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Updated: 16 hours 52 min ago

Lee (76) wegen Korruption verurteilt: Südkoreas Ex-Präsident muss 15 Jahre in den Knast

Fri, 10/05/2018 - 09:47

SEOUL - Der ehemalige Präsident von Südkorea wurde zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Ihm wurden Korruption und andere Vergehen zur Last gelegt.

Sechs Monate nach der Verurteilung der südkoreanischen Präsidentin Park Geun Hye ist ihr Vorgänger Lee Myung Bak ebenfalls wegen Korruption zu einer langen Haftstrafe verurteilt worden. Das Bezirksgericht in Seoul verhängte am Freitag gegen den Staatschef der Jahre 2008 bis 2013 in dessen Abwesenheit eine Strafe von 15 Jahren.

Auch muss der 76-Jährige eine Geldstrafe von 13 Milliarden Won – umgerechnet 11 Millionen Franken – zahlen. Zudem werden 8,2 Milliarden Won aus seinem Vermögen eingezogen. Andere Anklagepunkte gegen den früheren Topmanager und Bürgermeister von Seoul lauteten auf Machtmissbrauch, Veruntreuung und Steuerhinterziehung.

24,6 Milliarden Won aus Firmenkassen abgezweigt

Der konservative Politiker blieb nach Berichten südkoreanischer Medien der Urteilsverkündung aus Protest gegen die Entscheidung fern, dass die Verhandlung im Fernsehen übertragen werden sollte. Seine Anwälte hätten auch gesundheitliche Gründe angegeben. Lee, der im März verhaftet worden war, hatte die Vorwürfe als «politische Rache» der jetzigen linksliberalen Regierung bezeichnet.

Das Gericht befand Lee jetzt unter anderem für schuldig, einen Autozulieferer, der unter dem Namen seines älteren Bruders betrieben wird, dazu genutzt zu haben, schwarze Kassen anzulegen. Er soll 24,6 Milliarden Won dazu aus Firmenkassen abgezweigt haben. Laut Ermittler war Lee der wahre Besitzer der Firma.

Das Gericht sah es zudem als erwiesen an, dass eine Millionensumme, die Lee vom Smartphone-Marktführer Samsung angenommen hatte, der Bestechung dienen sollte. Lee soll im Gegenzug dafür gesorgt haben, dass er wegen Steuerhinterziehung verurteilte frühere Vorsitzende der Samsung-Gruppe, Lee Kun Hee, während der Amtszeit Lees begnadigt wurde.

Staatsanwaltschaft forderte 20 Jahre Gefängnis für Lee

Zudem wurde dem Ex-Präsidenten vorgeworfen, Geld vom Geheimdienst angenommen zu haben. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von 20 Jahren gefordert. Für viele ist die Karriere Lees auch ein Spiegel des Aufstiegs Südkoreas von einem bitterarmen Land zu einer Wirtschaftsmacht. Viele Koreaner sahen in ihm den Selfmade-Mann, der es aus ärmlichen Verhältnissen zu Wohlstand gebracht hat.

Lee ist in der Geschichte Südkoreas das vierte Staatsoberhaupt, das nach seiner Amtszeit wegen Korruption verurteilt wurde. Im August hatte ein Berufungsgericht gegen Lees Nachfolgerin, Park Geun Hye, eine 25-jährige Strafe wegen Korruption und anderer Vergehen verhängt. Anders als Lee war Park vorzeitig ihrer Amtspflichten enthoben worden.

Der frühere Präsident Chun Doo Hwan wurde 1996 zusammen mit seinem Nachfolger Roh Tae Woo wegen Rebellion und Hochverrats zum Tode verurteilt. Gegen beide wurden zudem hohe Geldstrafen wegen Korruption im Amt verhängt. Ende 1997 wurde Chun zusammen mit Roh begnadigt. Beide leben noch. (SDA)

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Friedensnobelpreis für Denis Mukwege und Nadia Murad: Friedensnobelpreis für Denis Mukwege und Nadia Murad

Fri, 10/05/2018 - 09:19

OSLO - Am Freitag um 11 Uhr gibt das Nobelkomitee den Gewinner des Friedensnobelpreises bekannt. Die Liste der Nominierten ist zwar geheim – ein wenn auch nicht sehr aussichtsreicher Anwärter könnte aber Nordkoreas Diktator Kim Jong Un sein.

Die Preise für Medizin, Chemie und Physik wurden schon vergeben. Aber mit der heutigen, prestigeträchtigen Auszeichnung für Frieden erreicht die Nobelpreiswoche ihren Höhepunkt. Wer durch das Komitee tatsächlich nominiert wurde, ist geheim – bloss Vorschläge für den Friedensnobelpreis machen immer wieder Schlagzeilen. Kein Wunder: Jeder kann jeden vorschlagen.

Dieses Jahr wurden 331 Kandidaten vorgeschlagen - 216 Personen und 115 Organisationen. Seit 2012 ist jeder Nobelpreis mit acht Millionen Schwedischen Kronen dotiert (rund 878'000 Franken). Anders als die übrigen Nobelpreise wird der Friedenspreis nicht in Schweden, sondern in Norwegen verkündet.

IS-Überlebende Murad und Gynäkologe Mukwege geehrt

Um kurz nach 11 Uhr am Freitagvormittag wurden die Gewinner des Friedensnobelpreises in Oslo bekanntgegeben. Geehrt wurden der kongolesische Gynäkologe Denis Mukwege und die jesidische UN-Sonderbotschafterin Nadia Murad. Mukwege, in seiner Heimat als «Doktor Wunder» bekannt, wurde für sein Engagement in der Behandlung von Opfern sexueller Gewalt ausgezeichnet. Murad wurde vom IS verschleppt und vergewaltigt. Sie überlebt die Gefangenschaft, kam nach Deutschland und setzt sich jetzt für Strafverfolgung von IS-Verbrechen ein.

Nebst den beiden Ausgezeichneten wurde auch #MeToo-Gründerin Tarana Burke für den Preis hoch gehandelt. Nachdem die EU 2012 den Friedensnobelpreis erhalten hat, zählen auch dieses Jahr wieder Organisationen zu den Favoriten. Etwa das International Rescue Commitee – es rettet Flüchtlinge im Mittelmeer –, das UNO-Welternährungsprogramm (WFP), aber auch Ärzte ohne Grenzen.

2017 gewann etwa die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (Ican) den Friedensnobelpreis – und damit eine in Genf ansässige Organisation.

Trump spielte dieses Jahr keine Rolle

Anfangs 2018 machte die Nominierung von US-Präsident Donald Trump die Runde. Er sei von einem US-Bürger bereits zum dritten Mal wegen seiner Ideologie des «Friedens durch Stärke» dem Komitee vorgeschlagen worden. Doch die Nominierung erwies sich als Fälschung. Das sagte der Direktor des norwegischen Instituts, Olav Njølstad, noch im Februar. Immerhin: Trump könnte den Friedensnobelpreis 2019 gewinnen – dafür soll er tatsächlich vorgeschlagen worden sein.

Doch gibt es auch ohne Trump skurrile Anwärter für den diesjährigen Friedensnobelpreis. Etwa der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un. Bei einigen Wettbüros zählen der Diktator zusammen mit seinem südkoreanischen Amtskollegen Moon Jae In tatsächlich zu den Favoriten für den diesjährigen Friedensnobelpreis. Dies, weil die beiden Präsidenten der verfeindeten Staaten sich für einen dauerhaften Frieden untereinander stark machen. (fr/rad)

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Plastik-Revolution bei Airlines und Hotels: Kunststoff aus Flugzeugen und Zimmern verbannt

Fri, 10/05/2018 - 09:05

Als praktisches, kostengünstiges und vielfältig einsetzbares Material hat Plastik die Welt erobert. Hotels und Airlines wollen den Stoff nun aus ihren Angeboten verbannen.

Eigentlich ist Plastik eine geniale Erfindung. Er ist leicht und günstig, hygienisch aber trotzdem beständig. Ob weich, hart, transparent oder bunt – die Möglichkeiten sind schier unendlich. Und so auch seine Verwendung. Fast alles wird aus Kunststoff hergestellt. Verpackungen, Einrichtung, Haushaltsgegenstände und nicht zuletzt: Einweggeschirr. Auf fast jeder grösseren Feier kommt es zum Einsatz. Und nicht nur dort. Viele Hotels und Airlines setzen auf das altbewährte, leicht zu entsorgende Plastikgeschirr. So praktisch Plastik auf den ersten Blick aber wirkt, so Schädlich ist er für die Umwelt. Gewisse Hotelketten und Fluggesellschaften haben sich deshalb jetzt von Plastik in ihren Zimmern und Maschinen losgesagt.

Bambus statt Plastik über den Wolken

American Airlines etwa verbannt die Plastikröhrchen und Rührstäbchen aus ihren Lounges und Flugzeugen. An ihrer statt wird nun aus biologisch abbaubarem Material geschlürft und mit Bambusstäbchen gerührt. Die Amerikaner sind aber nicht die Ersten, bereits im Mai diesen Jahres hat Alaska Airlines damit begonnen, Halme und Umrührer aus Plastik durch solche aus Holz zu ersetzen.

Plastik ist überall. Er sammelt sich zu gewaltigen Strudeln in den Weltmeeren und finden als Mikroplastik den Weg auf unsere Teller und in unsere Mägen. Seit bekannt ist, dass er eine ernsthafte Bedrohung für die Flora und Fauna von Meeren und Flüssen darstellt, wenden sich immer öfter auch grosse Hotelketten vom ehemaligen Wunderstoff ab.

