Giorgio Chiellini ist als neuer Juve-Captain Nachfolger von Legende Gigi Buffon. Vor dem Champions-League-Spiel gegen YB (am Dienstag) spricht der Toskaner über die Berner, CR7 und die Nati.
Giorgio Chiellini, Meister YB hat Serienmeister Basel am vorletzten Wochenende gleich mit 7:1 niedergekantert. Wie haben Sie diesen plötzlichen Wechsel an der Spitze des Schweizer Fussballs zur Kenntnis genommen?
Giorgio Chiellini: Dieses 7:1 und der Abstand, den die Young Boys bereits auf Basel haben, haben mich mächtig beeindruckt! Ich kann den Bernern nur gratulieren, dass es ihnen gelungen ist nach so vielen Jahren die Dominanz des FCB zumindest zu unterbrechen. Das ist das Zeichen für eine hervorragende Planung.
Welchen Spieler der Young Boys kennen Sie gut und woher?
Ich kenne Steve von Bergen von seiner Zeit in Italien. Ich habe Miralem Sulejmani in der Champions League bei Ajax Amsterdam spielen sehen und meinte, ich hätte gegen ihn in der Nationalmannschaft gespielt.* Und natürlich Guillaume Hoarau, weil er eine ähnliche Körpergrösse hat wie ich und weil er zu jener Zeit, als wir noch jünger waren, einer der Shooting-Stars war und es immerhin zu Paris Saint-Germain brachte.
Was hat der Zuzug von Cristian Ronaldo bei Juve verändert?
Der beste Spieler der Welt ist in eine schon sehr starke Mannschaft gekommen. Ausser seinen technischen Qualitäten hat er Leadership und eine Winnermentalität, eine internationale Siegerfahrung, die uns dazu dienen soll, diesen nächsten Schritt zu machen, nach all den Siegen, die wir schon gefeiert haben.
Wie spürt er den neuen Wind im italienischen Fussball, auch durch einen Transfer wie jenen von Ronaldo, mit Juventus an der Spitze dieser Renaissance?
Ich hoffe, das ist erst der Anfang einer Wiedergeburt des italienischen Fussballs. Juventus ist das gute Beispiel seit einigen Jahren. Ich hoffe, dass viele andere Klubs uns folgen werden, damit das Niveau weiter gesteigert wird und auch die Attraktivität des italienischen Fussballs grösser wird.
Nach sieben Jahren ist Stephan Lichtsteiner von Juve zu Arsenal gewechselt. Welche Lücke hat er hinterlassen?
Stephan war ein Spieler, den du in jedem Spiel in deiner Mannschaft haben willst. Er hatte die Fähigkeit, das Konzentrationsvermögen und den Rhythmus des gesamten Teams zu steigern mit seinen Leistungen und mit seinem Leadership auf dem Platz. Ausserhalb des Platzes fehlt mir sicher ein Freund, eine hoch angesehene Person, mit der wir sieben fantastische Jahre geteilt haben.
Wie erklären Sie sich die Megakrise der italienischen Nationalmannschaft?
Wir arbeiten alle daran, um aus einem der schlimmsten Momente der Squadra Azzurra, vielleicht dem schlimmsten überhaupt in der Geschichte der Mannschaft, zu finden. Es braucht nun Leidenschaft und Arbeit sowie Personen, die in der Lage sind zu analysieren und mittel- bis langfristig einige Dinge zu ändern, damit wir in kürzestmöglicher Zeit zu einem höheren Niveau zurückfinden. Allerdings weiss ich, dass solche Prozesse üblicherweise Zeit brauchen.
Sie sind nun 34 und wirken immer noch wie ein Jungspund. Was ist das Geheimnis Ihres Alters, das sie scheinbar nicht einholt? Ihre Frau Carolina?
Die Familie ist natürlich ein wichtiger Aspekt im Leben eines jeden Menschen. Meine Frau und meine Tochter sind für mich der private Teil meines Lebens. Dort, wo der Fussballer aufhört und sich Giorgio an den schönen und realen Dingen des Lebens erfreuen kann. Und wie ich schon vorher gesagt habe: Die Leidenschaft und der Wille, sich täglich zu verbessern, sind unabdingbare Elemente für eine Karriere auf höchstem Niveau, die lange dauert.
Sie haben 2017 den Doktortitel an der Uni Turin erworben mit einer Arbeit zum Thema «Das Businessmodell von Juventus Turin im internationalen Leistungsvergleich». Können sie uns Ihre Hauptthese kurz erklären?
Das würde zu weit führen. Das Thema ist äusserst komplex und kann nicht in wenigen Sätzen erklärt werden. Immerhin ist es eine Doktorarbeit und nicht eine Frage in einem Interview. Ich hoffe, Sie verstehen das.
(*In den beiden Spielen von Italien gegen Serbien, die in Sulejmanis Nati-Zeit fielen, stand der Belgrader jeweils nicht im Aufgebot.)
Immer mehr Schweizer sind übergewichtig oder gar fettleibig. Doch der Kampf gegen die Pfunde ist schwer und mühsam. Ein Medikament aus der Diabetestherapie könnte nun helfen.
Das Geschäft mit Diäten und Ernährungsratgebern brummt. Kein Wunder, sind doch vier von zehn Schweizer Erwachsenen übergewichtig. Und jeder zehnte ist gemäss Bundesamt für Statistik sogar fettleibig oder adipös, hat also einen Body-Mass-Index (BMI) von über 30. Mit Folgen für die Gesundheit: Fettleibige haben öfter Diabetes oder Bluthochdruck.
Diesen Patienten verschreiben Ärzte in der Regel Bewegung und eine Diät. Doch: «Klinische Daten zeigen, dass nur einer von 500 Patienten eine deutliche Gewichtsreduktion langfristig beibehalten kann», sagt Andreas Birkenfeld vom Universitätsklinikum Dresden.
14 Prozent des Gewichts in einem Jahr verlorenKünftig könnte Betroffenen der Wirkstoff Semaglutid helfen, der bereits bei Diabetes genutzt wird. In einer klinischen Studie untersuchte Birkenfeld zusammen mit Kollegen, wie über 900 Fettleibige aus acht Ländern auf Semaglutid reagierten. Ergebnis: Im Schnitt verloren Patienten mit der höchsten Dosis Semaglutid knapp 14 Prozent an Gewicht in einem Jahr, mit Placebo waren es rund zwei Prozent. Ein Hersteller des Wirkstoffs finanzierte die Studie.
Die untersuchte Substanz greift direkt in den Stoffwechsel ein, denn sie wirkt ähnlich wie das Darmhormon GLP1. Dieses signalisiert dem Gehirn: Ich bin satt. «Bei fettleibigen Menschen ist die Ausschüttung dieses Hormons gestört, sie fühlen sich also seltener satt», sagt Birkenfeld.
