Das IOC führt in Tokio fünf neue Sportarten ein. Das eröffnet auch Skateboarderin Lena Müller frische Perspektiven.
Jung, keck und wieselflink auf vier Rädern! Wenn Lena Müller (15) auf ihrem Skateboard anrollt, rollt mit ihr auch eine neue olympische Sportart heran. In Tokio 2020 geht’s erstmals auf der früher im Volksmund «Rollbrett» genannten Unterlage in den zwei Disziplinen «Park» und «Street» olympisch zur Sache.
Müller sagt voller Vorfreude: «Olympia ist ein Traum, der in Erfüllung gehen kann.» Die Teenagerin aus Nesslau SG ist unsere grosse Hoffnung bei den Frauen. Bei den Männern? Simon Stricker (27) und Iouri Podlatchikov (30) – ja, der Snowboard-Olympiasieger plant wie auch Halfpipe-Erzrivale Shaun White die Sommer-Spiele.
Aber auch die junge Lena fährt stark Snowboard. Viele Tricks gleichen sich, auch wenn im Skateboard keine Saltos möglich sind. «Unmöglich, mich für eine der beiden Sportarten zu entscheiden. Für mich ist es die perfekte Verbindung. Meine Mutter ist Snowboard-Lehrerin, zuerst bin ich im Schnee gefahren. Fürs Training habe ich mit Skateboard begonnen, was auch riesig Spass macht», sagt die Toggenburgerin, die mit 11 Jahren auf dem Snowboard acht Wirbel bricht und drei Monate im Korsett verbringt.
Erste Skaterin an ihrer SportschuleDoch nun skatet Lena Richtung Tokio. Obwohl sie sich 2019 zuerst qualifizieren muss, öffnen sich schon jetzt neue Türen. Weil ihr Sport olympisch ist, besucht sie als erste Skaterin in St. Gallen die United School of Sports. Also die auf Spitzensport-Nachwuchs ausgerichtete Ausbildungsstätte, die Training und Schulbildung verbindet und mit einem KV-Abschluss endet.
Skateboard macht Schule! Müller drückt nun mit Fussballern, Handballern, Synchronschwimmerinnen, Reiterinnen, Skifahrern und Snowboardern die Schulbank. «Die Mitschüler finden es cool, dass ein Mädchen skatet», sagt Lena. «Und mir gefällt der Einblick in andere Sportarten, man kann bei allen etwas mitnehmen.» Trainieren tut sie täglich. Im Skatepark in St. Gallen, in einer privaten Halle in Bazenheid SG oder mit Nationaltrainer Sascha Leutwyler in Winterthur.
Der Verband «Swiss Skateboard» wurde von Präsident Urs Morgenegg bereits 2006 gegründet. «Wir haben auf die baldige Olympia-Aufnahme spekuliert und konnten erste Strukturen schaffen. Aber es gibt noch viel zu tun», sagt er.
Auch Überzeugungsarbeit – wie am Anfang bei den Snowboardern ist die Szene gespalten: Ist der Olympia-Status cool oder zerstört er die Identität des Freestyle-Sports? Lena sagt dazu fröhlich: «Jeder soll seine Meinung haben. Ich gehe auf jeden Fall nach Tokio, wenn ich kann!»
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Neue Olympia-Sportarten neben SkateboardKarate:
Elena Quirici (24) ist zweifache Europameisterin und will Olympia-Edelmetall. Mit Ramona Brüderlin, Fabienne Kaufmann und Noemie Kornfeld kommen weitere Karate-Ladies für einen Olympia-Start in Frage. Aber Achtung: Nur die acht weltbesten Frauen kriegen ein Ticket! Bei den Männern sind Noah Tony Pisino und Julian Shane Kandidaten.
Klettern:
Extra für die Premiere in Japan wurde ein neuer Mehrkampf-Modus mit den drei Kletter-Disziplinen Lead, Speed und Bouldern kreiert. Unsere ganz grosse Hoffnung auf Premieren-Gold: Boulder-Weltmeisterin Petra Klingler (26)!
Baseball/Softball:
Bei den Männern (Baseball) belegt die Schweiz in der Weltrangliste Platz 44, bei den Frauen (Softball) Rang 32. Das bedeutet: Auf eine Olympia-Quali haben die beiden Teams keine Chance, nur die weltbesten Teams werden in Tokio um die Medaillen kämpfen.
Surfen:
Es wäre eine Sensation, wenn unter den 20 Männern und 20 Frauen eine Schweizer Vertretung wäre. Für die Qualifikation sind die World Tour 2019 oder die World Surfing Games 2019 oder 2020 entscheidend. Aber selbst für die Surf-Nationen wird es hart: Nur zwei Athleten pro Land dürfen nach Tokio. In den USA, Brasilien oder Australien wird der nationale Cut brutaler als danach an Olympia der Medaillenkampf!
BERN - Bundesrat und Parlament wollen den Drohnen-Betrieb regulieren. Ausgerechnet CVP-Nationalrat Martin Candinas, der das gefordert hat, wird jetzt angst und bang.
Der Drohnenbetrieb muss gesetzlich stärker geregelt werden, ist der Bündner CVP-Nationalrat Martin Candinas (37) überzeugt. Denn die Gefahr für Menschen steige durch die wachsende Zahl an Drohnen. Zum Beispiel, wenn diese zunehmend Flugzeugen und Helikoptern in die Quere kommen. Deshalb brauche es mehr Sicherheit im Luftraum.
Schlimmes verhindern wollen mittlerweile alle in Bern. Nach dem Bundesrat und dem Nationalrat hiess gestern auch der Ständerat zwei Vorstösse gut. Einen von Candinas, den anderen von SP-Ständerat Daniel Jositsch (53, ZH). Beide zielen auf eine Registrierungspflicht und eine stärkere Kontrolle von Drohnen ab. Zugleich sollen die heute liberalen Regeln bewahrt werden.
Folgen für die Praxis sind noch völlig unklarAber was bedeutet das für die Praxis? Wären auch die Hobby-Drohnen-Piloten und Kinderspielzeug davon betroffen? Erstaunlicherweise wagt nicht einmal Candinas eine Prognose. «Das werden uns die Experten beim Bundesamt für Zivilluftfahrt nun vorschlagen. Dafür sind sie da», so der Präsident der Swiss Helicopter Association.
Offen bekennt Candinas: Geht es nicht mehr nur um den Grundsatz einer stärkeren Regulierung, sondern um deren genaue Bestimmungen, ist es mit der Einigkeit im Bundeshaus schnell vorbei. «In die Details kann man sich verbeissen.»
Knacknüsse gibt es gleich sackweiseDie möglichen Knacknüsse nennt der Bündner gleich selber: «Wollen wir nur kommerzielle Drohnen registrieren? Und wenn nein: Ab welchem Gewicht sind die Multikopter kritisch? Dürfen künftig nur noch Drohnen mit eingebautem Chip, der eine Überwachung zulässt, verkauft werden? Und wie sieht es mit dem Datenschutz aus?»
Wohin die Reise in etwa gehen könnte, hat der Bundesrat in seinen Stellungnahmen zu den Vorstössen von Candinas und Jositsch gezeigt. Demnach müssten grössere Drohnen künftig einen Chip haben, der in einem zentralen Register auf den Besitzer verweist.
Dank dieses Peilsenders könnte dann der Luftraum überwacht und gesteuert werden. «U-Space» nennt sich diese automatisierte Verkehrsleitung der Schweizer Flugsicherung Skyguide. Damit könnten zum Beispiel Multikopter, die am WEF in Davos in den verbotenen Luftraum eindringen, umgelenkt werden.
Candinas ist jede bessere Kontrolle rechtTrotz dieser offenen Fragen zu den technischen Mitteln und des Geltungsbereichs der neuen Regeln ist Candinas überzeugt: «Schon nur eine Registrierungspflicht wäre ein Fortschritt. Diese würde Drohnenpiloten sensibilisieren, ihre unbemannten Flugobjekte vernünftig einzusetzen.»