Bereits 13 Millionen Plastikflaschen eingespart

So werden beispielsweise in den zu Accor gehörenden Hotels in den USA – darunter Fairmont, Swissotel, Novotel – seit Juli keine Plastiktrinkhalme und Umrührstäbchen mehr ausgegeben. Im September werden sie bei Hyatt verbannt. Wer dann trotzdem noch einen Trinkhalm möchte, muss ihn extra verlangen – und erhält einen umweltfreundlichen aus Papier.

Hilton geht noch einen Schritt weiter. Auch bei ihnen werden Ende Jahr die Plastiktrinkhalme aus dem Verkehr gezogen. Darüber hinaus sollen aber auch noch die Plastikflaschen bei Tagungen und Konferenzen verschwinden. In China wird diese Praxis seit September bereits in einigen Regionen angewendet und das mit Erfolg. So konnten bereits 13 Millionen Plastikflaschen weniger weggeworfen werden.

 

Noch ein langer Weg

Das Plastikproblem hat Dimensionen angenommen die fast nicht fassbar sind. Laut Greenpeace wurden 2014 weltweit rund 311 Millionen Tonnen Plastik produziert. Zum Vergleich: 1964 waren es noch 15 Millionen Tonnen.

Je nach Schätzung finden 4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen Kunststoff – also fast so viel wie vor 50 Jahren überhaupt hergestellt wurde – den Weg ins Meer. Das mit verheerenden Folgen für die Umwelt.

Tiere wie Delfine, Vögel oder Schildkröten verhängen sich im Plastik und verenden qualvoll oder Fische fressen den auf seiner langen Reise ins Meer zu winzigen Partikeln kleingeschliffen Plastik.

Es ist bestimmt ein guter Ansatz, den Plastikgebrauch in der Hotellerie oder der Luftfahrt zu minimieren, gelöst ist das Problem damit aber noch lange nicht.

 

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Vertrauliche KPMG-Präsentation beweist: Revisionsfirma half Post, Gewinne zu «sichern»

Fri, 10/05/2018 - 08:45

BERN - Die Rolle der Revisionsfirma im Postauto-Fall hat schon im Frühsommer zu reden gegeben. BLICK liegt eine «streng vertrauliche» Präsentation vor, die kein gutes Licht auf KPMG wirft.

Die Revisionsgesellschaft KPMG hat die Post bei der Umstrukturierung von Postauto zur Sicherung der Gewinne im regionalen Personenverkehr beraten. Das belegt eine «streng vertrauliche» KPMG-Präsentation, die BLICK vorliegt. Postauto war aufgeflogen, jahrelang illegale Gewinne erzielt und versteckt zu haben. Für diesen Bschiss zahlt der Postkonzern 205 Millionen Franken an die öffentliche Hand zurück. 

In der Präsentation schildert KPMG das Problem, dass die Kontrollen durch das Bundesamt für Verkehr (BAV) und die Kantone verstärkt worden seien und die Prüfung des Preisüberwachers (PUE) das Thema «Gewinne im RVP» brisanter gemacht habe. 

KPMG macht sich mit Post gemein

Noch brisanter: In der Präsentation vom 29. Oktober 2013 macht sich KPMG gemein mit Postauto: «Was passiert, wenn wir nichts tun?», fragt der KPMG-Partner, der sie verfasst hat. Und er antwortet: «Bei einer möglichen Marktöffnung in der Schweiz ist Postauto nicht mehr marktfähig.» Die Gefahr, dass Postauto von der Post abgestossen werde, wachse.

Um das zu verhindern, hält KPMG als eines der «Detailziele» fest, es solle «keine direkte Abschöpfung durch Besteller», also Kantone und Gemeinden, geben. KPMG schlägt dem Postkonzern als «Lösungsansatz» eine Umstrukturierung von Postauto in mehrere Aktiengesellschaften und allenfalls mit einer Sub-Holding vor.

Auch dem heutigen Post-Verwaltungsrat sei die Präsentation seit Vorliegen des Untersuchungsberichts von Kellerhals Carrard (KC) bekannt, so die Post. «Sie ist eines von vielen Indizien dafür, dass sämtliche Kontrollmechanismen auf allen Führungsebenen eklatant versagt haben», schreibt Sprecherin Lea Wertheimer. Auch basierend auf dieser Erkenntnis habe man sämtliche personellen und operationellen Konsequenzen gezogen.

Wechsel der Revisionsstelle war Konsequenz des Berichts 

Eine Konsequenz des KC-Berichts sei, dass der Verwaltungsrat im Juni beschlossen hat, die Revisionsgesellschaft fürs Geschäftsjahr 2019 zu wechseln, schreibt Wertheimer.

«Das ist schon wieder ein Skandal!», schimpft SVP-Nationalrat Ulrich Giezendanner (64). Wenn eine Revisionsgesellschaft der Post Handlungsanleitungen gebe, wie sie die zu Unrecht erzielten Gewinne «verstecken kann, geht das zu weit». Das müsse politische Folgen haben «und das wird es auch, da können Sie mich beim Wort nehmen», so der Aargauer.

«Die Präsentation ist höchst brisant», findet auch SP-Nationalrat Thomas Hardegger (62). «Man muss unbedingt abklären, was genau die Rolle von KPMG war.» Ihm scheine, dass es hier eine unzulässige Verquickung von Beratertätigkeit und Rechnungsprüfung gegeben habe. «Wenn es tatsächlich eine Anleitung zum Gewinnverstecken gab, hat KPMG ihre Pflichten verletzt», hält er fest. CVP-Nationalrat Martin Candinas (38) meint ebenfalls: «Wenn das so stimmt, stellen sich gravierende Fragen zu dieser Revisionsstelle. Das muss untersucht werden.»

Revisionsaufsicht, Fedpol und Post haben KPMG im Visier

Die Revisionsaufsichtsbehörde (RAB) ist denn auch daran, Abklärungen zu KPMG in Bezug auf den Postauto-Bschiss zu machen. Dazu schreibt KPMG BLICK: Tatsächlich überprüfe die RAB, «ob wir im Rahmen unserer Arbeit die einschlägigen Standards eingehalten haben». Allfällige Erkenntnisse werde KPMG selbstverständlich in die laufende Weiterentwicklung des Qualitätssicherungssystems einfliessen lassen, verspricht man.

Die Schlussfolgerung, wonach KPMG «den Durchblick über die Buchungspraxis» von Postauto gehabt haben müsste, «entspricht nicht den Tatsachen», hält die Revisionsgesellschaft auf Anfrage fest. «Uns liegen keine Hinweise vor, dass KPMG-Mitarbeitende von unrechtmässigen Manipulationen in der subventionsrechtlichen Berichterstattung der vergangenen Jahre Kenntnis hatten.» Den Vorwurf, «wonach wir Vorschläge zur Verschleierung von unrechtmässig erzielten Gewinnen gemacht hätten, weisen wir entschieden zurück», betont KPMG.

Die KPMG-Präsentation, die nicht nur im KC-Bericht, sondern auch im Expertenbericht dazu erwähnt wird, vermittelt ein anderes Bild. Dennoch: Es gilt die Unschuldsvermutung. Das Bundesamt für Polizei (Fedpol) führt derzeit ein Verwaltungsstrafverfahren zum Bschiss durch. Und die Post prüft aktuell Organhaftungs- und Schadenersatzklagen gegen sämtliche involvierten Personen.

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Erster Trainingstag in Suzuka: Hamilton zertrümmert die Rivalen – Ferrari gestoppt

Fri, 10/05/2018 - 08:45

Der Regen blieb am Freitag in Japan der heissesten Formel-1-Strecke fern. Nur eine nasse Piste könnte am Samstag in der Qualifikation (TV live, 8 Uhr MESZ) vielleicht eine erste Startreihe Hamilton/Bottas verhindern. Und Ferrari muss aufpassen, dass sie nicht von Red Bull-Renault genervt werden.

Bereits in den ersten 90 Trainingsminuten zeigte Hamilton, wer der Chef in der Formel 1 ist. Der WM-Leader nahm Teamkollege Bottas fast eine halbe Sekunde ab. Ricciardo lag im Red Bull-Renault 0,6 Sekunden zurück – und die beiden Ferrari in der neuen Marlboro-Lackierung verloren fast eine Sekunde.

Das Logo MW bedeutet «Mission Winnow» und ist eine geschickte Verfälschung des alten Logos, ohne dafür belangt werden zu können. Was die Kampagne wirklich will, ist weiter unklar. «Es geht um eine bessere zigarettenfreie Zukunft», erklären die Manager von Philip Morris. Dieser US-Tabakkonzern ist schon mehr als 40 Jahre bei Ferrari.

Natürlich wurde für das «Winnow» sofort eine Erklärung gefunden: Win now als Aufforderung, dass Ferrari jetzt endlich wieder gewinnen sollte.

Stoppte die FIA Ferrari?

Doch der Ferrari ist einfach nicht mehr schnell genug. Was in Spielberg bis Monza als eine unheimliche Entwicklung aussah, ist vorbei. Die Fragen: Wo kam plötzlich die Leistung her, und wo ist sie hin? Die brutale Beschleunigung auf den Geraden (mit der erlaubten Zusatzleistung von 163 PS dank der Batterie) machte die Konkurrenz stutzig.

Man sprach von unerlaubten Sensoren und einer zweiten Batterie. BLICK-Technikmitarbeiter Mike Hammer: «Die Sache ist so kompliziert, dass sie kaum jemand versteht!»

Einige Teams rannten natürlich zur FIA und forderten mehr Kontrolle des Ferrari. Der Weltverband hat offenbar reagiert, gibt aber keine Details bekannt. Und so geistern eben weiter die Spekulationen durchs Fahrerlager. Die Wahrheit wird man wohl nie erfahren.

 

Hamilton: «Eine geile Strecke!»

