You are here

Blick.ch

Subscribe to Blick.ch feed
Home News. Auf Blick findest du immer alle News und wirst bestens informiert.
Updated: 5 min 5 sec ago

Abschaffung der Sommerzeit: Bei den Airlines droht Chaos

Sun, 11/04/2018 - 11:32

Im Falle der Abschaffung der Sommerzeit könnte jedes europäische Land selber entscheiden, ob es eine ewige Winter- oder Sommerzeit einführen will. Europa könnte zum Flickenteppich werden!

Schon im März könnte die Europäische Union beschliessen, dass nicht mehr zwischen Sommer- und Winterzeit gewechselt wird. Sollte es dazu kommen, wird das für die Luftfahrtbranche zur Herausforderung, wie die «SonntagsZeitung» schreibt. Denn: Die EU überlässt es den Mitgliedsstaaten, ob sie dauerhaft lieber auf Sommer- oder Winterzeit umstellen wollen.

Und die einzelnen Länder haben verschiedene Präferenzen: Deutschland und Österreich etwa bevorzugen die Sommerzeit. Spanien oder Schweden setzen eher auf Winterzeit.

Luftfahrt in grosser Sorge

Das bereitet der Luftfahrtbranche ist besorgt. Laut einer gemeinsamen Mitteilung des Airlineverbands Airlines 4 Europe (A4E), dem Weltluftfahrtverband Iata und weiteren Verbänden droht das totale Chaos in Europas Luftfahrt, wenn sich die Länder nicht sorgfältig untereinander abstimmten.

Auf die Schweiz kommt ebenfalls eine knifflige Situation zu. Denn auch hierzulande wird die Umstellung im Fall eines EU-Entscheids ziemlich sicher abgeschafft. Doch was, wenn sich etwa Deutschland und Österreich für die eine Zeitzone und Italien und Frankreich für die andere entscheiden?

Probleme auch mit dem Nachtflugverbot

Der Swiss bereitet die Frage Sorgen: «Wenn es in Europa unterschiedliche Zeitzonen geben sollte und beispielsweise für die Schweiz und Deutschland verschiedene Zeiten gelten sollten, dann würden die notwendigen Anpassungen sehr komplex», heisst es bei der Schweizer Airline. Die Flugplanung würde deutlich erschwert. Diese Probleme würden durchschnittlich mehr als 80’000 Passagiere pro Tag in Zürich, 47’000 in Genf und 21’000 in Basel betreffen.

Ein weiteres Thema, das den Airlines Probleme machen könnte, ist das Nachtflugverbot. Einige Flüge zwischen unterschiedlichen Zeitzonen müssten dann unter Umständen früher starten – und das macht sie im Zweifel unattraktiver für die Passagiere, vor allem auf Strecken mit vielen Geschäftsreisenden. (gf)

Categories: Swiss News

Internet, Unterhaltung, Live-Sport: Das sind die Baustellen der neuen SRF-Chefin

Sun, 11/04/2018 - 11:26

Nathalie Wappler-Hagen hat die besten Karten, neue TV-Direktorin zu werden. Aber auf die 50-Jährige warten schwierige Zeiten bei SRF. SonntagsBlick nimmt die grössten Baustellen unter die Lupe.

Am Leutschenbach stellt man sich dieser Tage nicht mehr die Frage, ob es MDR-Programmdirektorin Nathalie Wappler-Hagen (50) an die SRF-Spitze schafft. Dass ihre Wahl in den kommenden Tagen bestätigt wird, gilt als sicher.

Aber man rätselt über die Art und Weise, wie dies der Mitteldeutsche Rundfunk Anfang Woche voreilig kundtat. «So sehr es den MDR freut, dass sie für diese neue grosse Aufgabe nominiert wurde, so sehr bedauern wir ihren möglichen Weggang aus Halle», bestätigte eine Sprecherin Wapplers Absprung verklausuliert.

Bei der gezielten Indiskretion könnte man bösartig vermuten, dass man sich beim MDR nicht eben freut, dass sich ihre Programmchefin schon nach zwei Jahren wieder verabschiedet. Auch SRF-Kaderleute geben bereits Wetten ab, wie lange es die in St. Gallen geborene Wappler bei SRF aushält. Sie gilt als Job-Hüpferin, arbeitete kurz bei der «Kulturzeit» (3sat), der ARD-Talkshow «Joachim Gauck», dem ZDF-Magazin «Aspekte» sowie der Talkshow «Maybrit Illner» , bevor sie 2005 zur Kulturabteilung von SRF wechselte, wo sie gehörig Staub aufwirbelte und den ersten Schweizer «Tatort» der Neuzeit niederwalzte.

Kritik am Wahlverfahren

Beim Schweizer Fernsehen warten schwierige Zeiten auf die Frau, die gerne der klassischen Musik frönt. Sie muss zuerst einmal Gemüter in einer angeheizten Situation besänftigen. Von einer intransparenten Wahl ist die Rede, valable Kandidaten seien nicht angehört oder ausgeschaltet worden.

Der «Klein Report» spricht sogar von einer «Geheimloge SRG». Aus dem Fenster gelehnt hat sich «Kassensturz»-Moderator Ueli Schmezer (57), dem wohl noch Ungemach blühen wird. Nach ausbleibendem Feedback auf seine Bewerbung habe er sich «schon überlegt, wie offen dieses Wahlverfahren überhaupt ist», sagte Schmezer in einem Interview mit der «Medienwoche». 

Wichtige Weichen stellen zwei Deutsche

Wapplers Spielräume sind nicht gross, wichtige strategische Schritte hat ihr Vorgänger bereits eingeleitet: Der Newsroom, über dessen Dimension sogar TV-Insidern schwindlig wurde, als sie ihn während der Sendung «Hallo SRF» bestaunen konnten, wird gebaut. Auch das Radio wird integriert, was für weiteren Unmut sorgt.

Wichtige Weichen stellen künftig zwei Deutsche: Stefano Semeria (52) hat schon begonnen, die Unterhaltung völlig umzukrempeln, während ab Januar Gert von Manteuffel (51) den Sender auf digital trimmen soll. Man hat ihn von der Deutschen Telekom geholt. Intern spricht man von der «Germanisierung» des Senders.

Die neue Direktorin muss Tempo rausnehmen

Die notwendige Digitalisierung, vor allem die Verlegung von immer mehr Content ins Internet, wird Wappler aber in Konflikt mit dem Bundesgesetz für Kommunikation (RTVG) und den Verlegern bringen – SRF entwickelt sich zum eigenen Grossmedienkonzern, der Inhalte jeder Art digital abspielen will. Viele am Leutschenbach fragen sich, ob die Newsfabrik, in der sie künftig arbeiten sollen, nicht zu gross angerichtet wird.

Die Zeiten verändern sich im Flug, heute schaffen es Influencer, mit der Handykamera Hunderttausende zu erreichen – mit bescheidenem Aufwand. Immer grösser, immer gewaltiger – hier muss  die neue Direktorin wohl Tempo rausnehmen, vor allem wenn in Zukunft  Quoten, Gebührengelder und Werbung fehlen könnten.

Aeschbacher wohl zu früh ausrangiert

Eine weitere Baustelle ist die Unterhaltung. Im Moment ist der Fokus ganz auf die Jungen gerichtet, doch sie haben sich längst verabschiedet. Den Sonntagabend mit den Comedians Deville und Elsener statt «Aeschbacher» zu bewirtschaften, wird in die Hose gehen. SRF braucht zwar eine solide Comedy-Sendung mit einer starken Redaktion – ähnlich wie die ZDF-«heute-Show» – aber weiterhin auch ein Talkformat. Sender wie SRF sind auf ein etabliertes Publikum zugeschnitten. Das müsste Wappler wissen, die beim MDR viele ältere Zuschauer bei Stange hielt – vor allem mit regionaler Berichterstattung und Volkskultur.

Warum also Aeschbacher nicht zurückholen? Falsch wäre das nicht. Freunde der leichten Muse müssen sich allerdings warm anziehen, gilt Wappler doch als Vertreterin der Hochkultur und bevorzugt eher das gepflegte Klavierspiel denn angeregte Plaudereien. 

