HAMBURG - Der Steinway-Flügel wird digital: Das Modell Spirio merkt sich jeden Tastendruck eines Pianisten. Weltstars lassen sich so via App ins Wohnzimmer locken.
Das Instrument wiegt beinahe eine halbe Tonne. Aus ihm ertönt federleichte Musik. Lang Lang spielt die «Nocturnes» von Frédéric Chopin; piano ma non troppo. Die Komposition gehört zu den Paradestücken des chinesischen Superstars der Klassik – bloss: Lang Lang sitzt gar nicht da. Der Klavierstuhl ist leer. Die Tasten des Steinway-Flügels bewegen sich wie von Geisterhand.
Der Flügel, der vor uns steht, ist das Nonplusultra, was der Markt zu bieten hat. Spirio heisst das neuste Produkt des Klavierherstellers Steinway & Sons, diesen Sommer lanciert. Die Firma beherrscht schon jetzt den Markt für Flügel – 96 Prozent aller Konzertsolisten spielen auf einem Steinway. Wer derart dominiert, hat sich selber zum grössten Konkurrenten Innovation ist gefragt. Zwar ist das selbstspielende Piano keine neue Idee – der mechanisch betriebene Kasten im Saloon gehört zum Westernfilm wie Cowboy und Indianer.
Das Spirio allerdings ist die Heirat von Digitalisierung und 165-jähriger Tradition. Noch immer wird jeder Steinway-Flügel in geduldiger Handarbeit während eines Jahres aus 12 000 Einzelteilen zusammengebaut. Noch immer wird das Mahagoni-Holz zwei Jahre lang an der Luft getrocknet, ehe es in die charakteristische Flügelform gebogen wird. Neu aber ist der Flügel auch ein Computer. Die Software misst und speichert mit 800 Signalen pro Sekunde den Druck und die Geschwindigkeit, mit denen der Pianist die Taste drückt. So kann Spirio das Fortissimo eines Vladimir Horowitz bei Tschaikowskis erstem Klavierkonzert vom Fortissimo eines Glenn Gould unterscheiden. Natürlich merkt sich Spirio auch das Spiel eines ehrgeizigen Klavierschülers oder des Enkelbubs im Kindergartenalter, der taktlos auf die Tasten prügelt.
1836 baute Tischler Heinrich Engelhard den ersten FlügelAls Lang Lang hörte, wie der Spirio seine Interpretation von Chopins «Nocturne» wiedergab, sagte er: «Das bin ja ich!» Steinway ist, auch wenn der Name etwas anderes vermuten lässt, eine deutsche Gründung. Der Tischlermeister Heinrich Engelhard Steinweg baut 1836 seinen ersten Flügel. 1850 wandert er in die USA aus und nennt sich fortan Steinway. Das Geschäft blüht, 1880 gründet er eine Steinway-Fabrik in Hamburg. Das transatlantische Business gerät nur zweimal unter Druck: während der Grossen Depression in den 30er-Jahren und in der Nazizeit. In der grossen Wirtschaftsbaisse musste das Werk in den USA für zwei Jahre schliessen und den Klavierbestand verkaufen. Die Manufaktur in Hamburg wurde vom Dritten Reich als «Feindvermögen» eingestuft und 1941 unter Aufsicht eines deutschen Treuhänders gestellt. 1943 zerstörte ein Bombenangriff die alte Hamburger Steinway-Fabrik. In Amerika wurde Steinway während des Krieges dazu verknurrt, statt Pianos Segelflugzeuge und Särge zu produzieren.
Mittlerweile ist die Steinway-Welt wieder im Lot. Die zwei Produktionsstätten in Hamburg und New York laufen auf Hochtouren. Durchschnittlich werden an der Alster jährlich rund 1200 Instrumente hergestellt. In Asien sind neue Märkte entstanden. Allein in China werden Heerscharen von Kindern an den Tasten getrimmt.
Eine Nachfrage existiert freilich auch in der Alten Welt – wer in seinem Fuhrpark bereits einen Bentley, zwei Porsches (einer für sie, einer für ihn) und einen schwarz lackierten Defender gegen die Midlife Crisis stehen hat, kauft sich eine Yacht. Wem dies zu obszön ist und lieber Kultiviertheit demonstrieren will, bestellt sich einen Spirio: Zum Gläschen Dom Perignon an der herbstlichen Soiree in der Villa mit Sichtbeton spielt via App Diana Krall eine Jazz-Session.
Drei Jahre dauert die Produktion eines Spirio bei SteinwayPrivatkunden machen aber nur einen kleinen Teil aus – Steinway beliefert vor allem institutionelle Kunden: Konzerthäuser, Kulturzentren, Musikschulen. Natürlich steht auch in der «Elfi» ein Steinway, das ist Ehrensache. «Elfi» ist der Übername, mit dem die Hamburgerinnen und Hamburger das neuste Wahrzeichen ihrer Stadt, die Elbphilharmonie, nennen – mit einer Mischung aus Stolz und leichter Ermattung ob der scheinbar nicht enden wollenden Jahre, bis der Kulturtempel am Hafen eingeweiht wurde. Hohe Preise kennt man in der Hansestadt: Statt der ursprünglich budgetierten Baukosten von 77 Millionen berappten die Steuerzahler 866 Millionen Euro.
Der Preis für einen Spirio wirkt da im Vergleich geradezu bescheiden: Er bewegt sich zwischen 75 000 und 160 000 Euro – das bei einer dreijährigen Produktionszeit und grundsolider Handarbeit. Nach oben gibt es keine Grenzen, die Firma berücksichtigt jeden noch so originellen Einzelwunsch. Bei der Tour durch die Werkhallen in Hamburg erzählt ein Mitarbeiter von einem asiatischen Kunden, der für seine Tochter einen pinken Steinway mit Glitzerverzierung anfertigen liess. Seit 1989 verzichtet man auf den Gebrauch von Elfenbein für die Tasten.
Ein Flügel, der ein Computer ist; ein Computer, der ein Flügel istDer milliardenschwere Hedgefondsmanager John Paulson geht noch einen Schritt weiter: Aus Freude an der Musik kauft er nicht einen Spirio, sondern gleich den ganzen Steinway-Konzern. Seit 2013 gehört Steinway & Co. Inc dem Amerikaner.
Lang Lang jedenfalls ist bescheiden, wenn man an die Ansprüche mancher Klienten denkt. In einem Interview mit der «Zeit» freut er sich wie ein Kind, als ihm die Journalisten ein Plastikspielzeug schenken: «Ein Transformer! Wie cool! Da habe ich heute Abend was zum Spielen.» Nun ist der Chinese als Datensignal selber in einem Gerät verewigt, das eine Art Transformer auf höherem Niveau ist – ein Flügel, der ein Computer ist; ein Computer, der ein Flügel ist.
In ihrem Bericht bestätigen Experten den Befund aus dem Sommer: Vom ehemaligen Munitionslager Mitholz geht eine weit grössere Gefahr aus als über 70 Jahre lang geglaubt. Massnahmen sind mittel- und langfristig notwendig.
Die Experten bestätigen: Vom früheren Munitionsdepot Mitholz geht eine viel grössere Gefahr aus, als man viele Jahre lang meinte. Zu diesem Ergebnis kommt ein Expertenbericht, der am Montagabend den Anwohnern vorgestellt wurde. Auch der Bundesrat ist entsprechend informiert worden.
