Neue Beiträge an die EU kommen für die Staatspolitische Kommission des Ständerates nur in Frage, wenn sichtliche Fortschritte in den bilateralen Beziehungen gemacht werden. Sie widerspricht damit dem Bundesrat.
Mit 6 zu 4 Stimmen beantragt die SPK der Aussenpolitischen Kommission (APK), die Bewilligung der Kohäsionsmilliarde vorläufig zu sistieren.
Der grössere Rahmenkredit - jener zur Verringerung der wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheiten in der erweiterten EU - fällt in die Zuständigkeit der APK. Für den Rahmenkredit Migration von 190 Millionen Franken, der ebenfalls zur Kohäsionsmilliarde gehört, ist die SPK zuständig.
Sind die genannten Voraussetzungen erfüllt, unterstützt die SPK den Rahmenkredit Migration. Das beschloss sie mit 10 zu 2 Stimmen, wie die Parlamentsdienste am Freitag mitteilten. Es liege im Interesse der Schweiz, wenn das Migrationsmanagement in Staaten, die besonders von Migration betroffen seien, verbessert werde, hält die SPK fest.
1,3 Milliarden FrankenSo könne auch die Rückkehr von Personen gefördert werden, die sich rechtswidrig in einem Land aufhielten. Das verhindere, dass diese Personen in die Schweiz weiterwandern würden.
Die Minderheit der Kommission betrachtet die Verknüpfung der Kohäsionsmilliarde mit der Anerkennung der Börsenregulierung als nicht sachgerecht und für die nötige Entspannung des Verhältnisses zur EU nicht förderlich.
Zur Debatte steht ein Betrag von insgesamt 1,302 Milliarden Franken. Dieser setzt sich zusammen aus dem Rahmenkredit Kohäsion, dem Rahmenkredit Migration sowie dem Eigenaufwand der Bundesverwaltung.
Rom – Die italienische Regierung will zusammen mit der Staatsbahn des Landes und einem internationalen Partner die marode Fluggesellschaft und einstige Staatslinie Alitalia wieder flott machen.
Der Staat werde etwa 15 Prozent des Kapitals übernehmen, sagte Vize-Regierungschef und Industrieminister Luigi Di Maio am Freitag. Offen blieb zunächst, welchen Anteil Italiens staatlich kontrollierte Eisenbahn Ferrovie dello Stato künftig halten soll.
Auch über den potenziellen ausländischen Investor schwieg sich Di Maio aus. Es werde aber ein «wichtiger, internationaler Technikpartner» sein, sagte er der Finanzzeitung «Il Sole 24 Ore».
Alitalia hatte im Mai 2017 Insolvenz angemeldet und fliegt seither dank eines 900-Millionen-Euro-Brückenkredits der Regierung weiter. Die Insolvenzverwalter sollen bis zum 31. Oktober neue Eigentümer finden. Di Maio sagte, eine Staatsbeteiligung von etwa 15 Prozent lehne sich an die 14,3 Prozent an, die der französische Staat an Air France-KLM halte.
Die EU-Kommission müsste das Rettungskonzept für Alitalia absegnen. Die Airline hat seit 2002 keinen Gewinn mehr eingeflogen. Im Jahr 2008 war die einstige Staatsfluglinie schon einmal in die Insolvenz gegangen und dann privatisiert worden. (SDA)
Nach dem Skandal über den Missbrauch von Daten, nach Fake News und Verschwörungstheorien ist der Ruf von Facebook ramponiert. Das soziale Netzwerk steht vor einer grossen Bewährungsprobe.
«Kennst du Facebook?», fragte sie zum Abschied. Wir hätten uns nie wieder gesehen nach diesem lustigen Abend in einer Bar in Barcelona. Sie war Backpackerin aus den USA, ich reiste per Zug durch Spanien. Da sagte sie diesen Satz. Ich hatte keine Ahnung, was ein Facebook war. Es war 2007, und über Social Media wussten damals nur eingeweihte Nerds Bescheid. Also schickte sie mir eine Einladung. Neugierig meldete ich mich an. Und verband mich mit Menschen, von denen ich zwar noch eine E-Mail-Adresse hatte und Erinnerungen an schöne Momente, sonst aber keinen Kontakt hielt. Plötzlich blickte ich durch ein digitales Fenster in ihren Alltag; sie schrieben über ihre Sorgen, ihre Sehnsüchte, ab und zu mit einem Bild, meist verwackelt, HD war da noch nicht.
Bald meldeten sich immer mehr Freunde an, wir schrieben uns gegenseitig Blödsinn und Neues in die Timeline, die damals noch Pinnwand hiess. In Statusmeldungen redeten wir noch in der dritten Person über uns selbst. «Adrian ist krank» oder «Adrian freut sich auf das Wochenende in London». Es waren meist banale Wortmeldungen ins digitale Tagebuch. Sie zeugen von der anfänglichen Naivität, dem unbekümmerten Umgang mit Facebook; dem man Privates anvertraute, ohne an Datenmissbrauch, Privatsphäre, Fake News oder Verschwörungstheorien zu denken.
Es scheint ewig her. Dabei ist Facebook noch nicht einmal 15 Jahre alt. Rasant stieg das einstige digitale Jahrbuch für Harvardstudenten zum grössten sozialen Netzwerk mit weltweit mehr als zwei Milliarden aktiven Nutzern auf. Eine unfassbare Zahl. Schnelles Wachstum war stets die Basis von Facebooks Geschäftsmodell – getreu dem ursprünglichen Firmen-Motto «Move fast and break things».
Facebook und die BörseSeit dem Börsengang von Facebook im Jahr 2012 wuchs die Nutzerzahl von 1 Milliarde auf 2,2 Milliarden und der Umsatz von 5 auf 40 Milliarden Dollar. Konkurrenten wie das Fotonetzwerk Instagram, den Nachrichtendienst Whatsapp und die Virtual-Reality-Brillenhersteller Oculus VR kaufte Facebook auf. Der Aktienkurs stieg von 38 Dollar auf den Höchststand von 210 Dollar im Juli dieses Jahres. 630 Milliarden Dollar war Facebook zu der Zeit an der Börse wert. Lange ging die Wachstumsstrategie auf. Doch im Wettlauf um neue Nutzer verstolperte sich die Plattform. Aus dem Freundesnetzwerk wurde eine Schleuder für Falschmeldungen und Verschwörungstheorien, ein Hort für Hassreden und Gewaltdarstellungen. Selbst Holocaustleugnungen tolerierte CEO Mark Zuckerberg. Man dürfe Falsches behaupten, solange man es nicht absichtlich mache oder zu Gewalt aufrufe, sagte er jüngst in einem Interview.