Wochenenden sind sportlich überladen

Auf dem Sportfeld wirkt Wappler verloren. Matchentscheidend ist hier der Live-Bereich. Will das SRF gegen die Pay-TV-Anbieter nicht untergehen, muss es für die teuren Rechte viel Geld in die Hand nehmen. Das Problem: Die Wochenenden sind überladen, was dazu führt, dass attraktive Entscheidungen oft nur online gezeigt werden können, weil SRF zwei bereits belegt ist und auch SRF info oft als verkappter Sportkanal «missbraucht» wird. 

Im Serienbereich schliesslich hat man mit «Wilder» einen Quantensprung geschafft – wohl zur eigenen Überraschung. Eine zweite Staffel wird eben im Jura gedreht. In Zukunft geht aber nichts mehr ohne private Produktionspartner, analog dem deutschen Hit «Babylon Berlin» oder der welschen Bankenserie «Quartier des banques».

Categories: Swiss News

USA: Baldwin bestreitet Schlägerei

Sun, 11/04/2018 - 11:25

New York – US-Schauspieler Alec Baldwin hat bestritten, im Streit um einen Parkplatz einem Mann ins Gesicht geschlagen zu haben. Eine weite Verbreitung der Geschichte mache sie nicht wahr, schrieb der Schauspieler auf Twitter.

Normalerweise würde er eine derartige Geschichte nicht kommentieren, teilte der Hollywood-Star auf dem Twitter-Account der Hilaria-und-Alec-Baldwin-Stiftung mit. «Aber die Behauptung, dass ich irgendjemanden wegen eines Parkplatzes geschlagen hätte, ist falsch.»

Baldwin war am Freitag nach dem angeblichen Vorfall in New York festgenommen worden. Ein Mann sei im Streit um einen Parkplatz an der linken Wange verletzt worden, verlautete aus Polizeikreisen. Die Ermittlungen liefen, erklärte ein Polizeisprecher.

Baldwin ist unter anderem mit Filmen wie «Jagd auf Roter Oktober» und der TV-Serie «30 Rock» bekannt geworden. In der Satire-Show «Saturday Night Live» unterhält er das Publikum mit einer Persiflage auf US-Präsident Donald Trump.

Categories: Swiss News

Deutschland: Merz in Umfrage hinter Merkel

Sun, 11/04/2018 - 11:13

Berlin – Der frühere Unions-Fraktionschef und Bewerber um den CDU-Parteivorsitz Friedrich Merz schneidet in einer Umfrage bei der sogenannten Kanzlerfrage deutlich schlechter ab als Amtsinhaberin Angela Merkel.

Der am Samstagabend veröffentlichten Befragung des Instituts Forsa für RTL und n-tv zufolge erreicht die Kanzlerin im direkten Vergleich mit SPD-Chefin Andrea Nahles 45 Prozent gegenüber nur zehn Prozent für Nahles. Bei Merz würde der Vorsprung demnach 37 zu 13 Prozent betragen.

Deutlich knapper wird es, wenn die SPD statt Nahles Vizekanzler Olaf Scholz nominieren würde. Merkel hätte hier gleichwohl immer noch einen komfortablen Vorsprung von 38 zu 21 Prozent.

Im direkten Vergleich von Merz und Scholz würde der CDU-Politiker mit 31 zu 28 Prozent jedoch nur sehr knapp vorne liegen. Selbst von den CDU-Anhängern würden sich in diesem Fall laut Forsa nur 48 Prozent für Merz entscheiden. Für das «Trendbarometer» wurden vom 29. Oktober bis 2. November 2502 Wahlberechtigte befragt.

Einer weiteren Umfrage des Instituts Emnid für die «Bild am Sonntag» zufolge bedauern 54 Prozent der Unions-Anhänger den Rückzug Merkels vom CDU-Vorsitz. 46 Prozent bedauern diesen Schritt nicht.

Unter den Bewerbern für die Nachfolge Merkels an der Parteispitze würden sich demnach 44 Prozent der Unions-Anhänger für Merz entscheiden, 39 Prozent würden die derzeitige CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer bevorzugen und neun Prozent Gesundheitsminister Jens Spahn. Emnid befragte am 30. und 31. Oktober 1008 Wahlberechtigte.

Categories: Swiss News

Neue Vorwürfe gegen den Fifa-Boss: Infantino im Kreuzfeuer

Sun, 11/04/2018 - 11:10

Der «Spiegel» und sein Recherche-Netzwerk erheben neue Vorwürfe gegen Gianni Infantino (48). Die Fifa und ihr Boss wehren sich vehement.

Es sind Tausende interne Dokumente, E-Mails und vertrauliche Sitzungsprotokolle, die illegal beschafft und dem «Spiegel» zugespielt wurden. Mithilfe von diesen geht das Nachrichten-Magazin zusammen mit seinem Recherche-Netzwerk auf Gianni Infantino (48) los und kommt zum Schluss: «Er ist nur der nächste Despot, der sich den Fussball untertan macht.»

SonntagsBlick fasst die Vorwürfe gegen den Fifa-Boss zusammen.

  • Der Fall Paris SG. Als Generalsekretär der Uefa soll Infantino 2014 einen Deal mit Paris SG gemacht und die Regeln des sogenannten Financial Fair Plays (ein Klub darf nur ausgeben, was er einnimmt) ausgehebelt haben. Konkret wollte PSG-Boss Nasser al-Khelaifi 215 Millionen Euro pro Jahr in den Klub pumpen – und sollte dafür von Paris SG Dienstleistungen bekommen, die gemäss Experten nur 2,79 Millionen Euro wert waren. Infantino verhandelte mit dem Scheich, suchte Kompromisse. Mehr Gegenleistungen für Katar, mehr Geld für PSG. Man fand sich bei 100 Millionen Euro pro Jahr. «Damit segnete er de facto ein Finanzdoping ab», schreibt der «Tages-Anzeiger». Die Fifa hält dagegen, der Uefa-Generalsekretär dürfe bei solchen Abmachungen assistieren, «um Lösungen zu finden».

  • Der Charter-Vorwurf. Allein im Dezember 2017 sei Infantino fünf Mal mit einem Charter geflogen, schreibt der «Spiegel». Für 47'000 Euro von Zürich nach Kuwait, für 58'000 Euro von Genf über Riad nach Dubai.

  • Der Ethik-Kodex-Vorwurf. In einem E-Mail vom 17. Dezember 2017 von Fifa-Richter Vassilios Skouris an Infantino steht: «Lieber Gianni, wie versprochen schicke ich dir den Entwurf des Kodex. (...)» Falls der Boss Anmerkungen habe, solle er diese schicken. Infantino schlägt bei zwölf Artikeln Änderungen vor. Ex-Fifa-Richter Hans-Joachim Eckert sieht darin einen «klaren Verstoss gegen den Kodex und die Statuten der Fifa». Der Weltverband meint, es sei für Infantino als erfahrenen Juristen «ganz natürlich», dass er mit Skouris einen solchen Austausch pflege.

  • Der Super-Freundinnen-Vorwurf: 2017 werden der Schweizer Ermittler Cornel Borbély und Richter Eckert als Chefs der Ethikkommission abgesetzt. Ersetzt wird Borbély durch Maria Claudia Rojas, eine Verwaltungsrichterin aus Kolumbien. Vorgeschlagen worden war sie durch den Chef des kolumbianischen Fussball-Verbands, der seinem Dachverband Conmebol schrieb, sie sei eine «Deluxe-Kandidatin», «fussballverrückt» und eine «Superamiga», eine Superfreundin von ihm. Sie stellte allfällige Ermittlungen gegen Infantino sofort ein. Und war an der WM mit Kindern vor Ort. Eckert ätzt deswegen: «Ich wüsste nicht, was die Rechtfertigung für mich gewesen wäre, die ganze WM im Fifa-Hotel zu verbringen.» Der Fifa stösst sauer auf, dass Eckert (Fifa-Gehalt lag bei 300'000 US Dollar pro Jahr) sich nun immer wieder äussert («Wir wurden gestoppt, weil wir unabhängig ermittelt haben – auch gegen Herrn Infantino selbst»). Der Standpunkt des Weltverbands: Eckert habe dem Treiben unter Sepp Blatter selbst lange zugeschaut und nicht eingegriffen.