BERLIN - In Deutschland sind die Rechten auf dem Vormarsch. Tim Guldimann, der ehemalige Schweizer Botschafter in Berlin, fordert eine klarere Abgrenzung von den Rechtsextremen, aber auch mehr Dialog mit den populistischen Parteien.
Nach dem gewaltsamen Tod zweier Deutscher nimmt in Deutschland der Fremdenhass zu. Nach Chemnitz kam es am Montagabend auch in Köthen und Halle (beides Städte in Sachsen-Anhalt) zu Protestmärschen. Tim Guldimann, der ehemalige Schweizer Botschafter in Berlin, fordert eine klarere Abgrenzung vom Rechtsextremismus, aber auch mehr Dialog.
Herr Guldimann, wie erklären Sie sich diese Häufung von Aufmärschen der Rechtsextremen im Osten Deutschlands?
Tim Guldimann: Die Deutschen im Osten reagieren auf bestimmte Ereignisse anders als im Westen. Vor allem ältere Ostdeutsche sind immer noch frustriert, ja gedemütigt darüber, wie nach dem Ende der DDR ihr Leben durch die «Wessis» bestimmt wurde. Natürlich wurde der Osten mit über 1000 Milliarden Euro wirtschaftlich massiv unterstützt. Was dabei aber mit den Gefühlen und der Identität der Menschen passiert ist, wurde nie richtig aufgearbeitet.
Geht es denn gar nicht ums Flüchtlingsproblem?
Die Flüchtlingszahlen sind stark gesunken, beim umstrittenen Familiennachzug geht es nur noch um kleine Zahlen. Das Thema ist objektiv kein grosses Problem mehr, aber es ist die geeignete Projektionsfläche, um Ängste und Frustrationen abzuladen. Hier sehe ich eine Parallele zum Antisemitismus, der in den Wirtschaftskrisen im 19. und 20. Jahrhundert aufkam.
2015 kamen rund eine Million Flüchtlinge nach Deutschland. Die Silvesternacht von Köln 2015 mit rund 1000 Übergriffen auf Frauen sowie die jüngsten Todesfälle mit deutschen Opfern sind nicht wegzuleugnen.
Lange Zeit hat die Politik tatsächlich die durch die Immigration verbundenen Sorgen der Bürger nicht ernst genommen. Ich fand die Aufnahme der Migranten zwar richtig, sie wurde aber schlecht kommuniziert. Der Staat hat zeitweise die Kontrolle verloren, dies aber nicht eingestanden. Durch die Verunsicherung und die Unterdrückung des Themas gelang es der AfD, schnell zu wachsen.
In mehreren Städten sind Tausende Menschen auf die Strasse gegangen. Sind das wirklich alles Neo-Nazis?
Natürlich sind von den 25 Prozent, die in Sachsen heute die AfD wählen würden, nicht alle rechtsextrem. Das zeigt aber den Missmut gegen «die da oben», gegen den Staat und seine Institutionen.
Was kann man dagegen tun?
Man muss auf Dialog setzen. In einer ostdeutschen Stadt hat die Bürgermeisterin auf der Strasse mit einer verärgerten Frau geredet, der das Geld für die medizinische Behandlung ihrer Tochter fehlt. Am Schluss hat sich die Bürgerin bedankt.
Viele finden aber, man soll sich nicht mit Leuten von der AfD einlassen.
Die Partei wurde demokratisch gewählt. Man darf diese Leute doch nicht einfach stigmatisieren und verdammen. Man muss sie anhören und ihnen klarmachen, dass ihre Probleme angegangen werden. Gleichzeitig muss die rote Linie bekräftigt werden, wenn der Rechtsstaat in Frage gestellt wird.
Wird sich die Lage beruhigen oder werden die Märsche der Rechten weiter zunehmen?
Die Diskussion geht weiter. Dabei wünsche ich mir, dass sich die andern Parteien klarer vom Rechtspopulismus abgrenzen, anstatt sich anzubiedern.
Was meinen Sie damit?
Die CSU etwa versucht, AfD-Wähler abzuwerben. Am 14. Oktober sind in Bayern Wahlen: Sie werden für Innenminister Horst Seehofers Partei voraussichtlich zum Fiasko.
Was halten Sie von der Ihnen nahe stehenden SPD?
Auch bei der SPD fehlt mir bisweilen das klare Bekenntnis zum Rechtsstaat und vor allem die Bereitschaft, über vergangene Fehler zu reden. So hatte sie zum Beispiel ehemaligen anständigen SED-Mitgliedern die Aufnahme in die SPD verweigert.
Könnte es auch in der Schweiz zu solchen Rechtsmärschen kommen?
Auch bei uns gibt es Rechtsradikale, nur ist deren Resonanz in der Gesellschaft viel geringer. Das ist sicher auf unsere direkte Demokratie und die politische Kultur zurückzuführen, in der die Menschen jedes Jahr an vier Abstimmungssonntagen politisch mitentscheiden können. Ein weiterer Grund ist auch, dass es in der Schweiz keine fixen politischen Blöcke gibt: Die Parteien entscheiden im Parlament in verschiedenen Konstellationen.
GENF - GE - Forschende berichten von einer Höhlenzeichnung in Südafrika aus parallelen, sich kreuzenden Linien - ähnlich einem «Hashtag»-Symbol. Mit rund 73'000 Jahren ist sie die älteste bekannte Zeichnung von Menschenhand.
Archäologen sind in der Blombos-Höhle östlich von Kap Agulhas in Südafrika auf eine Zeichnung gestossen, die mindestens 30'000 Jahre älter ist als bisher bekannte Zeichnungen. Das mit Ocker gezogene Muster auf einem Silicrete-Stein besteht aus mehreren parallelen Linien, die sich kreuzen, ähnlich einem Hashtag. Von dem Fund berichtet ein internationales Forschungsteam um Christopher Henshilwood von den Universitäten Bergen und Witwatersrand in Johannesburg.
Gefunden hatte den Stein Luca Pollarolo, der an den Universitäten Genf und Witwatersrand forscht. Das plötzliche Abbrechen der Linien am Rand des Steins lasse vermuten, dass die Zeichnung eigentlich eine grössere Fläche einnahm und vielleicht komplexer war, hiess es in einer Mitteilung zur Studie. Aufgrund von Analysen und Experimenten, die das Zeichnen nachstellten, vermuten die Wissenschaftler, dass die Zeichnung mit einem Ocker-Stück mit einer Spitze von einem bis drei Millimeter erzeugt wurde.
Die Blombos-Höhle wird seit 1991 erforscht und ist bereits für andere sensationelle Funde bekannt, die Zeugen früher menschlicher Kultur vor 70'000 bis 100'000 Jahren sind, darunter Pfeilspitzen und angebohrte, gefärbte Schneckenhäuser. Bereits 2002 stellten Henshilwood und Kollegen zwei Ockerstücke vor, die ebenfalls mit einem Doppelkreuz-Muster versehen sind, allerdings ist das Muster in diesem Fall eingeritzt und nicht aufgemalt.
Der neue Fund zeige, dass frühe Vertreter des Homo sapiens in Südafrika grafische Muster mit verschiedenen Materialien und Techniken erzeugen konnten, schreiben die Forschenden im Fachblatt «Nature». Über die Frage, ob es sich bei diesen Mustern um reine Dekoration oder um Symbole mit Bedeutung handelt, sind sich Wissenschaftler indes uneins.
ST. GALLEN - Es sind nur Ausnahmefrauen, die es in der Schweiz überhaupt ins oberste Management schaffen. Die meisten fallen bereits bei der Auswahl in die unterste Kaderstufe raus. Teilzeitarbeit gilt als die typische Frauensackgasse.
Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass Frauen in der Schweiz zuoberst auf der Karriereleiter ankommen. In den Geschäftsleitungen der 100 wichtigsten Schweizer Firmen gab es letztes Jahr nur sieben Frauen. Seit dem Abgang von Ex-Post-Chefin Susanne Ruoff (59) sind es gerade mal noch vier Frauen, die einer Geschäftsleitung vorsitzen.