Die vermeintliche politische Neutralität und die Berufung auf die freie Meinungsäusserung hat Kalkül: Auch mit Falschmeldungen und rechter Hetze lassen sich Werbegelder verdienen. Kritiker warfen Zuckerberg moralischen Opportunismus vor und Feigheit vor den Aktionären, die nur eines wollen: dass das Netzwerk weiter wächst. Die Daten der Nutzer waren das Öl, das die Maschine am Laufen hielt. Möglichst viele Informationen über möglichst viele Nutzer anzuhäufen, um gezielt Werbung für sie auszuspielen, das ist der Kern von Facebooks Geschäft. Die Daten zu schützen, war nebensächlich.
Was weiss der Social-Media-Gigant?Um herauszufinden, was Facebook eigentlich über mich weiss, fordere ich vom Netzwerk meine Informationen an. Ich erhalte einen 340 Megabyte grossen Download-Ordner mit etwa 3000 Dateien. Darin gesammelt sind alle meine Likes, die ich in den vergangenen elf Jahren vergab, alle Kommentare, die ich schrieb, alle Bilder, die ich postete. Als ich durch die jahrealten Nachrichten und Statusmeldungen stöbere, überkommt mich ein seltsames Gefühl.
Mich gruselt weniger die Fülle an gesammelten Daten. So naiv war ich nicht, zu denken, dass Facebook meine Daten vergisst. Stets wusste ich: Ist etwas gratis, bist du das Produkt. Nein, unangenehm ist der Blick auf mein früheres Selbst: Peinlich berührt über meine damaligen Sorgen, die unkommentierten Wortmeldungen ins digitale Nirvana, den längst abgelegten Jugendslang. Sie lesen sich wie ein längst vergessenes Tagebuch aus der Teenagerzeit. War das wirklich einmal ich? Gespannt klicke ich auf den Ordner mit dem Titel «Über dich». Ich erwarte eine tiefgehende Analyse, wie Facebook mich einschätzt, welche Werbung zu mir passt, welche Persönlichkeit sie mir attestieren. Doch da steht bloss: «etabliertes Erwachsenenleben». Es ist mir klar: Facebook weiss mit Sicherheit mehr, als es mir vorgaukelt.
Tatsächlich brachte die gut geschmierte Datenmaschine ausgerechnet erstmals ein gewaltiger Datenmissbrauch ins Stottern: Im März wurde bekannt, dass die britische Datenanalysefirma Cambridge Analytica die persönlichen Informationen von etwa 87 Millionen Facebook-Profilen ohne die Zustimmung der Nutzer dazu verwendete, die öffentliche Meinung bei der US-Präsidentschaftswahl und bei der Brexit-Abstimmung mit unerlaubter Wahlwerbung zu beeinflussen.
Facebook wusste davon seit 2015, informierte die Nutzer aber nicht. Im Zuge der Enthüllungen verlor Facebook 50 Milliarden Dollar an der Börse. Nutzer riefen in der Bewegung #deletefacebook massenhaft zum Boykott auf. Zuckerberg persönlich musste vor dem US-Kongress aussagen; er zeigte sich reumütig, entschuldigte sich und versprach Besserung beim Datenschutz. Zunächst schien es, als könne der Skandal Facebooks Geschäft wenig anhaben: Die Aktie erholte sich rasch und stieg auf Rekordwerte. Die Maschine lief weiter.
Rekord-KnallDer grosse Knall kam vier Monate später, im Juli: Facebook präsentierte seine Quartalszahlen – und verlor auf einen Schlag 150 Milliarden Dollar an Börsenwert. Die Aktie sackte um ein Viertel ihres Werts ab. Es war der grösste Kurssturz der Geschichte. Und dies, obwohl Facebook fünf Milliarden Dollar Gewinn machte.
Das Problem: Nicht nur der Umsatz, auch die Zahl der aktiven Nutzer stagnierte erstmals. In Europa gingen sie sogar zurück: Drei Millionen täglich aktive Nutzer verabschiedeten sich dort von Facebook.
Die Zahlen belegen ein immer grösseres Unbehagen gegenüber dem sozialen Netz-werk. Vor allem in Europa, wo Datenschutzbedenken grösser sind. Facebook nennt dann auch die neue EU-Datenschutz-Grundverord- nung, die seit Mai gilt, als Grund für den Nutzerschwund. Dabei war der Facebook-Überdruss längst sichtbar. Kaum jemand schrieb noch Persönliches, nur die ewigen Selbstdarsteller erschienen auf der Timeline; dazu fast nur noch Videos von gelikten Newsseiten, von Prominenten oder Konzernen. Die meisten Freunde blieben stumm oder unsichtbar. Das Netzwerk tötelte. Dass Facebook sich nur um Konzerne und Werbetreibende kümmert und weniger um die Nutzer, war offensichtlich geworden. Beim Börsengang vor sechs Jahren schrieb Mark Zuckerberg in einem offenen Brief, er wolle mit Facebook «die Welt offener und vernetzter machen». Der optimistische Glaube an die Verbesserung der Welt machte ihn aber blind dafür, dass aus dem Netzwerk ein kaum beherrschbares Monster wurde.
Fake-News und PropagandaAnstatt die Welt offener zu machen, entstanden Filterblasen, nutzen Diktaturen das Netzwerk für Propaganda, versuchen fremde Regierungen, darüber Wahlen zu beeinflussen. Statt dass Menschen sich vernetzen, verbreiten sie Hassreden, die etwa in Myanmar in reale Gewalt ausbrachen. Dort wird auf Facebook seit Jahren Stimmung gegen muslimische Minderheiten gemacht, ohne dass Facebook je eingriff. Auch in Deutschland sorgten Falschmeldungen auf Facebook für Attacken auf Flüchtlinge, zeigte eine Studie.
Bisher mogelte sich Zuckerberg mit der Haltung durch, bloss eine Plattform zu sein, die nicht verantwortlich sei für die Inhalte. So konnte er das gewaltige Wachstumstempo ohne Rücksicht weiterverfolgen. Daraus wurde vor dem US-Senat bei der Anhörung: «Wir sind verantwortlich für den Inhalt, aber wir produzieren den Inhalt nicht.» Der Druck auf Facebook, die Bedürfnisse seiner Nutzer endlich ernst zu nehmen, ist seit dem Datenskandal rasant gestiegen. Zuckerberg versprach, in den Datenschutz zu investieren und Manipulationen zu verhindern.
Hassreden und Falschmeldungen will er vermehrt bekämpfen. Zudem sollen die Nutzer wieder im Zentrum stehen: mehr persönliche Fotos von Freunden, weniger Nachrichten, mehr Katzenfotos, weniger Videos. Ein Stück zurück zu den Wurzeln also. Seit Juli wirbt Facebook in einer breit angelegten Imagekampagne für ein «fortschrittlicheres, besseres Facebook». In gewohnt salbungsvollen Tönen entschuldigt sich das Netzwerk, gesteht Fehler ein und verspricht Besserung im Umgang mit ihren Daten.
