Functional Food ist keine Erfindung der Neuzeit. Schon die Babylonier entdeckten, dass vergorener Gerstensaft über ganz spezielle Funktionen verfügt.
«Bierpanscher werden in ihren Fässern ertränkt oder so lange mit Bier vollgegossen, bis sie ersticken.» Diese frühzeitliche Form des «Waterboarding» stammt ungefähr aus dem Jahre 1700 v. Chr. und gehört zu einem Rechtsspruch, der in Keilschrift in babylonischen Stelen eingraviert ist. Das erste Bier wurde jedoch bereits vor etwa 10'000 Jahren getrunken. Die Menschen wurden sesshaft und pflanzten Gerste und Weizen an. Da die Lager nicht dicht waren, begann das Getreide im Wasser zu keimen und irgendeiner unserer Vorfahren muss von diesem Wasser getrunken und dann beschwipst durch die Siedlung getorkelt sein. Und schuld war nicht der Ischiasnerv.
Auch später waren es oft Zufälle, Kränkungen oder Rohstoffmangel, die neue Lebensmittel hervorbrachten.
Der Afroamerikaner George Crum arbeitete 1853 als Koch im Hotel Moon Lake Lodge in Saratoga Springs. Eisenbahn-Tycoon Cornelius Vanderbilt motzte, die frittierten Kartoffeln seien schon wieder zu dick. Da platzte George Crum der Kragen und er schnitt aus Rache die Kartoffelscheiben dünn wie Papier. Er nannte sie «potato crunches», wir nennen sie heute Chips, Kartoffelchips.
1886 experimentierte John Sith Pemperton, ein morphiumsüchtiger Apotheker, mit einer Mixtur auf Basis der Cocapflanze. Er hoffte einen Ersatz für das Morphium zu finden. Damals galt Kokain noch nicht als gesundheitsschädigend. Da seine Mixtur im Geschmack etwas gewöhnungsbedürftig war, verdünnte er sie mit Sodawasser. Der Rest ist Geschichte, die Geschichte von Coca-Cola.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde nicht nur in der Schweiz der Kakao knapp. Kurzerhand ersetzte der Chocolatier Camille Bloch 1942 die fehlende Kakaomasse durch türkische Haselnüsse und nannte den Schokoriegel Ragusa. Die Nuss-Schokolade war geboren.
Handeln statt jammern war auch die Devise der Herta Heuwer. Sie betrieb im besetzten Westberlin eine Imbissbude. Als 1949 die Ketchup-Lieferungen ausblieben, erfand sie kurzerhand die Currywurst.
Heute entwickeln die Chemiker in den Labors der Nahrungsmittelkonzerne gezielt «Functional Food», blutdrucksenkende Vanillestangen, potenzsteigerndes Knabbergebäck und fröhlich machende Haferflocken.
Claude Cueni (62) ist Schriftsteller und lebt in Basel. Sein neuer Roman «Der Mann, der Glück brachte» ist im Frühling erschienen. Cueni schreibt jeden zweiten Freitag im BLICK.
Sterngucker dürfen sich freuen: Am Freitag kommt es zur längsten Mondfinsternis des Jahrhunderts. Jetzt ist klar, dass dem Spektakel auch an der Wetterfront nichts im Weg stehen wird.
Am Freitagabend findet von 21.30 bis 23.14 Uhr die längste totale Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts statt. Während gut 100 Minuten verschwindet der Vollmond dabei komplett im Schatten der Erde. Wie der Wetterdienst Meteonews berichtet, wird kaum eine Wolke das Spektakel trüben.
Dabei kann man von Glück reden. Denn erst im Sommer des Jahres 2123 folgt eine vergleichbare Mondfinsternis mit rund drei Minuten längerer Dauer.
Bereits um 19.13 Uhr gelangt der Mond am Freitag auf seiner Umlaufbahn in den Halbschatten der Erde. Gegen 20.58 Uhr geht er am Horizont auf, dann ist er bereits etwa zur Hälfte verfinstert. Um 21.30 Uhr beginnt dann die totale Mondfinsternis. Diese dauert 103 Minuten, bis 23.13 Uhr. Weil sich der Mond dabei rötlich verfärbt, spricht man bei diesem Phänomen auch vom «Blutmond».
Sicht höchstens im Süden etwas getrübtWie Meteonews in einer Mitteilung schreibt, herrscht am Freitag schönes und heisses Sommerwetter. Einzelne Hitzegewitter beschränkten sich voraussichtlich auf den Alpenhauptkamm, das Südwallis und das Tessin.
Am Abend herrschen somit an den meisten Orten ideale Bedingungen für die Beobachtung der totalen Mondfinsternis – es wird eine weitgehend klare Nacht erwartet. Allenfalls könnte im Süden die Sicht auf den Himmel ein wenig eingeschränkt werden.
Am besten sieht man die Mondfinsternis von einer Anhöhe, Hügel oder Berg – dann Richtung Südosten gucken.
Wer den Blutmond mit der Kamera festhalten will, braucht eine entsprechende Ausrüstung: «Mit einer Handykamera kommt man nicht weit, der Mond ist darauf höchstens als farbiger Kreis zu erkennen», sagt BLICK-Fotograf Thomas Meier. Will man die Mondstruktur erkennen und eine Nahaufnahme des Mondes haben, muss ein richtiger Fotoapparat her, erklärt der Profi. Weitere Tipps gibts hier. (noo)
Nach der Entlassung von Raphael Wicky muss ein erfahrener Trainer ran. Einer, der nicht im Verdacht steht, mit Marco Streller befreundet zu sein, findet BLICK-Reporter Stefan Kreis.
