Ein Rekrut hat sich am Montag in der Kaserne in Kloten ZH das Leben genommen.
Todesfall in Rekrutenschule in Kloten ZH. Dort hat sich am Montag ein junger Mann das Leben genommen. Eine Armeewaffe wurde dabei nicht verwendet, wie Militärsprecher Daniel Reist auf Anfrage bestätigt. (red)
Fünf Jahrzehnte nach dem magischen Jahr 1968 stellt sich die Frage: Was bleibt von der Studentenrevolte, die damals Europa erschüttert hat? BLICK gibt zwölf Antworten. Heute Teil 2: Emanzipation der Frau.
Am Anfang waren die Studentenbewegten. Sie wollten die Arbeiter und die Dritte Welt von der Unterdrückung durch kapitalistische Strukturen befreien, wie sie das nannten. Das grosse Wort schwangen die Männer. Die Frauen hörten zu und strickten. Oder sie hockten zu Hause. Betreuten die Kleinkinder, die sie zusammen mit den Kämpen der sogenannten Ausserparlamentarischen Opposition (APO) in die Welt gesetzt hatten.
Dann, am 13. September 1968, auf der 23. Delegiertenkonferenz des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) in Frankfurt (D), geschah Unerhörtes: Eine Frau stand auf und las den Männern die Leviten: Das Ereignis ging als «Tomatenrede» in die Geschichte ein und gilt als Startschuss für die neue Autonome Frauenbewegung.
«Das Private ist politisch»Kurz vor Mittag ergriff die deutsche Filmemacherin Helke Sander das Mikrofon und kritisierte die alleinige Zuständigkeit der Frauen für Kindererziehung und Haushalt, gerade auch in studentenbewegten Beziehungen mit Kindern. Ihre Forderung: Kindererziehung nicht mehr als private Angelegenheit der Mütter betrachten, sondern als eine gesellschaftliche Aufgabe, als Postulat der Gleichberechtigung der Geschlechter – nicht nur, aber gerade auch unter linken Studenten.
«Das Private», rief sie in den Saal hinein, «ist politisch!» Und auch Voraussetzung dafür, dass sich Frauen im gleichen Masse aktiv politisch betätigen könnten wie Männer. Diese aber verspürten wenig Lust, diese Angelegenheit zu diskutieren, und drängten zu Tisch.
Klassenfeind in den eigenen ReihenDie Quittung bekamen die mehrheitlich männlichen SDS-Delegierten am Nachmittag präsentiert, als sie zur Tagesordnung übergehen wollten. Als der Vorsitzende Genosse ebenfalls schwieg, «sprang vor ihm die rothaarige, hochschwangere Berliner Volkswirtschafterin Sigrid Rüger vom Stuhl und schleuderte mit dem Ruf ‹Konterrevolutionär! Agent des Klassenfeindes!› sechs Tomaten; eine traf ihn am linken Schlüsselbein», rapportierte der «Spiegel».
Ein Tomatenwurf mit Folgen: In ganz Deutschland gründeten linke Frauen nun «Weiberräte», «Aktionsräte zur Befreiung der Frauen» sowie selbst verwaltete Kindergärten.
«Wir haben abgetrieben»Die Emanzipation der Frau vom Mann hatte einen wuchtigen Start hingelegt und war nun nicht mehr zu bremsen. «Die Aktionen frecher Frauen zeigten Wirkung», schrieb die «Welt» in einem Rückblick auf 1968, «in den USA warfen Emanzen ihre Büstenhalter auf den Müll, um gegen die stupide Po- und Busen-Werbung zu protestieren. In Holland gab es die ‹dollen Minnas›, die männlichen Gaffern bei ihren Protestumzügen schon mal in den Hintern kniffen. Französinnen legten am Arc de Triomphe einen Kranz nieder: ‹Für die unbekannte Frau des unbekannten Soldaten›.»
Wirkungsvoller noch: In Frankreich bekannten sich prominente Frauen dazu, gegen das Abtreibungsverbot verstossen zu haben. Die deutsche Feministin Alice Schwarzer kupferte die Idee ab, und am 6. Juni 1971 titelte der «Stern»: «Wir haben abgetrieben! 374 deutsche Frauen halten den §218 für überholt und erklären öffentlich: Wir haben gegen ihn verstossen.»
Es ist der wohl grösste Coup der noch jungen Frauenbewegung, mit einem neuen Schlachtruf, der schliesslich auch das Abtreibungsverbot zu Fall bringt: «Mein Bauch gehört mir!»
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In Spa hatten Kimi Räikkönen und Charles Leclerc Pech. Nun steht der GP von Monza an. Zuerst gehts aber für einen Abstecher nach Mailand.
Ab 15 Uhr wird es am Mittwoch in der Darsena-Gegend von Mailand laut: Beide Ferrari- und Sauber-Piloten werden mit ihren Boliden Zehntausende von Fans auf den GP-Knaller von Monza (Sonntag, 15 Uhr, TV live) einstimmen.
Diese Stadt-Shows werden immer beliebter. Die Sicherheit ist erstes Gebot, der Rauch bei den Donuts das zweite Gebot.
Kimi Räikkönen und Charles Leclerc versuchen beim Spass, ihre gefährlichen Mini-Auftritte in Spa schnell zu vergessen. «Tut mir leid, Kimi. Aber ich hatte keine Chance, nachdem mich Alonso getroffen hatte», entschuldigte sich Red-Bull-Star Daniel Ricciardo beim Finnen.
Räikkönen, der seinen 100. Podestauftritt verschieben musste, riss sich beim Knall sogar den rechten Hinterreifen von der Felge.
Für Leclerc ist die 13 nicht unbedingt eine Unglückszahl. In seinem 13. GP wurde zum 13. Mal der Cockpit-Schutz Halo eingesetzt. Jetzt muss der Monegasse in Monza nur noch seine Punktezahl (13) loswerden.
ZÜRICH - Die Musik spielt für Milchverarbeiter Emmi im Ausland, wo er im ersten Semester erstmals mehr verkaufte als zuhause. Allerdings sieht sich Emmi beim Export gegenüber der EU-Konkurrenz benachteiligt. Die Schweiz drohe den Anschluss zu verlieren.
Weil der Heimmarkt stagniert und immer mehr von Billigimporten überflutet wird, sucht Emmi das Glück verstärkt im Ausland. Im ersten Semester hat Emmi-Chef Urs Riedener (53) sein Jahresziel, die Hälfte des Umsatzes im Ausland zu erwirtschaften, bereits erreicht. Insgesamt steigerte Emmi die Verkäufe um 4,7 Prozent auf 1,7 Milliarden Franken, wobei der Heimmarkt stagnierte und «nur» 830 Millionen Franken Umsatz erzielte.
Von den Sanktionen im wichtigen US-Markt merkte Riedener nichts. Im Gegenteil, in den USA sei Kuhmilchkäse, vor allem die Exporte von Gruyère, besonders begehrt. Viel bedeutendere Folgen habe jedoch der aggressive Ausbau der Freihandelsabkommen durch die EU, etwa mit Kanada und Japan, sagt Riedener dem BLICK.
Aggressive Freihandelspolitik der EU problematischDie EU führe zugunsten ihrer Landwirtschaft eine sehr aggressive Freihandelspolitik. Das setze Käseexporte aus der Schweiz in verschiedenen Ländern unter Druck. Nach Kanada und Japan zu exportieren, sei viel schwieriger geworden. «Es besteht die Gefahr, dass die Schweiz bei den Käseexporten den Anschluss verliert», warnt Riedener.
Die Schweiz müsse ihre Freihandelsabkommen mit Augenmass ausdehnen. Wenn die Schweiz nichts mache, dann verliere sie.