Facebook steht am ScheidewegAls Schönfärberei und blosses Marketing bezeichnen das Kritiker. Facebook zu «reparieren» versprach Mark Zuckerberg bereits Anfang des Jahres – vor dem Datenskandal. Doch solch ein Umbau kostet viel Geld. Bis zu 60 Prozent mehr will Zuckerberg investieren für Datensicherheit, Marketing und Inhalte. Das aber verärgert Anleger. Facebook steht am Scheideweg: Räumt der Konzern auf, muss er sich von der Politik des rasanten Wachstums verabschieden. Macht er weiter wie bisher, dürften die Nutzer zunehmend davon- rennen. Denn Facebooks Image hat in den vergangenen Monaten arg gelitten. Vor allem für junge Nutzer ist das grösste soziale Netzwerk schlicht out. In der Schweiz etwa verlor Facebook innerhalb eines Jahres ein Viertel sei- ner U20-Nutzer. Die meisten sind weitergezogen zu anderen Plattformen. Persönliche Nachrichten schreibt man sich auf Whatsapp, Bilder veröffentlicht man auf Instagram. Dort hat man das Gefühl, unter sich zu sein. Noch.
Während die Wachstumsjahre für Facebook vorbei sind, konzentriert sich der Konzern vermehrt auf die oben genannten Tochterfirmen. Zudem wächst er weiterhin in Asien und im Pazifik. So schnell wird das Netz- werk nicht verschwinden. Dafür ist es schlicht zu gross, seine Werbemacht gewaltig. Auch ich habe Facebook noch nicht aufgegeben. Ich bin zwar stummer geworden. Aber ganz Adieu sagen will ich noch nicht. Vielleicht wird es ja irgendwann doch wieder nützlich?
Nach WWF und Pro Natura wehrt sich auch das Bundesamt für Umwelt (Bafu) gegen einen Wolfsabschuss im Wallis. Es hat beim Kanton Beschwerde erhoben gegen den Abschussbefehl für das Raubtier im Val d’Anniviers.
Es habe am 5. Oktober beim Walliser Staatsrat eine Beschwerde gegen die Abschussverfügung für einen Einzelwolf im Val d’Anniviers eingereicht, bestätigte das Bafu am Freitag gegenüber der Agentur Keystone-SDA eine Meldung der Zeitung «Walliser Bote». Das Bafu vertritt die Ansicht, dass die Abschussverfügung nicht bundesrechtskonform ist.
Waren Herdenschutzmassnahmen ungenügend?In seiner Stellungnahme wollte das Bafu nicht detailliert auf die Begründung die Beschwerde eingehen. «Im Zentrum stehen die Fragen nach einem Wolfsrudel und ob genügend Herdenschutzmassnahmen ergriffen worden sind», schreibt das Bundesamt. Aufgrund des laufenden Verfahrens könne man keine weiteren Auskünfte dazu geben.
Die Naturschutzverbände WWF und Pro Natura ihrerseits begründen ihren Rekurs insbesondere mit «ungenügenden Herdenschutzmassnahmen». Die Schafherden bei Zinal seien nicht ausreichend geschützt gewesen. Deshalb dürften die dort gerissenen Tiere nicht in die Berechnung für die Abschussverfügung miteinbezogen werden.
Weiter sei es wahrscheinlich, dass in dieser Region ein Rudel lebe, Somit bestehe die Gefahr, die Elterntiere zu töten und gleichzeitig die Jungtiere in Gefahr zu bringen. Im Val d'Anniviers waren im Sommer insgesamt 39 Schafe von Wölfen getötet worden.
60 Tage Zeit für WolfsabschussZudem will das Bafu die Erweiterung des Abschussperimeters für einen Wolf im Goms prüfen. Dieser Entscheid des Kantons entspreche einer neuen Verfügung. «Entsprechend dem normalen Prozess wird sie zurzeit vom Bafu überprüft», heisst es auf Anfrage.
Wegen eines neuen Risses in Obergesteln auf landwirtschaftlicher Nutzfläche ist das Gebiet, in dem der Wolf zur Strecke gebracht werden darf, in dieser Woche ausgedehnt worden. Trotz eines Elektrozauns tötete dort ein Wolf Anfang Oktober ein Schaf und verletzte ein weiteres.
Der Staatsrat hatte die Erlaubnis für die beiden Abschüsse am 7. September erteilt. Sie ist für 60 Tage gültig.
Nach ihrer Notlandung in der kasachischen Steppe sollen der russische Kosmonaut Alexej Owtschinin und der US-Astronaut Nick Hague voraussichtlich schon im kommenden Frühjahr wieder ins All starten.
«Wir planen ihren Flug für den kommenden Frühling», teilte der Chef der russischen Raumfahrtbehörde, Dmitri Rogosin, am Freitag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. «Die Kerle werden bestimmt fliegen", erklärte Rogosin und veröffentlichte ein Foto von sich und den beiden lächelnden Astronauten. Demnach kehrten Hague und Owtschinin inzwischen in die Sternenstadt bei Moskau zurück.
Eine Antriebspanne kurz nach dem Start einer russischen Sojus-Rakete zur ISS hatte die beiden Astronauten an Bord am Donnerstag zu einer Notlandung gezwungen. Die beiden landeten unverletzt in Kasachstan.
Erst muss Ursache der Panne geklärt werden
Sie sollten zur dreiköpfigen Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation ISS stossen, auf welcher der deutsche Astronaut Alexander Gerst als erster Deutscher und zweiter Europäer überhaupt derzeit das Kommando hat.
Bemannte Starts mit den Sojus-Raketen sind vorerst ausgesetzt, bis die Unfallursache geklärt ist. Eine Kommission der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos sucht nach der Ursache des ersten derartigen Unfalls seit 1975.
Der Ausfall bringt das komplizierte System der Crew-Wechsel auf der ISS durcheinander, die beteiligten Raumfahrtagenturen können die Auswirkungen aber noch nicht genau abschätzen.
Derweil wurde ein abgestürztes Trümmerteil in der Steppe von Kasachstan gefunden. Der Absturz habe niemanden verletzt, sagte ein Vertreter des kasachischen Zivilschutzes am Freitag in der Hauptstadt Astana. Der Fundort liege 40 Kilometer von der Stadt Dscheskasgan entfernt. (SDA)
Roger Federer (37, ATP 2) spielt sich mit einem Zwei-Satz-Sieg über Kei Nishikori (ATP 12) in Shanghai in die Halbfinals (6:4, 7:6). Er zieht damit mit Rafael Nadal bezüglich Masters-Siegen gleich (362).