Der Befund deckt sich mit den Einschätzungen von Ende Juni. Damals war der Bevölkerung in Kandergrund BE eröffnet worden, dass das ehemalige Munitionslager, das Ende 1947 explodiert war, noch immer höchst gefährlich ist für die Talbewohner. Denn unter Stein und Schutt liegen nach wie vor Hunderte Tonnen Sprengstoff – darunter 50-Kilo-Fliegerbomben.
Keine Sofortmassnahmen notwendigEine kleinere Explosion – rund einer Tonne Sprengstoff entsprechend – kann sich laut dem Bericht alle 300 Jahre ereignen; eine grössere – rund zehn Tonnen Sprengstoff entsprechend – alle 3000 Jahre. Ausgelöst werden könnten diese durch Felsstürze im zerklüfteten Berginnern, Erschütterungen durch Erdbeben oder Sprengarbeiten, chemische Reaktionen an den Zündern oder durch Selbstentzündung von Brandgranaten.
Die Experten sind aber zur Einsicht gelangt, es bestehe keine akute Notwendigkeit, um zum Schutz der Bevölkerung Sofortmassnahmen zu ergreifen. Und auch für die Zufahrtstrasse nach Kandersteg sowie die Bergstrecke der BLS-Bahn seien zurzeit keine Massnahmen nötig.
Mittel- und langfristig sind Massnahmen nötigLaut den Behörden sind jedoch mittel- bis langfristig Massnahmen nötig, um die Risiken so weit als möglich zu beseitigen. Zu diesem Zweck hat der Bundesrat eine Arbeitsgruppe fürs weitere Vorgehen eingesetzt. Diese arbeitet seit August unter der Leitung von Brigitte Rindlisbacher. Zu ihren Aufgaben gehöre insbesondere, weitergehende Untersuchungen wie etwa ein geologisches Gutachten vorzunehmen, konkrete Massnahmen zur Senkung des Risikos für die Umgebung zu prüfen oder rechtliche Folgen zu klären.
Parallel zu diesen Arbeiten hat das VBS den vollständigen Expertenbericht zur Risikoanalyse dem Bundesamt für Umwelt (Bafu) zur unabhängigen Beurteilung unterbreitet. Wegen der Komplexität und der speziellen Situation mit der verschütteten Munition wird das Bafu ebenfalls externe Experten zur Prüfung hinzuziehen. Deren Ergebnis soll im Frühling 2019 vorliegen.
Im Sommer Militärapotheke und Truppenlager geschlossenWie schon Ende Juni wurde der Bundesrat auch an seiner Sitzung vom 28. September über den vollständigen Expertenbericht informiert. Als Sofortmassnahme hatte er im Sommer beschlossen, die Truppenunterkunft des Militärs und ein Lager der Armeeapotheke, die in unmittelbarer Nähe zu den Munitionsrückständen liegen, sofort zu schliessen. Wäre es zu einer Explosion von zehn Tonnen Sprengkraft gekommen, hätte wohl niemand in der Unterkunft überlebt.
Die Zugerinnen und Zuger erfuhren erst am Wahlsonntag, was hinter der Justizaffäre ihres Regierungsrats Beat Villiger steckt: ein uneheliches Kind. Doch sie stärken Villiger den Rücken.
«Zwei bis drei Tage» will sich der am Sonntag im Amt bestätigte Zuger Regierungsrat Beat Villiger (61) Zeit lassen. Dann will er bekannt geben, ob er die Wahl annimmt, die er mit dem drittbesten Ergebnis aller Kandidaten abgeschlossen hat.
Die Wiederwahl des CVP-Politikers ist nicht unumstritten, seitdem publik geworden ist, dass Villiger nicht nur ins Visier der Luzerner Staatsanwaltschaft geraten war, sondern auch noch eine uneheliche Tochter hat.
«Er wollte seine Familie schützen»Für die Zugerinnen und Zuger allerdings ist die Sache klar: Sie stehen hinter ihrem Sicherheitsdirektor. Wie eine BLICK-Umfrage zeigt, finden die meisten, die Affäre und die uneheliche Tochter seien Villigers Privatsache. «Er hat seine Arbeit ja immer super gemacht», sagt etwa Kari Putscher (58).
Viele, wie Ahmed Mehila (21), haben auch Verständnis, dass Villiger das Kind jahrelang verheimlicht hat. «Er wollte seine Familie schützen.» Für Constanze Pertoll (45) zeigt die Affäre nur, «dass er ein Mensch ist wie wir alle». Nur eine Dame findet, er sollte auf das Amt verzichten. «Seinetwegen. Denn dann würde der Druck sicher nachlassen», sagt Edith Pastorino (72).
Mit einer Autofahrt fing alles anIns Visier der Staatsanwaltschaft geriet Villiger, weil eine Bekannte des Politikers 2017 zweimal mit dessen Auto angehalten worden war. Die Frau besass jedoch keinen gültigen Führerschein. Später präsentierte sie plötzlich einen Kaufvertrag, laut dem sie das Auto im Frühsommer Villiger abgekauft haben soll.
Der Verdacht kam auf, dass Villiger und seine Bekannte den Vertrag nachträglich aufgesetzt und rückdatiert hatten. Es hätte auf Urkundenfälschung hinauslaufen können. Im Frühling 2018 hatte die Staatsanwaltschaft die Untersuchung jedoch rechtskräftig eingestellt.
Am Wahlsonntag machte der SonntagsBlick publik, dass Villiger mit der Bekannten vor Jahren eine Affäre hatte und aus dieser Zeit ein gemeinsames Kind hervorging. (pt/sf)
Toulouse – Der Franzose Guillaume Faury soll neuer Chef des europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzerns Airbus werden. Der Verwaltungsrat nominierte den bisherigen Chef der Verkehrsflugzeugsparte am Montag als Nachfolger des Deutschen Tom Enders, wie Airbus am Abend mitteilte.
Der 50-Jährige soll das neue Amt im kommenden Frühjahr antreten. Faury galt bereits als Kronprinz für den Gesamtkonzern, seit er im Februar die Führung des grössten Airbus-Geschäftsbereichs von Fabrice Brégier übernommen hatte. Vorher war er Chef der Helikopter-Sparte.
Enders (59) hatte Ende 2017 angekündigt, dass er nach dem Ablauf seines Vertrags keine neue Amtszeit anstrebt. Der von Korruptionsermittlungen erschütterte Luftfahrt-Riese hatte damit einen personellen Neuanfang eingeleitet. Auch Finanzchef Harald Wilhelm geht im kommenden Frühjahr von Bord.
Enders steht seit 2012 an der Spitze des Konzerns, der damals noch EADS hiess. Er baute Airbus um, leitete die Umbenennung von EADS in Airbus ein und straffte die Führungsstrukturen. Dabei setzte er sich stets dafür ein, den Staatseinfluss zurückzufahren und den Luftfahrtriesen zu einem «normalen Unternehmen» zu machen.
Das Unternehmen ist ein Politikum: Deutschland und Frankreich halten jeweils 11,1 Prozent der Anteile an dem Erzrivalen des US-Flugzeugbauers Boeing, Spanien ist in geringerem Umfang ebenfalls beteiligt.
Die Thurgauer Kantonspolizei hat am Samstag einen Vater bei einer halsbrecherischen Aktion mit seinem Sohn ertappt.
