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Diplomacy & Defense Think Tank News

Farlige forbindelser?

DIIS - Mon, 04/15/2019 - 10:50
Den påståede kobling mellem franske højrenationalister og Kreml er overdrevet. Men de fælles interesser er der.

Warum El-Sisis Erhöhung des ägyptischen Mindestlohns fehlschlagen könnte

Bonn, 15.04.2019. Ägyptens Präsident El-Sisi hat kürzlich angekündigt, den Mindestlohn um 67 Prozent von 1.200 (69,27 US-Dollar) auf 2.000 ägyptische Pfund (115,74 US-Dollar) pro Monat zu erhöhen. Er versprach den Staatsbediensteten außerdem eine Lohnerhöhung um sieben Prozent sowie einen einmaligen Bonus von 150 ägyptischen Pfund. Sisi hat die Erhöhungen als Lohn für die Opfer der Menschen bei der Bewältigung der Sparmaßnahmen angekündigt, die als Gegenleistung für den 12 Mrd. US-Dollar Kredit des Internationalen Währungsfonds umgesetzt wurden. Maßnahmen wie das Floaten der Währung, deutliche Subventionskürzungen und die Einführung neuer Steuern haben zu höheren Preisen beigetragen und die Ärmsten und die Mittelschicht am stärksten getroffen. Die Lohnerhöhung kann auch ein Versuch sein, die Wut der Menschen über die erwartbaren Ergebnisse des Referendums aufzufangen, was dem Präsidenten ermöglichen soll, das Land mindestens 20 Jahre lang zu regieren. Was auch immer der Grund sein mag: eine Erhöhung des Mindestlohns ist keine gute Idee. Der Mindestlohn im öffentlichen Sektor und die Lohnerhöhungen werden die Ungleichheit erhöhen und nicht verringern. Mit der Abkehr von der staatlich gelenkten Entwicklungsstrategie Ägyptens im Jahr 1991 wurde die Einstellung neuer Mitarbeiter im öffentlichen Sektor eingefroren. In der Folge schrumpfte die Beschäftigung im öffentlichen Sektor von 1998 bis 2012 um 16 Prozent. Doch der formelle Privatsektor konnte nur vier Prozent der eingesparten Arbeitsplätze ersetzen. So ist die Mehrheit der Mittelklassearbeiter, die aus dem öffentlichen Sektor ausschied, in den informellen Sektor gewechselt. Darüber hinaus mussten Neuankömmlinge auf dem Arbeitsmarkt meist die am schlechtesten bezahlten Arbeitsplätze dieses Sektors annehmen. Da er nicht reguliert ist, hält sich der informelle Sektor nicht an den Mindestlohn. Tatsächlich sind die Löhne im informellen Sektor durch den Wettbewerbsdruck dramatisch gesunken – eine Folge des Zustroms von Arbeitskräften, der nicht mehr vom öffentlichen Sektor absorbiert wird. Dadurch sind an den Enden der Lohnskala riesige Lücken entstanden. Diese großen Unterschiede zwischen den ärmsten und reichsten Arbeitnehmern führen zu großer Ungleichheit bei den Löhnen. Die Erhöhung des Mindestlohns im öffentlichen Sektor und damit verbundene Lohnerhöhungen werden den Trend zu mehr Ungleichheit verschärfen. Aber die Mehrheit der ägyptischen Arbeitskräfte arbeitet außerhalb des formellen Sektors; 75 Prozent dieser Arbeitskräfte wiederum verdienen weniger als den Mindestlohn. Eine weitere Erhöhung des offiziellen