Hitzesommer dürfte zu Preiserhöhungen führenIn der Emmi-Mitteilung vom Mittwoch wird ein weiteres Geschäftsrisiko hervorgehoben: Die Folgen des Hitzesommers. Bereits im Juli und vor allem im August seien die Milchlieferungen zurückgegangen, sagte Riedener. «Die Milcheinänge werden die kommenden Monate sicher geringer sein», führte er aus. Die Versorgung der Tiere und damit die Milchproduktion hängten von der Futterqualität ab, welche vom Wetter beeinflusst werde.
Eine Milchknappheit nächsten Frühling befürchtet Riedener zwar nicht. Er gehe vielmehr davon aus, dass sich im Schweizer Milchmarkt nun Angebot und Nachfrage annäherten und der Markt zu spielen beginne. «Das könnte zu einem steigenden Milchpreis führen», so Riedener. Es sei üblich, dass die höheren Rohstoffpreise weitergegeben würden. Das heisst, die Emmi-Produkte würden teurer.
Protein-HypeAls Erfolg verbucht Riedener den neu lancierten Energy Milk High Protein Power Shake. Angesichts des Protein-Hype verkaufe sich der Shake hervorragend. «Waren es bisher vor allem Sportler, die nach dem Fitness zum Muskelaufbau Protein-Shakes tranken, greift jetzt die breite Bevölkerung nach dem Eiweiss-Produkten», sagte er.
Für den Rest des Jahres erwartet Emmi einen anhaltenden Preisdruck und eine Abflachung der Wachstumskurve.
ZÜRICH - Der 37-jährige Serbe Mirko B. stand am Mittwoch vor dem Zürcher Bezirksgericht. Als Mitglied der Pink-Panther-Verbrecherbande soll er an mehreren Raubüberfällen in ganz Europa beteiligt gewesen sein.
Sie erinnern an «Ocean's Eleven». Seit Jahren treibt die Räuberbande Pink Panthers in ganz Europa ihr Unwesen. Auch die Schweiz war mehrfach Ziel ihrer brutalen Verbrechen. Nun stand mit dem Serben Mirko B.* (37) einer von ihnen vor dem Zürcher Bezirksgericht. Sein Urteil: Er muss 14 Jahre ins Gefängnis. 628 Tage hat er davon schon abgesessen. Die Staatsanwaltschaft forderte 16 Jahre, sein Verteidiger zehn Jahre Haft.
Er wurde schuldig des mehrfachen Raubs, mehrfachen Sachbeschädigung, der Fälschung von Ausweisen, der mehrfachen Entwendung zum Gebrauch, Verstössen gegen das Ausländergesetz sowie der mehrfachen Verstössen gegen das Waffengesetz gesprochen.
Zuvor gab es einen Mammut-Prozess. Einerseits wegen des hohen Polizeiaufgebots. Die Angst war gross, dass seine Banden-Mitglieder versuchen ihn rausholen. Andererseits wegen der Anklageschrift. Mirko B. wurde die Beteiligung an neun Raubüberfällen vorgeworfen.
Die Polizisten standen am Morgen vor dem Prozess denn auch in Vollmontur mit Maschinenpistolen vor dem Bezirksgebäude in Zürich. 15 Minuten vor dem Prozess wird der Pink Panther in Begleitung eines ganzen Konvois von Fahrzeugen in den Innenhof gebracht. Grenadiere der Polizei sicherten dabei den gesamten Hof.
Er will seine Familie zusammenhaltenVor Gericht benimmt sich Mirko B. sehr gesittet: Er tritt respektvoll auf und beantwortet höflich Fragen. Der 37-Jährige trägt eine schwarze Hornbrille und mittellanges schwarzes Haar. Seine Hände und Füsse sind in Handschellen gelegt.
Bei der persönlichen Befragung zeigt sich bereits die Natur der Pink Panther. Es sind keine einsame Wölfe, sondern in die Gesellschaft eingebundene Männer. Mikro B. ist verheiratet und hat zwei Kinder (11 und 4). Er wohnte in Belgrad in einem Haus mit seiner Frau und seinen Schwiegereltern. «Mein Ziel ist es jetzt während der Haft, meine Familie zusammenzuhalten», sagt er. Bis jetzt haben ihn die Kinder in Begleitung seiner Schwester besucht – sonst niemand.
Mit seiner Frau telefoniere er, so oft es geht. Seine Pläne nach der Strafe: Er will mit seiner Familie so weit weg von Serbien wie möglich. Dort habe er keine Zukunft.
Schulden brachten Mirko B. zu RaubüberfällenMirko B. gesteht alle ihm vorgeworfene Taten. Auf die Frage, warum er bei den Raubüberfällen mitgemacht habe, antwortet er, es habe alles 2008 begonnen. Er kam aus dem Gefängnis und wollte eine Firma zur Herstellung von Plastiksäcken gründen. Er machte dabei private Schulden. Als Maschinen beim Import an der Grenze festegehalten wurden, machten die Kreditgeber Druck. Sie brachten ihn dazu, beim ersten Überfall in Düsseldorf mitzumachen.
Der Staatsanwalt betont, wie aussergewöhnlich der Fall ist. Der Organisationsgrad der Bande sei ungewöhnlich hoch. «Aufwendige Vorbereitung, professionelle Ausführung.» Ein Überfall dauert normalerweise nur etwa 1,5 Minuten. Besonders kaltschnäuzig findet der Staatsanwalt, dass der Angeklagte zuerst in Zürich-Oerlikon noch zu einer Hochzeit ging, obwohl sein Gesicht bereits bekannt war.
Der Staatsanwalt betont, dass die Angestellten der Juweliergeschäfte Schreckliches durchgemacht hätten. «Sie stehen unter Schock und können das Erlebte nur schwer verarbeiten. Eine Angestellte brauchte eine Psychotherapie, verlor sogar die Stelle und ist bis heute arbeitslos.»
«Mandant tritt ohne Tarnung auf»Anwalt Ivo Harb, vom Anwaltsbüro Landmann, verteidigt den Pink Panther. Wie er sagt, hat der Beschuldigte ausdrücklich ihn als Verteidiger verlangt. Sein Mandant trete ohne Tarnung auf, das würden nur die Männer zuunterst in der Hierarchie von Pink Panther tun. Und zwar die, die unter Druck mitmachen würden. «Es tut meinem Mandanten aufrichtig leid, was er getan hat.» Mirko B. habe für seine Einsätze im Vergleich der Beute auch nur ein Trinkgeld erhalten.
Es sei nie ein Schuss gefallen, das deutet auf den Einsatz von Imitationswaffen, findet der Anwalt. «Mirko B. war nur ein Handlanger.» Und gerade solche Männer würden oft von der Organisation eingesetzt, weil sie diese nicht richtig kennen würden. Bei der Polizei habe sich Mirko B. aus Angst nicht gemeldet. Denn die Hintermänner seien sehr gefährlich. «Er hatte Angst vor Repressionen gegen seine Familie, wenn er sich stellen würde», sagt Harb in seinem Plädoyer.
Er forderte 10 Jahre Haft für Mirko B.: «Mein Mandant war das Kanonenfutter der Organisation. Nur so lässt sich erklären, dass er ohne Maske auftreten musste.» Die Strafzumessung des Staatsanwaltes sei nach amerikanischen Massstäben vorgenommen worden, nicht nach europäischen. «Darum fordere ich 10, statt der von der Staatsanwaltschaft geforderten 16 Jahre für meinen Mandanten.»
Zum Schluss der Verhandlung hat nochmals Mirko B. das Wort: «Es tut mir alles sehr leid. Und ich wünschte, ich könnte alles rückgängig machen.»