Das Medikament muss gespritzt werden
Ein Mittel, um lediglich ein paar Pfunde nach Weihnachten zu verlieren, sei der Wirkstoff jedoch auf keinen Fall, sagt Georgios Peros, der am Kantonsspital Winterthur Adipositas behandelt. Denn, Semaglutid führt auch zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfällen. Zudem muss das Medikament unter die Haut gespritzt werden. Peros sieht es vor allem als Zusatzbehandlung zu einer Therapie mit Sport und Diät.
Bis Fettleibige Semaglutid erhalten könnten, werden aber noch einige Jahre vergehen. Vorerst bleibt ihnen der schwere Kampf mit dem Lebenswandel.
Mehr Wissen auf higgs – das Magazin für alle, die es wissen wollen.
Birmingham – Mit Warnungen an die Adresse der EU und parteiinternen Sticheleien haben die britischen Konservativen am Montag ihren Parteitag in Birmingham fortgesetzt. Brexit-Minister Dominic Raab warnte die EU vor überzogenen Forderungen in den Austrittsverhandlungen.
«Unsere Bereitschaft zum Kompromiss ist nicht grenzenlos», sagte er gemäss Redetext. Raab sieht den Knackpunkt bei den Brexit-Verhandlungen im künftigen Status der britischen Provinz Nordirland.
Es dürfe keine neue Zollgrenze zwischen Nordirland und dem Rest Grossbritanniens geben, wie sie der EU vorschwebe. «Wenn das einzige Angebot der EU unsere Einheit bedroht, dann wird uns keine andere Wahl bleiben, als ohne Abkommen auszutreten», liess Raab verlauten. «Wir werden die EU tatsächlich verlassen, nicht nur dem Namen nach.» Zugleich betonte Raab aber seine Kompromissbereitschaft: «Mein Verhandlungsansatz ist pragmatisch, nicht dogmatisch.»
Finanzminister Philip Hammond forderte die Teilnehmer des Parteitags dazu auf, sich hinter May zu scharen, um «das beste Ergebnis für Grossbritannien» zu erzielen.
Gleichzeitig verlangte er von der EU, sich bei den Brexit-Gesprächen auf die Vorschläge aus London einzulassen. EU-Ratspräsident Donald Tusk liege falsch mit seinem Urteil, die Pläne würden nicht funktionieren, sagte er. «Das ist, was die Leute 1878 über die Glühbirne gesagt haben.»
Ungewohnt deutlich teilte Hammond gegen Boris Johnson und dessen Kritik an Mays Brexit-Plänen aus. Der Ex-Aussenminister habe keinen Sinn für Details, wenn es um wichtige Angelegenheiten wie den EU-Austritt gehe, sagte Hammond der Boulevardzeitung «Daily Mail».
Die Chancen, dass Johnson May auf dem Posten des Regierungschefs ablösen könnte, schätzt Hammond als gering ein. «Ich erwarte nicht, dass es passiert.» Denn das Bedeutendste, was Johnson in seiner politischen Karriere erreicht habe, sei die Einführung von Leih-Fahrräder in seiner Zeit als Londoner Bürgermeister.
Johnson hatte Mays Brexit-Pläne als Ergebnis «geistiger Verwirrung» und «lächerlich» bezeichnet. Er und andere Brexit-Hardliner fordern einen klaren Bruch mit Brüssel. Am Dienstag wird Johnson eine mit Spannung erwartete Rede vor den Konservativen halten.
Doch nicht nur Johnson stand in der Kritik. Sein Nachfolger im Amt des Aussenministers, Jeremy Hunt, hatte mit einem abschätzigen Vergleich zwischen der EU und der ehemaligen Sowjetunion europäische Politiker verärgert.
Die EU müsse aus der Geschichte der Sowjetunion lernen, hatte Hunt am Sonntagabend gesagt. «Wenn Sie die EU in ein Gefängnis verwandeln, wird der Wunsch, da rauszukommen, nicht schwinden, sondern wachsen.»
Der Chef-Sprecher der EU-Kommission sagte darauf, dass es wohl allen guttun würde, «und insbesondere den Aussenministern, von Zeit zu Zeit ein Geschichtsbuch zu öffnen.» Per Kurznachrichtendienst Twitter teilte der deutsche Europastaatsminister Michael Roth mit: «Sorry, Jeremy Hunt, die EU ist kein Gefängnis.»
Die tief gespaltenen Konservativen suchen in Birmingham seit Sonntag nach einem Ausweg aus der verfahrenen Brexit-Lage. Ein halbes Jahr vor dem geplanten EU-Austritt Grossbritanniens stehen sich das Lager von Premierministerin Theresa May und die innerparteilichen Kritiker ihrer Pläne jedoch unversöhnlich gegenüber. Der harte Brexit-Flügel wirft May zu weitreichende Zugeständnisse an die EU vor.
May will eine Freihandelszone mit der EU nur für Waren. Dafür soll sich Grossbritannien eng an Produktstandards und andere Regeln des EU-Binnenmarkts halten. Zollkontrollen vor allem zwischen dem britischen Nordirland und dem EU-Mitglied Irland sollen durch ein kompliziertes System von gegenseitigen Absprachen verhindert werden.
Ohne eine Vereinbarung mit der EU droht ein ungeregelter Abschied aus der Staatengemeinschaft mit potenziell grossen politischen und wirtschaftlichen Verwerfungen. Viele Firmen bereiten sich bereits auf dieses «Worst-Case-Szenario» vor.
Die Kastanie war in der Zentralschweiz einst ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Heute zeugen noch einzelne Relikte von ihrer einstigen Verbreitung. Dem wirkt der Kanton Uri nun entgegen: Er hat einen 1,4 Hektaren grossen Kastanienhain bei Seelisberg aufforsten lassen.
Auf einer Fläche von knapp zwei Fussballfeldern wurden im Gebiet Treib über dem Vierwaldstättersee bereits bestehende, alte Kastanienbäume zurechtgeschnitten und 21 junge Kastanienbäume sechs verschiedener einheimischer Sorten neu gepflanzt.
Insgesamt fällten die Arbeiter 430 Kubikmeter Holz und transportierten es mit einer Seilbahn ab, wie die Urner Sicherheitsdirektion am Montag, am Tag, an dem der neue Kastanienhain feierlich eingeweiht wurde, mitteilte.
Die Kosten für die Wiederherstellung des Kastanienhains belaufen sich auf rund 75'000 Franken. Bund, Kanton, die Korporation Uri und die Korporationsbürgergemeinde Seelisberg beteiligen sich daran.
Von der Aufforstung sollen möglichst viele profitieren. Einerseits die Biodiversität, also Ökosysteme und Artenvielfalt. Andererseits aber auch die Allgemeinheit: So kann nämlich, wer mag, im Herbst die Seelisberger Kastanien einsammeln.
Der Hain gilt nach wie vor als Waldfläche, darf aber landwirtschaftlich bewirtschaftet werden. Künftig wird ihn der Pächter mähen, und seit August weiden Ziegen und Schafe darauf.
