.

China und das grosse Gehirn

Für ein erstes Stirnrunzeln unter den Anwesenden sorgte der US-Präsident beim Thema Handelsstreit der Vereinigten Staaten mit China. Darauf angesprochen, wie er die Situation einschätze, meinte Trump: «China hat sehr viel Respekt vor Donald Trump und seinem sehr, sehr grossen Gehirn.» Die Chinesen wüssten gar nicht mehr, was sie tun sollen in dieser Angelegenheit. Und das sei zuvor noch nie vorgekommen. 

Ansichten im Fall Kavanaugh

Anschuldigungen von Frauen wegen sexueller Belästigung begleiten Trump und diverse seiner engsten Mitarbeiter seit Monaten. Das ist bei Brett Kavanaugh nicht anders. Donald Trump würde den Juristen gerne an den Obersten Gerichtshof der USA berufen. Doch gleich von mehreren Frauen werden Kavanaugh versuchte Vergewaltigung respektive Belästigung vorgeworfen.

Donald Trump bezog an der Pressekonferenz auch dazu Stellung – und schlug sich klar auf die Seite des Beschuldigten. «Auch ich musste mich mit mehreren solchen Vorwürfen herumschlagen, ich bin schliesslich schon lange eine bekannte Persönlichkeit. Viele davon waren frei erfunden, weil diese Frauen ins Rampenlicht wollten.» Diese Erfahrungen würden auch seine Sicht auf den Fall Kavanaugh beeinflussen, erklärte Trump.

Fragen des «Herrn Kurde»

Für noch mehr Befremdung im Saal sorgte Trumps Umgang mit Rahim Rashidi. Der Journalist, der für einen kurdischen TV-Sender Fragen zum Verhältnis der USA zu seinem Volk stellen wollte, wurde vom amerikanischen Präsidenten kurzerhand nur noch als «Herr Kurde» bezeichnet. Immerhin: Wo andere beleidigt gewesen wären, fühlte sich Rashidi eher geschmeichelt von Trumps Bezeichnung. Und in den sozialen Medien macht der Hashtag «#MrKurd» mittlerweile auch die Runde.

Die Lacher bei der Uno

Zwischen diversen Clown-ähnlichen Nachäffungen von Politikern und zumindest fragwürdigen Randbemerkungen kam Donald Trump auch noch auf seine Rede vor der Uno-Versammlung zu sprechen. Der US-Präsident hatte tags zuvor die Zeit am Rednerpult vor allem dafür genutzt, seine eigenen Leistungen zu loben. «In weniger als zwei Jahren hat meine Regierung mehr erreicht als fast jede andere in der Geschichte der USA», verkündete Trump vor den Vertretern der Uno-Mitgliedernationen.

 

Für das Gelächter, das daraufhin in der Runde ausgebrochen war, hat Trump eine ganz eigene Interpretation: «Die haben nicht über mich gelacht, sondern mit mir. Wir hatten grossen Spass!» Wer etwas anderes behauptet, betreibe «Fake News».

Mit der Marathon-Pressekonferenz ging auch Donald Trumps dreitägiger Besuch bei der Uno in New York zu Ende. Er selber bezeichnete den Aufenthalt als «grossartige Zeit». Zumindest unter den vergangene Nacht anwesenden Journalisten dürften nicht alle diesen Eindruck geteilt haben.

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Tackling, Dribbling, Traumtor: Akanji zaubert sich in fünf Sekunden in die Fan-Herzen

Thu, 09/27/2018 - 11:20

Borussia Dortmund vermöbelt am Mittwochabend Nürnberg. Im Mittelpunkt: ein Schweizer. Die BVB-Fans jubeln.

Fünf Sekunden. Solange benötigt Manuel Akanji im Bundesliga-Heimspiel des BVB gegen Nürnberg, um zu demonstrieren, dass er einer der vielseitigsten Verteidiger der deutschen Beletage ist. 73 Minuten und 43 Sekunden sind absolviert, als Akanji dem davoneilenden Leibhold die Kugel mit einem blitzsauberen Tackling abluchst. Drei Sekunden später lässt er Valentini mit einer Körpertäuschung wie einen Schuljungen stehen, um danach mit einem harten Flachschuss auf 5:0 zu stellen. «Das ist ein Innnenverteidiger!», schreit der Kommentator, «aber technisch macht er das grossartig.»

 

Wie wahr – es ist ein Gedicht von einem Tor. Sein allererstes in der Bundesliga. Und das mit der Captainbinde am Arm, die er vom zuvor ausgewechselten Marco Reus überreicht bekommt. Auch das ist eine Premiere. Schon in seiner zweiten Saison ist der Nati-Verteidiger bei Schwarz-Gelb ein Grundpfeiler. Seine 122 gespielten Pässe sind ebenso Bestwert wie die überragende Erfolgsquote von 97 Prozent. Klar ist Akanji nach der Partie bestens gelaunt: «Wir haben von der ersten Minute an gut gepresst, in der Defensive einen guten Job gemacht und vorne die Chancen genutzt. Mein erstes Tor für den BVB zu schiessen, war ein sehr gutes Gefühl.»

Auch die Fans sind voll des Lobes für den 23-Jährigen. Manche sehen ihn schon als zukünftigen besten Verteidiger der Welt.

Dieser Twitter-User fragt, ob Akanji nicht gleich als Stürmer aufs Feld gehen kann.

«Wahnsinn», «Kämpfer», «Maschine» – die Wörter, mit denen Akanjis Leistung beschrieben werden.

 

Letzten Endes feiern die Borussen eine 7:0-Gala. Ist die Jagd auf Ligakrösus Bayern München jetzt endgültig eröffnet? BVB-Trainer Lucien Favre hält den Ball flach, auch wenn er von der Leistung seiner Equipe angetan ist: «Es braucht noch Zeit, die Mannschaft zu formen, aber es macht mir sehr viel Spass.» Kein Wunder, mit einem Manuel Akanji im Kader. Einem, der keine Sekunde zögert, wenn sich ihm die Chance bietet, zu brillieren. Und die Fan-Herzen zu erobern. (sag)

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Die Nachfolger warten schon: Diese CVPler könnten Leuthard beerben

Thu, 09/27/2018 - 10:46

BERN - CVP-Bundesrätin Doris Leuthard tritt zusammen mit FDP-Bundesrat Johann Schneider-Ammann zurück. Das Kandidatenkarussell dreht sich bereits wie wild.

