Die Houston Rockets mit Clint Capela vermiesen Lakers-Neuzugang LeBron James den ersten Auftritt vor heimischem Publikum. Eine Massenschlägerei bringt die Lakers dabei aus dem Konzept.
Clint Capela ist in Form! Beim ersten Saisonsieg der Houston Rockets gegen die Los Angeles Lakers erzielt der Genfer starke 19 Punkte. In der Rebound-Statistik ist er mit zwölf Rebounds der erfolgreichste Akteur der Partie, die bis fünf Minuten vor Schluss ausgeglichen verläuft (111:114).
Doch dann passierts! 4:31 Minuten vor Schluss geben sich allen voran Rajon Rondo, Brandon Ingram (Lakers) sowie von Houstons Chris Paul auf den Deckel – alle drei fliegen vom Platz (siehe Video).
Im Anschluss verlieren die Lakers den Faden und fallen innert drei Minuten 113:120 zurück.
LeBron James mit 24 PunktenFür LeBron James, der auf diese Saison hin zu den Los Angeles Lakers wechselte und gegen Houston 24 Punkte erzielt, ist der Start bei den Lakers alles andere als erfolgreich verlaufen. Die Kalifornier sind nach zwei Spielen noch sieglos. (dad)
«Ich bin der Buhmann, wenn ich etwas sage», erklärt FCZ-Coach Ludovic Magnin nach dem hektischen 3:3 gegen YB. Aber seine Meinung zu Schiri Jaccottet deponiert Magnin dann doch noch klar.
Das Super-League-Topduell zwischen dem FCZ und YB ist ein Knaller und endet 3:3. Alles ist drin: Sechs Tore, drei Penaltys, 10 gelbe Karten, viel Hektik – und viele umstrittene Szenen!
YB-Trainer Gerry Seoane sagt: «Viele der umstrittenen Szenen hätte man so oder so auslegen können.» FCZ-Coach Ludovic Magnin ist da aber anderer Meinung.
Zwar will er aus Selbstschutz keine von Schiri Adrien Jaccottet gepfiffene Szene konkret ansprechen: «Ich bin der Buhmann, wenn ich etwas darüber sage. Ich sage nur: Die Zuschauer im Stadion und die Zuschauer am Fernsehen haben es alle gesehen. Es gibt also genug Leute, die es bewerten können!»
Rot gegen Sekou Sanogo?Was Magnin meint: Der Handspenalty, als Kevin Rüegg aus nächster Nähe einen Schuss an den angelegten Arm bekommt, ist keiner. Dazu schrammt YB-Terrier Sekou Sanogo an einem Platzverweis vorbei, als er Hekuran Kryeziu böse zwischen die Beine tritt. Allerdings ist auch der zweite Elfer für Zürich, als Steve von Bergen Roberto Rodriguez angeht, nicht zwingend ein Pfiff wert.
Aber Magnin sagt angesichts der verspielten Zwei-Tore-Vorsprungs: «Wir haben das Spiel mental aus der Hand gegeben nach diesen umstrittenen Entscheidungen.» Für Magnin hätte neben Sanogo auch von Bergen nach mehreren gelb-würdigen Fouls vom Platz gehört. «YB darf dieses Spiel nicht zu elft und auch nicht zu zehnt beenden», sagt Magnin.
Und der emotionale FCZ-Trainer fügt dann doch noch eine heftige Schiri-Kritik an: «Wir haben in der Schweiz bei der Spielleitung gewisse Probleme, wenn ein Match dieses Niveau und diese Intensität hat!»
Während der Stern von Fernando Alonso langsam untergeht, klopft ein neuer Schumi vorsichtig an die F1-Türe. Hier gehts zu Rogers Boxenstopp.
Ein Stern sinkt – und einer steigt auf. Fernando Alonso (37), der Michael Schumacher (49) immer als seinen Lieblingsgegner bezeichnete, verlässt nach 31 Siegen die Formel 1. Und wenn der Spanier in den letzten vier Rennen noch 174 Rennrunden absolvieren kann, geht er mit einem Rekord. Diesen hält (fast
logisch) Schumi mit 16'825.
Für Alonso ist ein neues GP-Duell gegen Schumacher nicht mehr möglich. Dessen Sohn Mick (19) klopft als Formel-3-Europameister noch sanft an die grosse Türe. Auch wenn die deutschen Medien bereits ausflippen. Doch wie gut ist Mick wirklich? In der Formel 2 kann er wieder auf das Prema-Team bauen, das ihn schon zum EM-Titel führte. Aufwärts ging es dort für Schumi Baby erst, als Leclerc-Manager Nicolas Todt jenes Team von Milliardär Lawrence Stroll abkaufte!
Mick Schumacher wird vielleicht nach dem GP-Finale in Abu Dhabi bei den zweitägigen Tests irgendwo ein Auto bekommen. Dank seinem Namen, der weiter einen Hype auslöst. Auch wenn die Hauptfigur seit fast fünf Jahren für die Öffentlichkeit und die Fans aus dem Verkehr gezogen wurde.
Für Alonso beginnt eine eher unsichere Zukunft. Erfolge mit Seriensieger Toyota in der Langstrecken-WM machen kaum noch Spass. Das Indycar-Projekt von McLaren wurde gestrichen. Das grösste Problem: Er muss sich für die US-Serie ein Auto mit Chevy-Motor suchen. Denn Honda weigert sich, ihm einen Motor zu geben. Nach all seinen bösen Attacken gegen die Japaner.
US-Medien bestätigen einen SonntagsBlick-Bericht über illegalen Goldhandel. Eine Firma aus Greifensee verteidigt sich.
Im Osten der Demokratischen Republik Kongo herrscht Bürgerkrieg – und doch wird hier tonnenweise Gold gefördert.
Ende August berichtete SonntagsBlick, wie dieses sogenannte Konfliktgold nach Uganda geschmuggelt wird und, ebenfalls illegal, per Flugzeug nach Dubai gelangt. Von dort erreicht es schliesslich den internationalen Goldmarkt – in dem die Schweiz eine gewichtige Rolle spielt. Bis zu 70 Prozent des weltweit geförderten Edelmetalls werden hier raffiniert und an Schmuckhändler, Banken oder Industriebetriebe verkauft.
Diese Woche hat die investigative Onlineplattform The Sentry (der Wächter) weitere Handelswege des schmutzigen Goldes aufgedeckt, über die der Ostkongo und die Schweiz in Verbindung stehen.
283 UnternehmenDie US-Rechercheure kommen zum Schluss, dass der Belgier Alain Goetz einer der zentralen Akteure ist, die nach Uganda geschmuggeltes Kongo-Gold raffinieren und nach Dubai schaffen.