Was am ersten Tag in Japan am meisten schockte: Hamilton fuhr stets eine weichere Mischung als die Konkurrenz. «Dieses Auto macht einfach nur Spass. Wie die Rennstrecke hier. Eine richtig geile Piste. Da fühl ich mich wieder wohl!»

Klar, vor einer Woche in Sotschi lag der Brite trotz des geschenkten Sieges mit der Strecke dauernd im Clinch. Bottas: «Ich würde Lewis wieder vorbei lassen, wenn es das Team verlangt! Das heisst aber nicht, dass ich kein Racer bin!»

Wann ist die WM-Krönung?

Über die Titelfrage wird vor Japan, USA, Mexiko, Brasilien und Abu Dhabi kaum noch gross diskutiert. 50 Punkte Vorsprung – da muss Vettel im Ferrari kapitulieren. Genau wie die roten Fans. Auch wenn der Deutsche weiter auf Zweckoptimismus macht. Doch nur noch Defekte und Crashes können Hamilton den fünften WM-Titel rauben.

Die Mathematik lässt viele Spielereien zu: Sollte Vettel fünfmal gewinnen und Hamilton fünfmal Dritter werden, dann wäre das Duo punktgleich und Vettel mit 10:8-Siegen Champion. Wer auf diesen Fall wettet, könnte mit 1000 Franken Einsatz bei den englischen Buchmachern locker eine Million gewinnen!

Übrigens haben Vettel und Hamilton je viermal den GP Japan gewonnen. Vettel viermal mit Red Bull-Renault in Suzuka. Hamilton dreimal auf Mercedes in Suzuka und 2007 auf McLaren-Mercedes in Fuji.

Vor einem Jahr siegte Hamilton (vor Verstappen und Ricciardo) – und Vettel schied bereits nach fünf Runden mit Fehlzündungen aus.

 

Bottas zweimal 0,4 zurück

Am Nachmittag legte Hamilton mit dem Soft-Gummi vor – 1:28,911. Und wie antwortete Vettel mit der Supersoft-Mischung? Mit 1:29,050 kam er noch annähernd an die Zeit von Lewis. Dann machte sich Hamilton für seine zweite Quali-Runde bereit – 1:28,217.

Vettel musste seinen zweiten Versuch abbrechen. Und nur noch Mercedes-Partner und Sotschi-Pole-Mann Bottas konnte etwas mithalten. Doch der Abstand blieb der gleiche wie im ersten Training.

Wieder eine Sauber-Gala?

Bei Alfa Sauber ist man nach der Galavorstellung in Sotschi (7. Leclerc) für weitere Überraschungen bereit. Chef Vasseur schwärmt noch immer: «In Russland waren wir hinter den sechs Topautos das beste Team und wurden als einzig nicht überrundet!» Nun, am Morgen lagen Leclerc und Ericsson auf den Plätzen 9 und 10. Nur durch 0,144 Sekunden getrennt.

In den zweiten 90 Minuten fightete sich der zukünftige Ersatzpilot Marcus Ericsson auf den guten 9. Platz – Leclerc wurde 14. Und lag 0,4 hinter dem Schweden. «Es war ein guter Freitag. Es ist schön wieder in Suzuka zu sein, denn die Rennstrecke hier habe ich am liebsten. Das Auto hat sich heute gut angefühlt und allgemein waren beide Trainingseinheiten positiv. Wir scheinen recht konkurrenzfähig zu sein und haben eine gute Basis, auf der wir das restliche Wochenende aufbauen können», sagt der Schwede.

Auch Charles Leclerc zeigt sich zufrieden: «Der Tag war in Ordnung. Während FP1 für mich positiv war, war FP2 für Marcus positiv. Dies zeigt uns, dass unser Auto hier konkurrenzfähig sein kann und recht stark ist. Es ist schade, dass die zweite Trainingseinheit für mich nicht so glatt lief. Am Anfang von FP2 hatten wir ein kleines mechanisches Problem und danach recht viel Verkehr vor uns. Wir arbeiten nun daran, bis morgen einen weiteren Schritt nach vorne zu machen, wie wir es sonst auch von Freitag auf Samstag tun. Die Strecke selbst ist sehr interessant und fordernd und ich habe es genossen zum ersten Mal hier zu fahren. Hier geht es vor allem um das Timing und den Rhythmus und ich freue mich darauf, morgen wieder im Auto zu sein und um gute Resultate zu kämpfen.»

Für den Monegassen ist es vier Jahre nach dem Horror-Crash seines Freundes Jules Bianchi im Marussia vielleicht mental das schwerste Rennen. Leclerc fährt mit einem kleinen JB17 auf seinem Helm. An der Unfallstelle erinnert ein frischer Blumenstrauss an die Tragödie vom 5. Oktober 2014.

Kimi mehrmals in Hinwil

Übrigens besucht der zukünftige Sauber-Pilot Kimi Räikkönen (wird in zwölf Tagen 39) seit Monza regelmässig die Sauber-Fabrik in Hinwil. Eine Sitzprobe hat er längst gemacht, da er vielleicht nach dem Finale in Abu Dhabi schon bei den zweitägigen Nach-Tests mitmachen darf. Vor fünf Tagen hat der Ferrari-Weltmeister von 2007 schon zum 200. Mal gepunktet. In 286 Rennen…

Buemi wieder Ersatzfahrer

Der Waadtländer Sebastién Buemi (29) reiste nach Singapur jetzt auch nach Japan, um dort die Rolle des Ersatzfahrers bei Red Bull und Toro Rosso zu übernehmen: «Wenn sich Verstappen oder Ricciardo verletzen sollten, wird man Gasly ins A-Team holen und ich würde neben Hartley bei Toro Rosso fahren.»

Buemi tritt nicht die Reise nach Europa an, denn nächste Woche fährt er mit Alonso und Nakajima in Fuji mit Toyota das Sechs-Stunden-Rennen und versucht vorzeitig mit dem Spanier und dem Japaner Weltmeister zu werden. Das neuste Gerücht: McLaren-Pilot Alonso wird nach seinem Formel-1-Rücktritt einige Gaststarts in der Formel E absolvieren und dort wieder auf Buemi treffen.

 

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Hunzikers Mutter zur Sekten-Vergangenheit: Sie wollte Michelle mit dem Baseball-Schläger befreien

Fri, 10/05/2018 - 08:41

Jahrelang steckte Michelle Hunziker (41) in den Fängen einer Sekte. Nach 14 Jahren spricht die Moderatorin erstmals öffentlich mit ihrer Mutter Ineke über ihre schwierige Zeit von damals.

Jetzt spricht die Mutter über die Sektenvergangenheit von Michelle Hunziker (41). «Es war eine fürchterliche Zeit», so Ineke Hunziker im Doppel-Interview im Magazin «Bunte». 14 Jahre sind vergangen, seit sich die Entertainerin befreien konnte, die schwierigen Erlebnisse hat sie jetzt im Buch «Ein scheinbar perfektes Leben» verarbeitet. «Michelle hat mir als Erstes das Manuskript gegeben», erzählt Ineke. «Zwei Tage und Nächte habe ich nur gelesen und geweint.»

Michelle entfernte sich immer mehr von der Familie

Denn vieles hatte Michelle ihrer Mutter bis dahin nicht erzählt. Sie hätte es psychisch nicht verkraftet, über ihre Horrorzeit unter Sektenführerin Giulia Berghella (65) zu sprechen. «Die Hexe», wie sie von der Presse genannt wurde, entfremdetet Michelle ihrer Familie: «Sie nannte Eros den Antichrist. Die Anrufe meiner Mutter verheimlichte sie», sagt die Moderatorin. «Es war so einfach, mich reinzulegen. Es ist die Strategie von Sekten, dich zu isolieren. Tröpfchen für Tröpfchen vergiften sie das Verhältnis zu deinen Liebsten.» 

Ineke musste ohnmächtig mit ansehen, wie sich ihre Tochter von ihr entfernte. Einmal habe sie sich sogar mit einem Baseballschläger bewaffnet auf den Weg gemacht, um «diese böse Frau zusammenzuschlagen», so Ineke weiter. Gemeint ist damit die Sektenführerin, die Michelle im Buch nur «Clelia» nennt.

Ineke Hunziker redete sich ein, dass Tochter Michelle tot sei

Der Konflikt eskalierte als Michelle ihrer Mutter den Umgang mit der «geliebten Enkeltochter Aurora» (21) verbieten wollte. Ineke ging an die Öffentlichkeit und vor Gericht, weil sie hoffte, dass ihre Tochter dadurch endlich aufwachen würde. Da bewirkte sie jedoch genau das Gegenteil, und Ineke litt schrecklich: «Irgendwann war ich so verzweifelt, dass ich mir einredete, Michelle sei tot. Das war aber noch grausamer.» 

Die Kehrtwende brachte Aurora, Michelle wird die Worte ihrer Tochter nie vergessen: «Ich will meine strahlende Mami zurück.» Das war der Anfang vom Ende, Michelle sagte sich von der Sekte los. «Ich bin wiedergeboren worden. Ich habe unglaubliches Glück.» Das hat sie mit ihrem Mann Tomaso Trussardi (35) gefunden, das Paar hat zwei Töchter – Sole (4) und Celeste (3) – und wünscht sich noch einen Sohn. Grossmutter Ineke ist ein wichtiger Teil der Familie. (rik)

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Nino mit Assist bei 1:4-Pleite: Niederreiter skort ersten Schweizer Punkt der Saison

Fri, 10/05/2018 - 07:23

Endlich! Die Banden krachen, die Netze zappeln wieder – die NHL ist zurück! Hier gibts die ganze Saison 2018/19 im Überblick.