Mindestlohns erhöht also nur die Löhne derjenigen, die bereits zur besser bezahlten Hälfte der Bevölkerung gehören; sie erhöht damit die Ungleichheit. Auf der Grundlage dieser Analyse gibt es eine Reihe von Empfehlungen. Erstens könnte die Regierung dem Beispiel Großbritanniens folgen und die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes einem Lohnstopp unterwerfen oder ihre Lohnerhöhungen auf ein Prozent pro Jahr begrenzen. Trotz ihrer relativ höheren Löhne sind auch die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes durch die Sparmaßnahmen schwer belastet worden. Diese Lösung beinhaltet daher ein hohes Risiko, soziale Unruhen zu erzeugen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den informellen Sektor zu formalisieren, um ihn in die gesetzliche Mindestlohnregelung einzubeziehen. Unternehmen werden diesen Schritt nur dann gehen, wenn der Nutzen die Kosten überwiegt. Das wird nur der Fall sein, wenn mit der Formalisierung und höherer Löhne eine Qualifizierung der Arbeitskräfte einhergeht. Dies erfordert eine stärkere Bildungsförderung. Investitionen in Massenbildung und nicht in einen beliebigen Mindestlohn für die Arbeiteraristokratie sind geeignet, Ungleichheit zu verringern. Es gibt eine dritte Option, die im aktuellen ägyptischen Kontext besser funktionieren würde. Die Regierung Sisi könnte sich für den „effektiven Mindestlohn des informellen Sektors“ einsetzen, indem sie selbstgesteuerte öffentliche Bauprogramme durchführt, ähnlich denen, die durch den National Rural Employment Guarantee Act (NREGA) in Indien unterstützt werden, der jedem ländlichen Haushalt mindestens 100 Tage Arbeit mit einem garantierten Mindestlohn für Männer und Frauen garantiert. Wird innerhalb von 15 Tagen nach Antragstellung keine Arbeit angeboten, so haben die Antragsteller Anspruch auf Arbeitslosengeld. Die Beschäftigung im Rahmen des Systems ist somit ein Rechtsanspruch. Dieses Programm hat die Existenzsicherung in ländlichen Gebieten verbessert, ländliche Infrastruktur geschaffen (z.B. Straßen, Kanäle, Teiche und Brunnen), die Umwelt geschützt, die Land-Stadt-Migration (durch die Schaffung ländlicher Arbeitsplätze) verringert, die Frauen gestärkt und das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen in ländlichen Regionen abgebaut. Aber vor allem musste der informelle Sektor seit der Einführung des Systems mit diesem Programm für gering qualifizierte Arbeitskräfte konkurrieren, was den ungeregelten informellen Sektor zwang, seine eigenen „effektiven“ Löhne zu erhöhen. Langfristig können Programme wie NREGA einen Teil der Lohnungleichheit verringern und die Unsicherheit und Instabilität informeller Arbeitsplätze teilweise beseitigen. Sie können auch die informelle Arbeitskraft bei der Humankapitalbildung unterstützen, was möglicherweise Lohnsteigerungen bewirken und die derzeitige Niedriglohn- oder Informalitätsfalle der Geringqualifizierten durchbrechen könnte.