SonntagsBlick liegt eine Liste von 283 Unternehmen vor, die Goetz-Gold bezogen haben. Dazu gehören Weltfirmen wie Amazon, General Electric und Sony – aber auch das Schweizer Unternehmen Mettler-Toledo, Hersteller von Präzisionswaagen mit Sitz in Greifensee ZH.
Weil das Unternehmen auch in den USA operiert und an der New Yorker Börse zugelassen ist, untersteht es der dortigen Börsenaufsicht. Und die sieht strenge Regeln für Firmen im Umgang mit Rohstoffen aus der Demokratischen Republik Kongo vor. Gegenüber den amerikanischen Prüfern nannte Mettler-Toledo eine Goetz-Firma in Dubai als einen ihrer Goldlieferanten.
Die Waagenfirma gibt an, nur eine kleine Anzahl von Zulieferern elektronischer Teile habe möglicherweise Goetz-Gold verwendet. «Wir haben inzwischen jeden dieser Zulieferer kontaktiert und angewiesen, die Zusammenarbeit einzustellen.» Man beziehe selbst kein Gold von Goetz, teilt das Unternehmen mit.
Laut Sentry-Recherchen bezieht Goetz sein Gold von zwei regionalen Händlern, die auch schon in Uno-Berichten als Käufer von Konfliktgold genannt wurden. Sie sind vor allem in der Provinz Nord-Kivu aktiv und kaufen das Gold der dortigen Minen auf.
Der auf Uganda spezialisierte US-Autor Sasha Lezhnev fordert deshalb eine vertiefte Untersuchung: «Der Uno-Sicherheitsrat, die EU und die Vereinigten Staaten sollen die Vorwürfe prüfen und allenfalls die beteiligten Raffinerien und Händler sanktionieren.»
SonntagsBlick hatte im August die Verbindungen zwischen Goetz und einem Händler in der Nachbarprovinz Ituri aufgedeckt, der wegen illegalen Goldhandels auf der Sanktionsliste der Uno und des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) steht. Die Sanktionen sollen verhindern, dass der Bürgerkrieg im Kongo durch den Goldverkauf weiter angeheizt wird.
Seit 1997 fielen dem Konflikt fünf bis sechs Millionen Menschen zum Opfer.
BERN - BE - Die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt hat Ermittlungen gegen afrikanische Piraten eingleitet, die vor einem Monat im Golf von Guinea die Mannschaft des Schweizer Hochseeschiffs MV «Glarus» entführt hatten.
Kriminalkommissär René Gsell bestätigte gegenüber der Agentur Keystone-SDA einen Artikel des «SonntagsBlick». «Die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt hat, wie in solchen Fällen üblich, gestützt auf das Flaggenprinzip und bestehend auf gesetzlichen Grundlagen, ein Vorverfahren zur Geiselnahme eröffnet», sagte Gsell Keystone-SDA.
Das Vorverfahren sei eröffnet worden, nachdem die Entführung Ende September bekannt wurde. Zum Stand der Untersuchung machte er wegen des laufenden Verfahrens keine Angaben.
Weil die Geiselnahme eine Straftat an Bord eines Schweizer Seeschiffs ist, wird das Flaggenprinzip angewendet. Die «Glarus» steht damit unter Schweizer Recht. Kommt es auf ihr zu einem Verbrechen, gilt dieses als in der Schweiz verübte Tat. Da Basel der Heimathafen aller Schweizer Hochseeschiffe ist, wurden die dortigen Staatsanwälte aktiv.
Sieben Philippiner, ein Kroate, ein Bosnier, ein Slowene, ein Ukrainer und ein Rumäne sind seit einem Monat in Geiselhaft, Schweizer sind keine darunter. Die Piraten fordern Lösegeld. Wie der «SonntagsBlick» berichtet, drehen sich die Verhandlungen um das Lösegeld. Dies sei aus Regierungsquellen in Nigeria in Erfahrung gebracht worden. In Nigeria rechne man mit der baldigen Freilassung der Geiseln.
Die Mannschaft werde zusammen festgehalten und es gehe ihr den Umständen entsprechend gut, sagte ein Sprecher der betroffenen Reederei Massoel Shipping in Genf zum «SonntagsBlick». Die Regierungen der entführten Seeleute seien involviert.
Da keine Schweizer Bürger betroffen sind, leistet das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) keinen konsularischen Schutz. Gemäss «SonntagsBlick» unterstützt das EDA auch die betroffene Reederei finanziell nicht.
Die «Glarus» war am 22. September 45 Seemeilen südwestlich von Bonny Island entführt worden. Das Schiff war nach Angaben der Reederei mit Getreide an Bord auf dem Weg zwischen Lagos und Port Harcourt unterwegs. Die Piraten seien über lange Leitern an Bord gekommen, hätten den Stacheldraht, der die Brücke schützte, durchtrennt, die Kommunikationsanlagen am Schiff zerstört und zwölf der 19 Besatzungsmitglieder entführt.
Laut «SonntagsBlick» handelt es sich um Piraten der Rebellenbewegung für die Befreiung des Nigerdeltas (Mend). Diese Rebellengruppe kämpft für eine höhere Beteiligung der Bevölkerung des Deltas an den Einnahmen aus der Öl- und Gasförderung in der rohstoffreichen Region. Gemäss Bericht haben die Rebellen anfangs Jahr auch ein niederländisches Frachtschiff entführt. Damals dauerte es 30 Tage, bis die Mannschaft des Frachters «Forest Wave» freikam.
Jede Woche stellen wir eine gewichtige Frage – und Sie geben Antwort.
Diskutieren Sie mit! Die besten Rückmeldungen werden im SonntagsBlick-Magazin vom 28. Oktober gedruckt. Benutzen Sie für Ihre Antwort das Kommentar-Formular unten.
*Die Redaktion behält sich vor, Beiträge zu kürzen.
Eine Firma aus der Schweiz wollte Spezialtechnik nach Pakistan liefern. Der Bund verbot den Deal. Grund: Islamabad wollte damit Massenvernichtungswaffen bauen.
Pakistan baut sein Atomarsenal aus. Das Land am Hindukusch verfügt bereits jetzt über 150 Nuklearsprengköpfe – laut westlichen Sicherheitsexperten ein explosives Risiko. Sie befürchten, dass das Material in die Hände islamistischer Terroristen gelangen könnte.
Ungeachtet dessen rüstet die Armee als eigentliche Machthaberin in Islamabad weiter auf. Dabei hat sie zwischen Juli und September versucht, an Schweizer Technik zu gelangen. Der Bund konnte zwei Exporte im letzten Moment verhindern.