Verloren gehen die meisten gut ausgebildeten Frauen nicht irgendwo auf der Karriereleiter, sondern bereits bei der Beförderung in die unterste Kaderstufe, wie der neuste Report des Unternehmensverbands Advance und der Hochschule St. Gallen zeigt. Bei 50 untersuchten Unternehmen mit 238'700 Mitarbeitern gab es auf Nicht-Kader-Ebene gleich viele Männer wie Frauen. Doch bereits beim Schritt auf die unterste Kaderstufe sank der Frauenanteil auf 42 Prozent, während 58 Prozent der Beförderten Männer waren. Und so zieht es sich weiter.
In der Sackgasse gestrandetÜber alle Managementstufen hinweg sind nur 36 Prozent der Beförderten weiblich und 64 Prozent männlich, wie die Erhebung weiter ergab. Untersucht wurden unter anderem die 38 Firmen des Advance-Verbands, der sich für die Gleichstellung von Männern und Frauen am Arbeitsplatz einsetzt. Darunter befindet sich fast alles, was Rang und Namen hat von Migros, UBS, Emmi, SBB, Post bis Novartis, Nestlé und Sonova.
Als grösstes Hindernis für eine Beförderung gilt die Teilzeitarbeit von Frauen, die nach dem 30. Altersjahr zunimmt. Männer sind laut Studie auf allen Stufen vorwiegend 100 Prozent angestellt. Auch die durchschnittliche Anstellung von Frauen in allen Managementstufen liege bei 91 Prozent. Frauen, die auf Teilzeit umstellten, blieben meistens dabei. «Und da Teilzeitangestellte oft nicht befördert werden, führe Teilzeit de facto zu sogenannten Mami-Sackgassen», heisst es weiter. Tatsache ist: Schweizer Frauen haben international eine der tiefsten Anstellungsraten - viele arbeiten, aber zu tiefen Anstellungsprozenten.
Strukturen zwingen Frauen zu TeilzeitUm die Karrierehürden für Frauen zu senken, müssten sich die Anstellungsprozente von Männern und Frauen mehr angleichen, so die Empfehlung von Advance. Notwendig sei dafür auch die Förderung von flexiblen Arbeitsmodellen für beide Geschlechter.
Dass Frauen ihre Pensen erhöhen sollten, ist leichter gesagt als getan. «Frauen mit Familie arbeiten in der Schweiz oft Teilzeit, weil die Strukturen dies oft nicht anders ermöglichen», sagt Guido Schilling von der gleichnamigen Firma. Die finanzielle Belastung durch die Kinderbetreuung sei riesig.
Es ist laut dem Berater bei der Besetzung von Top-Managementpositionen an der Zeit, dass Wirtschaft und Gesellschaft den Mehrwert der Frauen erkennen, die trotz der familiären Mehrbelastung weiter arbeiten und aufsteigen wollten. Er ist überzeugt: «Anspruchsvolle Führungsaufgaben können ab einem 70 Prozent Pensum oder mehr erfolgreich gemeistert werden.»
Jobs ohne AufstiegsperspektivenIn den Weg stellen sich aber auch nach wie vor stereotype Rollenerwartungen. Es beginne mit der Rekrutierung, sagt Professorin Gudrun Sander (54) von der Universität St. Gallen. «Frauen werden immer noch häufiger für Stellen rekrutiert, die von Beginn an wenig Aussichten auf Beförderung haben», erklärte sie. Hinzu komme, dass erst wenige Unternehmen die Karriere-Entwicklung von Frauen aktiv unterstützten – auch über eine allfällige Mutterschaft hinaus.
Ausserdem vermuten die Studienautoren unbewusste Vorurteile, die Führungsqualitäten nach wie vor eher bei Männern als bei Frauen ansiedelten. Trotz des desolaten Befunds besteht Hoffnung für das weibliche Geschlecht. Denn in den nächsten 10 bis 15 Jahren treten in einigen Unternehmen rund 40 Prozent der männlichen Führungskräfte in den Ruhestand, wie Advance schreibt. Und da sich in den unteren Führungsstufen (Frauenanteil 30 Prozent) und im mittleren Management (Frauenanteil 22 Prozent) die Pipelines mit Frauen füllten, müssten diese weiblichen Führungskräfte jetzt gefördert werden.
Unbewusste BevorzugungDie Frauenförderung sei Aufgabe des Top-Managements, so die HSG-Professorin Sander. Sie empfiehlt das Ziel von 30 Prozent Frauenanteil auf jeder Führungsstufe. Untersuchungen zeigten, dass Minderheiten ab einer Ein-Drittel-Vertretung nicht mehr als solche wahrgenommen würden und die Kultur verändern könnten. Laut Advance-Chefin Alkistis Petropaki sind zudem neutrale Beförderungsprozesse notwendig, «damit Männer nicht unbewusst bevorzugt werden».
Von der Mär, dass Frauen gar nicht richtig aufsteigen wollen, will der Experte nichts wissen. «Es liegt nicht primär am Willen der Frauen», ist Schilling überzeugt. Es sei viel mehr das mangelnde Sozialprestige, das top ausgebildeten Frauen entgegengebracht werde, wenn sie sich nach der Geburt der Kinder wieder einbringen wollen.
Zudem mangele es noch vielen Firmen an Programmen, um engagierte Frauen wieder zu engagieren, wenn sie für eine überschaubare Zeit nur 50 Prozent arbeiten wollten.
Kinder bereiten unglaubliche Freude, doch können auch ganz schön ins Geld gehen. Was Familien bei der Budgetplanung beachten sollten.
Schweizweit haben Schule und Kindergarten wieder begonnen. Für viele reine Routine, doch gerade jungen Eltern wird jetzt erst bewusst, dass sie am Anfang stehen – nicht nur was den Gang durch die Institutionen betrifft. Auch die Vorsorge für den Nachwuchs rückt immer mehr auf die Familienagenda.
Doch bevor Geld angelegt wird, empfiehlt es sich, genau durchzurechnen, was der Nachwuchs bis zur Volljährigkeit überhaupt kosten wird. Gemäss der Studie «Familien in der Schweiz» gibt ein Paar für ein Kind bis zu dessen zwanzigsten Lebensjahr im Schnitt 819 Franken im Monat aus – was sehr sparsam kalkuliert ist. Meistens ist es deutlich mehr. «Können wir uns das leisten?», sollten sich deshalb junge Paare bei der Familienplanung fragen.
Kosten vor der GeburtSchon vor der Geburt fallen die ersten Kosten an: Kinderbett, Kinderwagen, Autositz, Erstlingskleidung und Geburtsanzeigen verschlingen schon einmal mehrere tausend Franken. Selbst wenn man sich aufs Nötigste beschränkt. Ist das Baby da, sollten Eltern mit monatlich 300 bis 400 Franken an laufenden Kosten rechnen, wie die Budgetberatung Schweiz vorrechnet.
Darin einkalkuliert sind neben den Pflegeprodukten, Kleidern und Nahrungsmitteln auch die Krankenkassenprämie mit Unfallversicherung. Auch über Zahnzusatz und ein Upgrade zu Halbprivat sollte jetzt nachgedacht werden, denn die Tarife sind günstigster, je jünger und gesünder das Kind ist.
Für Kleinkinder fällt die Rechnung schon weitaus höher aus, vor allem wenn beide Eltern arbeiten möchten und das Kind eine Krippe besucht. Tagesstätten in der Schweiz verlangen pro Tag 120 Franken und mehr. Nur schon bei drei Betreuungstagen in der Woche kommen so monatlich bis zu 2000 Franken dazu. Dies oft ohne Ferienbetreuung, die meistens extra berechnet wird.
Kosten bis zum zwanzigsten LebensjahrGeht das Kind dann in den öffentlichen Kindergarten, entspannt sich das Familienbudget. Der öffentliche Hort ist deutlich günstiger, falls er überhaupt in Anspruch genommen wird. Viele Städte bieten Online-Beitragsrechner, auf denen Eltern im Voraus die entstehenden Kosten kalkulieren können.