Die legendäre FCB-Führungscrew unter Bernhard Heusler und Georg Heitz hatte eine goldene Regel: Vor der Kabinentür ist Endstation. Weder mischte sich das Duo in mannschaftsinterne Angelegenheiten ein, noch wurden die heiligen vier Wände ausgehorcht. Was drinnen geschah, war Sache des Trainers. Punkt.
Unter Sportdirektor Marco Streller ist das anders. Klar, der langjährige Stürmer war, im Gegensatz zu Heusler und Heitz, selbst Teil der Garderobe. Er ist eng mit allen verbunden, weiss, wie die Mannschaft tickt. Er hat zusammen mit Frei, Stocker, Xhaka und Co. historische Erfolge gefeiert – und mit Raphael Wicky jahrelang in der Nati gespielt.
Eine Nähe, die im Erfolgsfall zu Umarmungen und Schulterklopfern führt. Im Misserfolg aber verheerende Konsequenzen hat, wie die Wicky-Entlassung zeigt. Wer einen Trainer nach nur zwei Spielen entlässt, der stand schon vor der Saison nicht bedingungslos hinter ihm. Viel spricht dafür, dass Streller nach dem verpassten Meistertitel gezögert hat, weil er seinem langjährigen Kumpel noch eine Chance geben wollte. Ein Schnitt im Sommer wäre daher richtig gewesen.
Damit sich die Geschichte nicht wiederholt, muss der FCB nun einen Trainer holen, der eine klare Grenze zwischen Führungsetage und Garderobe zieht. Der nicht im Verdacht steht, mit den Verwaltungsräten Marco Streller und Alex Frei befreundet zu sein. Ein erfahrener Mann, der sich nicht reinquatschen und seine Erfolge für sich sprechen lässt.
Einer wie Marcel Koller.
Schauspielerin Brigitte Nielsen und ihr spätes Mutterglück: Mehr als zehn Jahre hätten sie und ihr Mann versucht, per künstliche Befruchtung Nachwuchs zu bekommen.
Es war die Baby-Überraschung des Jahres: Mit 55 Jahren brachte Brigitte Nielsen Ende Juni ein Mädchen zur Welt. Nun spricht die Schauspielerin erstmals ausführlich darüber, wie steinig der Weg zur späten Mutterschaft mit Töchterchen Frida war.
Zehn Jahre lang hätten sie und Ehemann Mattia Dessi (39) versucht, per künstliche Befruchtung schwanger zu werden – vergeblich. «Es war ein langer Weg. Mattia und ich begannen damals, unsere Zukunft zu planen und entschlossen uns, die Eier zu konservieren», sagt sie gegenüber dem US-Portal «People».
Schwangerschafts-Chancen lagen bei nur vier ProzentDie Ärzte machten ihr damals allerdings kaum Hoffnung. Die Chancen, schwanger zu werden, lagen für die Dänin bei nur gerade drei bis vier Prozent. Doch Nielsen gab nicht auf, trotz der hohen Kosten, welche die In-vitro-Fertilisations-Methode mit sich bringt. «Es kostet viel Geld und immer wieder bekommt man einen Anruf, dass es nicht geklappt hat», so die Schauspielerin. Man brauche viel Geduld und den richtigen Arzt.
Nielsen will anderen Frauen Mut machenDass ihr lang gehegter Wunsch, nach vier erwachsenen Söhnen nochmals ein Kind zu haben, sich erfüllte, macht die fünffache Mutter überglücklich. Durch ihr Baby fühle sie sich jung, schwärmt Nielsen.
Sie will mit ihrem Baby-Happy-End auch anderen Frauen Mut machen. «Alle Frauen sollten wissen, dass es möglich ist», sagt sie. «Es ist nichts dabei, wenn man ein Kind haben will. Egal ob man 20, 30, 40, oder, wie in meinem Fall, 50 Jahre alt ist. Man muss aber realistisch bleiben.» (wyt)
Für Überraschungsmann Marc-Andrea Hüsler ist das Abenteuer Gstaad im Achtelfinal zu Ende.
Es ist die bis anhin schönste Schweizer Tennis-Geschichte des Julis. Marc-Andrea Hüsler (22, ATP 402) schlägt in der ersten Runde von Gstaad überraschend den ehemaligen Top-Ten-Spieler Nicolas Almagro (32, ATP 661).
Eine Runde später ist für den Zürcher Endstation. Gegen Gaucho Facundo Bagnis (28, ATP 177) zieht er in zwei Sätzen den Kürzeren. Während er im ersten Umgang erst im Tiebreak bezwungen wird, kommt er im zweiten ziemlich unter die Räder.
In nur 26 Minuten holt Bagnis den zweiten Satz. 6:7, 1:6 lautet das Endresultat aus Sicht des Schweizers. Dem ersten Sieg auf der ATP-Tour folgt also kein zweiter.
Dank des Überstehens der ersten Runde wird Hüsler rund vierzig Plätze im ATP-Ranking gut machen.
In Engelberg OW ist am Donnerstag eine erfahrene Gleitschirmpilotin tödlich abgestürzt. Die Kantonspolizei konnte sich zunächst nicht erklären, wie es zu Absturz kam.
Eine erfahrene Basler Gleitschirmpilotin (†56) ist am Donnestagnachmittag in Engelberg OW tödlich abgestürzt. Wie die Kantonspolizei schreibt, startete ihren Flug am frühen Nachmittag auf dem Brunni. Im Gebiet Hahnen verlor sie rasch an Höhe und zog in der Folge den Notschirm.
Polizei sucht nach ZeugenTrotz dieser Massnahme konnte sie den starken Aufschlag im Gelände nicht mehr verhindern. Weshalb die Pilotin in diese unstabile Flugphase kam, ist Gegenstand weiterer Untersuchungen der Kantonspolizei und der Staatsanwaltschaft Obwalden.