Farlige forbindelser?

DIIS - Fri, 04/12/2019 - 15:18
Den påståede kobling mellem franske højrenationalister og Kreml er overdrevet. Men de fælles interesser er der.

Shift in attention from international to domestic investors in Africa

DIIS - Fri, 04/12/2019 - 13:31
Towards a typology of domestic land-based investors

Bahrain Supreme Council for Women Calls on Equal Participation for Women

European Peace Institute / News - Thu, 04/11/2019 - 21:48

Photos

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The Secretary-General of Bahrain’s Supreme Council for Women, H.E Hala Al-Ansari, called on women and men alike to work together in achieving equal participation of women in relation to the Sustainable Development Goals (SDGs). “We need to carry out our responsibilities as humans, rather than separate genders,” she said, adding that women do not need to solely rely on men to empower themselves.

Addressing a large audience of women in leadership, ambassadors, government officials, dignitaries, religious leaders, and media gathered at IPI MENA on April 11, 2019, Al-Ansari emphasized the progress made by Bahraini women in policy, public and private sectors, noting that “Bahrain is ranked first in the Arab world and 47th globally according to the World Bank’s Human Capital Index, and fourth in the Gulf and 43rd globally according to the UN Human Development Report 2018.”

The event was opened by IPI MENA Policy Analyst Dalya Al-Alawi, and moderated by IPI MENA Director Mr. Nejib Friji, who noted that the work of the SCW is in line with the SDGs and IPI goals related to women’s leadership and the promotion of women at all levels of decision-making, political involvement and peacemaking.

In response to a question by Mary Justine Todd, Founder of Women’s Crisis Care International, about SCW initiatives regarding domestic and sexual violence, Al-Ansari cited progress regarding legislation and law enforcement steps and called for additional preventative measures as well as the streamlining of gender equity in all layers of society. “We must go to the root of domestic and sexual violence and change the mindset of how the genders express themselves, beginning with education, institutions and teaching the skills of peaceful relations from kindergarten to high levels of education,” she said.

Answering a question from Yemen’s Ambassador to Bahrain, Dr. Ali Hassan Al Ahmadi, on whether women’s quotas would be envisaged as a means of inclusion and advancement, Hala Al-Ansari stressed that these allocations are not always true measures of progress. She called for greater accountability in the field of women’s advancement through the implementation of evaluation mechanisms in the public and private sectors.

Responding to Fatema Al Kooheji, Chairperson of the Shura Council’s Senate for the Women and Children Committee, on the role of the media in women’s advancement and participation, Al-Ansari noted the relative progress of the media concerning women’s issues. Still, she called for further development in media’s approaches to assessment, coverage, analysis of gender equity, women’s participation in line with the SDGs. She highlighted the important role of media, adding that it is crucial to convey an accurate and constructive message. However, she noted that media should “neither draw a bleak picture nor over-exaggerate women’s achievements.”

Speaking to the media, Hala Al-Ansari vowed a partnership with IPI MENA on gender-based equal opportunities’ future projects.

A Necessary Voice: Small States, International Law, and the UN Security Council

European Peace Institute / News - Thu, 04/11/2019 - 17:10

On Tuesday, April 16th, IPI together with the Permanent Mission of Estonia to the UN are cohosting a policy forum event on “A Necessary Voice: Small States, International Law, and the UN Security Council.”

Remarks will begin at 10:15am PST / 1:15pm EST

The international rule-based order is facing high-risk challenges on multiple fronts. What is at stake in the weakening of this order, and what are the paths forward? Among UN member states, small countries are most at risk if the international system further deteriorates into an older model of a world order based on power politics and zero-sum games. As such, they should also be predisposed to defend the order that protects them.

In a system dominated by large powerful states, can small states serve as effective champions of the rule-based order and international law? One place to begin to answer this question is the UN Security Council, a body that presents both critical opportunities and difficult challenges for small states. Given these opportunities and challenges, what role can small states play in defending international law on the Security Council?

Panelists will discuss these questions and more. This event will launch the IPI policy report, “A Necessary Voice: Small States, International Law, and the Security Council,” produced in partnership with the Government of Estonia.

Speakers:
H.E. Mr. Sven Jürgenson, Permanent Representative, Permanent Mission of Estonia to the UN
H.E. Mr. Luis Homero Bermúdez Álvarez, Deputy Permanent Representative, Permanent Mission of Uruguay to the UN
Dr. Adam Lupel, Vice President, International Peace Institute
Dr. Lauri Mälksoo, Professor of International Law, University of Tartu (Estonia)
Dr. Kristen Boon, Associate Dean, Professor of Law, Seton Hall Law School

Moderator:
Ms. Jimena Leiva Roesch, Senior Fellow, International Peace Institute

Small states in turbulent times

DIIS - Thu, 04/11/2019 - 14:20
A discussion with New Zealand’s foreign affairs minister on challenges and opportunities for Denmark and New Zealand

Brewing Development?

DIIS - Thu, 04/11/2019 - 13:34
Heineken in Africa

Schwerpunkt Zentren für Familien: Neue Ausgabe des Newsletters "Bildung und Familie @ DIW Berlin" erschienen

Die neueste Ausgabe des Newsletters "Bildung und Familie @ DIW Berlin" ist erschienen, dieses Mal mit dem Schwerpunktthema Zentren für Familien. Darüber hinaus gibt es unter anderem neue Publikationen und ein spannendes Interview mit Mathias Huebener, in dem er unter anderem über nichtmonetäre Bildungserträge spricht. Und: Ein prominenter Gast am DIW Berlin - schauen Sie einfach mal rein!