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USA: Kavanaugh wirbt in Zeitung für Kandidatur

Fri, 10/05/2018 - 03:40

Washington – Der umstrittene US-Jurist Brett Kavanaugh hat in einem höchst ungewöhnlichen Vorgehen in der US-Zeitung «Wall Street Journal» für seine Kandidatur für den Supreme Court geworben. «Ich bin ein unabhängiger, unparteiischer Richter», schrieb Kavanaugh.

In dem Artikel verteidigte der von US-Präsident Donald Trump nominierte Kandidat sein Verhalten bei einer Senatsanhörung, in der er zu Vorwürfen sexueller Angriffe gegen Frauen befragt worden war.

«Meine Aussage bei der Anhörung war kraftvoll und leidenschaftlich, weil ich die Vorwürfe gegen mich kraftvoll und leidenschaftlich zurückgewiesen habe», schrieb Kavanaugh dazu. «Ich entscheide Fälle nicht auf Grundlage von persönlichen oder politischen Vorlieben.»

Bei der Anhörung hatte Kavanaugh die Vorwürfe gegen ihn als politisch motiviert bezeichnet, der «Linken» eine Blockadehaltung gegen ihn vorgeworfen und von einem «Zirkus» gesprochen. Mehr als 650 Jura-Professoren unterschrieben daraufhin einen Brief an den Senat, in dem sie schrieben, Kavanaugh habe bei der Anhörung nicht die für den Supreme Court notwendige «Unparteilichkeit» und das angemessene «juristische Temperament» gezeigt.

Kavanaughs Kandidatur für das Amt eines Obersten Richters auf Lebenszeit ist höchst umstrittenen. Mehrere Frauen werfen dem konservativen Juristen sexuelle Übergriffe während dessen High-School- und Studienzeit vor. Er bestreitet die Vorwürfe vehement.

Am Donnerstag demonstrierten tausende Menschen in Washington gegen ein Ernennung Kavanaughs. Bei Protesten wurden die Schauspielerin Amy Schumer und das Model Emily Ratajkowski festgenommen. Das zeigten unter anderem Aufnahmen des Senders NBC. Insgesamt nahm die Polizei demnach 302 Menschen fest. Ihnen wurde vorgeworfen, innerhalb eines Senats-Bürogebäudes illegal demonstriert zu haben.

Die Demonstranten hielten Schilder mit Aufschriften wie «Kava-Nope» (übersetzt etwa: Kava-Nö) oder «Glaubt den Überlebenden» in die Höhe.

Der US-Senat könnte die Ernennung des 53-Jährigen am Samstag bei einer Schlussabstimmung bestätigen. Die republikanischen Senatoren sehen Kavanaugh durch einen Bericht der US-Bundespolizei FBI zu den Vorwürfen sexueller Gewalt entlastet.

Zwei Senatoren, die sich noch nicht positioniert haben, reagierten positiv auf den FBI-Bericht. Susan Collins sagte, der Bericht scheine gründlich zu sein. Jeff Flakes sagte, er könne keine weiteren Beweise gegen Kavanaugh ausmachen. Allerdings habe er den Bericht auch noch nicht zu Ende gelesen.

Keiner der beiden kündigte allerdings explizit an, Kavanaugh zu unterstützen. Von einer weiteren unentschiedenen Senatorin, Lisa Murkowski, verlautete nichts über ihre Ansichten über den Bericht.

Trumps Republikaner kontrollieren den Senat nur mit einer dünnen Mehrheit von 51 zu 49 Stimmen. Wenn alle Demokraten gegen Kavanaugh abstimmen, kann sich Trump höchstens einen Abweichler bei den Republikanern leisten. Für Freitagfrüh ist eine Vorabstimmung angesetzt. Damit würde die Debatte in der Kammer geschlossen und der Senat könnte am Samstag endgültig abstimmen.

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Comedy-Star Michael «Bully» Herbig (50): «Ich wollte meinen Film nicht kaputt machen»

Fri, 10/05/2018 - 02:34

ZÜRICH - Fertig lustig! Comedy-Star Michael «Bully» Herbig (50) erklärt, weshalb er auch gerne ernste Filme dreht.

Er brachte Millionen zum Lachen! Michael «Bully» Herbig (50) gehört zu den erfolgreichsten Filmemachern Deutschlands. Jetzt zeigt er sich erstmals von seiner ernsten Seite. 

BLICK: Man kennt Sie aus Komödien wie «Der Schuh des Manitu». Nun haben Sie erstmals einen Thriller realisiert. Ist fertig lustig? 
Michael Herbig: Das stimmt so nicht ganz. Ich habe schon immer ein Doppelleben geführt. Mein Hobby ist die Schauspielerei und der Bully, den man vor der Kamera kennt, wird bestimmt mal wieder in einer Komödie spielen. Aber ich bin auch mit Leib und Seele Filmemacher, und als Regisseur habe ich im Moment unglaublich grosse Lust auf andere Genres.

Warum spielen Sie im Film nicht selber mit?
Weil ich den Film nicht kaputt machen wollte. Wenn da plötzlich der Bully auftauchen würde, wäre man sofort abgelenkt und jeder würde den ersten Gag erwarten. Wie gesagt, als Darsteller habe ich keinerlei Ambitionen, ins Dramafach zu wechseln. Wenn es ein gutes Drehbuch gibt, spiele ich gerne wieder in einer Komödie, aber ich muss nicht ständig mein Gesicht in die Kamera halten. 

Sie haben Parodien auf Western, Star Trek oder Wickie gedreht. Das klingt nach Verwirklichung von Bubenträumen?
In gewisser Weise ja. Unter dem Deckmantel der Komödie konnte ich alle möglichen Genres ausprobieren. Als Junge habe ich aber immer für Thriller geschwärmt. Am liebsten mochte ich Alfred Hitchcock oder Streifen wie «Der weisse Hai». Es gibt aber ein paar gute Gründe, warum ich erst jetzt meinen ersten Thriller inszeniert habe. Vor 20 Jahren hätte ich einen Film wie «Ballon» nicht machen können. Das braucht eine gewisse Lebenserfahrung. Heute bin ich selber Vater und kann besser nachvollziehen, wie sich die Menschen in dieser Situation gefühlt haben. 

In «Ballon» erzählen Sie die wahre Geschichte einer Flucht aus der DDR. Würden Sie mit ihrem Sohn auch in einen Ballon steigen, um ihm ein besseres Leben zu ermöglichen? 
Darüber macht man sich natürlich Gedanken, auch wenn diese Frage sehr hypothetisch ist. Ich habe ja nicht in diesem System gelebt. Aber durch die Arbeit an dem Film über die letzten sechs bis sieben Jahren und die Gespräche mit den betroffenen Familien hat der Begriff Freiheit eine andere Bedeutung für mich bekommen. Wir halten Freiheit für eine Selbstverständlichkeit. Das ist sie aber nicht. Ich denke schon, dass ich versucht hätte zu fliehen. Ob ich allerdings mit meinem Sohn in eine Ballongondel gestiegen wäre, wage ich zu bezweifeln.

Ihr Sohn ist acht, träumt er auch vom Filmemachen, so wie Sie damals? 
Nein, das interessiert ihn nicht so besonders. Er kommt manchmal mit ans Set, und das findet er spannend. Hin und wieder kann ich ihn auch überreden, mit mir ins Kino zu gehen. «Wickie und die starken Männer» war der erste Film von mir, den er gesehen hat. «Der Schuh des Manitu» hat er im Fernsehen geschaut, aber ich glaub auch nur, weil er dafür länger aufbleiben durfte. 

Sie sind 50 geworden, was verändert sich da? 
Meine Geburtstage waren immer sehr entspannt. Vor allem, weil ich am selben Tag Geburtstag habe wie meine Mutter. Ab einem gewissen Alter stand deshalb eher sie im Mittelpunkt. Mit 40 kam ich so langsam ins Grübeln, vielleicht auch, weil es nicht mehr zu übersehen war, dass ich nicht mehr zu den jungen Anarchisten gehörte. 

Wie haben Sie gefeiert? 
Zuerst wollte ich eine Riesenparty schmeissen. Aber schon das Nachdenken darüber ging mir so auf den Zeiger, dass ich es gelassen habe. Ich habe mir dann einfach eine Tischtennisplatte gewünscht und vier Freunde plus Ehefrauen eingeladen. Das wurde eine grossartige Party. Selbstverständlich war meine Mutter auch dabei, für einen Rundlauf hat es aber nicht mehr ganz gereicht. 50 ist ein tolles Alter. Irgendwie fühle ich mich entspannter. 

Sie haben mit fünf Filmen innert zehn Jahren 30 Millionen Zuschauer ins Kino gebracht. Was ist Ihr Erfolgsrezept?
Mich macht der Erfolg in gewisser Weise demütig, ich bin wohl auf der Sonnenseite geboren. Vielleicht hatte ich auch das Glück, die Chancen einfach erkannt zu haben. Alles, was ich gemacht habe, kam von Herzen.

Humor oder Thriller, was ist schwieriger?
Man kann alles machen, man darf die Leute nur nicht langweilen. Das gilt für jedes Genre. Es geht immer um das richtige Timing. Und ein Thriller hat einfach ein anderes Timing als eine Komödie. 

Sie zeigten «Ballon» am Zurich Film Festival. Wie ist Ihr Bezug zur Schweiz? 
Mir gefällt der Schweizer Humor, er ist etwas stiller und trockener. Als wir mit «(T)Raumschiff Surprise» hier Premiere feierten, wurden wir mit den Filmrollen an der Grenze kontrolliert. Damals waren die noch in verplombten Büchsen. Der Zollbeamte bestand darauf, dass wir sie öffnen. Als wir sagten, dass das nicht geht und wir doch Freude in sein Land bringen, meinte er nur stoisch: «Wir haben genug Freude hier.» Grossartig! Auch die Premiere war speziell, der Saal war voll, aber es gab kaum Lacher. Wir dachten, dass die Pointen hier nicht funktionieren. Aber bei der anschliessenden Autogramm-Stunde zeigten sich alle begeistert. Wahrscheinlich amüsieren sich die Schweizer einfach ein bisschen leiser.