Das hätte bös ins Auge gehen können. Ein Portugiese (46) wurde am Samstag von der Polizei erwischt, als er mit seinem Audi und seinem zehnjährigen Sohn, der in einer Seifenkiste sitzend mit einem Seil hinten ans Fahrzeug gebunden war, durch Weinfelden TG fuhr.
Die Kantonspolizei Thurgau schreibt in einem Eintrag auf Facebook: «Auch wenn das witzig aussehen mag: Diese Schleppaktion im Samstagsverkehr ist nicht nur verboten, sondern auch sehr gefährlich.»
Bei der Staatsanwaltschaft verzeigtDer Vater habe die Seifenkiste seines Sohnes von A nach B bringen wollen und habe dabei keine andere Möglichkeit gesehen, als diese kurzerhand ans Auto zu hängen und durch die öffentlichen Strassen zu ziehen, heisst es weiter.
Das Gespann durfte gemäss Polizei nicht weiterfahren. Für den Vater hat die hirnrissige Aktion Konsequenzen: «Er wurde bei der Staatsanwaltschaft verzeigt», sagt Polizei-Sprecher Mario Christen zum BLICK. «Diese wird dann über das Strafmass entscheiden.» (noo)
TEL AVIV (ISRAEL)/ZÜRICH - Auf einem Flug von Zürich nach Tel Aviv wird auf der Inflight-Landkarte ein arabisches Dorf angezeigt, das seit 1948 nicht mehr existiert. Grund genug für Israel-Verteidiger, den Boykott der Airline zu fordern.
Genau darum hat die damalige Swissair vor 25 Jahren die Regel eingeführt, auf Flügen nach Israel eine halbe Stunde vor der Landung auf den Bord-Bildschirmen keine Landkarten mehr anzuzeigen. Weil das sonst nur zu Ärger führt!
Die Swiss hat, nachdem sie aus den Trümmern der Swissair auferstanden war, diese Regel bis heute beibehalten. «Im Wissen um die sensitive Situation in der Region», wie sie es nennt. Blöd bloss, dass auf Flug LX252 von Zürich nach Tel Aviv am letzten Donnerstag vergessen ging, die Bildschirme auszuschalten, bevor die umkämpfte Weltregion darauf zu sehen war.
Symbol für Vertreibung?Einer der Passagiere entdeckte, dass für jene Stelle der Karte, wo Tel Aviv liegt, zwei Bezeichnungen angezeigt wurden. Einmal – ganz gross und über dem Flugzeug auf der Karte – Tel Aviv. Und dann asch-Schaich Muwannis. Ein damals arabischer Ort, der kurz vor dem Palästinakrieg 1948 von israelischen Militärs erobert und zu weiten Teilen dem Erdboden gleichgemacht wurde. Seine arabischen Bewohner mussten fliehen, heute steht dort die Universität von Tel Aviv.
Mit anderen Worten: asch-Schaich Muwannis gibt es nicht mehr. Ausser – je nach Perspektive – als Symbol für die oft gewaltsame Vertreibung der Araber.
Die Frage, um die sich im Internet nun ein Shitstorm gegen die Swiss entwickelt hat: Ist das eine Provokation für Israel?
«Meint ihr das ernst?»Für die amerikanische pro-israelische Non-Profit-Organisation Stand With Us (dt. Stehe uns bei) ist der Fall klar: «Meint ihr das ernst?», fragt die Organisation auf Twitter. Als Antwort darauf rufen zahlreiche Anhänger der Organisation zum Boykott der Swiss auf.
Doch natürlich meldet sich auch die Gegenseite. «Episch, wie die Wahrheit immer wieder einen Weg findet, sich zu zeigen, und die Diebe an ihre Verbrechen erinnert.» Gut möglich, dass die Swiss sich über dieses Lob nicht besonders freut.
Sie verweist auf Anfrage nämlich darauf, dass sie politisch neutral sei. Die Karten, die man auf den Flugzeug-Bildschirmen zeige, übernehme man standardisiert von Drittanbietern. «Nach welchen Kriterien die Orte entlang der Routen auf den Karten ausgewählt werden, ist uns nicht bekannt», schreibt eine Sprecherin auf Anfrage. «Wir haben den Hersteller bereits auf die Situation aufmerksam gemacht und ihn gebeten, Orte, die nicht mehr existieren, von der Karte zu entfernen.»
Es ist nicht das erste Mal in diesen Wochen, dass die Swiss in politische Turbulenzen gerät: Im August wurde bekannt, dass sie gleich wie viele andere Airlines für die Sonderverwaltungszone Hongkong neu statt der eigenen Flagge die chinesische anzeigt (BLICK berichtete). Dies, um es sich mit dem Regime im Milliardenmarkt China nicht zu verscherzen.
Der Schweizer EU-Chefunterhändler Roberto Balzaretti ist am Montag in Brüssel im Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten des EU-Parlaments aufgetreten. Am Dienstag findet zudem eine weitere Verhandlungsrunde zum institutionellen Rahmenabkommen mit der EU statt.
Es sei im Interesse der Schweiz, ein Rahmenabkommen mit der EU zu schliessen, betonte Balzaretti vor dem Parlamentsausschuss. «Und wir können immer noch eine gute Lösung finden.» Zudem sei es ganz normal, dass gegen Ende der Verhandlungen diese schwieriger würden.
Balzarettis Gegenspieler in der EU, der stellvertretende Generalsekretär im Europäischen Aussenwärtigen Dienst (EAD), Christian Leffler, gab sich ebenfalls optimistisch: «Wir sind nahe dran.»
Es gibt noch ein paar SchwierigkeitenIn der Schweiz hatte sich die Situation in den vergangenen Wochen jedoch zugespitzt. Denn die Gewerkschaften befürchten, der Bund wolle die so genannten flankierenden Massnahmen (FlaM) zum Schutze der Arbeitnehmenden im Rahmen der Verhandlungen mit der EU aufweichen und haben deshalb protestiert. Entsprechend sind die Schweizer Unterhändler bei den Verhandlungen mit der EU unter Druck gekommen.
Details zu den Verhandlungen nannte Balzaretti zwar keine, er räumte jedoch ein, dass es bei den staatlichen Beihilfen und der Personenfreizügigkeit - in erster Linie bei den flankierenden Massnahmen - noch Unstimmigkeiten gibt.
Die Schweiz habe eine hohe Zahl an Einwanderern. Davon habe sie zwar profitiert, sie müsse aber die Arbeitnehmenden auch vor Lohn- und Sozialdumping schützen.
EU kritisiert Schweizer LohnschutzLeffler hingegen kritisiert die flankierenden Massnahmen. Die EU könne diese so nicht akzeptieren, sagte er und nannte sie «unverhältnismässig». Umgehend warb Leffler für die Übernahme der vor kurzem verschärften EU-Entsende-Richtlinie durch die Schweiz, die wie die flankierenden Massnahmen die Arbeitnehmenden schützen soll.
Zum Datum 15. Oktober, bis dahin die EU-Kommission dem Vernehmen nach die Verhandlungen mit der Schweiz abgeschlossen haben will, sagte der Schweizer Chefunterhändler lediglich, ihm habe die EU-Kommission dieses Datum nicht genannt.
