Beim Brand eines Hochhauses im Pariser Vorort Aubervilliers sind am Donnerstag drei Kinder und eine Frau ums Leben gekommen.
Tragisches Unglück im Pariser Vorort Aubervilliers am Donnerstagabend: Drei Kinder und eine Frau sind bei einem Hochhausbrand ums Leben gekommen.
Die verbrannten Leichen, vermutlich Angehörige einer Familie, wurden erst nach Abschluss der Löscharbeiten im 17. Stockwerk des Gebäudes entdeckt. Dies teilte ein Feuerwehrsprecher am späten Abend mit.
Die Flammen hätten fünf Etagen des Hochhauses in einen «Hochofen» verwandelt. Sechs Bewohner und drei Feuerwehrleute seien zudem leicht verletzt worden, hiess es von den Rettungskräften. (SDA)
Als er am Mittwochmorgen aufwachte, war er noch der drittreichste Mann der Welt. Heute Freitag ist er «nur» noch auf Rang sechs. Facebook-CEO Mark Zuckerberg verlor innert einer Stunde fast 17 Milliarden US-Dollar. BLICK zeigt: Mit diesem Geld hätte er sich die wertvollsten Fussballvereine der Welt leisten können.
Das war eine Horror-Woche für Facebook und dessen CEO Mark Zuckerberg. Die Aktie des grössten Sozialen Netzwerks kostete am Mittwochmorgen noch 216 Franken, heute Freitagmorgen ist sie für 175 Franken zu haben. Das macht ein sattes Minus von fast 20 Prozent – in nur gerade 36 Stunden!
Es ist schwer vorzustellen, dass ein solcher Verlust einer der reichsten Männer der Welt überhaupt schmerzt. Trotzdem: Zuckerberg war am Mittwochmorgen noch der drittreichste Mann der Welt, mittlerweile ist er auf Rang sechs zurückgefallen. Der Facebook-Gründer hatte am Mittwoch in einer Stunde 16,8 Milliarden US-Dollar verloren.
Umsatz und Wachstum sind enttäuschendWas ist passiert: Wegen enttäuschenden Quartalszahlen und einem trüben Ausblick ist die Facebook-Aktie seit Mittwoch auf Talfahrt. Der Quartalsumsatz stieg zwar um 42 Prozent auf 13,23 Milliarden Dollar, Analysten hatten aber mit 13,36 Milliarden Dollar gerechnet. Auch beim Nutzerwachstum das gleiche Bild: Die Zahl stieg auf 2,23 Milliarden, Experten hatten mit 2,25 Milliarden Nutzern gerechnet.
Und zu allem Überfluss kam dazu: Bei den Kosten erwartet Facebook einen Sprung von 50 bis 60 Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr. Dies, weil das Unternehmen mehr in Datensicherheit, Marketing und Inhalte investieren will.
Das hätte sich Zuckerberg für 17 Milliarden US-Dollar leisten könnenUm zu begreifen, wie viel Geld Zuckerberg wirklich verloren hat, muss man die Zahlen in eine Relation bringen. Der Facebook-Gründer hat am Mittwoch das gesamte nominale BIP des Landes Jamaika in einer Stunde «verzockt». Oder: die gesamte Marktkapitalisierung von United Airlines.
Im Sportbereich hätte Zuckerberg auf Shopping-Tour gehen können. Er hätte sich gleich die teuersten sieben Fussballklubs der Welt leisten können: Manchester United, Real Madrid, FC Barcelona, Bayern München, Manchester City, FC Arsenal, FC Chelsea.
Natürlich ist dies nur eine Momentaufnahme. Ob Facebook zu alter Stärke zurückkehrt, bleibt abzuwarten. (nim)
US-Präsident Donald Trump hat bei seinen Handelsgesprächen mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker mehr Zugeständnisse von den Europäern erreicht, als erwartet worden war. Trump behalte sich aber weiterhin die Möglichkeit vor, Zölle auf Autos zu erheben.
Ein Tag nach dem überraschenden Deal zwischen Donald Trump (72) und EU-Chef Jean-Claude Juncker (65) gibt sich der US-Präsident weiterhin zufrieden mit dem Ausgang der Gespräche. Der Handelsstreit zwischen den USA und der EU wurde am Mittwochnachmittag (Ortszeit) auf Eis gelegt (BLICK berichtete).
Trump findet, dass er mehr erreicht habe als erwartet worden war. Trotz dem freundschaftlichen Worten am Mittwoch vor dem Weissen Haus und dem Endziel, alle Handelsbarrieren zu beseitigen, lässt Trump weiterhin die Möglichkeit für Autozölle offen.
Ausserdem gebe es keine zeitlichen Vorgaben für einen Abschluss der Verhandlungen, sagte ein ranghoher Mitarbeiter der US-Regierung. Trump sei fest entschlossen, von der EU einen völligen Verzicht auf Zölle zu erreichen.
EU soll im Kampf gegen China helfenTeil der Vereinbarung sei aber auch gewesen, dass die USA und Europa gemeinsam gegen chinesische Verstösse gegen fairen Handel vorgingen. «Sie (die Europäer) wollen mit uns zusammen an China arbeiten und uns bei der Reform der WTO (Welthandelsorganisation) helfen», sagte der US-Regierungsmitarbeiter.
Trump pries seine Vereinbarungen mit der EU zur Beilegung des Handelsstreits obendrein als grossen Gewinn für die heimische Landwirtschaft. «Wir haben gerade Europa für Euch Farmer geöffnet», sagte Trump am Donnerstag bei einer Diskussionsveranstaltung in Peosta im agrarisch geprägten US-Bundesstaat Iowa. Der europäische Markt werde nun für die Importe von Sojabohnen aus den USA geöffnet.
Machte Trump den Deal wegen den bevorstehenden Wahlen?Für Trump ist dies ein zentraler Teil des mit Juncker ausgehandelten Plans - denn die US-Sojafarmer haben derzeit mit chinesischen Vergeltungszöllen zu kämpfen. Peking hatte diese Aufschläge als Reaktion auf von Trump in Kraft gesetzte Strafzölle auf chinesische Produkte verhängt.
Der US-Präsident muss deswegen befürchten, dass seine Republikanische Partei bei den Kongresswahlen im November in von der Landwirtschaft abhängigen Regionen stark an Zuspruch verliert.
Dass Trump nun - zumindest vorläufig - vom handelspolitischen Konfrontationskurs gegenüber der EU abgerückt ist, bringen Beobachter in den USA folglich mit den Kongresswahlen in direkten Zusammenhang.