Den Newsletter und die Möglichkeit, diesen als E-Mail-Version zu abonnieren, finden Sie hier.


Investment facilitation for development: a new route to global investment governance

While global investment needs are enormous in order to bolster the implementation of the 2030 Agenda for Sustainable Development, developing countries are often excluded from global foreign direct investment (FDI) flows. Beyond economic fundamentals like market size, infra¬structure and labour, the impediments to FDI in developing countries relate to the predictability, transparency and ease of the regulatory environment. In contrast, tax incentives and international investment agreements (IIAs) have been found to be less important (World Bank, 2018). To harness the advantages of FDI, it is critical that governments have policies and regulations in place that help to attract and retain FDI and enhance its contribution to sustainable development. The 2030 Agenda and the Addis Ababa Action Agenda, thus, call for appropriate international frameworks to support investments in developing countries.
In this context, the Joint Ministerial Statement on Investment Facilitation for Development adopted at the 11th Ministerial Conference of the World Trade Organization (WTO) in December 2017 called for the start of “structured discussions with the aim of developing a multilateral framework on investment facilitation”. Investment facilitation refers to a set of practical measures concerned with improving the transparency and predict¬ability of investment frameworks, streamlining procedures related to foreign investors, and enhancing coordination and cooperation between stakeholders, such as host and home country government, foreign investors and domestic corporations, as well as societal actors.
Despite the deadlock in the WTO’s 17-year-old Doha Round negotiations, the structured discussions on investment facilitation, which have been under way since March 2018, show that the members of the WTO take a strong interest in using the WTO as a platform to negotiate new international rules at the interface of trade and investment. In contrast to previous attempts by developed countries to establish multilateral rules for investment, the structured discussions are mainly driven by emerging and developing countries. Most of them have evolved over the past years into FDI host and home countries reflecting the changing geography of economic power in the world. Their increased role has led to a shift of policy agendas, focusing on practical measures to promote FDI in developing countries while excluding contentious issues such as investment liberali¬sation and protection, and investor–state dispute settlement (ISDS).
This policy brief provides an overview of the emerging policy debate about investment facilitation. We highlight that four key challenges need to be tackled in order to negotiate an investment facilitation framework (IFF) in the WTO that supports sustainable development:
  1. There is a need to properly conceptualise the scope of investment facilitation as a basis for empirical analyses of the potential impact of a multilateral IFF.
  2. Many less- and least-developed countries do not yet participate in the structured discussions. It is necessary to enhance their capacity to participate in the structured discussions and address their specific concerns.
  3. In order to enhance the contribution of FDI to sustainable development it is necessary to support the development of governance mechanisms at the domestic level.
  4. It is key to ensure transparency towards countries not yet participating in the discussions, the business sector and societal actors to support a successful policy process.


Wer kann der Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens am meisten etwas abgewinnen? Studie zeichnet Profil der Befürworterinnen und Befürworter

Zusammenfassung:

Repräsentative Umfragen zeigen: 45 bis 52 Prozent in Deutschland befürworten ein bedingungsloses Grundeinkommen –­­ Zustimmung eher bei jungen und besser gebildeten Menschen, Menschen mit niedrigen Einkommen und politisch links orientierten Personen – Nicht nur die persönliche Situation, auch grundsätzliche Gerechtigkeitseinstellungen spielen eine Rolle


EU-landene må finde et fælles fodslag over for Tyrkiet

DIIS - Wed, 04/10/2019 - 09:22
Præsident Erdogan drager fordele af et splittet EU

"Für viele klingt die Idee erst einmal sympathisch": Interview mit Jürgen Schupp

Herr Schupp, wie groß ist die Ablehnung, beziehungsweise die Befürwortung eines bedingungslosen Grundeinkommens in Deutschland?