Rund 16 Millionen Beute – alleine in ZürichDer wohl lukrativste Raubüberfall der Pink Panther Bande war jener auf die Bijouterie Türler an der Zürcher Bahnhofstrasse. Einer seiner Banden-Kollegen marschierte am Morgen des 13. April 2013 ins Geschäfts, Mirko B. folgte ihm kurz darauf und bedrohte eine Verkäuferin mit der Waffe. (BLICK berichtete)
Seine vier mutmasslichen Mittäter erbeuteten in nicht mal drei Minuten Schmuck und Uhren im Wert von 7,2 Millionen Franken. Auf ihrer Flucht rasten sie mit bis zu 70 Stundenkilometer durch Zürichs Fussgängerzonen!
Alleine in Zürich erbeutete die Bande gesamthaft rund 16 Millionen Franken. Der Serbe Mirko B. soll auch an den anderen Raubüberfällen in der Stadt beteiligt gewesen sein. Darunter beim Überfall auf die Bijouterie Gübelin im Mai 2010 (Beute von 5,5 Mio. Franken) sowie auf den Schmuck-Grosshandel Harry Hofmann an der Zürcher Rämistrasse im Februar 2016 (Beute 3,4 Mio. Franken).
Laut Anklageschrift soll Mirko B. an insgesamt neun Raubüberfällen beteiligt gewesen sein. Der Serbe jettete wortwörtlich durch Europa, um seine Spuren zu verwischen, als er zu Bijouterien und anderen Geschäften nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz fuhr.
Im März 2016 überquerte er die schweizerisch-österreichische Grenze bei Au SG und wurde prompt verhaftet. Verraten hatte ihn der gefälschte litauische Führerschein. Insgesamt drei falsche Identitäten, darunter auch eine slowenische, wurden ihm nachgewiesen.
Angebliche Schulden brachten im Jahr 2008 den damals 26-jährigen Mirko B. in die Hände der Verbrecherbande. Ein anderer Serbe soll ihm den ersten Raubüberfall in Düsseldorf «angeboten» haben. Es kam, wie es kommen musste: Aus einem wurden mehrere Jobs. (pma/mcb/nbb)
* Name geändert
Lastwagenfahrer und die Kantonspolizei Aargau kamen gestern zum traditionellen Treffen wieder einmal zusammen. Bei Kaffee und Imbiss wurde über Arbeitszeiten und übermutige Autofahrer diskutiert.
Tonnenschwere Fahrzeuge, angeregte Diskussionen, dazu Kaffee und kleine Happen: Auf der Raststätte Mövenpick in Würenlos AG fand gestern zum 18. Mal der traditionelle Chauffeuren-Treff statt. Interessierte Lastwagenfahrer und die Kantonspolizei Aargau trafen sich zum gegenseitigen Austausch.
Zwischen 8 und 13 Uhr konnte über Ruhezeiten, die Sicherung von Ladung und drängelnde Autofahrer gesprochen werden. Hier waren sich die befragten Lastwagen-Fahrer einig: Das geht gar nicht. Und auch ein anderes Problem kam zur Sprache. «Bei Stau eine Rettungsgasse bilden. Das macht in der Schweiz anscheinend niemand», sagt Lastwagen-Fahrer Gerold Geiger zu BLICK.
Linke Überholspur blockiertEin leidiges Thema. «Wir erleben das leider tagtäglich. Die Leute fahren seelenruhig auf der linken Seite weiter», sagte Rettungssanitäter und Mediensprecher des Projekts Rettungsgasse Schweiz, Jan Tisato (36), erst vor wenigen Tagen zu BLICK.
Unwissenheit spielt dabei eine grosse Rolle. Viele Lenker wissen nicht, was sie tun müssen, wenn sich ein Ambulanzwagen von hinten nähert. Statt bei fliessendem Verkehr auf den rechten Fahrstreifen zu wechseln, blockieren sie damit die linke Überholspur.
Gegenseitiges Verständnis fördernNeben der Kapo Aargau waren in Würenlos auch Vertreter der Fachverbände Astag und Les Routiers Suisses und die deutsche Polizei anwesend.
Ziel der Veranstaltung: Kontakte zu knüpfen und das gegenseitige Verständnis zu fördern. Und das hat erneut wieder wunderbar funktioniert. Wie genau das traditionelle Trucker-Treffen abgelaufen ist, sehen Sie im Video. (jmh)
Laut einer Umfrage von Tamedia haben die beiden Agrarinitiativen «Fair Food» und «Ernährungssouveränität» rund dreieinhalb Wochen vor der Abstimmung stark an Zustimmung verloren. Auf Kurs ist hingegen weiterhin die Velo-Vorlage.
Wäre letzte Woche abgestimmt worden, hätten die beiden Agrarinitiativen «Für Ernährungssouveränität» und «Fair Food» zwar immer noch eine Mehrheit erreicht. Doch im Vergleich zur ersten Tamedia-Umfrage sank die Zustimmung in der Bevölkerung um fast 10 Prozentpunkte.
Für die Fair-Food-Initiative der Grünen sprachen sich noch 55 Prozent der Schweizer Stimmberechtigten aus, nach 64 Prozent vor zweieinhalb Wochen, wie die am Mittwoch veröffentlichte Tamedia Online-Umfrage ergab. Eher oder ganz gegen die Vorlage äusserten sich 42 Prozent der Befragten. Damit legten die Gegner der Initiative um 9 Prozentpunkte zu.
Zur Initiative «Für Ernährungssouveränität» sagten 53 Prozent Ja oder eher Ja, nach 62 Prozent bei der letzten Umfragewelle. Für ein Nein oder ein Eher Nein sprachen sich 43 Prozent aus. Auch hier erhöhte sich die Gegnerschaft um 9 Prozentpunkte. Das bürgerlich dominierte Parlament und der Bundesrat hatten sich gegen beide Initiativen ausgesprochen.
SVP-Anhänger nun gegen Fair-FoodDie Grünen wollen mit ihrer Fair-Food-Initiative erreichen, dass es ein grösseres Angebot an Lebensmitteln gibt, die umweltschonend, tierfreundlich und unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt werden. Der Bund soll solche Lebensmittel fördern. Auch für Importprodukte sollen Anforderungen festgelegt werden.
Die Gegner argumentieren, dass dadurch die Lebensmittel in der Schweiz teurer würden und der Einkaufstourismus zunähme. Ausserdem stehe die Initiative im Widerspruch zu den Freihandelsabkommen.
Rund dreieinhalb Wochen vor dem Urnengang am 23. September unterstützen die Grünen-Wähler ihre Initiative weiterhin bedingungslos mit 91 Prozent Ja oder eher Ja. Auch bei den SP-Anhängern liegen die Befürworter mit 77 Prozent und bei den Grünliberalen mit 69 Prozent deutlich vorne. Bei der CVP gibt es noch eine knappe Zustimmung von 53 Prozent.
Bei der SVP hingegen hat der Wind gedreht. Ihre Anhänger lehnen die Initiative nach einem knappen Ja vor zweieinhalb Wochen nun mit 53 zu 43 Prozent ab. Die FDP-Wähler sprechen sich mit 64 Prozent noch klarer gegen die Vorlage aus, als bei der letzten Umfragewelle.
Bessere Löhne für BauernWährend sich die FDP-Anhänger mit 65 Prozent auch deutlich gegen die Ernährungssouveränitäts-Initiative aussprechen, stösst dieses Anliegen bei der SVP weiterhin auf eine knappe Zustimmung von 53 Prozent. Deutlich Ja oder eher Ja sagen auch die Grünen mit 81 Prozent und die SP mit 64 Prozent, knapper befürworten die GLP mit 55 Prozent und die CVP mit 51 Prozent die Vorlage.