Jetzt ist es definitiv: CVP-Bundesrätin Doris Leuthard (55) tritt gemeinsam mit Johann Schneider-Ammann (66) per Ende 2018 zurück. Damit geraten nun ihre möglichen Nachfolger in den Fokus. Ein entscheidender Faktor dürfte die regionale Herkunft sein, pochen doch die Ost- und Zentralschweiz besonders lautstark auf einen Bundesratssitz.

Die Top-Favoriten

Das sind die drei Top-Favoriten:

Viola Amherd (56): Die Oberwalliser CVP-Nationalrätin hat gute Chancen, es auf das CVP-Ticket zu schaffen, wenn sie überhaupt kandidieren will. Die Vize-Fraktionschefin ist seit 2005 Nationalrätin. Bekanntheit erlangte sie durch ihre parlamentarischen Vorstösse im Nationalrat zum Thema Jugendgewalt. Sie gehört eher zum linken Flügel der CVP. Ein Nachteil ist ihre regionale Herkunft: Das Wallis hat im Moment eigentlich keinen Anspruch auf einen Bundesratssitz.

Erich Ettlin (56): Der Obwaldner Ständerat kann sich bei Konrad Graber (60) bedanken: Seit nämlich sein Luzerner Kollege und Langzeit-Bundesratspapabile Ende August seinen Rücktritt  aus der Politik per Ende 2019 bekannt gab, ist er der Zentralschweizer Top-Favorit. Ettlin ist Betriebsökonom und Steuerexperte und hat sich seit seiner Wahl 2015 vor allem als Gesundheits- und Finanzpolitiker profiliert. Ettlin gilt eher als stiller Schaffer – aber gerade das prädestiniert ihn besonders, weil in der Schweiz oft nicht gewählt wird, wer den Kopf am höchsten trägt.

Peter Hegglin (57): Der Zuger Ständerat stand als Präsident der kantonalen Finanzdirektoren in den vergangenen Jahren bei wichtigen Volksabstimmungen im nationalen Rampenlicht, etwa bei der Unternehmenssteuerreform III. Doch der Politiker, der 2015 ins Stöckli übertrat, kann sich als gelernter Meisterlandwirt auch der im Parlament gewichtigen Bauernlobby sicher sein. Hegglin ist  aktuell Verbandspräsident der Milchbauern und war mehrere Jahre Vizepräsident des Schweizerischen Bauernverbandes.

Das Mittelfeld

Im Mittelfeld tummeln sich weitere mögliche Anwärter, die mit einem guten Spurt doch noch zum Goalgetter werden könnten:

Pirmin Bischof (59): Dem Solothurner CVP-Ständerat werden schon lange Ambitionen auf das Bundesratsamt nachgesagt. 2007 wurde er in den Nationalrat gewählt. 2011 jagte er der FDP den Ständeratssitz ab. Profiliert hat er sich insbesondere mit Wirtschaftsthemen. Er war bereits als Fraktionschef im Gespräch, verzichtete dann aber. Auch bei ihm ist die regionale Herkunft ein Nachteil.

Brigitte Häberli (60): Die Thurgauer CVP-Ständerätin vereint als Frau und Ostschweizerin zwei Bonus-Faktoren auf sich. 2003 wurde sie in den Nationalrat gewählt, 2011 wechselte sie in den Ständerat.  

Daniel Fässler (58): Aus der richtigen Gegend käme der Innerrhoder Landammann und Nationalrat Daniel Fässler. Er ist seit 2011 Nationalrat und gehört eher zum rechten Flügel der CVP. Er betont aber, er wolle nicht Bundesrat werden.

Benedikt Würth (50): Der St. Galler Regierungsrat wäre ebenfalls ein möglicher Kandidat aus der Ostschweiz. Die Gegner von FDP-Frau Karin Keller-Sutter (54) könnten auf ihn setzen, um sie zu verhindern. Der CVP-Sitz wird nämlich zuerst besetzt. Sein Nachteil: Regierungsräte haben es in Bundesbern erfahrungsgemäss schwer, die Wahl in die Landesregierung zu schaffen.

Die Aussenseiter

Dahinter werden allerlei weitere Namen herumgeboten, die ihr Interesse anmelden oder am Wahltag selbst noch kurzfristig ins Spiel gebracht werden könnten. Zum Beispiel:

Walter Thurnherr (55): Der CVP-Bundeskanzler gilt als enger Vertrauter von Doris Leuthard. Bei den Bundespolitikern ist der humorvolle Aargauer weitherum beliebt. Er selbst wird kaum seine Kandidatur anmelden. Es würde aber nicht überraschen, wenn er im ersten Wahlgang ein paar Dutzend Stimmen machen würde. 

Gerhard Pfister (55): Der blitzgescheite CVP-Chef würde nur allzu gerne Bundesrat werden. Allerdings hat er sich selbst aus dem Rennen genommen und versprochen, die Partei in die Wahlen zu führen. Das hat er auch diese Woche nochmals betont. Kein Wunder, hat er immer wieder die Hoffnung ausgedrückt, dass Leuthard bis 2019 bleibe. Dann wäre das Feld wieder offen für ihn gewesen. Eine Kandidatur zum jetzigen Zeitpunkt würde nicht nur seiner Partei, sondern auch seiner Glaubwürdigkeit schaden.

Martin Candinas (38): Der Bündner CVP-Nationalrat gilt als umgänglich und bodenständig. Als Vertreter einer Randregion macht er sich als eigentlicher Bergler-Lobbyist einen Namen. Doch er gilt einigen für eine Wahl als zu jung und zu wenig führungserfahren. Seine Zeit dürfte später kommen.

Andrea Gmür-Schönenberger (54): Die Luzerner CVP-Nationalrätin könnte zum Thema werden, wenn die CVP mit einer oder zwei Frauen antreten will und andere Parteikolleginnen absagen. Gewählt wurde sie 2015. Ihr Vater Jakob Schönenberger war St. Galler Ständerat. Von der regionalen Herkunft her hätte sie damit schon fast einen doppelten Bonus. 

Stefan Engler (58): Der Bündner CVP-Ständerat wurde lange als möglicher Geheimfavorit gehandelt. Doch wegen seiner früheren Tätigkeit als Bündner Baudirektor und seiner Rolle im Baukartell-Skandal ist sein Stern gesunken.