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Was die Schweizer alles glauben: Die Wahrheit übers Lügen

Fri, 10/05/2018 - 02:34

Wie halten es die Menschen in der Schweiz eigentlich mit der Wahrheit? Eine neue Umfrage zeigt, was Schweizer alles glauben – und warum.

Die Forschungsstelle Sotomo hat fast 9000 erwachsene Schweizer über ihr Verhältnis zu Lug und Trug befragt. Theoretisch zeigten sich die Befragten dabei als wahre Wahrheitsengel. Eine Welt ohne Lüge ist für 57 Prozent das Ideal. 60 Prozent sind überzeugt, dass es die eine, echte Wahrheit gibt. Glauben und Religion haben dabei aber nur für fünf Prozent einen Wahrheitsgehalt.

Mehr als die Hälfte vertraut auf die Wahrheit der Naturgesetze. Dass die Erde eine Scheibe sei – das glauben laut Studie 2018 wirklich nur noch ein paar Versprengte. Dagegen scheinen die Fakten über den Klimawandel klar. Nur neun Prozent meinen, er sei nicht menschengemacht. 

Die Mondlandung nur inszeniert?

Die Wahrheiten sind aber so verschieden wie die Menschen. Stichwort: Verschwörungstheorien. Sie blühen. Satte 23 Prozent halten für wahr, dass der Einsturz der Türme bei 9/11 durch eine gezielte Sprengung erfolgte. Vor allem für Jüngere ist diese These plausibel – laut Studie für fast 40 Prozent der 18- bis 35-Jährigen. Bei den über 55-Jährigen leben bloss zwölf Prozent in diesem Wahn. Elf Prozent halten es andererseits für wahr, dass die Mondlandung eine Inszenierung gewesen sei.

Im Privatleben pflegen die Schweizer einen pragmatischen Umgang mit der Wahrheit. Lügen tun sie zwar hin und wieder, aber ungern, vor allem gegenüber dem Partner und den eigenen Kindern. Die wenigsten Skrupel haben die Flunkerer Unbekannten gegenüber – und gegenüber den Eltern, vor allem dem Vater. Vielleicht, weil der besonders unangenehm wird, wenn man eine Schuld beichtet?

Ein Volk von Schwindlern

Doch wenn die Lüge einen Vorteil bringt, dann wird die Wahrheit trotz moralischer Bedenken fleissig zurechtgebogen. Fast alle Befragten, neun von zehn, sehen sich immer wieder zu Notlügen «gezwungen». Stark verbreitet ist das Schummeln bei privaten Einladungen und Verpflichtungen. Man will nicht an Omas 90. Geburtstag? Schiebt man Halsweh vor. Man hat keinen Bock auf Arbeit? Sagt man halt, man müsse zum Arzt.

Männern fällt das Lügen etwas leichter als Frauen, und die Herren sagen häufiger die Unwahrheit gegenüber Behörden – vielleicht beim Steueramt? – sowie beim Thema häusliche Treue. Insgesamt 56 Prozent der Schweizer und Schweizerinnen tischen ihren Partnern über amouröse Verfehlungen nicht die ganze Wahrheit auf («ist doch nur ein harmloser Kollege»). Wobei zu sagen ist, dass 44 Prozent es auch gar nicht so genau wissen wollen und lieber nach dem Motto leben: «Was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss.» 

Was der Chef von mir denkt, will ich nicht wissen

Überhaupt ist die echte, wahre Wahrheit in vielen Bereichen gar nicht gefragt. Was der Chef wirklich von ihnen hält, wollen nur 50 Prozent wissen. Auch die Meinung des sozialen Umfelds über die eigene Person wissen 40 Prozent lieber nicht so genau – interessant in Zeiten grassierender Selbstdarstellung in den sozialen Medien.

Die Wahrheit über die Befindlichkeit der Arbeitskollegen ist den meisten erst recht schnurzegal. Gerade mal 25 Prozent interessiert die Wahrheit über den Gemütszustand der anderen Leute im Büro, und die Frage: «Wie gehts dir?» ist meistenteils eine Floskel. Die nackte Wahrheit wollen die Schweizer nur über ihren Gesundheitszustand wissen. Fast 80 Prozent fordern, dass der Arzt ihnen nichts vormacht – auch wenn die Diagnose verheerend ist.

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Leclerc besuchte Bianchis Unfallstelle: Ferrari mit neuer Lackierung auf «Mission Winnow»

Fri, 10/05/2018 - 02:33

Ferrari taucht in Japan mit neu lackierten Boliden auf – vom Tabakriesen Philip Morris. Das Motto: Winnow – gewinn jetzt!

Die japanischen Fans sind schon heiss. Auf Ferrari und dessen blonde Stars Räikkönen und Vettel. Die roten Boliden tauchten mit einer neuen Lackierung vom Tabakriesen Philip Morris auf. Neues Motto der Amis: Mission Winnow.

Seit über 40 Jahren sponsert Marlboro oder eben Philip Morris die Italiener. Die Tabakwerbung ist längst verboten. Mit den Buchstaben MW für Mission Winnow (steht auf dem Heckflügel) will man die Firma in eine neue Zukunft bringen. Oder ein Umdenken in der Konzernphilosophie symbolisieren.

Mission Winnow – so kam gestern im Fahrerlager mit Win now (gewinn jetzt) gleich eine neue Bedeutung für die seit drei Rennen sieglosen Boliden auf: Gewinnt endlich wieder! Aber es dürfte Vettel bei 50 Punkten Rückstand auf den Silberpfeil von Hamilton in fünf WM-Läufen kaum mehr gelingen.

 

Der WM-Leader blickt in Suzuka gerne an den Himmel. Schwarze Wolken, Regen. Aber für den Briten leider nur bis Sonntag (TV live ab 7.10 Uhr MEZ). Denn in den letzten neun Rennen, bei denen es teilweise nass war, gewann jedes Mal der Mercedes-Star: «Diese Qualität lernt man im Kartsport!»

Auch nach oben blickte am Mittwoch Sauber-Pilot Charles Leclerc. Bei seinem ersten Besuch in Suzuka ging er ganz allein an die Unfallstelle von Jules Bianchi. Heute jährt sich der Horror-Crash von 2014 bereits zum vierten Mal. «Ein sehr emotionaler Moment. Jules war stets ein Teil unserer Familie.»

 

Der Monegasse trägt ab heute keinen Spezialhelm, der ihn an Jules erinnert. Leclerc: «Jeder Fahrer darf im Jahr ja nur noch einmal das Helmdesign ändern. Das tat ich 2018 bereits für meinen toten Vater.» Hervé (54) starb im Juni 2017.

Ein Jahr später verlor der zukünftige Ferrari-Pilot Leclerc auch noch seine Oma. «Das hat mich alles mental gestärkt!»

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Antonija Viscek (66) gewann eine Million: «Ich hatte mit einer Million schon genug Ärger»

Fri, 10/05/2018 - 02:32

GERLAFINGEN SO - Es ist der Traum von vielen: Einmal im Leben eine Million gewinnen. Am Dienstag gewann ein Glücklicher in der Nordwestschweiz 184 Millionen. Was danach passieren kann, hat BLICK von der Happy-Day-Millionärin Antonija Viscek (66) erfahren.

Am Dienstag gewann ein Glücklicher die wahnwitzige Summe von 184 Millionen Franken bei Euro Millions. Bekannt ist nur: Der Schein wurde in der Nordwestschweiz abgegeben. Ob von einer Frau oder einem Mann, ist unbekannt. Denn Swisslos schützt den Glückspilz. Rät ihm gar, nicht in die Zentrale nach Basel zu kommen. Ansonsten könnte er auffliegen (BLICK berichtete).

Anders halten es TV-Sender bei Liveshows. Wenn dort jemand Millionär wird, kennt ihn sofort das ganze Land: genau wie Antonija Viscek (66). Die pensionierte Übersetzerin aus Gerlafingen SO hat am 15. Oktober 2016 in «Happy Day» von SRF eine Million Franken gewonnen.

Wünsche wurden erfüllt

Wie hat sich ihr Leben nach dem Geldsegen verändert? BLICK hat sie besucht. «Kommen Sie herein», sagt Antonija Viscek freundlich. Viel hat sich in ihrem Haus, in dem sie immer noch mit ihrem Ehemann Franc (61) lebt, nicht verändert – obwohl sie es eigentlich nach dem Gewinn sanieren wollte.

Das slowenisch-schweizerische Paar hat sich dafür andere Wünsche erfüllt. Antonija Viscek erinnert sich: «Ich bin endlich wieder mal zum Coiffeur. Und wir haben unseren Leasing-Mercedes gegen einen Mercedes-Jahreswagen eingetauscht.»

Zudem hätten sie Reisen ins Ausland unternommen, Steuer- und Hypothekar-Schulden abbezahlt sowie ihren beiden Kindern (42 und 46) «einen Batzen» gegeben. Auch dem Nachbarn (74), dem Kuhglocken geklaut wurden, schenkten sie ein neues Exemplar. Schöne Nebenwirkung der Million: «Im Grossen und Ganzen hatten wir weniger Sorgen.»

Bettelbriefe, Hausbesuche, Anrufe

Aber: Der Gewinn hatte auch Schattenseiten. «Wir haben viele Anrufe erhalten, mussten unser Festnetztelefon abschalten und unsere Handynummern wechseln», so Antonija Viscek. Auch Bettelbriefe flatterten immer wieder ins Haus: «Wir mussten unser Postfach wechseln und den Briefkasten zukleben.»