Macron ist skeptischFrankreichs Staatschef Emmanuel Macron zeigte sich unterdessen skeptisch über die am Mittwoch zwischen US-Präsident Trump und EU-Kommissionschef Juncker getroffenen Handelsabsprachen geäussert. Die Gespräche seien zwar nützlich gewesen, sagte Macron am Donnerstag am Rande eines Besuchs in Madrid. Zugleich sprach er sich aber gegen Verhandlungen über ein «umfassendes Handelsabkommen» mit Washington aus.
Der «Kontext» erlaube derartige Verhandlung im Augenblick aber nicht, sagte Macron. Zuvor erwarte er «Entspannungssignale zu Stahl und Aluminium, die von den USA mit illegalen Zöllen belegt wurden». (SDA)
390 Tage nach seinem Amtsantritt ist Raphael Wicky (41) in Basel Geschichte. BLICK beantwortet die wichtigsten Fragen zur Entlassung des Jungtrainers.
Am Mittwochabend, knapp 24 Stunden nach der schwachen Vorstellung gegen PAOK Saloniki, senken die Bosse das Fallbeil. Raphael Wicky (41), im Frühling 2017 als grösstes Trainer-Talent des Landes gepriesen, ist nicht mehr FCB-Coach.
Der Walliser erfährts am Donnerstagmorgen, statt seine Mannschaft auf das Auswärtsspiel gegen Xamax vorzubereiten, muss er die Taktiktafel im Joggeli räumen.
Ironie des Schicksals: Ausgerechnet auf der internationalen Bühne, jener Bühne, auf der Wickys Stern in der letzten Saison am hellsten strahlte, gehen die Scheinwerfer aus, die 1:2-Pleite gegen den griechischen Vizemeister ist seine Schlussvorstellung. Wie konnte es so weit kommen?
BLICK beantwortet die wichtigsten Fragen:Ist Wicky ein schlechter Trainer?Nein. Fachlich macht dem 75-fachen Nationalspieler keiner etwas vor, seine Analysen nach Abpiff haben Hand und Fuss. Eine Handschrift war im vergangenen Jahr vor allem in der Champions League zu erkennen. Wer in einem Jahr zweimal Benfica und beide Mannschaften aus Manchester besiegt, der kann ein grosser Trainer werden.
Ist Wicky ein guter Trainer?Nein. Noch nicht. Der Walliser hat es – Fachkompetenz hin oder her – nicht geschafft, einen Plan B für die Super League zu entwickeln. Wer zu Hause gegen die krassen Aussenseiter Lugano, Lausanne und St.Gallen verliert, der hat sich nicht mit Ruhm übergossen. Bis zuletzt warfen Wicky viele vor, zu defensiv spielen zu lassen. Den Vorwurf konnte er nie entkräften. Und dass Wicky, dieser freundliche, ruhige Typ, nicht unbedingt für eine «Garderobenwand-Wackel-Rede» taugt, ist nicht sein Fehler. Aber ein Manko.
Hat Marco Streller Fehler gemacht?
Ja. Er hätte Wicky direkt nach dem Ende der vergangenen Saison entlassen müssen, weil er damals schon nicht mehr voll und ganz hinter ihm gestanden hat. So aber verliert der FCB wichtige Zeit, hat schon nach einem Saisonspiel drei Punkte Rückstand auf YB. Und: Streller und Co. haben vor dem Saisonstart gesagt, dass man die Mannschaft zusammenhalten wolle. Kurze Zeit später verlieren die Basler mit Vaclik, Lang und Elyounoussi drei Eckpfeiler, eine professionelle Kommunikation sieht anders aus.
Ist Marco Streller zu nahe an der Mannschaft?Ja. Das ist zwar logisch, weil er jahrelang selbst ein Teil der Garderobe war und mit der halben Mannschaft historische Erfolge gefeiert hat. Trotzdem ist es problematisch. Strellers Vorgänger Heusler und Heitz hatten eine goldene Regel: Vor der Kabine ist Endstation.
Ist das FCB-Kaderzu schwach?Nein. Gegen PAOK stehen mit Suchy, Riveros, Zuffi, Serey Die, Stocker, Frei, Bua und Oberlin acht Spieler auf dem Platz, die im März auswärts gegen ManCity gewannen. Die Abgänge von Vaclik, Elyounoussi und Lang wurden durch Omlin, Kalulu und Widmer 1:1 aufgefangen. Mit diesem Kader müssten die Basler national um den Titel spielen und international überwintern.
Ist das Kader zu schmal?Nein. Auch wenn das Kader im Vergleich zu vergangenen Jahren dünner geworden ist, haben die Basler auch auf der Ersatzbank noch viel Potenzial. Im Sturmzentrum duellieren sich Ajeti und Van Wolfswinkel um einen Platz, im zentralen Mittelfeld gibt es vier Spieler für zwei Plätze, auch auf den Flügel herrscht Konkurrenz, einzig in der Verteidigung klafft ein Loch. Der Ausfall von Silvan Widmer beispielsweise hatte gegen PAOK Konsequenzen. Dass mit dem jungen Yves Kaiser (20) ein Eigengewächs in die Bresche sprang und seine Sache ordentlich macht, spricht für die gute Nachwuchsarbeit der Basler.
Haben die Spieler versagt?Ja. Allen voran die beiden Bundesliga-Rückkehrer Fabian Frei und Valentin Stocker. Die kehren im Winter mit grossen Vorschusslorbeeren im Gepäck zurück, sind bislang aber eine Enttäuschung. Klar, dass Frei auf der ungewohnten Innenverteidiger-Position spielen muss, ist nicht sein Fehler. Und Stocker kämpfte monatelang mit den Nachwehen einer Knie-Operation. Trotzdem darf man mehr von den beiden Führungsspielern erwarten. Auch Captain Marek Suchy, Serey Die, Luca Zuffi und andere Routiniers stehen in der Verantwortung.
Am Samstag haben sie die Möglichkeit, zu zeigen, dass mehr in ihnen steckt als Niederlagen gegen St. Gallen und PAOK Saloniki. Die Zeit der Alibis ist vorbei.
Warschau – Regierungskritiker haben am Donnerstagabend in zahlreichen polnischen Städten gegen die umstrittenen Justizreformen der nationalkonservativem Regierung protestiert. «Freie Gerichte», skandierten Demonstranten etwa vor dem Warschauer Präsidentenpalast.
Zahlreiche Personen schwenkten zudem polnische und europäische Flaggen. «Europa, gib nicht nach», forderten in Krakau Gegner der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) die EU-Kommission zum Eingreifen auf. Kundgebungen mit jeweils mehreren hundert Menschen gab es nach polnischen Medienangaben unter anderem auch in Breslau, Posen und Stettin.