 

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Bundesrätin Doris Leuthard tritt zurück: Die Strahlefrau verlässt die Bühne

Thu, 09/27/2018 - 10:41

Monatelang wurde gewerweist, jetzt endlich ist es klar: Auch Doris Leuthard tritt auf Ende Jahr aus dem Bundesrat zurück. Nach einer glanzvollen Karriere.

Jetzt strahlt die CVP etwas weniger. Die erst 55-jährige Aargauerin Doris Leuthard tritt ab. Sie war trotz ihrer jungen Jahre das amtsälteste Mitglied des Bundesrats. Schon im Sommer 2006 kam sie in die Regierung – und war über die gesamte Zeit im Bundesrat eines seiner beliebtesten Mitglieder.

Als weitgehend unbekannte Juristin schaffte Leuthard es vor 20 Jahren auf die Kantonsratsliste der CVP Aargau. Für Aussehen sorgte sie im Jahr 1999, als sie sowohl für den Nationalrat als auch für den Ständerat kandidierte.

Der damalige Parteisekretär der CVP Aargau, Reto Nause (47) liess tausende von Duschmittel-Beuteln mit ihrem Porträt verteilen. Die Aargauer Zeitung kreierte die Schlagzeile «Duschen mit Doris», die zum inoffiziellen Wahlkampfspruch wurde.

Freihandelsabkommen mit China aufgegleist

Auch als Nationalrätin ging ihr Aufstieg weiter. Ihre grosse Stunde schlug vier Jahre später, am 10. Dezember 2003: Die CVP verlor mit Ruth Metzler (54) ihren zweiten Bundesratssitz und einen Teil ihrer Würde.

Parteipräsident Philipp Stähelin (74) trat ab und überliess seiner Vizepräsidentin Doris Leuthard die Bühne – und diese wusste die Merenschwanderin zu nutzen: In weniger als zwei Jahren hatte sie die Partei wieder zusammengeschmiedet. Als dann CVP-Bundesrat Joseph Deiss (72) im Jahr 2006 zurücktrat, gab es nur eine natürliche Nachfolgerin.

Auf den biederen Professor, folgte die aufgestellte Sonnenkönigin, der alles ein bisschen leichter fiel: Doris Leuthard. Eine Ausnahmepolitikerin, Königin Doris I. von Merenschwand und Super-Doris – an Superlativen mangelte es für die Aargauerin nie.

Erst übernahm sie das Volkswirtschaftsdepartement. Unter Leuthards Vorsteherschaft wurde das Freihandelsabkommen mit China eingefädelt, das ihr Nachfolger Johann Schneider-Ammann (66) dann abschliessen konnte.

Von Moritz Leuenberger (72, SP) übernahm Leuthard Ende 2010 das Umwelt-, Verkehrs-, Energie- und Kommunikationsdepartement (Uvek). Mit dem Gotthardbasistunnel konnte sie sich ein Denkmal setzen.

Atomausstieg eingeleitet

Die einst als Atom-Doris betitelte Energieministerin leitete zusammen mit den anderen Frauen im Bundesrat nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima 2011 den schrittweisen Atomausstieg ein.

Mit fortschreitender Amtszeit musste auch Leuthard Niederlagen einstecken. Einerseits wurde die Zweitwohnungsinitiative angenommen, andererseits konnte sie sich mit der Erhöhung des Vignetten-Preises nicht durchsetzen.

Im Interview zum 1. August 2017 kündigte Leuthard an, spätestens Ende 2019 zurückzutreten.

Schon zuvor hatten sich die Stimmen im Parlament gemehrt, Leuthard wirke in einzelnen Sitzungen plötzlich leicht überheblich. So schlug sie auch lange Zeit Warnungen aus der eigenen Partei in den Wind, bei der Postauto-Tochter CarPostal France gehe nicht alles mit rechten Dingen zu und her.

Postauto-Bschiss verzögerte den Rücktritt

Hätte sie damals die ersten Anzeichen ernst genommen, wäre die Postauto-Affäre womöglich früher aufgeflogen. So aber deckte ihr Bundesamt für Verkehr (BAV) die verbotenen Gewinne im subventionierten Personenverkehr erst im Herbst 2017 auf.

Die Post-Spitze wies die Affäre diesen Frühling weit von sich und Leuthard stellte sich demonstrativ vor Post-Chefin Susanne Ruoff (60). Seither mussten beim gelben Riesen zahlreiche Leute ihren Hut nehmen.

Inzwischen ist der Postauto-Bschiss weitgehend aufgearbeitet. Das verwaltungsstrafrechtliche Verfahren läuft. Der heutige Postauto-Chef Thomas Baur (54) hat sich entschuldigt. Die Rückzahlung von 205 Millionen Franken ist aufgegleist.

Wie BLICK berichtet hatte, wollte Leuthard ursprünglich im Frühling gehen. Wegen des Postauto-Skandals musste sie länger bleiben. Mit dem Abschluss der Affäre kann Leuthard nun erhobenen Hauptes gehen.

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«Das ist für uns ein Rätsel»: Wurde Ski-Juwel Meillard falsch operiert?

Thu, 09/27/2018 - 10:01

Der Comeback-Traum ist geplatzt: Ski-Juwel Mélanie Meillard muss erneut unters Messer. Aber warum bloss?

Die Meldung ist ein Schock: «Mélanie Meillard muss erneut operiert werden», schreibt Swiss Ski in einem Communiqué trocken. Genaueres ist der Meldung nicht zu entnehmen. Ausser, dass die 20-Jährige damit nach den Olympischen Spielen in Südkorea auch den kommenden Winter inklusive der WM in Are (Sd) verpasst. Doch was steckt dahinter?

Es geht erneut um das vordere Kreuzband des linken Knies, welches sich Meillard im Februar riss. «Es muss ersetzt werden», erklärt Ralph Krieger. Der Manager der Technikerin betont, dass der ebenfalls lädierte Meniskus gut verheilt sei. Aber das Kreuzband eben nicht. ­«Mélanies Körper hat das Band, welches damals bei der Operation als Ersatz verwendet wurde, abgestossen.»

Aber weshalb wurde überhaupt ein Band eines anderen Menschen verwendet? «Das ist uns ein Rätsel. In der Regel nutzen Chirurgen ein Sehnentransplantat des eigenen Körpers. Warum nicht diese Technik angewendet wurde, weiss ich nicht.»