Auch Balzaretti kritisierte EUSeitens Balzaretti gab es aber auch Kritik an die Adresse der EU-Kommission, welche die Gleichwertigkeitsanerkennung für die Schweizer Börse, die so genannte Börsenäquivalenz, auf ein Jahr zu beschränkt hatte, was in der Schweiz «Erstaunen und Irritation» ausgelöst hatte. «Dies hat nicht zu einer angenehmen Arbeitsatmosphäre beigetragen.»
Captain Stephan Lichtsteiner erhielt für die Nations-League-Spiele gegen Belgien und Island kein Aufgebot. Für ihn trägt Granit Xhaka die Binde.
Für einmal rückt die Nati nicht in Feusisberg SZ, sondern in Zürich im Hotel Renaissance ein. Trainiert wird vor dem Abflug am Mittwoch nach Belgien im GC-Campus in Niederhasli ZH.
Im 15. Stock des Renaissance-Hotels spricht Nati-Coach Vladimir Petkovic vor den beiden Nations-League-Spielen gegen Belgien (am Freitag in Brüssel) und Island (nächsten Montag in Reykjavik) zu den Medien.
Zur Nicht-Nomination von Captain Lichtsteiner sagt der Coach: «Mit Stephan Lichtsteiner habe ich im August und im September abgemacht, dass er im Oktober nicht dabei sein wird.»
Granit Xhaka wird ihn als Captain ersetzen, dahinter folgen aus dem Spielerrat Xherdan Shaqiri und Goalie Yann Sommer.
Petkovic zur Captain-Frage: «Wir haben 11 Captains auf dem Platz!»
SAN FRANCISCO (USA) - Die grösste Internet-Enzyklopädie der Welt hat über 36 Millionen Einträge – aber nur ein Fünftel davon kommt aus weiblicher Hand.
Wikipedia bietet knapp 40 Millionen Beiträge in über 300 Sprachen und zählt zu den fünf meistgeklickten Webseiten der Welt – nur 17 Jahre nach der Gründung in den USA durch den Amerikaner Jemmy Wales (52).
Der Namensteil Wiki stammt ursprünglich aus dem Hawaiianischen. «Wiki wiki» heisst dort «schnell». Das ist auch eines der Grundprinzipien des umfangreichen US-Lexikons: Mit einem Mausklick gehts zur Information. Diese ist gratis und für jeden zugänglich. Die Information darf auch von jedem ins Netz gestellt werden, vorausgesetzt sie ist fundiert und wichtig. Die totale Freiheit des Wissens – möglich dank der ehrenamtlichen Arbeit von Tausenden Autoren sowie Spendengeldern.
Frauen als Autorinnen sind MangelwareDoch so ganz frei und allumfassend ist Wikipedia nicht. Denn: Das Mega-Lexikon hat ein Frauenproblem. So vermerkte Wikidata Human Gender Indicators, dass es von 1,5 Millionen Wikipedia-Biografien nur deren 280'000 gibt, welche Frauenleben beschreiben. Das entspricht einem Anteil von unter 18 Prozent.
Viele weibliche VIPs werden nicht als erwähnenswert erachtet und fallen bei den meist männlichen Lektoren durchs Netz. Jüngstes Beispiel: Donna Strickland (59). Erst als die Kanadierin den diesjährigen Physik-Nobelpreis erhielt, war sie einen Eintrag in Wikipedia wert. Vorher wurde ein Artikel über ihr Leben und Wirken nicht zugelassen.
Nur 20 Prozent der Texte stammen von FrauenAuch Autorinnen selber sind bei Wikipedia in der Minderheit. So ergab 2016 eine Befragung in Deutschland: Lediglich zehn Prozent der Wikipedia-Artikel stammen von Frauen. Andere Studien stellten fest: Nur jeder fünfte Wikipedia-Autor weltweit ist weiblich.
Das soll sich nun ändern. Initiativen sollen Frauen motivieren, Texte zu verfassen.
Ich (39) habe sehr viel Lust auf Sex. Das Problem ist meine Frau (37). Sie ergreift nie die Initiative. Wir haben nur Sex, wenn ich es sage. Ich glaube, da stimmt etwas nicht. Goran
Lieber Goran
Du beschreibst in deiner Anfrage ziemlich genau das, was bei einem grossen Teil der Langzeitpaare in Bezug auf Sexualität abläuft. Nämlich erstens, dass der eine deutlich mehr Lust hat als der andere. Dass es zweitens meist die gleiche Person ist, die die Initiative ergreift. Und drittens, dass die Person, die gern Sex möchte, überzeugt ist, dass mit der anderen etwas falsch läuft, das man möglichst bald korrigieren sollte.
Nun geht es nicht darum, dass du dich einfach wort- und tatenlos damit abfindest, wie eure Sexualität abläuft, nur weil es vielen anderen auch so geht. Denn sich in sexuellen Bedürfnissen nicht einig zu werden, kann eine Beziehung nachhaltig belasten. Aber es ist hilfreich, wenn du dich davon lösen kannst, dass hinter der Situation ein grosses, unaufgedecktes Drama steckt.
Wenn eine Paarsexualität in Schieflage gerät oder gar nie richtig Schwung aufnimmt, dann ist meist ein Cocktail aus falschen Vorstellungen, überrissenen Erwartungen und ungünstigen bisherigen Erfahrungen der Auslöser. Zu den häufigsten falschen Vorstellungen gehört, dass Sex in einer schönen Beziehung von allein passiert. Aber guter Sex braucht Investitionen. Diese können lustvoll gemacht werden, aber von nichts kommt nichts.
Du scheinst die Erwartung zu haben, dass du und deine Frau gleich ticken müsstet. Das wird aber nie der Fall sein. Jetzt geht es darum, dass ihr euch gegenseitig eure Welten zeigt und diese entdeckt. Ihr müsst klären, was ihr jeweils mitbringt und welche Erwartungen und Möglichkeiten aktuell zusammenspielen. So könnt ihr aufdecken, was ihr ändern könnt und wollt.
Haben Sie Fragen zu den Themen Sex, Liebe und Beziehung?
Caroline Fux weiss Rat und gibt Tipps zu Unsicherheiten und Sorgen im Bereich von Lust und Liebe. Schreiben Sie Ihr Problem per E-Mail an caroline@blick.ch oder per Post: Caroline Fux, Ringier AG, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich.
Die erst kürzlich erschienene zweite Staffel konnte seine Zuschauer wieder vollends überzeugen. Alles was Sie darüber wissen müssen, finden Sie hier.
Video Credit: Youtube/Netflix
Worauf basiert die Geschichte?«American Vandal» ist eine Eigenproduktion für den amerikanischen Streaming-Anbieter. Die Serie ist im Stile einer Mockumentary (Parodie einer Dokumentation) aufgebaut, basiert also nicht auf einer wahren Begebenheit.
Worum geht es?In der ersten Staffel der Satire-Dokumentation treibt ein Vandale an einer amerikanischen Highschool sein Unwesen. Irgendjemand sprüht Penisse auf alle Autos im Schulparkplatz, was einen Schaden von mehreren Tausend Franken verursacht. Der Schüler Dylan Maxwell wird der Tat beschuldigt und fliegt von der Schule. Doch es gibt einige Indizien, die für seine Unschuld sprechen. Zwei Schulzeitungsreporter nehmen sich der Sache an und drehen einen Dokumentarfilm, der den wahren Täter ans Licht bringen soll.