Für Massenvernichtungswaffen verwendenEin Schweizer Unternehmen sollte Spezialsoftware im Wert von insgesamt 64'000 Franken nach Pakistan liefern. Offiziell für zivile Zwecke.
Abklärungen des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) ergaben allerdings: Pakistan wollte die Güter zur Herstellung von Massenvernichtungswaffen verwenden.
Seco-Sprecher Fabian Maienfisch bestätigt entsprechende Informationen des SonntagsBlicks. Offen bleibt, welche Schweizer Firma in den Deal involviert war.
Weil im Golf von Guinea die Mannschaft des Schweizer Schiffs MV Glarus entführt wurde, ermitteln nun die Staatsanwälte in Basel.
An einem geheimen Ort irgendwo in Afrika werden zwölf Männer festgehalten, die eigentlich Seeleute sind, jetzt aber als Faustpfand dienen. Ihr Albtraum begann vor einem Monat. Im Golf von Guinea, 130 Kilometer vor der Küste Nigerias, kaperten Piraten ihr Frachtschiff, die MV Glarus, die unter Schweizer Flagge fährt. Mit Schnellbooten preschten die Seeräuber heran, kletterten mit Leitern auf die Brücke, zerschnitten den Stacheldraht und zerstörten den Funk. Einem Ingenieur schossen sie ins Bein. Sieben Filipinos, ein Kroate, ein Bosnier, ein Slowene, ein Ukrainer und ein Rumäne wurden gekidnappt, Schweizer sind keine darunter. Die Piraten fordern Lösegeld, die Verhandlungen ziehen sich in die Länge.
Die Entführung im derzeit wohl gefährlichsten Gewässer der Welt beschäftigt Tausende Seemeilen entfernt auch die Justiz eines Binnenlandes. Schweizer Staatsanwälte nehmen die afrikanischen Piraten ins Visier: Die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt hat ein Vorverfahren in der Sache eröffnet, wie Kriminalkommissär René Gsell Recherchen des SonntagsBlicks bestätigt. Zum Stand der Untersuchung will er wegen des laufenden Verfahrens keine Angaben machen.
Glarus steht unter Schweizer RechtWeil die Geiselnahme eine Straftat an Bord eines Schweizer Seeschiffs ist, wird das Flaggenprinzip angewendet. Die Glarus steht damit unter Schweizer Recht, was auf ihr verbrochen wird, gilt als in der Schweiz verübte Tat. Da Basel der Heimathafen aller Schweizer Hochseeschiffe ist, wurden die dortigen Staatsanwälte aktiv.
Die Piraten, die der Rebellengruppe Mend angehören, dürften wegen der Ermittlungen im fernen Alpenland keine schlaflosen Nächte haben. Die Männer, die gegen die nigerianische Regierung und globale Ölfirmen um die Kontrolle des Nigerdeltas kämpfen, beschäftigen sich normalerweise mit Gröberem: Sie stecken Ölterminals in Brand, greifen Ölplattformen an oder zünden Autobomben. Die letzte Entführung dieses Kalibers verübten Piraten Anfang Jahr. 30 Tage verstrichen, bis die Mannschaft des niederländischen Frachters Forest Wave freikam.
Man habe am Montag mit allen Seeleuten sprechen können, sagt Blake Sinclair von MTI Network. Die Londoner Profis für Krisensituationen wurden von der Eigentümerin der Glarus, der Schweizer Reederei Massoel Shipping, angeheuert. Laut Sinclair wird die Mannschaft gemeinsam festgehalten, es gehe ihr den Umständen entsprechend gut.
Die Verhandlungen würden sich allein noch ums Lösegeld drehen, so Regierungsquellen aus Nigeria, die anonym bleiben wollen. Dort rechnet man mit einer baldigen Freilassung. Die Regierungen der entführten Seeleute seien involviert, wie inoffiziell sowohl in Nigeria wie in der Schweiz zu hören ist.
«Das EDA unterstützt die Reederei finanziell nicht»Wenn Schweizer von einer Entführung betroffen sind, könne das EDA konsularischen Schutz leisten, sagt Tilman Renz, Sprecher des Aussendepartements (EDA). In dem Fall übernehme die Reederei als Arbeitgeberin der Entführten das operative Krisenmanagement.
Bleibt für die Geiseln zu hoffen, dass die Genfer den geforderten Betrag bald auftreiben können. Medienberichten zufolge ist die Reederei angeschlagen. Und vom Bund käme keine Hilfe. Tilman Renz: «Das EDA unterstützt die Reederei Massoel Shipping finanziell nicht.»
Am späten Samstagabend brach in Visperterminen VS ein Brand in einem Wohnhaus aus. Einer Person starb in den Flammen, zwei weitere wurden verletzt.
Tod in den Flammen: Am Samstagabend gegen 23.20 Uhr brach in einem Wohnhaus an der Dorfstrasse in Visperterminen VS ein Brand aus.
Eine Person, die im Wohnhaus lebte, starb im Inferno. Zwei weitere wurden verletzt. Die beiden Verletzten wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Spital von Visp gebracht.
Das Wohnhaus wurde komplett zerstört. Es entstand grosser Sachschaden.
Die Feuerwehr rückte an die Dorfstrasse aus. Um 3 Uhr morgens hatten die Einsatzkräfte den Brand unter Kontrolle. Um 6 Uhr war das Feuer gelöscht.
Die Identifikation des Opfers sei noch im Gange, wie die Walliser Kantonspolizei in einer Mitteilung schreibt.
Die Brandursache ist noch ungeklärt. Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein. (nl)
VISPERTERMINEN - VS - Bei einem Hausbrand in Visperterminen VS ist am späten Samstagabend eine Person ums Leben gekommen. Zwei weitere erlitten Rauchvergiftungen. Das Haus brannte nieder.
Brandalarm wurde um 23.30 ausgelöst, wie die Kantonspolizei am Sonntag mitteilte. Die örtliche Feuerwehr erhielt Unterstützung von der Lonza-Werksfeuerwehr und der Feuerwehr Visp. Um 3 Uhr am Sonntagmorgen waren die Flammen unter Kontrolle und um 6 Uhr gelöscht.
Im Feuer kam eine im Haus lebende Person ums Leben. Ihre Identifikation war am Sonntag im Gang. Zur Klärung der Brandursache leitete die Staatsanwaltschaft eine Ermittlung ein.
Bei der Anzahl Spitaleinlieferungen wegen Drogen- und Medikamentenmissbrauchs stehen die Basler an der Spitze. Am Schluss liegen die Zuger.