Die Initiative «Für Ernährungssouveränität» wurde von der Bauerngewerkschaft Uniterre und rund 70 kleinbäuerlichen und linken Organisationen lanciert. Sie verlangt einen Kurswechsel für Bauern: Einheimische Produkte sollen mit Importzöllen geschützt und die Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft verbessert werden.
Das wichtigste Argument der Befürworter ist diese Hoffnung auf eine gerechtere Entlöhnung der Bauern. Ausserdem müsse das Bauernsterben gestoppt werden. Für die Gegner steht die Initiative im Widerspruch zur internationalen Handelspolitik; die höheren Zölle führten zu höheren Priesen und die Landwirtschaft werde vom Markt abgeschottet.
Velo-Vorlage legt leicht zuBeim Bundesbeschluss über die Velowege konnten die Befürworter gegenüber der letzten Umfragewelle leicht zulegen und liegen nun bei genau 50 Prozent Ja oder eher Ja. Die Gegner verloren zwei Prozentpunkte und erreichen noch 42 Prozent. Hingegen gibt es bei dieser Vorlage weiterhin 8 Prozent Unentschlossene.
An der Online-Umfrage vom 22. bis 25. August auf den Newsportalen des Tamedia-Konzerns in allen Landesteilen beteiligten sich 9415 Personen. Die Resultate wurden nach demographischen, geographischen und politischen Variablen gewichtet. Der Fehlerbereich liegt bei +/- 1,4 Prozentpunkten. (SDA)
Der Walliser Gianni Infantino (48) hat Donald Trump (72) getroffen. Im Weissen Haus haben die beiden über die Fussball-WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko gesprochen. Der Fifa- und US-Präsident waren in bester Laune. Infantino überreichte Trump eine rote Karte, die dieser gleich den anwesenden Journalisten zeigte.
Grosser Empfang für Fifa-Präsident Gianni Infantino: Der Walliser wurde am Dienstagnachmittag (Ortszeit) im Weissen Haus von US-Präsident Donald Trump (72) empfangen. Grund für den Besuch des Schweizers im Oval Office: Die Fussball-Weltmeisterschaft 2026 in Kanada, Mexiko und den USA.
Trump zeigte sich begeistert davon, dass sein Land in acht Jahren den grössten und wichtigsten Sportevent der Welt zusammen mit den Nachbarländern durchführen werden. Gleichzeitig lobte er den Schweizer für seine Arbeit in den höchsten Tönen. «Du hast einen fantastischen Job gemacht, Gianni», sagte der US-Präsident vor den Medienvertretern.
Donald Trump selber gilt nicht als grosser Fussballfan. Sein Sohn Barron aber ist begeistert von «Soccer». «Als Barron vom Besuch von Infantino gehört hat, fragte er mich, ob er ihn treffen könne», sagte Trump.
Infantino wählt die passenden WorteAuch Infantino war in bester Laune. Es sei eine grosse Ehre, im Weissen Haus zu sein. Ausserdem bedankte er sich bei Trump für dessen Unterstützung für den Fussball und die erfolgreiche Dreifachkandidatur.
Der Walliser passte sich der Wortwahl des US-Präsidenten an. Russland habe die beste WM veranstaltet, die USA werde 2026 die «greatest» (deutsch: grossartigste) Weltmeisterschaft veranstalten, so Infantino. Damit spielte er auf Trumps Wahlslogan «Make Amercia Great Again» an.
Trump zeigt Journalisten die rote KarteAls Präsent brachte der Walliser ein Fifa-Trikot mit der Aufschrift des US-Präsidenten mit. Als auch der anwesende Verantwortliche des amerikanischen Fussballverbandes Trump ein Leibchen überreichen konnte, zauberte Infantino noch ein zweites Geschenk hervor: Ein Kartenset.
«Die gelbe Karte ist eine Warnung. Und wenn Sie jemanden rausschmeissen wollen, zeigen Sie die rote Karte», witzelte Infantino. Trump nahm daraufhin kurzerhand die rote Karte in die Hand und zeigte sie zum Spass den anwesenden Journalisten.
«Vielleicht verlängern sie ja meine Amtszeit»Es blieb nicht bei diesem Witz. Trump dachte laut darüber nach, dass er bei der Fussball-WM 2026 nicht mehr Präsident sein werde. Eine mögliche zweite Präsidentschaft würde maximal bis 2024 dauern. «Aber vielleicht verlängern sie ja meine Amtszeit», scherzte Trump.
Brasília – Brasiliens Regierung hat Soldaten an die Grenze zum Nachbarland Venezuela geschickt. Der Militäreinsatz in dem nördlichen Bundesstaat Roraima habe zunächst eine Dauer von zwei Wochen, erklärte Staatschef Michel Temer am Dienstag.
Angaben zur Zahl der zu stationierenden Soldaten machte Temer am Dienstag nicht. Verteidigungsminister Joaquim Silva e Luna zufolge sind aber «bereits Soldaten vor Ort» stationiert. Nach gewaltsamen Zusammenstössen venezolanischer Flüchtlinge mit Einheimischen im brasilianischen Grenzort Pacaraima waren bereits Mitte August 120 Soldaten an die Grenze geschickt worden.
Ziel sei es, die «Sicherheit für brasilianische Staatsbürger, aber auch für aus ihrem Land flüchtende Venezolaner» zu gewährleisten, erklärte Temer am Dienstag. Die Krise in Venezuela bezeichnete er als «tragisch». Diese bedrohe «die Harmonie praktisch des ganzen Kontinents».
Die internationale Gemeinschaft müsse «diplomatische Massnahmen» ergreifen, um die Flucht der Menschen zu stoppen. Südamerika erlebt gerade wohl die grösste Flüchtlingskrise seiner Geschichte.
Hunderttausende Venezolaner sind in den vergangenen Monaten auf der Flucht von Hunger und Elend in die Nachbarstaaten geflohen - nach Angaben der Uno haben bereits 2,3 Millionen Menschen den einst reichen Erdölstaat Venezuela verlassen.
Die Länder der Region sind zunehmend überfordert. Vor zehn Tagen war es in Nordbrasilien zu fremdenfeindlichen Übergriffen gegen Migranten gekommen.
In der vergangenen Woche führte zudem Peru schärfere Einreisebestimmungen für Venezolaner ein. Tausende Migranten versuchten daraufhin, noch vor Inkrafttreten der neuen Regeln über den Landweg in das Andenland zu gelangen.
Feueralarm auf einer griechischen Fähre. An Bord der «Eleftherios Venizelos» ist in der Nacht zum Mittwoch ein Brand ausgebrochen. 875 Passagiere und 141 Besatzungsmitglieder sind betroffen. Das Feuer ist unter Kontrolle.
An Bord der griechischen Fähre «Eleftherios Venizelos» ist in der Nacht zum Mittwoch ein Brand auf dem Fahrzeugdeck ausgebrochen. Das Schiff, auf dem sich 875 Passagiere und 141 Besatzungsmitglieder befinden, nahm Kurs zurück nach Piräus. Dies teilte die griechische Küstenwache mit.
Der Kapitän habe der Küstenwache mitgeteilt, dass das Feuer in einem Lastwagen ausbrach. Die Löschsysteme des Schiffes hätten sofort funktioniert. Der Brand sei unter Kontrolle.
Passagiere mussten auf Aussendecks gehenWegen der starken Rauchbildung wurden aber alle Passagiere aufgefordert, auf die Aussendecks zu gehen, berichtete das Staatsfernsehen (ERT).
Das Schiff war am Dienstagabend aus Piräus in Richtung Chania auf Kreta ausgelaufen und befand sich rund 65 Kilometer südlich von Piräus in der Nähe der Insel Hydra, als das Feuer ausbrach. Die Fähre wurde am frühen Mittwochmorgen in Piräus erwartet. (SDA)
Wiesbaden – Polizei und Feuerwehr haben am späten Dienstagabend in Wiesbaden eine zuvor im Rahmen einer Kunstaktion errichtete Statue des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan abgebaut.