Zum Zeitpunkt des Flugs herrschte trockenes und warmes Wetter im Gebiet. Zur Bergung mussten die Rega und Mitglieder der Alpinen Rettungsstation Engelberg aufgeboten werden. Die Polizei sucht nun nach Zeugen. (pma)
Bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen schämt sich unsere Autorin in Grund und Boden. Kein Wunder bei diesem – unbeabsichtigt – schlüpfrigen Gepäck.
Mein Gesicht ist rot, ich fange an zu schwitzen. Gerade hatte ich meinen Koffer auf das Band gelegt, um ihn auf die Reise durch die Sicherheitskontrolle zu schicken. Für unser aller Sicherheit. Da fiel mir ein, was ich im Koffer habe.
Nach meinem Besuch bei einer der grössten Sexspielzeugfirmen Europas in Bremen (D) bekam ich eine Tüte in die Hände gedrückt. Mit Infos. Und Mustern. Ich war in Eile, musste ins Taxi, auf den Zug und dann zum Flughafen. Ich warf keinen Blick hinein. Aber jetzt, wo der pralle Alu-Koffer sich in Bewegung setzt, habe ich plötzlich Panik. Meine Scham meldet sich. Nein, ich bin nicht erregt, sondern errötet.
Puh, der Koffer, ich sehe ihn. Er ist durch. Heieiei. Geschafft. Doch das Band bleibt stehen. Retourgang. Der Koffer fährt wieder in den Scanner hinein, der Angestellte hat seinen Hochsitz mit einem Ruck näher an seinen Bildschirm manövriert. Nun sitzt er ganz dicht davor. Inspiziert das Innerste. Dann zieht er seine Mundwinkel nach oben. Der Sicherheitsangestellte lächelt und lehnt sich zurück. Dann blickt er in die Schlange der Wartenden.
Ich versuche wegzuschauen. Aber das bringt nichts. Neben mir stehen nur eine ältere Dame und ein noch älterer Herr. Ausserdem verraten Farbe und Schweiss im Gesicht: Der Koffer gehört mir. Ich blicke hoch und sage: «Ist nicht meins!» Er entgegnet: «Ja, ja.» – «Hab ich geschenkt bekommen!» – «Ja, ja.» Ich husche durch die Kontrolle, schnappe mir meinen Sex-Koffer und verschwinde um die Ecke.
Dort reiss ich ihn auf und blicke in die Tasche. Da liegen: Volta, ein neonoranger Vibrator mit zwei beweglichen Spitzen, drei lilafarbene Delfin-Dildos in den Grössen S, M und L, Liebeskugeln, um den Beckenboden zu trainieren, und 234 Broschüren darüber, wie man sich was wo genau einführt oder auflegt. Ich schliesse den Koffer und steige in den Flieger.
Mir graut schon vor der Ankunft in Zürich. Wenn sie einen rausfischen, fragen sie da nicht immer: «Haben Sie etwas zum Einführen?»
Sie sind die Helden der Hitzewoche! Zwei Physik-Studenten zogen beim Oberen Letten in Zürich einen bewusstlosen Mann aus der Limmat. Sie zögerten keine Sekunde.
Es ist schon dunkel, als ein Mann am Dienstagabend auf das Geländer der Zürcher Kornhausbrücke steigt. «Er wirkte irgendwie verladen», sagt der Luzerner Oliver Kunz (22) zu BLICK, der die Szene zusammen mit seinem Kumpel Jonas von Milczewski (24) vom Oberen Letten aus beobachtete. Dann passiert es. «Der Brückenspringer schlug quer auf dem Wasser auf.»
Er verliert beim missglückten Aufprall aus zehn Metern Höhe das Bewusstsein, taucht nicht mehr an der Wasseroberfläche auf. Fast zehn Sekunden lang. Die beiden Studenten springen, ohne zu zögern, in die Limmat und suchen das Opfer. Kein leichtes Unterfangen im Dunkeln. «Dann sah ich etwas im Wasser schwimmen. Ich dachte zuerst, es sei ein Baumstamm», so von Milczewski.
Dramatische RettungDie Situation ist dramatisch, der Körper des 43-jährigen Mannes treibt mit dem Gesicht nach unten im Fluss. «Wir drehten ihn sofort um. Sekunden später begann er schon zu stöhnen», so Kunz. Mit vereinten Kräften können sie ihn kurz vor dem Lettenwehr aus dem Wasser ziehen.
Sie rufen Passanten um Hilfe. Augenblicke später treffen die Rettungskräfte ein. «Der Mann konnte sich an überhaupt nichts mehr erinnern. Er meinte, er sei gar nicht von der Brücke gesprungen», sagt Kunz zu BLICK.
Mann bricht sich bei Aare-Sprung das BeinDie beiden Studenten haben gut reagiert. Aber sich selbst in Gefahr bringen sollte man nicht. «Selbst im Notfall sollten nur gute Schwimmer eine Rettung wagen und keine unnötigen Risiken eingehen. Sonst haben wir am Schluss mehr Opfer als ohne Hilfe», sagt Bernhard Fleuti von der Schweizerischen Lebensrettungsgesellschaft (SLRG) zu BLICK.
Es komme immer wieder vor, dass sich Brückenspringer verletzten. «Beim Berner Schönausteg hatte sich vor einiger Zeit ein Mann das Bein gebrochen, als er auf den Grund der Aare aufschlug», so Fleuti.
Klar ist: Mit ihrem beherzten Eingreifen haben die beiden Studenten in Zürich dem Mann das Leben gerettet. «Ich fühle mich nicht als Held. Jeder hätte so gehandelt», sagt von Milczewski bescheiden. Die Stadtpolizei Zürich untersucht nun die genauen Umstände des Unfalls.