  • Die absurden Vorwürfe, Infantino grüsse nicht, wenn er Mitarbeiter im Gang sehe, und er rauche auf der Mitarbeiterbrücke, erzählen anonyme Quellen. «Büroklatsch», nennt es die Fifa, keine harten Fakten. Wie auch die Unterstellung, dass Infantino einen Audi Q7, einen Hyundai-Geländewagen und einen S-Klasse-Mercedes 500 fahre. Nach SonntagsBlick-Informationen wollte Infantino den Mercedes zurückgeben, um den Wagen von Sponsor Hyundai zu fahren. Doch Fifa-interne Mitarbeiter stoppten die Rückgabe, da der Ausstieg aus dem Leasing-Vertrag die Fifa Geld gekostet hätte.

Das sagt die Fifa

Der Weltfussball-Verband spricht davon, dass die meisten ihrer «ehrlichen und offenen Antworten» auf mehrere Hundert Fragen vom Recherche-Desk «ignoriert» worden seien. Man habe nur das Ziel, «die neue Fifa-Führung um Infantino und Generalsekretärin Fatma Samoura zu untergraben». Die Fifa vermutet, dass frustrierte Ex-Mitarbeiter durch gezieltes Streuen falscher Gerüchte über Infantino hinter den Attacken stehen. Infantino selbst sagt: «Ich war immer auf starke Opposition eingestellt, besonders von denen, die sich nicht mehr schamlos am System bedienen können, von dem sie Teil waren.»

Ruhiger wird es um ihn kaum werden. Im Juni 2019 steht die Wahl zum Fifa-Präsidenten an. Infantino wird wieder kandidieren.

Categories: Swiss News

Auch Pöstler müssen bei Postfinance Gebühren zahlen: Hauskrach beim Gelben Riesen

Sun, 11/04/2018 - 10:52

Post-Angestellte bekommen keine besseren Konditionen – das hat die Post so entschieden. Für die Pöstler ist das ein Affront.

Das Geschäftsmodell der Postfinance ist kollabiert. Dies bekommen jetzt die Kunden zu spüren. Zinsen wirft das Konto schon lange nicht mehr ab. Seit drei Wochen ist nun bekannt, dass die Postfinance ab nächstem Jahr zusätzlich Gebühren für die Kontoführung erhebt. Und die sind happig.

Fünf Franken pro Monat wird einem abgezogen, wenn man sein Konto bei der Postfinance hat. Viele Kunden sind wütend. Aber nicht nur sie. Auch bei der Post ist der Ärger gross, wie SonntagsBlick aus internen Quellen erfahren hat. Denn: Auch die Postangestellten werden zur Kasse gebeten. Sie profitieren nicht von Spezialkonditionen, wie es in anderen Unternehmen üblich ist, sondern müssen die normalen Gebühren zahlen.

Postfinance ist eine 100-prozentige Tochter der Post. Viele Angestellte empfinden es als Affront, dass auch sie dabei mithelfen müssen, der hauseigenen Bank wieder auf die Beine zu helfen. Auf Anfrage gibt sich das ­Finanzinstitut wortkarg.

«Dies war ein Entscheid der Post», schreibt eine Sprecherin auf die Frage, warum für Pöstler die gleichen Konditionen gelten wie für normale Kunden. Abzüglich der Postfinance-Angestellten arbeiten rund 55000 Menschen für die Post. Es gehört zum guten Ton, dass man sein Konto bei Postfinance hat und sich den Lohn dorthin auszahlen lässt.

«Unverständlich und kleinkrämerisch»

Kommt dazu: Schalterangestellte in den Postfilialen hatten die Zielvorgabe, ihren Kunden ein Konto bei der Postfinance schmackhaft zu machen. Jetzt stehen sie wegen der neuen Gebühren dumm da. «Unverständlich und kleinkrämerisch», findet David Roth, Zen­tralsekretär der Gewerkschaft Syndicom, den Entscheid der Post, «die Leute sind wütend darüber.» Die Gewerkschaft hat deshalb bereits eine interne Petition lanciert.

Doch wie reagieren die Kunden auf die neuen Gebühren? Lösen sie nun im grossen Stil Konti auf und ziehen Gelder ab, wie gerüchteweise zu lesen war? Dazu will die Post-finance keine Stellung nehmen. Sicher ist: Die Postfinance ist in einer verzwickten Lage. Jahrzehntelang lebte sie gut vom sogenannten Zinsdifferenzgeschäft. Das bedeutet: Sie zahlte den Kunden weniger Zinsen, als sie mit den angelegten Kundengeldern einnahm. Und sackte die Differenz ein.

Doch seit ein paar Jahren sind die Zinsen im Keller. Wegen der Negativzinsen zahlt die Postfinance teilweise sogar drauf. Hypotheken vergeben, wie es normale Banken tun, ist ihr per Gesetz verboten. Der Staatsbetrieb kann sich weder vorwärts- noch rückwärtsbewegen. Und nimmt nun offenbar den Ärger von Kunden und ­Arbeitskollegen in Kauf.

Categories: Swiss News

Alle 98 Turbo-Rennen gewonnen: Das ist das gnadenlose F1-Trio

Sun, 11/04/2018 - 10:48

Langeweile in der Turbo-Ära und ein stöhnender Sauber-Boss: Hier gehts zum F1 inside.

Beim Finale am 25. November in Abu Dhabi rast die Formel 1 zum 100. Mal mit Hybrid-Power um die Kurven. Die brutale Bilanz kann man schon nach 98 Rennen ziehen: Das gnadenlose Trio Mercedes (72 Siege, davon 49 durch Hamilton), Ferrari (14) und Red Bull (12) ist unschlagbar. Zukunftsaussichten: traurig. Das Trio (total seit 116 Rennen ohne Niederlage) ist gegen fast jede Neuerung – und selbst neue Hersteller ab 2021 (wenn es ein neues Reglement gibt) wurden  durch das Trio abgewürgt. Zudem: Viele neue Regeln sind dann auch wieder die grosse Spielwiese für die milliardenschweren Teams. Mindestens einer wird immer profitieren. Auch Branchenleader Mercedes, der jetzt seine Ausgaben 2017 in England laut Gesetz öffentlich machen musste: Mehr als 400 Millionen Franken. Laut «Forbes» hat Red Bull seit 14 Jahren für die zwei Teams bereits über 2,3 Milliarden Dollar ausgegeben.

*****

Für Sauber-Chef Vasseur ist die Lage kritisch. Wenigstens sollten die Hinwiler im Kampf um den 8. WM-Platz den 36:33-Vorsprung gegen Toro Rosso-Honda über die Ziellinie bringen. Beide Teams holten 2017 weder in Brasilien (nächsten Sonntag TV live ab 18.10 Uhr MEZ) noch in Abu Dhabi WM-Punkte. Vasseur: «Wir können jetzt schon Startplätze in den Top Ten schaffen. Das sollte dann aber auch mal für einen Kampf um das Podest reichen. Doch dies ist nicht möglich. Schaut euch nur die letzten Rennen an. Selbst überrundete Fahrer oder solche mit vielen Boxenstopps schafften es dann trotzdem locker in die für sie fast garantierten Plätze der drei Topteams.»

*****

In Austin wurde der Rest (auch Hülkenberg und Leclerc auf den Plätzen 6 und 7) zweimal überrundet. Vasseur bei racefan.net: «Das Ziel ist es, die Show besser zu machen. Der beste Weg wäre es, das Feld zusammenzuführen. Aber schaffen wir das? Nun, ab 2021 soll das Geld gerechter verteilt werden und die Budgetobergrenze eingeführt werden. Okay, aber der Effekt wird nicht sofort eintreten. Also haben wir und viele Fans weiter sehr schwere Zeiten vor sich.» 

*****

Ferrari hat dem Polen Robert Kubica (33) ein Angebot als Simulator- und Testfahrer gemacht. Doch der einzige Sauber-Sieger 2008 in Montreal hofft weiter, dass er bei Williams-Mercedes Rennen fahren kann. Favorit ist Sirotkin. 

*****

Daniel Ricciardo (29) flippte nach dem Hydraulikschaden in Austin aus: «Ich werde die letzten zwei Rennen nicht mehr bestreiten. Die sollen das Auto schon Gasly geben.» Der Australier wird jetzt im Red Bull-Renault antreten und dann zu den Franzosen wechseln. Die sind übrigens für die Hälfte seiner acht Ausfälle verantwortlich. Acht Ausfälle – genauso viele hat Hamilton bei Mercedes seit 2013.