Die riesige goldfarbene Erdogan-Statue war Teil des Kunstfestivals «Wiesbaden Biennale» und am Montagabend aufgestellt worden. Es sei den Behörden aber offensichtlich im Vorfeld nicht bekannt gewesen, dass es sich bei dem geplanten Kunstwerk um eine Statue Erdogans handeln werde, sagte ein Sprecher der Stadt.
Um den Abbau der Statue durch die Feuerwehr zu ermöglichen, wurde der Platz am Abend geräumt, teilte die Polizei mit. Auf dem Platz hatten sich zu diesem Zeitpunkt rund hundert Menschen versammelt.
Ein Mann wurde laut Polizei vorübergehend in Gewahrsam genommen, nachdem er nach der Räumung «grundlos andere Anwesende provoziert und für Unruhe gesorgt» habe. Einem Platzverweis sei er nicht nachgekommen.
Am Dienstagabend hatten sich Anhänger und Gegner des umstrittenen türkischen Präsidenten Erdogan heftige Wortgefechte an der Statue geliefert. Ein Polizeisprecher berichtete von einer «leicht aggressiven Stimmung», jedoch blieb es demnach bei einem verbalen Schlagabtausch.
Der «Wiesbadener Kurier» zitierte Ordnungsdezernent Oliver Franz jedoch mit den Worten, zu verbalen Auseinandersetzungen seien zunehmend Handgreiflichkeiten gekommen. «Auch Stichwaffen wurden gesichtet.»
Die Kunstinstallation im Rahmen der Wiesbaden Biennale hatte viel Aufsehen erregt und für Irritationen gesorgt. Der Wiesbadener Staatstheater-Intendant Uwe Eric Laufenberg verteidigte die Aktion als ein Statement für die freie Meinungsäusserung.
«Wir haben die Statue aufgestellt, um über Erdogan zu diskutieren», erklärte Laufenberg. «Das geht überall. Die Kunst ist dazu da, zu zeigen, wie es ist.» Das sei nicht immer leicht zu verstehen. Doch in einer Demokratie müsse man «alle Meinungen aushalten.»
NEW YORK (USA) - Roger Federer (ATP 2) startet überzeugend in das vierte und letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres. In Flushing Meadows fertigt er den Japaner Yoshihito Nishioka (ATP 177) in einer Stunde und 52 Minuten mit 6:2, 6:2 und 6:4 ab.
Lockerer Start für unseren Tennis-Maestro: Roger Federer (ATP 2) lässt von Beginn an keinen Zweifel offen, wer in dieser Erstrundenpartie als Sieger vom Platz gehen wird. Sein Gegner, Yoshihito Nishioka (ATP 177) aus Japan, konnte einem Leid tun.
Im ersten Satz zieht Federer dank aggressivem Return-Spiels rasch mit zwei Breaks davon. Nach 31 Minuten ist der erste Durchgang mit 6:2 im Trockenen.
Federer überzeugt mit der Rückhand
Zu Beginn des zweiten Satzes geht es im gleichen Stil weiter. Federer führt nach weniger als zehn Minuten bereits mit 3:0.
Dann nimmt sich der Baselbieter eine kurze Auszeit, gesteht Nishioka drei Breakchancen zu. Mit seinem überzeugenden ersten Aufschlag wehrt er allesamt ab. Am Ende steht das gleiche Ergebnis wie im ersten Durchgang auf der Anzeigetafel: Nishioka 6:2.
Der dritte Satz startet ähnlich wie der ersten zwei: Vor allem mit seiner Rückhand packt der Maestro einige Zauberschläge aus. Er zieht erneut mit zwei Breaks davon.
Als der Schweizer nach etwas mehr als 90 Minuten zum Sieg aufschlagen kann, muss er seinem Gegner doch noch ein Break zugestehen. Mit einer Viertelstunde Verspätung verwertet Federer seinen vierten Matchball zum 6:2, 6:2 und 6:4.
In der zweiten Runde wartet nun der Franzose Benoit Paire (ATP 56). Er schlug in der ersten Runde Dennis Novak (ATP 140) in vier Sätzen. Federer weist gegen Paire eine makellose Bilanz (6:0) auf. (nim)
Bei der EU-Umfrage zur Sommerzeit hat sich die grosse Mehrheit der Teilnehmer für eine Abschaffung der Zeitumstellung in Frühjahr und Herbst ausgesprochen. Statt dessen wollen sie eine dauerhafte Sommerzeit. Die EU-Kommission hat sich noch nicht offiziell zu dem Umfrage-Ergebnis geäussert.
Bei der EU-Umfrage zur Sommerzeit hat sich die grosse Mehrheit der Teilnehmer für eine Abschaffung der Zeitumstellung in Frühjahr und Herbst ausgesprochen.
Ein entsprechender Bericht der «Westfalenpost» wurde der Deutschen Presse-Agentur am Dienstagabend in Brüssel bestätigt. Die EU-Kommission äusserte sich allerdings noch nicht offiziell zu den Ergebnissen.
Mehr als 80 Prozent der Teilnehmer plädierten nach Informationen der Zeitung für ein Ende des Hin und Her. Die meisten wollten nach dpa-Informationen eine dauerhafte Sommerzeit. Von den 4,6 Millionen Teilnehmern seien mehr als drei Millionen aus Deutschland.
Die EU-Kommission hatte nach Ende der öffentlichen Konsultation Mitte August nur die Teilnehmerzahl mitgeteilt, aber noch nichts zu Ergebnissen oder zur regionalen Verteilung der Teilnehmer gesagt. Auch seither schwieg sie sich aus.
Eine Sprecherin erklärte am Dienstagabend, Kommissarin Violeta Bulc wolle zunächst intern über die Ergebnisse informieren, dann werde die Kommission über die nächsten Schritte diskutieren.
Die Brüsseler Behörde prüft derzeit nach Aufforderung des Europaparlaments, wie es mit der im EU-Recht geregelten Zeitumstellung weiter gehen soll. Die Online-Umfrage sollte aber nach Darstellung der Kommission ausdrücklich kein Referendum sein oder den alleinigen Ausschlag geben.
Die Teilnehmer konnten angeben, ob sie die Umstellung weiter wünschen oder für eine Abschaffung plädieren. Und sie konnten ankreuzen, ob im Fall der Fälle lieber dauerhaft die Sommer- oder die Winterzeit gelten sollte.
Der CDU-Europaabgeordnete Peter Liese und Umstellungsgegner sagte der «Westfalenpost», er setze auf einen raschen Vorschlag der EU-Kommission zur Abschaffung. «Somit könnte das Gesetz noch vor der Europawahl im kommenden Mai verabschiedet werden», sagte Liese. «Wenn das Ergebnis einer Konsultation so offensichtlich ist, dürfen die europäischen Gremien es nicht ignorieren.»
Allerdings ist die Zeitumstellung offenbar vor allem in Deutschland ein sehr grosses Thema. Eine Neuregelung müsste indes EU-weit gelten.
Die EU-Kommission hat das Vorschlagsrecht, Europaparlament und die Mitgliedsstaaten entscheiden mit. Die EU-Staaten dürften anschliessend alleine entscheiden, ob sie dauerhaft ganzjährig die Sommer- oder die Winterzeit haben wollen. (SDA)
GÖSCHENEN UR - Der Urner Kantonspolizist Urs F. (38) sorgte in Göschenen UR für Angst und Schrecken. Er hat mit einem Luftgewehr auf Nachbar Dominik Lőrincz (31) geschossen. Jetzt wurde er vom Dienst suspendiert.