Sie sehen die Unabhängigkeit der Justiz in Polen nach zahlreichen PiS-Reformen bedroht. Die Regierenden hätten sich seit ihrer Machtübernahme 2015 das Verfassungsgericht und die allgemeinen Gerichte unterstellt, kritisieren sie. Für die jüngste Eskalation sorgte Anfang Juli die Zwangspensionierung zahlreicher Richter am Obersten Gericht, mit der die PiS Kritikern zufolge missliebige Juristen loswerden will.
Die EU-Kommission sieht die Rechtsstaatlichkeit in Polen bedroht und führt ein Sanktionsverfahren wegen Verstössen gegen EU-Grundwerte. Doch Polens Regierende geben nicht nach. Parallel zu den Protesten verteidigte PiS-Chef Jaroslaw Kaczynski beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen TVP die Notwendigkeit der Reformen: «Wir sind diejenigen, die sich darum bemühen, dass die Gerichte nicht politisiert, sondern objektiv sind.» Die PiS argumentiert, das Gerichtswesen sei seit Zeiten des Kommunismus nicht reformiert worden und viele Richter seien korrupt.
Seattle – Der weltgrösste Onlinehändler Amazon hat im abgelaufenen Geschäftsquartal weiter von einem boomenden Internethandel und florierenden Geschäften mit IT-Diensten profitiert. Sowohl der Umsatz, als auch der Gewinn zogen im zweiten Quartal erneut deutlich an.
Gerade beim Konzerngewinn konnte Amazon deutlich positiv überraschen. Die Umsatzkennziffern enttäuschten Experten dagegen etwas. Die Aktie, die sich seit einiger Zeit auf Höhenflug befindet, legte nachbörslich dennoch um zwei Prozent zu.
Die Erlöse zogen zwischen April und Ende Juni um 39 Prozent auf 52,9 Milliarden Dollar an, wie das Unternehmen am Donnerstag in Seattle mitteilte. Damit fiel der Umsatzanstieg aber nicht mehr ganz so stark aus wie zu Jahresbeginn. Experten hatten zudem mit etwas höheren Erlösen gerechnet.
Zudem dürfte sich das Wachstum in den drei Monaten von Juli bis Ende September erneut etwas verlangsamen. Für das dritte Quartal peilt Amazon-Chef Jeff Bezos einen Umsatz zwischen 54 und 57 Milliarden Dollar an - das wäre im Vergleich zum Vorjahr ein Plus zwischen 23 und 31 Prozent. Auch hierbei liegt Amazon unter der aktuellen Schätzung der Experten.
Positiv überraschen konnte Amazon dagegen beim Quartalsgewinn. Dieser zog auf 2,5 Milliarden Dollar an. Vor einem Jahr hatte der Konzern in der Vergleichsperiode gerade mal 197 Millionen Dollar verdient. Da Amazon über lange Zeit zwar den Umsatz immer stark steigern gesteigert hatte, dabei aber wegen der hohen Investitionen in den roten Zahlen gesteckt oder kaum Geld verdient hatte, sorgte der überraschend hohe Gewinn für deutliche nachbörsliche Kursgewinne.
Die Amazon-Titel befinden sich seit Jahren auf einem Höhenflug. Alleine 2018 zog der Börsenwert des Unternehmens bisher um mehr als die Hälfte auf zuletzt 877 Milliarden US-Dollar an. Damit ist der Onlinehändler nach Apple das zweitwertvollste börsennotierte Unternehmen der Welt.
Mit dem Aufstieg Amazons wurde der Gründer und Unternehmenschef Jeff Bezos der reichste Mann der Welt. Sein Vermögen, dass sich vor allem aus Aktien des Unternehmens zusammensetzt, beträgt nach einer Aufstellung der Nachrichtenagentur Bloomberg rund 149 Milliarden Dollar.
Mit der Zombie-Serie «The Walking Dead» revolutionierte er das Fernsehen. Jetzt macht Hauptdarsteller Andrew Lincoln Schluss – wegen seiner Familie!
Andrew Lincoln (44) hat die Fans von «The Walking Dead» mit der Ankündigung schockiert, dass die kommende Staffel seine letzte sein werde. Der von ihm gespielte Serienheld Rick Grimes wird auch nicht mehr in allen Episoden zu sehen sein. Und auch sein Interview mit BLICK dürfte eines seiner letzten sein.
BLICK: Sind Ihnen die Tränen gekommen, nachdem die letzte Klappe für Sie gefallen war?
Andrew Lincoln: Das nicht. Ich war nur erleichtert, so etwas Grossartiges abgeschlossen zu haben. Da habe ich gar nicht ans Trauern gedacht.
Später aber schon?
Oh ja. Ich war fast ein Jahrzehnt bei «The Walking Dead» und habe eine tolle Reise hinter mir. Nach dem Abschied kamen dann schon die grossen Gefühle, aber ich bin keiner, der in der Öffentlichkeit heult. Das kann ich offenbar nur, wenn ich vor der Kamera stehe.
Was hat zum Entschluss geführt, «The Walking Dead» zu verlassen?
Meine Familie. Meine beiden Kinder sind jetzt in einem Alter (Tochter Matilda ist 11, Sohn Arthur 8), wo wir sie nicht mehr ständig zu Dreharbeiten schleppen können. Ich kann es auch kaum ertragen, wenn sie mal nicht bei mir in der Nähe sind. Also: Ich will zurück zu meinen Kindern. Ausserdem hat meine Frau Gael lange genug alleinerziehende Mutter gespielt.
Was werden Sie am meisten vermissen?
Die Sonnenaufgänge in Georgia auf dem Weg zur Arbeit, meine Cowboy-Stiefel, meinen Stetson-Hut und meine Knarren. Und die Streiche, die wir uns gegenseitig gespielt haben. Ich werde natürlich vor allem die Kollegen und die Crew vermissen, die Lebendigen und die Untoten (lacht).
Gibt es Dinge, die Sie gar nicht vermissen werden?
Ja, das Klingeln des Weckers um 4.30 Uhr morgens, die Zecken und die Schlangen. Und wie ich ständig Geld beim Backgammon verloren habe, vor allem gegen meinen Kollegen Norman Reedus. Er ist der grösste Glückspilz!
Was sind Ihre Pläne?