Mit der Aufforstung der Kastanie in diesem Gebiet soll die kulturhistorische Baumart gefördert werden. Im 12. bis 17. Jahrhundert hatte sie in der Zentralschweiz eine wichtige Bedeutung als Grundnahrungsmittel. Die Blätter und die Streu wurden für Tiere unter anderem als Futter genutzt. In den vergangenen 300 Jahren verschwand die Edelkastanie nach und nach aus der Zentralschweiz.
So wurden in den vergangenen zehn Jahren rund um den Vierwaldstättersee bereits 20 Kastanienhaine mit einer Fläche von rund 20 Hektaren eingerichtet und Einzelbäume gepflegt.
Der bis zu 30 Meter hohe Laubbaum stammt ursprünglich aus dem Balkan, wurde durch die Römer kultiviert und bis in die Schweiz eingeführt. Edelkastanienbäume können bis zu 600 Jahre alt werden.
Die Edelkastanie ist Baum des Jahres 2018.
Der langjährige Trend setzt sich fort: Auf den Schweizer Strassen gibt es immer weniger Tote und Schwerverletzte. Eine grosse Gefahr sind Motorräder und E-Bikes.
Schweizer Strassen werden immer sicherer. 100 Menschen verloren im ersten Halbjahr 2018 im Strassenverkehr ihr Leben, vor einem Jahr waren es noch 113. Nur einmal seit 1992 hat es in sechs Monaten so wenige Todesopfer gegeben.
Nicht nur weniger Unfalltote gab es in der ersten Hälfte von 2018, sondern auch weniger Schwerverletzte. Die Zahl ging von 1844 auf 1726 zurück. Das zeigen die provisorischen Zahlen des Bundesamts für Strassen (Astra).
Damit setzt sich der langjährig abnehmende Trend fort. Am meisten hat im Vergleich zum Vorjahr die Zahl der getöteten Velofahrer abgenommen (von 15 auf 9). Auch Fussgänger erlitten weniger tödliche Unfälle (von 23 auf 14).
Motorräder und E-Bikes als neue GefahrDafür sind mehr Motorradfahrer gestorben als im Jahr zuvor. Mehr Unfälle ereigneten sich auch im Zusammenhang mit E-Bikes. 138 E-Bike-Fahrer zogen sich schwere Verletzungen zu, im ersten Halbjahr 2017 waren es noch 103.
Eine wichtige Rolle spielt bei Verkehrsunfällen das Wetter. Zum Frühlingsanfang etwa holen viele ihren Töff oder E-Bike wieder aus der Garage. Deshalb verunfallten im April überdurchschnittlich viele Zweiradfahrer. (duc)
Für Mercedes steht trotz sportlichen Gelübden einzig der Erfolg im Vordergrund, wie einst bei Ferrari. Das sagt Formel-1-Reporter Roger Benoit.
Die Weltpresse und die Fans diskutieren nach dem 70. Sieg von Hamilton heftig über die Silberpfeil-Stallorder von Sotschi. War sie ein Skandal oder eben doch nur ein Teambefehl im Hinblick auf die WM?
Für die einen wurden in Russland der Sport und die Fairness mit Füssen getreten. Für Mercedes heisst es trotz sportlichen Gelübten eben: Der Erfolg ist alles.
Wolff und seine FaustUnd da kommt der böse Wolff ins Spiel. Wer den erst 46-jährigen Mercedes-Teamchef und 30-Prozent-Teilhaber am TV verfolgt, der wundert sich, dass der Österreicher noch nie einen Herzinfarkt erlitten hat.
Auch in Sotschi haute er vor den Computern mit der Faust auf den Tisch, als Hamilton nach seinem Boxenhalt hinter Vettel auf die Piste zurückkam. Ein strategischer Fehler seines Teams.
Positionen nicht wechseln…Vor dem Rennen hatten die Fahrer mit Wolff und den Ingenieuren genau den Fall besprochen, der dann auch eintraf. Selbst Hamilton wusste, dass er in Sotschi nicht das Niveau von Bottas erreichen kann. Also stimmte auch der Brite als fairer Sportsmann der Abmachung zu, dass die Positionen nicht gewechselt werden.
Doch dann kamen die Blasen am linken Hinterreifen dazu. Sie spielten dem bösen Wolff in die Karten. Denn von hinten attackierte Vettel – und so drückte der ehrgeizige, vom Erfolg besessene Wolff eben mit einem fast reinen Gewissen den roten Alarmknopf: Positionen tauschen.
Bottas kam als Diener zu Mercedes
Für Bottas war klar, da muss ich mitspielen. Der Finne, Ende 2016 nach dem Rosberg-Rücktritt in einer sündteuren Nacht- und Nebelaktion von Williams freigekauft und zu Mercedes transferiert, unterschrieb als ein mit Millionen vergoldeter Diener. Denn Mercedes, das ist aus einem sehr guten sportlichen Grund eben meist nur Lewis Hamilton.
Hamilton 2017 TeamplayerDie Erklärungen von allen Seiten verpuffen jetzt im Land der Emotionen, des Mitgefühls, der Anschuldigungen und der Ausreden. Warum? Hamilton hat sich 2017 in Budapest als Teamplayer gezeigt, als man Bottas befahl, den Briten vorbeizulassen, um Räikkönen zu attackieren. Auch Hamilton gelang es nicht, den Ferrari zu überholen. Und in der letzten Runde liess er Bottas wieder vorbei.
Auch jetzt wird Lewis nur darauf warten, seinem Gentleman-Teamkollegen einen Sieg zurückzugeben. Auf dem Podest hat Hamilton dem Finnen seinen Siegerpokal angeboten. Der lehnte ab.
Bottas kontrollierte Reifen…Doch Bottas weiss jetzt, dass Hamilton mit den Blasen nicht gelogen hat und per Funk heimlich eine Stallorder durchboxen wollte. Bottas eilte sofort zu Hamiltons Auto und überzeugte sich selbst von den vielen Blasen am Hinterrad…
Zwei Brasil-Opfer bei Ferrari…Wenn jetzt in Italien über die Mercedes-Stallorder gewettert wird, so sollte man sich an 2002 in Österreich erinnern, als der damalige Ferrari-Teamchef Jean Todt im sechsten Rennen (!) Leader Rubens Barrichello befahl: «Lass Michael im Hinblick auf die WM vorbei!» Der Brasilianer gehorchte in der letzten Kurve…
Und ein anderer Brasilianer, Felipe Massa, wurde 2010 in Hockenheim ebenfalls ein rotes Stallorder-Opfer. Damals ordnete Ferrari Leader Massa an, den Spanier Fernando Alonso vorbeizulassen. Im 11. von 19 Rennen…
«Nicht stolz auf den Sieg»
Die Stallorder wird ewig ein Reiz-Thema bleiben. Egal, wie man sie betrachtet. Es wird unter den Sportlern immer nur Verlierer geben. Wie Hamilton in Sotschi: «Das ist der erste Sieg, auf den ich nicht stolz sein kann!»