Eine neue Auswertung des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums (Obsan) zeigt erstmals im Detail auf, wie oft die Schweizer wegen Alkohol-, Drogen- und Medikamenten-Problemen im Spital behandelt werden müssen.
Unter den Kantonen bestehen grosse Unterschiede: In Basel-Stadt gab es 2016 pro 1000 Einwohner 17,4 entsprechende stationäre Spitalaufenthalte. Das ist der Spitzenwert. Dahinter folgen fast alle Kantone aus der Romandie. Den tiefsten Wert hat mit einer Rate von 4,8 Spitalaufenthalten pro 1000 Einwohner der Kanton Zug. Das schreibt die «SonntagsZeitung».
Am meisten wegen AlkoholFür die Analyse haben die Wissenschaftler über 75’000 Spitalaufenthalte berücksichtigt, die im Jahr 2016 aufgrund eines Substanzenkonsums erfolgt sind. Zu den berücksichtigten Substanzen gehören Alkohol, Tabak, Schlaf- und Beruhigungsmittel, Schmerzmittel, Cannabis, Kokain, Lösungsmittel und Halluzinogene wie LSD.
Die Diagnosen umfassen ein breites Spektrum vom schädlichen Gebrauch, über Vergiftungen bis hin zu psychischen Störungen.
Ursache für die meisten Spitalaufenthalte ist der Alkohol. Das zeigt eine Spezialauswertung, die Wissenschaftler des Obsan für die «SonntagsZeitung» vorgenommen haben. Ebenfalls oft kommt es wegen Tabak und Medikamenten-Missbrauchs zu Einweisungen in Spitäler.
Wegen Gewohnheiten oder Diagnosen?Als einen der Gründe für die Unterschiede nennen Suchtexperten die unterschiedlichen Trink- und Konsumkulturen. Dies gelte insbesondere für die Romandie, wo es viele Weinbauern gebe, heisst es beim Walliser Gesundheitsobservatorium.
Das basel-städtische Gesundheitsdepartement wehrt sich allerdings vehement gegen eine solche Zuschreibung. Das Konsumverhalten sei nicht entscheidend, sagt eine Sprecherin des Departements. Vielmehr spiele die Art und Weise, wie die Diagnosen in den Spitälern erfasst würden, eine Rolle. (gf)
Vinfast liess es beim ersten Auftritt in Europa trotz Publikumsmagnet David Beckham zurückhaltend angehen. Dabei hat der junge Autobauer aus Vietnam nicht nur in Asien grosse Pläne – dank Starthilfe von General Motors und BMW.
Vinfast – das dürfte europäischen Autofans kaum was sagen. Doch in der Heimat hat sich die automobile Tochter der mächtigen Vingroup innerhalb kürzester Zeit einen guten Namen gemacht. Vinfast ist der erste Autobauer in Vietnam – einem 100-Millionen-Einwohner-Staat, in dem auf 1000 Leute derzeit noch kaum mehr als 20 Autos kommen. Doch Vietnam hat sich in den vergangenen Jahren gut entwickelt: Die Wirtschaft floriert, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Neuwagen-Absatzzahlen steil ansteigen. Aktuell sind es jährlich rund 300‘000 verkaufte Autos (ähnlich wie in der Schweiz), doch während sich bei uns der Neuwagenabsatz eingependelt hat, dürfte sich die Zahl in Vietnam bis 2025 verdreifachen.
Der MutterkonzernAuf diesen Trend will die Vingroup mit ihren über 55‘000 Beschäftigen aufspringen. Im Jahr 2017 erzielte sie einen Jahresumsatz von 3,9 Milliarden US-Dollar. Die Unternehmensgruppe, die in diesem Jahr ihr 25-Jahr-Jubiläum feiert, ist in Vietnam im Bau- und Immobiliensektor führend und hat zudem wesentliche Marktanteile in den Bereichen Erziehung, Gesundheit, Landwirtschaft, Tourismus und Einzelhandel. Konzernchef Pham Nhat Vuong will Vinfast nicht nur zum ersten vietnamesischen Autoproduzenten machen, sondern auch schnell in die asiatischen Nachbarländer exportieren. Und der erste Europa-Auftritt kürzlich am Autosalon in Paris unterstreicht, dass nicht nur der Heimatmarkt in Angriff genommen werden soll.
Verstand von General MotorsStarten will die Marke ihre Expansion bereits Mitte 2019 – dank geballter Kompetenz von General Motors (GM) und BMW. Denn ein Grossteil des Vinfast-Führungsteams stammt vom US-Autobauer aus Detroit. Eine zentrale Bedeutung kommt James DeLuca zu, der auf verschiedensten Positionen fast vier Jahrzehnte bei GM arbeitete und sich zuletzt um die Koordination der rund 170 Produktionsanlagen in 31 Ländern kümmerte. Der Vertrieb der jungen Marke liegt bei Lê Thanh Hải, die bisher Vertrieb und Marketing bei GM in Vietnam verantwortete. Ergänzt wird das Führungsteam durch weitere ehemalige GM-Kräfte wie David Lyon (Designchef), Shaun Calvert (Produktion) und Kevin Fisher (Konstruktion).
Technik von BMWDieses Team konnte die kurze Entwicklungszeit von rund zwei Jahren für die zwei ersten Modelle Vinfast Lux A 2.0 und Lux SA 2.0 nur realisieren, weil deutsche Kooperationspartner zu ungewohnt günstigen Konditionen mit einstiegen. Als Vinfast nach einem Partner für eine bezahlbare Fahrzeugplattform suchte, wurde Vizepräsident Vo Quang Hue bei seinem ehemaligen Arbeitgeber BMW fündig: Die Bayern erteilten der Vingroup die Lizenz, die Technik des ausgelaufenen BMW X5 sowie des ehemaligen 5ers für die ersten zwei Vinfast-Modelle zu nutzen. So wurde innerhalb kürzester Zeit aus der ehemaligen BMW-Oberklasselimousine das vietnamesische Pendant Vinfast Lux A 2.0 und aus dem früheren BMW-SUV X5 der Lux SA 2.0.
Design von Pininfarina«Wichtig ist uns ein hoher Wiedererkennungswert der Marke», erklärt Designchef David Lyon. Ein Element dazu ist das markante «V»-Logo am Kühlergrill. «Zusammen mit Pininfarina», so Lyon, «haben wir für eine moderne Designsprache jede einzelne Linie sorgfältig modelliert.» Auch der Antrieb (2.0-R4-Turbo mit 176 bzw. 231 PS) für die ab nächsten Sommer verfügbaren Vinfast-Modelle stammt von BMW. Während der Lux SA 2.0 wahlweise mit Heck- oder 4x4-Antrieb angeboten wird, ist eine 8-Stufen-Automatik bei beiden Modellen Serie. Zulieferer ZF vom Bodensee baut gleich neben dem Produktionswerk in der Nähe der Millionenmetropole Hai Phong im Norden des Landes eine eigene kleine Produktion auf.