*****

Siege in der Turbo-Ära (98 Rennen)JahrMercedesFerrariRed Bull201416-32015163-201619-2201712532018964Total721412
Categories: Swiss News

Israel: 25'000 Personen an Rabin-Gedenkfeier

Sun, 11/04/2018 - 10:48

Tel Aviv – Tausende Israelis haben am Samstagabend in Tel Aviv demonstriert, um an den Mord am früheren Regierungschef Izchak Rabin zu erinnern. Rund 25'000 Menschen hätten an der Kundgebung auf dem Rabin-Platz im Stadtzentrum teilgenommen.

Das berichtete das israelische Radio am Sonntag. Ein jüdischer Fanatiker hatte Rabin dort am 4. November 1995 nach einer Friedenskundgebung erschossen, um territoriale Zugeständnisse an die Palästinenser zu verhindern.

Die Kundgebung stand unter dem Motto «Die gemässigte Mehrheit steht gegen Spaltung und Hetze». Eine Ansprache von Zachi Hanegbi, Minister für regionale Zusammenarbeit von der rechtsorientierten Regierungspartei Likud, ging jedoch in lauten Buhrufen unter.

Dem Mord an Rabin war rechtsextreme Hetze gegen den Regierungschef vorangegangen. Auch dem heutigen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu wird vorgeworfen, damals zu dem politischen Klima beigetragen zu haben, in dem der Mord möglich wurde.

Die Oppositionspolitikern Zipi Livni sagte, Rabin sei ermordet worden, während er sich für eine Friedensregelung einsetzte. Es könne keinen Zweifel daran geben, dass es sich damals um ein politisch motiviertes Attentat handelte.

Netanjahu schrieb auf Twitter, es sei bedauerlich, dass die Gedenkveranstaltung für Rabin in eine «politische Versammlung» verwandelt worden sei. «Jene, die die Meinungsfreiheit rühmen, versuchen jeden zum Schweigen zu bringen, der ihnen nicht zustimmt», schrieb Netanjahu, offenbar auf Israels Linke gemünzt.

Categories: Swiss News

USA - Nordkorea: Nordkorea verlangt Aufhebung der Sanktionen

Sun, 11/04/2018 - 10:41

Seoul – Nordkorea hat die USA vor einer Rückkehr zu seiner alten Atompolitik gewarnt, sollte Washington nicht die Wirtschaftssanktionen gegen Pjöngjang beenden. Der Kurswechsel könnte ernsthaft überdacht werden.

Das Wort 'Byungjin' könnte wieder auftauchen, teilte das nordkoreanische Aussenministerium in einem Communiqué mit, das die amtliche Nachrichtenagentur KCNA am Freitagabend veröffentlichte. Mit der sogenannten Byungjin-Politik ist die gleichzeitige Entwicklung von Atomwaffen und Wirtschaft gemeint, die Nordkorea über viele Jahre verfolgte.

«Die Verbesserung der Beziehungen und Sanktionen sind nicht miteinander vereinbar», erklärte das Aussenministerium weiter. Eine angemessene Antwort der USA stehe aus.

Unter dem Eindruck der politischen Entspannung auf der koreanischen Halbinsel hatte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un im April bei einer Sitzung des Zentralkomitees der Arbeiterpartei angekündigt, sein Land habe erfolgreich Atomwaffen entwickelt, weshalb keine Atom- und Raktentests mehr nötig seien.

«Die gesamte Partei und das gesamte Land sollten sich nun auf die Entwicklung der sozialistischen Wirtschaft konzentrieren.» Dies sei die neue Strategie der Partei.

Die USA verlangen von Nordkorea aber eine vollständige atomare Abrüstung und wollen bis dahin ihre Sanktionen beibehalten. Dies lehnt Pjöngjang ab. Das international isolierte Nordkorea ächzt unter einer veralteten Wirtschaft, die durch jahrelange Uno-Sanktionen zusätzlich angeschlagen ist.

Kim hatte US-Präsident Donald Trump auf dem Gipfeltreffen in Singapur im Juni die «vollständige Denuklearisierung» seines Landes zugesagt. Konkrete Schritte oder ein Zeitplan wurden aber nicht vereinbart; die Sanktionen blieben in Kraft. Fortschritte wurden seit dem Gipfel kaum erzielt.

Categories: Swiss News

Pick-up-Truck rast in Mädchen: Vier Pfadfinderinnen beim Müllsammeln getötet

Sun, 11/04/2018 - 10:33

Eine Gruppe von Pfadfindern hat im US-Bundesstaat Wisconsin den Strassenrand gesäubert. Dabei wurden vier von ihnen von einem Auto erfasst und tödlich verletzt.

Beim Müllaufsammeln am Strassenrand sind im US-Staat Wisconsin drei Pfadfinderinnen und eine erwachsene Begleiterin von einem Auto überfahren und getötet worden. Die Kinder sollen in der vierten Klasse – also etwa neun bis zehn Jahre alt – gewesen sein.

Ein weiteres Mädchen befindet sich nach Angaben der Polizei in kritischem Zustand im Spital, wie US-Medien am Samstag (Ortszeit) berichten.

Den Berichten zufolge kam ein 21-jähriger Autofahrer mit seinem Pick-up-Truck auf einer Landstrasse bei Lake Hallie von der Strasse ab und landete in einem Graben, wo die Kinder und Betreuer nach Müll suchten.

Fahrer flüchtete von der Unfallstelle

Der Mann sei zunächst mit seinem Wagen von der Unfallstelle geflohen, habe sich aber später der Polizei gestellt. Er muss nun mit einer Anklage wegen fahrlässiger Tötung rechnen.

Die Opfer seien mit einer grösseren Pfadfinder-Gruppe und mehreren Begleitern unterwegs gewesen und hätten alle gut sichtbare Sicherheitswesten getragen, sagen Verwandte eines unverletzten Mädchens der Zeitung «Star Tribune». (SDA)

Categories: Swiss News

Kindergärtner mit Herz und Talent: Berner kämpft um «Voice of Germany»-Titel

Sun, 11/04/2018 - 09:56

Der Schweizer Flavio Baltermia versucht sich im Kampf um den «The Voice of Germany»-Titel zu behaupten. Gesangstalent hat er, doch auch ein ganz grosses Herz.

Am Donnerstag geht «The Voice of Germany» in die nächste Runde. Bei den Blind Auditions versucht auch der Schweizer Flavio Baltermia (42) sich in die nächste Runde zu singen. Der 42-jährige Berner arbeitet als Kindergärtner und steht nicht zum ersten Mal auf der Bühne.

Schon früh wurde er durch seine Eltern an die Musik herangeführt. «Meine Eltern haben mich immer total unterstützt. Ich bin in einem Haushalt aufgewachsen mit einer enormen Plattensammlung», verriet er im «The Voice»-Trailer. Als Kind nahm er dann Musikunterricht, später wurde er Sänger in einer Band und startete seine eigenen Projekte.

 

Er liebt die Musik, Bern und die Arbeit mit Kindern

Dem Sender verrät er auch seine musikalischen Vorlieben: «Aktuelle Musik ist auch toll, aber klassische Musik bricht alles auf. Ich habe das Gefühl, das repariert mich. Klassik ist meine ganz, ganz grosse Liebe.» Abgesehen von der klassischen Musik ist in Flavios Herzen jedoch noch Platz: Bei der Aufnahme der Show ist er Single. 

Doch der Berner hat noch eine ganz grosse Leidenschaft: das Arbeiten mit Kindern. Seit beinahe 20 Jahren ist er Kindergärtner aus Leidenschaft: «Ich hab immer viel mit Kindern gemacht, und das machte mir immer Spass.» Nebst der Musik und seinem Beruf kann sich der 42-Jährige noch für etwas anderes begeistern: die Schweiz. «Bern ist die Stadt, die ich liebe. Da fühle ich mich sehr wohl», erklärt er. 

Die aktuelle «The Voice of Germany»-Jury besteht aus den deutschen Musikgrössen Mark Forster (34), Yvonne Catterfeld (38), Michi Beck (50), Smudo (50) und Michael Patrick Kelly (40). (euc)

Ob Flavio Baltermia es geschafft hat, einen der Juroren für sich zu gewinnen, sehen Sie ab Donnerstag, 18. Oktober 2018, auf ProSieben und sonntags auf Sat.1.