ZÜRICH - ZH - Schweizerinnen und Schweizer sehen in der Digitalisierung mehr Chancen als Risiken. Drei von vier Eidgenossen glauben laut einer Umfrage, dass die Digitalisierung der Schweiz Chancen bietet. Gleichzeitig löst der digitale Wandel aber auch Jobängste aus.
Einer immer grösseren Beliebtheit erfreut sich dabei der Onlinehandel, wie eine am Montag publizierte Studie des Beratungsunternehmens Oliver Wyman zeigt.
In der zweiten Ausgabe der jährlich bei 2'000 Schweizern durchgeführten Studie zeigten sich vier von fünf davon überzeugt, dass das Internet beim Einkauf für günstigere Preise sorgt. Immer mehr Schweizer Konsumenten kaufen im Internet ein und landen dabei öfters bei Platzhirschen wie Zalando oder Amazon.
Zalando wird laut Studie von 42 Prozent der Befragten regelmässig genutzt nach 32 Prozent vor Jahresfrist. Bei Amazon ist dieser Anteil auf 35 von zuvor 29 Prozent angewachsen. Das chinesische Online-Kaufhaus Alibaba kommt bereits auf 9 Prozent.
Im E-Commerce zeige sich aber auch ein grosser Widerspruch, so die Mitteilung zur Studie weiter. Zwar steuern die Konsumenten hierzulande immer stärker internationale Einkaufsriesen an, doch wenn es um die Datenweitergabe geht, sinke ihr Vertrauen genau in diese Konzerne.
Geiz ist geil!«Der stark ausgeprägte Wunsch nach günstigen Preisen siegt bei den Konsumenten ganz offensichtlich über die Sorge um Datenweitergabe», folgert Nordal Cavadini, Partner bei Oliver Wyman in Zürich. Ein ähnliches Muster ist bei der Internet-Suche zu sehen. Das Vertrauen in Google liegt mit 25 Prozent am untersten Ende der abgefragten Sektoren. Trotzdem klicke man auf Google.
Ist die Digitalisierung ein Jobmotor oder ein Jobkiller? Diese Frage beschäftigt auch die Schweizer. Diesbezüglich wachse die Skepsis im Finanzsektor: Nur noch 59 Prozent der Beschäftigten bei Banken, Versicherungen und anderen Finanzdienstleistern glauben, dass die Digitalisierung für neue Jobs sorgen wird. Vor einem Jahr waren es noch 80 Prozent.
In keiner anderen Branche habe sich der Blick der Betroffenen auf die Veränderungen durch das Internet so stark verdüstert wie in der Finanzindustrie, so Cavadini. Dies dürfte mit dem Wettbewerbsdruck von Seiten der Fintechs zu tun haben, glaubt er.
Dagegen habe sich in den meisten Industriesektoren die Erwartungshaltung mit Blick auf neue Arbeitsplätze verbessert. So stiegen die Spitzenwerte in der Informations- und Telekommunikations-Branche auf 82 Prozent, im produzierenden Gewerbe auf 73 Prozent und in der öffentlichen Verwaltung auf 70 Prozent. Der Schlusswert wurde im Gross- und Detailhandel mit 53 Prozent verzeichnet. (SDA/zas)
BERN - Weil die Professorin die gleichen Fragen wiederverwendete, mussten die Jus-Studenten an der Uni Bern die Prüfung wiederholen. Einer wehrte sich bis vor Gericht – und liess die Uni alt aussehen.
Für die Jus-Studenten war es wohl die einfachste Prüfung ihrer Schulkarriere: Professorin Jolanta Kren Kostkiewicz recycelte für das Herbstsemester 2017 die Fragen einer Prüfung von 2013. Blöd nur, dass das Original aus 2013 auf der Uniwebsite aufgeschaltet war – inklusive Lösungen.
Nachdem die Panne aufgeflogen war, mussten die 196 Stundenten die Prüfung wiederholen. Das hatte die Uni entschieden. Das wollte sich ein Jus-Student nicht gefallen lassen. Er legte Rekurs ein.
Bei der Rekurskommission blitzte er zunächst ab. Diese entschied im Januar 2018, die Wiederholung sei rechtmässig. Die Studentenschaft wehrte sich.
Prüfungsnote muss angerechnet werdenVor dem Verwaltungsgericht Bern haben die Studenten nun Recht bekommen. Die Universität sei rechtswidrig vorgegangen und hätte die Prüfungsresultate bekannt geben müssen, hält das Gericht fest. Eine Ohrfeige für die Uni: Sie muss jetzt jenem Student die Note der Pannen-Prüfung anrechnen.
Die Studentenschaft ist derweil zufrieden. Vorstandsmitglied Tobias Vögeli sagt: «Für uns war und ist klar, dass die Uni hier nicht legal gehandelt hat. Das hat auch das Gericht erkannt.»
Er ist sich sicher: Die Uni trage vom Urteil keinen Image-Schaden davon. «Dass eine Handvoll Jus-Studis gegen eine Uni mit Rechtsabteilung und einer eigenen juristischen Fakultät vor Gericht gewinnt, ist ein hervorragendes Gütesiegel für die juristische Ausbildung an der Universität Bern», so Vögeli.
Universität Bern will Urteil analysierenDie Universität Bern teilte mit, sie wolle das Urteil zunächst sorgfältig analysieren und erst dann inhaltlich vertieft Stellung nehmen. Die Universität Bern weist in einer Stellungnahme darauf hin, dass nur ein Student mit Beschwerde ans Verwaltungsgericht gelangt ist. Aufgehoben worden sei nur der Entscheid der Uni-Rekurskommission im Fall dieses Mannes.
Das Verwaltungsgericht hat die Uni angewiesen, die Note des Beschwerdeführers zu ermitteln und ihm das Prüfungsergebnis mitzuteilen. Die Studierenden, die den Entscheid nicht angefochten haben, behalten die Note der Wiederholungsprüfung. (hah/SDA)
ZÜRICH - In Zürich hat ein 54-jähriger Schweizer am Freitagmorgen zwei Frauen sexuell belästigt. Dann ergriff er die Flucht – doch die Stadtpolizei Zürich konnte den Grabsch-Grüsel schnappen.
Ein 54-jähriger Schweizer hat am helllichten Tag in Zürich zwei Frauen sexuell belästigt. Zuerst schlug der Grabsch-Grüsel an der Tram-Haltestelle Zypressenstrasse im Kreis 4 am Freitagmorgen gegen 8.30 Uhr zu. Der Mann näherte sich der völlig ahnungslosen 29-jährigen Frau. Dann griff er ihr plötzlich unter den Rock zwischen die Beine.
Die Schweizerin handelte prompt. Sie alarmierte direkt nach der Tat die Polizei. Doch der Täter hatte indes die Flucht ergriffen. Keine 90 Minuten später ein nahezu identischer Vorfall an der Tram-Haltestelle Kalkbreite. Eine 34-jährige Schweizerin meldet der Stadtpolizei Zürich von einem Unbekannten begrabscht worde zu sein.