Ich habe meiner Frau vor neun Jahren versprochen, dass wir nach Ende der Serie zurück nach England ziehen. Es hat nun etwas länger gedauert. Wir wollten auf dem Land in der Nähe der Grosseltern unserer Kinder leben. Und das werden wir jetzt auch tun. Ich bin und bleibe ein stolzer Engländer, habe aber Amerika und die Leute lieben gelernt.
Apropos Grosseltern: Wie finden Ihre Kids eigentlich, dass ihr Opa Ian Anderson eine Rock-Legende ist?
Die Kids sind ganz vernarrt in meinen Schwiegervater. Seine Band Jethro Tull spielt nach 50 Jahren immer noch vor ausverkauften Häusern. Allerdings dürfen sie ihn nicht Opa nennen. Das mag er nicht. Er will nur Ian genannt werden. Er ist eine unglaubliche Nummer (lacht).
ZÜRICH - Der Geschäftsführer von Franz Carl Weber hat die richtigen Leute mit dem dicken Portemonnaie gefunden, um das Spielwarenhaus zumindest teilweise zurück in Schweizer Hände zu bringen. Gestern stellten die neuen starken Männer ihre Pläne vor.
Das Spielwarengeschäft Franz Carl Weber ist wieder in Schweizer Händen. Zumindest zu zwei Dritteln. Acht Jahre lang war es eine Tochter des serbelnden französischen Ludendo-Konzerns.
Jetzt gehört das Zürcher Traditionshaus zu einem Drittel seinem welschen Geschäftsführer Yves Burger (51), dem St. Galler FDP-Nationalrat Marcel Dobler (40) und dem deutschen Spielzeughersteller Simba Dickie. Kaufpreis: unbekannt – aber wohl nicht allzu hoch, schliesslich steckt Ludendo in Frankreich in Nachlassstundung.
«Heute Morgen hatten wir unsere erste Verwaltungsratssitzung und haben die letzten Dokumente unterzeichnet», sagte Dobler gestern. Anlass: seine erste Pressekonferenz als Spielzeug-König. Die fiel extrem knapp aus – denn viel zu sagen gibt es bisher nicht.
Dobler ist nicht operativ tätig«Wir wissen noch nicht genau, wie wir Franz Carl Weber aufstellen werden. Das schauen wir in den nächsten Monaten an.» Er selbst will dabei nicht operativ tätig werden, sondern vor allem mit seinem Wissen helfen. Hintergrund: Dobler hat mit Digitec-Galaxus den heute grössten Onlineshop im Land aufgebaut.
Gut für das Projekt Franz Carl Weber sei schon mal, dass die Handelspartner nun wieder volles Vertrauen in die Firma hätten. «Das war nicht immer so», schaut Florian Sieber (32) von Simba Dickie zurück.
Auch darum muss der Umbau jetzt nicht Knall auf Fall gehen. Der Laden mit dem Rössli im Logo hat in den letzten Jahren zudem nie rote Zahlen geschrieben. Das überrascht in Zeiten der Vollgas-Digitalisierung, schliesslich hat Franz Carl Weber einen Online-Shop, der diesen Namen nicht verdient, steckt also noch im letzten Jahrhundert fest.
Wird Märklin jetzt billiger?«Viele Spielwaren will man erleben und anfassen, bevor man sie kauft», erklärt Geschäftsführer Burger, warum er mit seinen schweizweit 19 Geschäften und 240 Mitarbeitern bisher trotzdem Erfolg hatte. «Wir wollen noch mehr in die Kundenberatung investieren.»
Allerdings seien die Gewinne in den letzten Jahren geschmolzen. Grund genug, an gewissen Schrauben zu drehen. «Klar brauchen wir jetzt auch einen zeitgemässen Internet-Auftritt», sagt Dobler. «Doch damit ist es nicht getan. Wir schauen uns auch das Marketing an. Und den Einkauf, schliesslich haben wir da jetzt einen guten Partner.»
Er meint die Deutschen von Simba Dickie, die unter anderem die Modelleisenbahn-Klassiker von Märklin unter ihrem Dach fertigen. Wird jetzt Märklin billiger? Dobler weicht aus. «Die Kunden werden die Veränderungen wohl erst in anderthalb Jahren sehen, es gibt in unserem Geschäft eine Vorlaufzeit.»
Lawinen, Bären und ein steiniger Pfad: Auf die Entdeckung des Col du Tourmalet folgte 1910 die Wut der Rennfahrer.
Der Col du Tourmalet. Ein Mythos auf 2115 Metern über Meer. Voller Legenden, Dramen und Heldengeschichten. Kein Pass wurde in der Tour öfter überquert, heute steht er zum 83. Mal auf dem Programm. Zweimal war er auch Ankunftsort – diesmal nicht, bis ins Ziel nach Laruns bleiben noch 82 Kilometer.
Es ist die Königsetappe der Tour, auch der Col d’Aspin (1490 m) und der Col d’Aubisque (1709 m) stehen auf dem Programm. Dazwischen der 17-Kilometer-Anstieg zum Tourmalet. Jener Berg, der dem «Entdecker» Alphonse Steiner (Lux) fast das Leben kostete – er wurde von einer Lawine verschüttet. Trotzdem empfahl er den steinigen Pfad seinem Chef. Die Gefahren, die wilden Bären verschwieg er. Sein Telegramm: «Bin gut über den Pass gekommen. Stopp. Strasse in gutem Zustand. Stopp. Keine Schwierigkeiten für die Fahrer. Stopp.»
Im Jahr 1910 fuhr der Tour-Tross erstmals über den Tourmalet – nie zuvor hatten Radfahrer einen Hochgebirgspass erklommen.
Begeisterung gab es keine, dafür Wut. «Ihr seid Mörder. Ja, Mörder!», schimpfte der spätere Gesamtsieger Octave Lapize (Fr) den Organisatoren zu. Für die Tourmalet-Etappe über total 382 Kilometer brauchte er 14:10 Stunden.
Noch heute ist Lapize auf dem Tourmalet als Skulptur präsent. «Le Géant du Tourmalet» (Der Riese vom Tourmalet) wird jeden Frühling bei einem Velo-Fest auf die Passhöhe gefahren und im Herbst wieder ins Tal gebracht.
BERN - Die Jungen Grünliberalen wollen die AHV sanieren. Wie? Indem Cannabis legalisiert und besteuert wird. Sie erhoffen sich damit Steuererträge im mehrstelligen Millionenbereich. Auch für die Wirtschaft wäre eine Legalisierung verlockend.
