Trotz der aufwendigen Produktion konnte die Serie keine grossen Erfolge verbuchen. Warum und was Sie sonst noch wissen müssen, finden Sie hier.
Video Credit: Youtube/Moviepilot Trailer
Worauf basiert die Geschichte?«The Get Down» ist ein Musical-Drama, welches eigens für das Streaming-Portal Netflix produziert wurde. Mit Produktionskosten von umgerechnet rund 117 Millionen Franken ist dieses Original eines der teuersten überhaupt. Allerdings wurde die Serie schon nach einer Staffel wieder eingestellt.
Worum geht es?Die Serie spielt in den 1970ern in New York City, wo eine Gruppe von Jugendlichen versucht, sich als Hip-Hop-Gruppe zu etablieren. Sie erhoffen sich daraus einen Ausweg aus Armut und Kriminalität. Ezekiel Figuero, auch «Zeke» genannt, ist der Anführer dieser Gruppe, welcher nach dem Tod seiner Eltern bei seiner Tante wohnt. Auch Zekes Jugendliebe möchte der Bronx entkommen und als Disco-Sängerin gross durchstarten. Ihr religiöser Vater hat aber ganz andere Pläne für die Zukunft seiner Tochter.
Welche Serien sind ähnlich?Die Serie «Dear White People» begleitet die Aktivistin Sam auf ihrem Kampf für Gleichberechtigung. Wer aber lieber wieder etwas Musik-verwandtes haben will, der wird «Straight Outta Compton» lieben. Darin wird der Werdegang der berühmten Rap-Gruppe N.W.A geschildert.
Wer sind die wichtigsten Schauspieler?RolleDarstellerEzekiel Figuero «Zeke»Justice SmithShaolin FantasticShameik MooreMylene CruzHerizen F. GuardiolaRa-Ra KiplingSkylan BrooksBoo-Boo KiplingT.J. Brown Jr.CadillacYahya Abdul-Mateen IIFrancisco Cruz «Papa Fuerte»Jimmy SmitsRamon CruzGiancarlo Esposito Allgemeine Infos ProduktionslandVereinigte StaatenErstausstrahlung12.08.2016GenreMusical, DramaSprachenEnglisch, Deutsch, Französisch, ItalienischUntertitelEnglisch, Deutsch, Französisch, ItalienischAnzahl Staffeln1, zwei TeileAnzahl Episoden11Episodenlängezwischen 50 und 93 MinutenAltersfreigabe16+ Das meint BLICK:Für Liebhaber des Oldschool-Hip-Hops ist die Serie definitiv ein Muss. Abgesehen davon ist die Handlung der Serie aber ein wenig holperig. Es scheint fast so, als ob der Produzent nicht genau gewusst hätte, in welche Richtung er die Serie lenken wollte. Das Talent und die Energie der Darsteller veranlassen aber zum Mitfiebern.
Bewertung: 2 von 4 Sternen
Worum geht es im zweiten Teil?Am Ende des ersten Teils war jeder der Hauptcharaktere auf dem besten Weg, ihre Träume zu verwirklichen. Im zweiten Teil, ein Jahr später, stellt sich nun heraus, ob sich dies nun auch bewahrheitet hat. Es scheint nämlich so, als ob der Weg zu Berühmtheit und Ruhm von Steinen übersät ist.
Hier gibt es den Trailer des zweiten Teils:
Video Credit: Youtube/Netflix Deutschland, Österreich und Schweiz
Wird es eine zweite Staffel geben?Obwohl die Serie starke Kritik einheimste, kam es doch überraschend, dass Netflix «The Get Down» schon nach einer Staffel den Garaus machte. Der Streaming-Anbieter ist eigentlich bekannt dafür, seinen Produktionen ein bisschen mehr Luft nach oben zu geben - nicht so in diesem Fall. Die hohen Produktionskosten und die überwiegend schlechte Rückmeldung dürfte wohl der Grund dafür gewesen sein.
REGENSDORF ZH - Vor anderthalb Jahren verkaufte die Familie Keller die Filialen ihres Geschäfts, jetzt geht der neue Eigentümer Konkurs. Rund 100 Angestellte in der Region Zürich verlieren ihre Jobs.
Bedrückte Stimmung heute Freitag-Vormittag im Ortskern von Regensdorf, einem Vorort von Zürich: Stammkunden fahren mit dem Auto auf den Parkplatz des Beck Keller, wollen Brot posten, einen Kafi trinken. Doch es gibt nichts zu holen. Die Türen sind verriegelt. Stattdessen hängt ein Zettel dran: «Bis auf Weiteres geschlossen.»
Denn Beck Keller, das Traditionsunternehmen, das hier 1908 gegründet wurde, ist konkurs. Neun Filialen im Züribiet und fünf in der Stadt hatte es zuletzt. Dazu 100 Mitarbeiter. Die haben ab heute keine Arbeit mehr.
Bis vor anderthalb Jahren war der Beck Keller eine gut laufende Kette. Dann mussten die Kellers das Geschäft, das sie seit Generationen führten, an Klaus S.* verkaufen. Sie müssten heute Freitag nicht mehr zur Arbeit erscheinen, wurde ihnen gestern mitgeteilt.
«Wo soll ich nun mein Schoggi-Brötli kaufen?»Sandy Milicevic (29) vom benachbarten Tattoo-Studio Black&White ist traurig. Jeden Morgen hat sie beim Beck Keller ihren Znüni geholt. «Wo soll ich nun mein geliebtes Schoggi-Brötli kaufen?», sagt sie zu BLICK.
«Ich bin aus allen Wolken gefallen, als ich heute vor verschlossenen Türen gestanden bin.» Und: «Mir tun vor allem die Mitarbeiter leid. Es muss brutal sein, wenn man von einem Tag auf den anderen den Job verliert.»
Heute bleiben die Geschäfte zuDie letzten Monate unter dem neuen Besitzer sollen aber alles andere als toll gewesen sein, wie aus der Familie zu erfahren ist: 70 Mitarbeitern sei innert dieser Zeit gekündigt worden – oder sie seien gleich von alleine gegangen. In der Familie sei man enorm traurig über die Entwicklungen der letzten Monate, habe aber vor anderthalb Jahren keine andere Wahl gehabt als zu verkaufen.
Der Verantwortliche will sich nicht äussern«Wir bedauern, dass es dem neuen Besitzer nicht gelungen ist, die Beck Keller AG erfolgreich weiter zu entwickeln und als Folge der Konkurs eröffnet wurde», schreibt der ehemalige Chef Hans Keller in einer Stellungnahme.
Weiter: «Insbesondere bedauere ich, dass dadurch Mitarbeitende, Lieferanten und Geschäftspartner betroffen sind.»
Vorgestern wurde der Konkurs eröffnetKlaus S., ursprünglich Deutscher, wohnhaft in Luzern und laut Handelsregister noch bei sieben anderen Aktiengesellschaften involviert, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Im Online-Handelsregister ist der Konkurs zwar noch nicht zu sehen. Aber als BLICK beim zuständigen Konkursamt Zürich-Höngg anruft, bestätigt eine Angestellte: «Ja, der Konkurs über die Beck Keller AG wurde vorgestern Mittwoch, den 26. September, mit Urteil des Bezirksgerichts Dielsdorf eröffnet.»
*Name der Redaktion bekannt
Dem aktuellen Crossover-Trend folgend lanciert Volvo den Mittelklasse-Kombi V60 neu auch als rustikale Cross-Country-Variante.
Ein paar robuste Schwellerleisten, dazu die Karosserie mit dem Komfortfahrwerk etwas höherlegen. Und natürlich 4x4. Nein, das ist kein SUV, sondern quasi die Vorstufe dazu: Diese Anpassungen gehören zum Volvo V60 Cross Country, der rustikaleren Version des eleganten neuen Schweden-Kombis V60.