Roger Federer hält in seiner glorreichen Karriere schon etliche Rekorde. Nun schnappt sich der 37-Jährige wieder einen zurück.
Dank des Viertelfinal-Triumphs beim ATP-1000-Turnier in Shanghai über Kei Nishikori (ATP 12) kommt Federer nun auf 362 Siegen an Masters-Turnieren. Er egalisiert damit die Marke von Rafael Nadal, der in Shanghai abwesend ist.
Federer schafft Wende im Tiebreak
Gegen Nishikori kann Roger im dritten Match in Shanghai erstmals einen Drei-Sätzer verhindern. Der Japaner fordert ihn aber stark. Die beiden Cracks zeigen berauschendes Tennis.
Bis zum 6:4 und 3:2 läuft alles nach Plan für Federer. Doch dann holt sich Nishikori fast aus heiterem Himmel das Rebreak zum 3:3. Das Tiebreak muss entscheiden. Dort liegt Federer mit 1:4 hinten, ehe er eine wahnsinnige Aufholjagd mit sechs Punkten en suite hinlegt.
Nach 1:51 Stunden ist der Sieg im Trockenen. Federer sagt bei Sky nach dem Match: «Ich habe das Gefühl, dass ich von der Grundlinie ganz gut gespielt habe.»
Gibts in Shanghai den 99. Titel für Federer?Die Jagd nach dem 99. Titel ist weiterhin am laufen. Nächste Hürde für den Shanghai-Titelverteidiger ist im Halbfinal am Samstag (14 Uhr MESZ) der Kroate Borna Coric (21, ATP 19). Gegen ihn verlor Federer im Halle-Final auf Rasen letzten Juni.
Rogers Rezept: «Ich muss wieder offensiv spielen und gut returnieren.» Gelingt ihm ein weiterer Erfolg, würde er alleiniger Rekordsieger von Masters-Matches.
Im zweiten Halbfinal duellieren sich Novak Djokovic und Alexander Zverev. Mit einem Final-Einzug würde Djokovic sich definitiv auf ATP-Rang zwei verbessern und Roger überholen. (rib)
Abstimmungen wie jene zum AHV-Steuerdeal soll es künftig nicht mehr geben. Die Staatspolitische Kommission des Ständerates (SPK) will festlegen, dass die Einheit der Materie auch bei Gesetzen gewahrt werden muss.
Mit 6 zu 4 Stimmen bei 2 Enthaltungen hat die Kommission eine parlamentarische Initiative von Thomas Minder (parteilos/SH) angenommen, wie die Parlamentsdienste am Freitag mitteilten. Ist die Nationalratskommission einverstanden, kann eine Gesetzesänderung ausgearbeitet werden.
Die Ständeratskommission hält fest, sie sei sich bewusst, dass die Einhaltung des Grundsatzes in bestimmten Fällen eine Herausforderung darstellen könnte. Dennoch sollte die rechtliche Verankerung auch für Gesetze geprüft werden. Heute wird die Einheit der Materie explizit nur für Verfassungsänderungen verlangt. Volksinitiativen, die den Grundsatz verletzen, werden für ungültig erklärt.
Die Einheit der Materie ist dann gewahrt, wenn zwischen den einzelnen Teilen eines Erlasses ein sachlicher Zusammenhang besteht. Minder argumentiert, in letzter Zeit häuften sich Vorlagen, welche sehr unterschiedliche Materien in eine einzige Vorlage verpackten.
Als Beispiel nennt er das Gesetz zur Unternehmenssteuerreform und zur AHV-Finanzierung, gegen welches das Referendum ergriffen wurde. Im Zentrum steht die Abschaffung kantonaler Steuerprivilegien für internationale Unternehmen und die Einführung neuer Steuerregeln.
Gleichzeitig beschloss das Parlament eine Zusatzfinanzierung für die AHV: Für jeden Franken, der der öffentlichen Hand durch die neuen Steuerregeln entgeht, würde ein Franken in die AHV fliessen. Die Kombination soll die Vorlage für das bürgerliche und das linke Lager interessant und somit mehrheitsfähig machen.
Für die Befürworter handelt es sich um einen Kompromiss, für die Gegner um einen Kuhhandel. Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger könnten ihren Willen nicht zum Ausdruck bilden, argumentieren sie. Entweder müssten sie der Gesamtvorlage zustimmen, obschon sie einen oder gewisse Teile missbilligten, oder sie müssten die Vorlage ablehnen, obwohl sie den andern oder andere Teile befürworteten.
Minder nennt in seinem Vorstoss als weiteres Beispiel die Aktienrechtsrevision, die sich noch in der parlamentarischen Beratung befindet. Mit der Revision wird zum einen die Abzockerinitiative umgesetzt.
Zum anderen werden Geschlechterrichtwerte eingeführt. Weiter sollen Regeln eingeführt werden, die als indirekter Gegenvorschlag zur Konzernverantwortungsinitiative dienen. Aus Minders Sicht sollte eine solche Vorlage künftig nicht mehr möglich sein.
Magnus Nygrens Hengst Chianti hat sich für das mit 450'000 Franken dotierte Europa-Derby in Paris qualifiziert.
Schlechtes Timing. Live kann Magnus Nygren das grosse Rennen seines Pferdes Chianti nicht verfolgen. Wenn der Hengst um zirka 21.35 Uhr auf der Rennbahn Vincennes in Paris (Fr) im Europa-Derby für Vierjährige läuft, steht der HCD-Verteidiger noch in Ambri auf dem Eis. Und Chiantis Mitbesitzer Mikael Johansson (33) mit den SCL Tigers in Rapperswil-Jona.
«Aber sobald es nach dem Spiel möglich ist, werde ich mir Chiantis Rennen in der Wiederholung ansehen», sagt Nygren. Also im Bus auf dem Handy. Der 28-Jährige ist gespannt. Das Rennen ist mit 450'000 Franken dotiert. In dieser Saison hat der Hengst bereits 318'700 Franken für seine Besitzer eingelaufen.
Übrigens: Als sich Chianti in Schweden für dieses Europa-Derby qualifiziert hat, verloren die Davoser gegen die Langnauer 0:7 ... immerhin ein Trost.
Dass Chianti in seiner erst zweiten Rennsaison dermassen durchstartet, damit hat niemand gerechnet. Auch nicht sein Züchter, Trainer, Fahrer und dritter von vier Besitzern, Björn Goop (41): «Ich bin so stolz auf Chianti. Von so einem Pferd träumt man als Züchter.»
Goop ist ein enger Freund Nygrens. «Als ich mich entschieden habe, in ein zweites Pferd zu investieren, wollte ich ein hoffnungsvolles», so Nygren, «aber dass er gleich so stark ist, kommt unerwartet.»