«Ich verstehe das nicht»

BLICK fragt beim operierenden Arzt nach. Bis Redaktionsschluss gibts keine Antwort. Krieger: «Ich werde ihn auch fragen. Denn ich verstehe das nicht. Mélanie hatte bislang noch keine grosse Verletzungen. Es war also genügend eigenes Material da, welches man hätte verwenden können.»

So oder so: Am 9. Oktober wird Meillard erneut operiert. Dabei hatte die junge Walliserin aus Hérémence lange gehofft, an ihrem 20. Geburtstag wieder auf den Brettern zu stehen. Diesen feierte sie letzten Sonntag. Ohne Ski.

«Auch wenn es Mélanie geahnt hatte, dass etwas nicht stimmte, war die Diagnose ein Schock. Schliesslich passiert es fast nie, dass du ohne neue ­Verletzung einen Kreuzbandriss gleich nochmals operieren musst», so Krieger.

Meillard will sich nun Zeit nehmen, um alles zu verarbeiten. Reden möchte die Frau, die sonst so häufig und herzlich lacht, noch nicht. Krieger: «Das ist ein grosser moralischer Tiefschlag. Mélanie war den Tränen nahe.

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Nach 12 Jahren im Bundesrat: Doris Leuthard sagt mit Tränen in den Augen Adieu

Thu, 09/27/2018 - 09:01

Alle erwarteten es, heute liess Doris Leuthard die Katze aus dem Sack: Nach zwölf Jahren tritt die CVP-Bundesrätin per Ende Jahr zurück. Mit dem bereits bekannten Rücktritt von Johann Schneider-Ammann kommt es so zu einer Doppelvakanz.

 

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Die Work-Life-Balance muss stimmen: Den Jungen ist Geld weniger wichtig

Thu, 09/27/2018 - 08:20

Eine Befragung von 8000 Schweizer Berufsanfängern zeigt Karriereziele und Wünsche an den Arbeitgeber. Geld spielt nur eine Nebenrolle.

Wie ticken Schweizer ­Be­rufseinsteiger? Was sind ihre wichtigsten Forderungen an Arbeitgeber? Und wie haben sich diese Forderungen verändert? Die ­Studie «Universum Professional Research 2018» gibt einen Einblick in die Erwartungen von Studierenden und jungen Berufstätigen. Ein besonderer Fokus wurde auf Studenten und Absolventen der Studienrichtungen Wirtschaftswissenschaften und IT sowie auf die Ingenieure gelegt.

Dabei zeigt sich wieder, dass Schweizer Berufseinsteiger vor allem eines inte­ressiert: Work-Life-Balance. Unabhängig vom Geschlecht ist es das wichtigste Karriereziel der Jungen. Dieser Wert ist seit Jahren hoch und auch stärker ausgeprägt als in anderen Ländern. «Junge Arbeitnehmer sehen Work-Life-Balance als Priorität und als entscheidendes Karriere-Goal», erläutert Universum-Schweiz Chef Leo Marty. «Zudem scheint es so, als seien vor allem die jungen Professionals immer weniger dazu bereit, kurzfristige Opfer zu bringen, um langfristige Karriereziele zu erreichen.» Das heisst, der Druck für ­Firmen, sich anzupassen, wird sich in ­Zukunft unabhängig von der wirtschaft­lichen Situation nur erhöhen.

ITler werden idealistischer

Das bedeutet aber nicht, dass Geld für die Einsteiger keine Rolle spielt. Vielmehr wird ein attraktives Salär von den Berufseinsteigern in die Bereiche IT, Wirtschaftswissenschaften und Ingenieurwesen vo­rausgesetzt, um sich überhaupt für einen Job zu interessieren. Die Bedeutung von Geld als Karriereziel ist zudem in der Schweiz in den letzten Jahren zurückgegangen, während es in anderen Ländern noch relativ weit oben rangiert. Junge Arbeitnehmende aus dem Bereich IT lassen sich zudem nur durch eine hohe Innova­tionsfähigkeit des Arbeitgebers anziehen. Ist das Projekt, in das man IT-Einsteiger steckt, nicht spannend genug, sind sie sehr schnell wieder weg. Denn ein hohes Gehalt können sie auch leicht bei anderen Firmen realisieren.

Betriebswirtschafter fordern vor allem eine professionelle und gerechte Führungskultur von ihren Chefs. Sie wollen einen Chef, der ihre Entwicklung unterstützt, und Beförderungssysteme, die transparent sind und auf Leistung ausgerichtet. Während ITlern und Ingenieuren hochprofessionelles Leadership weniger wichtig ist, müssen Chefs von jungen BWLern hier liefern. Auffallend ist auch, dass die Einsteiger in technische Berufe dem Thema «Vision und Werte des Unternehmens» immer mehr Bedeutung beimessen, das heisst, noch idealistischer werden und eine klare Vision des Unternehmens verlangen.

Vorbild Versicherungen

Welche Branchen sind nun besonders gut auf diese neuen Bedürfnisse der jungen Arbeitnehmenden vorbereitet? ­Welche haben noch Nachholbedarf? Leo Marty von Universum sagt: «Versicherungen und Tech-Firmen haben in diesem Bereich bisher fantastische Arbeit geleistet.» Im Industriesektor und im Consultingbereich gäbe es sehr gute und eher schlechte Extrembeispiele. «Die Luxus- sowie die Pharmaindustrie hinken bei entsprechenden Anpassungen ziemlich weit hinten nach. Sie sind sich der notwendigen Anpassungen der Transfor­mation aber langsam bewusst.» Gerade Consumer-Marken hätten sich bisher bei ihrem Image und beim Wettbewerb um Arbeitnehmer vor allem auf die Attraktivität der Marke beim Endverbraucher gestützt und dabei die Attraktivität als Arbeitgeber vernachlässigt.

Marty glaubt, dass sich die Werte der Arbeitnehmenden in den letzten zehn Jahren seit der Finanzkrise deutlich verändert haben – in Richtung von mehr Ba­lance. Er vermutet, dass eine neue Finanz- und Wirtschaftskrise wieder zu einem stärkeren Wertewandel führen könnte – und zwar in dem Sinne, dass Work-Life-Balance und ideelle Werte noch wichtiger und entscheidender bei der Wahl des Arbeitgebers werden.