Fürs Gelände gerüstetIm Vergleich zum Basismodell hat der Cross Country sechs Zentimeter mehr Bodenfreiheit. Neben 4x4 gibts für alle Fälle eine Bergabfahrhilfe und eine Traktionskontrolle mit einem speziellen Offroadmodus. Ob die Kunden diesen wirklich nutzen werden, darf ebenso bezweifelt werden wie bei den meisten SUV auf unseren Strassen auch.
Schicke Basis«Mit dem neuen Volvo V60 Cross Country schicken wir unseren schwedischen Familienkombi von einem natürlichen Lebensraum in den nächsten», erklärt Volvo-CEO Håkan Samuelsson. Sozusagen aus der Stadt in die Wildnis, dabei weiterhin gewohnt nobel. Schicker Innenraum und die umfangreiche Sicherheitsausstattung teilt sich der Geländekombi mit seinen verschiedenen Geschwistern der 60er- und 90er-Familie.
Zwei Versionen zum AnfangDer Volvo V60 Cross Country D4 AWD wird ab Frühling 2019 zunächst mit einem 190 PS starken Zweiliter-Diesel mit 400 Nm sowie dem 250 PS staken Benziner mit 350 Nm ausgeliefert. Beide verfügen über 4x4 und eine 8-Gang-Automatik. Die Preise starten ab 59'500 Franken. Später folgen Mild- und Plug-in-Hybrid-Versionen.
Tesla-Chef Elon Musk (47) sorgt immer wieder für Aufsehen. Am Morgen des 7. August könnte er es aber mit seinem Privatisierungs-Tweet übertrieben haben. Die US-Börsenaufsicht SEC klagt den Unternehmer an. Die Behörde strebt seine Entmachtung an.
Es brodelt gewaltig an der New Yorker Wall Street. Die US-Börsenaufsicht SEC zieht Tesla-Chef Elon Musk vor Gericht. Dies gab die Behörde am Donnerstagabend (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz bekannt. Der CEO und Gründer des Elektroautobauers soll betrogen haben, so die schweren Vorwürfe (BLICK berichtete).
Die Anklage könnte weitreichende Folgen für Musk haben: Die SEC will dem Unternehmer die Führung von börsennotierten Unternehmen untersagen. Das würde bedeuten, dass Musk seinen Chefposten bei Tesla abgeben müsste. BLICK beantwortet die wichtigsten Fragen zum Tesla-Beben:
Worum geht es?Um einen Tweet vom 7. August dieses Jahres. Musk liess an jenem Dienstagmorgen auf dem Kurznachrichtendienst Twitter die Bombe platzen: «Ich erwäge, Tesla für 420 US-Dollar zu privatisieren. Finanzierung gesichert», schrieb der Unternehmer.
Was folgte, war einer der betriebsamsten Handelstage seit 2014 für Tesla. Mehr als 30 Millionen Aktien wechselten den Besitzer, obwohl der Handel für mehr als 90 Minuten unterbrochen wurde. Die Tesla-Aktie schloss an jenem Abend bei knapp 380 Dollar, was einem satten Plus von etwa 11 Prozent entsprach.
Was wird Musk vorgeworfen?Wertpapierbetrug und irreführende Angaben. Der Tesla-Gründer soll mit dem Zusatz «Finanzierung gesichert» gelogen haben, so die SEC. Die Börsenaufsicht will wissen, dass Musk vor seinem Tweet nie mit einer potenziellen Finanzierungsquelle über eine Privatisierung Teslas zu 420 US-Dollar pro Aktie gesprochen hatte. Mit dieser Falschaussage habe er Investoren geschadet, so die SEC weiter.
Schon Mitte August erklärt der Börsenexperte Jay Ritter von der «University of Florida» gegenüber BLICK: «Es ist unklar, mit welchem Geld die Finanzierung bei einem Buy-Out gesichert sein soll. Kann er keine Unterlagen vorweisen, wird es für ihn schwierig.» Und offenbar verfügt der Tesla-Gründer tatsächlich über keine Beweise.
Was sind die Konsequenzen?Die SEC zieht Musk vor das Bundesgericht in Manhattan. Die Behörde strebt an, dem gebürtigen Südafrikaner die Führung von börsennotierten Unternehmen zu untersagen. Das würde bedeuten, dass Musk als Chef von Tesla zurücktreten müsste.
Gemäss der «Washington Post» hätte es aber gar nicht soweit kommen müssen. Noch am Mittwochabend schien es so, dass Musk mit der Börsenaufsicht einen aussergerichtlichen Deal anstrebte. Am Donnerstagmorgen liessen seine Anwälte die Vereinbarung aber im letzten Moment platzen, woraufhin die SEC die Klage erhob.
Was sagt Musk dazu?In einer Erklärung am Donnerstagabend gab sich der Unternehmer enttäuscht: «Diese ungerechtfertigte Aktion der SEC lässt mich zutiefst traurig und enttäuscht zurück. Ich habe immer im besten Interesse von Wahrheit, Transparenz und Investoren gehandelt. Integrität ist der wichtigste Wert in meinem Leben und die Fakten werden zeigen, dass ich dies in keiner Weise gefährdet habe», so Musk.
Wie haben die Anleger reagiert?Geschockt! Im nachbörslichen Handel gab Tesla an der Technologie-Börse Nasdaq um zehn Prozent nach. Aktuell kostet eine Aktie des Elektroautobauers 277 Dollar.
Die Briten wollen in der EU bleiben. Gemäss einer neuen Umfrage hat sich auf der Insel die Meinung verändert. Eine Mehrheit ist heute gegen den Brexit.
Die Briten würden Umfragen zufolge in einem neuen Referendum nicht mehr für den Brexit stimmen. Eine Auswertung ergab eine knappe Mehrheit von 52 zu 48 Prozent für einen Verbleib des Landes in der Europäischen Union. 2016 hatte eine knappe Mehrheit für den Austritt gestimmt. Forscher sagten, der Umfrage-Vorsprung der Brexit-Gegner beruhe vor allem auf den Stimmen derjenigen, die 2016 gar nicht gewählt hätten.
London und Brüssel verhandeln hart über die Modalitäten der Trennung. Premierministerin May hat einen Plan vorgelegt, der sowohl von der EU als auch von ihren innerparteilichen Gegnern kritisiert wird. May hat ein zweites Referendum ausgeschlossen - anders als die oppositionelle Labour-Partei, die sich dafür offen zeigt. (SDA)
Viele Tränen und eine Wutrede: Die dramatische Anhörung vor dem US-Justizausschuss dauerte über zehn Stunden: Christine Blasey Ford (51) wirft Trumps Richterkandidaten Brett Kavanaugh (53) vor, sie vor 36 Jahren missbraucht zu haben. Der Beschuldigte streitet alles ab
Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit: Das wollte Christine Blasey Ford (51) am Donnerstag sagen, als sie zusammen mit Brett Kavanaugh (53) im US-Justizausschuss sass. Die Anspannung war riesig. Denn die Psychologie-Professorin aus Kalifornien wirft dem Kandidaten für das höchste US-Richteramt vor, sie 1982 sexuell missbraucht zu haben.
Schwere Vorwürfe, die der Justizausschuss unter grosser Anspannung beurteilen musste. Denn die erste Abstimmung über Kavanaughs Beförderung steht schon heute Freitag an! Ganz Amerika und insbesondere Millionen Frauen schauten sich deshalb die zehnstündige Anhörung im TV an.
Ford schildert den Vorfall detailliertSchon kurz nach Beginn stellte Ford klar: «Ich bin nicht hier, weil ich das will. Ich fürchte mich sogar. Ich tue das, weil es meine bürgerliche Pflicht ist.» Und dann fing sie an, mit zittriger Stimme das auszusprechen, was sie die letzten 36 Jahre mutmasslich mit sich trug und ihre Panikattacken und Platzängste auslöste.
Im Sommer 1982 ging sie eines Abends nach dem Schwimmen zu Kollegen. Es war ein kleiner Apéro, würde man in der Schweiz sagen. Sie war damals 15-jährig, als sie mit Freunden etwas trank. Man wollte später an eine Party. Doch der damals 17-jährige Brett Kavanaugh und ein weiterer Junge namens Mark Judge seien schon betrunken gewesen.