Starke PartnerNeben BMW und ZF arbeiten noch weitere renommierte europäische Firmen wie ABB, AVL, Bosch, Dürr, EDAG, Eisenmann, Magna, Siemens oder ThyssenKrupp für die Vietnamesen. Die zwei Modelle Lux 2.0 und Lux SA 2.0 sind denn auch nur der imageträchtige Startschuss: In der bald fertiggestellten Fabrik mit einer jährlichen Kapazität von 250'000 Fahrzeugen sollen schon bald auch ein Kleinwagen, ein kompaktes Elektromodell und ein Elektro-Kleinbus gebaut werden.
MONTREUX VD - Am frühen Samstagabend brannte am Genfersee eine Villa lichterloh. Verletzt wurde beim Inferno niemand.
Flammenhölle an Traumlage in Glion in der Gemeinde Montreux VD: Am frühen Samstagabend wurde eine Villa, die über dem Genfersee thront, Opfer einer Feuersbrunst. Verletzt wurde beim Inferno niemand.
Gegen 17.30 Uhr ging bei der Feuerwehr die Meldung ein, dass ein Haus in Flammen stehe. Meterhohe Flammen, dicke Rauchschwaden im stahlblauen Waadtländer Abendhimmel! Sogar Hecken im Garten hatten Feuer gefangen.
Als die Feuerwehr vor Ort eintraf, versuchten Besitzer und Nachbarn bereits, den Brand zu löschen. Erfolglos. Erst als die Feuerwehr intervenierte, konnte den Brand unter Kontrolle gebracht werden. Dennoch: Die zweistöckige Villa wurde komplett zerstört.
Vor Ort waren auch Einsatzkräfte der Waadtländer Polizei und ein Krankenwagen.
Die Bewohner der Villa konnten ihr Haus selbstständig verlassen, niemand wurde verletzt.
Die Brandursache ist noch unbekannt. Eine Untersuchung wurde eröffnet. (nl)
Der Spanier Marc Marquez gewinnt den GP von Japan und macht damit vorzeitig seinen 5. WM-Titel in der Moto-GP klar.
Andrea Dovizioso muss drei Rennen vor Schluss beim GP von Japan volles Risiko nehmen – und wird dafür nicht belohnt. In der zweitletzten Runde rutscht Marc Marquez' ärgster Verfolger – im Rennen, wie auch im Gesamtklassement – ins Kiesbett und damit aus der WM-Entscheidung.
Marquez fährt das Ding in der Folge problemlos nach Hause und krönt sich zum Weltmeister in der «Königsklasse» des Motorradsports. Bei drei verbleibenden Rennen, kann der Spanier in der Gesamtwertung nicht mehr eingeholt werden. Der 25-jährige feiert damit bereits seinen fünften Titel auf höchster Stufe, seinen siebten insgesamt.
Speziell: Der Honda-Werkfahrer schnappt sich den Titel vorzeitig bei seinem «Heim-GP» in Japan. Ein Gefühl, das Marquez bereits kennt: Schon in seinem zweiten MotoGP-Jahr 2014 sowie zwei Jahre später macht er auf der Heimstrecke von Honda alles klar.
Kurzer Schock-MomentDer gewohnt angriffslustige Marquez übernimmt in Japan bereits nach elf Runden die Führung und ist in diesem Moment virtuell Weltmeister. Nach dem ersten Überholmanöver gegen Dovizioso übertreibts Marquez aber, gerät neben die Strecke und muss kurz zittern.
Ansonsten gehen es die Fahrer auf den vorderen Plätzen ruhig an. Der Brite Cal Crutchlow und Marquez' Landsmann Alex Rins komplettierten das Podest im japanischen Motegi, Dovizioso fällt noch auf den 18. Rang zurück.
Lüthi einmal mehr ohne PunkteTom Lüthi (ebenfalls Honda) wird bei der Marquez-Heim-Gala Zwanzigster – wie bereits zuletzt in Thailand. Damit gibt es einmal mehr keine Punkte für den Berner. Immerhin: Von Platz 23 gestartet, macht er im Rennen einige Plätze gut.
Aegerter fehlt wenig für Top 10Im kurz zuvor ausgetragenen Moto2-Rennen (ebenfalls in Japan) kurvt sich Dominique Aegerter nach zwei Rennen ausserhalb der Top 15 wieder in die Punkteränge. Der Berner, von Position 17 aus gestartet, klassiert sich beim GP in Motegi als 13. Bitter: Zur wohl erhofften Top-10-Rangierung fehlen dem KTM-Fahrer weniger als fünf Sekunden. Aegerter weiss nach wie vor nicht, in welcher Klasse und für welches Team er 2019 Rennen bestreiten wird.
Der vermeintliche Sieger des Rennens heisst Fabio Quartararo (Speed Up). Doch der Franzose wird nachträglich gesperrt (zu tiefer Reifendruck), wodurch alle Fahrer einen Rang vorrücken. Francesco Bagnaia (Kalex) gefällts! Der vermeintliche Zweite gewinnt das Rennen und baut damit seine WM-Führung im viertletzten Saisonrennen noch weiter aus. Der Zürcher Jesko Raffin (Kalex) beendet den GP von Japan auf Platz 21. (dad)
Chicago – Ein Forscher vermutet, dass eine Fehlstellung der Augen Leonardo da Vinci beim perspektivischen Malen und Zeichnen geholfen hat. Der italienische Renaissancekünstler habe wahrscheinlich zeitweise nach aussen geschielt, um leichter malen zu können.
Zu diesem Befund kommt der Augenarzt Christopher Tyler von der City University of London in der aktuellen Ausgabe des Journals «Jama Ophthalmology». Seine Studie wurde am Donnerstag veröffentlicht.
Da Vinci konnte laut Tyler quasi auf den Blick eines Einäugigen umschalten, ähnlich wie ein Chamäleon. Durch sein sogenanntes intermittierendes Aussenschielen sei es Leonardo da Vinci vermutlich leichter gefallen, etwa Gesichter und Landschaften dreidimensional zu zeichnen.