Die Teilhabe an seinem ersten Hengst Twitter hat er wieder verkauft und kurz vor der Geburt von Töchterchen Vera (14 Monate) in Chianti investiert. «Ich liebe dieses Pferd.» Nygren ist ein Pferde- und Rennkenner. Der Schwede kann fundierte und ausführliche Gespräche führen über die Vierbeiner, natürlich auch mit Tigers-Stürmer und Kumpel Johansson.
In den Sommermonaten in der Heimat fährt Nygren seinen Hengst sogar selber im Sulky! Zu Trainingszwecken und immer begleitet von Profi Goop, der in einem Sulky daneben fährt und das Tempo bestimmt. Davor muss der HCD-Verteidiger aber eine Pille schlucken, denn Nygren hat eine Allergie auf Pferdehaare.
Die Tabelle SpieleTorverhältnisPunkte1. Biel833:13212. Bern825:11173. Zug826:20154. Genf918:20145. ZSC Lions714:13126. Fribourg819:22127. SCL Tigers823:16128. Ambri819:27109. Lausanne920:241010. Lugano719:23911. Davos817:29912. Lakers89:243
Die Geschäftsprüfungskommission des Nationalrates (GPK) kritisiert die Spesenkultur im Verteidigungsdepartement. Diese müsse sich nachhaltig wandeln, fordert sie nach der Untersuchung zum Oberfeldarzt der Armee.
In ihrem am Freitag veröffentlichten Bericht kommt die GPK zum Schluss, dass das Verteidigungsdepartement (VBS) in der Spesenaffäre nach anfänglichen Fehlern und Fehleinschätzungen die nötigen Massnahmen getroffen hat.
Verteidigungsminister Guy Parmelin, das Generalsekretariat VBS und die Einheit «Recht Verteidigung» seien aber mitverantwortlich für das teilweise unangemessene Vorgehen gegen den Oberfeldarzt, schreibt die GPK.
Dies betreffe insbesondere den vorschnellen Entscheid, eine Strafanzeige einzureichen. Der Verteidigungsminister habe sich ohne zusätzliche Abklärungen dazu entschlossen, obwohl verschiedene seiner engsten Mitarbeitenden Bedenken geäussert hätten.
Die GPK erwartet von Parmelin, dass er in solchen Fällen künftig mit grösserer Sorgfalt vorgeht. Kritisch bewertet die Kommission auch die Rolle das damaligen und des heutigen Armeechefs. Beide hätten den Fall vom Tisch haben wollen und die Angelegenheit deshalb vorangetrieben.
Die Massnahmen, die das VBS beschlossen hat, begrüsst die GPK. Dazu gehören neue Spesenregelungen, die seit dem 1. September gelten. Weiter wurde die Einheit «Recht Verteidigung» umstrukturiert. Die Whistleblowingstelle der Armee wurde von dieser abgetrennt.
Die GPK bemängelt jedoch, dass die Umsetzung nur langsam vorangehe. Die neue Spesenregelung müsse rasch und konsequent umgesetzt werden, fordert sie. Ausnahmen sollten lediglich mit grösster Zurückhaltung bewilligt werden.
Die Probleme seien indes nicht nur mit neuen Vorgaben anzugehen, findet die GPK. In der Pflicht stünden auch die Führungsverantwortlichen. Sie müssten den Grundsatz der Sparsamkeit in der Praxis vorleben und so für den Wandel in der Verwaltungskultur des VBS sorgen.
Aus den Aussagen der befragten Personen gehe deutlich hervor, dass es gerade diesbezüglich grosse Defizite gegeben habe, heisst es im Bericht. Die Spesenkultur im VBS sei jener der übrigen Bundesverwaltung anzupassen.
In der Affäre um Oberfeldarzt Andreas Stettbacher ging es um die Kosten eines Weihnachtsessen sowie andere Spesenrechnungen. Das VBS reichte Anzeige ein wegen des Verdachts auf strafbare Handlungen und stellte den Divisionär frei.
Später ordnete Parmelin eine Administrativuntersuchung an, die Stettbacher entlastete. Die Vorwürfe hätten sich nicht bestätigt oder seien verjährt, lautete das Fazit. Die Freistellung hätte kritischer hinterfragt werden müssen.
Der Oberfeldarzt nahm vor rund einem Jahr seine Arbeit wieder auf. Er anerkannte indes, sich in Sachen Spesen nicht kostenbewusst verhalten und den Grundsatz der Sparsamkeit verletzt zu haben. Auch erklärte er sich bereit, dem Arbeitgeber einen gewissen Betrag zurückzuerstatten.
Laut der GPK gab es bereits ab 2011 Hinweise auf ein allfälliges problematisches Spesenverhalten des Oberfeldarztes. Unter anderem wurde im Jahr 2014 eine Whistleblowing-Meldung erstattet. Was mit der Meldung genau passierte und weshalb sie so lange nicht bearbeitet wurde, bleibt unklar.
Die Resultate einer zweiten Administrativuntersuchung wurden noch nicht veröffentlicht. Abgeklärt wurde unter anderem, ob es im Fall des Oberfeldarztes zu bewussten Falschanschuldigungen oder gar einem Komplott gekommen war. Laut dem GPK-Bericht liess sich die Mehrzahl der Vorwürfe gegen drei Armee-Kader nicht erhärten.
Bei zwei der beschuldigten Personen bestehe aber in Einzelfällen der Verdacht auf eine Widerhandlung gegen den Grundsatz der Sparsamkeit sowie in einem Fall der Verdacht, dass Mitarbeitende Goldmünzen im Wert von 500 Franken erhielten, ohne dass dafür eine genügende Rechtsgrundlage vorhanden war. Es folgte eine Disziplinaruntersuchung. Diese kam zum Schluss, dass keine disziplinierungswürdigen Sachverhalte vorliegen.
Die GPK bittet den Bundesrat, bis am 17. Januar zu den Ausführungen und Forderungen im Bericht Stellung zu nehmen.
Ich (28) und meine Freundin (27) sind seit fast zehn Jahren ein Paar. Wir haben zwei Kinder. Wenn es in unserer Beziehung Probleme gibt, dann geht es meist um Sex. Das war schon von Anfang an so. In letzter Zeit nehmen die Probleme zu. Wenn ich mit ihr nicht einmal pro Woche Sex haben kann, werde ich verrückt. Je mehr ich sie bedränge, umso weniger will sie etwas von mir. Was soll ich tun? Erkan
Lieber Erkan
Deine Frau und du hatten offenbar von Anfang an Mühe, eine Sexualität zu entwickeln, die beide als lustvoll und lohnenswert erleben. Also als etwas, das von beiden getragen wird und dem beiden ungefähr den gleichen Platz im Alltag geben wollen.