 

Ideale Arbeitgeber Ranking 2018

 

Wirtschaftswissenschaften1. Google21%2. Migros13%3. Nestlé11%4. SWISS11%5. SBB CFF FFS9%6. Swiss Tourism9%7. UBS8%8. Die Bundesverwaltung8%9. Rolex7%10. Swatch Group7%

 

Ingenieurwesen1. SBB CFF FFS17%2. ABB13%3. Google11%4. CERN9%5. Nestlé9%6. Siemens8%7. Die Bundesverwaltung7%8. RUAG7%9. European Space Agency (ESA)6%10. SWISS6%

 

IT / Informatik1. Google38%2. Swisscom23%3. Microsoft17%4. SBB CFF FFS15%5. IBM13%6. Migros10%7. UBS10%8. CERN10%9. Logitech9%10. SWISS8%
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Mörder von Marie (†19) stand erneut vor Gericht: Claude Dubois wird ordentlich verwahrt

Thu, 09/27/2018 - 06:16

Der Mörder der 19-jährigen Marie stand nach der Aufhebung seiner lebenslänglichen Verwahrung durch das Bundesgericht am Donnerstag erneut vor dem Waadtländer Kantonsgericht.

Vor dem Bundesgericht hat noch kein Urteil mit einer lebenslänglichen Verwahrung stand gehalten, seit diese strengste aller Sanktionen als Folge der von Volk und Ständen angenommenen Verwahrungs-Initiative ins Schweizer Strafrecht aufgenommen wurde. Dies gilt auch für den Fall des Mörders von Marie.

Bei dem heute 42-jährigen Claude Dubois handelt es sich laut psychiatrischen Gutachten um einen gefährlichen Wiederholungstäter. Der Mann aus dem Kanton Freiburg war bereits im Jahr 2000 im Alter von 22 Jahren zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er 1998 seine damalige Ex-Freundin in einem Chalet in La Lécherette VD vergewaltigt und erschossen hatte.

2012 erfolgte eine bedingte Entlassung. Obwohl er unter Hausarrest stand und elektronische Fussfesseln trug, konnte der bereits verurteilte Mörder das Überwachungssystem überlisten und sich unbemerkt entfernen.

Über das Internet kennengelernt

Ab März 2013 stand Dubois in Kontakt mit der 19-jährigen Marie, die er über das Internet kennengelernt hatte. Am 13. Mai 2013 entführte er sein Opfer mit einem Auto und fuhr mit der jungen Frau von ihrem Arbeitsplatz in Payerne VD in einen Wald bei Châtonnaye FR, wo er sie über Stunden quälte und schliesslich mit einem Gürtel erdrosselte. Die Tat sorgte landesweit für Entsetzen.

Für dieses Verbrechen wurde der Wiederholungstäter im März 2016 wegen Mordes, sexueller Nötigung, Freiheitsberaubung und Entführung zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe und zu einer lebenslänglichen Verwahrung verurteilt. Das Kantonsgericht Waadt bestätigte dieses Urteil vollumfänglich.

Das Bundesgericht bestätigte im März 2018 nur die lebenslängliche Freiheitsstrafe, hob die lebenslängliche Verwahrung hingegen auf. Die Richter in Lausanne hatten argumentiert, dass die gesetzlichen Voraussetzungen für die lebenslängliche Verwahrung nicht erfüllt seien.

Mörder beschwerte sich

Dafür bräuchte es zwei unabhängige psychiatrische Gutachten, die den Verurteilten übereinstimmend als «dauerhaft nicht therapierbar» bezeichneten. Im Fall des Mörders von Marie seien die Gutachter zu unterschiedlichen Ergebnissen gekommen.

 

Das Kantonsgericht hatte deshalb einzig die Frage der lebenslänglichen Verwahrung nochmals neu beurteilen müssen, nachdem das Bundesgericht die entsprechende Beschwerde des Mörders in diesem Punkt gutgeheissen hat. Es verurteilte ihn zu einer ordentlichen Verwahrung. Dubois blieb der Urteilsverkündung fern und liess sich entschuldigen. (SDA/btg)

 

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Fernmeldemarkt: Fernmeldedebatte im Nationalrat

Thu, 09/27/2018 - 05:00

Der Nationalrat berät heute Donnerstag die Revision des Fernmeldegesetzes. Zur Debatte stehen der Zugang der Anbieter zu Anschlüssen auf den letzten Metern, Regeln zum Roaming und zum Replay TV sowie Sperren für Kinderpornografie.

Die Zugangsregulierung bezeichnete die vorberatende Kommission als «eigentlichen Knackpunkt» der Vorlage. Der Bundesrat will, dass künftig alle Anbieterinnen Anspruch darauf haben, die gebäudeinternen Fernmeldeinstallationen gegen eine angemessene Entschädigung mitzubenutzen.

Deshalb soll im Gesetz verankert werden, dass marktbeherrschende Fernmeldedienstanbieterinnen anderen den Zugang zu Teilnehmeranschlüssen gewähren müssen. Der Zugang auf die letzten Meter innerhalb von Gebäuden sei eine essenzielle Voraussetzung für Wettbewerb und Wahlfreiheit, schrieb der Bundesrat dazu.

Die Kommission dagegen will am heutigen Zugangsregime nichts ändern. Sie beantragt ihrem Rat, den entsprechenden Artikel zu streichen. Damit würde die Entbündelung der letzten Meile vorderhand auf Kupferleitungen beschränkt bleiben. Der Bundesrat soll dem Parlament aber alle drei Jahre Bericht erstatten über die Entwicklung.

Die Swisscom wehrt sich gegen den Vorwurf, sie verhindere konkurrenzfähige Angebote ihrer Wettbewerber. Sie biete schon heute einen attraktiven Zugang auf ihre neu gebauten Glasfasernetze, hält sie fest. Eine Minderheit beantragt, eine technologieneutrale Zugangsregelung im Gesetz zu verankern.

Auch in anderen Punkten ist die Kommission von den Vorschlägen des Bundesrates abgewichen. So will sie eine Bestimmung zur Netzneutralität im Gesetz verankern: Alle Daten sollen bei der fernmeldetechnischen Übertragung gleich behandelt werden. Der Bundesrat will lediglich Transparenz schaffen. Derzeit gebe es keine Anzeichen dafür, dass die Netzneutralität verletzt werde, sagte Bundesrätin Doris Leuthard bei der Präsentation des Gesetzes.