Categories: Swiss News

Unwetter in Italien fordert über 30 Menschenleben: Pizzeria-Besucher fliehen in Panik vor Flutwelle

Sun, 11/04/2018 - 03:36

 

Dieser Teil des ursprünglichen Artikels wird nicht mehr aktualisiert. Die neusten Auswirkungen des Unwetters in Italien lesen Sie weiter oben im Liveticker.

Weite Teile Italiens wurden erneut schwer von Unwettern getroffen. Es sind zahlreiche Tote zu beklagen. Die Zahl der Todesopfer ist auf über 30 gestiegen. Allein in Sizilien starben dieses Wochenende zwölf Menschen.

Taucher bargen in der Nacht auf Sonntag bei einem dramatischen Einsatz neun Leichen aus einem gefluteten Landhaus in Casteldaccia, einem Vorort von Palermo. Dort war der Wasserpegel eines Flusses wegen der heftigen Regenfälle rasch angestiegen. Bei den Toten handelt es sich um Angehörige zweier Familien, unter den Opfern befinden sich auch drei Kinder im Alter von einem, drei und 15 Jahren.

«Eine entsetzliche Tragödie»

«Eine entsetzliche Tragödie hat uns getroffen», sagt der Bürgermeister von Casteldaccia, Giovanni Di Giacinto, laut der Nachrichtenagentur Ansa. Der Fluss habe zuvor nie eine Gefahr dargestellt. Ansa berichtete zudem von einem weiteren Toten, der im sizilianischen Vicari gefunden worden sei.

Aber auch der Norden wurde schwer getroffen. In der Region Venetien hat ein Sturm ganze Wälder weggeblasen. Wie der «Corriere della Sera» berichtet, wurden mehr als eine Million Bäume entwurzelt. Mehrere Dörfer sind ohne Strom. Vielerorts fehlt Trinkwasser. Viele Strassen wurden durch Erdrutsche verschüttet.

Die Situation im Norden des Landes bezeichnete der Chef des Zivilschutzes als «apokalyptisch». Leitungsmasten stürzten bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 180 km/h um. 100 Kilometer Strassen sowie Häuser und Autos wurden durch Wasser und Schlammmassen zerstört. 100'000 Hektar Wald von Udine bis zum Trentiner Fleimstal wurden vernichtet.

Entschärfung erst Mitte nächster Woche

Der italienische Premier Giuseppe Conte will am Sonntag in die von den Unwettern betroffene Region auf Sizilien reisen. Innenminister Matteo Salvini hat angekündigt, die schwer in Mitleidenschaft gezogene Region Venetien zu besuchen.

Die Schlechtwetterfront dürfte auch in den kommenden Tagen anhalten. Mit einer Entschärfung der Lage wird erst Mitte nächster Woche gerechnet. (SDA/noo/szm)

Categories: Swiss News

Brexit: Offenbar Fortschritte bei Brexit-Verhandlung

Sun, 11/04/2018 - 03:14

Die grösste Hürde bei den Brexit-Verhandlungen ist einem britischen Zeitungsbericht zufolge aus dem Weg geräumt worden. May habe die Zusicherung aus Brüssel erhalten, dass Grossbritannien auch nach dem EU-Austritt in der Zollunion bleiben könne.

Die grösste Hürde bei den Brexit-Verhandlungen ist einem britischen Zeitungsbericht zufolge aus dem Weg geräumt worden. May habe die Zusicherung aus Brüssel erhalten, dass Grossbritannien auch nach dem EU-Austritt in der Zollunion bleiben könne.

Ein Regierungssprecher in London bezeichnete die Darstellung der «Times», wonach Premierministerin Theresa May der EU wichtige Zugeständnisse in der Irland-Frage abringen konnte, jedoch als Spekulation. «Wir haben gute Fortschritte bei unseren zukünftigen Beziehungen gemacht», sagte der Sprecher der Nachrichtenagentur DPA am Sonntagmorgen lediglich.

Grenze zwischen Irland und Nordirland wird vermieden

Nach dem «Times»-Bericht hat May bereits das Zugeständnis aus Brüssel, dass ganz Grossbritannien nach dem Austritt aus der Europäischen Union in der Zollunion bleiben kann. Auf diese Weise solle eine feste Grenze zwischen dem EU-Mitgliedstaat Irland und dem britischen Nordirland vermieden werden. Die Mitgliedschaft in der Zollunion sei zeitlich befristet. Eine Extra-Klausel hierfür in der Vereinbarung soll auch die Brexit-Hardliner in London überzeugen.

Das Kabinett wird laut «Times» am Dienstag über den Plan beraten. May hoffe auf genug Unterstützung und Fortschritte bis Freitag. Möglicherweise kündige Brüssel dann einen Brexit-Sondergipfel an. Die Zeit wird knapp: Grossbritannien will Ende März 2019 die EU verlassen.

Gespräche offenbar weiter als bekannt

Insgesamt seien die Gespräche schon weiter fortgeschritten als bekannt, berichtete die «Times». Die bisherigen Ergebnisse seien auf einem mindestens 50 Seiten umfassenden Dokument festgehalten. Waren sollen demnach nicht an der Grenze zwischen Nordirland und der Republik Irland, sondern beispielsweise in Lagern und Geschäften kontrolliert werden können.

Nicht näher genannten Kabinettsquellen zufolge lese sich das Papier so, als sei es von dem Parlamentarier Jacob Rees-Mogg geschrieben, heisst es in dem Bericht. Der Hinterbänkler ist ein einflussreicher Brexit-Hardliner mit extrem konservativen Ansichten. Er ist einer der grössten Widersacher Mays.

London und Brüssel fürchten, dass eine feste Grenze auf der irischen Insel den brüchigen Frieden in der früheren Bürgerkriegsregion gefährden könnte. Sie waren sich bislang aber nicht einig geworden, wie das praktisch verhindert werden kann. Derzeit ist die Grenze in der hügeligen Region nahezu unsichtbar.

Grossbritannien will die EU Ende März 2019 verlassen. Grösster Streitpunkt bei den Verhandlungen war bislang die künftige Grenze zwischen Irland und Nordirland. May sprach zuletzt davon, dass das Abkommen sogar schon zu «95 Prozent» fertig sei. (SDA)

Categories: Swiss News

Streit um Noten: Teenager erdrosselt Mutter nach Notenstreit

Sun, 11/04/2018 - 02:26

Ein grausamer Mordfall mit einem 15-jährigen Täter erschüttert die Kleinstadt DeBary im US-Staat Florida. Der Jugendliche erdrosselte laut Polizei seine Mutter im Schlaf, nachdem er mit ihr über schlechte Schulnoten gestritten hatte.

Ein höchst ungewöhnlicher Mordfall mit einem 15-jährigen Täter erschüttert die Kleinstadt DeBary im US-Staat Florida. Gregory Ramos erdrosselte laut Polizei seine Mutter, Gail Cleavenger, im Schlaf, nachdem er mit ihr über schlechte Schulnoten gestritten hatte.

 

Anschliessend versuchte Ramos das Verbrechen mit einem stümperhaft inszenierten Raubüberfall zu vertuschen, wie Sheriff Michael Chitwood vom zuständigen Bezirk Volusia County erklärte. Bei der Vernehmung durch die Ermittler verstrickte sich der Jugendliche in Widersprüche, bis er schliesslich ein umfassendes Geständnis ablegte.

Im Schlaf erdrosselt

Der Polizei zufolge war es am späten Donnerstagabend im Haus der Familie zum Disput zwischen den beiden gekommen. Anschliessend habe der Sohn gewartet, bis sich seine Mutter ins Bett legte - und die 46-Jährige dann im Schlaf erdrosselt. Danach habe er ihre Leiche mit einer Schubkarre ins Auto der Mutter geschafft und in den frühen Morgenstunden in der Feuergrube einer nahegelegenen Kirche vergraben.

Um seine Schuld zu kaschieren, habe er dann einen Raubüberfall auf das Haus der Familie vorgetäuscht und die Polizei selbst zum vermeintlichen Einbruchsort gerufen. Dort erzählte er den Beamten, er sei gerade von der Schule nach Hause gekommen und habe den Wagen der Mutter mit laufendem Motor in der Einfahrt vorgefunden. Angeblich gestohlene Wertsachen - darunter Computer, eine Spielkonsole und ein Gewehr - fanden die Ermittler kurz darauf in einem Versteck.