HORGEN ZH - In Horgen ZH hat am Donnerstag ein Turnhallen-Dach gebrannt. Die Feuerwehr konnte den Brand rasch löschen – Verletzt wurde niemand.
Gegen 16.45 Uhr ging bei Rettungskräften eine Meldung ein: An der Reithystrasse in Horgen ZH brennt das Dach einer Turnhalle! Die Feuerwehr rückte sofort aus und schaffte es, den Brand einzudämmen, damit die Flammen nicht auf ein weiteres Gebäude übergreifen.
Keine BrandstiftungWarum es auf dem Dach zu brennen anfing, ist noch unklar und wird zurzeit durch Spezialisten des Brandermittlungsdienstes der Kantonspolizei Zürich untersucht. Brandstiftung kann jedoch ausgeschlossen werden.
Für die Löscharbeiten mussten mehrere Strassen gesperrt werden. Diese Sperrung dauerte bis am Abend noch an. Der genaue Sachschaden kann noch nicht beziffert werden, dürfte aber 100'000 Franken übersteigen. (pma)
Vor einem Jahr starben zwei Jugendliche und ein Pilot beim Absturz einer Piper PA-28 im Aviatik-Sommerlager von Pro Aero. Das Lager findet auch heuer statt, der Vorfall hat aber Einfluss auf die Anmeldungen in diesem Jahr.
Der schreckliche Absturz einer Piper-PA-28-Maschine am Berninapass bei S-chanf GR jährt sich am 4. August zum ersten Mal. Rund zehn Minuten nach dem Start stürzte der einheimische Pilot H. S.* (†60) im Diavolezza-Gebiet mit dem Kleinflugzeug ab.
Noch immer sitzt der Schock bei den Angehörigen und den Jugendlichen tief. Neben dem Piloten starben zwei flugbegeisterte Jugendliche aus der Westschweiz, Maurice K.* und Emanuel B.* (†14). Eine 17-Jährige wurde schwer verletzt. Sie waren alle Teil des Jugendflug-Lagers der Stiftung Pro Aero.
Untersuchungsbericht im Herbst erwartetDie Ermittlungen der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) sind derweil noch nicht abgeschlossen. Der Schlussbericht werde voraussichtlich im Herbst dieses Jahres publiziert, wie Florian Reitz von der Sust gegenüber BLICK bestätigt. «Aus untersuchungstechnischer Sicht gab es keine Schwierigkeiten. Allerdings war die Tatsache, dass bei dem Unfall auch Jugendliche tödlich verunfallten, emotional herausfordernd», sagt er weiter.
Das Aviatik-Jugendlager wird in diesem Sommer trotzdem durchgeführt. Allerdings ist das Interesse daran eingebrochen. Wie die «Südostschweiz» schreibt, sind die Teilnehmerzahlen für das diesjährige Pro-Aero-Lager von normal 170 bis 190 Teilnehmer auf 130 gesunken.
Generalsekretär des Aero Club Schweiz, Yves Burkhardt, bestätigt BLICK diese Zahlen. Das Lager soll weiterhin durchgeführt werden. Einzig auf die «Lufttaufe», also den Flug in einem richtigen Motorflugzeug, habe man heuer verzichtet.
Weitere Konsequenzen oder Änderungen beim beliebten Flug-Lager wolle er vom Untersuchungsbericht der Sust abhängig machen. Dieser wird im Herbst erwartet.
* Namen geändert
Wars der Wolf? Wars ein Hund? Die Aufnahme eines schwer verletzten Rinds wühlt viele Schweizer auf.
Der Anblick ist kaum zu ertragen. Ein Rind bewegt sich mit kleinen, wackligen Schritten im Wald. Es ist schwer verletzt, hat offenbar eine Attacke durch einen Wolf, einen Hund oder einen Bären überlebt: Ganze Fleischstücke wurden ihm herausgerissen. Um die offenen Wunden schwirren Fliegen.
Das zeigt ein Video, das derzeit auf Whatsapp herumgereicht wird. Das schwer verletzte Rind gehöre einem Bauern, der Bernhard heisst. Die Wildtiere, die solche Angriffe ausübten, sollte man «alle abschiessen», heisst es in einer weitergeleiteten Nachricht zum Video.
Niemand weiss von diesem VorfallWoher stammt die Aufnahme? Wann und wo hat sich die Attacke zugetragen? Auf Whatsapp und Social Media kursierende Angaben sind mit Vorsicht zu geniessen. Der Angriff sei in Schangnau BE passiert, heisst es. Auf Anfrage von BLICK kann das allerdings niemand bestätigen. Weder der zuständige Wildhüter noch das kantonale Jagdinspektorat wissen von einem solchen Vorfall.
Auch im benachbarten Entlebuch im Kanton Luzern weiss man nichts von einem solchen Angriff. Im Murgtal hat der zuständige Wildhüter Albert Good zwar Kenntnis vom Video, aber keine Ahnung von einem entsprechenden Vorfall. Im benachbarten Gebiet im Kanton Glarus gehen ebenfalls nur Gerüchte um. Aber ein totes Rind hat hier niemand gesehen.
Keine Meldung bei einem WildhüterWenn irgendwo in der Schweiz ein Angriff eines Raubtiers auf ein Nutztier passiert, wird neben dem Wildhüter in der Regel auch die Koordinationsstelle für Grossraubtiere (Kora) informiert. Doch auch hier gibt es keine konkreten Informationen zum Video. «Wir haben das Video auch gesehen», sagt Kora-Biologe Andreas Ryser. «Bei uns weiss allerdings niemand, woher es stammt.»