Noch schlimmer: Regelmässig seien fremde Leute vor dem Haus aufgetaucht. Antonija Viscek dazu: «Wir mussten einen Sicherheitsdienst organisieren.» Noch heute hat es Warntafeln an ihrem Zaun. Der Trubel habe sich mit der Zeit gelegt. Dennoch: «Es gab viele Neider. Bis heute.»

Wie viel ist von der Million noch da? «Nach den Ausgaben ging ja fast die Hälfte für Steuern weg. Heute haben wir noch etwa einen Viertel.» Das reiche bis zur Pensionierung ihres Mannes, der noch als technischer Beschichter arbeitet. Ihr Eheglück habe sich nach 25 Jahren aber nicht verändert.

Freude an kleinen Gesten

Neidisch auf den 184-Millionen-Gewinner ist die Rentnerin nicht. «Ich hatte mit einer Million schon genug Ärger. Ich möchte nicht nochmals so eine turbulente Zeit erleben.»

Ist sie heute denn nicht glücklicher? «Ich war vorher schon zufrieden. Ich bin geblieben, wie ich bin.» Das rät sie auch zukünftigen Glückspilzen: «Am Boden bleiben und Gutes tun.» Wie sie selber. «Heute kann ich Francesca, einer armen Frau, manchmal zehn Franken geben», so Antonija Viscek. «Das macht glücklich, die kleinen Gesten im Leben.»

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Asylunterkünfte werden geschlossen: Schweizer verlieren Jobs, weil weniger Migranten kommen

Fri, 10/05/2018 - 02:32

Die Freude über die sinkenden Flüchtlingszahlen ist nicht bei allen gleich gross. Private, die von den Behörden mit dem Betrieb der Unterkünfte beauftragt wurden, müssen den Gürtel enger schnallen.

Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise mussten vor drei Jahren in der ganzen Schweiz innert kürzester Frist neue Asylzentren eröffnet werden. Damals wurden fast 40'000 Asylgesuche gestellt.

Die Zeiten haben sich drastisch geändert: Seither sind die Asylanträge deutlich rückläufig. Für 2018 rechnet der Bund nur noch mit 16'500 Gesuchen. Die Zahl der Personen, die sich noch im Asylprozess befinden, sinkt ebenfalls. Der Ansturm ist vorbei.

Betreibern schmelzen die Einnahmen weg

Was für die öffentliche Hand gute Nachrichten sind – Bund, Kanton und Gemeinden können Millionen sparen – bereitet den privaten Betreibern von den Asylunterkünften Kopfzerbrechen. Ihnen schmelzen jetzt die Einnahmen weg.

Einer der grössten Player in diesem Feld ist die Schweizer Firma ORS Service AG. Sie betreibt im Auftrag von Bund, mehreren Kantonen und etlichen Gemeinden in der ganzen Schweiz Asylunterkünfte. Auch in Österreich hat die Firma Mandate. Dort musste die ORS Anfang Oktober bereits die Schliessung von sieben der insgesamt zwanzig von ihr betreuten Bundeseinrichtungen hinnehmen.

ORS musste 19 Unterkünfte schliessen

In der Schweiz läuft es nicht viel besser. Seit 2017 musste das Unternehmen in der ganzen Schweiz 19 Asylunterkünfte schliessen. Rund 200 Vollzeitstellen wurden deswegen abgebaut. Nur knapp die Hälfte der Entlassenen konnte innerhalb der Firma weiterbeschäftigt werden.

Als Reaktion versucht die ORS nun ihre Geschäftsfelder zu erweitern. Einerseits will man in neue Märkte ausserhalb des deutschen Sprachraums expandieren, beispielsweise nach Italien. Andererseits soll das Betreuungsangebot für die Asylsuchenden ausgebaut werden.

Auch bei der Caritas, die im Auftrag der Kantone Schwyz und Freiburg mehrere Unterkünfte betreibt, hat man die rückläufigen Zahlen bemerkt. Man versuche aber, den Rückgang so gut wie möglich aufzufangen, heisst es auf Anfrage. Bisher kam das Hilfswerk ohne Entlassungen aus, frei gewordene Stellen würden aber nicht mehr besetzt.

Heilsarmee musste 160 Leute entlassen

Besonders stark leidet die Flüchtlingshilfe der Heilsarmee unter den tiefen Zahlen. Auf dem Höhepunkt der Krise betreute sie in 21 Zentren über 2000 Menschen für den Kanton Bern. «Mittlerweile mussten wir aber stark reduzieren», sagt Sprecherin Gertrud von Siebenthal. «Im Moment führen wir nur noch zehn Unterkünfte mit rund 900 Asylbewerbern. Weil die Behörden nur pro belegtem Bett bezahlen, sind die Einnahmen entsprechend gesunken.

Das hatte auch Auswirkungen auf die Beschäftigtenzahl. «Wir mussten bereits rund 160 Personen entlassen», sagt von Siebenthal. Jetzt seien noch etwas mehr als 220 Personen in den Zentren angestellt. «Das Aufbauen von Kapazitäten ist immer angenehmer als der Abbau», bedauert sie. Das gehöre aber im Asylbereich zum Geschäft. «Es gibt immer wieder grosse Schwankungen bei den Zahlen.»

Fluchtroute hat sich gen Westen verschoben

Dass in der Schweiz weit weniger Asylgesuche gestellt werden, als noch vor einigen Jahren, hat mehrere Gründe. Einerseits hat die EU die Balkanroute und die zentrale Mittelmeerroute von Afrika nach Italien abgeriegelt. Asylsuchende versuchen nun vermehrt, via Spanien nach Europa zu gelangen. Doch das ist weitaus schwieriger.

Zudem hat die Schweiz verschiedene Massnahmen getroffen, um Asylsuchende mit geringer Aussicht auf einen positiven Bescheid rasch wieder ins EU-Land zurückzuschaffen, in dem sie erstmals europäischen Boden berührt haben. Oder sie gleich ins Herkunftsland zurückzuführen.

So hat sich die Schweiz vom Zielland für Asylsuchende mehr und mehr zum Transitland entwickelt. Zum Beispiel für Eritreer, die wegen der verschärften Schweizer Bewilligungspraxis lieber in Nordeuropa ihr Glück suchen. Und wer von Italien her in die Schweiz einreisen wollte, um weiter im Norden einen Asylantrag zu stellen – in Deutschland oder Schweden – wird seit 2016 an der Schweizer Südgrenze abgewiesen.

Asylreform entlastet Kantone

Kommendes Jahr tritt zudem die grosse Asylreform von Justizministerin Simonetta Sommaruga (58) in Kraft. In grossen Asylzentren des Bundes sollen ab dann rund 60 Prozent aller Asylgesuche innert 140 Tagen rechtskräftig entschieden werden. Nur noch Personen, deren Asylgesuch vertiefte Abklärungen benötigen, werden überhaupt noch an die Kantone weiterverteilt.

Wie die «NZZ am Sonntag» einen Sprecher des Bundesamts für Migration (SEM) zitierte, gehen die Zahlen der Asylbewerber, die das SEM den Kantonen zuweist, schon heute zurück. So hat das SEM im August gerade mal 541 Personen den Kantonen zugewiesen. 92 davon nach Zürich und nach 15 Graubünden. Noch im Jahr 2015, als die Schweiz fast so hohe Asylzahlen verzeichnete wie beim Kosovokrieg 1999, wurden Zürich in einem einzigen Monat fast 1000 Asylbewerber zugewiesen.

Bei der nächsten Krise steigen die Zahlen wieder

Weil also schon jetzt nur noch wenige Asylbewerber auf Kantone und Gemeinden verteilt werden und weil wegen der Asylreform ohnehin nur noch 40 Prozent der Asylsuchenden in die Kantone weitergeleitet werden, macht es Sinn, in den Kantonen Anlagen zu schliessen.

Der Ausblick sei aber unsicher, meint Heilsarmee-Sprecherin von Siebenthal. «Im Moment sehen die Zahlen stabil aus.» Aber die Auswirkungen der Neustrukturierung des Asylwesens, die im Frühjahr 2019 in Kraft treten soll, könne man noch nicht abschätzen. «Und wenn irgendwo auf der Welt eine grosse Krise ausbricht, können die Zahlen sehr schnell wieder ansteigen.»

 

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Spiegel-Reporter Buschmann im Interview: Dieser Mann bringt Ronaldo in Bedrängnis

Fri, 10/05/2018 - 02:31

Spiegel-Reporter Rafael Buschmann (36) ist Mitglied eines Rechercheteams, das die Steuer-Tricks des Portugiesen enthüllte und nun mit der Frau sprach, die ihm Vergewaltigung vorwirft.

Herr Buschmann, Sie trafen Ronaldos mutmassliches Vergewaltigungsopfer Kathryn Mayorga zum Interview. Wie kam das Treffen zustande?
Rafael Buschmann: Wir arbeiten schon seit 2017 an der Geschichte. In den Football-Leaks-Dokumenten stiessen wir auf ein verstörendes Papier, in dem Kathryn Mayorga die mutmassliche Vergewaltigung durch Cristiano Ronaldo schilderte. Weiter gab es Dokumente, aus denen herauszulesen war, dass er 375'000 Dollar Schweigegeld an sie bezahlt hatte.

Wie gingen Sie vor?
Gemeinsam mit meiner Kollegin Antje Windmann flog ich nach Las Vegas. Dort wohnt die Frau, wir wollten mit ihr, ihrer Familie und ihrer ehemaligen Anwältin reden. Überall wurde uns die Tür vor der Nase zugeschlagen. Wir recherchierten weiter, unter anderem bei der Polizei, dem Krankenhaus, öffentlichen Ämtern, und merkten bald: Wir können unseren Dokumenten trauen.