Doch um das Kind auch ausserschulisch zu fördern, rücken plötzlich Musik- und Sportkurse in den Vordergrund. Das Kind muss schwimmen lernen, mag vielleicht Tennis und soll Klavier oder Geige ausprobieren. Dreimonatige Schwimmkurse in der Stadt Zürich kosten beispielsweise rund 190 Franken.
Absolviert ein Kind alle Kursstufen von «Frosch» bis «Eisbär», müssen die Eltern tief in die Tasche greifen: rund 1300 Franken wären fällig. Für Klavier- oder Geigenunterricht sollten gemäss der Schweizer Online-Plattform www.instrumentum.ch zwischen 45 und 100 Franken pro Unterrichtsstunde kalkuliert werden.
361920 Franken bis zum zwanzigsten LebensjahrIm Primarschulalter steigen zudem Kosten für Kleidung, Essen, Schulausflüge, öffentlichen Verkehr sowie extra Anschaffungen wie Fahrräder, Handy und Computer. Bis zum elften Lebensjahr rechnet das Bundesamt für Statistik mit monatlich 691 Franken pro Kind, danach können es sogar über 1000 Franken sein. Geht ein Kind aufs Gymnasium, wird das Familienbudget sogar noch stärker belastet. Noch weiter steigt der Betrag, wenn gleich nach der Schule ein Studium infrage kommt. Dann müssen Eltern Studiengebühren und oft auch eine auswärtige Unterkunft übernehmen.
Günstiger wird ein Kind übrigens, wenn es Geschwister bekommt. Denn dann kann bereits Angeschafftes erneut eingesetzt werden ( Möbel, Kleidung, Spielzeug, Sportgeräte, Bücher). Gemäss Bundesamt kosten zwei Kinder durchschnittlich je 754 Franken pro Monat, drei Kinder kommen auf je 607 Franken.
Demnach kosten zwei Kinder bis zum zwanzigsten Lebensjahr 361920 Franken, bei drei Kindern kommt eine Belastung von einer halben Million Franken auf die Eltern zu. In alle diese Überlegungen noch nicht eingerechnet sind die indirekten Kosten, die viele Eltern in ihren Nachwuchs investieren. Dazu zählt vor allem der Verzicht auf einen Teil der Erwerbstätigkeit und damit auf einen Teil des Einkommens.
Karriere der Eltern leidetIn den meisten Fällen reduziert ein Elternteil sein Arbeitspensum, um die Kinder zu erziehen, zu pflegen und zu betreuen. Neben dem Erwerbsausfall leidet häufig auch die Karriere des betreffenden Elternteils, was sich wiederum in der Zukunft, wenn die Kinder aus dem Haus sind, erwerbsmindernd auswirken kann.
Eine solche Erwerbsreduktion kann zu erheblichen Einkommenseinbussen führen. Hinzu kommt die Lücke, die das geringe Einkommen in den Vorsorgeprogrammen der ersten und zweiten Säule hinterlässt. Das Center for Economic Policy Research in London hat versucht, diese Karrierekosten eines Kindes zu berechnen. Grundlage waren Daten von erwerbstätigen Frauen aus Deutschland.
Demnach drücken Kinder das Lebenseinkommen von Müttern um rund 35 Prozent. Frauen mit Kindern verdienen also im Laufe ihres Erwerbslebens selbst nach Einbezug von Kinderzulagen im Mittel gut einen Drittel weniger als vergleichbare Frauen ohne Kinder.
Früh mit der Budget-Planung beginnenEtwa ein Viertel der Differenz erklärt sich durch die Reduktion des Arbeitspensums, der Rest sind Lohneinbussen. Doch während die direkten Kosten für ein Kind, je älter es wird, eher steigen, gehen die indirekten Kosten manchmal sogar zurück. Viele Eltern stocken ihr Arbeitspensum wieder auf, je älter das Kind wird, oder kehren in ihren Beruf zurück, falls sie ihn zuvor ganz aufgegeben haben.
Wie viel arbeiten Männer und Frauen, je nach Familiensituation?
So weit die Theorie. Wichtig ist, dass Eltern schon früh mit der Budgetplanung beginnen. Denn in manchen Fällen können Kinder, so schlimm wie es klingt, zur Schuldenfalle werden. Bei der Schweizer Schuldenberatung melden sich jährlich etwa 600 betroffene Personen, bei denen die Kinder als Ursache für eine Überschuldung angegeben werden.
Erst wenn das monatliche Budget steht, sollte über Kindersparpläne, Aktiendepots, Fonds oder ETF-Investments nachgedacht werden. Eltern sollten sich jedoch nicht verängstigen lassen, falls die Finanzplanung das nicht zulässt. In den meisten Fällen sind die Kosten, die in diesem Beitrag aufgeführt sind, bereits das beste Investment in ihr Kind.
Was hat Daniel Küblböck dazu bewogen, am Sonntagmorgen vom Kreuzfahrtschiff Aidaluna ins Meer zu springen? Neue Details und Berichte von Passagieren schildern die letzten Minuten vor dem tragischen Vorfall.
Auch drei Tage nachdem Daniel Küblböck (33) von Bord des Kreuzfahrtschiffes Aidaluna gesprungen ist, gibt es kein Lebenszeichen von dem Sänger. Am Montag stellten die Schiffe der kanadischen Küstenwache die Suche ein. Jetzt gibt es neue Details zu den Ereignissen kurz vor den tragischen Ereignissen um den «DSDS»-Star.
Es sollen schockierende Szenen gewesen sein, die sich auf der Aidaluna abgespielt haben, bevor Küblböck von Bord sprang, berichtet Reise-Experte Ralf Benkö bei «RTL». Mehrere Passagiere und Crew-Mitglieder sollen das Drama am frühen Sonntagmorgen mitbekommen haben: «Es gibt einige Gerüchte und unbestätigte Informationen, wonach es Augenzeugen gegeben haben soll für das, was passiert ist», sagt Benkö. «Dass es nicht still und leise irgendwo geschehen ist, sondern dass es Aufsehen erregt hat.»
«Ich schneide mir die Pulsadern auf»Einige hätten gesehen, wie der Sänger körperlich angeschlagen aus seiner Kabine kam. «Vielleicht war er auch verletzt. Es gibt Informationen, die das sagen. Er sei dann relativ schnell zur Reling gestürmt», so der Experte. Dass jemand Küblböck hätte vom Springen abhalten können, glaubt er nicht. «Da sind Hunderte Kameras an Bord – aus Sicherheitsgründen. Wenn das jemand gesehen hat, dann wird man versucht haben, zu helfen», so Benkö.
Auch über den seelischen Zustand des Sängers in seinen letzten Momenten an Bord wird spekuliert. Mehreren Berichten zufolge war Küblböck an seinem wohl letzten Abend emotional und aufgebracht. Wie die «Bunte» meldet, ging der Sänger nach dem Abendessen mit ein paar Leuten in die Bar auf Deck 12 und verschwand dann gegen zwei Uhr früh in seiner Kabine. Kurz darauf habe seine Kabinennachbarin den Entertainer laut schreien gehört: «Ich schneid mir die Pulsadern auf.» Die Frau habe die Besatzung informiert. Als ein Steward die Kabine Küblböcks kontrollierte, habe er diese leer angetroffen.
«Keine kriminellen Handlungen festgestellt»Was sich auf der Aidaluna in der Nacht von Samstag auf Sonntag tatsächlich abgespielt hat, muss nun die kanadische Polizei klären. Als gestern das Kreuzfahrtschiff in Halifax einlief, nahmen die Beamten sofort die Ermittlungen an Bord des Schiffes auf. Sie untersuchten Küblböcks Kabine, stellten seine persönlichen Gegenstände sicher – suchten nach einem Handy oder einem Abschiedsbrief. Es wurden bisher «keine kriminellen Handlungen festgestellt», sagt Polizeisprecherin Glenda Power zu «BILD». Die Polizei würde Küblböck vorerst als «vermisst» führen. (brc)
ROM - Der Missbrauchs-Skandal rund um Ex-Erzbischof McCarrick (88) hat weltweit für Empörung gesorgt. Jetzt lädt der Vatikan zum Krisengipfel – aber erst im Februar 2019.