Dabei sei die Meldefreudigkeit eigentlich gross bei solchen Ereignissen. «Die Bauern gehen in der Regel so rasch als möglich zum Wildhüter.» Zur Art der auf dem Video sichtbaren Verletzungen meint Ryser, sie könnten durch einen Hund oder Wolf verursacht worden sein. (noo)
Micaela Schäfer kommt beim Sex mit einem Mann nicht zum Orgasmus. BLICK-Sexberaterin Caroline Fux erklärt, warum es vielen Frauen so geht wie dem Nacktmodel – und wie man am besten reagiert.
Micaela sagt, dass es vielen Frauen ähnlich geht. Ist das tatsächlich so?
Caroline Fux: Absolut. Je nachdem, wie man das Phänomen definiert, ist es sogar klar die Mehrheit.
Was meinen Sie mit «je nach Definition»?
Einige Frauen können beispielsweise beim Paarsex kommen, wenn sie sich dazu selbst mit der Hand oder einem Vibrator an der Klitoris stimulieren. Sie haben aber das Gefühl, es zähle so nicht. Es braucht deshalb eine sorgfältige Analyse, was eine Frau genau macht und erlebt und was nicht, wenn jemand mit diesem Anliegen in eine Beratung kommt.
Warum können denn überhaupt so viele Frauen beim Geschlechtsverkehr nicht kommen?
Der Hauptgrund liegt in der persönlichen sexuellen Lerngeschichte der betreffenden Frauen. Sie haben ihren vaginalen Innenraum meist sehr wenig entdeckt. Wenn sie sich selbst befriedigen, liegt ihre Aufmerksamkeit oft ganz auf der Klitoris. Das führt bei der Selbstbefriedigung bei vielen schnell und zuverlässig zum Orgasmus. Beim Geschlechtsverkehr liegt der Fokus dann plötzlich auf dem Innern. Weil Stimulationen dort aber wenig erforscht und mit Lusterleben verbunden sind, gibt es dadurch keine Erregungssteigerung oder mindestens keine, die für einen Orgasmus ausreicht.
Micaela Schäfers Freund Felix scheint von dem Geständnis überrumpelt. Was bedeutet es für den Partner?
Der Orgasmus wird von den meisten Menschen mit sexuellem Erfolg gleichgesetzt. Das ist dann natürlich kein schöner Moment, wenn man in einem TV-Interview erfährt, dass die Partnerin diesbezüglich etwas verschwiegen oder sogar verfälscht hat.
Wie soll er am besten darauf reagieren?
Grundsätzlich machen die beiden das ja ganz gut: Micaela stellt sofort klar, dass Sex nicht nur dann schön ist, wenn sie zum Höhepunkt kommt. Aber es ist spannend, dass sie ihn sofort tröstet. Es steht also sehr schnell nicht mehr ihre Lust im Zentrum, sondern seine Kränkung.
Was sollte man in dieser Situation tun?
Die beiden müssen wissen, dass niemand von ihnen etwas falsch macht. Die Situation ist wie gesagt ein Resultat von Micaelas persönlicher Lerngeschichte. Und diese ist vermutlich ziemlich typisch verlaufen. In unserer sexuellen Kultur werden Frauen kaum dazu aufgefordert, ihr inneres Geschlecht zu entdecken. Die Botschaft ist stets: Wichtig ist nur die Klitoris. Aber das stimmt so nicht. Sie mag die nervenreichste Zone sein, aber wir sagen schliesslich auch keinem Mann, dass er nur die Penisspitze beim Sex stimulieren soll, weil es dort die meisten Nerven hat. Umfassende Lust kommt von einem umfassenden Stimulieren des Körpers.
Welche Folgen kann das für eine Beziehung haben?
Im besten Fall löst so ein Moment offene Gespräche darüber aus, was den beiden Lust macht. Der Partner sollte ja nicht anfangen, ihr auf Teufel komm raus einen Orgasmus beim Sex verschaffen zu wollen. Das wird sonst ein Riesenstress und es macht oft alles nur noch schlimmer. Sexuelles Lernen passiert am besten allein. Jede Frau kann lernen, vaginal mehr zu spüren. Es ist ein persönliches Projekt und braucht Zeit. Aber die Frauen, die sich darauf einlassen, erleben es meist als grosse Bereicherung, einen Teil ihres Körpers lustvoll zu spüren, zu dem sie vorher wenig Zugang hatten. Und das beflügelt dann auch die Paarsexualität.
SITTEN - Die Steuerstreitigkeiten zwischen dem Walliser Winzer Dominique Giroud und der Justiz sind noch nicht beendet. Giroud droht eine Bewährungsstrafe wegen Steuerhinterziehung im Kanton Wallis.
Giroud wurde bereits im Juli 2014 von der Waadtländer Justiz wegen Steuerhinterziehung zu einer 180-tägigen Bewährungsstrafe (zu einem Tagessatz à 300 Franken) verurteilt. Die Walliser Staatsanwaltschaft ist jedoch der Ansicht, dass dieses Urteil kantonale und kommunale Steuerfragen nicht erfasse.
Gleichzeitig klagte die Eidgenössische Steuerverwaltung (ESTV) wegen Steuerbetrugs. Sie geht davon aus, dass die Giroud Vins SA mehr als eine Million Franken Verrechnungssteuer nicht bezahlt hat.
Die beiden Fälle wurden am Donnerstag vor dem Bezirksgericht in Sitten verhandelt. Die Verhandlung fand in Abwesenheit des Angeklagten satt. Der Staatsanwalt sah darin ein Zeichen fehlender aufrichtiger Reue seitens des Angeklagten.
Die Staatsanwaltschaft wirft Giroud vor, in den Jahren 2008 und 2009 rund 8 Millionen Franken an Kantons- und Gemeindesteuern hinterzogen zu haben. Sie nimmt zwar zur Kenntnis, dass der Angeklagte bereits wegen Steuerhinterziehung verurteilt worden war. Allerdings habe es sich dabei um die Bundessteuer gehandelt. Für die kantonalen und kommunalen Steuern müsse eine zusätzliche Strafe verhängt werden.