 

Zwei weitere Teenager festgenommen

Der Vater des Teenagers befand sich während der Tat auf Dienstreise. Zwei 17-Jährige, die ihrem Freund laut dessen Aussage bei der Vertuschung des Mordes geholfen hatten, wurden festgenommen.

Sheriff Chitwood sprach von «einem der verstörendsten und traurigsten Fälle, der mir in meiner Karriere untergekommen ist. Ich habe das Gefühl, dass von diesem Fall noch in Jahren die Rede sein wird.» (SDA/vof)

Categories: Swiss News

1:1 zwischen Liverpool und Arsenal: Spektakel-Remis für Shaqiri und Xhaka

Sun, 11/04/2018 - 01:21

Arsenal und Liverpool mit den Schweizern Xhaka und Shaqiri trennen sich im Spitzenspiel unentschieden. Leicester gewinnt ein emotionales Spiel gegen Cardiff. Manchester Untied zieht gegen Bournemouth in letzter Sekunde den Kopf aus der Schlinge. Hier gehts zum Premier-League-Roundup.

Arsenal – Liverpool 1:1
Das Spiel im Emirates Stadium bietet, was das Fussball-Herz begehrt: Tempo, Tore, Rasse, Klasse – und mit Granit Xhaka einen Schweizer in der Startelf. Liverpool ist nach 61 Minuten auf Siegeskurs. Arsenal-Keeper Bernd Leno lässt eine Flanke fallen – und James Milner nutzt die Gunst: 1:0.  Der neunte Sieg im elften Spiel für die «Reds»? Nein! Alexandre Lacazette erläuft einen Steilpass von Alex Iwobi vor Goalie Alisson – dreht sich um die eigene Achse und trifft ins lange Eck. Xhaka ist sein erster Gratulant. In der 80. Minute schickt Liverpool-Coach Jürgen Klopp Xherdan Shaqiri aufs Feld, doch der hat keinen bedeutenden Einfluss mehr aufs Spiel. Sadio Mané vergibt in der 84. Minute noch die Chance aufs Liverpooler 2:1. Dennoch ist das Remis verdient. Arsenal startete zwar mit zwei Pleiten in die erste Saison nach 22-Jahre-Coach Arsène Wenger – in den letzten neuen Spielen sind sie allerdings ohne Niederlage (7 Siege).

Cardiff – Leicester 0:1
Es ist eine schwierige Partie für die Gäste. Erst vor einer Woche ist Leicester-Präsident Vichai Srivaddhanaprabha bei einem Heli-Absturz ums Leben gekommen. Die Spieler, die vor der Partie zu Ehren des verstorbenen Präsidenten ein Shirt mit der Aufschrift «du wirst immer in unserem Herzen sein» tragen, zeigen auf dem Platz eine eindrückliche Leistung und gewinnen gegen Aufsteiger Cardiff mit 1:0. Den Sieg widmen die Gäste natürlich Vichai Srivaddhanaprabha. Eine schöne Szene!

 

Bournemouth – Manchester United 1:2
Lange sieht es nach einem erneuten Punktverlust für Manchester United aus. Das Team von Trainer José Mourinho spielte vorallem in der ersten Halbzeit zum Teil desaströs, das Heimteam dominiert die Startphase und geht nach 11 Minuten dank Wilson verdient in Führung. Es ist nur Martials fünftem Saisontor zu verdanken, dass es zur Pause 1:1 steht. Immerhin: Die Truppe um Paul Pogba kann sich in Durchgang zwei steigern und kommt in der 92. Minute durch Rashford tatsächlich noch zum Sieg. Dennoch: Diese Vorstellung, vorallem in der ersten Halbzeit, dürfte den Verantwortlichen in Manchester gar nicht gefallen haben.

 

Wolves – Tottenham 2:3
Die Spurs feiern einen knappen Auswärtssieg. Und das obwohl Tottenham in der 60. Minute mit 3:0 führt. Doch Wolverhampton bekommt in der der Schlussphase zwei Penaltys (68./79.). Beide werden verwandelt. Den ersten schiesst Ruben Neves, beim zweiten Mal darf Raul Jimenez ran. Am Ende aber jubeln die «Lilywhites», auch wenn es nochmal richtig spannend wird. Verantwortlich für den 3:2-Erfolg sind Tore von Erik Lamela (27.), Lukas Moura (30.) und Harry Kane (61.).

Everton – Brighton 3:1

 

Newcastle – Watford 1:0

 

West Ham – Burnley 4:2

 

Am Sonntag

16.00 Uhr: Manchester City – Southampton

17.00 Uhr: Chelsea – Crystal Palace

Sehen Sie Spiele und die Highlights der Premier League exklusiv auf DAZN – hier können Sie Ihren Gratismonat starten!

Categories: Swiss News

Jazzfestival: «Jazznojazz» in Zürich mit 10'000 Besucher

Sun, 11/04/2018 - 01:07

ZÜRICH - ZH - Mit einem Auftritt der US-Soul-Diva Macy Gray ist am Samstagabend die 20. Ausgabe des Zürcher Musikfestivals «Jazznojazz» zu Ende gegangen. Die viertägige Konzertreihe an der Gessnerallee zählte rund 10'000 Besucher, wie die Organisatoren mitteilten.

Gray trat anstelle des ursprünglich geplanten Neo-Soul-Musikers Raphael Saadiq auf. Der US-Amerikaner hatte zuvor seine Herbsttournee abgesagt, weil sich die Aufnahmen zu seinem neuen Album verzögert hatten. Daneben musste das Festival heuer am Eröffnungsabend auch die Absage von Jimmy Cliff hinnehmen. Der 70-jährige Reggaekünstler konnte wegen eines Beckenbruchs nach einem Treppensturz nicht in Zürich auftreten.

Das Festival sei dennoch ein voller Erfolg gewesen, bilanzierten die Verantwortlichen der AllBlues Konzert AG. Aufgetreten waren über 20 Bands aus dem In- und Ausland. Etliche Konzerte seien ausverkauft gewesen. Die nächste Ausgabe ist vom 30. Oktober bis 2. November 2019 geplant.

Categories: Swiss News

Christa Rigozzi über Frauenrechte: «Auch ich musste kämpfen»

Sun, 11/04/2018 - 00:36

«Arena/Reporter» von heute Sonntag widmet sich dem Thema Frauenrechte. Ist es heute noch nötig, für Frauenthemen zu kämpfen? Sind Feministinnen bloss Selbstdarstellerinnen? Läuft die MeToo-Debatte aus dem Ruder? Christa Rigozzi im grossen Interview.

Donnerstagabend in Zürich-Leutschenbach: Christa Rigozzi (35) bereitet sich auf die «Arena/Reporter»-Sendung von heute Sonntag auf SRF 1 zum Thema Frauenrechte vor. SonntagsBlick trifft die Moderatorin während einer Pause in der TV-Kantine.

Frau Rigozzi, wie oft sind Sie heute schon wegen Ihres Geschlechtes benachteiligt worden?
Christa Rigozzi:
Heute noch nie. Und auch wenn ich auf die letzten Wochen und Jahre zurückblicke, gab es bei mir kaum je solche Momente. Ich kann Ihnen nichts über persönliche MeeToo-Erfahrungen erzählen. Ich war sicher privilegiert im Vergleich mit Frauen aus anderen Ländern und Zeiten und hatte weniger Hindernisse im Weg. Aber auch ich musste kämpfen für das, was ich erreichen wollte. Mich anstrengen in der Schule und im Gymnasium, im Studium meine Fachkenntnisse unter Beweis stellen. Das passierte aber alles unabhängig vom Geschlecht. Ich war immer gut vorbereitet. Frauen wollen heute dieselben Positionen wie die Männer, was ich gut finde. Doch finde ich es ebenfalls wichtig, dass sich die Frauen das verdienen. Unterschiede können auch selbst verschuldet sein.

Sie haben 2006 mit 23 Jahren an der Miss-Schweiz-Wahl teilgenommen ...
Ich weiss, worauf Sie hinauswollen. Ja, es war ein Beauty-Contest. Man kann schon sagen: etwas oberflächlich. Doch damals war das ein seriöser Wettbewerb, aus dem schliesslich mein Job entstanden ist. Es war für mich ein perfektes Sprungbrett. Bei der Miss-Universe-Wahl hingegen habe ich die Schattenseiten dann gesehen. Wir wurden nur aufs Aussehen reduziert. Das hat mich gestört, ich habe mich nicht wohlgefühlt, wollte sofort wieder zurück. Als Miss Schweiz war ich eine Figur und hatte eine Rolle, dort nicht. Miss Schweiz zu sein, war mehr als nur schöne Kleider und Füdli zu zeigen. Ansonsten wäre ich heute nicht da und würde «Arena/Reporter» moderieren.