Welche Serien sind ähnlich?«Modern Family» wird ebenso als Mockumentary bezeichnet und hat so auch einen sehr ähnlichen Humor. Wer allerdings lieber eine echte Dokumentation hat, wird mit «Making a Murderer» mehr als nur zufrieden sein.
Wer sind die wichtigsten Schauspieler?RolleDarstellerPeter MaldonadoTyler Alvarez Sam EcklundGriffin Gluck Dylan MaxwellJimmy Tatro Brandon GallowayLukas Cage Alex Trimooli Calum Worthy Gabi Granger Tyler Alvarez Allgemeine Infos ProduktionslandVereinigte StaatenErstausstrahlung15.09.2017GenreMockumentarySprachenEnglisch, Deutsch, Französisch, Italienisch UntertitelEnglisch, Deutsch, Französisch, Italienisch Anzahl Staffeln2Anzahl Episoden16Episodenlängezwischen 26 und 42 MinutenAltersfreigabe16+ Das meint BLICK:Der Trailer, sowie auch die Beschreibung der Handlung sagen noch nicht wirklich viel über die Serie aus. Der Zuschauer geht also ohne grosse Erwartungen an das Ganze heran. Diese Planlosigkeit zieht sich eigentlich durch die ganze Serie durch - man wird nie ganz schlau. Auch wenn man weiss, dass es sich bei der Handlung nicht um eine ernstgemeinte Dokumentation handelt, so ertappt man sich immer dabei, es doch ernstzunehmen. Dies zeigt, dass die Serie gut gelungen ist und sie mit ihrem subtilen Humor rundum gut unterhaltet.
Bewertung: 4 von 4 Sternen
Worum geht es in der zweiten Staffel?American Vandal kehrt mit einem neuen Skandal zurück: An einer katholischen Privatschule erkrankt ein Grossteil der Schüler auf mysteriöse Art und Weise an akutem Durchfall. Einige Tage später werden zwei weitere Fäkalien-Verbrechen begangen. Die Dokumentarfilmer Peter und Sam wollen der Ursache auf den Grund gehen und so startet ihre Suche nach dem Missetäter.
Gibt es weitere wichtige Schauspieler?RolleDarstellerKevin McClainTravis TopeDeMrcus TillmanMarvin GreggChloe Lyman Taylor Dearden Lou Wilson Lucas Wiley Hier gibt es den Trailer der zweiten Staffel:
Video Credit: Youtube/Netflix
Wird es eine dritte Staffel geben?Bis zum jetzigen Zeitpunkt hat sich der Streaming-Anbieter Netflix noch nicht bezüglich einer Fortsetzung von «American Vandal» geäussert. Da aber die erste, sowie auch die zweite Staffel sehr gut bei den Zuschauern ankam, ist eine Fortsetzung alles andere als unwahrscheinlich. Diese dürfte allerdings frühestens in einem Jahr erscheinen.
Am Sonntag während der Live-Übertragung des Super-League-Spiels Xamax gegen Sion, geht das SRF zu früh auf Sendung. Unbemerkt von Moderator Salzgeber, der mitten in seiner Vorbereitung steckt.
Die TV-Zuschauer staunen nicht schlecht, als das SRF am Sonntagnachmittag Moderator Rainer Maria Salzgeber und sein Gast Peter Jehle bei den letzten Vorbereitungen für die Sendung «Super League live» zeigt. Salzgeber steht auf, sagt: «Sehr gut, da hätten wir doch eine schöne Sache zusammen». Dann fragt er: «Wann sind wir dran?», fragt er hinterher. Die Antwort: «Bald, glaub.» Salzgeber gibt ironisch zurück: «So genau wollte ich es nicht wissen.» Spätestens jetzt wird jedem Zuschauer klar: Kein Gag, TV-Panne! SRF sendet über eine Minute aus dem Studio – und keiner im Leutschenbach merkts.
BLICK spricht tags darauf mit dem bekannten TV-Moderator.
Rainer Maria Salzgeber, die Zuschauer durften Ihnen bei Ihren letzten Vorbereitungen zusehen und zuhören. Wann haben Sie realisiert, dass Ihr Warm-Up gesendet wird?
Rainer Maria Salzgeber: Erst als das Spiel zwischen Xamax und Sion bereits lief. Ein Kollege hat mir eine SMS geschrieben und gefragt, seit wann wir nun auf dem Sender proben würden.
Und was war Ihre erste Reaktion?
Ich habe mich über die Panne geärgert.
Keine Angst, dass Sie irgendwelche Dummheiten geplaudert haben?
Nein, daran habe ich keine Sekunde gedacht. Wir sind wohl lustig drauf vor der Sendung, aber allzu viel Quatsch liegt nicht drin in dieser Phase. Dafür bin ich zu lange im Geschäft. Es hat wohl auch mit Erfahrung, Intuition und mit dem Respekt vor der Aufgabe zu tun. Sobald man ein Mikrophon trägt, weiss man: Big Brother is watching you.
Sie sind auffallend locker. Nicht mehr nervös vor Live-Sendungen?
Irgendwann habe ich mir mal gesagt, dass ich nicht nervös sein will. Seither mache ich ein paar Sprüche vor der Sendung und versuche so eine gute, lockere Stimmung zu kreieren.
Was war bisher Ihre grösste Panne?
Versprecher sind ja keine Pannen, die gehören einfach dazu. Vor Jahren ist mal mitten in einer Moderation ein Kameramann ins Bild gelaufen und wollte Marco Streller das Mikrofon richten. Aber wahrscheinlich war das am Sonntag die grösste Panne. Über eine Minute auf Sendung zu sein, ohne es zu wissen, ist schon nicht ohne.
Wie konnte das eigentlich passieren?
Das war ein Computerfehler, den wir nicht rechtzeitig realisiert haben.
Stuttgart – Der Aufsichtsrat des Autokonzerns Daimler muss sich auf die Suche nach einem neuen Finanzchef machen. Der bisher dafür verantwortliche Vorstand Bodo Uebber hat überraschend seinen Rückzug angekündigt.
Am Sonntagabend hatte Daimler in dürren Worten mitgeteilt, dass der 59-Jährige seinen bis Ende 2019 laufenden Vertrag nicht verlängern wolle.
Uebbers Ankündigung hatte wohl auch im Konzern niemand erwartet. Erst am Montagnachmittag liess Daimler in einer ausführlicheren Mitteilung wissen: «Über seine Nachfolge wird der Aufsichtsrat zu gegebener Zeit entscheiden.» Daimler verfüge über eine Vielzahl von hervorragenden Kandidaten mit entsprechender Qualifikation.
Als Begründung nannte Uebber die vor Daimler liegende Erneuerung. «Es ist mir nicht leicht gefallen. Aber jetzt ist für das Unternehmen der richtige Zeitpunkt, auch meine Aufgaben in jüngere Hände zu legen», wird er in der Mitteilung zitiert. «Die vor uns liegende Wegstrecke mit ihren fundamentalen Veränderungen erfordert auch in der Unternehmensführung eine langfristige Kontinuität.»
Die Ankündigung trifft Daimler mitten in einer Umbauphase: Bei der Hauptversammlung im Mai 2019 sollen die Aktionäre über die neue Holding-Struktur von Daimler abstimmen. Künftig sollen drei Sparten - Autos, Nutzfahrzeuge und Mobilitätsdienstleistungen - unter dem Dach der Holding agieren. Ziel ist es, den Konzern flexibler zu machen. Ausgearbeitet wird die neue Struktur ausgerechnet in Uebbers Ressort.