Unter Berücksichtigung des Betrugs der Verrechnungssteuer und der Vorstrafen beantragte der Staatsanwalt eine neunmonatige Bewährungsstrafe von vier Jahren. Er forderte das Gericht auf, Giroud wegen Steuerbetrugs und Verstössen gegen das Steuerstrafrecht schuldig zu befinden.
Die Verteidigung prangerte Verfahrens-Verbissenheit an. Die Fakten seien bekannt und die Situation absurd, sagte einer der Verteidiger. Wegen des gleichen Sachverhalts hätten die Gerichte vier getrennte Strafverfahren eingeleitet.
Niemand könne mehrmals wegen desselben Vergehens verurteilt werden, sagte der zweite Verteidiger. Er kritisierte, dass jede Verwaltung ein eigenes Verfahren durchführe und schliesslich eine eigene Sanktion für die selbe Straftat verhänge.
Die Verteidigung beantragte, die von der Staatsanwaltschaft geforderten Strafen fallen zu lassen. Würde das Gericht dem Staatsanwalt folgen, würde Giroud zusätzlich zu der vom Bundesgericht gegen ihn verhängten Steuerstrafe von 6 Millionen Franken zu einer Geldstrafe von 800 Tagessätzen von 300 Franken verurteilt. Dies sei völlig unangemessen, sagte Giroud Anwalt.
In den Augen der ESTV geht es im Fall Giroud um mehr als um eine Person, die ihre Einkünfte nicht deklariert hat. Mehrere Gesellschaften seien involviert, und Giroud habe mit verschiedenen Hüten agiert, macht sie geltend.
Das Urteil wird schriftlich eröffnet.
Johannesburg – Die aufstrebenden Volkswirtschaften Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika haben in einer gemeinsamen Erklärung die Einhaltung globaler Handelsregeln gefordert.
Nur ein planbares und transparentes Handelssystem werde es allen Ländern ermöglichen, von den Errungenschaften der Globalisierung zu profitieren, erklärten die sogenannten Brics-Staaten am Donnerstag bei ihrem Gipfeltreffen in Johannesburg. Alle Länder müssten sich an die Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) halten, forderten sie.
Zuvor hatte Chinas Präsident Xi Jinping angesichts des zunehmenden Protektionismus in der Welt eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit der Entwicklungs- und Schwellenländer gefordert.
Deren Aufstieg könne nicht aufgehalten werden, sagte Xi. «Die Geschichte schreitet voran, unabhängig von den Wünschen der Menschen», so Xi. Die Bemerkungen des Staatschefs zielten offenbar auf den von US-Präsident Donald Trump begonnenen Handelskonflikt ab.
China sieht die grundsätzliche Einigung zwischen der EU und den USA im Handelsstreit positiv - ein Ende des eigenen Konflikts mit Washington ist für Peking aber noch nicht in Sicht. In einer ersten Runde traten Anfang Juli 25-prozentige US-Strafzölle auf Importe aus China im Wert von 34 Milliarden US-Dollar in Kraft. Weitere Zölle auf Importe von 16 Milliarden Dollar sollen folgen.
Die Brics-Staaten repräsentieren etwa ein Drittel der Weltbevölkerung und fast ein Viertel der globalen Wirtschaftsleistung. Die Beratungen von Xi, Russlands Präsidenten Wladimir Putin sowie Brasiliens Staatschef Michel Temer, Gastgeber Cyril Ramaphosa und Indiens Ministerpräsidenten Narendra Modi in Johannesburg enden am Freitag. Südafrika hat in diesem Jahr die rotierende Brics-Präsidentschaft inne.
Raphael Wicky ist nicht mehr Trainer des FC Basel. In seinem einen Jahr als Bebbi-Coach durchlebte der Walliser Höhen und Tiefen. Klicken Sie sich durch die Galerie!
1:2 gegen St. Gallen, 1:2 in Saloniki – und schon ist Raphael Wicky als FCB-Trainer Geschichte. Nun fahndet der FCB nach einem Nachfolger. Sicher ist: Interimstrainer Alex Frei wirds nicht. Ihm fehlen die Diplome.
Der König ist tot, es lebe der König! Fragt sich nur, wie er heisst. Raphael Wicky muss seinen Posten als FCB-Trainer nach 13 Monaten räumen. Und das, ohne einen Titel gewonnen zu haben. Der letzte Basler Coach, dem es so erging, war Guy Mathez – im April 1999.
Damals sprang dessen bisheriger Assistent Marco Schällibaum ein, bis Christian Gross seine zehnjährige Regentschaft übernahm.
Schällibaum geht nun auch Interimstrainer Alex Frei zur Hand. Und auch wenn im Klub viele im Rekordtorschützen den Trainer der Zukunft sehen. Im Sommer führte er die U18 des FCB zum Meistertitel.
Er kann allerdings noch nicht in Frage kommen. Im fehlt noch die erforderliche Uefa-Pro-Lizenz, um die Super-League-Mannschaft als Chef zu übernehmen.
Wer wirds dann? Marcel Koller wäre die naheliegende Wahl. Der 57-jährige Zürcher ist verfügbar, seit sein Vertrag als Nati-Trainer von Österreich Ende 2017 auslief.
Und er hat geballte Erfahrung: 2000 wurde er Meister mit St. Gallen, 2003 mit GC. Den VfL Bochum führte er in die Bundesliga und hielt ihn dort. Die Ösis coachte er mit neun Siegen in zehn Spielen an die EM.
Sein Handicap: Koller spielte 25 Jahre für Erzfeind GC – und arbeitete zuletzt 2009 auf Klubebene.