Die AHV, das politische Sorgenkind der Schweiz. Soll der Rententopf im Jahr 2030 komplett gefüllt sein, braucht es 53 Milliarden Franken. Der Bundesrat will darum das Rentenalter für Frauen und die Mehrwertsteuer erhöhen. Einen anderen Vorschlag haben die Jungen Grünliberalen.
Ihre Idee? Kein Gras darüber wachsen lassen, sondern selbiges in dünne Papierchen stopfen, anzünden und inhalieren. Die Junge GLP fordert, dass Cannabis legalisiert und wie Tabak besteuert wird. Diese Einnahmen sollen in die AHV fliessen.
Bundesrat soll Steuereinnahmen berechnenBei der Mutterpartei rennen sie damit offene Türen ein. Der Aargauer GLP-Nationalrat Beat Flach (53) wird in der Herbstsession einen Vorstoss einreichen. Seine Forderung: Der Bundesrat soll in einem Bericht aufzeigen, wie viele Steuereinnahmen mit der Legalisierung erzielt werden und welche Chancen sich damit für die Wirtschaft bieten könnten.
Die Idee, die Staatskasse mit dem grünen Gold aufzubessern, ist nicht neu: In den USA nehmen Bundesstaaten wie Oregon und Colorado, die den Cannabis-Verkauf schon legalisiert haben, mittlerweile Hunderte Millionen Dollar an Steuergeldern ein.
Pascal Vuichard (28), Co-Präsident der Jungen GLP Schweiz, rechnet für die Schweiz vor: «Das Bundesamt für Polizei schätzt, dass hierzulande im Jahr etwa 60 Tonnen Cannabis umgesetzt werden.» Der durchschnittliche Marktpreis liege bei 10 Franken pro Gramm, der Gesamtmarkt setze also rund 600 Millionen Franken um. «Ein Haufen Geld, den man analog zum Tabak für die AHV nutzen könnte», findet er. Zudem würde man rund 300 Millionen Franken, die heute für die Strafverfolgung im Zusammenhang mit Cannabis ausgegeben würden, sparen.
Flach fordert klare GrenzenNationalrat Flach weist zudem auf die mühsame Unterscheidung zwischen illegalem Cannabis mit einem THC-Gehalt von über einem Prozent und jenem mit weniger als einem Prozent, dem sogenannten CBD-Gras, hin: «Für die Polizei ist es in der Praxis nur mit erheblichem bürokratischen Aufwand möglich, legales Marihuana von illegalem Marihuana zu unterscheiden.»
Klar ist für Flach aber, dass damit nicht das Tor zu einer generellen Drogenliberalisierung geöffnet werden soll: «Man muss hier eine klare Grenze zu den anderen Substanzen ziehen.» Macht er sich denn keine Sorgen, dass danach viel mehr Leute zum Joint greifen? Flach: «Der Konsum muss ganz klar auf Erwachsene beschränkt werden.» Vergleiche mit anderen Ländern würden aber zeigen, dass der Markt durch eine Legalisierung kaum weiter wachse, weil ohnehin schon viele Leute kiffen würden.
Sucht Schweiz ist skeptischOb das zutrifft, lasse sich schwer einschätzen, meint Markus Meury, Sprecher der Stiftung Sucht Schweiz. «Das kommt extrem auf die Regulierung und die Begleitmassnahmen an», sagt er. «Bei einem liberalen Modell wie im US-Bundesstaat Colorado, wo sogar Werbung zugelassen und eine ganz neue Palette von Produkten entstanden ist, wurde eine Ausweitung des Konsums beobachtet.» Im Fall des südamerikanischen Uruguay, wo Cannabis seit kurzem staatlich kontrolliert in Apotheken an registrierte Kunden abgegeben wird, sei tendenziell keine Ausweitung zu erwarten.
Eine Finanzierung der AHV durch Kiffer sieht Meury jedoch skeptisch: «Würde Cannabis gleich hoch besteuert wie Tabak, also mit gut 50 Prozent, würden die Steuereinnahmen bei einem gleich bleibenden Markt rund 300 Millionen betragen. Das ist nicht mal ein Prozent der gesamten AHV-Beiträge und reicht langfristig bei weitem nicht, um das Loch zu stopfen, das sich für die AHV abzeichnet.»
Ein Milliarden-Markt locktAllerdings, der Markt in der Schweiz boomt: Bis 2027 soll gemäss Schätzungen allein der CBD-Markt, der heute mit 25 Prozent besteuert wird, 320 Millionen Franken wert sein. Laut Zahlen der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) ist die Liste der registrierten CBD-Hersteller in etwas mehr als anderthalb Jahren von null auf aktuell 620 Firmen angewachsen. Dadurch hat die Bundeskasse im letzten Jahr 15 Millionen Franken an Steuern eingenommen.
Davon ausgegangen, dass der Schwarzmarkt mit 60 Tonnen und einem Umsatz von 600 Millionen Franken bei einer allfälligen Legalisierung von Cannabis trockengelegt wird und die CBD-Hersteller auch Ware mit höherem THC-Gehalt verkaufen, wird der Gesamtmarkt schnell die Milliardengrenze knacken. Bei Steuern in der Höhe von 50 Prozent ergebe das einen AHV-Zustupf von 500 Millionen Franken.
Den Braten gerochen haben bereits Firmen aus Europa, Kanada und den USA. Sie liebäugeln mit einem Markteintritt in die Schweiz. Im Mai hat das kanadische Börsenunternehmen Maricann den Schweizer Hanf-Anbauer Haxxon übernommen. Die Schweiz sei ein idealer Standort, um sich in Europa am Hanfmarkt zu beteiligen, hiess es.
Der legendäre Pirelli-Kalender erfindet sich für 2019 nochmals neu: Er erzählt die Geschichten von vier starken Frauen – wie ein Reportagemagazin. Ohne nackte Haut, aber erotisch. BLICK zeigt die ersten Fotos vom Shooting.
Erotische Frauen statt nackte Models. Die Ausgabe 2019 des legendären Pirelli-Kalender ist weit entfernt von den Pin-up-Fotos früherer Jahre: Eine möglichst knapp bekleidete Schönheit für jeden Monat. Fürs nächste Jahr sind die Frauen wieder bekleidet und der Mode-Fotograf Albert Watson (76) inszeniert sie in vier Geschichten, in denen – wie bei der diesjährigen Ausgabe von Tim Walker (48) auch Männer vorkommen.
«Anders als barbusige Mädchen am Strand»«Die Frauen sind anders als die barbusigen Mädchen am Strand. Ich versuche etwas zu tun, das vielschichtig ist», erklärt der Fotograf seinen Stil im Modemagazin WWD. Drei Frauen beobachtet der Fotograf dabei, wie sie versuchen, ihren Lebenstraum zu verwirklichen. Die Vierte hat ihren Traum bereits erfüllt. Für die leicht erotischen Fotos posieren auch Topmodel Gigi Hadid (23) und Frankreichs Ikone Laetitia Casta (40).