Grabsch-Grüsel (54) droht lediglich BusseDer Mann habe seinem zweiten Opfer ebenfalls unter den Rock zwischen die Beine gegriffen. Eine Polizeipatrouille rückte unmittelbar aus. Der mutmassliche Täter konnte noch vor Ort von der Polizei dingfest gemacht werden. Er wurde verhaftet und für weitere Abklärungen auf die Polizeiwache gebracht.
Im Rahmen einer schriftlichen Befragung durch Detektive zeigte sich der 54-jährige Mann geständig, die beiden Frauen sexuell belästigt zu haben. Auf Antrag wird der Grabsch-Grüsel mit einer Busse bestraft, wie Michael Walker, Sprecher der Stadtpolizei Zürich auf Anfrage von BLICK bestätigt. (rad)
BRATISLAVA (SLOWAKEI) - Nach einer Razzia sitzen in der Slowakei vier Verdächtige auf der Anklagebank. Eine Italienisch-Übersetzerin soll den Mord in Auftrag gegeben haben. Sie ist verbandelt mit einem Geschäftsmann, über den Kuciak immer wieder berichtet hatte.
Die slowakischen Behörden gehen davon aus, den Mann gefasst zu haben, der den Journalisten Jan Kuciak (†27) und seine Verlobte Martina Kusnirova (†27) im Februar dieses Jahres erschossen hat (BLICK berichtete). Der ehemalige Ermittler Tomas S.* soll den Abzug gedrückt haben.
Tomas S. war gemeinsam mit sieben weiteren Personen letzte Woche bei einer Razzia festgenommen worden. Darunter auch der mutmassliche Fahrer des Fluchtwagens, Miroslav M.*, die mutmassliche Auftraggeberin des Mordes, die Italienisch-Übersetzerin Alena Z.*, und der Mittelsmann Zoltan A*.
«Sehr starke Beweise»Doch hat man nun wirklich die Personen hinter dem Mord gefasst? «Die Beweise sind sehr stark», sagte Generalstaatsanwalt Jaromir Ciznar am Montag auf einer Pressekonferenz. «Ich kann aber erst beruhigt sein, wenn die Beschuldigten auch rechtskräftig verurteilt sind.»
Zoltan A., der laut Medienberichten gegenüber der Polizei ausgepackt hat und mit ihr nun zusammenarbeitet, soll bei der Auftraggeberin Alena Z. mit 20'000 Euro in der Kreide gestanden haben. Für den Mord an Kuciak soll er diese Schulden erlassen bekommen und weitere 50'000 Euro von Alena Z. kassiert haben. Sie hat offenbar auch schon bezahlt. Woher sie das viele Geld nahm, wird derzeit noch ermittelt.
Auftraggeberin mit Geschäftsmann Kocner verbandeltDie Polizei geht nach wie vor davon aus, dass der Mord in Zusammenhang mit Kuciaks Investigativ-Recherchen über Korruption und Mafia in der Slowakei steht. Und hier kommt wieder Alena Z. ins Spiel.
Kuciak hatte nämlich immer wieder über die schummrigen und teils belegt illegalen Machenschaften des Geschäftsmanns Marian Kocner berichtet. Ausgerechnet diesen hatte die mutmassliche Auftraggeberin als Patenonkel ihrer Tochter ausgewählt.
Nachdem Kuciak 2017 über einen ominösen Wohnungsverkauf von Marian Kocner berichtete, hatte dieser dem Journalisten am Telefon gedroht, er würde dafür sorgen, dass Kuciak nie wieder schreibe.
* Namen der Redaktion bekannt
Der FC Lugano entlässt Trainer Guillermo Abascal (29). Präsident Angelo Renzetti hat genug – nach seinem Ausraster im Heimspiel gegen Basel (2:2) und dem anschliessenden Handschlag-Verweigern macht er jetzt ernst. Der Abascal-Nachfolger heisst Fabio Celestini (42).
Paukenschlag im Südtessin!
Was spätestens nach dem letzten Spieltag erwartet werden durfte, ist nun Tatsache. Trainer Guillermo Abascal muss gehen! Lugano-Präsident Angelo Renzetti wirft den 29-jährigen Spanier raus.
Ersetzt wird Abascal durch Fabio Celestini (42), das gibt der Verein am Montagabend via Twitter bekannt. Der Ex-Lausanne-Trainer, der momentan noch im Ausland weilt, wird am Dienstagnachmittag zurück in der Schweiz erwartet. Dann sollen die letzten Details mit den Luganesi geklärt werden. Der Vertrag wird vorerst bis Ende Saison laufen.
Offiziell vorgestellt wird Celestini dann am Mittwoch (14.30 Uhr), an einer Pressekonferenz im Stadio Cornaredo.
Renzetti: «Eine Niederlage für alle»Im Heimspiel gegen Lugano am Sonntag sorgte Renzetti mit seinem Ausraster auf der Ersatzbank der Luganesi für Aufruhr. Nach der Partie verweigerte er zudem Abascal den Handschlag. Die Beziehung zwischen Coach und Präsident schien schon da an einem neuen Tiefpunkt angelangt zu sein.
Ist die Entlassung von Abascal, der erst seit dem 10. April im Amt war, eine persönliche Niederlage für den Präsidenten? Renzetti zu BLICK: «Es ist eine Niederlage für alle. Es ist nie angenehm, jemanden entlassen zu müssen. Aber in den letzten Wochen war kein Spielsystem zu erkennen.»
Lugano hat zuletzt dreimal in Serie nicht gewonnen. Gegen Basel gab es am Sonntag zwar ein 2:2, davor kassierten die «Bianconeri» aber gegen Aufsteiger Xamax eine empfindliche 1:2-Pleite.
Jetzt soll Celestini den FC Lugano wieder in die Spur bringen!
Maria H. (13) aus Freiburg (D) verschwand vor fünfeinhalb Jahren spurlos – mit Begleiter Bernhard Haase (58). Nun ist klar, wie die zwei unentdeckt bleiben konnten. Sie gaben sich als Vater und Tochter aus – und zwar in Italien.
Auf einmal war sie weg, durchgebrannt mit einem älteren Mann: Im Mai 2013 verschwand die damals 13-jährige Maria H.* aus Freiburg (D) – zusammen mit Bernhard Haase (58).
1944 Tage lang fehlte von dem Paar jede Spur. Sogar mit internationalem Haftbefehl wurde gefahndet. Doch erst Ende August 2018 tauchen die zwei wieder auf. Die italienische Polizei kann Haase verhaften.
Lebten in einer RuineFünf Jahre lang lebte das Duo unentdeckt in Europa. Das ungewöhnliche Liebespaar gab sich als Vater und Tochter aus. Gemeinsam besetzten sie vier Jahre lang ein leerstehendes Haus in der sizilianischen Küstenstadt Licata. Sie hausten in einer Ruine. Keine Türen, keine Fenster, dafür ein Dach über dem Kopf.