Wenn man die Fehlerintervalle mit berücksichtigt, schwankt die Anzahl der Personen, die einer solchen Idee zugeneigt sind, in einem Korridor von 45 bis 52 Prozent. Vor dem Hintergrund, dass die Schweiz im Jahr 2016 eine Volksabstimmung zum Grundeinkommen durchgeführt hat, bei der lediglich 26 Prozent der Idee zugestimmt haben, überrascht es dann schon, dass in Deutschland offensichtlich so viele Menschen dieser Idee grundsätzlich zustimmen. [...]


Skepsis gegenüber steuerlicher Forschungsförderung bleibt angebracht: Kommentar von Heike Belitz

Um den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken, soll die Forschung von Unternehmen künftig auch steuerlich gefördert werden. So hat es die Regierung im Koalitionsvertrag festgelegt und arbeitet derzeit an einer entsprechenden Gesetzesvorlage. Dennoch bestehen weiterhin Zweifel, sowohl an der Notwendigkeit einer steuerlichen Förderung als auch an ihrer Eignung gerade für kleine und mittlere Unternehmen (KMU).

Deutschland ist zwar inzwischen eines der wenigen Länder, in denen es keine steuerliche Forschungsförderung gibt. Dennoch sind die privaten Forschungsinvestitionen in Relation zum Bruttoinlandsprodukt höher als in den USA, Frankreich und Großbritannien. Kleine forschungsstarke Länder wie die Schweiz, Schweden und Österreich haben eine deutlich geringere private Forschungsintensität als Baden-Württemberg und Bayern. Im Jahr 2017 sind die Forschungsausgaben der Unternehmen in Deutschland um sagenhafte 9,3 Prozent gestiegen. Eine zusätzliche breite steuerliche Forschungsförderung erscheint auf dieser Grundlage nicht notwendig. [...]


Was wir aus der Forschung zu Transitional Justice in Postkonfliktgesellschaften wissen: wesentliche Erkenntnisse für die Praxis

Gesellschaften, die Gewaltkonflikte erfahren haben, stehen vor der großen Herausforderung nachhaltigen Frieden aufzubauen. Dabei ist eine entscheidende Frage, wie mit der gewaltsamen Vergangenheit umgegangen wird – sollen die Täter vor Gericht zur Verantwortung gezogen werden, oder der Schwerpunkt auf Wahrheitsfindung und Entschädigungen für Opfer liegen? Die verschiedenen Instrumente der Vergangenheitsarbeit und Versöhnung (Transitional Justice, TJ) wurden in den letzten Jahren von systematischen empirischen Analysen untersucht. Dieses Papier fasst die ersten, politikrelevanten Erkenntnisse zusammen, die sich daraus für die wichtigsten TJ-Instrumente ergeben: Gerichtsprozesse, Wahrheitskommissionen, Entschädigungen und Amnestien. Aus der akademischen Literatur zur Wirkung von Transitional Justice in Postkonfliktkontexten ergeben sich drei Kernbotschaften:
  • Transitional Justice kann einen wichtigen Beitrag zu Frieden leisten. Entgegen Bedenken, dass eine aktive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit Gesellschaften noch stärker spalten und Konflikte erneut aufflammen lassen könnte, ergeben statistische Untersuchungen überwiegend, dass TJ sich entweder positiv oder gar nicht auf Frieden auswirkt.
  • Amnestien können helfen Frieden zu sichern. Entgegen Vorbehalten gegenüber Amnestien auf der internatio¬nalen Ebene (besonders aus normativen Gründen), kommen mehrere Studien zu dem Schluss, dass Amnestien das Risiko eines Wiederausbruchs statistisch signifikant verringern können. Jedoch zeigt die aktuellste Studie auch, dass die Wirkung kontext¬abhängig ist: Amnestien können einen Beitrag zum Frieden leisten, wenn sie Teil von Friedensabkommen sind, aber sie sind wirkungslos nach Episoden sehr schwerer Gewalt.
  • Um Frieden wirksam zu fördern, sollten Gerichtsprozesse Täter aller Konfliktparteien einbeziehen. Dieses Ergebnis einer aktuellen Studie lässt sich damit erklären, dass andernfalls Gerichtsprozesse von der siegreichen Partei genutzt werden können, um die unterlegene Seite zu bestrafen. Allgemein sollten Geber sich darüber im Klaren sein, dass ein TJ-Prozess durch ein politisches Regime instrumentalisiert werden kann und der Prozess dann selten friedensfördernd ist.
Aus der Literatur wird auch deutlich, dass wichtige Fragen nach wie vor offenbleiben:
  1. Kann Transitional Justice zu einer tiefergehenden Qualität von Frieden beitragen, die über die reine Abwesenheit von Gewalt hinausgeht? Da TJ darauf abzielt Aussöhnung zu fördern, sollte es gesellschaftliche Beziehungen stärken. Es muss jedoch besser verstanden werden, ob und wie TJ auf soziale Kohäsion in Postkonfliktgesellschaften wirken kann.
  2. Auf welche Weise müssen die verschiedenen Instrumente kombiniert werden? Sowohl die Literatur als auch politische Grundsatzdokumente weisen darauf hin, dass es wichtig ist, die richtige Mischung von Instrumenten zu finden; es fehlt jedoch noch an systematischen Analysen zu Kombinationen von TJ-Instrumenten.
  3. Welche Rolle spielt Geberunterstützung für Transitional-Justice-Prozesse? Geber begleiten TJ Prozesse häufig finanziell, aber auch inhaltlich. Über die Effektivität dieser Unterstützung ist jedoch noch zu wenig bekannt.