Ein lauer Sommerabend in der Urner Gemeinde Göschenen. Er endet jäh, als Schüsse die Idylle durchbrechen. BLICK-Recherchen zeigen: Beim Schützen handelt es sich um den Urner Kantonspolizisten Urs F.* (38). Die Luftgewehr-Attacke galt Nachbar Dominik Lőrincz (31), der Slowake wohnt seit dem Frühling in der Parterre-Wohnung des Mehrfamilienhauses.
«Bisher hatten wir nie ein Problem. Wenn ich Urs F. im Dorf sah, habe ich ihn gegrüsst», sagt Lőrincz zu BLICK. Der Slowake arbeitet als Küchenchef in einem nahe gelegenen Hotel: «Ich bin für die Sommersaison in die Schweiz gekommen.» Wegen der Arbeit hatte er Familie und Freunde aus der Heimat lange nicht gesehen. An jenem Montagabend, dem 16. Juli, waren sie endlich zu Besuch.
«Polizist hat von Balkon aus auf uns geschossen»«Wir sassen zu sechst draussen auf der Terrasse und haben unser Wiedersehen mit Champagner gefeiert», sagt er. Doch die Freude währt nicht lange. Zeitgleich sitzt auch Urs F. mit einem Kumpel auf dem Balkon. «Urs F. war total besoffen», sagt Lőrincz. Der Polizist, der 2013 zum Wachtmeister befördert wurde, habe rumgepöbelt und sich rassistisch geäussert. Die Situation eskaliert.
Der Polizist schnappt sich ein Luftgewehr. Gegen 22.30 Uhr fallen die ersten Schüsse. «Er hat von seinem Balkon aus immer wieder auf uns geschossen – ich hatte Todesangst.» Lőrincz und sein Besuch wissen nicht, dass die Schüsse aus einem Luftgewehr und nicht aus einer echten Waffe stammen.
Suff-Polizist Urs F. wurde vom Dienst suspendiertDer Slowake will samt Besuch mit dem Auto fliehen. Bis zum Parkplatz sind es nur ein paar Meter. Doch Urs F. vereitelt jeden Versuch, zum Auto zu gelangen, mit einer erneuten Schusssalve. Beinahe eine Stunde lang seien immer wieder Schüsse gefallen. «Es hat sich wie eine Ewigkeit angefühlt.» Verletzt wurde zum Glück niemand.
Die Einschusslöcher und das Sperrband der Spurensicherung erinnern bis heute an die Schreckens-Tat von vor sechs Wochen. Lőrincz hat Strafanzeige gegen Urs F. gestellt. «Der Mitarbeiter der Polizei ist seit dem 23. Juli 2018 vorübergehend vom Dienst suspendiert», sagt Alexandra Kälin, Generalsekretärin der Sicherheitsdirektion Kanton Uri, zu BLICK. Die Ermittlungen dauern an. Das Motiv bleibt unklar. Urs F. war für BLICK nicht erreichbar.
* Name geändert
In einem Privat-Video zeigt der «King of Pop» seinen Kindern die Schweiz – und gerät dabei ins Schwärmen!
Michael Jackson weilte immer wieder in der Schweiz. Jetzt ist ein Privat-Video des «King of Pop» aufgetaucht, auf dem er seinen kleinen Kindern Paris und Prince die Schönheit unseres Landes zeigt.
«Alles ist so friedlich»Das Video entstand vor rund 16 Jahren: Jackson und seine Familie waren damals für ein paar Tage im Dolder-Hotel in Zürich zu Gast. Die Kinder spielen auf der Terrasse der Suite, im Hintergrund ist Vogelgezwitscher zu hören.
Michael schwenkt mit der Kamera über den Zürichsee, sagt mit schwärmender Stimme: «Ein ruhiger Morgen in der Schweiz, alles ist so friedlich.» Später erklingen Kirchenglocken. Jacko: «Wir sind in Zürich, Switzerland, die Kinder spazieren herum, es ist ein wunderschöner Morgen, wir hören Glocken in der Ferne.» Auf anderen Aufnahmen von Jackson ist auch der Genfersee zu sehen.
WATT ZH - Erst das Raser-Video, jetzt die protzige Geburtstags-Party in Serbien: Eindrücke aus dem Leben von Ivano G.* (20). Einem Poser, der Luxus, Autos, Frauen und Zurschaustellung liebt.
Am Sonntag postete der Schweiz-Serbe Ivano G.* (20) ein Video auf seinem Instagram-Account. Darauf ist zu sehen, wie ein Lamborghini mit 310 km/h über eine Überlandstrasse donnert (BLICK berichtete).
Der Mann, der am Steuer des Sportwagens sitzt, filmt mit der rechten Hand und greift mit der linken über. Am linken Handgelenk des Fahrers prangt eine Rolex. Dieselbe Rolex, die Ivano G. auf praktisch allen Bildern auf seinem Instagram-Profil trägt. Als BLICK Familie G. mit dem Raser-Video konfrontierte, schützt Vater Dejan G.* (44) seinen Sohn und sagt, er selbst sei es gewesen.
Internet-Video zeigt irre Wagen-ÜbergabeIm Internet stösst man auf ein Youtube-Video mit Impressionen von Ivanos Party zum 18. Geburtstag. Die Szenerie: Serbien im Jahr 2016, eine gut gefüllte Disco, mehrere Hundert Gäste sind vor Ort. Alles ist kitschig geschmückt: mit Glitzer verzierte Säulen, Hunderte weisse Ballons, die an der Decke hängen. In der Mitte des Clubs wird eine viereckige Fläche von Security-Männern bewacht. Die Gäste warten gebannt. Alle Handys sind gezückt, bereit, um zu filmen und zu fotografieren. Eine Frau heizt die Gäste über Mikro an. Sie gratuliert Ivano G. und sagt dann: «Schau her, das ist nur für dich.»
Die Decke des Clubs bewegt sich. Weisser Nebel, Scheinwerfer-Show. Eine weisse Edelkarosse schwebt hinunter in den Club. Die Gäste jubeln, toben, applaudieren. Es ist der Lamborghini aus dem Raser-Video. «Was für ein Auto, was für eine Familie», schreit die Ansagerin ins Mikro. «So etwas sieht man nur einmal im Leben.» Aus den Boxen dröhnt Motoren-Geröhre und Balkan-Sound.
Ivano G. bekam den 600-PS-Boliden als Geschenk zur Volljährigkeit. Eine BLICK-Leserin sagt, sie habe über einen Chauffeur der Firma des Vaters erfahren, dass die Party 180'000 Franken gekostet haben soll – der Preis des Lamborghini nicht mit einberechnet.
Ivano G. macht sich über serbische Polizei lustigIn Serbien ist Ivano G., Sohn eines Zürcher Unternehmers in der Transportbranche, offenbar kein unbeschriebenes Blatt. Zeitungsartikel berichten über den «reichsten serbischen Jungen». Ivano scheut sich nicht davor, sein Gesicht in serbischen Medien zu zeigen. Es kursieren weitere Raser-Videos von ihm auf serbischen Strassen.
Ivano selbst machte sich über die serbischen Medien und die serbische Polizei auf Instagram lustig. Viele Serben äussern ihren Unmut in Kommentarspalten auf serbischen Newsportalen. Sie sind wütend, dass der junge Raser nicht aus dem Verkehr gezogen wird.
Senioren mit Geldsorgen würden sich isolieren, sagt Eveline Widmer-Schlumpf im BLICK-Interview. Die alt Bundesrätin kritisiert zudem Alain Bersets neue Rentenreform: Weil diese nur die erste Säule saniert – und selbst das nur kurzfristig.
BLICK: Ein Drittel aller Rentner in der Schweiz beziehen Ergänzungsleistungen (EL) und müssen im Monat mit 1560 Franken auskommen. Wie viele Tage würden Sie – Miete abgezogen – damit überleben?