Hadids Geschichte ist die einer verwöhnten Göre, die von ihrem besten Freund, dargestellt von Modedesigner Alexander Wang (34) getröstet werden muss. Casta stelle eine Kunstmalerin dar, die mit ihrem Freund in einem Loft herumhängt und von der Zukunft träumt.
Sie schauen nicht in die KameraDie amerikanische Ballett-Tänzerin Misty Copeland (35) spielt eine Tänzerin, die in einem Strip-Club in der Innenstadt ihren Unterhalt verdient und in einem kleinen Art Deko-Haus mit ihrem Freund davon träumt, ein Star zu werden. Und US-Schauspielerin Julia Garner (24) fotografiert er als Fotografin, die seltene Pflanzen fotografiert, aber eine anerkannte Porträtfotografin werden möchte.
«Ich entschied mich dazu, die Frauen fast ohne Augenkontakt mit der Kamera zu fotografieren», erzählt Watson, der auf einem Auge blind ist. «Wenn du mich anblickst, träumst du nicht.» Seit der letzten Ausgabe mit Porno-Chic im Jahre 2015 hat sich der ehemalige Erotik-Kalender der edlen Kunstfotografie verschrieben.
«Es ist der beste Kalender, den wir je hatten»Der Beliebtheit tat dies keinen Abbruch. Der Kalender ist schliesslich eine Trophhäe: Er ist nicht käuflich, sondern wird nur an gute Kunden des Pneuherstellers verschenkt. Und Pirelli-Chef Marco Tronchetti Provera (70) wird auch die 2019er-Ausgabe loben: «Es ist der beste Kalender, den wir je hatten» – das sagt er jedes Jahr, seit seinem Amtsantritt 1992.
Starbucks ist im dritten Geschäftsquartal kaum aus eigener Kraft gewachsen. Dank eines Zukaufs in China, neuer Läden und positiver Währungseffekte legte der Umsatz allerdings um 11 Prozent auf 6,3 Milliarden Dollar zu.
Die auch in der Schweiz beliebte US-Kaffee-Kette Starbucks wächst, wenn auch nicht aus eigener Kraft. Dies teilte das Unternehmen am Donnerstag in Seattle mit. Das organische Wachstum - also der Zuwachs ohne Zukäufe, ohne neue Cafés sowie ohne die Währungseffekte - habe rund 1 Prozent betragen. Der operative Gewinn glitt leicht um 1 Prozent auf 1,04 Milliarden Dollar zurück. Der Konzerngewinn je Aktie legte im Berichtszeitraum um 30 Prozent auf 61 Cent je Titel zu.
Da Konzernchef Kevin Johnson die Börse im Juni schon auf eher schwache Zahlen eingestimmt hatte, sorgte die Quartalsbilanz kaum für Bewegung bei den Aktien. Diese pendelten nachbörslich um den Schlusskurs.
Lebhafteres Wachstum im vierten Quartal erwartetDer Manager hatte bereits im Juni gewarnt, dass Starbucks auf vergleichbarer Basis kaum mehr gewachsen sei. Die Leistung sei zuletzt «nicht akzeptabel gewesen», hatte er damals gesagt. «Wir müssen uns schneller bewegen», um die sich immer rapider wandelnden Vorlieben und Bedürfnisse der Kunden anzugehen.
Er rechnet zwar wieder mit einem etwas lebhafteren Wachstum im vierten Quartal. So konnte im abgelaufenen Geschäftsquartal in den USA bereits ein Zuwachs an Bestellungen über das Smartphone von 13 Prozent und ein Zuwachs von 14 Prozent an Kundenkarten verzeichnet werden. Johnson geht aber nicht mehr davon aus, die bisher anvisierte Spanne von 3 bis 5 Prozent im laufenden Geschäftsjahr zu erreichen. Ein Grund ist das sich abkühlende Wachstum in China.
Starbucks war mit seinen Cafés Pionier im US-Markt und hatte über Jahre hinweg rasantes Wachstum verzeichnet - weltweit hatte die Kette zuletzt über 28'000 Filialen. Allerdings ist das Geschäft mittlerweile deutlich umkämpfter als früher, was Starbucks immer mehr zu schaffen macht. (SDA)
Aussenminister Ignazio Cassis hat in Italien ein Zeitungsinterview gegeben. Und dort ein neues Bild von der Schweiz vermittelt. Nicht eben ein positives.
Aussenminister Ignazio Cassis (57) macht mal wieder Schlagzeilen. Diesmal in Italien. Der Zeitung «Corriere della Sera» hat der Tessiner Bundesrat Ende letzte Woche ein Interview gegeben, das es in sich hat.
Der Journalist, der mit Cassis sprach, kommt zum Schluss: «Mit ihm ist der populistische, souveränistische, identitäre Wind, der im Osten weht, auch in Bern angekommen.» Denn was Cassis sage, hätte auch aus dem Mund des italienischen Lega-Innenministers Matteo Salvini (45) kommen können.
«Die EU riskiert, zu implodieren»Starker Tobak: Den FDP-Bundesrat mit Salvini zu vergleichen, der Roma registrieren will, hämische Sprüche über Migranten klopft und massgeblich zur rechtspopulistischen Ausrichtung der Lega Nord beigetragen hat.
Wie ist es dazu gekommen? Nun, Cassis sagte im Interview unter anderem: «Brüssel hat zu viel Macht zentralisiert. Dezentralisiert sich die EU nicht, riskiert sie, zu implodieren.» Und: «Die traditionellen Parteien haben die Stimmung im Volk nicht verstanden.» Weiter: «Das Schönste? Zu Hause der Meister zu sein.» Sätze, die Salvini wohl unterschreiben würde. Aber eben nicht nur er.
Neuer Wind in der AussenpolitikEs zeigt sich einmal mehr, dass mit Cassis ein neuer Wind in der Schweizer Aussenpolitik weht. Seinem Vorgänger Didier Burkhalter (58) wäre es jedenfalls nie in den Sinn gekommen, der EU Ratschläge in Sachen Föderalismus zu geben. Schliesslich schätzen es ja Schweizer auch nicht, wenn man ihnen sagt, was sie zu tun haben.