Wie stehen Sie zu Quotenforderungen in der Arbeitswelt?
Mir gefallen solche Schlagwörter grundsätzlich nicht. Was heisst Quote genau? Schauen wir uns eine Baustelle an. Wo nehmen wir jetzt die 50 Prozent Maurerinnen her? Und wie ist es bei den Topmanagern? Entscheiden müssen wir doch aufgrund von Fachkenntnissen. Wer ist die geeignete Person? Mann oder Frau ist egal. Mathematik hilft uns nicht weiter. Wichtig ist, was die Frauen wollen. Es gibt Frauen, die sehr happy sind, zu Hause zu bleiben und Mami zu sein. Manche Frauen wollen keinen Kampf. Es gibt Feministinnen hier und auf der anderen Seite Frauen, die sagen, diese Situation ist okay, ich muss nicht auf die Strasse gehen und demonstrieren. 

Aber den Begriff Lohngleichheit akzeptieren Sie?
Auf alle Fälle. Doch lassen Sie mich festhalten: Hundertprozentige Gleichberechtigung gibt es per se nicht. Da sind schon die natürlichen Unterschiede zwischen Mann und Frau und ihre Folgen. Wir können Kinder gebären, Männer nicht. Eine Schwangerschaft hinterlässt Spuren in der Biografie. Frauen können dadurch Dinge verpassen, Entwicklungen, technische Neuerungen im Job. Ich habe Mühe mit der Forderung, der Staat müsse für Gleichheit sorgen. Aber vielleicht habe ich da als selbständige Unternehmerin eine etwas andere Sichtweise.

Als Feministin würden Sie sich nicht bezeichnen?
Ich bin als Moderatorin in einer speziellen Position, ich sollte ja möglichst neutral sein. Was beim heutigen Thema ein wenig schwerer fällt. Ich kämpfe für meine Rechte. Doch es gibt von der Natur aus Unterschiede, die wir akzeptieren sollten. Komische Vorstellungen, die in unseren Köpfen sind, müssen hingegen verschwinden. Beispielsweise die fixe Zuteilung von Kleiderfarben nach Geschlecht bei Säuglingen, Rosa und Blau. Viel wichtiger wäre doch die Frage: Ist das Kind gesund? Buben, die mit Puppen spielen? Was ist daran falsch? Meinem Göttibub habe ich letztes Jahr eine Küche geschenkt, weil er eine wollte. Sein Vater und seine Mutter waren auch begeistert. Er wird der neue Caminada, da bin ich mir sicher. Mir gefällt es, wenn Männer tanzen und Frauen Fussball spielen. Ich habe nicht gerne Etiketten und Namen. Deshalb würde ich nie sagen, ich sei eine Feministin. Ich will kämpfen und mir nicht eine Bezeichnung geben. Ich will Karriere und Kinder, das ganze Leben unter einen Hut bringen und mich glücklich fühlen dabei.

Kommen wir nochmals zurück auf MeToo. Wie ist Ihre Haltung als öffentliche Person?
Es gibt für mich bezüglich sexueller Belästigung nur eine Haltung: Sämtliche Übergriffe müssen konsequent zur Anzeige gebracht werden. Wir sollten einfach aufpassen, dass wir die Dinge sauber trennen und nicht plötzlich übersensibel werden und uns das Leben schwieriger machen. Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Ein Kollege von mir ist Turnlehrer. Er hat mir erzählt, dass er sich mittlerweile im Unterricht gehemmt fühlt, wenn er bei Barrenübungen zur Hilfestellung Mädchen berührt. Mittlerweile vermeidet er das lieber, um kein Gerede auszulösen. Und nimmt dabei im Endeffekt lieber einen Unfall in Kauf. Das darf nicht sein. Ich möchte den Tontechniker nach der Sendung auch spontan umarmen können und sagen: Danke, du hast einen tollen Jo gemacht.

Letztes Stichwort Bundesratswahl: Sind Sie zufrieden mit der Auswahl, als CVP-Sympathisantin?
Wirklich? Bin ich CVP-Sympathisantin? Das wusste ich gar nicht (lacht). Also, jetzt mal ehrlich: Es gibt eine Frau und einen Mann, die zurücktreten. Das sind zwei freie Plätze. Ich fände es persönlich gut, wenn auch wieder mindestens eine Frau gewählt würde. Für Doris Leuthard, die ich sehr schätze, wünsche mir ganz einfach eine ähnlich starke Persönlichkeit wie sie. Jemanden, der Lust auf diese enorm anspruchsvolle Stelle hat und sie bestmöglich ausfüllen will.

Categories: Swiss News

Nach den Enthüllungen von «Football Leaks»: Bundesanwalt wegen Treffen mit Fifa-Boss unter Druck

Sun, 11/04/2018 - 00:36

Nach Berichten über die Fifa erhöhen Parlamentarier den Druck auf Michael Lauber. Grund sind seine Treffen mit Fifa-Boss Gianni Infantino.

Wer den Weltfussballverband beheimatet, muss mit dessen Risiken und Nebenwirkungen leben – das ­Fifa-Land Schweiz taucht regelmässig im Zusammenhang mit illegalen Zahlungen, unsympathischen Figuren und krummen Geschäften in den Schlagzeilen der Weltmedien auf.

Am Samstag war es wieder soweit. Unter dem Label «Football Leaks» enthüllte ein internationales Netzwerk, dem auch Tamedia angehört, pikante Details aus dem Sportverband. Sie bestätigen das Image von Fifa-Präsident Gianni Infantino (48) als autokratischem Herrscher über das Mil­liardenimperium. Die Fifa bestreitet die Vorwürfe.

Die Football Leaks werfen aber auch ein Schlaglicht auf den obersten Strafverfolger des Bundes: Sie zeigen auf, wie es dem Fussballboss dank seines Netzwerks gelang, Bundesanwalt Michael Lauber (52) zweimal zum Gespräch aufzubieten – in einer Phase notabene, in der Infantino höchst umstrittene Massnahmen zur internen Machtsicherung fällte und Laubers Behörde zwei Dutzend Ermittlungsverfahren gegen die Fifa aufgenommen hatte.

Am 22. März 2016 trifft Lauber den Fifa-Präsidenten im Berner Nobelhotel Schweizerhof. Mit dabei ist auch der Kommunika­tionschef der Bundesanwaltschaft (BA) André Marty – und Infantinos Vertrauter Rinaldo Arnold, seines Zeichens Walliser Oberstaatsanwalt und Präsident des FC Brig-Glis.

Einen Monat später, am 22. April, treffen sich Lauber und Infantino erneut, diesmal im ­Restaurant Au Premier im Hauptbahnhof Zürich.

Laut BA-Sprecher Marty handelt es sich bei den Meetings um eine «Standortbestimmung» der beiden; das zweite Treffen habe der «Klärung von verfahrensspezifischen Fragen» gedient.

Im Jahr darauf, im Mai 2017, setzt Infantino die Führung der unabhängigen Fifa-Ethikkommission um den Deutschen Hans-Joachim Eckert und den Schweizer Cornel Borbély ab.

Staatsanwalt dementiert Amtsmissbrauch

Eingefädelt wurden die Begegnungen zwischen Lauber und Infantino von Rinaldo Arnold. Beim ersten Mal, in Bern, war Arnold selber dabei. Der «Spiegel» wirft ihm Amtsmissbrauch vor, was dieser dementiert.

Was aber hatte Rinaldo in dieser Runde verloren? Laut André Marty ist dies unproblematisch, weil Arnold «keine Parteirechte in den Strafverfahren der Bundesanwaltschaft» habe; darum habe er «keinen Einfluss auf die Verfahrensführung».

Wie sich Chefermittler Lauber auf derart heiklem Terrain bewegt, weckt bei Parlamentariern Fragen nach der Unabhängigkeit der obersten eidgenössischen Strafverfolgungsbehörde. Mitglieder der Geschäftsprüfungskommission (GPK) wollen Lauber deshalb vorladen.