Weiter beantragt die Kommisison ihrem Rat eine Änderung zu Kinderpornografie und anderen verbotenen pornografischen Inhalten. Im Entwurf des Bundesrates sind Zugriffsperren vorgesehen: Die Fernmeldedienstanbieterinnen sollen verbotene pornografische Inhalte unterdrücken, auf die sie das Bundesamt für Polizei hinweist. Die Kommission beantragt einstimmig, dass im Gesetz auch die Löschung solcher Inhalte vorgesehen werden soll.

Beim internationalen Roaming folgte die Kommission dem Entwurf des Bundesrates. Dieser soll Möglichkeiten zur Bekämpfung unverhältnismässig hoher Endkundentarife und zur Förderung des Wettbewerbs erhalten.

Für Verwirrung sorgte die Kommission mit Entscheiden zum Replay TV. Sie beschloss zunächst Einschränkungen, kam dann aber auf den Entscheid zurück. Das zeitversetzte Fernsehen soll möglich bleiben, doch soll die Abgeltung neu geregelt werden.

Beim Replay TV schalten viele Zuschauerinnen und Zuschauer bei Werbung auf Schnellvorlauf. Dadurch entfallen Werbeeinnahmen. Die Kommission ist der Ansicht, dass die schweizerischen TV-Sender die Bedingungen für die Übernahme ihrer Programme ins zeitversetzte Fernsehen mit den Verbreitern selbst verhandeln sollten.

Sie will das aber nicht im Rahmen der Revision des Fernmeldegesetzes regeln. Stattdessen schlägt sie vor, im Urheberrecht Bestimmungen zu verankern. Im Zuge der Revision des Fernmeldegesetzes soll nach dem Willen der Kommission lediglich eine Bestimmung verankert werden: Beim zeitversetzten Fernsehen sollen Änderungen durch Fernmeldedienstanbieterinnen an den Fernsehprogrammen verboten werden.

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Informationstechnologie: Uber erhält Millionenstrafe in den USA

Thu, 09/27/2018 - 04:09

New York – Dem US-Fahrdienstvermittler Uber kommt ein verschwiegenes Datenleck teuer zu stehen. Im Rahmen eines Vergleichs mit US-Behörden habe das Unternehmen eine Strafe in Höhe von 148 Millionen Dollar akzeptiert.

Dies teilte New Yorks Generalstaatsanwältin Barbara Underwood am Mittwoch (Ortszeit) stellvertretend für alle 50 US-Bundesstaaten und den Regierungsbezirk District of Columbia mit.

Es handele sich um das bisher höchste Bussgeld, das in einem solchen Fall verhängt wurde. Uber seien zudem weitere Massnahmen zur Verbesserung der Datensicherheit auferlegt worden - etwa ein Integritätsprogramm und die Verpflichtung zu externen Prüfern.

Uber hatte im November 2017 eingeräumt, seit Oktober 2016 einen Cyberangriff verschwiegen zu haben, bei dem Hacker Daten zu rund 50 Millionen Fahrgästen und 7 Millionen Fahrern erbeutet hatten. Statt Betroffene und Behörden zu informieren, hatte Uber den Hackern 100'000 Dollar gezahlt und darauf vertraut, dass sie die Daten vernichten.

«Dieser Rekordvergleich sendet eine klare Botschaft: Wir haben null Toleranz für diejenigen, die das Gesetz umgehen und Verbraucher- und Mitarbeiterdaten gefährden», verkündete Underwood. Uber zeigte sich in einem Statement zufrieden, eine Einigung mit den Staatsanwaltschaften erreicht zu haben.

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Argentinien: IWF stockt Finanzhilfe für Argentinien auf

Thu, 09/27/2018 - 03:28

New York – Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Argentinien eine Aufstockung seiner Kredite um sieben Milliarden Dollar zugesagt. Die Kredite für das von einer Wirtschafts- und Währungskrise betroffene Land würden von den bereits bewilligten 50 Milliarden Dollar erhöht.

Dies sagte der argentinische Wirtschaftsminister Nicolás Dujovne am Mittwoch in New York bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit IWF-Chefin Christine Lagarde. Damit gehen 57,1 Milliarden Dollar an Hilfsgeldern an das gebeutelte Land.

Überdies habe der IWF in eine raschere Auszahlung der Kredite eingewilligt. Laut Dujovne plant der IWF nun, bis Ende kommenden Jahres 19 Milliarden Dollar mehr als bisher vorgesehen auszuzahlen. Das Abkommen muss allerdings noch durch den IWF-Vorstand und den argentinischen Kongress bestätigt werden.

Dujovne sagte weiter, das Abkommen werde es seinem Land ermöglichen, den «turbulenten Weg der vergangenen Monate zu verlassen». Ziel der Kredite ist es laut Lagarde, dass Argentinien seine «Herausforderungen angehen» könne.

Argentiniens Präsident Mauricio Macri hatte den IWF um Hilfe gebeten. Argentinien verpflichtete sich im Gegenzug für eine schnellere Auszahlung bereits bewilligter Kredite zu weiteren harten Einsparungen, gegen die sich in der Bevölkerung viel Unmut regt.

Der argentinische Peso hat seit Beginn des Jahres bereits 50 Prozent an Wert zum Dollar eingebüsst. Grund ist vor allem die beunruhigende Entwicklung der Inflation. Im Juli betrug sie fast 20 Prozent, bis zum Jahresende könnten es 30 Prozent sein. Das Land steht ausserdem am Rande einer Rezession und hat ein hohes Haushaltsdefizit.

Die Zentralbank in Buenos Aires teilte am Mittwochabend (Ortszeit) mit, die argentinische Währung werde in einer Bandbreite von 34 und 44 Peso im Wechselkurs zum Dollar frei schweben. Die Zentralbank hat bei dem Versuch, die Abwertung zu bremsen, rund 15 Milliarden Dollar ihrer Reserven verloren.

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Schweizer Aussenminister macht Druck: Cassis fordert Lösung im Syrien-Konflikt

Thu, 09/27/2018 - 03:24

Ignazio Cassis (57) nahm am Mittwoch in New York an einem Friedensgipfel für Syrien teil. Der Aussenminister sagte, eine politische Lösung im Syrien-Konflikt sei für die Schweiz ein «Muss». Derweil brachte Bundespräsident Alain Berset (46) die Schweizer Nati als Vergleich ins Spiel.