Eveline Widmer-Schlumpf: Ich würde nicht verhungern, nicht erfrieren, könnte existieren. Aber ich würde mich sozial zurückziehen. Könnte meinen sechs Enkeln kaum mehr spontan ein Geschenk machen und verschiedene Beziehungen nicht mehr so intensiv pflegen, wie ich das heute tue. Soziale Kontakte waren und sind in meinem Leben stets zentral. Wie bei allen Menschen. Viele alte Menschen, die in einer solchen Situation stecken, haben ein Leben lang für sich und andere gesorgt. Dann zu merken, dass es im Alter nicht mehr ohne Unterstützung geht, ist wirklich schlimm für sie.
Ergänzungsleistungen waren bei der Einführung 1966 als Übergangslösung bis zur Erreichung existenzsichernder Renten gedacht. Heute sind die Hälfte aller
Heimbewohner von Ergänzungsleistungen abhängig.
Das ist so. Zudem hängt die EL-Regelung der Zeit hinterher. Die Mietzinsmaxima wurden
seit 15 Jahren nicht mehr angepasst, das müsste dringend gemacht werden – mindestens so, wie es der Ständerat aktuell vorschlägt.
Macht es Sie eigentlich wütend, wenn man sagt, dass die Alten die Gemeinschaft nur kostet?
Nein, weil dem nicht so ist. Im Kanton Graubünden beispielsweise bezahlen steuerpflichtige Rentner 26 Prozent der Einkommenssteuer. Bei der Vermögenssteuer sind es gar 57 Prozent. Ein Teil der Rentnerinnen und Rentner ist durchaus wohlhabend. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass es auch zahlreiche gibt, die ausser der AHV nichts haben. Jede achte Person im Rentenalter ist von Armut betroffen!
30 Prozent davon sind Frauen.
Genau. Und 17 Prozent Männer. Das ist keine Wertung, einfach Tatsache. Dieser müssen
wir als Gesellschaft Rechnung tragen.
Was raten Sie einer jungen Mutter, die beschliesst, die nächsten 15 Jahre Hausfrau und Mutter zu sein?
Manche Frauen überlegen sich nicht, wie schnell die Zeit vorüber ist, in der die Kinder einen voll brauchen. Wenn man dann lange Zeit nicht berufstätig war, wird es schwer, wieder ins Berufsleben einzusteigen. Darum würde ich die junge Mutter ermuntern, mindestens Teilzeit im Beruf zu bleiben. Aber ich erwarte auch von den jungen Männern, dass sie sich über die Altersvorsorge ihrer Frauen Gedanken machen.
Altersarmut ist weiblich, weil Frauen eben in Teilzeit oder gar nicht erwerbstätig waren. Rächt sich jetzt das traditionelle Schweizer Familien-Modell?
Heute kann man das nicht mehr generell so sagen. Man vergisst oft: Bis ins Jahr 2000 stand eine Frau, die alles zu Hause erledigte, die sozialen Kontakte pflegte und das Rückgrat der Familie war, bei einer Scheidung ohne Pensionskasse da. Heute hat sie Anspruch auf die Hälfte der Pensionskasse des Mannes. Jetzt müssen Paare überlegen, ob die Leistungen aus der beruflichen Vorsorge im Alter für zwei Personen reichen.
Sind Sie als Präsidentin von Pro Senectute eigentlich je einem Schicksal begegnet, von dem Sie dachten, dass es in der Schweiz niemals möglich wäre?
Seit Jahren treffe ich immer wieder Menschen, bei denen ich mich frage, wie sie finanziell durchkommen. Und ich merke, dass es nur geht, weil sie auf ganz vieles im Alltag verzichten. Ich versuche ihnen dann zu erklären, dass sie Anspruch auf Ergänzungsleistungen haben und dass man sich deswegen nicht zu schämen braucht. Trotzdem ist es für manche ein schwieriger Schritt, zur Gemeinde zu gehen und Hilfe zu beantragen.
Werden Rentner, die Ergänzungsleistungen beziehen, derart stigmatisiert?
Nein. Aber wir wissen aus Erfahrung, dass Seniorinnen und Senioren oft grosse Hemmungen haben. Schliesslich haben die meisten ihr Leben lang hart gearbeitet, immer Steuern und alle Rechnungen bezahlt – und plötzlich können sie dies nicht mehr. 40 Prozent der Leute, die wir beraten, suchen bei uns Rat, weil sie finanziell nicht mehr ein und aus wissen.
Ist Altersarmut nicht auch selbstverschuldet? Jeder ist auch selbst verantwortlich, fürs Alter zu sparen.
Eine Mittelstandsfamilie ist heute kaum in der Lage, eine dritte Säule aufzubauen. Ich bin auch für Eigenverantwortung, aber es gibt auch hier Grenzen. Wie wollen sie, wenn sie Kinder haben, von einem kleinen Verdienst noch privat fürs Alter sparen? Da müssen Sie schon froh sein, die AHV-Beiträge, Pensionskasse und Krankenkassen-Prämien berappen zu können. Hier besteht Handlungsbedarf. Wir sind als Gesellschaft aufgerufen, dafür zu sorgen, dass alle auch im Alter in Würde leben können. Das können wir in der Schweiz auch schaffen.
Wir sprechen über arme Alte. Aber ist es für eine alleinerziehende Mutter nicht
schlimmer, arm zu sein als für einen Rentner?
Solche Vergleiche finde ich ganz schwierig. Jeden Tag nicht wissen, wie man was bezahlen soll, kann man in keinem Alter einfach so wegstecken.
Unser Vorsorge-System ist überaltert. Das Volk hat die AHV-Reform von Bundesrat Berset letzten Herbst an der Urne bachab geschickt. Dasselbe ist mit der Unternehmenssteuerreform 3 (USR3) passiert. Nun sollen diese zwei Dossiers verknüpfen werden. Eine kluge Idee?
Für den AHV-Teil des Pakets ist zu sagen, dass es nur ein Teilschritt sein kann. Man kann für die AHV schon immer wieder eine Lösung bringen, die einem drei, vier Jahre Zeit verschafft. Aber das ist keine auf Dauer ausgerichtete Politik. Mit dieser Lösung wäre die AHV bis 2024 gesichert. Man schaut also bloss noch, dass man kurzfristig über die Runden kommt. Gerade im Sozialversicherungsbereich muss eine Politik auf mindestens zehn Jahre, wenn nicht mehr, ausgerichtet sein. Jetzt überlastet man die Jüngeren, weil man nicht in der Lage ist, eine längerfristige Lösung zu finden.
Sie kämpften für die AHV-Reform. Sagten, dass bei einem Nein eine Zusatzsteuer für die AHV oder Rentenkürzungen unumgänglich wären.
Ob wir es über Lohnprozente finanzieren oder über die Mehrwertsteuer: Es braucht mehr Geld für die AHV. Ich sehe ein grosses Problem aber auch in der zweiten Säule.
Inwiefern?
Die Altersvorsorge-Revision, die jetzt in der Vernehmlassung ist, beschränkt sich auf die AHV. Die Lösung des grossen Problems in der zweiten Säule, die Umverteilung von mindestens sechs Milliarden Franken zugunsten der Rentnerinnen und Rentner und zulasten der Jüngeren, wird auf die lange Bank geschoben. Gerade auch hier aber sind Korrekturen notwendig. Dies ist auch ein Gebot der Fairness gegenüber den Jüngeren.
Finanzminister Ueli Maurer, Ihr Nachfolger, nannte den AHV-Steuerdeal «ein
Kunstwerk des politischen Kompromisses». Er kostet zwar 200 Millionen mehr als die Bundesrats-Variante. Aber für jeden Franken Steuerausfall soll ein Franken in die AHV fliessen. Das müssten Sie doch begrüssen ...