Irgendwann habt ihr angefangen, euch in eurer Unterschiedlichkeit zu verschanzen. Sex ist zur Kampfzone geworden und ihr steckt in einem leider sehr verbreiteten Teufelskreis: Die Person, die mehr will, erhöht aus dem persönlichen Leiden heraus den Druck. Die Person, die nicht oder weniger will, schlägt als Schutz vor der Bedrängung die Türe immer heftiger zu. Und weil man Sex nicht erzwingen kann, gewinnt die Person, die Nein sagt, ohne dabei wirklich glücklich zu werden. Denn am Verhinderer klebt schnell das Image des Fehlerhaften, der zu etwas ach so grossartigem wie Sex Nein sagt.
Ein grosser Fokus eures Streits scheint auf der Häufigkeit zu liegen. Solche Diskussionen sind in der Regel aber total lustfeindlich. Die Parteien feilschen wie auf einem Basar und sind so Kontrahenten statt Verbündete.
Löst euch von der Diskussion um die Häufigkeit und deckt stattdessen auf, ob es eine andere Sexualität gibt, von der ihr beide denkt, dass sie sich für euch lohnt. Denn als junge Eltern habt ihr tausend andere Pendenzen. Sex setzt sich da nur durch, wenn er für beide so abläuft, dass er schön, befriedigend und lohnenswert ist.
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Caroline Fux weiss Rat und gibt Tipps zu Unsicherheiten und Sorgen im Bereich von Lust und Liebe. Schreiben Sie Ihr Problem per E-Mail an caroline@blick.ch oder per Post: Caroline Fux, Ringier AG, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich.
Natasha Hamilton teilt auf Twitter ein Bild eines Mannes, der sie in der U-Bahn sexuell belästigt haben soll.
Natasha Hamilton (36) will nicht schweigen! Die Atomic-Kitten-Sängerin sei am Mittwoch Opfer einer Sex-Attacke in der Londoner U-Bahn geworden. Dies teilte die Musikerin ihren Fans auf Twitter mit – und stellte auch gleich ein Bild des mutmasslichen Täters dazu.
«Diese ekelhafte Entschuldigung von einem Mann hat gerade seinen Penis gegen mich gedrückt, während ich in der Bahn in Richtung Emstead Woods fuhr. Ich dachte, es sei eine Tasche, bis ich gespürt habe, wie schwer er in meinen Nacken schnaufte», schrieb Hamilton zu dem Bild.
«Ich rufe die Bahnpolizei, sobald ich aussteige»In einem zweiten Tweet erläuterte sie die Situation weiter: «Ganz ehrlich, ich zittere gerade. Ich fühle mich so verletzt. Doch mehr als alles andere bin ich wütend. Ich habe die Möglichkeit genutzt, dieses Bild zu schiessen, bevor er den Zug verliess. Ich bin entsetzt und rufe die Bahnpolizei, sobald ich aussteige.» Dies hat die Sängerin von Atomic Kitten («Whole Again») auch getan, wie eine Sprecherin der britischen Bahnpolizei dem «Mirror» bestätigt: Man führe zurzeit Untersuchungen durch. Glücklicherweise gebe es in der U-Bahn zahlreiche Video-Kameras. Der Vorfall könnte also für den unbekannten Mann noch Folgen haben.
Dass Hamilton die Geschichte vor der Polizei ihren Twitter-Followern erzählte, stösst nicht nur auf Verständnis. «Die Wagons nach London sind oft so gefüllt, dass man aneinandergedrückt wird.» Der Fall sei etwas für die Polizei und nicht für die sozialen Medien, schreibt etwa ein User. Ein anderer pflichtet bei und fragt, wieso Hamilton nicht einfach die Polizei rufe, statt das Bild teile. «Erscheint mir komisch.» Zahlreiche User stellen sich aber hinter Hamilton und sprechen ihr Mut zu. (klm)
Sein Hausarrest sorgte für Spannungen zwischen der Türkei und den USA. Jetzt kommt der US-Pastor Andrew Brunson frei.
Der in der Türkei seit zwei Jahren festgesetzte US-Geistliche Andrew Brunson kommt frei. Ein Gericht in Aliaga ordnete am Freitag die Aufhebung des Hausarrestes und der Ausreisesperre des evangelikalen Pfarrers an.
Zuvor waren während des international mit Spannung verfolgten Gerichtstermins zentrale Zeugenaussagen in sich zusammengefallen. Wie die Zeitung «Hürriyet» am Freitag berichtete, zogen insgesamt drei Zeugen Aussagen zurück. Ein Zeuge zum Beispiel zog die Behauptung zurück, dass ein syrisches Mitglied von Brunsons Kirchengemeinde Bomben für Terrorangriffe gebaut habe.
Ein Reporter der Nachrichtenagentur DPA im Gerichtssaal hatte zuvor berichtet, Zeugen der Anklage hätten sich in einem bizarren Austausch gegenseitig widersprochen. Ein per Videoleitung zugeschalteter Zeuge sagte zunächst, er habe von zwei weiteren Zeugen gehört, dass in Brunsons Kirche Mitglieder der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und Anhänger der Gülen-Bewegung ein und aus gegangen seien.
Sowohl die PKK als auch die Gülenisten gelten in der Türkei als Terroristen. Die betreffenden Zeugen gaben jedoch kurze Zeit später zu Protokoll, dass sie das doch wiederum selbst von dem ersten Zeugen gehört hätten.
Brunsons Anwalt Ismail Cem Halavurt sagte: «Das war gut für uns.» Vor dem Gerichtstermin hatte er sich hoffnungsvoll gezeigt. «Wir erwarten, dass der Hausarrest aufgehoben wird.»
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Am Samstag, 27. Oktober empfängt der Meister YB den FC Sion im Stade de Suisse in Bern (Anpfiff: 19 Uhr). Wollen Sie eine Partie der Super League mit einem ganz speziellen Service erleben, dann machen Sie mit und gewinnen Sie 1x2 VIP-Tickets.
Teilnahmeschluss ist am 22. Oktober 2018. Die Gewinner werden anschliessend benachrichtigt. Mit der Teilnahme erklären Sie sich mit den AGB und Datenschutzbestimmungen einverstanden. Diese Verlosung wird im BLICK und auf Blick.ch ausgeschrieben.
New York – Niedrigere Steuern und höhere Zinsen haben den Gewinn der US-Bank Citigroup im dritten Quartal kräftig steigen lassen. Der Überschuss legte im Jahresvergleich um zwölf Prozent auf 4,6 Milliarden US-Dollar zu, wie das Geldhaus am Freitag in New York mitteilte.
Wie die Konkurrenten JPMorgan Chase und Wells Fargo, die ebenfalls am Freitag Zahlen vorlegten, profitierte auch Citigroup stark von niedrigeren Abgaben an den Fiskus - die effektive Steuerquote ging von 31 auf 24 Prozent zurück.