Hier versuchten die zwei über die Runden zu kommen – auch mit Gelegenheitsjobs. Vor einem Supermarkt halfen sie Kunden zum Beispiel die schweren Tüten zu tragen. «Sie waren ordentlich gekleidet. Sie waren immer ruhig, haben nicht direkt gebettelt. Wir haben sie gefragt, ob sie was brauchten, kauften für sie Zucker, Brot, Milch und Fleisch», sagt eine Nachbarin zur «Bild».
Und nicht nur das: Der gelernte Elektriker Bernhard Hasse half im Supermarkt, wenn dort etwas mit der Elektronik nicht stimmte. Das angebliche Vater-Tochter-Gespann war beliebt in der Gemeinde. Eine ältere Dame berichtet: «Die beiden waren ganz herzlich, haben schnell Kontakt mit uns Einheimischen geknüpft. Sie gingen jeden Tag zum Mittagessen in die Kirche.»
Lief schreiend auf der Strasse herumNiemand störte sich daran, dass Maria H. nicht zur Schule ging. Im Juli 2018 konnten sie und Haase sogar in eine Wohnung ziehen. Miete mussten sie keine bezahlen. Eigentlich sah es für das Paar gut aus. Doch Maria H. trennte sich plötzlich von Haase, verliess ihn – heimlich. Und kehrte nach fünf Jahren Verschwinden zu ihrer Familie zurück.
Bernhard Haase drehte nach der stillen Trennung offenbar durch. Anwohner erzählen, dass er schreiend durch die Strassen zog, sich auch sonst sehr auffällig verhielt. Die Polizei wurde alarmiert, wenig später klickten die Handschellen. Währenddessen veröffentlichte Maria H. ein Statement auf Facebook. Darin schrieb sie, dass sich Haase nach der Flucht ihr gegenüber immer schlechter verhalten hätte. Deswegen sei sie schliesslich geflüchtet. (jmh)
*Name der Redaktion bekanntBeim Hummertauchen wurde ein Teenager in Kalifornien am Samstag von einem Hai gebissen. Er musste mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Spital geflogen werden.
Der Samstag war der erste Tag der jährlichen Hummer-Saison in Encinitas, 40 Kilometer nördlich von San Diego. Das wollten sich Keane Hayes (13) und sein Vater nicht entgehen lassen.
Für Keane sollte es ein besonderer Morgen werden. Er wollte das erste Mal selber nach den Schalentieren tauchen. Doch dann wurde der friedliche Vater-Sohn-Ausflug zum Drama.
«Hilfe, Hilfe, ich wurde gebissen!»Chad Hammel, mit seinem Kajak gerade selber auf Hummerjagd, erklärte gegenüber lokalen Fernsehstationen, dass er plötzlich laute Schreie gehört habe.
«Zuerst dachte ich, jemand freue sich, weil er einen grossen Fang gemacht habe», sagte Hammel. Aber weil die Schreie nicht mehr aufhörten, erkannte er den Ernst der Lage. «Ich habe realisiert, dass der Junge ‹Hilfe, Hilfe, ich wurde gebissen!› schrie, und eilte ihm sofort zu Hilfe.»
«Seine Schulter war völlig zerfetzt»Gemeinsam mit zwei anderen zog Hammel den Jungen ins Kajak und brachte ihn 200 Meter weit bis an Land. Dort wurde das Ausmass der Verletzungen von Keane ersichtlich. Der Hai hatte ihn an der Schulter und den Ohren erwischt. «Seine Schulter war völlig zerfetzt», sagte Retter Hammel.
Die klaffenden Wunden wurden noch am Strand von den Rettungskräften behandelt. Per Helikopter wurde der Junge anschliessend in kritischem Zustand ins Spital gebracht.
Entwarnung der ÄrzteMittlerweile konnten die Ärzte Entwarnung geben. Keane schwebe nach einer Operation nicht mehr in Lebensgefahr. «Es wird erwartet, dass er vollständig genesen wird», schreiben sie in einer Mitteilung an die Medien. Über die Spendenseite GoFundMe wurden innert kürzester Zeit über 22'000 Dollar gesammelt, damit die Familie die Behandlungskosten bezahlen kann.
Zeugen berichten von einem rund drei Meter langen Weissen Hai, der in der Nähe geschwommen sein soll. Der könnte Keane für eine Robbe gehalten haben.
Nach der Attacke wurde der gesamte Strandabschnitt auf einer Länge von über sechs Kilometern gesperrt. Die Behörden behalten die Küstengewässer bis auf weiteres genau im Auge. Bis jetzt wurde aber kein Hai mehr gesichtet. (krj)
Wie viele Menschen liegen noch unter den Trümmern? Die offiziellen Opferzahlen nach dem verheerenden Tsunami in Indonesien könnten noch drastisch steigen, denn die Informationen aus den am schwersten betroffenen Gebieten sind spärlich.
Kein dicht bevölkerter Ort war dem Epizentrum des Erdbebens vom vergangenen Freitag näher als die Ortschaft Donggala. Über 300'000 Menschen wohnen in dem Gebiet nordwestlich der indonesischen Stadt Palu. Zu Donggala gehört auch das Fischerdorf Boya. Wie Bewohner Andi Rainaldi einer Journalistin dem australischen Fernsehsender ABC erzählt, steht in Boya kein einziges Haus mehr. Das ganze Dorf sei verschwunden.
Tragisch: Rainaldi verlor bei der Katastrophe seinen Sohn Endi, zwei Nichten, ein Göttikind und eine Tante. Insgesamt starben sieben seiner Familienmitglieder. Sie wurden entweder beim Erdbeben von Trümmern erschlagen oder von der Tsunami-Welle ins Meer gespült.
«Wir haben nichts aus Donggala gehört»Nach der jüngsten Zwischenbilanz der nationalen Katastrophenschutzbehörde kamen mindestens 844 Menschen ums Leben. Es wird befürchtet, dass die Opferzahl weiter steigt. Mindestens 90 Menschen werden nach offiziellen Angaben noch vermisst. Lokale Zeitungen berichten bereits von über 1200 Toten.
Allein 400 der bestätigten Todesopfer wurden in der Stadt Palu gefunden. Das Ausmass im schwer getroffenen Gebiet Donggala ist unklar. Eine Mitarbeiterin des Hilfswerks Oxfam sagt laut Channel News Asia: «Die nationale Katastrophenbehörde hat beunruhigenderweise erklärt, dass sie aus dem Bezirk Donggala, der sich näher beim Epizentrum des Erdbebens befindet, keine Informationen erhalte.» Auch das Rote Kreuz schlägt in einer Mitteilung Alarm: «Wir haben nichts aus Donggala gehört, und das ist äusserst besorgniserregend.»