In der Politik werden immer wieder Vorlagen als «Kunstwerk» bezeichnet.
Sie möchten sich dazu nicht detailliert äussern. Weil Sie die Vorgängervorlage USR3 im BLICK scharf kritisiert und damit vielleicht die Abstimmung entschieden haben? Bereuen Sie die Aussage von damals?
Es wurde bereits viel dazu geschrieben und gesagt. Diese Geschichte ist für mich
abgeschlossen.
Hollywood-Star Cate Blanchett hat vor dem Uno-Sicherheitsrat zu mehr Engagement für die Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch aufgerufen.
Hollywood-Star Cate Blanchett hat am Dienstag vor dem Uno-Sicherheitsrat mehr Hilfe für die Rohingya-Flüchtlinge gefordert.«Die Rohingya können nicht in dieselben Umstände zurückkehren, vor denen sie geflohen sind, sie können sich nicht auf unvollständige Lösungen einlassen», sagte Blanchett, die sich schon länger ehrenamtlich für die Uno einsetzt, am Dienstag in New York.
Aus Furcht vor Verfolgung sind etwa 700'000 Mitglieder der muslimischen Minderheit der Rohingya aus dem buddhistischen Myanmar ins muslimische Nachbarland Bangladesch geflohen.
UN-Bericht: «Anzeichen auf Völkermord»Am Montag hatten die Vereinten Nationen einen Bericht von Experten veröffentlicht, wonach die Gräueltaten gegen Rohingya alle Anzeichen eines Völkermords tragen. Myanmar wies die Vorwürfe zurück.
Die 49-jährige Oscargewinnerin berichtete auch von einer Reise, die sie vor kurzem in die Flüchtlingslager der Rohingya in Bangladesch unternommen hatte. «Nichts hätte mich auf das Ausmass und die Tiefe des Leids, das ich gesehen habe, vorbereiten können.»
Die Rohingya hätten «echte, tiefsitzende Angst» vor der Rückkehr nach Myanmar. Blanchett forderte den Sicherheitsrat auf, sich noch mehr für die Finanzierung der humanitären Hilfe für die Rohingya einzusetzen. (SDA)
Abo- und Werbeeinnahmen brechen weg. Zeit für die Medien, sich neu zu erfinden – dank öffentlich-privater Innovation.
Vielleicht lesen Sie diese Kolumne online. Vielleicht halten Sie aber gerade auch die Zeitung in der Hand und lesen diese bis zur letzten Seite durch. Ein Konzept, das bald Geschichte sein könnte. Von den Traditionsblättern verschwindet eines nach dem anderen. Ihren Platz nehmen Online-Plattformen ein, die deutlich dynamischer und schneller sind, sich aber auch viel stärker nach den Vorlieben und Launen der User ausrichten müssen.
Soll man dies beklagen? Krokodilstränen zu vergiessen oder Widerstand leisten zu wollen, ist jedenfalls zwecklos. Die Entwicklung schreitet unerbittlich voran. Viel wichtiger wäre es, sich zu fragen, wie nachhaltig das Modell der Zukunft ist. Anders gefragt: Können wir noch auf qualitativ hochstehenden Journalismus als wichtigen Pfeiler der Demokratie zählen, wenn die Werbe- und Abo-Einnahmen wegbrechen?
1 Franken pro MonatAls Reaktion darauf macht man nun die hohle Hand beim Staat. Dabei weiss jeder: Die direkte Finanzierung ist der sicherste Weg, um die journalistische Unabhängigkeit zu zerstören. Vielleicht liegt das Heil der Medien in Zeiten von Fake News also doch eher bei den Lesern als beim Staat. Letzterer kann immer noch die digitale Innovation in der Medienbranche vorantreiben.
Eine Idee für ein neues Modell wäre jenes von Spotify: Die Internetanbieter geben dabei einen Teil ihrer Einnahmen an die Autoren- und Verlegergesellschaften weiter. Konkret: Die Internetnutzer erhielten für einen Franken pro Monat und Haushalt Zugang zu einem vom Staat kontrollierten Medienfonds. Dieser verteilt dann das gesammelte Geld – je nach Medien, welche die Leser konsumieren. Ein solcher Mitmach-Ansatz würde das aktuelle Modell umkrempeln und die Vielfalt und Freiheit der Presse bewahren.
Pierre Maudet (40) ist Regierungspräsident des Kantons Genf. Der FDP-Politiker ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Er schreibt jeden zweiten Mittwoch im BLICK.
Philipp Schmid und Janis Marty sind Arbeitskollegen. Bei den SwissSkills 2018 treten die jungen Programmierer gegeneinander an. Ihr Chef ist stolz – und fördert seine Schützlinge mit einem Spezialtraining.
«Es geht nicht darum, wie gut du am Anfang bist», sagt André Zimmermann. «Es geht darum, wie gut du sein willst.» Der 38-jährige Informatiker ist Leiter des Small Applications Teams bei UBS, einer Abteilung, die bankinterne Applikationen programmiert. Bei der Vergabe der Praxisplätze interessiert er sich nicht so sehr für die Noten der Bewerber, sondern dafür, wie sie mit Problemen umgehen.
«Herausforderungen gehören in unserem Job dazu», sagt er. «Entscheidend ist, wie man mit ihnen umgeht.» Deshalb konfrontiert er angehende Lernende beim Bewerbungsgespräch gerne mit einem Test, dessen Fragen darauf angelegt sind, sie ins Schwitzen zu bringen.
Philipp oder Janis? Gewinnen kann nur einerDiesen Test mit Bravour bestanden hat Philipp Schmid. Der 20-Jährige hat soeben seine Ausbildung zum Applikationsentwickler in Zimmermanns Team abgeschlossen. Mitte September tritt er an den SwissSkills 2018 in Bern an und kämpft dort um den Meistertitel in Application Development, einer Disziplin der ICT-Berufe (ICT steht für «Information and Communication Technology», also Informations- und Kommunikationstechnologie). Speziell: Einer seiner Gegner wird sein Unterstift sein, der 18-jährige Janis Marty.
André Zimmermann ist stolz auf seine beiden Schützlinge. Und er räumt beiden grosse Chancen ein, obwohl sie komplett unterschiedlich arbeiten: «Während Janis sehr strukturiert ist in seiner Herangehensweise und sich stückweise zum Ziel vorarbeitet, hat Philipp zuerst die Idee, bevor er sich einen Weg dahin überlegt.» Er weiss: Gut sind beide. Die Berufsmeisterschaft gewinnen kann nur einer.
Zeitdruck: Die grösste Herausforderung an den SwissSkillsEs ist ein Kampf gegen-, aber auch miteinander. Seit sie sich für den Wettkampf angemeldet haben, unterstützt sie Zimmermann mit wöchentlichen Vorbereitungstrainings. «Viele Aufgaben kennen wir aus dem Berufsalltag, wie Applikationen schreiben oder Dateien exportieren», sagt Janis. Und Philipp fügt an: «Die grosse Herausforderung an den SwissSkills wird der Zeitdruck sein.»
In den Spezialtrainings lernen die beiden, bestehendes Wissen rasch abzurufen und kreativ umzusetzen. Dazu gehöre auch, sich in einer Wettkampfsituation ohne langes Zögern für einen Weg zu entscheiden und diesen konsequent zu verfolgen, sagt Philipp - «auch wenn es beim Programmieren Schwierigkeiten geben kann.» Janis pflichtet ihm bei. Eines haben die zwei schon früh gelernt: Herausforderungen bewältigen gehört in ihrem Job dazu. Entscheidend ist, wie sie damit umgehen. In diesem Fall lautet der Code: Gewinnen.