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hatte die Unternehmensteuern zum Jahresbeginn massiv gesenkt. Zudem kamen geringere Ausgaben und die gestiegenen Zinsen in den USA, durch die die Kreditvergabe einträglicher wird, der Bilanz zugute.
Insgesamt stagnierten die Einnahmen der Citigroup - die sogenannten Erträge - allerdings bei 18,4 Milliarden Dollar. Vorstandschef Michael Corbat machte dafür vor allem den Verkauf von Geschäftsteilen verantwortlich. Auf bereinigter Basis habe es einen Zuwachs um vier Prozent gegeben.
Zuvor hatte bereits die grösste US-Bank JPMorgan Chase einen Gewinnanstieg um fast ein Viertel auf 8,4 Milliarden US-Dollar (7,3 Mrd Euro) verkündet. Sowohl JPMorgan als auch Citigroup übertrafen mit den Zahlen die Erwartungen der Anleger. (SDA)
COMO (I) - Nur wenige Kilometer vor der Schweizer Grenze hat sich eine grausige Bluttat ereignet.
Hinter dem Flüchtlingsheim von Tavernola in Como (I) liegt Müll. Gefüllte Kehrichtsäcke, Plastik, Kartons. Ein Asylbewerber will am Donnerstagmorgen im verwilderten Gartenstück aufräumen – und macht eine schockierende Entdeckung: Es ist die Leiche eines jungen Afrikaners. Die Zeitung «Il Giorno» berichtet über den Fund.
Für die Carabinieri ist klar: Der Mann wurde brutal erschlagen. War er ein Flüchtling? Wurde er Opfer von Fremdenhass? Oder steckt hinter dem Verbrechen eine Schlepper- oder Drogenbande?
Die Identifizierung des Toten ist schwierigDie Beamten stehen am Anfang ihrer Ermittlungen. Sicher ist: Die schwere Wolldecke, in der die Leiche gewickelt war, stammt aus dem Asylzentrum des Ordens Salesiani. Rund 300 Flüchtlinge warten in dieser katholischen Einrichtung auf ihr Asylverfahren.
Papiere des Toten finden sich nicht am Fundort. Die Identifizierung ist schwierig. Der Afrikaner ist von kleiner Statur und muss sehr jung gewesen sein, so viel kann der untersuchende Rechtsmediziner feststellen.
Wurde die Leiche am Flüchtlingsheim deponiert?Nach ersten Erkenntnissen wurde das Opfer bereits vor einigen Wochen getötet. Ob die Tat direkt hinter dem Asylzentrum geschah, muss noch geklärt werden. Vielleicht wurde die Leiche auch hinter dem Flüchtlingszentrum deponiert. Jeder Flüchtling, der im «Salesianum» unterkommt, wird registriert. Jetzt prüft die Polizei, ob seit September ein Asylbewerber vermisst wird.
BARCELONA (SPA) - In Barcelona sind wieder Tausende Katalanen auf die Strasse gegangen und haben demonstriert. Doch diesmal nicht für eine Abspaltung von Spanien, sondern für eine gemeinsame Zukunft. Anlass für den Umzug war der Nationalfeiertag des Landes.
Unter dem Motto «Barcelona, ein Garant für die Hispanität» marschierte die Menschenmasse am Freitag durch die Strassen der katalanischen Hauptstadt. Viele Teilnehmer schwenkten dabei die spanische Nationalflagge. Auch namhafte Politiker aus der Region schlossen sich dem Protestzug an. Zu der Kundgebung hatte die Zivilbewegung «España y Catalans» zusammen mit 150 Organisationen und Bürgerplattformen aufgerufen.
Bereits im vergangenen Jahr hatten am 8. Oktober - eine Woche nach dem verfassungswidrigen Unabhängigkeitsreferendum in der Region - erstmals Hunderttausende Katalanen gegen die Abspaltungsbestrebungen protestiert.
Beziehung zwischen Barcelona und Madrid bleibt angespanntDie Bewohner der Region sind traditionell gespalten zwischen denen, die sich die Unabhängigkeit von Madrid wünschen und solchen, die sich für die Einheit des Landes einsetzen.
Seit dem Referendum sind die Beziehungen zwischen Madrid und Barcelona schwer angeschlagen. Mehrere Spitzenpolitiker sitzen weiterhin wegen des Vorwurfs der Rebellion in U-Haft, andere sind ins Ausland geflohen, darunter Ex-Regionalchef Carles Puigdemont.
Jedoch bemüht sich die Sozialistenregierung von Pedro Sánchez seit dem Sommer um Entspannung und einen Dialog mit der Regionalregierung von Quim Torra. (cat/SDA)
Paris – Der monatelange Streit um einen Standort für die Riesen-Tulpen des US-Künstlers Jeff Koons in Paris ist vorerst beigelegt.
Die Stadt teilte am Freitag mit, die zehn Meter hohe und 33 Tonnen schwere Skulptur werde auf dem Gelände des Petit Palais aufgestellt, der das Museum für Schöne Künste beherbergt.
Koons habe darauf bestanden, dass sein Werk «Bouquet of Tulips» (Tulpenstrauss) im Pariser Zentrum nahe der Anschlagsorte vom November 2015 gezeigt werde, sagte der stellvertretende Kulturbeauftragte der Stadt, Christophe Girard, dem Sender France Inter. Das Werk wird nun in der Nähe der Champs Elysées stehen.
Gedenken an IS-AnschlägeMit der Skulptur einer ausgestreckten Hand mit bunten Tulpen will der US-Künstler nach eigenen Angaben an die 130 Todesopfer und hunderten Verletzen der islamistischen Anschlagsserie im Fussballstadion Stade de France, dem Musikclub Bataclan und auf den Terrassen von Restaurants und Cafés erinnern.
Viele Pariser sehen allerdings keinen Zusammenhang zwischen den Anschlägen und dem bunten Blumenstrauss und unterstellen Koons einen Hang zur Selbstdarstellung. Für das 3,5 Millionen Euro teure Werk ist zwar inzwischen ein Mäzen gefunden, aber die Stadt fürchtet hohe Kosten für den Bau des Sockels.
Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo hatte die Annahme von Koons' Werk mit den Worten verteidigt: «Können Sie sich den internationalen Streit vorstellen, wenn die Stadt den Amerikanern gesagt hätte: 'Wir wollen Euer Geschenk nicht'?» (SDA)
New York – Die grösste US-Bank JPMorgan Chase hat auch im Sommer von guten Geschäften an den Finanzmärkten und ihrer breiten Aufstellung profitiert.
Unter dem Strich stand im dritten Quartal ein Gewinn von 8,4 Milliarden US-Dollar und damit fast ein Viertel mehr als ein Jahr zuvor, wie das Institut am Freitag in New York mitteilte.