Mehr als 376 Millionen Franken: So viel hat die Schweiz für gefährdete Bevölkerungsgruppen in Syrien und den Nachbarländern seit 2011 bereitgestellt. «Das ist die bisher grösste humanitäre Operation unseres Landes», sagte Aussenminister Ignazio Cassis (57) beim Friedensgipfel für Syrien in New York. 

Cassis nahm an dem Treffen am Rande der Uno-Generalversammlung in New York teil. Die EU hatte zum Friedensgipfel in Sachen Syrien geladen. Der Schweizer Aussenminister machte seinen Amtskollegen klar, dass aus Sicht der Schweiz Fortschritte bei der Suche nach einer politischen Lösung ein «Muss» sei. 

Zwei kleine Fortschritte

Die schwerwiegenden Verstösse gegen das humanitäre Völkerrecht und gegen die Menschenrechte dauerten in Syrien an, sagte Cassis im Anschluss an das Treffen. Es seien aber erste positive Entwicklungen, insbesondere in zwei Bereichen, zu beobachten.

Dank der Bemühungen des Sondergesandten der Vereinten Nationen für Syrien, Staffan de Mistura, seien die Konturen für einen Verfassungsausschuss festgelegt worden. Als Gastland für den Ausschuss in Genf, sei die Schweiz bereit, eine rasche Aufnahme seiner Arbeit zu unterstützen, sagte der Aussenminister.

Zudem seien in der Frage inhaftierter und vermisster Personen in Syrien einige Fortschritte bei der Einrichtung einer Arbeitsgruppe erreicht worden. «Jetzt ist es an der Zeit, die Anstrengungen zu bündeln und diese ersten Zeichen des Fortschritts zu konkreten Ergebnissen zu machen», sagte Cassis weiter.

Migrationspakt ein «grosser Triumph»

Auch Alain Berset (46) weilt derzeit in New York. Nach seiner vielbeachteter Rede vom Dienstag (BLICK berichtete), setzte sich der Schweizer Bundespräsident am Mittwoch für den neuen Migrationspakt der Uno ein. «Es ist ein grosser Triumph der Zusammenarbeit in der multilateralen Diplomatie, dass die Verhandlungen über den Pakt in diesen schwierigen Zeiten Früchte tragen», sagte Berset am Rande einer Veranstaltung in New York. 

Berset lobte den Pakt als erstes historisches Dokument seiner Art, dass alle Länder der Welt gemeinsam erarbeitet hätten - bis auf zwei Staaten. Die USA und Ungarn blieben den Verhandlungen fern.

Berset: «Migration als Bereicherung sehen»

Zusammen mit dem mexikanischen Präsidenten Enrique Peña Nieto stellte Berset den Plan vor, der im Dezember in Marrakesch abgesegnet werden soll. Die Verhandlungen über den Pakt waren vom Schweizer Uno-Botschafter in New York, Jürg Lauber, und seinem mexikanischen Amtskollegen geleitet worden. Der «Global Compact on Migration» soll dazu beitragen, die globale Migration künftig sicherer, geordneter und geregelter zu gestalten.

Migration sei ein kompliziertes und manchmal kontroverses Thema. Oft sei es zudem mit negativen Begriffen wie Protektionismus, Chauvinismus und gar offenem Rassismus belegt, führte Berset weiter aus. Eine geregelte Migration eröffne Chancen, welche die Weltwirtschaft ergreifen müsse. Heutzutage machten internationale Migranten bereits 3,4 Prozent der Erdbevölkerung aus; sie produzierten fast neun Prozent des weltweiten Wohlstandes. «Migration muss als Bereicherung gesehen werden - wirtschaftlich und kulturell», sagte Berset an der Veranstaltung, zu welcher der frühere Bürgermeister von New York, Michael Bloomberg, geladen hatte.

Bloomberg habe in seiner Einführung die Bedeutung der Migration für einen erfolgreichen Geschäftsbetrieb deutlich gemacht, sagte Berset. «Die Wirtschaft und die Gesellschaft sind auf effektive und transparente Migrationsverfahren angewiesen», betonte er.

Berset spricht die Secondos in der Schweizer Nati an

Auch die Schweiz sei ein Migrationsland: Einer von drei Bewohnern sei ein Einwanderer oder stamme von zugewanderten Eltern ab. Umgekehrt lebten über 750'000 Schweizer, also fast 10 Prozent der Wohnbevölkerung des Landes, im Ausland und trügen dort zu wirtschaftlichem Wohlstand bei. Ohne ausländische Arbeitskräfte würden viele Branchen in der Schweiz nicht so gut wie derzeit funktionieren. So würde etwa der Gesundheitssektor einbrechen, sagte Berset. Auch im Fussball wären wir ohne Migranten wahrscheinlich nicht so erfolgreich, fügte der Bundespräsident an.

Berset nahm am Mittwoch zudem an einer Diskussionsrunde über den Umgang mit Drogen teil. Moderatorin des Forums war Altbundesrätin Ruth Dreifuss, die Präsidentin der Globalen Kommission zur Drogenpolitik ist. Der Bundespräsident sagte, die Schweiz setze sich für eine Drogenpolitik ein, welche die Menschenrechte und die Gesundheit der Drogenabhängigen ins Zentrum stelle.

Gespräche mit Irans Präsidenten Hassan Ruhani 

Zu einem Gespräch traf sich Berset auch mit Uno-Generalsekretär Antonio Guterres. Beide zeigten sich dabei überzeugt, dass dem Klimawandel höchste Beachtung beigemessen werden und ein Schwerpunkt für die Uno sein müsse. Sie betonten die Wichtigkeit des Standortes Genf, dessen Stärkung für den Bundesrat eine Priorität habe. Guterres sagte obendrein zu Berset, er schätze in dieser volatilen Welt die stabilisierende Wirkung der Schweiz.

Berset besprach am Mittwoch auch mit dem iranischen Präsidenten Hassan Ruhani die wirtschaftliche Beziehungen der Schweiz mit der Islamischen Republik. Obendrein kam Berset mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi zu einem Austausch über mögliche engere Zusammenarbeit in der Migrationspolitik zusammen.