Der Missbrauchs-Skandal rund um Ex-Erzbischof Theodore McCarrick (88) hat weltweit ein Beben der Entrüstung ausgelöst und den Vatikan erschüttert. Der einstige Erzbischof von Washington soll in den 1970er-Jahren einen minderjährigen Jungen sexuell missbraucht haben. Im Sommer wurde der Fall publik. Heute Mittwoch hat der Papst alle Vorsitzenden der Bischofskonferenzen der Welt zum Krisengipfel nach Rom eingeladen. Das Treffen aber wird erst kommendes Frühjahr stattfinden – vom 21. bis 24. Februar 2019.
Ende August hatte Erzbischof Carlo Maria Viganò (77), Ex-Vatikan-Botschafter in Washington, deswegen den Rücktritt von Papst Franziskus gefordert. Viganòs Vorwürfe sind schwerwiegend. In einem Schreiben hatte Viganò erklärt, dass der Vatikan bereits 2006 und 2008 über die Missbrauchs-Vorwürfe gegen McCarrick informiert wurde. Somit wusste die katholische Kirche längst vom Treiben ihres hohen Geistlichen.
Vatikan wollte Missbrauchs-Skandal vertuschenDoch statt den fehlbaren Erzbischof zu Verantwortung zu ziehen, wurde eine Vertuschungs-Manöver gestartet. Zwar wurden gegen McCarrick – noch unter Franziskus' Vorgänger Papst Benedikt XVI. – Sanktionen verhängt, doch mit der Amtsübernahme durch Franziskus wurde diese wieder aufgehoben. McCarrick wurde gar zu einem der engsten Berater des derzeitigen Papstes befördert. Der Skandal zog immer grössere Kreise und mit ihm die Vertuschungsversuche.
Die Situation um den Missbrauchs-Skandal spitzte sich weiter zu, als Erzbischof Viganò Rückendeckung von Monsignore Jean-François Lantheaume, dem früheren Ersten Berater der Vatikan-Vertretung in Washington, bekam. «Viganò sagt die Wahrheit!», so Lantheaume. Eine Reaktion aus dem Vatikan blieb aus. «Ich werde darüber kein Wort verlieren», sagte Papst Franziskus Ende August anlässlich einer Pressekonferenz auf dem Rückflug seines Irland-Besuchs.
1000 Minderjährige von 300 Priestern missbrauchtBisher hat Papst Franziskus zu den Vorwürfen keine Stellung genommen. Morgen Donnerstag empfängt der Papst im Zusammenhang mit dem Missbrauchs-Skandal die Spitzen der US-amerikanischen Bischofskonferenz. Kardinal Daniel DiNardo, der Vorsitzende der US-amerikanischen Bischofskonferenz, und Kardinal Seán Patrick O'Malley, Erzbischof von Boston, der zudem die Päpstliche Kinderschutzkommission leitet, sind zur Audienz geladen. Zudem werden auch der Erzbischof von Los Angeles José Horacio Gómez, Vizepräsident der Bischofskonferenz, und Monsignor Brian Bransfield, deren Generalsekretär, zum Treffen mit dem Papst erwartet.
Der Krisengipfel im Februar 2019 steht im Zeichen des «Kinderschutzes», wie «Vatican News» berichtet. Allein im US-Bundesstaat Pennsylvania sollen während der letzten 70 Jahre mindestens 1000 Minderjährige durch rund 300 Priester missbraucht worden sein.
Ich (60) habe einen Mann kennengelernt, für den ich einiges empfinde. Ich glaube, es geht ihm gleich. Wir haben auch schon telefoniert und Nachrichten mit Emoji-Küsschen ausgetauscht. Ich träume davon, einen Ausflug oder eine Reise mit ihm zu unternehmen. Wie spreche ich ihn darauf an, ohne Angst haben zu müssen, dass ich abblitze ? Ich weiss, dass er ein belastendes Erlebnis hinter sich hat, und ich vermute, dass ihn das hemmt. Lisbeth
Liebe Lisbeth
Es ist nachvollziehbar, dass du dich vor einer Zurückweisung schützen möchtest. Die Erwartung, ganz ohne Risiko oder Rückschläge durch eine Kennenlernphase zu kommen, ist aber vermessen. Du musst bereit sein, dich zu exponieren. Das wiederum bedeutet nicht, dass du diesem Mann sofort brennende Liebe und ewige Treue schwören musst. Zu sagen, dass er dir wichtig ist, ist schon mal ein guter Schritt.
Wenn sich zwei Menschen gernhaben und näherkommen wollen, dann gehen sie offen und liebevoll miteinander um. Sie prüfen, ob es einen gemeinsamen Weg gibt, und tragen diesen Prozess zusammen. Die brutale Wahrheit ist: Fehlen dieser Wille und dieses Wohlwollen, dann wird aus der Sache so oder so nichts. Aber dafür gibt es ja keine Anzeichen.
Wenn du diesem Mann näherkommen möchtest, dann ist ein Ausflug ein wunderbares gemeinsames Projekt. Frag ihn, ob er Lust und Zeit hat. Bleibe in dieser Sache bitte möglichst bei dir. Menschen haben oft die Tendenz, sich in den Sorgen und Krisen anderer zu verbeissen, weil sie sich dann weniger um sich selbst kümmern müssen. Es ist die Aufgabe dieses Mannes, dass er mit diesem belastenden Erlebnis geschickt umgeht, nicht deine. Habe ein offenes Ohr für ihn, wenn er darüber sprechen will, aber richte dein Verhalten nicht an Annahmen über ihn und seine Geschichte aus, die vielleicht so gar nicht zutreffen.
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Caroline Fux weiss Rat und gibt Tipps zu Unsicherheiten und Sorgen im Bereich von Lust und Liebe. Schreiben Sie Ihr Problem per E-Mail an caroline@blick.ch oder per Post: Caroline Fux, Ringier AG, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich.
Roman Kilchsperger spricht endlich über seinen Abgang beim SRF. Dabei muss er auch selbst Fehler eingestehen.
Vor einer Woche wurde bekannt, dass Roman Kilchsperger (48) die Moderation des «Donnschtig-Jass» abgeben muss. Künftig wird er bei Teleclub die Champions League moderieren. Eigentlich war es geplant, dass er auch noch im kommenden Jahr durch die Sommersendung führt. Das SRF entschied sich dann aber doch früher dazu, Kilchsperger den Stecker zu ziehen.
Ein unsanftes Ende für eines der grossen Aushängeschilder des TV-Senders. «Ich wusste, dass diese Zeit mal endet. Man hat ja die Wunschvorstellung, dass eine Beziehung friedlich zu Ende geht», erzählt er der Zeitschrift «Tele». «Aber offensichtlich geht das nicht in einer Ehe und auch nicht bei einem Moderator.»
Dankbar trotz StreitTrotzdem betont er, dass er dem SRF für die «lässige Zeit» dankbar sei und ihm der TV-Sender viel ermöglicht habe. «Aber das geht nun im Streit unter, das tut mir auch weh», meint er. Langzeitbeziehungen müssen beim Ende schmerzen, sonst würden sie nicht auseinandergehen, resümiert er.
Kilchsperger bestätigt nochmals, dass er sehr gerne weitergemacht hätte. Sein offensives Interview in der «Weltwoche» wirbelte jedoch zu viel Staub auf. Etwas, was er wohl bereut. «Jetzt habe ich halt diesen Fehler gemacht und im Interview mit der ‹Weltwoche› gesagt, dass ich eingeschläfert und ein braver Bub geworden bin», meint er. Er habe zwar die Wahrheit gesagt, trotzdem hätte man rausspüren können, dass er das nicht so böse gemeint hat. Die daraus entstandenen Sanktionen findet er zu hart. «In meinen Augen hätte die Gelbe Karte auch genügt. Aber jetzt gab es halt glatt Rot.»