Martin Schmidt ist ein anderer verfügbarer Trainer. Er hat aber noch immer Vertrag in Wolfsburg, wo er nach fünf Monaten aus freien Stücken zurücktrat. In Mainz wirkte er zuvor zweieinhalb Jahre und führte die 05er gar erstmals in die Gruppenphase der Europa League. Er wäre ein valabler Kanddiat. Allerdings gilt er als Kumpel Wickys – und ist allein darum bedingt vermittelbar.
Und sonst? Bevor Wicky ins Amt trat, waren der heutige Patrick Rahmen und Thorsten Fink Kandidaten. Die stehen nun aber bei Aarau und GC unter Vertrag.
Co-Moderator Reto Scherrer geht in der kommenden Ausgabe des «Donnschtig-Jass» auf Tuchfühlung bei Schauspielerin Isabella Schmid. Er habe sich prächtig mit ihr verstanden.
Er geht in die Vollen! Im heutigen «Donnschtig-Jass» (20.05, SRF 1) nimmt sich Co-Moderator Reto Scherrer (42) Isabella Schmid (47) zur Brust. Die Schauspielerin («Hinter Gittern») ist in der Sendung von Oberrieden ZH prominenter Wettkandidat. «Isabella Schmid gehört zu den besten Schauspielerinnen in unserem Land», so Scherrer zu BLICK. «Aber schafft sie es, mit reiner Überzeugungskraft, dass zahlreiche Männer für sie – inklusive Kleidern – einfach so in den Zürichsee springen?»
Die Chemie bei den beiden stimmteEr habe sich von Anfang an sehr gut mit Isabella verstanden, schwärmt Scherrer. «Wir haben die gleiche Wellenlänge. Sie ist spontan und hat einen guten Humor.» Schmid habe ihm zudem Schauspielunterricht erteilt. Lachend sagt er: «Ich würde behaupten, ich bin nicht ganz talentlos. Wir spielten für den ‹Donnschtig-Jass› eine Liebes-Szene – und danach machte sie mir erst recht eine Szene, mitten in einem Zürcher Lokal!»
Im Lauf der Sendung geht der Fernsehmann bei der schönen Zürcherin sogar auf Tuchfühlung, wie oben in der Galerie zu sehen ist. «Auf dem Foto üben wir die berühmte Titanic-Filmszene», sagt er dazu. Und verrät, dass auch TV-Partnerin Schmid nicht ganz unbeschadet davongekommen sei. «So viel sei verraten. Isabella landete am Schluss selber auch im Wasser», schmunzelt Scherrer.
«Für die Schauspielerei ist Reto zu alt»Und was sagt Schmid? «Es hat grossen Spass gemacht. Reto ist ein wirklich witziger, verrückter, lustiger, Mann. Wir haben sehr viel gelacht. Ich wusste nicht, dass es jemanden gibt, der noch schneller und noch mehr redet als ich», sagt sie zu BLICK. Von Schauspieltalent beim SRF-Mann will die Mimin allerdings nichts wissen. «Bei der Schauspielerei müssten wir sehr lange und sehr viel arbeiten. Ich denke, dafür ist er jetzt doch schon zu alt.» (wyt)
ST. GALLEN - Jetzt will er doch nicht mehr: Pascal Gantenbein brachte sich monatelang für das Präsidium bei der Krisenbank Raiffeisen in Stellung, jetzt macht er einen Rückzieher. Die Wahl für einen neuen VR-Präsidenten findet im November statt.
Jetzt also doch nicht: Pascal Gantenbein, Interims-Verwaltungsrats-Präsident bei Raiffeisen Schweiz, will sich doch nicht definitiv zum Präsidenten wählen lassen. Das teilte die Bank heute Abend mit.
«Für mich ist es wichtig, nun diese Handlungsfreiheit zurückzubekommen», sagte Gantenbein in einem Interview mit der SRF-Radiosendung «Echo der Zeit». Er wolle den Erneuerungsprozess bei Raiffeisen unbelastet von Interessenskonflikten weiterverfolgen können. Sonst würden alle Veränderungen bei Raiffeisen immer im Lichte des Wahlkampfs gesehen. «Mein Ziel ist immer dasselbe geblieben: Für mich ist es wichtig, die Vergangenheit aufzuarbeiten und die Erneuerung verfolgen zu können.»
Gantenbein bestritt, dass sein Rückzug die Folge eines verlorenen Machtkampfes sei. Zuletzt war in den Medien darüber spekuliert worden. «Was gesagt wird, ist das eine. Ich habe eine ganz andere Sicht», sagte er. Im Verwaltungsrat sei die Zusammenarbeit hervorragend. Auch von den Regionalverbänden habe er grosse Unterstützung bekommen.
Er will im VR bleibenGantenbein will auf jeden Fall als Vizepräsident bei Raiffeisen bleiben und den neuen Präsidenten unterstützen. Über die Wahl des neuen Mannes an der Spitze des Raiffeisen-Aufsichtsgremiums entscheiden die Delegierten an der ausserordentlichen Delegiertenversammlung am 10. November, wie Raiffeisen in einem Communiqué schrieb.
Pascal Gantenbein habe in den vergangenen Monaten den Erneuerungsprozess im Verwaltungsrat mit grossen Schritten vorangetrieben und den Anstoss für die unabhängige Untersuchung zur «Ära Pierin Vincenz» gegeben, hiess es weiter. Auslöser dafür waren Ermittlungen gegen den ehemaligen Raiffeisen-Chef Vincenz.