«Ich wurde in einem Schlafzimmer aufs Bett gedrückt. Als ich um Hilfe schreien wollte, drückte er seine Hand auf meinen Mund», erzählte Ford. Sie habe gar Angst gehabt, er würde sie vergewaltigen oder versehentlich gar töten! Immer wieder hätten die beiden Jungs dabei gelacht.
Sie konnte irgendwann flüchten, die Erinnerungen blieben jedoch. Und sie kamen zusammen mit der Angst hoch, als US-Präsident Donald Trump (72) Kavanaugh nominieren wollte.
Kavanaugh hält WutredeUnd Kavanaugh selbst? Er bestritt, Ford irgendetwas angetan zu haben. In einer flammenden Eröffnungsrede schrie er beinahe durch den Senatssaal: «Ich habe noch nie jemanden sexuell missbraucht.» Zu den Vorwürfen erwähnte er ein anderes angebliches Opfer, das unter Eid aussagte, dass sie ihn nichteinmal kenne.
In seiner Wutrede stellte er sich danach als mediales Opfer dar. Was während der Anhörung zu seiner Beförderung passiere, sei eine «nationale Schande». «Diese koordinierten und bezahlten Versuche, meinen Namen zu zerstören, werden mich nicht vertreiben!», so der angeschlagene Richter-Kandidat schluchzend und ebenfalls den Tränen nahe.
Im Anschluss an seine 45-minütige Rede waren die Senatoren an der Reihe, Kavanaugh zu löchern. Die Demokraten fragten Trumps Richterkandidaten vor allem nach dessen Trinkgewohnheiten zu Schulzeiten. Kavanaugh gab zu, ab und zu einmal über den Durst getrunken zu haben. «Aggressiv war ich aber nie», insistierte der Familienvater immer wieder.
Nicht der erhoffte Durchbruch für die Demokraten
Ford wirkte als Opfer glaubwürdig. Doch auch Kavanaugh beging als «Beschuldigter» keinen ersichtlichen Fehler. Es steht auch nach der Anhörung Aussage gegen Aussage. Und das dürfte für die Demokraten zu wenig sein. Denn schon heute stimmt der Justizausschuss des US-Senats über Kavanaugh ab. Die Republikaner haben mit 11:10 eine hauchdünne Mehrheit.
Übersteht Kavanaugh diese Hürde, kommt es am Dienstag zum Showdown. Dann stimmt der gesamte US-Senat über seine Bestätigung für den Obersten Gerichtshof ab. Die Republikaner stellen nach dem Tod ihres Kult-Senators John McCain (†81) insgesamt 50 Senatoren, die Demokraten 49. Eine einfache Mehrheit genügt auch dort, um Kavanaugh endgültig für den Supreme Court zu bestätigen.
Auch US-Präsident Donald Trump (72) steht weiterhin hinter seinem Kandidaten. «Richter Kavanaugh hat Amerika gezeigt, warum ich ihn nominiert habe«, schrieb Trump am Donnerstagabend (Ortszeit) auf Twitter. «Seine Aussage war stark, ehrlich und fesselnd.» Die Strategie der Demokraten, die Ernennung des Richters für den Supreme Court zu verhindern, sei schändlich, kritisierte der US-Präsident.
Der britische Ex-Aussenminister Boris Johnson hat den Brexit-Kurs von Regierungschefin Theresa May heftig kritisiert. Gleichzeitig präsentierte er einen alternativen Plan zum Austritt Grossbritanniens aus der EU.
Johnsons Vorstoss in einem Gastbeitrag für den «Daily Telegraph» (Freitag) kommt kurz vor Beginn des Parteitags der britischen Konservativen an diesem Sonntag und dürfte als Herausforderung im Kampf um den Posten des Premiers gedeutet werden.
Den sogenannten Chequers-Deal, mit dem May Grenzkontrollen zwischen Grossbritannien und der EU nach dem Brexit verhindern will, bezeichnete Johnson als «moralische und intellektuelle Erniedrigung» für sein Land. Die Verhandlungsführung sei «rückgratlos».
London habe sich in den Brexit-Gesprächen von der EU vorführen lassen. Die vorgezogene Wahl im vergangenen Jahr, bei der May ihre Regierungsmehrheit verlor, sei ein grosser Fehler gewesen. Am schlimmsten sei aber, dass die Regierung es versäumt habe, eine Vision für den EU-Austritt zu entwickeln und keine Vorbereitungen für einen Austritt am 29. März 2019 ohne Abkommen getroffen zu haben.
Johnson: Zahlung der Abschlussrechnung infrage stellenSchwere Vorwürfe macht Johnson der Regierungschefin auch wegen deren Entscheid, der EU die Zahlung einer milliardenschweren Schlussrechnung in Aussicht zu stellen und grundsätzlich einer Notfalllösung zuzustimmen, mit der eine feste Grenze zwischen dem britischen Nordirland und dem EU-Mitglied Irland vermieden werden soll.
Als Alternative schlug Johnson schlug vor, einen erweiterten Freihandelsvertrag mit Brüssel nach dem Vorbild des Abkommens zwischen der EU und Kanada abzuschliessen. Als Druckmittel, um ein «Super-Kanada-Handelsabkommen» zu bekommen, solle London die Zahlung der Abschlussrechnung infrage stellen, so Johnson. Grenzkontrollen in Irland will er durch technische Lösungen verhindern. Notwendige Checks könnten abseits der Grenze stattfinden.
Die britischen Konservativen kommen von Sonntag an für vier Tage in Birmingham zu ihrem Parteitag zusammen. May steht massiv unter Druck: Ihre Brexit-Pläne sind nicht nur in der eigenen Partei umstritten, auch die britische Opposition und die EU-Kommission lehnen sie ab. (SDA)
Gestern wurde das 14. Zurich Film Festival eröffnet. Mit Hollywood-Stars, Politikern und vielen Schweizer Prominenten.
Der grüne Teppich ist ausgerollt. Gestern wehte ein Hauch von Hollywood durch die Limmatstadt. «Lord of the Rings»-Star Viggo Mortensen eröffnete mit seinem neuen Film «Green Book» das 14. Zurich Film Festival. «Ich freue mich auf die atemberaubenden Berge und Wälder hier», sagt er bestens gelaunt. Es sei gut möglich, dass man ihn dieser Tage beim Spaziergang am See antreffe. Im Hoch ist auch der Zürcher Stadtradt Filippo Leutenegger. Er überraschte mit seiner neuen Liebe, der Pädagogin Manuela Gorini.
Solo auf dem Teppich hingegen erschien Moderatorin Christa Rigozzi – in einem selbst designten Kleid. «Mein Mann ist zu Hause und schaut zu unseren Zwillingen», erklärt die Tessinerin, die sich schon jetzt auf Johnny Depp freut, der nächsten Freitag über den Festival-Teppich schreiten wird. Ebenfalls für ein schwarzes Kleid entschied sich Festival-Co-Direktorin Nadja Schildknecht. An einem gemütlichen Kinoabend geniesst sie, «dass dann das Handy ausgestellt ist». Dies war bei ihr die letzten Wochen pausenlos in Betrieb.
Eine optischen Fauxpas leistete sich Ex-Sport-Moderatorin Steffi Buchli. Sie erschien in einem Wirrwarr-Outfit, das eher zu einem Punk-Konzert passt als zu einer glamourösen Opening Party. Unbequem war es noch dazu. «Ich muss ständig aufpassen, dass ich ich nicht darüber stolpere.»
In Plauderlaune war Bundesrat Ueli Maurer. «Mein Lieblingsfilm ist ‹Ueli der Knecht›, auch wenn ich ihn noch nie gesehen habe», witzelt er. Und gesteht: «Ich war seit 20 Jahren nicht mehr im Kino.» Zum Rücktritt seiner Bundesratskollegen Doris Leuthard und Johann Schneider-Ammann meint er ganz cool: «Davon lasse ich mich nicht anstecken, ich trete auch nächstes Jahr wieder an.» Scherzend ergänzt er: «Dass ich bis 2031 bleibe, erachte ich als realistisch.» Dann tauchte er in die Traumwelt Hollywoods ein.