«Ich erkannte meinen Sohn nicht mehr»Rainaldi war mit Familienmitgliedern beim Essen, als die Katastrophe eintraf. Die Kinder waren beim Spielen. Ein paar Stunden später fanden er und seine Frau ihren Sohn unter den Toten, die in einer zum Leichenschauhaus umfunktionierten Moschee aufgebahrt worden waren. «Ich konnte meinen Sohn nicht mehr an seinem Gesicht erkennen», sagt der trauernde Familienvater. «Nur an seinen Kleidern.» Sein Körper sei nicht mehr erkennbar gewesen.
Die Menschen suchen entlang der Küste und unter den Trümmern nach vermissten Familienmitgliedern und Freunden. Viele Überlebende haben alles verloren. Einer von ihnen ist Siswanto, in dessen Haus der Tsunami ein grosses Fischerboot schmetterte. «Ich weiss nicht, wo wir jetzt hingehen sollen», sagt der Mann vor den Trümmern.
Inzwischen wurde mit der Aushebung von Massengräbern begonnen, um die Toten möglichst schnell unter die Erde zu bringen. Die Behörden gaben Anweisung, genügend Platz für 1300 Opfer zu schaffen. Mit den Massenbeisetzungen wollen die Behörden die Ausbreitung von Krankheiten verhindern. (noo)
René Weiler und der FCL verlieren die dritte Partie in Folge. Und kommenden Samstag müssen die Luzerner nach Bern zu Meister YB.
Es ist eine verdiente Pleite. Luzern verliert gegen Sion 1:3. «Sie waren besser», sagt FCL-Coach René Weiler mit sportlicher Fairness. Für die Innerschweizer ist es die dritte Niederlage in Folge, die sechste im neunten Spiel.
Klar, dass in Luzern bereits der Begriff «Mini-Krise» herumgeistert. «Aktuell stehen wir da, wo wir hingehören», spricht Weiler wie immer Klartext. Er wolle die Spieler weiterbringen, sie besser machen. Aber das brauche Zeit und Kontinuität.
Bei der 1:2-Pleite in Basel letzte Woche zeigte Luzern eine solide Leistung. Gegen Sion aber spielte der FCL mies. Ist die Mannschaft verunsichert? «Wenn man die letzten zwei Spiele knapp verliert und dann gegen Sion in den ersten 20 Minuten dominiert wird, dann ist klar, dass eine gewisse Unsicherheit da ist», erklärt Weiler. «Sicherheit holt man sich mit Erfolgserlebnissen. Es liegt nun an uns, dass wir zusammen diese Erfolgserlebnisse zurückholen.»
Das Problem: Kommenden Samstag muss Luzern nach Bern zu Liga-Dominator YB. Die Berner sind nicht unbedingt als Punktelieferant bekannt, haben sie bisher doch alle Spiele der Saison gewonnen. «Wir müssen jetzt erstmal das letzte Spiel verarbeiten. Dann wollen wir uns gegen die aktuell beste Mannschaft der Schweiz besser behaupten als gegen Sion», so Weiler.
Drei Pleiten in Folge – es gibt sicherlich bessere Vorbereitungen, um in die Hauptstadt zu reisen. Weiler: «Das ist herausfordernd. Aber dem müssen wir uns stellen.»
Wer jetzt im Trend sein möchte, setzt sich mit frischen Tönen in bunten Kombinationen in Szene.
Anfang Herbst hatten Schauspielerin Blake Lively (31) und Kardashian-Schwester Kylie Jenner (21) ihren grossen Auftritt in Neon. Denn jetzt greift man wieder in den Farbtopf. Beatrice Eiseman, Executive Direktor des Pantone Farbinstituts, das jedes Jahr die angesagten Farben herausfindet, erklärte gegenüber der «Vogue», das liege am wachsenden Bedürfnis nach Selbstdarstellung. Die Farbpsychologie sei wieder modern geworden.
Der leuchtende Orangeton «Russet Orange»Herausstechend ist dieses Jahr der leuchtende Orangeton «Russet Orange». Moschino-Chefdesigner Jeremy Scott (43), ein Fan dieser Farbe, kleidete an der Fashion Week für Herbst/Winter 2018/2019 viele seiner Models in dem kräftigen Orange ein. Mit Beigetönen und Weiss kommt die Farbe besonders gut zur Geltung. Aber auch Gelb oder Olive passen zum Hingucker.
Bloggerin Alexandra Lapp kombinierte das Orange frech mit dem signalfarbenen Rot-Ton «Valliant Poppy»,
Der signalfarbene Rot-Ton «Valliant Poppy»Typische Herbsttöne wie sattes Weinrot, dunklere Olivetöne oder Senfgelb bleiben weiterhin, so wie kräftiges Marineblau oder Zitronengelb. Kombiniert mit einem Teil in Ultraviolett, wirken sie gleich viel frischer. Gerade ein Rot wie «Valliant Poppy» lässt sich wunderbar mit dunkleren Farben kombinieren. Aber auch mit Weiss und Gelb kommt diese Farbe zum Strahlen.
Grau und trist, unauffällige Mausfarben zum Jahresende, das war einmal. In der Mode feiert man den Herbst und Winter bunt und fröhlich wie den Frühling und den Sommer zusammen.
Chansonnier Charles Aznavour ist im Alter von 94 Jahren gestorben. Im Dezember hätte er noch im Zürcher Hallenstadion auftreten sollen.
Sänger, Liedtexter und Schauspieler: Charles Aznavour war einer der letzten grossen Vertreter des klassischen Chansons. Bis ins hohe Alter begeisterte der französisch-armenische Künstler sein Publikum. Am Montag ist er im Alter von 94 Jahren im südfranzösischen Alpilles, wie die französische Nachrichtenagentur AFP am Montag unter Berufung auf seine Pressesprecher berichtet, gestorben.
In seiner mehr als 70-jährigen Karriere hat Aznavour über 1300 Chansons komponiert, mehr als 180 Millionen Platten weltweit verkauft und in mehr als 60 Filmen mitgewirkt. Aznavour hat sich mit seiner rauen und mediterranen Stimme ein Weltpublikum erobert. Geboren wurde Aznavour am 22. Mai 1924 in Paris im Quartier Latin. Schon als Neunjähriger sang er im Restaurant seiner armenischen Eltern, die vor den Gräueltaten in ihrem Land geflohen waren. Aznavour hat sein ganzes Leben im Umfeld der Bühne verbracht. Denn sein Vater war Sänger, seine Mutter Schauspielerin.
Chansonnier war armenischer Botschafter in der SchweizEntscheidend für seine Karriere war die Begegnung mit Edith Piaf, die 1946 auf ihn aufmerksam wurde und ihn auf eine Tournee durch Frankreich und die Vereinigten Staaten mitnahm. Seinen Durchbruch zum Schauspieler schaffte er im Jahr 1960 mit «Tirez sur le pianiste» von François Truffaut. Mit der Oscar-prämierten Verfilmung «Die Blechtrommel» von Volker Schlöndorff machte er sich als Schauspieler auch im deutschsprachigen Raum einen Namen. 2008 gab er seinen Abschied als Schauspieler bekannt.