Dennoch wagt Cassis die These, dass Frankreich, Italien und Deutschland aus Monarchien hervorgegangen seien – was man heute noch merke: Betrachte man beispielsweise einen französischen Präsidenten, beobachte man diesen «alten imperialen Geist».
Cassis gibt häufiger zu redenEs ist nicht das erste Mal, dass Cassis' Aussagen provozieren. Im Mai hatte er in einem Interview gesagt, das Uno-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge UNRWA sei ein Hindernis für Frieden in Nahost. Und erst kürzlich brachte er die Gewerkschaften gegen sich auf, als er den in den flankierenden Massnahmen festgelegten Lohnschutz zur Diskussion stellte. (sf)
Im monatelangen Streit um eine U-Bahn-Bestellung ohne die übliche europaweite Ausschreibung haben sich Siemens und die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) geeinigt.
Aufatmen bei Stadler. Siemens und BVG haben sich im monatelangem U-Bahnstreit geeinigt. Das teilten die Unternehmen am Donnerstagabend mit. Das bedeutet: Der Schweizer Anbieter kann endlich liefern.
Bestandteil des Vergleichs sei, dass Siemens seine Klage vor Gericht zurückziehe, sagte eine Sprecherin des Fahrzeugherstellers. Die Verkehrsbetriebe können nun in einem ersten Schritt bis zu 56 Wagen beim Schweizer Anbieter Stadler bestellen.
Gemeinsamen Verfahren beschlossenZudem haben die Unternehmen vereinbart, dass bis zu 24 weitere Wagen bestellt werden können - vorausgesetzt, bereits Mitte kommenden Jahres können 49 oder mehr U-Bahnen der Serie F79 nicht mehr eingesetzt werden.
Für jeden Wagen, der nicht mehr einsatzbereit ist, kann Nachschub bestellt werden. Die Entscheidung darüber, ob dies tatsächlich nötig ist, erfolgt laut Unternehmen in einem Verfahren, das BVG und Siemens abgestimmt haben.
Siemens hatte sich juristisch dagegen gewehrt, dass die BVG im vergangenen Jahr beim Konkurrenten Stadler unter Verweis auf eine Notlage 80 neue U-Bahn-Wagen für 115 Millionen Euro bestellt hatte. Siemens hatte zunächst Beschwerde bei der Vergabekammer des Landes eingelegt und dann vor dem Berliner Kammergericht geklagt.
Die BVG braucht die Züge nach eigener Darstellung bis 2019 als Ersatz für die alte Baureihe F79 aus dem Jahr 1979, die sie dann aus dem Betrieb nehmen müsse. Ausser dem Unternehmen Stadler, das derzeit bereits Züge aus einem früheren Auftrag baut, könne das niemand so schnell. (SDA)
Madrid – Die Regierungen von Spanien und Frankreich wollen mit Blick auf die Flüchtlings- und Migrationspolitik eine Konferenz der zuständigen europäischen und afrikanischen Minister einberufen. Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung hervor.
Diese wurde nach einem Treffen zwischen dem spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron am Donnerstagabend in Madrid veröffentlicht. Für die Konferenz wurden weder ein Termin noch ein Ort angegeben. Aus spanischen Regierungskreisen hiess es aber, es werde «wahrscheinlich nicht vor September» sein.
Bei der Herausforderung der Migration könne nur die Zusammenarbeit zu wirksamen Lösungen führen, sagte Macron nach dem Treffen vor Journalisten.
Sánchez betonte auf der gemeinsamen Pressekonferenz, man müsse auch in den Herkunftsländern der Migranten aktiv sein und dort die politische, soziale und wirtschaftliche Entwicklung fördern. «Wir beide stimmen darin überein, dass es sich um eine globale Herausforderung handelt, die europäische Antworten erfordert, die sich auf Solidarität stützen müssen», so Sánchez.
In der gemeinsamen Erklärung heisst es, Madrid und Paris befürworteten in der Flüchtlingskrise «dieselbe Strategie». Man müsse das Problem gleichermassen «mit Menschlichkeit und Wirksamkeit» angehen.
Die EU-Grenzschutzagentur Frontex müsse gestärkt werden. Mehr «menschliche, materielle und juristische Mittel» seien unentbehrlich, um die Grenzen zu schützen und eine Rückkehr der Migranten ohne Anrecht auf Asyl in die Heimat zu erleichtern.
Die Flüchtlingspolitik hatte bereits bei einem ersten Treffen zwischen Macron und Sánchez am 23. Juni in Paris im Mittelpunkt gestanden. Damals forderten die beiden Politiker unter anderem geschlossene Zentren für ankommende Flüchtlinge und Migranten auf europäischem Boden. Nach der Pressekonferenz stand ein Abendessen mit König Felipe VI. im Palast auf dem Programm.
THALWIL - ZH - Auf dem Zürichsee hat sich am Donnerstagnachmittag ein Drama abgespielt: Bei einem Badeunfall in der Nähe von Thalwil starb eine 86-jährige Frau, ihr 79-jähriger Ehemann wurde am Abend noch vermisst. Zuvor war eine grossangelegte Suche gestartet worden.
Eine Gruppe von mehreren Personen hatte sich in der Nähe von Thalwil auf einem Boot aufgehalten, und nahm im Wasser eine Abkühlung. Gegen 14.30 Uhr sei dann die Alarmmeldung eingegangen, dass mehrere Schwimmer auf dem Zürichsee in Not geraten seien, sagte ein Sprecher der Zürcher Kantonspolizei gegenüber den Medien.
Es wurde sogleich ein Grossaufgebot ausgelöst: Seepolizisten entdeckten daraufhin beim Boot eine Frau, die reglos im Wasser trieb. Sie konnten die Frau bergen, Reanimationsversuche, die noch auf dem Boot vorgenommen wurden, blieben jedoch erfolglos. Die 86-jährige Schweizerin verstarb.
Nach dem vermissten Ehemann, der sich ebenfalls im Wasser aufgehalten haben soll, suchen die Einsatzkräfte intensiv. Zum Einsatz kamen dabei auch Helikopter in der Luft, Taucher im Wasser und Hunde am Ufer.
Die weiteren Personen, die sich mit den beiden Verunglückten auf dem Boot aufgehalten hatten, blieben unverletzt.
Fast 90 Minuten spielt St. Gallen im Hinspiel der Europa-League-Quali gegen Sarpsborg 08 (No) mit einem Mann weniger. Ein Sieg schaut trotzdem heraus.
Dieses erste europäische Spiel für St. Gallen seit fast fünf Jahren (Dezember 2013 gegen Swansea) ist eigentlich schon verloren, ehe es begonnen hat. Milan Vilotic bringt sich selbst in Müh und Not, zieht die Notbremse und sieht eine harte aber vertretbare Rote Karte (4.).