Für seine Diagnose analysierte Tyler die Augenpaare auf sechs Porträts von Leonardo da Vinci, darunter waren zwei Skulpturen, zwei Ölgemälde und zwei Zeichnungen. Dabei habe er entdeckt, dass ein Auge nach aussen gekehrt gewesen sei. Zwar habe es sich nicht bei allen Kunstwerken um Selbstporträts des Künstlers gehandelt. Doch Leonardo da Vinci sei davon ausgegangen, dass alle Porträts eines Künstlers das eigene Aussehen widerspiegelten.
Unter den analysierten Kunstwerken war demnach auch der berühmte «Vitruvianische Mensch» in einem Kreis und einem Viereck sowie die erst kürzlich identifizierte Darstellung des «Salvator Mundi». Auch andere bekannte Künstler wie Rembrandt, Edgar Degas und Pablo Picasso sollen verschiedene Fehlstellungen der Augen gehabt haben. (sda)
Doha – In Katar haben am Samstag heftige Regenfälle für umfangreiche Überschwemmungen gesorgt. Strassen waren unpassierbar, Häuser wurden überflutet, Geschäfte und Universitäten blieben geschlossen.
Steff Gaulter, Meteorologin beim Sender Al Dschasira, schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, in der Hauptstadt sei an einem Tag beinahe so viel Regen gefallen, wie sonst in einem Jahr.
Zu den von den Überschwemmungen betroffenen Gebäuden gehörten auch die Nationalbibliothek und die US-Botschaft, die beide geschlossen blieben.
Das Ausmass der Überflutungen könnte den Behörden unter Umständen auch mit Blick auf die mit Blick auf Fussballweltmeisterschaft 2022 Sorgen bereiten. In Vorbereitung auf das prestigeträchtige Sportereignis gab Katar Milliarden für grosse Infrastrukturprojekte aus.
Prinz Harry hat am Samstag die Invictus Games für verwundete Soldaten in Australien eröffnet. Der Herzog von Sussex begrüsste mehr als 500 Wettkämpfer von 18 Nationen.
Prinz Harry hat am Samstag die Invictus Games für verwundete Soldaten in Australien eröffnet. Bei den Wettkämpfen gehe es um «das Beispiel des Einsatzes und der Hingabe, das unsere Wettkämpfer der Welt erbracht haben», sagte er vor dem berühmten Opernhaus in Sydney. Prinz Harry begrüsste mehr als 500 Wettkämpfer von 18 Nationen. Zuvor war die Eröffnung der Sportmeisterschaft wegen eines heftigen Sturms mehrere Stunden nach hinten geschoben worden.
Der Herzog von Sussex ist Schirmherr und Mitbegründer der Invictus Games, die 2014 erstmals in London ausgetragen wurden. Der Prinz befindet sich derzeit mit seiner schwangeren Frau Meghan auf einer Pazifikreise. Nach Australien besucht das Paar noch die Commonwealth-Staaten Fidschi, Tonga und Neuseeland. (SDA)
HALLE (D) - Bei der Explosion eines Billettautomaten auf einem S-Bahnhof in der deutschen Stadt Halle ist am Samstag ein Mann ums Leben gekommen.
Unglück in Halle (D): Bei der Explosion eines Billettautomaten auf einem S-Bahnhof in der deutschen Stadt ist am Samstag ein Mann ums Leben gekommen. Die Detonation war so heftig, dass die Tür des Gerätes auf das Perron gegenüber geschleudert wurde, wie die Polizei mitteilte.
Ein Lokführer bemerkte den leblosen jungen Mann, der blutend neben dem zerstörten Fahrkartenautomaten lag, und wählte den Notruf. Die Rettungskräfte brachten das schwer verletzte Opfer am Abend in ein Spital. Dort sei der Mann wenig später gestorben, hiess es.
Experten der Polizei suchten am S-Bahnhof Halle Südstadt bis in die Nacht nach Spuren. Auch ein Helikopter der deutschen Bundespolizei kreiste in der Luft.
Insgesamt vier Automaten wurden seit der Nacht zum Samstag gesprengt bzw. beschädigt, die Unbekannten entkamen in drei Fällen mit einer unbekannten Menge Bargeld. Der Schaden an den Fahrkartenautomaten liegt jeweils im fünfstelligen Bereich. Ob ein Zusammenhang zwischen den Taten besteht, wird laut Polizei noch geprüft. (SDA)
Real Madrid steckt tief in der Misere. BLICK erklärt die Gründe für den Horror-Start in die neue Saison.
Es ist historisch, was sich im spanischen Liga-Duell zwischen Real Madrid und Levante am frühen Samstagnachmittag abspielt.
Die Stadionuhr zeigt die 56. Minute an. Jetzt ist klar: Real hat seit 465 Minuten keinen Treffer mehr erzielt. So lange blieben die Königlichen in der 116-jährigen Vereinsgeschichte erst einmal ohne Torerfolg – im Jahr 1985.
Zu jenem Zeitpunkt liegt Real übrigens 0:2 im Hintertreffen. Am Ende verliert die Equipe von Julen Lopetegui (52) 1:2. Die dritte Niederlage in Serie. Das gabs zuletzt im Mai 2009. Die Bilanz aus den letzten fünf Spiele: Zwei Pleiten, drei Unentschieden – bei einem erzielten Treffer. Die Krise beim 13-fachen Champions-League-Sieger nimmt neue Formen an. Und doch ist sie eine mit Ansage.
Das sind die Gründe für den madrilenischen Scherbenhaufen.1. Kein Cristiano Ronaldo: Der Abgang Cristiano Ronaldos (33) zu Juventus Turin macht sich bei Real länger je mehr bemerkbar. Klar, ein Spieler, der in 438 Partien 450 Tore erzielt hat, ist kaum zu ersetzen. Erst recht, wenn Präsident Florentino Perez (71) keine Lust hegt, auf dem Transfermarkt den dicken Geldbeutel zu öffnen. Kein Hazard, kein Neymar, kein Mbappé. Dafür verpflichtet man in der Sommer-Transferphase Mariano Diaz (25), der letzte Saison in der Ligue 1 bei Olympique Lyon in 45 Spielen 21 Mal getroffen hat. Die Hoffnung, dass die restlichen Real-Stars den Verlust Ronaldos als Team zu kompensieren vermögen, schwindet mit jedem Auftritt. Weder Gareth Bale (29) noch Karim Benzema (30) füllen die riesengrossen Fussstapfen Ronaldos auch nur annähernd. Wunderjunge Marco Asensio (22) fehlt es an Konstanz, Lucas Vazquez (27) an Klasse und Brasli-Juwel Vinicius (18) an Einsatzzeit.