Erst jüngst hatte der Aufsichtsrat entschieden: Zetsche übergibt nach der Hauptversammlung auch seine Posten an Entwicklungs-Vorstand Ola Källenius und kehrt nach zweijähriger «Abkühlphase» als Aufsichtsrat zu Daimler zurück. Dann setze man auf die «bewährte doppelte Verantwortung des Vorstandsvorsitzenden als Leiter des grössten Geschäftsfelds», kündigte Aufsichtsratschef Manfred Bischoff an.
Källenius wird also wie gehabt die Holding und das wichtige Pkw-Geschäft führen, für Uebber bliebe damit das Finanzressort. Zwar war Uebber immer wieder mal als Zetsches Nachfolger gehandelt worden. Doch seit der Name Källenius im Spiel ist, galt der zehn Jahre ältere Vorstand nicht mehr als heisser Kandidat für die Thronfolge.
Dass Uebber nun gehen will, hat im Umfeld des Unternehmens allerdings niemand erwartet. Der Finanzchef galt als erfolgreich, in der Finanzbranche sah man ihn als feste Bank. «Er hatte einen guten Ruf, galt als solide und zuverlässig», sagt Finanzanalyst Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler. «Daimler ohne Bodo ist wie Starbucks ohne Kaffee», hiess es in einem Kommentar des Analysehauses Evercore ISI.
Uebber ist kein reines Daimler-Gewächs. Er kam nach Stationen beim Luft- und Raumfahrtkonzern DASA und dem Triebwerksbauer MTU Aero Engines 2001 zu dem Konzern als Finanzchef von DaimlerChrysler Services. Von 2003 an leitete er das Geschäft mit der Neuwagen-Finanzierung und Leasing-Angeboten und wurde 2004 Konzernfinanzchef.
Die abrupte Ankündigung erinnert etwas an den Abgang von Daimlers ehemaligem Lkw-Chef Wolfgang Bernhard. Der schmiss im Februar 2017 völlig überraschend hin, wurde allerdings tags darauf von seinen Aufgaben freigestellt - im Gegensatz zu Uebber, der seinen Posten zunächst weiter innehaben wird. Nur die Wortwahl des Aufsichtsratschefs klingt ähnlich: Er danke Bodo Uebber für dessen langjährige erfolgreiche Arbeit und respektiere die persönliche Entscheidung, liess Bischoff am Montag mitteilen.
Hier kochen die besten Chefs der Schweiz: In unserer interaktiven Karte finden Sie die besten Restaurants der Schweiz mit den meisten GaultMillau-Punkten.
Was schenken Sie Ihren Liebsten? Alle Jahre dieselbe Frage zu Weihnachten, Geburtstag, Hochzeitstag oder Muttertag. Und dann soll es noch möglichst kreativ, einzigartig und günstig sein.
Der Verblüffungs-ManagerWir haben bei den Profis nachgefragt! Das Art Deco Hotel Montana gehört als Hotel des Jahres 2018/19 zu den Experten, wenn es um Geschenke geht. Mit ihrem Concierge und Verblüffungsmanager Boris Fatah hat das Hotel das Schenken sogar zu einer Chefsache gemacht. Boris überrascht die Gäste seit elf Jahren immer wieder auf’s Neue mit seinen ausgefallenen Ideen. „Wenn die Verblüffung den Gast emotional berührt und es ihm oder ihr die Sprache verschlägt, dann ist die Überraschung gelungen. Dabei sind es oft die kleinen Gesten und Aufmerksamkeiten, die unsere Gäste zum Staunen bringen.“, meint Boris. „Das kann als Überraschung ein gepackter Picknick-Korb für einen geplanten Ausflug sein, ein Fussbad nach einer langen Anreise oder auch eine handgeschriebene Begrüssungs- oder Geburtstagskarte.“ Natürlich sind in der Geschichte des Hotels Montana auch schon aufwändigere Verblüffungen kreiert worden. So hat man für eine Familie, die länger zu Besuch war, ein privates Fitness-Zimmer eingerichtet oder für einen Stammgast einen eigenen gravierten Zimmerschlüssel angefertigt.
Tipp vom ConciergeBoris Fatah, Montana Verblüffungs-Manager
Ein Geschenk verblüfft, wenn ein unausgesprochener Wunsch erfüllt wird. Schwärmt die Mutter vom einzigartigen Nachtessen im Restaurant, ist ein Kochkurs mit dem Chefkoch sicher ein unvergessliches Erlebnis. Oder, schwelgt die beste Freundin in Erinnerungen an die schönen Strandferien vom letzten Jahr, freut sie sich bestimmt über eine Postkarte mit Einladung zum Apero in der Beach Bar oder über eine balinesische Massage.
Stressfrei zum passenden WeihnachtsgeschenkNun steht bereits wieder Weihnachten vor der Tür und die Geschenke für die Mutter und die Freundin fehlen immer noch. Wer kennt das nicht und eilt am 24. Dezember noch in die Stadt auf der Suche nach einem originellen Geschenk! Stattdessen könnte man gemütlich Zuhause Weihnachtsguetzli backen oder mit Freunden einen Glühwein trinken gehen. Dieser Meinung ist auch das Art Deco Hotel Montana. Schenken soll Freude bereiten und dem Beschenkten lange in Erinnerung bleiben. Im hoteleigenen Webshop findet man daher für jeden Geschmack und jedes Portemonnaie das passende Präsent.
Ob eine Einladung zum Brunch, ein Gutschein für den Kochkurs oder ein romantisches Tête-à-Tête. Mit der print@home-Funktion kann jeder MONTANA-Gutschein bequem zu Hause ausgedruckt werden. Dazu findet sich im Montana-Webshop eine grosse Auswahl an passenden Hotel-Produkten, die direkt nach Hause geliefert werden. Ein fein duftendes Öl zum Massage-Gutschein, ein hausgemachtes Gewürzsalz vom Chefkoch oder das Montana-Quietsche-Entli für den Badeplausch zu Hause. So kommt Weihnachts-Stimmung für alle auf!
Comedian Hazel Brugger hadert mit ihrem aussergewöhnlichen Vornamen, der ihr als Kind Spott eingebracht hat.
Sie ist die erfolgreichste Schweizer Komikerin in Deutschland: Hazel Brugger (24) gehört in der ZDF-Satiresendung «heute-show» zu den Stammgästen, sorgt bei unseren nördlichen Nachbarn auch auf Tournee für Lacher. Nun spricht die Zürcherin in einem Interview darüber, dass ihr selbst nicht immer zum Lachen zumute war – wegen viel Spott in ihrer Kindheit, wie sie sich in der «Neuen Osnabrücker Zeitung» erinnert.
Schuld daran sei ihr aussergewöhnlicher Vorname, der auf einen Wunsch ihrer Mutter zurückgehe. Sie habe als Kind lange damit gehadert, Hazel zu heissen: «Weil man mich in der Schule immer ‹Esel› genannt hat. Das habe ich gehasst», so Brugger. Auch heute müsse sie den Namen immer buchstabieren. «Und dann wird er trotzdem falsch geschrieben. Ich krieg auch viel Post, auf der Herr Hazel Brugger steht», fügt sie an.