Tiger Woods feiert kurz vor dem Ryder Cup den 80. Erfolg auf der Profi-Tour. Der gebeutelte Held kehrt ins Rampenlicht zurück – eine Geschichte, wie geschaffen für Hollywood.
Der Absturz in die Niederungen der Weltrangliste ist nicht der Tiefpunkt im Leben von Eldrick «Tiger» Woods. Den Tiefpunkt erreicht er im Mai 2017 auf einem Pannenstreifen in der Nähe seines Wohnortes in Jupiter, Florida. Streifenpolizisten finden den erfolgreichsten Golfspieler der Gegenwart um zwei Uhr morgens bewusstlos hinter dem Steuer seines Mercedes, der mit laufendem Motor, zwei platten Reifen und leuchtenden Bremslichtern am Strassenrand steht.
Der 42-jährige Sohn eines Afroamerikaners und einer Thailänderin wird wegen Fahruntüchtigkeit am Steuer und Falschparkens verhaftet. In der Blutprobe finden sich Spuren von Schmerzmitteln, THC, Schlaf- und Beruhigungsmitteln. Das Foto, das die Behörden später veröffentlichen, zeigt einen traurigen Tiger Woods. Nichts in seinem Gesicht erinnert an den brillanten jungen Mann, der 1997 mit 21 Jahren als jüngster Spieler das Masters in Augusta gewann.
Vier Jahre nach dem letzten Turniersieg scheint er am Ende. Vier Rückenoperationen und eine Wirbelkörperverblockung hat er schon hinter sich, eine stationäre Behandlung seiner Pillensucht wird vom Richter angeordnet.
Eine Verurteilung steht nicht zur Debatte, die gesellschaftliche Ächtung nach den Vorgaben der pharisäerhaften amerikanischen Moralstandards bleibt ihm erspart. Die Öffentlichkeit interessiert nur eine Frage: Wann gewinnt er das nächste Turnier?
Auferstehung des gefallenen HeldenWoods ist das Wunderkind, das mit acht Jahren ein Single-Handicap ausweisen kann. Ein Knirps, der in TV-Shows gegen Prominente um die Wette puttet und schon lukrative Sponsorenverträge bekommt.
Als Profi gelingt es ihm, dem Golfsport den Mief des elitären Zirkels aus dem grünen Masters-Jackett zu klopfen. Eine Herausforderung für das weisse Establishment und ein Hoffnungsträger der Minderheiten. Sein Privatvermögen wird auf 750 Millionen Dollar geschätzt, allein an Preisgeldern verdient er mehr als 110 Millionen.
Private Rückschläge wie zuletzt der Skandal in Florida oder auch die unappetitliche Scheidung nach dem Untreue-Skandal 2009 kratzen etwas am Image. Aber es sind eben auch Geschichten, die sie in Nordamerika so lieben und gerne von Hollywood verfilmen lassen: der gefallene Held, der sein Leben ändert und zum Erfolg zurückkehrt.
Als er im letzten Dezember erneut ein Comeback wagt, fragt man sich, ob er noch das Zeug hat, um gegen die neue Weltelite mit ihren weiten Abschlägen mitzuhalten. Der Sieg am letzten Sonntag bei der Tour Championship in Atlanta hat nicht nur diese Frage beantwortet – er hat der Welt auch die Bedeutung vor Augen geführt, die Woods für den Golfsport hat. Die Einschaltquoten steigen im Vergleich zum letzten Jahr um zweihundert Prozent, obwohl zur gleichen Zeit die eigentlich konkurrenzlose NFL ihre Sonntagsspiele überträgt.
Tiger-Mania auch in EuropaAuf dem Weg zum entscheidenden Putt wird Woods von einer brüllenden Masse begleitet. Man möchte hautnah dabei sein, wenn er mit dem 80. Sieg auf der Profitour wieder sportliche Schlagzeilen macht. Er sei ohne Schmerzen und habe sich lange nicht so gut gefühlt wie jetzt, sagte Woods nach seinem Erfolg.
Die Veranstalter des Ryder Cups dürften sich dabei die Hände gerieben haben. Woods wurde von US-Captain Jim Furyk bereits vor Wochen für das Kräftemessen gegen die besten europäischen Golfer an diesem Wochenende in der Nähe von Paris selektioniert.
Die «Tiger-Mania» kommt nach Europa.
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Das ist der Ryder CupDer Ryder Cup findet im Zwei-Jahres-Turnus statt und ist ein Team-Prestigeduell zwischen Golfern aus den USA und aus Europa. Jedes Team stellt 12 Spieler, der Team-Captain bestimmt Aufstellung und Strategie. Innerhalb von drei Tagen werden insgesamt 28 Partien gespielt. Der Sieger jeder Partie bekommt einen Punkt, bei Unentschieden einen halben. Bei Punktgleichheit gilt der Titelverteidiger (diesmal die USA) als Sieger.
Das ist Team EuropaDas ist Team USA
ZÜRICH - Ab Oktober können sich Steuersünder nicht mehr straflos selbst anzeigen. Denn dann startet der automatische Informationsaustausch (AIA). Tausende haben bis zuletzt daher Vermögen nachdeklariert. Es geht um Milliarden an Schwarzgeld.
Aus ein paar Tausend Mark, versteckt auf einem Konto in der Schweiz, wurden Abertausende, Hunderttausende, zum Schluss zehn Millionen Franken. Schwarzgeld. Ein Deutscher hatte es 1920 angelegt, damit spekuliert, es seinem Sohn und der wiederum dem seinen vermacht.
Der ist heute 70 Jahre alt. Nun hat er sich bei der Thurgauer Steuerverwaltung gemeldet und das Schwarzgeld angegeben. Der Mann ist einer von 169 Personen, die sich im Thurgau in diesem Jahr bis zum 14. September selbst als angezeigt haben – kurz bevor die Amnestie für Steuersünder bei Selbstanzeige jetzt ausläuft.
Die gilt seit 2010 – bis einschliesslich 2017 waren laut «NZZ am Sonntag» fast 32 Milliarden Franken nachdeklariert worden. 2018 kommt noch mal ein Batzen drauf: In fünf Kantonen wurden 2018 fast 1,7 Milliarden Franken an nicht deklarierten Vermögen offengelegt, wie eine BLICK-Anfrage bei allen Kantonen zeigt. Mehrere Kantone geben an, dass vor allem Vermögen in Deutschland, Italien und Portugal nachdeklariert wurden. In zehn Kantonen kamen rund 11'200 Selbstanzeigen zusammen.
Milliarden-Nachdeklarationen für 2018 «absehbar»Manche Kantone erfassen die Summe der nachdeklarierten Auslandsvermögen statistisch gar nicht. Andere bereiten die Daten erst 2019 auf. In Appenzell Innerrhoden verweigert der Säckelmeister detaillierte Antworten – sonst könne «aufgrund der engräumigen Verhältnisse» auf «allfällige Personen geschlossen werden».
Dennoch lassen jene Zahlen, die BLICK erhalten hat, klar das Ausmass der Steuerhinterziehung erahnen. Das ist zumindest die Meinung Jakob Rütsches (66), Präsident der Konferenz der kantonalen Steuerverwaltungen: «Es ist jetzt schon absehbar, dass in diesem Jahr mehrere Milliarden Franken an Vermögen nachdeklariert wurden. Das sind schon grosse Summen und eine direkte Folge des automatischen Informationsaustauschs.»
Der startet an diesem Wochenende (siehe Box). Seit 2017 sammelt die Schweiz Daten, die sie nun erstmals mit der EU, Gibraltar und neun anderen Staaten austauscht – darunter Australien und Südkorea. So sollen Fälle wie des FC-Bayern-Präsidenten Uli Hoeness (66), der über ein Schweizer Konto 28,5 Millionen Euro Steuern hinterzogen hatte und dafür ins Gefängnis kam, nicht mehr möglich sein.