Warum schrieb die Frau die Schilderung jener Nacht nieder?
Das war eine wichtige Bedingung ihrer Einigung mit Ronaldo. Kathryn Mayorga bestand im Zuge dieses sogenannten Schweigeabkommens darauf, dass ihr Brief Cristiano Ronaldo vorgelesen wird – er war bei den Vergleichsverhandlungen nicht vor Ort. Nach der aussergerichtlichen Einigung durfte sie weder mit Freunden noch mit Arbeitskollegen über die Nacht mit Cristiano Ronaldo reden, selbst Therapeuten gegenüber durfte sie seinen Namen nicht nennen. Auch dadurch, sagt sie, konnte sie vieles nie richtig verarbeiten.

Nun wechselte sie ihren Anwalt, der die Abmachung für nichtig hält und alles neu aufrollt – dadurch sprach die Frau nun bei Ihnen und Ihrer Journalistenkollegin Antje Windmann doch noch öffentlich. Was trafen Sie für einen Menschen an?Einen zutiefst traumatisierten Menschen. Wir interviewten sie in Las Vegas über drei Tage lang. Erst fragten wir sie nach ihren Sorgen, sie musste das Gespräch unter Tränen abbrechen, den Raum verlassen.

Welche Details haben Sie besonders schockiert?
Als Journalist muss man immer Distanz wahren. Am Schluss waren zwei Menschen in jenem Zimmer, und nur sie wissen, was wirklich passiert ist. Sie spricht von Vergewaltigung, er von einvernehmlichem Sex. Aber ja, wenn du die Schilderung hörst, geht dir das nah. Sie sagt, dass sie hilflos dalag, versuchte, ihre Vagina zu schützen, als er von hinten anal in sie eindrang. Die Schilderung dieses Schmerzes, ihrer Machtlosigkeit, das geht schon sehr nah. Darüber hinaus gibt es einige fragwürdige Dokumente, die uns auch nach Erscheinen des Artikels etwas ratlos zurücklassen.

Welche?
In einem Fragebogen von Ronaldos Anwälten, der kurz nach der vermeintlichen Tatnacht entstand, wird Ronaldo damit zitiert, dass Kathryn Mayorga ihn bat, aufzuhören. Sie sagte immer wieder Nein, so schreiben es Ronaldos Anwälte in dem Fragebogen. Zudem sei der Sex «auf die brutale Tour» abgelaufen. Ein ärztliches Gutachten, das nach jener Nacht angefertigt wurde, weist zudem anale Verletzungen aus.

Ronaldo spricht in jenem Protokoll von vaginalem Sex.
Er spricht nur von Sex. Und dass er von hinten in sie eingedrungen sei.

Warum hat Ronaldo diese Sätze zu seinen Anwälten gesagt?
Das ist nur eine Vermutung: Aber ich denke, seine Anwälte wollten wissen, was in der Nacht vorgefallen war, um ihn besser verteidigen zu können.

Glauben Sie dem mutmasslichen Opfer?
Als investigativer Journalist würde ich nie sagen, dass ich für eine Quelle meine Hand ins Feuer lege. Aber der Frage­bogen von Ronaldos Anwälten ist schon ein Indiz, das ihre Posi­tion stärkt.

Hat «der Spiegel» für diese Informationen bezahlt?Nein. Keinen Pfennig.

Die Polizei rollt die Ermittlungen wieder auf. Was sind die Beweggründe der Frau, die 375'000 Dollar annahm, alles an die Öffentlichkeit zu bringen?
Sie nennt vier Gründe: Ihr neuer Anwalt, der mehr Erfahrung auf jenem Gebiet hat als seine Vorgängerin. Er hält das Schweigeabkommen für ungültig. Dann die Me-Too-Debatte. Die Atmosphäre gegenüber Frauen, die mit Traumata, über die früher nicht gesprochen werden durfte, an die Öffentlichkeit gehen, ist anders als noch vor zehn Jahren. Und dann möchte sie sehen, ob sich noch weitere mutmassliche Opfer melden. Und sie will für sich selbst eine Form der Verarbeitung finden. Sie durfte über Jahre nicht über Ronaldo sprechen, sah ihn aber an jeder Ecke. Im Fernsehen, auf Plakatwänden, selbst im Italien-Urlaub, wo überall Jungs mit Ronaldo-Trikots rumliefen.

Warum hat Ronaldo 375'000 Dollar bezahlt, wenn er sich als unschuldig sieht?
In Amerika sind solche aussergerichtlichen Einigungen nicht unüblich. Bei Klagen musst du öffentlich über dein ganzes Sexualleben reden. Deshalb wählen viele reiche Mensch lieber den Ausweg einer solchen Einigung.

 

Das heisst auch: Jeder Prominente in Amerika, der Sex hat, lebt relativ gefährlich.
Der Sex ist nicht das Problem. Es geht um eine mutmassliche Vergewaltigung. Aber grundsätzlich: Prominente, die ein dunkles Geheimnis mit sich tragen, haben es in der Zeit von Handy-Kameras, den Panama Papers oder von Football Leaks nicht einfach, weil vieles an die Öffentlichkeit kommt.

Ronaldo sprach von «Fake News».
Das weise ich zurück. Das würde ja bedeuten, dass die Geschichte ausgedacht ist. Aber es gibt einschlägige Dokumente und nun auch ein mutmassliches Opfer, das spricht. Offen ist allerdings, ob der Sex einvernehmlich war oder es sich um eine Vergewaltigung handelte.

Sie enthüllten mit Ihrem Buch bereits, dass Ronaldo Steuern hinterzog.
Ja und auch da wies er die Vorwürfe eine sehr lange Zeit strikt zurück und präsentierte seinen Millionen Followern in den Sozialen Medien immer wieder seine eigene Welt. Diese Welt muss aber nicht zwingend etwas mit der Realität zu tun haben.

Hatten Sie schon mal direkt Kontakt zu ihm?
Seit über zwei Jahren versuchen wir über Anwälte, Medienberater, Klubs und viele andere Wege, an ihn heranzutreten. Aber alle unsere Gesprächswünsche wurden abgelehnt.

Werden Sie von Ronaldo-Fans bedroht?
Es kommen extrem viele Nachrichten und Beschimpfungen, das ist für unser ganzes Team unangenehm. Er hat eine grosse Fan-Gemeinde und viele können sich nicht vorstellen, dass er so etwas getan hat. Die vielen Anhänger waren übrigens auch eine Angst von Kathryn Mayorga, dass sie und ihre Familie von fanatischen Fans aufgesucht werden könnten. Sie sagte immer wieder: «Was ist, wenn sie mich finden?»

********************Der Fall

Cristiano Ronaldo soll 2009 das heute 34-jährige Ex-Model Kathryn Mayorga in einem Hotel in Las Vegas vergewaltigt haben.Ronaldo lernt sein mutmassliches Opfer im Nachtklub «Rain» in Las Vegas kennen. Zusammen mit einer Freundin wird Mayorga danach per SMS zu Ronaldo in dessen Hotelzimmer bestellt. Später kommt es zum Sex – einvernehmlich, wie er behauptet. Sie meldete damals den Übergriff der Polizei, nannte aber den Täter nicht und akzeptierte später 375 000 Dollar Schweigegeld. Vergangene Woche reichte Mayorga beim zuständigen Bezirksgericht in Nevada Klage gegen Cristiano Ronaldo ein. Nun hat die US-Polizei die Untersuchungen im Vergewaltigungsfall offiziell wieder aufgenommen, wie «USA Today» berichtet. Anders klingt die Version des Fotomodels: Ronaldo sei plötzlich reingekommen, sein Penis sei dabei aus der Hose gehangen. «Er stand neben mir und wollte, dass ich seinen Penis anfasse. Er hat mich angebettelt: ‹Nur für 30 Sekunden!› Ich habe Nein gesagt. Und dann sagte er, ich solle ihn in den Mund nehmen.»Mayorga weiter: «Ich habe ihn wieder von mir gestossen. Er hat versucht, meine Unterwäsche auszuziehen, was ihm aber nicht gelang. Ich habe mich dann zusammengerollt und versucht, meine Vagina mit beiden Händen zu schützen. Und dann ist er auf mich drauf», so Kathryn weiter. Dann habe er sie anal vergewaltigt. Die Anusverletzungen sind im Spital dokumentiert worden.

********************Das ist Rafael Buschmann

Der Spiegel-Journalist wurde 1982 in Polen geboren, lebt mittlerweile in Münster. Der Investigativ-Journalist kam nach dem Studium 2010 ins Sportressort von Spiegel Online, 2013 wechselte er zum Nachrichtenmagazin. Buschmann bekam 2016 Zugang zu 18,6 Millionen Dokumenten der Onlineaktivisten von Football Leaks. Er arbeitete gemeinsam mit anderen SPIEGEL-Reportern sieben Monate lang an Enthüllungen über die Steuertricks von Spielern wie Cristiano Ronaldo, Mesut Özil oder Lionel Messi. Mit seinem Kollegen Michael Wulzinger veröffentlicht er das Buch «Football Leaks – Die schmutzigen Geschäfte im Profifussball». Es wurde mehrfach übersetzt und war ein Bestseller in Deutschland.

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Mega-Betrag für JFK-Airport: New York will Flughafen modernisieren

Fri, 10/05/2018 - 02:13

Der New Yorker Flughafen John F. Kennedy soll für einen Mega-Betrag modernisiert werden. 13 Milliarden Dollar will der Bundesstaat investieren.