Seine Lieder handeln von Liebe, Familie, Randgruppen und Armenien, wo er für sein Engagement 1993 vom Präsidenten der Kaukasusrepublik zum «Sonderbotschafter für humanitäre Aktionen» ernannt wurde. Im Jahr 1995 bestellte ihn die Unesco zum Sonderbotschafter für Armenien, und seit 2009 war er armenischer Botschafter in der Schweiz, wo er auch lebte. Nach Steuerärger mit Frankreich in den 70er-Jahren liess er sich in der Nähe von Lausanne nieder.
Im Dezember hätte Charles Aznavour in Zürich auftreten sollenIm Dezember hätte er noch im Zürcher Hallenstadion auftreten sollen. In einer Pressemitteilung vom 20. September heisst es: «Aus logistischen Gründen muss das Konzert von Charles Aznavour in Zürich leider abgesagt werden. Das Konzert hätte am Samstag, 22. Dezember 2018, im Hallenstadion Zürich stattfinden sollen.»
Der Sänger mit armenischen Wurzeln, der seit Juni 2009 armenischer Botschafter in der Schweiz ist, wurde mit Liedern wie «La Bohème» und «Emmenez-moi» berühmt. Als Schauspieler wirkte er in zahlreichen Filmen mit, darunter auch «Die Blechtrommel» von Volker Schlöndorff von 1979. Charles Aznavour hat über 1000 Chansons aufgenommen, darunter 800, die er selber geschrieben hat. (paf/SDA)
Kurz vor dem grossen «Love Island»-Finale begann für Jessica ein grosses Drama, das unerwartete Konsequenzen für die Schweizerin mit sich zog.
Von Wolke sieben ist «Love Island»-Kandidatin Jessica (22) auf dem harten Boden der Realität gelandet. Bei ihr und ihrem Sebastian (24) schien gestern alles falsch zu laufen, was nur falsch laufen kann. Der deutsche Muskelprotz hatte zuletzt des Öfteren Probleme damit, Gefühle zu zeigen, trotzdem plante das Paar eine gemeinsame Zukunft nach der TV-Sendung. Doch plötzlich haderte der Deutsche damit.
Als er Jessica gestand, dass er nicht weiss, ob er sich mit einer Distanz von sieben Stunden Autofahrt eine Zukunft vorstellen kann, brach für die Schweizerin eine Welt zusammen. «Ich fühle mich verarscht und ausgenutzt von ihm.»
TV-Sex war ein FehlerUmso schlimmer wurde die Situation durch den Lügendetektor-Test, dem sich Sebastian stellen musste. Während das Gerät seine Gefühle für die Zuger Blondine zwar bestätigte, wurde ihm aber eine bestimmte Frage zum Verhängnis. «Ja!», meinte Sebastian ehrlich zur Frage, ob er den TV-Sex mit Jessica bereut. Für die Schweizerin kam diese Antwort sichtlich unerwartet. «Dann sind dreimal aber bisschen viel bereuen», sagte sie geschockt zu den anderen Kandidaten.
Kurzerhand zog sie ihn danach zum klärenden Gespräch auf die Seite. Er meinte dann, dass seine Bedenken an den gemeinsamen Schäferstündchen nicht an ihr lägen, sondern weil Jessicas Familie das Ganze ja auch mitbekommen habe.
Auch kommen die beiden in diesem Gespräch nochmals auf die Zweifel des Deutschen an der Beziehung zu sprechen. «Wir kommen uns nicht weiter entgegen. Wir stossen uns immer mehr voneinander weg», meint sie. Während sie um die Beziehung kämpfen will, hat er offensichtlich Mühe. «Ich will deine Geborgenheit, aber gleichzeitig will ich sie nicht», sagte Sebastian zu ihr. Er verglich sich mit einem Parasiten, der ihr alles gebe, was sie wolle, ihr aber auch gleichzeitig wieder alles entziehe.
Alles vorbeiSchliesslich mussten die beiden einsehen, dass sie nach «Love Island» keine gemeinsame Zukunft mehr haben. «Hier drinnen sind wir noch ein Paar, aber wenn wir draussen sind, sind wir dann getrennt», erklärte sie schliesslich Moderatorin Jana Ina Zarella (41). Das Ende kam dann ohnehin schneller als erwartet. Einen Tag vor dem grossen Finale entschied sich das Publikum dazu, die beiden nach Hause zu schicken – das Beziehungs-Aus ist besiegelt.
Die andere Schweizer Kandidatin, Joana (22), hingegen darf noch vom Preisgeld von 55'000 Franken träumen. Sie und Publikumsliebling Victor (20) stehen heute Abend im Finale. (bnr)
Am 20. Oktober trifft Meister YB auf Cupsieger FCZ. Sie können live im Letzigrund dabei sein!
Wenn der FC Zürich und die Berner Young Boys aufeinander treffen, ist immer etwas los. Torlose Partien sind so selten wie ein Herbst ohne Nebel. Kommt hinzu, dass mit dem FCZ der amtierende Cupsieger den aktuellen Schweizer Meister YB empfängt.
Das Knaller-Duell geht am 20. Oktober im Zürcher Letzigrund über die Bühne. Anpfiff ist um 19 Uhr. Wir verlosen 2x2 VIP-Tickets.
So haben Sie die Chance auf TicketsSenden Sie ein SMS mit BLSPORT an die Nummer 797 (1.50 Fr./SMS). Oder wählen Sie die Nummer 0901 333 180 (1.50 Fr./Anruf). Chancengleiche Teilnahme via Mobile Internet (WAP) ohne Zusatzkosten: http://win.wap.my797.ch.
Teilnahmeschluss ist am 16. Oktober 2018. Die Gewinner werden anschliessend benachrichtigt. Mit der Teilnahme erklären Sie sich mit den AGB und Datenschutzbestimmungen einverstanden. Dieses Gewinnspiel wird im BLICK und auf Blick.ch ausgeschrieben.
Im heutigen BLICK-Livetalk sprach der Schlagerstar auch über die Vorzüge ihres Singlelebens.
Offen, gestärkt und voller Selbstbewusstsein. So zeigte sich heute Schlagerstar Francine Jordi (41) im BLICK-Livetalk. Und so hält sie es auch mit ihrem Single-Leben, das sie in vollen Zügen geniesst. «Ich finde es wunderschön, dass ich tun und machen kann, was ich will. Rechenschaft muss ich nur mir gegenüber ablegen. Meine Brustkrebserkrankung hat mich egoistischer und kompromissloser gemacht», so die Berner Sängerin. «Sollte ich mich wieder verlieben, was ich gerne würde, muss es ein Mann sein, der mein Leben noch bereichert.» Dies werde nicht einfach sein, «denn mein Leben ist, so wie es ist, schon enorm reich. (srf)