Den fälligen Freistoss versorgt Sarpsborgs Tobias Heintz herrlich in der Ecke. Was für ein Kaltstart an diesem warmen Abend!
10 ideenlose St. Galler versuchen, irgendwie die physisch starken Norweger zu durchbrechen. Erfolglos. Bis sich Captain Silvan Hefti aus 35 Metern ein Herz fasst (41.). Und prompt trifft! Ein Treffer aus dem Nichts, der den Espen Aufwind gibt. Roman Buess scheitert nur wenig später mit einem schönen Schlenzer.
Die erste Hälfte ist aber noch nicht um: Norweger Mortensen schiebt den Ball alleine vor Stojanovic am FCSG-Keeper vorbei, Lüchinger rettet auf der Linie!
Nach dem Seitenwechsel sind Peter Zeidlers Mannen frischer, aktiver, kreativer. Tafer vergibt aus aussichtsreicher Position, im Gegenzug treffen die Norweger den Pfosten. Eine attraktive Partie, mit leichten Vorteilen auf Seiten des Schweizer Teams.
Diese Vorteile münzt es in Form von Buess in eine Führung um. Die Nummer 9 steht nach einem Angriff über den wirbligen Ashimeru goldrichtig und schiebt ein.
In der Schlussviertelstunde beruhigt sich die Szenerie zusehends. Mit einem 2:1-Polster reisen die St. Galler nächsten Donnerstag nach Sarpsborg (eine Autostunde südlich von Oslo). Dann heissts – zumindest zu Beginn – wieder 11 gegen 11.
Ende der Spekulationen über Spitalaufenthalt und Todesursache von Sergio Marchionne (66†). Der Fiat-Boss starb wohl an Krebs.
Das Drama beginnt harmlos wie ein Kindergeburtstag. Er werde nur kurze Zeit weg sein, lässt Sergio Marchionne (66) ausrichten, als er sich Ende Juni ins Zürcher Unispital begibt.
Firmenintern spricht der Fiat- und Ferrari-Boss angeblich von einem Routine-Check-Up, derweil italienische Medien von einer Schulter-OP berichten.
Doch es kommt ganz anders. Marchionne verbleibt länger im Spital, angeblich gibt es «plötzliche und unerwartete Komplikationen» («Il Giornale»). Sein Zustand verschlechtert sich, zuletzt dramatisch, irreversibel, endgültig. Marchionne stirbt am Mittwoch im Alter von 66 Jahren.
Das Unispital schweigt zunächst, beruft sich auf die ärztliche Schweigepflicht. Umso heftiger rätseln die Medien über die Todesursache, lancieren offene oder verkappte Pfuschvorwürfe, «man stirbt ja nicht an einer Schulteroperation» («La Repubblica») in einem renommierten Schweizer Spital. In Wahrheit sei Marchionne ein Sarkom, eine Art bösartiger Tumor, an der Schulter entfernt worden («La Stampa»). Komplikationen hätten eine Gehirnembolie oder einen Herzstillstand ausgelöst, Marchionne sei ins Koma gefallen und daraus nicht mehr aufgewacht («Lettera43»).
Jetzt wehrt sich das Unispital unzweideutig: «Herr Sergio Marchionne war Patient am USZ. Aufgrund einer schweren Erkrankung kam er seit mehr als einem Jahr immer wieder zur Behandlung. Obwohl sämtliche Möglichkeiten der Spitzenmedizin ausgeschöpft wurden, ist Herr Marchionne leider verstorben. Wir bedauern seinen Tod ausserordentlich und drücken der Familie unser tiefstes Beileid aus.» Schwere Erkrankung heisst im Ärztejargon Krebs.
Wer Marchionne kannte, wusste nur zu gut, dass dieser Schwerarbeiter den Tag mit
einer Zigarette begann – und beendete. Bisweilen soll er an einer Sitzung ein Päckli geraucht haben, manchmal 80 Stück am Tag. Er litt an Atemproblemen, vor rund acht Monaten erhielt er in Zürich die finale Diagnose Lungenkrebs.
Das tödliche Laster hat er deswegen aber nicht aufgegeben. Seine heiss geliebten Marlboros, 25 Jahre Ferrari-Sponsor, hat er einfach durch E-Zigaretten ersetzt.
Beyoncé zeigt ihre Zwillinge, Vera Dillier gönnt sich ein kaltes Bad im Bergsee und Robin Wright knutscht am Strand. Willkommen zu den Foto-Storys des Tages!
Valon Behrami war am Montag bei den Constantins? Weil sie über einen Wechsel verhandeln?
Am Montag war Valon Behrami (33) im Hotel Porte d'Octodure, dem Hauptsitz des FC Sion. Was will der Vorzeigekämpfer der Nati in die Schweiz? Traf er sich zu Verhandlungen mit CC? Schliesslich wollte er ihn auch schon verpflichten.
Nein. Behrami hat nach BLICK-Informationen derzeit nicht vor, ins Wallis zu wechseln. Weil Gattin Lara Gut in Saas-Fee trainiert, traf sich Behrami mit Sion-Sportchef Barthe Constantin und Generaldirektor Marco Degennaro zum Mittagessen. Constantin senior schaute nur kurz vorbei, um Hallo zu sagen.
Ein Wechsel von Behrami war kein Thema, vielleicht aber ein anderes Thema, das CC derzeit in die Schlagzeilen bringt: der Boykott des Walliser Lokalblatts «Le Nouvelliste».
Weil dessen Chefredaktor in den vergangenen Monaten als CC-Kritiker auftrat und ihn unter anderem für seinen tätlichen Angriff auf Teleclub-Experte Rolf Fringer geisselte, verweigert CC den «Nouvelliste»-Journalisten und -Fotografen den Zugang zum Stadion und den Kontakt mit Spielern und Funktionären des Klubs für die soeben begonnene Saison. CC sagte, der «Nouvelliste» habe Vereinbarungen missachtet.
In einem offenen Brief wandten sich andere lokale Medien wie der «Walliser Bote» oder «Radio Rottu» an CC, um ihn an die Gebote der Medienfreiheit zu erinnern.
Ihn aber liess das kalt. Er liess wissen, dass niemand bei den Gesprächen zwischen ihm und den «Nouvelliste»-Verantwortlichen dabei gewesen sei. Und er bot den Vertretern, die mit seinem Vorgehen nicht einverstanden seien, an, ihre Saisaonakkreditierung freweillig zurückzugeben.