Was sie ihrer Mutter verdanktSie verdanke ihrer Mutter aber auch eine Charaktereigenschaft, die ihr heute beruflich helfe. Diese könne einfach auf Leute zugehen und mit ihnen ein Gespräch starten. «Das merke ich ganz stark bei den Interviews für die ‹heute-show›, denn das ist ja genau das, was man als Reporter machen muss: auf Leute zugehen und denen das Gefühl geben, dass es jetzt ein spannendes Gespräch wird. Das macht meine Mutter besser als alle anderen Menschen, die ich kenne. Sie findet einfach andere Leute spannend.» (wyt)
Daniel Grieder führte das Label Tommy Hilfiger zurück zum Erfolg, indem er mit alten Regeln der Modebranche bricht.
Im Hafen von Amsterdam entsteht ein völlig neues Quartier. Im Zentrum: der Tommy-Hilfiger-Campus. Hier hat die Weltmarke ihren Hauptsitz. Die perfekt durchdesignten Büros strahlen Selbstbewusstsein aus. CEO Daniel Grieder (56) empfängt SonntagsBlick bestens gelaunt zum Interview. Im Anschluss führt er durch das nigelnagelneue Areal. Den Angestellten stehen Fitnesscenter mit Trainern, Saftbars und Cafés zur Verfügung. «Wie bei Google, aber mit mehr Style», betont Grieder. Das Selbstvertrauen – man spürt es auch hier.
BLICK: Herr Grieder, Sie haben aus Tommy Hilfiger eine Technologie-Firma gemacht.
Daniel Grieder: Sagen wir es so: Mein Ziel ist es, aus Tommy Hilfiger eine Fashion-Tech-Firma zu machen.
Sie machen also keine Mode mehr?
Doch, natürlich! Das Wichtigste ist immer noch das Produkt. Man kann keine Tech-Firma bauen ohne ein gutes Produkt als Fundament. Marketing, Technologie, die Läden und die Inszenierung bauen dann darauf auf. Wir stehen heute besser da denn je, weil wir immer wieder ins Produkt investiert und Innovationen vorangetrieben haben.
Eine Jeans ist eine Jeans. Der Stoff bleibt gleich. Was kann man da neu erfinden?
Das ändert sich ständig! Es geht nicht nur um den Schnitt oder die Waschung. Nehmen wir das Material: Vor ein paar Jahren kannte noch niemand Stretch. Dann haben wir angefangen, Stretch in Damenhosen beizumischen. Heute tragen das auch die Männer. Oder Nachhaltigkeit, da tut sich ganz viel Neues auf: Uns ist es zum Beispiel gelungen, Jeansstoff wiederzuverwerten.
Eines Ihrer Rezepte: Sie erfassen ganz viele Daten. Vermessen Sie Ihre Kunden?
Heute steht der Endkunde im Zentrum. Das ist eine ganz wichtige Erneuerung. Früher fragte man etwa die Warenhäuser: Was habt ihr von unserer Ware verkauft? Das spielt keine Rolle mehr. Wir hören heute dem Konsumenten zu.
Stimmt es, dass Sie in Ihren Läden erfassen, wie lange jemand vor einem bestimmten Regal stehen bleibt?
Ja klar. Wenn Sie reinkommen, interessiert uns bereits: In welche Richtung laufen Sie? Welcher Tisch spricht Sie an? Das machen wir mit Kameras und sogenannten RFID-Empfängern. Wenn wir merken, dass das Interesse abnimmt, stellen wir sofort um. Das kann man heute nicht mehr alles dem Zufall überlassen.
Kleiderläden sind am Kämpfen.
Wir testen in London, Amsterdam und Zürich gerade unser neues Store-of-the-Future-Konzept. Es besteht aus drei Ebenen. Der traditionelle Kunde möchte immer noch in den Laden, etwas anprobieren und vielleicht kaufen. Das behalten wir. Wir haben aber auch Touchscreens, viel grösser als auf dem Smartphone. Dadurch hat der Kunde Zugriff auf ein riesiges Sortiment. In Zürich haben wir keinen Platz für Kinderkleider. Man kann sie aber über den Touchscreen bestellen.
Das waren zwei Ebenen.
Die dritte Ebene ist unsere Community. Dort kann man sich treffen, etwas trinken oder einfach auf den Partner warten. Man kann dort aber auch Kleider personalisieren, etwa ein Poloshirt. Oder wir reparieren etwas. Der Kunde soll sich bei uns wohlfühlen. So haben Läden eine Zukunft. Der Erfolg gibt uns recht.
Sie bezeichnen sich selbst als süchtig nach Innovation ...
Man kann natürlich die Hände verwerfen ob all dem Digitalen. Wir sehen es aber als neue Möglichkeit: Wie kann man etwas Zusätzliches oder Neues daraus machen? Ich finde es aber auch einfach faszinierend, was es heute alles für Technologien gibt. Da kann man nicht einfach wegschauen. Die neue Welt hat schon so viel verändert, auch in unserer Branche.
Zum Beispiel?
Der Endkunde will nicht ein Stück an einer Fashion Show sehen und dann sechs Monate darauf warten. Er will es am nächsten Tag im Laden haben. Man kann das ignorieren. Oder man passt sich an. Mich fasziniert es, vorne mitzuschwimmen und die neusten Technologien zu integrieren. Ich finde übrigens: Auch ein Mensch muss sich immer wieder neu erfinden und Innovation mit sich selber betreiben.
Sie sind 56 Jahre alt …
Es spielt überhaupt keine Rolle, wie alt man ist. Wenn man sagt: Dafür bin ich zu alt, ist es wirklich vorbei. Wenn man aber offen ist, dann ist auch das ganze Digitale nicht mehr so bedrohlich. Dann denkt man: Wow! So verlange ich es von mir, von meinen Mitarbeitern, auch von meiner Familie.
Sie sagten einmal, Sie seien stolz darauf, schlechte Noten gehabt zu haben.
Habe ich das? Aber es stimmt: Noten finde ich völlig irrelevant. Mir ist viel wichtiger, dass jemand anpassungsfähig ist, etwas präsentieren oder integrieren kann. Der Mensch steht für mich im Zentrum. Mir wurden meine Noten jedenfalls nie zum Hindernis.
Sie haben gerade einen Lauf, machen mit Tommy Hilfiger rund 7,5 Milliarden Euro Umsatz. Was machen Sie, wenn Sie an die Decke stossen?
Wir können noch viel grösser werden! Ich sehe so viele Möglichkeiten. Denken Sie an den Sportbereich: Es gibt Adidas und Nike, die machen gegen 30 Milliarden Umsatz, sind aber nur im Sportbereich. Dort hat noch niemand richtig angegriffen.
Sie wollen Nike und Adidas herausfordern?
Ja, wir sind dran! Ich glaube, dass wir eine Chance haben. Wir haben jetzt eine Sportkollektion. Noch eine kleine zwar, aber es kommt.
Das Modebusiness ist knallhart. Warum macht Ihnen das Spass?
Wegen der Herausforderung! Ja, es ist schnelllebig und ändert sich ständig. Aber das fasziniert mich. Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn alles immer gleich bleibt. Kennen Sie Didi Mateschitz?