Ende der Amnestie für SteuersünderMit dem Beginn dieses Datenaustauschs endet auch die Galgenfrist für Schweizer Steuersünder, die bisher noch hatten straffrei Vermögen nachdeklarieren können. Ab Oktober drohen auch bei Selbstanzeige Bussen.
Dem wollten viele Steuersünder noch rasch entgehen. Von Nidwalden übers Mittelland bis zur Romandie tönt es überall gleich: Wegen des AIA kam es zu einer wahren Rallye an Selbstanzeigen. Dieser «Hype», wie es Jakob Rütsche nennt, sei nun vorbei. «Bis zum nächsten Jahr wird es noch eine kleine Welle an Selbstanzeigen geben.» Wegen Gelder in Liechtenstein. Mit dem tauscht die Schweiz erst im kommenden Jahr Daten aus.
Red Bull ist zum Sport-Imperium geworden. Nun will es den Hockey-Kultklub Ambri-Piotta schnappen.
Was verbindet Beachvolleyballerin Anouk Vergé-Dépré, Ski-Supertalent Marco Odermatt, Schwinger Remo Käser und Ironwoman Daniela Ryf? Ihnen verleiht Red Bull Flügel.
Der Dosenmulti sponsert hierzulande bisher bloss Einzelsportler, doch dies könnte sich bald ändern. Ambri steht auf der Wunschliste von Red Bull! Kultige Energy-Drink-Marke unterstützt kultigen Dorfklub. Liest sich gut, auf den ersten Blick. Doch man kann sich gut vorstellen, welchen Aufschrei das bei den Fans der Biancoblu erzeugen würde, die in ihrer Kurve das Konterfei des Revolutionärs Che Guevara und des Apachen-Häuptlings Geronimo aufhängen.
Denn der Name Red Bull weckt Widerstand, weil er für die Kommerzialiserung des Sports steht. Das erste Beispiel war Austria Salzburg, das 2005 zu Red Bull Salzburg wurde. Dabei wurden Traditionen und Klubfarben in die Dose geschmissen.
Offenbar kam es zu Gesprächen zwischen Ambri und den Bullen. Auf Anfrage will Ambri-Boss Filippo Lombardi von einer Übernahme allerdings nichts wissen und wiegelt ab: «Bestimmt nicht. Nicht durch Red Bull und nicht durch jemand anderes.»
Ambri-Boss Lombardi: «Es gab eine Vorbesprechung»Dass es Gespräche gab, bestreitet der CVP-Ständerat aber nicht. «Es gab eine Vorbesprechung betreffend Arena-Naming, die aber nichts eingebracht hat», sagt Lombardi. Von einer Übernahme des Klubs sei aber nicht die Rede gewesen.
Seit Monaten arbeitet Lombardi daran, die Finanzierung der neuen Arena zu realisieren. Ohne deren Bau hat der Kult-Klub keine Zukunft in der National League. Das neue Stadion soll 2021 bezugsbereit sein und 7000 Zuschauern Platz bieten. Die Gesamtkosten inklusive Rückbau der alten Valascia sollen 53 Mio. Franken betragen.
Finanzhilfe des österreichischen Milliarden-Unternehmens käme den Tessinern sicher zupass. Red Bull engagiert sich, oft erfolgreich, in der Formel 1, im Ski, im Trend- und Extrem-Sport, im Fussball bei Salzburg, Leipzig und New York.
Im Eishockey ist Red Bull mit München und Salzburg in der Champions League vertreten. Die Salzburger profitieren auch vom hochmodernen Leistungszentrum. Von solchen sportmedizinischen und -wissenschaftlichen Einrichtungen können hiesige Vereine bisher nur träumen.
Die Tabelle SpieleTorverhältnisPunkte1. Biel312:292. Zug314:993. Bern39:184. Lausanne310:765. SCL Tigers39:666. ZSC Lions34:747. Ambri37:938. Lugano38:1139. Genf35:8310. Davos35:8311. Lakers33:9012. Fribourg35:140
BERINGEN SH - Die Leidensgeschichte von Andreas «Böby» Fierz will kein Ende nehmen. Eine Mandelentzündung gipfelt in der Amputation seiner beiden Füsse. Jetzt streitet der Dauerpatient um eine IV-Rente.
Über seine zahlreichen Eingriffe führt Andreas «Böby» Fierz (46) akribisch Buch. In den letzten vier Jahren musste sich der Schaffhauser 38 Mal (!) für Operationen unters Messer legen und verbrachte insgesamt 565 Tage in Kliniken.
Die medizinische Horrorgeschichte beginnt für Fierz im Juli 2014: «Ich hatte Schluckweh und Grippesymptome und meldete mich deswegen krank», schildert der Dauerpatient. Bei ihm wird zunächst eine Mandelentzündung festgestellt.
Als er aufwachte, fehlten die Füsse
Aus der Bagatelle entsteht wegen einer Streptokokken-Infektion eine Blutvergiftung, die ein lebensgefährliches Nieren- und Leberversagen nach sich zieht. Fierz wird notfallmässig nach Winterthur ZH geflogen, wo er 25 Tage lang im künstlichen Koma liegt.
«Als ich erwachte, hatte ich keine Füsse mehr! Ich konnte das am Anfang gar nicht richtig fassen. Es war ein Schock», erklärt Fierz. Der Grund für die Amputationen war eine Blutvergiftung, die beim kaufmännischen Angestellten eine Nekrose in den Gliedmassen ausgelöst hatte.
Etliche Operationen folgen: Eingriffe an den amputierten Füssen, aber auch an der Schulter, wo Gewebe abgestorben ist.
«Ich hatte einfach Pech!»Trotz der unzähligen Rückschläge und der Tatsache, dass er ein Leben lang auf Fussprothesen angewiesen sein wird, hadert er nicht mit seiner Situation. Auch mit den medizinischen Leistungen seiner Ärzte ist er zufrieden. «Ich würde in meinem Fall niemals von Ärztepfusch sprechen. Ich hatte einfach nur sehr, sehr viel Pech!»
Umso grösser ist beim geschiedenen Vater einer Tochter (10) der Wunsch nach Gesundheit und Normalität. Doch diese lässt wohl noch einige Zeit auf sich warten.
Ungeduldig wartet Fierz momentan auf seine 39. Operation. «Mein rechter Fuss macht ständig Theater. Jetzt geht es darum, ihn so weit zurückzunehmen wie den linken.»
Fernziel ist die Rückkehr auf den ArbeitsmarktDann, nach weiteren rund drei Monaten Spital- und Reha-Aufenthalt, sei hoffentlich endlich alles gut, so der sehnliche Wunsch des Mannes aus Beringen SH. Denn Fierz will schnellstmöglich wieder in die Berufswelt zurück. Und trotz Prothesen wieder auf eigenen Beinen stehen.
In den ersten zwei Jahren des medizinischen Albtraums konnte er noch Krankentaggeld beziehen. Seither ist er auf Sozialhilfe angewiesen. «Trotz meiner Leidensgeschichte muss ich um meine IV-Rente kämpfen. Ich habe deswegen einen Anwalt eingeschaltet», erklärt Fierz.
Trotz IV-Frust: Fierz bleibt Optimist.Das Problem: Die SVA Schaffhausen schätzt Böby Fierz trotz der Amputationen nicht als unbefristet arbeitsunfähig ein. Spätestens ein Jahr nach seiner Genesung soll er laut Behörden wieder zu 100 Prozent arbeiten.
Das setzte ihm psychisch zu, sagt Fierz offen. «Ich nehme viele Medikamente ein, in meinen Fussprothesen halte ich es nicht ewig aus und auf dem Arbeitsmarkt bin ich nicht mehr der Jüngste», sagt Fierz. Unter diesen Umständen dürfte die Stellensuche ein anspruchsvolles Unterfangen werden.