Am heutigen Donnerstag will Berset an einem Gipfeltreffen über Gesundheitsversorgung in Notfällen und Krisengebieten teilnehmen. (SDA/nim)

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Universität Zürich mit Riesensprung: ETH fällt aus den Top-10-Unis der Welt

Thu, 09/27/2018 - 02:49

Die ETH Zürich gehört gemäss dem Times-Ranking nicht mehr zu den zehn besten Hochschulen der Welt. Ganz anders die Gefühlslage bei der Universität Zürich: Nach 30 verlorenen Plätzen im vergangenen Jahr, gehts heuer wieder 46 hoch.

Im vergangenen Jahr sackte die Uni Zürich im Hochschulranking von Times Higher Education (THE) um 30 Plätze ab, beim diesjährigen Ranking schnellt sie um sagenhafte 46 Rangplätze nach oben auf Platz 90. Dahinter steckt aber offenbar keine grundlegend neue Strategie der Hochschule, sondern schlicht die Datenlage, auf der das Ranking beruht.

THE berechnet die Rangliste der besten Hochschulen der Welt anhand von Faktoren wie Anzahl Fachpublikationen pro Forschendem, Bedeutung dieser Publikationen innerhalb der Fachbereiche oder dem Zahlen-Verhältnis von Dozierenden zu Studierenden einer Institution.

Detaillierteres Datenmaterial hilft Uni Zürich

Die Definition der Personalzahlen sei dieses Jahr mit der Universität Zürich genauer geklärt worden, gab eine Sprecherin von THE auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA an. Auch die Hochschule bestätigt, dass das Datenmaterial, das dieses Jahr eingereicht wurde, detaillierter war als bisher.

Laut der THE-Sprecherin resultierten daraus niedrigere Forscherzahlen, wodurch sich zwar das Zahlenverhältnis von Studierenden und Dozierenden verschlechterte. In anderen Kategorien, in denen Faktoren wie Publikationen oder angeworbene Drittmittel pro Forschendem ermittelt werden, verbesserten die neuen Zahlen das Abschneiden der Universität Zürich drastisch.

Der Absturz um 30 Rangplätze im vergangenen Jahr scheint hingegen nicht auf ein solches Datenproblem zurückzugehen: Dort sei ein Rückgang der Reputation in der Lehre und der Fachpublikationen pro Forschendem verantwortlich gewesen, gab die THE-Sprecherin an. Die eingereichten Daten zu Personalzahlen wurden zudem erst für das aktuellste Ranking neu aufgeschlüsselt.

Yale University (USA) verdrängt die ETH

Die Bewegung der Universität Zürich auf der Rangliste ist zwar die augenfälligste, aber nicht die einzige, betrachtet man die Schweizer Hochschulen: Die ETH Zürich rutscht um einen Rang ab und landet neu auf Platz 11, weil sie von der Yale University (USA) überholt wurde. Diese kletterte vier Plätze auf Rang 8.

Damit gehört die ETH Zürich zwar nicht mehr zu den Top 10, bleibt aber beste Hochschule Kontinentaleuropas.

Uni Basel aus Top 100 – Oxford bleibt die Nummer 1

Die ETH Lausanne verbessert sich im Vergleich zum Vorjahr leicht von Platz 38 auf 35. Nicht mehr unter den Top 100 ist hingegen die Universität Basel, die von Rang 95 auf 103 abrutscht.

Die beste Hochschule der Welt bleibt laut dem Ranking auch dieses Jahr die University of Oxford, wie im Vorjahr gefolgt von der University of Cambridge und der Stanford University. (SDA)

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US-Autobauer leidet unter Handelsstreit: Ford-Chef: «Eine Milliarde weniger Gewinn»

Thu, 09/27/2018 - 02:30

Der zweitgrösste US-Autobauer Ford muss bereits erhebliche Belastungen aufgrund des von der Trump-Regierung angezettelten Handelsstreits verkraften.

Der Handelsstreit der USA drückt dem zweitgrössten Autobauer Amerikas auf den Gewinn. Der Zollstreit soll Ford bislang um eine Milliarde Dollar gebracht haben. Dies sagte Konzernchefs Jim Hackett in einem Interview.

«Aus Fords Perspektive haben uns die Zölle auf die Metalle etwa eine Milliarde Dollar an Gewinn genommen», sagte Hackett am Mittwoch dem Sender Bloomberg TV bei einer Konferenz in New York. Dabei beziehe sein Unternehmen ohnehin die meisten dieser Materialien in den USA.

Ford-Chef warnt

Insgesamt sei Ford zwar gut aufgestellt, sagte Hackett. Doch: «Falls es so weitergeht, wird der Schaden grösser», betonte er.

US-Präsident Donald Trump betrachtet sein Land als Opfer unfairer Handelspraktiken und verhängte deshalb unter anderem hohe Strafzölle auf Aluminium und Stahl. Viele US-Produzenten erhöhten deshalb ihre Preise, was grosse Autokonzerne wie Ford, aber auch General Motors oder Fiat Chrysler und diverse andere US-Firmen spüren. (SDA)

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USA: USA bringen Haushaltsgesetz auf den Weg

Thu, 09/27/2018 - 02:03

Washington – Das US-Repräsentantenhaus hat ein Haushaltspaket verabschiedet, um einen Stillstand von Teilen der Regierung abzuwenden. 361 Abgeordnete stimmten am Mittwoch für den Gesetzentwurf. 61 Abgeordnete waren dagegen.

Nun muss US-Präsident Donald Trump das Paket unterzeichnen. Er hatte zuvor gesagt, dass er dies tun werde.

Trumps Zustimmung galt zunächst nicht als sicher, weil er in der vergangenen Woche kritisiert hatte, dass der Gesetzentwurf kein Geld für den Bau der Mauer an der Grenze zu Mexiko beinhaltet. Sollte er es bis in der Nacht zu Montag nicht unterzeichnen, würde mehreren Ministerien das Geld ausgehen.

Das Haushaltspaket hat einen Umfang von 854 Milliarden US-Dollar. Es würde die Finanzierung des Pentagons, des Bildungs- und des Gesundheitsministeriums und anderer Ressorts sicherstellen. Es enthält zudem eine Übergangsfinanzierung für den übrigen Teil der Regierung bis zum 7. Dezember.

Im Januar war es zu einem «Shutdown», also zu einem Stillstand weiter Teile der Regierung und Verwaltung gekommen, nachdem sich Republikaner und Demokraten zunächst nicht auf eine Übergangsfinanzierung einigen konnten. Er dauerte drei Tage. Im Februar gab es einen weiteren Stillstand, allerdings nur für wenige Stunden.

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