Den Red-Bull-Erfinder? Nicht persönlich …
Das ist meine Lieblingsgeschichte: Ich sass mal mit ihm zusammen und sagte zu ihm: «Du hast es so schön! Du hast nur dieses eine kleine Produkt, diese Dose, die du verkaufen musst.» Und er antwortete: «Nein! Du hast es schön! Du kannst für jede Kollektion wieder eine neue Geschichte erfinden. Ich muss mir für das ewig gleiche Produkt immer wieder etwas Neues einfallen lassen.» Und ja: Er hat recht!
Warum pendeln Sie eigentlich zwischen dem Hauptsitz in Amsterdam und Zürich? Amsterdam ist doch eine tolle Stadt!
Jeden Montag bin ich auf dem ersten Flug nach Amsterdam und jeden Freitagabend fliege ich wieder zurück. Ich mache das seit 15 Jahren. Sie sehen also, wie wichtig mir das ist. Was genau es ist, kann ich Ihnen nicht sagen. Berge und Seen sind mein Ding.
Seit über zwei Jahrzehnten rettet das Elektronische Stabilitäts-Programm ESP unzählige Leben. Anfangs aber war am System eines holländischen Ingenieurs keiner interessiert.
Zuerst sollte der Crashvermeider ironischerweise beim Crashen helfen: Als der Bosch-Ingenieur Anton van Zanten (78) das Elektronische Stabilitäts-Programm (ESP) erdachte, brachen Autos oft erst schleudernd aus und knallten darum mit der empfindlichen Flanke voran ins Unglück. ESP sollte die Autos stabilisieren, damit man mit der viel mehr Energie abbauenden Front trifft.
Vision des NiederländersNur: «Niemand wollte es haben», erzählt der gebürtige Niederländer, der seit 1977 beim deutschen Autozulieferer Bosch am Antiblockiersystem (ABS), auf dem das ESP basiert, arbeitete – und dabei jenes System erdachte, das das Auto ganz ohne Zutun des Fahrers wieder stabilisieren konnte.
Bosch hatte, Mercedes wollteAnfang der 1990er zog van Zanten für Bosch mit der versuchsweise in einen Mercedes und einen BMW eingebauten «Fahr-Dynamik-Regelung» (FDR) vier Jahre lang von Marke zu Marke. «Nur Toyota war interessiert, weil sie parallel daran arbeiteten», sagt van Zanten: «BMW hat uns nur belächelt. Erst als sie hörten, dass Mercedes es doch will, wollten sie auch.»
Anfangs ein LuxusfeatureMercedes hatte halt nach Sicherheitszelle mit Knautschzone (1959), elektronischem ABS (1978, mit Bosch) und erstem erfolgreichen Airbag (1981) einen Ruf zu verteidigen. Das Kürzel wurde von FDR auf ESP geändert (weils für «Electronic Stability Programm» auch auf Englisch funktioniert) – und 1995 startete das S-Klasse Coupé (für Fans: Baureihe C 140) mit dem Schleuderschutz.
«Elchtest» brachte ESPAnfangs war es also ein Feature für Luxuskunden. Bis beim «Elchtest» 1997 die A-Klasse beim Ausweichmanöver umkippte. Mercedes machte daraus ein Lehrstück, wie man – im Gegensatz etwa zu VW heute beim Dieselskandal – Krisen meistert: Selbst Asche aufs Haupt streuen, nachrüsten und Milliarden ausgebend in die Vollen gehen: Die A-Klasse bekam ESP in Serie, wurde vom Umfaller zum Sicherheitsvorbild und zwang Kompaktkonkurrenten à la VW Golf zum Nachziehen.
Halb so viele UnfälleDas ESP wurde so zur Normalität. Heute Standard, sind Unfälle mit Personenschaden dank ESP um bis zur Hälfte zurückgegangen, weil die Elektronik per Bremseingriff an einzelnen Rädern das Auto stabil hält und so viele Unfälle gleich ganz vermeidet. Und der Erfinder? Van Zanten ist Rentner und fährt bis heute das Auto, das seine Idee gross machte – eine alte A-Klasse.
BERN - BE - «Venom», der Superschurke aus dem Weltall, hat am Wochenende am meisten Filmfans in die Deutschschweizer Kinos gelockt. Rund 25'000 waren es. Für das Superhelden-Epos «The Incredibles 2» griffen noch gut 20'000 ins Portemonnaie. Dritter wurde «A Star Is Born».
Die Marvel-Comic-Verfilmung «Venom» mit Tom Hardy machte auch im Tessin das Rennen, auch hier vor «The Incredibles 2». In der Westschweiz spielte sich «Alad`2» auf den Spitzenplatz. Zweiter wurde «A Star Is Born», vor «The Nun».
Die Nati ist in Zürich für die Nations-League-Spiele gegen Belgien (Freitag) und Island (nächsten Montag) eingerückt. Erstmals dabei auch YB-Überflieger Christian Fassnacht.
Meist bringen Manager ihre Schützlinge zur Nati, mal ist der Papa der Chauffeur, der Bruder, oder oft auch die Freundin. Neuling Christian Fassnacht (24) wartet mit einer Premiere auf. Eine Dame sitzt am Steuer des weissen Audi. Zur Verabschiedung gibts vom YB-Star eine innige Umarmung.
BLICK erfuhr: Fassnachts Fahrerin ist seine Mutter Eva. Und: Sie feiert am Tag, an dem ihr Junge, der vor vier Jahren noch beim FC Tuggen in der Erstliga spielte, erstmals zur Nati einrückt, ihren 60. Geburtstag!
Ein Tag, den Mutter und Sohn mit Bestimmtheit nie mehr vergessen werden. Fassnacht: «Auch für meine Familie war mein Nati-Traum unrealistisch.» Er fasst sich an den neuen Nati-Trainingsanzug und sagt: «Viele kennen diese Kleider schon von den U-Auswahlen her.» Fassnacht war in keiner Nachwuchs-Auswahl. «Für mich ist das alles schon sehr speziell. Jetzt, wo ich das ‹Züüg› angezogen habe, begreife ich langsam, dass ich in der Nati bin.»
1996 im Nati-DressLetzten Freitag. als er von seinem Bruder über das erste Aufgebot aufmerksam gemacht wurde, stellte der Mittelfeldspieler ein Foto von sich in die sozialen Medien (siehe Bild). Es zeigt den damals knapp 3-jährigen Knirps während der Euro 1996 im Dress der Schweizer Nati.
Fassnacht: «Ich bin als Schweizer Fan aufgewachsen. Ich war mit meinen Eltern oft an Länderspielen der Schweiz.» Am Montag, 22 Jahre später, fährt er erstmals bei einem Zusammenzug der Nati vor. Chauffiert von seiner Mutter.
Thalwil, Tuggen, Thun, eine Saison bei YB. Gleich der erste Meistertitel nach 32 Jahren Warten. Die erste Champions-League-Teilnahme mit Spielen gegen ManU und Juventus Turin. Das sind Fassnachts Meilensteine in nur vier Jahren. Auf dem Feld ist der Blondschopf von der Zürcher Pfnüselküste (so bezeichnet der Volksmund das linksseitige Zürichsee-Ufer) im Schnellzug unterwegs.
Nati-Coach Vladimir Petkovic: «Ich hatte ihn schon vor der WM in Planung. Er war im letzten Jahr bei YB gut, jetzt hat er sich bestätigt. Ich erwarte von ihm hier nichts extra, er soll nur das machen, was er auch im Klub liefert.»