Darum sei es für ihn ein grosses Anliegen, seine Rückkehr in die Berufswelt selbst bestimmen zu können. «Ich glaube fest daran und bleibe weiterhin optimistisch. Denn es bringt nichts, zu hadern oder in Selbstmitleid zu verfallen.»
BERN - Per Ende Jahr treten Doris Leuthard (CVP) und Johann Schneider-Ammann (FDP) aus dem Bundesrat zurück. Der Doppel-Rücktritt eröffnet den Parteien mehr Spielraum bei der Kandidatensuche. Bei der Wahl am 5. Dezember wirds spannend.
Übernächtigt nehmen National- und Ständeräte am 5. Dezember, kurz vor 8 Uhr, im Ratssaal Platz. Es ist spät geworden in der Nacht der langen Messer, die den Bundesratswahlen vorangeht und in welcher in Absprachen Magistraten gekürt oder verhindert werden – oft aber auch bloss ein geselliges Beisammensein im Berner Hotel Bellevue ist.
Um 8 Uhr unterbricht die neue Nationalratspräsidentin Marina Carobbio (52, SP) das Getuschel im Saal. Sie läutet die Bundesratswahlen ein. Erst werden Doris Leuthard (55) und Johann Schneider-Ammann (66) verdankt und aus dem Saal begleitet. Dann schreitet Carobbio zur Ersatzwahl für den Leuthard-Sitz der CVP.
Gut möglich, dass beim ersten Wahlgang der Name von Bundeskanzler Walter Thurnherr (55) auf dem einen oder anderen Wahlzettel steht, er aber nach vorne geht und erklärt, er stehe nicht zur Wahl. Täte er das nicht und würde er im weiteren Verlauf der Wahl scheitern, wäre er als Kanzler arg angeschlagen.
Im dritten Wahldurchgang sind keine neuen Kandidatennamen mehr zugelassen. Solange keiner das absolute Mehr, also mindestens die Hälfte aller gültigen Stimmen plus eine Stimme erreicht, scheidet nun der Kandidat mit der geringsten Stimmenzahl aus.
Dieses Prozedere wiederholt sich, bis jemand gewählt ist.
Doppelrücktritt bietet mehr SpielraumDas eine oder andere FDP-Mitglied dürfte sich schon heute überlegen, wen er für die Christdemokraten auf den Wahlzettel schreibt, um die Kronfavoritin der Freisinnigen, Ständerätin Karin Keller-Sutter (54, SG) zu verhindern und die eignen Chancen zu erhöhen.
So lässt der Doppelrücktritt die Herzen der Möchtegernbundesräte höherschlagen. Plötzlich gibt es Spielraum! Doch dem sind Grenzen gesetzt: Die regionale Herkunft und das Geschlecht werden entscheidende Faktoren sein.
Es hat sich eingebürgert, der Bundesversammlung eine Kandidatenauswahl zu präsentieren. So dürften beide Parteien mit einem Zweier- oder Dreierticket antreten, auf dem je mindestens eine Frau zur Wahl steht.
CVP: Gute Chancen für Zentralschweizer
Anbieten würde sich, dass die CVP Andrea Gmür-Schönenberger (54) aufs Ticket setzt, obwohl sie noch nicht lange im Parlament ist. Doch als Luzernerin würde sie dem Anspruch der Zentralschweiz gerecht. Weil sie im Parlament aber noch nicht so vernetzt ist, sind ihre Wahlchancen gering. Das Attribut «ehemalige Bundesratskandidatin» könnte ihr im kommenden Herbst aber zur Wiederwahl in den Nationalrat verhelfen.
Gute Chancen auf einen Platz auf dem Ticket hat auch Vize-Fraktionschefin Viola Amherd (56). Sie kommt aber aus dem Wallis. Und sie politisiert am linken CVP-Rand, was ihre Chancen bei der stimmenstarken SVP schmälert.
Unter den Männern, die es aufs CVP-Ticket schaffen könnten, sind die Zentralschweizer Ständeräte Erich Ettlin (56, OW) und Peter Hegglin (57, ZG). Hegglin bringt als früherer Finanzdirektor Regierungserfahrung mit, und er könnte als gelernter Landwirt und Präsident der Milchbauern bei der Bauernlobby punkten.
Ettlin wiederum hat 2015 als politischer Quereinsteiger den Ständeratssitz geholt und sich in der Fraktion einen guten Namen als seriöser Schaffer erarbeitet. Als möglicher Kandidat wird zudem Pirmin Bischof (59, SO) gehandelt, dem aber wie Amherd die falsche Herkunft im Weg stehen könnte.
Zudem werden noch Namen von Ostschweizer CVPlern herumgereicht: Ständerätin Brigitte Häberli (60, TG) etwa, die aber eher verzichten dürfte. Oder Nationalrat Daniel Fässler (58, AI), der aber ebenfalls eher abwinkt.
Und es werden auch Regierungsräte wie der St. Galler Benedikt Würth (50) oder die Zürcher Regierungsrätin Silvia Steiner (60) in die Runde geworfen. Aus dem Rennen genommen haben sich CVP-Chef Gerhard Pfister (55) und Ständerat Stefan Engler (58).
Wer verhindert Karin Keller-Sutter?Wenn auf dem Ticket der FDP nicht der Name Keller-Sutter, genannt KKS, stünde, wäre es eine riesige Überraschung. Macht den CVP-Sitz ein Kandidat oder eine Kandidatin aus der Zentralschweiz, ist die Bahn frei für die St. Gallerin.
Verhelfen aber KKS-Verhinderer einem Ostschweizer zur Nachfolge Leuthards, könnte es peinlich für die FDP werden. Denn wenn am Mittwochmittag das neue FDP-Bundesratsmitglied männlich ist, hat die Staatsgründerpartei ein Imageproblem.
Das kann sie sich ersparen, wenn sie mit einem reinen Frauenticket antritt. So ist es gut möglich, dass neben KKS der Name der Zürcher Regierungsrätin Carmen Walker Späh (60) oder der Nationalrätin Regine Sauter (52, ZH) auf dem Ticket steht.
Und falls für die CVP tatsächlich jemand aus dem Osten der Schweiz das Rennen macht, ist es dennoch nicht ausgeschlossen, dass KKS durchmarschiert. Denn nach zwei Bernern im Bundesrat kann keiner zwei Ostschweizer als No-Go bezeichnen.
Die US-Börsenaufsicht hat Klage gegen den Unternehmer Elon Musk eingereicht. Sie wirft ihm Wertpapierbetrug vor.
Die US-Börsenaufsicht hat Klage gegen den Unternehmer Elon Musk eingereicht. Sie wirft ihm Wertpapierbetrug vor durch Falschaussagen, als es um einen möglichen Börsen-Exit seiner Firma Tesla ging. Die Aktie des Autoherstellers fiel im ausserbörslichen Handel um rund sechs Prozent.
++ Update folgt ++
Der FC Zürich entführt dank eines Joker-Tors von Ceesay und einem herausragenden Brecher drei Punkte aus dem Wallis. Bei Yakins erstem Auftritt auf der Sion-Bank scheitert der Tabellenletzte auch an der eigenen Chancenauswertung.
Das Spiel: Bitteres Yakin-Debüt an der Sittener Seitenlinie. Ein lahmer Kick im Tourbillon endet furios. Schlusslicht Sion scheitert an der eigenen Ineffizienz vor dem FCZ-Kasten. Tragische Figur dabei: Nasser Daoudou. Der Youngster vergibt gleich vier Top-Chancen. Der FCZ? Beginnt erst nach dem Itaitinga-Ausgleich mit Fussballspielen. Zuvor grenzt ihre Spielgestaltung eher Arbeitsverweigerung, als Super-League-Kampf. Die Zürcher entführen dank Joker Ceesay und einem brillanten Brecher drei Punkte aus dem Wallis. Besonders bitter für Sion: Vor dem entscheidenden Treffer fällt Adryan im FCZ-Strafraum - Schiri Jaccottet winkt ab. Eine umstrittene Szene, aber symbolisch für den bisherigen Saisonverlauf der Walliser.