2. Julen Lopetegui: Schon vor seinem Amtsantritt am 1. Juli 2018 war klar:
Dieser Job ist ein undankbarer. Ja, das Geld fliesst in rauen Mengen aufs Konto. Ja, man arbeitet mit den besten Spielern der Welt zusammen. Und ja, als Trainer ins heimische Santiago Bernabeu einzulaufen wird sich wohl wie ein wahrgewordener Traum anfühlen. Doch kann Lopetegui fast nur verlieren. Zinédine Zidane (46) hat mit seiner beinahe unvorstellbaren Titelausbeute (9 Titel innert zweieinalb Jahren, darunter 3 Mal in Folge die Champions League) die Messlatte für seinen Nachfolger in astronomischen Sphären angelegt. Doch nicht nur dieser Erfolgsdruck, der in Madrid ohnehin schon omnipräsent ist, verurteilt Lopetegui zum Scheitern …
3. Der Erfolgshunger ist gestillt: Fussball-Experten sind sich einig, dass Kontinuität in einer Mannschaft die Erfolgschancen erhöht. Sei dies in Hinblick auf den Trainer oder, wie bei Real der Fall, bezüglich des Spielermaterials. Der Teamkern ist seit Jahren der gleiche. Abläufe sind automatisch, Schwächen und Stärken sind bekannt. Die jüngste Dominanz in der Königsklasse kommt deshalb auch nicht von Ungefähr. Doch genau das wird Real jetzt zum Verhängnis. Der Erfolgshunger ist gestillt. Die Spieler sind satt. Was es bräuchte, wäre frisches Blut in der Mannschaft. Nicht ein, zwei Neuzugänge, die sowieso nur auf der Ersatzbank schmoren.
4. Florentino Perez: Der Real-Boss hat riesigen Anteil an den grossen Triumphen seiner Mannschaft in den vergangenen Jahren. Doch die
Auswirkungen von Zidanes Rücktritt und Ronaldos Wechsel hat der Milliardär unterschätzt. Der Mannschaft wurden zwei Grundpfeiler entrissen. Mit jedem Spiel scheint das Gerüst mehr zu bröckeln. Mutig werden Optimisten sagen. Dumm, die Pessimisten. Was aber offensichtlich ist: Bei Real wirds zwangsläufig zu einer Zäsur kommen. Vielleicht beginnt sie schon im Winter. Spätestens im Sommer 2019 dürfte Perez den einen oder anderen Superstar nach Madrid lotsen. Und auch die Liste der Abgänge könnte länger ausfallen als in vorherigen Jahren.
Apropos Abgang: Julen Lopeteguis Trainerstuhl ist schon arg angesägt. Verliert Real am kommenden Sonntag auch noch den Clasico gegen Erzrivale Barcelona, sind die Tage Lopeteguis im Bernabeu wohl gezählt. Und dann kann mit dem Aufräumen begonnen werden. Als heissester Nachfolger wir Ex-Chelsea-Coach Antonio Conte (49) gehandelt.
Mit dem Turnier in Basel wuchs Roger Federer auf. Seit 20 Jahren dreht sich an den Swiss Indoors alles um den achtfachen Rekordsieger. Ein Jubiläum der Emotionen, das der Heimstar im BLICK-Interview Revue passieren lässt.
BLICK: Roger Federer, vom Wirbel in Asien zum Trubel in der Heimat – wie geht es Ihnen?
Roger Federer: Es geht mir wunderbar, danke. Die Asien-Tour war extrem busy, aber auch extrem lässig. Meine vier Kinder waren ja auch dort, da war natürlich viel los. Ich habe Tokio mal wieder gesehen, wir besuchten sogar Kyoto – das wollte ich schon immer mal machen. Und Shanghai ist sowieso unglaublich. Jedes Jahr gibt es dort neue, noch höhere Gebäude, neue tolle Restaurants. Mirka war jetzt zehn Jahre nicht mehr da und sie meinte, es sei nicht mehr wieder zu erkennen.
Hat es den Kindern in China gefallen?
Sie fanden es absolut super. Sie haben viel unternommen und waren total fasziniert von allem. Aber nun müssen sie wieder zurück zur Normalität und zur Ruhe finden. Das ist mir sehr wichtig.
Zuhause in Basel müsste das klappen. Mit diesem Turnier sind auch Sie aufgewachsen.
Ja, in den Anfägen war ich ja selbst noch ein Kind. Damals arbeitete meine Mutter noch über längere Zeit im Ausweis-Büro. Meine Schwester Diana half beim Auf- und Abbau ihres Schalters und ich habe fleissig Lösli verkauft. Beim Junioren-Turnier «Bambino-Bären-Cup» ging es für mich gegen Marco Chiudinelli noch um den Gewinn von Tickets für die Qualifikation. Schon damals war bei uns alles mit Tennis in der Region verbunden.
Und Sie sind der berühmteste Ballbub von Basel. Werden Ihre Kinder das auch einmal machen?
Ich kann mir das sicher gut vorstellen, nichts spricht dagegen! Oder auch meine Neffen, die waren soeben beim Training mit mir auf dem Platz. Ich finde es eine super Erfahrung. Auch wenn ich gar nicht genau weiss, was es heute dazu braucht, ob die Ballkinder immer noch zu den besten Junioren der Region gehören müssen. Einen Tennis-Background müssen sie sicher haben, die Regeln begriffen haben und einen Ball werfen können. Aber das würden meine Kinder wahrscheinlich schon können. (lacht)
Ist laufen derzeit Diskussionen über mangelnden Respekt gegenüber Ballkindern. Wurden Sie immer gut behandelt?
Eigentlich schon. Es kam schon mal vor, dass Michael Stich mit mir schimpfte und sagte: Steh doch mal da rüber, die Bälle springen hier ja immer von der Wand weg! Dann habe ich das natürlich sofort gemacht. Aber die Spieler waren nie bösartig zu uns. Überhaupt hatten wir es damals super hier, obwohl wir sehr lange Tage auf den Beinen waren. Das ans Stadion angrenzende Schwimmbad wurde für uns mit Schaumstoff ausgelegt, der ganze Pool zu einer Art Gumpi-Schloss umfunktioniert. Heute sitzen die Kids alle in einem Zimmerli, dagegen hatten wir es schon sehr gut.
Ihre erste Erinnerung als Spieler?
Das ist natürlich meine erste Quali, die ich 1997 hier spielen durfte. Da war ich 16 Jahre alt. Ich verlor in der zweiten Runde gegen Lorenzo Manta – damals war das Qualifikations-Feld noch grösser, nicht so stark wie heute. Während dem Match passierte mir noch etwas ganz Komisches – ich weiss nicht, ob Sie das hören wollen …
Unbedingt!