SRF-Sport wollte ihn nichtAuch erzählt Kilchsperger, dass er sich immer wieder darum bemüht habe, in die Sportabteilung des SRF zu wechseln. «Am Anfang war ich schon fast stalkingmässig drauf. Irgendwann habe ich dann gecheckt, dass ich nun mal in der Unterhaltung bin und dass mich die anderen nicht wollen.» Nun ist er in der richtigen Abteilung angekommen – nur bei einem anderen Sender. (bnr)
Apple gilt als besonders geheimniskrämerisch - doch der Konzern hat schon wieder Details zu seinen nächsten iPhones kurz vor der Präsentation durchsickern lassen. Von den Lecks betroffen ist auch die Computer-Uhr Apple Watch.
Das Blog «Allthings.how» entdeckte in den Tiefen der Apple-Website vorbereitete Adressen für Geräte mit den Namen iPhone XS und XS Max für die grössere Version des Geräts. In den Webadressen fand sich auch eine Bestätigung dafür, dass die Apple Watch mit grösseren Displays von 40 und 44 Millimetern ausgestattet wird - und dass das günstigere Modell als Nachfolger des iPhone 8 den Namen iPhone XR bekommen soll. Bevor die Code-Fragemente entfernt wurden, wurden sie auch von anderen Tech-Blogs wie «The Verge» gefunden.
Home-Button ist passéApple stellt seine neuen iPhones am Mittwoch (ab 19.00 Uhr MESZ) vor. Laut Berichten von Medien und Analysten sollen alle neuen Modelle das Design des iPhone X aus dem vergangenen Jahr übernehmen. Damit dürfte der Home-Button, der seit dem ersten Modell die iPhone-Bedienung bestimmte, der Vergangenheit angehören. Stattdessen soll auch das günstigere neue iPhone-Modell einen Bildschirm bekommen, der fast die gesamte Frontseite ausfüllt, mit einer Aussparung für die Sensoren der Gesichtserkennung FaceID am oberen Rand.
Vor wenigen Tagen hatte das Blog «9to5Mac» bereits zwei Bilder der neuen iPhones und der Computer-Uhr veröffentlicht, die wie Marketing-Fotos von Apple aussehen. Schon vor einem Jahr waren der Name und das Aussehen des damals vorgestellten iPhone X durch die Analyse von Apple-Software vorzeitig bekanntgeworden. (SDA)
Alle Infos von der Keynote gibts in der Zusammenfassung der Events und im Liveticker.
Am 28. und 29. September findet die jährliche Schlagerparade in Chur statt. Dank BLICK können Sie dieses Event als VIP geniessen. Jetzt mitmachen und gewinnen!
So können Sie gewinnenSenden Sie ein SMS mit BLWIN5 an die Nummer 797 (1.50 Fr./SMS). Der Zufallsgenerator entscheidet sofort, ob Sie gewonnen haben. Chancengleiche Teilnahme via Mobile Internet (WAP) ohne Zusatzkosten: http://win.wap.my797.ch.
Ein kleines Upgrade für die Schlagerparade Chur 2018Dieses Jahr findet die Schlagerparade in Chur zum ersten Mal zwei Tage lang statt. Der Grund dafür: das 50. Jubiläum des «Summer of Love 1968». Darum steht der Freitag komplett unter dem Motto des halben Jahrhundert Hippietum.
Freitag, 28. September:
Der erste Tag startet um 16 Uhr in und rund um die Stadthalle, diese bildet zum ersten Mal das Zentrum der Schlagerparties. Während vor der Halle eine Oldtimerausstellung, Verpflegungsmöglichkeiten oder die Kinderhüpfburg zu finden sind, ist drinnen am Nachmittag eine Rollschuhdisco für Kinder, die am Abend ab 22.00 Uhr dann für alle Partylöwen ab 18 Jahren der Ort zum feiern wird. Die Rollschuhe können gemietet oder mitgebracht werden, jedoch kann auch ohne fahrbaren Untersatz gefeiert werden. Getanzt oder gefahren wird zu 70s Disco, 80s und 90s Musik.
Samstag, 29. September:
Der zweite Tag läuft wie in den vergangen Jahren, er steht komplett im Namen der Parade. Sie wurde etwas optimiert, sodass der Start in der Innenstadt und das Ende bei der Stadthalle ist. In der Halle selbst unterhalten Sie nationale und internationale Bands. Unter ihnen befindet sich zum Beispiel Dschinghis Khan, die etwas Moskau nach Chur bringen möchte, oder Guildo Horn. Zusätzlich geben sich Schlager DJs aus der ganzen Schweiz auf dem Vorplatz die Turntables in die Hand und gipfelt um 23 Uhr in der «Lollipop Party»
Teilnahmeschluss ist am 19. September 2018. Die Tickets werden anschliessend verschickt. Mit der Teilnahme erklären Sie sich mit den AGB und Datenschutzbestimmungen einverstanden.
ZÜRICH/BASEL - Der St. Galler Valentin Schmidt (20) startet nächste Woche sein Studium an der Universität Basel. Am Montag wollte er seine Studenten-WG beziehen. Doch statt des Zimmers bekam er die Absage.
Die Zügelkartons sind gepackt. Die Zusage für sein Zimmer in einer Basler Studenten-WG hat der St. Galler Valentin Schmidt (20) auf sicher. «Der Hauptmieter hat mir zugesagt, dass ich in die Wohnung in Basel einziehen kann», sagt Schmidt zu BLICK.
Doch mit den Zügelkisten in Basel angekommen, folgt das böse Erwachen. Das Zimmer in der 3-Zimmer-Wohnung beim St. Alban-Tor, das ihm zur Untermiete angeboten worden war, ist bereits belegt. «Als ich einziehen wollte, war das Zimmer schon bewohnt», erzählt der Student.
«Ich hatte nur das Wort des Hauptmieters»Ein Bekannter des Mitbewohners war bereits in sein Zimmer eingezogen. Das alles ist laut Schmidt ohne das Wissen des Hauptmieters passiert. «Es ist ein Missverständnis zwischen dem Hauptmieter und seinem Mitbewohner.» Doch der Leidtragende ist der 20-Jährige aus St. Gallen. In seiner Not und auf der Suche nach einer neuen Bleibe wendet er sich an Energy Basel.
«Ich hatte nur das Wort des Hauptmieters», sagt er. «Es hiess, dass der Vertrag zur Untermiete noch aufgesetzt wird.» Dummerweise bekam Schmidt die Zusage für das Zimmer lediglich mündlich. «Ich fühle mich hintergangen.» Er wurde vom WG-Mitbewohner und dessen Bekanntem aus der Wohnung bugsiert.
Doch Schmidt gibt nicht auf. Er hofft, nun bald eine andere WG zu finden. «Ein WG-Zimmer in Basel wäre ein Traum», sagt der Ostschweizer. «Es ist nicht wichtig, wie gross das Zimmer ist, ich brauche einfach eines, das nicht besetzt ist.»
BASEL - BS - Im Zoo Basel ist ein Orang-Utan-Mädchen auf die Welt gekommen. Mutter ist die elfjährige Maia, die seit 2012 im Zolli lebt.
Geboren wurde Padma, wie das Junge heisst, am 7. August, wie der Zoo Basel am Mittwoch mitteilte. Padma ist bereits das zweite Kind von Maia, ihr erstes hat jedoch nicht überlebt. Nun wird sich Maia während rund sieben Jahren um ihre Tochter kümmern.
Zwar hat Maia noch keine Erfahrung mit der Aufzucht eines Jungtiers. Dennoch zieht sie ihre Tochter laut dem Zolli ohne Probleme auf: Mehr als ein Jahr lang konnte sie nämlich von ihrer 18 Jahre alten Schwester Kila den Umgang mit einem Neugeborenen lernen. Kila hatte im März 2017 einen Buben geboren.
Bevor sie selbst Mutter wurde, hat sich Kila bereits um ihre jüngere Schwester gekümmert. Die Mutter der beiden war gestorben, als Maia zwei Jahre alt war.
Die beiden Schwestern waren 2012 nach dem Umbau des Affenhauses zusammen mit fünf weiteren Orang-Utans in den Zoo Basel gekommen. Seither wurden bereits drei Geburten verzeichnet. Zuvor hatte der Zoo letztmals 1990 eine Orang-Utan-Geburt vermeldet.