Die Tore:
0:1, 38. Minute | Salim Khelifi | Pa Modou bringt einen guten Ball zur Mitte. Khelifi knallt den Ball direkt an den Pfosten. Glücklich: Der Ball landet vor den Füssen des 24-Jährigen, im zweiten Versuch zappelt das Leder im Netz.
1:1, 79. Minute | Itaitinga | Der Joker kommt, sieht und trifft! Vier Minuten steht der Neo-Sittener auf dem Feld, eine abgelenkte Kasami-Flanke landet vor den Füssen des Debütanten. Bangura agiert zu wenig aggressiv. Ein Schritt in Richtung Tor und Itaitinga versenkt unten rechts. Keine Chance für Brecher.
1:2, 91. Minute | Assan Ceesay | Die einzige schöne FCZ-Aktion entscheidet die Partie. Rüegg tankt sich über rechts durch und spielt auf Marchesano, weiter zu Kololli. Der Flügel legt direkt auf Ceesay. Der Neo-FCZler beweist seinen Torriecher und steht goldrichtig. Sein erster Treffer für die Zürcher.
Der Beste: Yanick Brecher. Der FCZ-Goalie hält bis auf das 1:1 alles, was Sion auf seinen Kasten abfeuert. Teilweise spektakulär!
Der Schlechteste: Birama Ndoye. Der Sion-Verteidiger ist beim Gegentor von Salim Khelifi gleich zweimal nicht im Bild.
Das gab zu reden: Der neue Sion-Trainer Murat Yakin wartet bei seinem Debüt an der Seitenlinie mit einer Überraschung auf: Offensivmann Pajtim Kasami, der Spieler mit den meisten Torschüssen der Liga (29), sitzt nur auf der Bank. Wie auch Ex-Arsenal- und Barcelona-Star Alex Song. Kasami kommt dann in der 64. Minute ins Spiel.
So gehts weiter: Die englische Woche lässt den beiden Teams keine grossen Verschnaufpausen. Der FC Zürich empfängt am Sonntag Aufsteiger Xamax. Sion reist in die Innerschweiz zum FC Luzern.
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Sion – Zürich 1:2 (0:1)
Tourbillon – 8000 Fans – SR: Jaccottet
Tore: 38. Khelifi (Pa Modou) 0:1. 79. Itaitinga 1:1. 90. Ceesay (Kololli) 1:2.
Sion: Fickentscher; Maceiras, Neitzke, Ndoye, Lenjani; Kouassi; Mveng, Grgic, Toma; Djitté, Daoudou.
Zürich: Brecher; Rüegg, Bangura, Maxsö, Pa Modou; H. Kryeziu, Palsson; Khelifi, Domgjoni, Kololli; Odey.
Bemerkungen:
Sion ohne Mitrjuschkin, Kukeli, Angha, Carlitos, Acquafresca, Abdellaoui (alle verletzt).
Zürich ohne Aliu, Rohner, Kempter, Sauter (alle verletzt).
38. Pfostenschuss Khelifi.
Gelb: 13. Pa Modou (Foul). 14. Grgic (Foul). 68. Brecher (Zeitspiel). 74. Maxsö (Foul).
Einwechslungen:
Sion: Adryan (57. für Mveng). Kasami (64. für Daoudou). Itaitinga (75. für Grgic).
Zürich: Ceesay (69. für Odey). Marchesano (83. für Domgjoni). Nef (93. für Ceesay).
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Neu-Bachelor Clive Bucher führt ein eigenes Finanzberatungsunternehmen. Für seine Firma verheisse seine Teilnahme an der 3+-Kuppelshow nichts Gutes, sagen Experten.
Schon wieder Kritik für den neuen 3+-Rosenkavalier Clive Bucher (26): Nachdem bereits seine «Bachelor»- und «Bachelorette»-Gschpänli monierten, er würde zu sehr protzen, sehen Experten nun einen Imageschaden auf seine Firma zukommen.
Laut dem TV-Sender gründete der Aargauer Muskelprotz bereits mit 24 Jahren sein eigenes Finanzberatungsunternehmen, das er bis heute als CEO leitet, bietet dort laut Website unter anderem Altersvorsorge, Vermögensaufbau oder Versicherungen an – Dienstleistungen, für die er Vertrauen und Zuverlässigkeit verspreche, sagt Imageberaterin Susanne Zumbühl zu BLICK.
«Viele Menschen sehen diese Kombination nicht so locker»Sie hat sich Buchers privaten und beruflichen Auftritt angesehen und fragt sich jetzt: «Wie verträgt sich das mit dem Bachelor?» Bucher mache einen Riesenspagat zwischen seinem Unternehmen und der Zurschaustellung im TV. «Hoffen wir, dass es ihm beruflich nicht schadet», sagt sie dazu. «Viele Menschen sehen diese Kombination nicht so locker, vor allem wenn es sich um eigene Geldinvestitionen handelt.»
Auch Imageberater und Markenexperte Stefan Vogler ist skeptisch. «Die Teilnahme von Clive Bucher in dieser Sendung ist für das Image seines Finanzberatungsunternehmens, welches für Seriosität stehen sollte, kaum förderlich», gibt er zu bedenken. Nur einen Vorteil habe sein TV-Auftritt: «Die Bekanntheit steigt natürlich.» (wyt)
Die niederländische Polizei hat nach eigenen Angaben einen grossen Terroranschlag vereitelt. Sieben Personen konnten festgenommen werden, teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstagabend in Rotterdam mit.
Die niederländische Polizei hat nach eigenen Angaben einen grossen Terroranschlag vereitelt. Die Anti-Terroreinheit der Polizei habe sieben Personen festgenommen, teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstagabend in Rotterdam mit.
«Eine terroristische Zelle ist ausgeschaltet worden», sagte Justizminister Ferdinand Grapperhaus am Abend in Den Haag. Die Vorbereitungen zu dem möglichen Anschlag sollen weit fortgeschritten gewesen sein.
Die Verdächtigen wollten laut den Ermittlern Maschinengewehre und Bombenwesten einsetzen, damit es «bei einer Grossveranstaltung möglichst viele Opfer» gibt. Ausserdem sollte eine Autobombe zum Explodieren gebracht werden. Details zum mutmasslichen Ziel des Anschlags wurden nicht genannt.
Die Verdächtigen hatten einen Wohnsitz in den Niederlanden. Sie waren am späten Nachmittag in Arnheim im Osten des Landes nahe der deutschen Grenze beziehungsweise in Weert im Südosten festgenommen worden. Bei der Aktion waren 400 schwer bewaffnete Beamte beteiligt und Helikopter eingesetzt worden.
Waffen gefundenNach einem Hinweis des Geheimdienstes waren die Ermittlungen bereits im April gestartet worden. Im Zentrum der Gruppe soll demnach ein 34-jähriger Mann aus dem Irak stehen. Der Mann mit Wohnsitz in Arnheim war im April ins Visier der Ermittler geraten. Er war bereits 2017 verurteilt worden für den Versuch, ins Kampfgebiet der Terrormiliz IS zu reisen.
Das Alter der übrigen Verdächtigen gab die Staatsanwaltschaft mit 21 bis 34 Jahren an. Einzelheiten zu dem geplanten Anschlag und den Verdächtigen nannte die Staatsanwaltschaft nicht. Die Ermittlungen dauern noch an.
Die Verdächtigen waren nach Angaben der Ermittler auf der Suche nach Kalaschnikows, Pistolen, Handgranaten, Bombenwesten und Grundstoffen für die Herstellung einer Autobombe. Bei ihrer Festnahme stellte die Polizei fünf Handfeuerwaffen sicher. Die Festgenommenen sollten am Freitag dem Haftrichter in Rotterdam vorgeführt werden. (SDA)
Skylar (10) wurde in den USA von einem 16-Jährigen tätowiert, während seine Mutter die Szene filmte. Auf Facebook ist sie nun heftiger Kritik ausgesetzt. Auch die Polizei hat sich eingeschaltet, doch scheint sie in diesem Fall machtlos zu sein.