Im dritten Satz begann ich mit dem Service und führte 40:0. Auf einmal fragte ich mich, hätte nicht der andere servieren sollen? Dann entschied der Mann auf dem Stuhl – ich glaube, es war Gerry Armstrong, der heute ein hoher Supervisor ist: In dem Fall muss mein Gegner jetzt bei 0:40 weiter aufschlagen, gespielte Punkte dürften nicht mehr weggenommen werden. So gelang mir das Break und ich gewann dadurch den Match. Ich dachte, das darf doch gar nicht wahr sein! Das war einfach verrückt – so etwas ist mir nie mehr passiert!
Und nun treten Sie zum 20. Mal im Hauptfeld an.
Ja, 1998, die erste Runde gegen Andre Agassi – das war eine unglaubliche Situation. Ich verlor natürlich klar. Aber danach schon erreichte ich die Viertelfinals, im 2000 spielte ich dann den super Fünfsatz-Final gegen Thomas Enqvist, nachdem ich im Halbfinal den grossen Lleyton Hewitt geschlagen hatte. Das war schon irrsinnig emotional. Ich erinnere mich, wie die Zuschauer aus Freude alle ihre Sitzkissen, die es auf den Tribünen damals noch gab, auf den Platz geworfen haben. Es war unglaublich!
Im Folgejahr weinten Sie nach dem verpassten Final gegen Tim Henman. Warum brauchte es so lange bis zum ersten Sieg?
Ja, ich musste lange darauf warten. Allerdings auch, weil ich ein paar Mal verletzt war. Einmal hatte ich einen Muskelfaserriss, ein anderes Mal – als ich gegen Ivan Ljubicic verlor – hatte ich Rückenprobleme, im 05 erlitt ich den Bänderriss am Fuss. Das waren hintereinander harte Jahre in Basel, in denen ich ja schon Wimbledon-Champion war. 2006 endlich kam der erste, befreiende Sieg gegen Fernando Gonzalez. Danach habe ich nur noch Finals gespielt – mit positivem wie negativem Ausgang zwar, aber es war mit acht Titeln dennoch ein unglaublicher Lauf an diesem Turnier.
Auch neben dem Platz gab es in Basel nicht nur gute Zeiten. Ist Ihr Verhältnis zur Heimat nach dem Zwist mit Turnierdirektor Roger Brennwald zwiespältig?
Ich kann tatsächlich nicht sagen, dass es nur eine kleine Nebensächlichkeit war. Es war überhaupt nicht einfach und berührte mich tief. Auch meine Eltern natürlich. Aber vielleicht gehört das zu einer langen Karriere – es ist nicht immer alles pink. Wichtig ist, dass wir alle so gut es ging darüber hinweggekommen sind. Dass das Publikum weiterhin ins Stadion kommt, dass Roger Brennwald ein super Turnier auf die Beine stellt und ich immer noch Spass habe, hier mitzumachen.
Haben Sie den gleich wie früher?
Natürlich, es ist immer wieder sehr speziell, einmal im Jahr vor den Heimfans anzutreten. Besonders auch vor so vielen Freunden und Familie zu spielen, bedeutet mir immer unglaublich viel. Und jetzt haben wir noch dazu eine neue Halle – nach so vielen Jahren in der altbewährten Halle ist auch das eine ganz besondere Erfahrung.
Hat es Sie enttäuscht, dass das Stadtparlament abgelehnt hat, das neue Stadion «Roger Federer Arena» zu nennen?
Nein. Wenn so etwas passiert, ist es eine Riesen-Ehre. Wenn nicht, ist es auch kein Problem.
Ist eine künftige Übernahme des Turniers noch ein Thema für Sie?
Sag niemals nie. Aber Roger Brennwald hat ja unmissverständlich gesagt, dass es sein Turnier ist. Das wusste ich immer und ich wollte ihm da auch nie ins Handwerk pfuschen. Solange er das Zepter in der Hand hat, erübrigt sich darüber jede Diskussion. Ich hoffe einfach, dass es dem Turnier gut geht, so lange ich noch spiele, vor allem aber auch nachher – das ist mir ein grosses Bedürfnis. Ich wünsche mir, dass ich Tennis in diesem Land populärer gemacht habe. So wie ich diesbezüglich als Botschafter für die Schweiz wichtig bin, so ist es auch das Turnier. Darum hoffe ich auf weiteren Erfolg hier in Basel – mit oder ohne mich.
Sind die Swiss Indoors ein idealer Ort für Ihren Rücktritt, oder wäre Ihnen das fast zu kitschig?
Ich würde lügen, wenn ich sagte, das habe ich mir noch nie überlegt. Es liegt auf der Hand, da aufzuhören, wo alles begann. Aber ganz ehrlich, ich weiss ich es noch nicht. Es kommt auch auf meinen körperlichen und mentalen Zustand an. Wo stehe ich in dem Moment? Sollte es an einem Grand-Slam-Turnier sein, oder in Wimbledon – das sind alles noch offene Fragen. Ich denke, mit der Zeit wird sich das heraus kristallisieren. Vielleicht merke ich in einer Saison ja sogar, dass ich es gar nicht mehr bis zum Termin in Basel schaffe.
Wie geht es Ihnen momentan körperlich?
Okay, die drei Monate Pause im Sommer haben mir sicherlich gut getan. Es ist normal, dass du immer wieder kleinere Dinge mit dir herumträgst – vor allem wenn du als Spieler älter bist. Jetzt sehe ich die Zielgerade, nach Basel kommt allenfalls noch Paris, dann die ATP-Finals in London. Und dann freue ich mich wieder auf zwei Wochen Ferien, in denen der Körper regenerieren kann. Denn eine gute Vorbereitung aufs nächste Jahr ist imminent wichtig.
Sind Sie frustriert, dass Sie Ihre Ziele in Wimbledon, New York und Shanghai nicht erreicht haben?
Die letzten Monaten waren schon hart für mich, das stimmt. Ich konnte die Turniere nicht wie gewünscht gewinnen. Aber gleichzeitig weiss ich, warum. In der Mannschaft sind wir da alle gleicher Meinung. Wir wissen also, woran gearbeitet werden muss.
Und woran lag es?
Ich hatte kleine Probleme mit der Hand und gewissen andere Dingen, die es mir nicht vereinfacht haben, gut Tennis zu spielen. Aber beim Laver Cup und in Shanghai hat sich alles wieder normalisiert und es ist eine Zeit der Saison, in der ich normalerweise gut spiele. Das Selbstvertrauen ist da, aber es heisst natürlich noch lange nicht, dass du viel besser spielst, wenn du dich besser fühlst. Es kommt auch auf die Gegner an. Aber ich bin voller Hoffnung, dass es hier in Basel wieder besser läuft.