Im Zoo Basel leben Sumatra-Orang-Utans. Sie sind in der Natur stark gefährdet und in vielen Regionen Sumatras ausgestorben. Noch rund 14'000 Affen leben in den Wäldern im Norden der Insel. Der Zoo Basel unterstützt seit 2010 ein Orang-Utan-Schutzprojekt auf Borneo, dass im Nordosten von Malaysia für den Erhalt des Regenwaldes kämpft.
Im Kanton Thurgau leben rund 2700 Menschen mit Hepatits. Einer davon war Daniel Frischknecht. Der 54-jährige Kantonsrat kämpfte erfolgreich gegen die schwere Krankheit und gegen überteuerte Medikamente.
Obwohl Hepatitis B und C heilbar ist, sterben an den Virus-Erkrankungen in der Schweiz pro Jahr 200 bis 300 Menschen - fünf Mal mehr als an HIV.
Am Mittwoch diskutierte der Thurgauer Grosse Rat eine Interpellation mit dem Titel «Still aber folgenreich: Bekämpfung der Hepatits B und C Epidemie im Thurgau». Eingereicht hatte sie die Thurgauer SP-Kantonsrätin Marina Bruggmann. Wie die Pflegefrau schreibt, sterben in der Schweiz fünf Mal mehr Menschen an den Folgen von Hepatitis C als an einer HIV-Infektion, obwohl Hepatits C seit 15 Jahren geheilt werden kann.
Die Thurgauer Regierung legte Zahlen vor und versprach, dass sie den Kampf gegen Hepatitis verstärken werde. Gemäss einer Hochrechnung leben im Thurgau 2700 Menschen mit der meldepflichtigen Krankheit. 1350 Personen wissen nicht, dass sie Hepatitis B oder Hepatitis C haben, die unbehandelt zu schwersten Leberschäden und schliesslich zum Tod führen.
Einer der Betroffenen ist der Thurgauer Kantonsrat Daniel Frischknecht, Mitglied der EDU-Fraktion. Der 54-jährige Psychologe erzählte an der Ratssitzung von seiner Hepatitis-Infektion, mit welcher der ehemalige Drogenkonsument 30 Jahre lang lebte. Dank dem christlichen Glauben überwand Frischknecht die Heroinsucht.
Dass er sich mit Hepatitis C angesteckt hatte, wusste er. Doch die Krankheit machte sich lange nicht bemerkbar. 1996 hatte er einen ersten Schub. «Ich fühlte mich schlapp und müde und wäre am liebsten bereits nach dem Mittagessen ins Bett gegangen», erinnert sich Frischknecht. Die Ärzte diagnostizierten eine Leberfibrose und schlugen ihm eine Behandlung mit Interferon vor. Wegen der schweren Nebenwirkungen habe er aber abgelehnt, erzählte Frischknecht nach der Ratssitzung der Nachrichtenagentur Keystone-sda.
Vor zwei Jahren seien dieselben Symptome wieder gekommen. Zuerst habe es geheissen, die Erkrankung sei nicht so gravierend, die Krankenkasse müsse die Heilungskosten nicht übernehmen. Doch Frischknecht suchte Hilfe bei einem andern Spezialisten.
Eine Leberpunktion ergab schliesslich eine Leberzirrhose. «Nun war ich ein schwerer Fall und die Kosten waren kein Thema mehr», sagt Frischknecht. Die Behandlung begann. Als er erfuhr, dass die Medikamente in der Packung, welche die Fachfrau ihm gab, 20'000 Franken kosteten, habe es ihm die Sprache verschlagen.
Für die gesamte Therapie hätte er drei Packungen gebraucht, was 60'000 Franken gekostet hätte. Er erkundigte sich bei einem Bekannten, einem Facharzt, nach Alternativen und bestellte schliesslich in Australien Medikamente mit dem gleichen Wirkstoff.
Diese kosteten rund 30 Mal weniger: 700 statt 20'000 Franken pro Packung. Die Medikamente habe er aus der eigenen Tasche bezahlt. «Das ist doch Geschäftemacherei. Ich kann nicht verstehen, dass das Bundesamt für Gesundheit diese Praxis der Pharma-Industrie schützt», sagt Frischknecht, der nach der erfolgreichen Therapie von Hepatitis geheilt ist.
Das vor vier Jahren auf privater Basis gegründete Netzwerk Hepatitis-Strategie-Schweiz will die virale Hepatitis in den nächsten 15 Jahren eliminieren. Die Konferenz der Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) unterstützt das Netzwerk ideell. Die Kantone sind angehalten, Präventions- und Sensibilisierungsmassnahmen zu unterstützten.
Auch der Kanton Thurgau wolle seine Anstrengungen im Kampf gegen Hepatitis verstärken, versprach Gesundheitsdirektor Jakob Stark im Grossen Rat. Obwohl die Durchimpfungsrate für Hepatits B bei den Jugendlichen gestiegen sei, liege sie im Thurgau nur bei 61 Prozent. Im Schweizer Durchschnitt sind 71 Prozent der Jugendlichen gegen die sexuell übertragbare Krankheit geimpft.
In einem bayrischen Flüchtlingsheim soll ein Mädchen (15) von Flüchtlingen vergewaltigt worden sein. Zwei Afghanen sitzen in U-Haft.
Wegen eines Sexualdeliktes an einer 15-Jährigen ermittelt die bayerische Polizei in zwei Flüchtlingsunterkünften.
Am Mittwoch habe es DNA-Reihenuntersuchungen in einem Heim in Augsburg und einem weiteren in Friedberg gegeben, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Augsburg mit. Verdächtigt werden zwei Afghanen.
Mit Drogen betäubtHintergrund sei ein Sexualdelikt Anfang Juli in der Augsburger Unterkunft, hiess es weiter. Es bestehe «der dringende Tatverdacht, dass dort eine 15-jährige Schülerin aus Augsburg durch mehr als einen Bewohner mit arabischerstämmiger Herkunft sexuell missbraucht wurde».
Das Mädchen soll demnach mit Drogen betäubt und missbraucht worden sein. Zwei Afghanen im Alter von 17 und 20 Jahren sitzen laut den Ermittlern bereits seit Juli in Untersuchungshaft. (SDA)
Nach mehrmonatigen Verhandlungen haben sich die SBB-Führung und die Gewerkschaften auf einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) geeinigt. Darin enthalten sind unter anderem individuelle Lohnerhöhungen, ein Kündigungsschutz und ein längerer Vaterschaftsurlaub.
Dafür müssen sich die Angestellten von SBB und SBB Cargo ab 2019 zu 40 Prozent an den «krankheitsbedingten Fehltagkosten» beteiligen, wie die SBB, die Gewerkschaften und Verbände SEV, Transfair, Kaderverband des öffentlichen Verkehrs (KVöV) sowie Verband Schweizer Lokomotivführer und Anwärter (VSLF) am Mittwoch mitteilten.
Diese werden monatlich vom Lohn abgezogen. Damit sollen die «Gesamtsystemkosten» gesenkt werden. Bis jetzt hatte die SBB die Kosten vollständig getragen. Bisherige Mitarbeitende erhalten im Gegenzug eine entsprechende Lohnerhöhung.
Der GAV tritt am 1. Mai 2019 in Kraft und läuft über drei Jahre. Zuvor müssen aber noch der Verwaltungsrat und die Sozialpartner zustimmen.
Ex-Rennfahrer Adolf Hänni (63) liess den schnellsten Seitenwagen der Welt bauen. Doch jetzt geht ihm die Zeit und das Geld aus.
Diese Woche muss es klappen! Vom Mittwoch bis Sonntag ist auf dem weltberühmten Salzsee im amerikanischen Bonneville wieder ein Zeitfenster für verrückte Tempo-Rekordfahrten aller Art offen.
Mitten drin: Adolf Hänni (63), ehemaliger Töff-Rennfahrer aus Thun. Hänni wurde als Beifahrer dreifacher Seitenwagen-Weltmeister – nun fährt er auf dem Salzsee für sein verrücktes Projekt selber. Der Berner Oberländer will den Tempo-Weltrekord für Seitenwagen schlagen!