Damit übertraf JPMorgan auch die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten. Die Erträge legten um sieben Prozent auf 27,3 Milliarden Dollar zu. Dabei kamen der Bank die gestiegenen Zinsen in den USA zugute, die das Geldverleihen einträglicher machen.
In den ersten neun Monaten verdiente JPMorgan bereits 25,4 Milliarden Dollar und ist damit auf bestem Weg zu einem Rekordergebnis im laufenden Jahr. Dabei profitiert die Bank auch von der Ende 2017 beschlossenen Steuerreform von US-Präsident Donald Trump. Von Bloomberg befragte Experten rechnen im Schnitt derzeit mit einem Gewinn von rund 31 Milliarden Dollar (26,8 Mrd Euro). Damit würde JPMorgan in einem Jahr mehr verdienen, als die Deutsche Bank derzeit an der Börse wert ist. (SDA)
Zwei Wochen vor dem Start in die WM-Saison drängt sich vor allem eine Frage auf: Erklärt der grösste Gegenspieler von Beat Feuz doch noch seinen Rücktritt?
Es war ein heroisches Duell: Bei der Olympia-Abfahrt konnte Aksel Lund Svindal den dramatischen Fight um Gold zwar für sich entscheiden, dafür sicherte sich Beat Feuz vor Norwegens Superstar die Kristallkugel für den Sieg im Abfahrts-Weltcup. Nach dieser Niederlage stellte Svindal die Fortsetzung seiner grandiosen Karriere ernsthaft in Frage: «Ich leide seit Jahren unter Knieproblemen, deshalb werde ich mir im kommenden Sommer ganz genau überlegen, ob ich noch einmal Skirennen bestreiten will.»
Eine klare Antwort auf diese Frage hat Svindal aber auch im Herbst noch nicht gefunden. Im August hat Svindal zwar das Schneetraining wieder aufgenommen. Das Camp im chilenischen Portillo hat der 35-Jährige aber eine Woche vor seinen Teamkollegen Kjetil Jansrud und Aleksander Aamodt Kilde verlassen. Ist der Super-Elch am Ende?
Svindals Schweizer Trainer Reto Nydegger winkt ab: «Aksel hat in Chile den stärkeren Eindruck hinterlassen als im vergangenen Herbst. In der Vorbereitung auf die letzte Saison waren seine Kniebeschwerden derart gravierend, dass er oft nur zwei Trainingsläufe am Tag absolvieren konnte. Aber diesmal machte er pro Tag sechs bis zehn Läufe.»
Entscheidung fällt im NovemberDass der fünffache Weltmeister das Trainingslager in den Anden trotzdem vorzeitig verlassen hat, war offenbar auf die schlechten Wetterprognosen für die letzte Woche zurückzuführen. Den nächsten richtungsweisenden Schritt wird Svindal in der Schweiz machen: Ab Samstag trainiert der Mann mit 35 Weltcupsiegen auf dem Gletscher in Saas-Fee.
Die Entscheidung über Svindals sportliche Zukunft dürfte aber erst im November fallen, wenn sich die Norweger in Copper Mountain (USA) auf den Speed-Weltcup-Auftakt in Lake Louise (Ka) vorbereiten. «Der November ist der Schlüssel für die kommende Saison. Wenn es dann nicht funktioniert, höre ich auf», erklärte Svindal kürzlich in einem Interview mit dem norwegischen Fernsehen.
Die SRG kündigte an, mit privaten Radiosendern kooperieren zu wollen. Sie wählte zwei Partner. Einer davon ist ein ultra-christlicher Sender, der von einem Sexualstraftäter betrieben wird.
Die Medienmitteilung vom Donnerstagabend wirkt unscheinbar: Die SRG teilt mit, dass man mit zwei Privatradiosendern Kooperationen eingegangen sei. Man löse damit ein Versprechen aus der No-Billag-Abstimmung ein.
Ein «Gewinner» dieser Partnerschaft hat eine dunkle Vergangenheit: Der Radiosender Freundes-Dienst Schweiz wird unter anderem vom Sexualstraftäter Josef Schmid geleitet. SonntagsBlick machte vor über 16 Jahren publik, dass er sich mehrfach an Männer, Frauen und an Jugendliche vergriff. Er wurde 1967 bereits zu 4,5 Jahren Zuchthaus verurteilt, 2003 kam eine weitere Freiheitsstrafe von einem Jahr hinzu, ebenfalls wegen sexueller Übergriffen mit «abhängigen Unmündigen».
Auf der Website präsentiert sich Schmid heute fromm als «Evangelist». Zusammen mit seinem Sohn Samuel sendet er Sendungen wie «Durch die Bibel» (Neues und Altes Testament) oder die Predigt «Quelle des Lebens» aus. Homo-Ehe? Ist eine «Pervertierung der Gesetze». Die Evolutionslehre? Eine «satanische Lüge». Dazwischen gibts «gute geistliche Musik» – und bald jeweils zur vollen Stunde die Nachrichten von Schweizer Radio SRF.
Radiosender muss SRF-Quelle angebenDie Ankündigung dieser Kooperation überraschte am Donnerstag einige. Die SRG erklärte auf Anfrage, dass man vor einem Jahr den privaten Radioveranstaltern angeboten hat, die stündlichen Radionachrichtensendungen zeitgleich, integral und mit Quellenangabe übernehmen zu können.
Bewerben durften sich nur Schweizer Programme, die beim Bundesamt für Kommunikation (Bakom) angemeldet wurden und sich ans Schweizer Recht halten. Der Sender musste sich verpflichten, unmittelbar vor der Nachrichten-Sendung einen wörtlich ausgehandelten Satz zu erwähnen, um die Radiohörer darauf hinzuweisen, von wem die Nachrichten sind.
SRG «freut sich» über die KooperationEine weitere Vorgabe: Der Sender muss die Menschenwürde beachten, darf niemanden diskriminieren, keinen Rassenhass verbreiten und auch nicht die «öffentliche Sittlichkeit» gefährden. Laut SRG-Sprecher Edi Estermann hat Radio Freundes-Dienst diese Vorgabe akzeptiert.
Samuel Schmid, der Sohn von Josef Schmid und Programmleiter von Radio Freundes-Dienst, sagt auf Anfrage, dass man sich verpflichtet habe, «die übernommenen Sendungen deutlich vom restlichen Programm» abzugrenzen. «Daran werden wir uns selbstverständlich gewissenhaft halten», so Schmid weiter.
Ein Kommentar zu einem möglichen Image-Schaden, wenn SRF-Nachrichten auf einem religiösen Sender laufen? Gabs von Seiten der SRG nicht. In der Medienmitteilung hiess es lediglich: «Die SRG freut sich über diese beiden neuen Kooperationen, die die Zusammenarbeit mit den Schweizer Privatmedien weiter stärkt.»