Was wir aus der Forschung zu Transitional Justice in Postkonfliktgesellschaften wissen: wesentliche Erkenntnisse für die Praxis

Gesellschaften, die Gewaltkonflikte erfahren haben, stehen vor der großen Herausforderung nachhaltigen Frieden aufzubauen. Dabei ist eine entscheidende Frage, wie mit der gewaltsamen Vergangenheit umgegangen wird – sollen die Täter vor Gericht zur Verantwortung gezogen werden, oder der Schwerpunkt auf Wahrheitsfindung und Entschädigungen für Opfer liegen? Die verschiedenen Instrumente der Vergangenheitsarbeit und Versöhnung (Transitional Justice, TJ) wurden in den letzten Jahren von systematischen empirischen Analysen untersucht. Dieses Papier fasst die ersten, politikrelevanten Erkenntnisse zusammen, die sich daraus für die wichtigsten TJ-Instrumente ergeben: Gerichtsprozesse, Wahrheitskommissionen, Entschädigungen und Amnestien. Aus der akademischen Literatur zur Wirkung von Transitional Justice in Postkonfliktkontexten ergeben sich drei Kernbotschaften:
  • Transitional Justice kann einen wichtigen Beitrag zu Frieden leisten. Entgegen Bedenken, dass eine aktive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit Gesellschaften noch stärker spalten und Konflikte erneut aufflammen lassen könnte, ergeben statistische Untersuchungen überwiegend, dass TJ sich entweder positiv oder gar nicht auf Frieden auswirkt.
  • Amnestien können helfen Frieden zu sichern. Entgegen Vorbehalten gegenüber Amnestien auf der internatio¬nalen Ebene (besonders aus normativen Gründen), kommen mehrere Studien zu dem Schluss, dass Amnestien das Risiko eines Wiederausbruchs statistisch signifikant verringern können. Jedoch zeigt die aktuellste Studie auch, dass die Wirkung kontext¬abhängig ist: Amnestien können einen Beitrag zum Frieden leisten, wenn sie Teil von Friedensabkommen sind, aber sie sind wirkungslos nach Episoden sehr schwerer Gewalt.
  • Um Frieden wirksam zu fördern, sollten Gerichtsprozesse Täter aller Konfliktparteien einbeziehen. Dieses Ergebnis einer aktuellen Studie lässt sich damit erklären, dass andernfalls Gerichtsprozesse von der siegreichen Partei genutzt werden können, um die unterlegene Seite zu bestrafen. Allgemein sollten Geber sich darüber im Klaren sein, dass ein TJ-Prozess durch ein politisches Regime instrumentalisiert werden kann und der Prozess dann selten friedensfördernd ist.
Aus der Literatur wird auch deutlich, dass wichtige Fragen nach wie vor offenbleiben:
  1. Kann Transitional Justice zu einer tiefergehenden Qualität von Frieden beitragen, die über die reine Abwesenheit von Gewalt hinausgeht? Da TJ darauf abzielt Aussöhnung zu fördern, sollte es gesellschaftliche Beziehungen stärken. Es muss jedoch besser verstanden werden, ob und wie TJ auf soziale Kohäsion in Postkonfliktgesellschaften wirken kann.
  2. Auf welche Weise müssen die verschiedenen Instrumente kombiniert werden? Sowohl die Literatur als auch politische Grundsatzdokumente weisen darauf hin, dass es wichtig ist, die richtige Mischung von Instrumenten zu finden; es fehlt jedoch noch an systematischen Analysen zu Kombinationen von TJ-Instrumenten.
  3. Welche Rolle spielt Geberunterstützung für Transitional-Justice-Prozesse? Geber begleiten TJ Prozesse häufig finanziell, aber auch inhaltlich. Über die Effektivität dieser Unterstützung ist jedoch noch zu wenig bekannt.