Alles bereit für den RekordEs braucht 500 km/h, dafür liess Hänni in den USA einen Streamliner-Seitenwagen bauen. Ein Gefährt wie ein Flugzeug ohne Flügel. Sieben Meter lang, 600 PS, mit Bremsfallschirmen, Steuerseile statt Lenker, 60 kg Balastgewicht statt eines Beifahrers.
Aber ihm geht bei seiner Rekordjagd die Zeit aus. Im letzten Herbst wehte in Bonneville zu viel Wind: Wegen des heiklen Wetters auf dem Salzsee musste wieder ein Jahr gewartet werden.
Nun weilt Hänni gleich für vier Wochen in den USA. Doch beim einem Trainingsversuch Ende August geht der Motor hoch. «Wir haben kurz trainieren können. Leider passierte dann der Motorschaden. Wir mussten 500 km in die Werkstatt fahren und alles reparieren», sagt Hänni.
Jetzt greift der Thuner mit seiner geflickten Rakete im Zeitfenster diese Woche wieder an. Nun soll im US-Bundesstaat Utah endlich der Rekord fallen. Er muss! Denn Hänni sagt: «Jetzt muss es klappen, sonst geht mir das Geld aus.»
Vor der Playoff-Partie gegen Schweden äussert sich Captain Severin Lüthi in Biel zum neuen Davis Cup. Er wolle der Reform eine Chance geben. Aber die Chancen, dass Roger und Stan wieder zum Team stossen, seien nicht grösser.
Severin Lüthi, was halten Sie von der Reform?
Ich gebe zu, ich weiss es nicht genau. Der Davis Cup war für mich immer sehr speziell, deshalb bin ich etwas traurig, dass diese Tradition gebrochen wird. Aber es musste schon etwas geändert werden, nur hatte ich auch keine Lösung, wie. Ich denke, die goldene Formel gibt es nicht. Immerhin gibt es im Februar noch Heim- und Auswärtsspiele – wir sollten dem neuen Format eine Chance geben.
Was ist das Problem des alten Formats?
Dass es für Planungsprobleme sorgt – nicht nur bei Spitzenspielern. Geben sie dem Davis Cup keine Priorität, sind sie nicht bereit, das ganze Jahr offen zu lassen. Sie wissen nie, spielen sie die zweite Runde oder dritte Runde. Wenn ja, wo? Auf Sand, Indoors oder Hartplatz? Alles Dinge, die einer langfristigen Planung im Weg stehen. Wir spürten das im Jahr 2014, als wir gewannen. Die Spieler mussten sogar ein bis zwei Masters 1000 sausen lassen. Diese Thematik wurde dem Davis Cup letztlich zum Verhängnis.
Steigen jetzt die Chancen, dass Stan Wawrinka und vielleicht sogar Roger Federer wieder beim Davis Cup spielen?
Ich glaube nicht, dass sich die Situation gross ändert – aber ich kann mich natürlich täuschen. Der einzige Vorteil: Sie müssten nicht mehr drei Mal spielen, um ins Finale zu kommen. Aber in Runde eins kann man auch ein Auswärtsspiel erwischen. Wir sollten jetzt nicht zu weit vorausschauen, in vier Monaten kann die Situation wieder anders sein. Wir wollen jetzt hier in Biel mit dem Team um Henry Laaksonen den Klassenerhalt schaffen und dann können wir die Lage wieder neu beurteilen. Aber nein, ich habe keine Anzeichen von Roger und Stan, dass sie zurückkehren, wenn wir hier gewinnen.
Haben sie Wawrinka gefragt, ob er gegen Schweden mitspielt?
Ja, wir standen nach New York in Kontakt. Stan hat im Moment andere Sorgen. Seine letzten Monate waren hart, er arbeitet daran, wieder sein altes Niveau zu finden. Er denkt, es sei nicht die beste Entscheidung, jetzt Davis Cup zu spielen. Das ist schade für uns, aber ich verstehe und respektiere seinen Entscheid.
Und wie geht es Federer nach den US Open?
Es geht Roger gut. Klar ist er enttäuscht, weil er nicht erreicht hat, was er sich erhofft hat. Aber das gehört zum Sport – man versucht, es beim nächsten Mal anders zu machen. Er bereitet sich jetzt auf den Laver Cup vor und wird dort sicher wieder Vollgas geben.
Aus der Alt-Deponie Roemisloch sickert vergiftetes Wasser – obwohl die Deponie im Jahr 2011 saniert wurde. Die Gemeinde fordert nun eine schnelle Lösung bei den Verantwortlichen.
Aus der früheren Chemiemülldeponie Roemisloch in Neuwiller (F) sickern trotz Sanierung im Jahr 2011 immer noch Schadstoffe. Die nahe Gemeinde Allschwil BL hat am Mittwoch die verantwortlichen Firmen aufgerufen, «umgehend Gegenmassnahmen zu ergreifen».
Laut einer Mitteilung des Allschwiler Gemeinderates tritt unterhalb der Deponie derzeit Deponiewasser aus, das stärker mit chemischen Schadstoffen belastet ist als während den Sanierungsarbeiten vor gut sechs Jahren. Die Rede ist von «erheblichen Mengen». Die Zunahme der Belastung seit damals um das Zweieinhalbfache sei «irritierend».
Pestizide und Pharmazeutika nachgewiesenIn Wasserproben vom Januar 2018, welche Allschwil in Auftrag gegeben hatte, seien 81 verschiedene Chemiestoffe nachgewiesen worden. Darunter seien typische Pestizide und Pharmazeutika sowie Zwischen- und Abfallprodukte der früheren Basler Chemiefirma J.R. Geigy AG, die um 1960 das Roemisloch mit Chemieabfall beliefert hatte.
Auch offizielle Untersuchungsberichte der Interessensvertretung der Basler Chemischen Industrie namens GIDRB (mit BASF, Novartis und Syngenta) weisen laut Gemeinde in oberflächennahem Grundwasser steigende Konzentrationen aus. Dies gelte, seit die GIDRB Ende 2014 aufgehört hatte, belastetes Grundwasser abzupumpen.
Daher sähen die Gemeinderäte von Allschwil und Neuwiller «nach wie vor ein Umweltproblem» bei der alten Deponie. Die Untersuchungen zeigten, dass im Roemisloch immer noch viel Chemiemüll liege, der bei Niederschlägen ausgewaschen werde. Die Industrie stehe nun in der Pflicht, Mensch und Umwelt zu schützen.
Deponiewasser muss abgepumpt werdenDie Gemeinderäte fordern daher, dass das Deponiewasser sehr bald abgepumpt und gereinigt oder entsorgt werden müsse. Dasselbe gelte für das Grundwasser bei der Deponie. Zudem sei zusammen mit den Gemeinden ein genaues Messprogramm verbindlich festzulegen. «Schwer verständlich» sei, dass die GIDRB just die betreffende Messstelle Mitte 2017 aus dem bisherigen Messprogramm gestrichen habe.
Überdies sollten Stoff-Screenings im Grundwasserzufluss die Herkunft der Schadstoffe zuordnen helfen – so sei zu eruieren, ob nicht aus anderen Deponien Stoffe beim Roemisloch einsickerten. Zudem sei die Deponiesohle zu untersuchen, um die Restkontamination festzustellen.
Die frühere Deponie Roemisloch mit etwa 6000 Kubikmetern Altlasten liegt rund 250 Meter von der französisch-schweizerischen Grenze entfernt. Der Roemislochbach fliesst in den Neuwillerbach, der nach Passieren der Landesgrenze als Mühlebach durch Allschwil fliesst.
Grundwasser musste abgepumpt werdenBei der Sanierung des Roemislochs waren nach früheren Angaben der GIDRB sämtliche Abfälle ausgehoben worden. In dieser Deponie machte Chemiemüll der seinerzeitigen Basler Konzerne rund 10 Prozent des Gesamtvolumens aus. Nach 2011 war zeitweise das Grundwasser am Fuss der Deponie auf Behördengeheiss abgepumpt und mit Aktivkohlefiltern gereinigt worden. (SDA)