Der New Yorker Flughafen John F. Kennedy soll für 13 Milliarden Dollar modernisiert werden und zwei neue Terminals bekommen. Damit solle seine Kapazität um rund 15 Millionen Passagiere pro Jahr erhöht werden, sagte der Gouverneur des Bundesstaate, Andrew Cuomo. Die ersten neuen Gates von JFK sollen 2023 öffnen, bis 2025 soll das Projekt abgeschlossen sein. Die Investitionssumme soll zu 90 Prozent privat finanziert werden, hiess es am Donnerstag.

Das Projekt werde den internationalen Flughafen der US-Metropole in ein «Verkehrsdrehkreuz des 21. Jahrhunderts» und in einen der «besten Flughäfen der Welt» verwandeln, versprach Cuomo. Im Jahr 2016 waren 59 Millionen Passagiere über den New Yorker Flughafen gereist. Er stand damit in den USA auf Rang fünf der meistbenutzten Flughäfen.

Der Flughafen war 1948 für die zivile Luftfahrt geöffnet worden. 1963 wurde er nach dem ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy benannt.

8 Milliarden für weiteren New Yorker Flughafen

Derzeit wird auch der New Yorker Inlandsflughafen LaGuardia umfassend modernisiert, in das Projekt sollen acht Milliarden Dollar fliessen. Am maroden Zustand des Flughafens hatte es lange Zeit Kritik gegeben.

«Wir verlieren das Entwicklungsrennen», sagte Gouverneur Cuoma am Donnerstag. «Du fliegst um die Welt und schaust, was alle anderen bauen. Und dann kommst du zurück in die USA und verstehst, dass wir abgehängt werden.» (SDA)

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Juwelenraub: Bodyguard nach Kardashian-Überfall verklagt

Fri, 10/05/2018 - 01:19

New York – Zwei Jahre nach dem Raubüberfall auf Kim Kardashian in Paris hat ihre Versicherung den früheren Leibwächter des Reality-Stars verklagt. Der Versicherer AIG fordert wegen Vertragsverletzungen 6,1 Millionen Dollar, wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht.

Kardashian war im Oktober 2016 am Rande der Pariser Modewoche in einer Luxusresidenz der französischen Hauptstadt überfallen worden. Bewaffnete Räuber fesselten und knebelten die heute 37-Jährige und sperrten sie ins Badezimmer ein. Dann flohen sie mit Juwelen im Wert von neun Millionen Euro, darunter einem wertvollen Diamantring, den ihr Ehemann Kanye West ihr geschenkt hatte.

Ihr deutscher Bodyguard Pascal Duvier hatte die Luxusresidenz, in der sich Kardashian aufhielt, vor dem Überfall verlassen - er hatte zwei Schwestern der Realitydarstellerin in einen Club begleitet. Kardashians Versicherungsunternehmen wirft ihm und der Sicherheitsfirma ProtectSecurity auch vor, an der Residenz nicht die nötigen Sicherheitsvorkehrungen getroffen zu haben. AIG will deswegen das Geld zurück, das das Unternehmen Kardashian nach dem Überfall gezahlt hatte.

Die französische Polizei konnte nach dem Raubüberfall eine Reihe von Verdächtigen festnehmen. Von der Beute wurde bislang nur ein Teil - ein diamantbesetztes Kreuz - wiedergefunden.

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Auktion: Williams-Auktion bringt Millionen ein

Fri, 10/05/2018 - 00:47

New York – Die Sammlung des US-Schauspielers Robin Williams (1951-2014) und seiner Ehefrau Marsha hat bei einer Auktion in New York rund sechs Millionen Dollar eingebracht. Ein Teil des Erlöses solle für gute Zwecke gespendet werden, teilte das Auktionshaus Sotheby's mit.

Unter anderem wurde ein Golden Globe Award, den Williams 1987 für seine Rolle in «Good Morning Vietnam» bekommen hatte, für 27'500 Dollar versteigert. Ein Degen, den Williams in dem Film «Hook» benutzt hatte, brachte 4750 Dollar. Ausserdem standen etwa Kunstwerke, Uhren, Möbel und Schmuck zum Verkauf.

Williams war mit Filmen wie «Der Club der toten Dichter», «Flubber» oder «Mrs. Doubtfire» weltweit bekannt geworden. Der Schauspieler nahm sich 2014 das Leben. Williams hatte drei Kinder und war dreimal verheiratet, zwischen 1989 und 2010 mit der Produzentin Marsha Garces Williams.

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Er verhalf Snoop Dog und Tupac zum Durchbruch: «Suge» Knight zu 28 Jahren Haft verurteilt

Fri, 10/05/2018 - 00:39

Der frühere Rapper und Produzent Marion «Suge» Knight muss 28 Jahre hinter Gitter. Der 53-Jährige wurde am Donnerstag von einem Gericht im kalifornischen Los Angeles wegen «vorsätzlicher Tötung» eines früheren Freundes zu der langjährigen Haftstrafe verurteilt.

Rap-Mogul «Suge» Knight muss 28 Jahre hinter Gitter. Der 53-Jährige wurde am Donnerstag von einem Gericht im kalifornischen Los Angeles wegen «vorsätzlicher Tötung» eines früheren Freundes zu der langjährigen Haftstrafe verurteilt. Knight bekannte sich in dem Verfahren nicht schuldig. Er sitzt seit 2015 in Haft, weil er im Januar 2015 in einem Vorort von Los Angeles seinen früheren Geschäftsfreund Terry Carter auf einem Parkplatz umgefahren und tödlich verletzt haben soll. Ein zweiter Mann wurde verletzt. Überwachungskameras filmten den Vorfall.

Suge Knight hatte im Laufe des Verfahrens ausgesagt, er habe vor den beiden Männern fliehen wollen. In einer Vereinbarung mit dem Gericht in Los Angeles gestand er vor einer Woche ein, sein Fahrzeug als «tödliche Waffe» genutzt zu haben.

Nicht die erste Haftstrafe für Knight

Anfang der 90er Jahre hatte Suge Knight gemeinsam mit dem US-Rapper Dr. Dre die Plattenfirma Death Row Records gegründet, die Rappern wie Snoop Dogg und Tupac Shakur zu Ruhm verhalf. Der Plattenproduzent war an der Seite von Tupac Shakur, als dieser 1996 in Las Vegas erschossen wurde. Death Row ist inzwischen pleite.

Bei der Polizei ist Suge Knight schon lange kein unbeschriebenes Blatt: Er sass bereits mehrfach wegen Gewaltdelikten im Gefängnis. Er überlebte mehrere Schiessereien und andere Verletzungen. (SDA)

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Grosser Aufmarsch gegen österreichische Regierung: 20'000 Menschen demonstrieren gegen Sebastian Kurz

Fri, 10/05/2018 - 00:01

Tausende Österreicher haben am Donnerstagabend gegen die Regierung in Wien demonstriert. Die Menschen versammelten sich vor dem Sitz von Bundeskanzler Sebastian Kurz, dessen konservative ÖVP seit Dezember gemeinsam mit der rechtspopulistischen FPÖ regiert.

Grosser Aufmarsch der Kurz-Gegner: Nach Angaben der Veranstalter beteiligten sich 20'000 Menschen an dem Protest, der an die «Donnerstagsdemos» Anfang der 2000er-Jahre anknüpft und künftig wöchentlich stattfinden soll. Demonstriert wurde vor dem Sitz von Bundeskanzler Sebastian Kurz, dessen konservative ÖVP seit Dezember gemeinsam mit der rechtspopulistischen FPÖ regiert.

Die Teilnehmer demonstrierten gegen Rassismus und Sozialabbau und warnten vor einem Abbau der Demokratie in Österreich, das derzeit den EU-Ratsvorsitz inne hat. Den meisten Unmut zog Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) auf sich, der unter anderem wegen eines Vorstosses zur Einschränkung der Pressefreiheit in der Kritik steht. (SDA)

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Fahrzeugindustrie: Musk legt im Streit mit Börsenaufsicht nach

Thu, 10/04/2018 - 23:45

Palo Alto – Tesla-Chef Elon Musk lässt in der Auseinandersetzung mit der US-Börsenaufsicht SEC nicht locker. Nach der Einigung im Streit um seine Tweets zum zwischenzeitlich erwogenen Börsenrückzug Teslas provoziert der Tech-Milliardär die Aufseher weiter.

Musk bezeichnete die SEC am Donnerstag bei Twitter als «Shortseller Enrichment Commission» (statt Securities and Exchange Commission) und scherzte, der neue Name sei «so treffend!».

Hintergrund: Shortseller sind Anleger, die gegen bestimmte Aktien - in diesem Fall die von Tesla - wetten, Enrichment Commission heisst übersetzt so viel wie «Bereicherungskommission». Musk unterstellt der Behörde mit seinem Tweet also quasi, Spekulanten zuzuarbeiten, die von einem Kursverfall der Tesla-Aktien profitieren wollen.

Die SEC hatte Musk vergangene Woche wegen seiner umstrittenen Tweets zum möglichen Börsenabgang von Tesla verklagt, mit denen nach Ansicht der Regulierer Anleger in die Irre geführt wurden. Am Wochenende einigte sich Musk mit der Behörde auf einen Vergleich. Dadurch darf er zwar Tesla-Chef bleiben, muss aber für drei Jahre den Vorsitz im übergeordneten Verwaltungsrat abgeben. Die SEC wollte ihn zunächst komplett aus den Chefetagen börsennotierter US-Firmen verbannen.

Bereits am Dienstag hatte Musk eine provokante Nachricht bei Twitter abgesetzt, in der er zum Musikvideo mit dem Song «O.P.P.» den Namen der Band Naughty By Nature (übersetzt etwa «frech von Natur aus») schrieb und das Ganze mit einem zwinkernden Smiley versah. Anleger sehen die Scharmützel mit der SEC indes offenbar kritisch, die Aktie reagierte nachbörslich negativ auf Musks neueste Twitter-Botschaft.

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