Islamisk Stat er som bevægelse kommet for at blive

DIIS - Tue, 04/09/2019 - 11:50
Det er en fejlslutning, hvis man tror, at Islamisk Stat skulle være nedkæmpet, skriver Lars Cramer-Larsen i Jyllands-Posten

Steinmeier diskutiert mit deutschen und französischen ÖkonomInnen zu EU-Reformen

Gestern, 08. April, hat sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue zu einem Gespräch mit deutschen und französischen Ökonominnen und Ökonomen getroffen, darunter Marcel Fratzscher, Präsident des DIW Berlin. Thema waren die deutsch-französischen Reformvorschläge zur Vertiefung der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion, die eine Gruppe von 14 Ökonominnen und Ökonomen aus Deutschland und Frankreich im vergangenen Jahr vorlegte. Deren Umsetzung würde den Euroraum robuster und krisenresistenter machen, für solidere Staatsfinanzen sorgen und mehr Wirtschaftswachstum ermöglichen.

„Wenn die Währungsunion ihr Wohlstandsversprechen halten und für zukünftige Krisen gewappnet sein will, sind Reformen im Euroraum dringend geboten. Dies gilt umso mehr angesichts der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten.“, so Marcel Fratzscher. „Daher haben wir begrenzte und realistische Maßnahmen vorgeschlagen, die aber das Potential haben, sehr effektiv zu sein.“

Die Autorinnen und Autoren der Vorschläge sind Agnès Bénassy-Quéré (Paris School of Economics und Université Paris 1), Markus Brunnermeier (Princeton University), Henrik Enderlein (Hertie School of Governance und Jacques Delors Institut Berlin), Emmanuel Farhi (Harvard University), Marcel Fratzscher (DIW und Humboldt Universität Berlin), Clemens Fuest (ifo Institut und Universität München), Pierre-Olivier Gourinchas (University of California at Berkeley), Philippe Martin (Sciences Po und Conseil d'Analyse Économique), Jean Pisani-Ferry (Bruegel, EUI, Hertie School of Governance und Sciences Po), Hélène Rey (London Business School), Isabel Schnabel (Universität Bonn und Sachverständigenrat zur Begutachtung des gesamtwirtschaftlichen Entwicklung), Nicolas Véron (Bruegel und Peterson Institute for International Economics), Beatrice Weder di Mauro (INSEAD und Universität Mainz) und Jeromin Zettelmeyer (Peterson Institute for International Economics). Alle Autorinnen und Autoren haben sich im eigenen Namen beteiligt.


International responses to anti-LGBT crackdowns in Africa

DIIS - Tue, 04/09/2019 - 10:51
Insights from Tanzania

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