Köpferollen geht weiterDie Zürcher Oberstaatsanwaltschaft ermittelt gegen Vincenz wegen möglicher ungetreuer Geschäftsbesorgung. Der Banker, der 17 Jahre an der Spitze von Raiffeisen war, soll bei Firmenübernahmen der Kreditkartengesellschaft Aduno und der Investmentgesellschaft Investnet ein Doppelspiel gespielt und persönlich abkassiert haben. Er sass deswegen während rund 15 Wochen in Untersuchungshaft. Vincenz bestreitet die Vorwürfe. In Folge der Affäre warf die Finanzmarktaufsicht Finma dem Raiffeisen-Verwaltungsrat in einem Untersuchungsbericht grobe Versäumnisse vor.
Das Köpferollen bei der Genossenschaft hat seither nicht mehr aufgehört. Letzte Woche gab auch Vincenz' Nachfolger und langjährige Nummer zwei, Patrik Gisel, seinen Rücktritt vom Chefposten per Ende Jahr bekannt. (kst)
BERN - BE - In der Schweiz ist es so trocken wie lange nicht mehr. Die Pegel von Seen erreichen historische Tiefststände, und auch bei Abflüssen anderer Gewässer werden neue Tiefstwerte verzeichnet. Die Situation wird sich laut Bundesamt für Umwelt (Bafu) weiter verschärfen.
Seit Messbeginn 1864 fiel in der Schweiz in der Periode von April bis Juli nur in drei Jahren weniger Regen als in diesem Jahr, wie MeteoSchweiz in seinem Klimablog schreibt. Vielerorts fehlten die Niederschlagssummen von rund zwei Monaten.
Zum fehlenden Regen gesellt sich die Hitze, die ebenfalls ausschlaggebend ist für die herrschende Trockenheit. Im zentralen und östlichen Mittelland habe sich die bestehende Niedrigwassersituation verschärft, sagte Markus Künzi, Mitarbeiter der Abteilung Hydrologie des Bundesamtes für Umwelt (Bafu), auf Anfrage von Keystone-SDA.
Von einer Niedrigwassersituation wird gesprochen, wenn die Wasserstände der Gewässer verglichen mit früheren Messungen verbreitet sehr tief sind. «An vielen Flüssen werden derzeit Abflussmengen gemessen, wie sie statistisch gesehen nur alle zwei bis fünf Jahre auftreten», erklärte Künzi weiter.
Nicht nur kleinere und mittlere Bäche und Flüsse seien von tiefen Abflüssen betroffen. Auch bei grösseren Flüsse wie Thur, Limmat, Aare, Rhein, Ticino und Reuss liegen die registrierten Abflussmengen nahe oder teils auch unterhalb der langjährigen saisonalen Tiefstständen. Bei der Thur etwa seien die Abflüsse in diesem Monat so tief wie seit Juli 1949 nicht mehr.
Von den tiefen Wasserständen betroffen sind auch grössere Seen in der Zentral- und Ostschweiz. Auf sehr tiefen Niveaus liegen derzeit etwa die Pegel von Walen- und Zürichsee. Im Boden-, Vierwaldstätter- und Zugersee waren die Wasserstände zuletzt im Juli 1949 so tief wie heute.
Wegen der deutlich unterdurchschnittlichen Niederschläge der letzten Monate gingen laut Künzi auch die Grundwasserstände und Quellabflüsse stetig zurück. Im Zuge der Trockenheit seien derzeit normale bis zunehmend tiefe Grundwasserstände und Quellabflüsse mit sinkender Tendenz zu verzeichnen.
Durchschnittliche Wasserstände würden derzeit noch bei den regulierten Seen gemessen. Dazu gehören etwa der Thunersee, der Lago Maggiore oder die Jurasüdseen. Hochalpine Flüsse wiesen aufgrund intensiver Gletscherschmelze gar steigende Abflüsse auf.
Eine Verbesserung der Situation ist laut Künzi nicht in Sicht. «Die Niedrigwassersituation wird sich in den kommenden Tagen weiter akzentuieren», sagte er. An den Seen würden stabile oder leicht sinkende Pegelstände erwartet. Da habe auch die für das Wochenende erwartete Störung keinen wesentlichen Einfluss.
Zur Todesursache des am Mittwoch verstorbenen Ex-Ferrari-Chefs Sergio Marchionne gab es wilde Spekulationen. Nun hat das Universitätsspital Zürich eine Stellungnahme veröffentlicht.
Gestern Mittwoch verstarb der ehemalige Fiat-Chef Sergio Marchionne (†66) im Universitätsspital Zürich (USZ). Nach einer Schulteroperation sei es zu unerwarteten Komplikationen gekommen, die sich verschlechtert hätten, hatte es in einer ersten Begründung geheissen. Medien berichteten später, Marchionne habe an einer Krebserkrankung gelitten, operiert worden sei er wegen eines Sarkoms an der Schulter.
Nun hat das USZ eine Stellungnahme veröffentlicht. «Herr Sergio Marchionne war Patient am USZ. Aufgrund einer schweren Erkrankung kam er seit mehr als einem Jahr immer wieder in Behandlung.» Marchionne sei trotz des Ausschöpfens sämtlicher Möglichkeiten der Spitzenmedizin verstorben.
«Wir bedauern seinen Tod ausserordentlich und drücken der Familie unser tiefstes Beileid aus.»
Details bleiben weiter unbekanntZur Art der Erkrankung gab das Unispital keine Details bekannt. Das Arztgeheimnis habe einen hohen Stellenwert für das USZ, hiess es in der Mitteilung. Die Orientierung über den Gesundheitszustand sei Sache der Patientinnen und Patienten oder deren Angehörigen.
Aus diesem Grund habe das USZ bis zum jetzigen Zeitpunkt keine Stellung zur Hospitalisierung und Behandlung von Sergio Marchionne genommen. Die jetzige Stellungnahme erfolgte gemäss den Angaben, um weitere Medienspekulationen zu vermeiden. (krj/SDA)