Der zehnjährige Skylar läuft seit einiger Zeit mit einem schwarzen Tattoo am rechten Oberarm herum. Doch das «S» ist nicht etwa ein Aufkleber aus einem Kaugummi, sondern waschechte Tinte, die unter die Haut geritzt wurde. Seine eigene Mutter Nikki Dickinson hat ihrem Sohn das Tattoo nicht nur erlaubt, sondern filmte den ganzen Prozess auch noch.
Ein Mann namens Storm Harrington postete die Aufnahme am Montag auf Facebook. Seither geht es viral und die Mutter steht unter Beschuss.
Das Video zeigt Skylar auf dem Schoss von Justice Oyer, die selbst zwei Söhne hat. Der 16-jährige Kyle Richardson tätowiert den Jungen. Er trägt dabei nicht mal Handschuhe. Der Zehnjährige scheint mit den Schmerzen gut klarzukommen. Dennoch fragt er mehrmals, ob sie «fertig sind». Aufgenommen wurde die kuriose Szene bei der Mutter zu Hause in Bellefontaine im US-Bundesstaat Ohio.
Polizei ist eingeschaltetDie Polizei untersucht den Fall. Wie ABC6 berichtet, hätten die Beamten den Jungen zu Hause besucht und keine Notsituation festgestellt. «Der Junge hat gesagt, er habe um das Tattoo gebeten», sagt der Polizist Rick Herring.
Storm Harrington wirft der Mutter dagegen vor, unverantwortlich zu handeln. «Er ist nicht alt genug, um zu wissen, was er will, oder um solche Entscheidungen zu treffen», schreibt er.
Auch Skylars Cousine Jaedyn Ford äussert sich auf Facebook. «Ich bin angewidert», schreibt sie. Die Frau bittet die Leute, die Bilder zu teilen, damit sie Skylar seiner «Monster-Mutter» wegnehmen kann. Sie schreibt entgegen Polizei-Angaben von einem neun-jährigen Skylar, der Tätowierer soll ihr zufolge erst 15 Jahre alt sein.
Kein Mindestalter für TattoosAuch die Mutter von Justice Oyer mischt sich in die Diskussion ein. «Justice hat eine schlechte Entscheidung getroffen, indem sie sich in die Sache involvieren liess. Aber sonst hat sie nichts Falsches gemacht», postet sie auf Facebook. Ihre Tochter habe seit der Veröffentlichung des Videos offenbar viele böse Nachrichten erhalten. «Jeder tut so, als ob er nie eine falsche Entscheidung im Leben getroffen hätte», schreibt die Mutter weiter.
Ob Nikki Dickinson belangt werden kann, ist unklar. Die Polizei ist sich unsicher, womit sie die Mutter belasten soll. Denn in Ohio ist es für Kinder unter 18 illegal, sich tätowieren zu lassen. Ausser, die Eltern erlauben es. Ein Mindestalter gibt es nicht. Die einzige Bedingung ist, dass die Eltern dabei sind. (man)
BERN - 2011 scheiterte Toni Brunner (SVP) mit seiner Ständeratskandidatur. Daran sei Karin Keller-Sutter (FDP) mitschuldig, heisst es in der SVP. Wird sie in den Bundesrat gewählt, könnte sie der SVP doch noch den Weg zum St. Galler Ständeratssitz ebnen.
Noch ziert sich Karin Keller-Sutter (54) und lässt offen, ob sie als Bundesrätin kandidieren will. Support erhält sie aber von ihrem Ständeratskollegen Paul Rechsteiner (66): «Wir arbeiten bei unterschiedlichen politischen Grundansichten sehr gut zusammen», lobt sie der SP-Mann. «Aus St. Galler Sicht wäre es ausgezeichnet, wenn sie das Rennen machen würde. Das wäre eine einmalige Chance.»
Rechsteiner hat seine Worte vorsichtig abgewogen. Im Wissen darum, dass zu viel Lob des Gewerkschaftsbosses der FDP-Frau mehr schaden als nützen könnte.
Ärger wegen Brunner-NichtwahlNicht zu Unrecht: Gerade in der SVP gibt es Vorbehalte gegenüber Keller-Sutter. Nicht unbedingt inhaltlich, politisiert sie doch mit einem klaren FDP-Profil. Und 2005 hatte sie an der Seite von Christoph Blocher (77) für ein verschärftes Asylgesetz gekämpft.
So sind es mehr persönliche Animositäten, welche die Skepsis begründen. Zerrüttet ist das Verhältnis zwischen Keller-Sutter und der SVP seit 2010. Damals liess die SVP sie bei der Bundesratswahl im Regen stehen und setzte auf einen eigenen Kandidaten. Johann Schneider-Ammann (66) machte das Rennen.
2011 im St. Galler Ständeratswahlkampf kam die Retourkutsche: Keller-Sutter marschierte im ersten Wahlgang durch und verzichtete auf eine Wahlempfehlung für SVP-Mann Toni Brunner (44). Dieser musste sich im zweiten Wahlgang Rechsteiner geschlagen geben. Das war eine politische Sensation. Die SVP gab Keller-Sutter eine Mitschuld daran. Das Szenario wiederholte sich 2015: Diesmal hatte SVP-Nationalrat Thomas Müller (65) das Nachsehen.
SVP könnte Ständeratssitz holenDie Nähe zu Rechsteiner tragen ihr in der SVP-Fraktion noch manche nach. Brunner selbst will sich nicht dazu äussern. Dafür findet SVP-Nationalrat Roland Rino Büchel (52, SG) klare Worte: «Das jetzige Ständeratsduo präsentiert sich selbst als Dreamteam. Dabei ist Keller-Sutter an der Seite Rechsteiners nach links gerutscht, das zeigt der katastrophale AHV-Steuer-Lotterdeal.» Wen er wählt, will er aber erst entscheiden, wenn alle Kandidaturen auf dem Tisch liegen.
Mit gutem Grund: Mit einer Wahl in den Bundesrat könnte Keller-Sutter ihre «Schuld» quasi tilgen. Wird ihr Ständeratssitz nämlich frei, hat die SVP realistische Chancen, diesen zu erobern. Valable Kandidaten hätte die SVP jedenfalls einige: Toni Brunner, wenn er denn will. Er sei lieber Bauer und Gastwirt, heisst es aber parteiintern. Denkbare Optionen wären auch Brunners Lebenspartnerin Esther Friedli (41), SVP-Regierungsrat Stefan Kölliker (48) oder Nationalrat Büchel.
«Das wäre ein positiver Nebeneffekt», meint SVP-Nationalrätin Barbara Keller-Inhelder (50, SG) zu diesem Szenario. Sie steht einer Bundesratskandidatur von Keller-Sutter positiv gegenüber. Als Kantonsrätin hatte sie die damalige FDP-Regierungsrätin direkt erlebt. «Sie hat gute Arbeit geleistet. Stand heute würde ich sie jedenfalls wählen.»
Mit dem Ständeratsszenario im Hinterkopf dürfte es weiteren SVP-Vertretern merklich leichter fallen, Keller-Sutter auf den Wahlzettel zu schreiben. Mit heute bloss fünf Ständeräten hat die Partei im Stöckli nämlich noch viel Nachholbedarf.
SVP-Rösti: «Bürgerliche Mehrheit bewahren»SVP-Chef Albert Rösti (51) weist solch wahltaktische Überlegungen allerdings weit von sich. «Ein solcher Blick in die nächste Geländekammer hat für uns keinen Einfluss auf die Bundesratswahl. Entscheidend ist letztlich, welcher Kandidat unseren Positionen am nächsten steht», sagt Rösti.
Sein Ziel: «Wir müssen die jetzige bürgerliche Mehrheit im Bundesrat bewahren.» Ob das mit Keller-Sutter der Fall wäre, lässt er vorerst unbeantwortet.