«Das riecht nach Filz»

«Die Art und Weise, wie die Treffen zwischen Michael Lauber und Gianni Infantino zustande kamen, riecht nach Filz», sagt der Aargauer SVP-Nationalrat Luzi Stamm. Er ist Mitglied der entsprechenden Subkommission der GPK. «Aber auch die Verhaftung von Fifa-Funktionären im Hotel Baur au Lac in Zürich 2015 wirft Fragen auf, was die Unabhängigkeit der BA betrifft. Das könnte Aufgabe der GPK sein.»

Auch der Zürcher SP-Nationalrat Thomas Hardegger sieht Klärungsbedarf: «Ich werde ­diese Thematik in der GPK-Subkommission aufnehmen und Herrn Lauber entsprechende Fragen stellen.» Der langjährige Fifa-Kritiker und SP-Nationalrat Cédric Wermuth sieht sich durch Football Leaks bestätigt: «Ich werde Fragen an Bundesanwalt Lauber stellen.»

BA-Sprecher Marty betont, dass es «im Rahmen von umfangreichen Verfahrenskomplexen» durchaus zu einem direkten Austausch mit Verfahrensbeteiligten kommen könne.

 

Categories: Swiss News

Helianes Eltern kamen nicht zur Hochzeit: «Cillos Humor machte meine Mami sauer»

Sun, 11/04/2018 - 00:34

Auf einem Spaziergang mit Schäferhündin Kooki plaudert Heliane Canepa (71) über ihr Leben, ihre Karriere und den FCZ. Und sie verrät, weshalb ihre Eltern nicht zu ihrer Hochzeit mit Cillo kamen.

Heliane Canepa, wie viel Auslauf braucht Kooki?
Heliane Canepa: Wir laufen oft bis zu zwei Stunden, Kooki braucht sehr viel Bewegung. Mir tut es auch sehr gut. Mein Leben lang habe ich mir einen Hund gewünscht, doch früher fehlte die Zeit. Ich bin oft gereist. Die Swissair war quasi mein zweites Zuhause.

Warum eine Schäferhündin?
Mein Grossvater hatte auf seinem Bauernhof einen Deutschen Schäferhund. Ich glaube, deshalb habe ich mir immer einen Schäferhund gewünscht. Erst wollte mir die Züchterin Kooki gar nicht geben, sie meinte, Schweizer Schäferhunde seien zu anspruchsvoll für Erst­besitzer. Aber ich nahm die Hunde­erziehung sehr ernst, besuchte viele Kurse und auch mehrwöchige Hundecamps im Tessin und im Schwarzwald.

 

Auch wenn man es Ihnen nicht ansieht, im Februar werden Sie 71. Was ist Ihr Geheimnis, abgesehen von den aus­gedehnten Spaziergängen?
Ach kommen Sie. Das heutige 70 ist doch das frühere 60! Seit Kooki da ist, brauche ich das Laufband nicht mehr. Mit Jazz-Tanzen habe ich auch aufgehört. Heute mache ich noch Yoga und schwimme regelmässig. Das kann man bis ins hohe Alter tun. Vor allem aber esse ich gesund, trinke kaum Alkohol. Ab und zu mal ein Glas Rotwein mit Cillo.

«Ich paffe nur»

Dafür rauchen Sie viel?
Rauchen ist mein Laster. Aber ich paffe nur, inhaliere nicht.

Seit wann rauchen Sie?
Seit ich 22 bin. Damals studierte ich ein Jahr an der Sorbonne in Paris. Wir hatten einen Literaturzirkel – und mir hat imponiert, wie die anderen so lässig über Bücher diskutierten und rauchten. So paffte ich mit. Jetzt könnte man denken, es wäre einfach aufzuhören. Stimmt nicht. Ich habe mich daran gewöhnt und gemerkt, dass mir mit Zigis die tollsten Dinge einfallen.

Wie viele tolle Dinge sind das pro Tag?
(Lacht.) Einige.

Anders gefragt: Wie viel rauchen Sie?
Ich zähle die Zigaretten nicht. Während den Spielen sind es mehr – aus Nervosität.

 

Zurück nach Paris.
Eine herrliche Stadt, eine tolle Zeit. Ich war oft im Theater, in Varietés. Und ich habe viel gelesen. Ich war eine Leseratte und bin eine geblieben.

Was lesen Sie im Moment?
Ich lese immer mehrere Bücher gleichzeitig. Plötzlich ist da dann ein Buch, das man nicht weglegen kann. Wie «Die Deutschstunde» von Siegfried Lenz. Ein richtiges Zückerli. Ich habe es mehrmals gelesen.

Vor Paris studierten Sie auch in London. Nicht üblich für eine junge Frau Ende der 60er?
Das Leben sah damals für eine Frau Folgendes vor: Schule, Ausbildung, Hochzeit, Kinder, dann ein Einfamilienhaus. Österreich zum Beispiel kannte diese Bausparverträge – dafür hat man ein Leben lang gespart.

So ein Leben passte Ihnen nicht?
Ich wollte selber etwas aus meinem Leben machen. Als ich volljährig war, sagte ich meinen Eltern, dass ich zum Sprachstudium nach London gehen würde. Sie waren geschockt. Sie dachten, es gefalle mir nicht mehr zu Hause. Auch unsere Nachbarn in Götzis konnten das nicht verstehen.

Vom kleinen Götzis in die Metropole London.
Was hatte ich anfänglich für schreckliches Heimweh! Mir fehlten meine Eltern, meine fünf Geschwister. Ich fühlte mich einsam in dieser grossen Stadt. Aber ich habe in meinen Briefen nach Hause immer geschrieben, wie toll London sei. Nach drei Monaten wars dann echt toll. Ich hatte mich eingelebt, Freunde gefunden. Kurz nach meiner Heimkehr wollte ich wieder weg, diesmal an die Sorbonne in Paris. Dann wollte ich noch nach Florenz. Doch mein Papa meinte: «Heliane, wie wäre es mal mit arbeiten und selber Geld verdienen?» So landete ich 1972 als Stagière bei der Maschinenfabrik in Rüti.

«Dann sass da dieser Lehrling: Cillo»

Und?
Als ich in Rüti aus dem Zug stieg, dachte ich: «Wo bin ich denn hier gelandet?» Nach Paris und London ein Schock! Da war gerade mal ein Kino, es lief ein Film mit Roy Black. Für mich war klar: Ein Jahr verdienen, um mein Studium in Florenz zu finanzieren und dann so schnell wie möglich wieder weg. Doch dann ist in meinem Büro dieser junge Lehrling gesessen. Cillo.

Liebe auf den ersten Blick?
Nein – wo denken Sie hin! Er war zwar ein aufgeweckter Bursche, aber viel zu jung. Er war 19 und ich 24. Irgendwann fragte er mich: «Fräulein Mayer, wollen Sie mal an ein Fussballspiel von mir kommen? Wir spielen im Cup.» Und ich bin gegangen. Ich war sogar froh, denn es war so langweilig in Rüti.

Wie hat er sich geschlagen?
Toll. Cillo war sehr schnell, dribbelstark und auch torgefährlich. Es fielen sechs Tore. Am Ende wollte ich ihn trösten, sagte ihm: «Schade, dass es nicht zum Sieg gereicht hat.» Ich wusste ja nicht, dass man zur Pause die Seiten wechselt und Rüti 6:0 gewonnen hatte.

Cillos Fussballkunst wars also?
(Lacht.) Ja, aber nicht nur. Auch seine Intelligenz und vor allem sein Humor. Lange Zeit habe ich mir aber nicht eingestehen können, dass ich in ihn verknallt bin. Irgendwann waren wir zusammen und bald wurde geheiratet.

«Freundinnen rieten von der Hochzeit ab»

Ihre Eltern sollen nicht einverstanden gewesen sein. Warum?
Eigentlich hat Cillo schon das erste Gespräch in den Sand gesetzt. Meine Mutter, eine überzeugte Katholikin, fragte ihn, ob er katholisch sei. Er sagte: «Mehr oder weniger, eher weniger.» Das war nicht, was sie hören wollte. Seine Art Humor kam nicht an. Als sie meinte: «Herr Canepa, wenn meine Tochter 50 ist, sind Sie erst 45», antwortete er: «Das ist kein Problem, Frau Mayer. Das Problem kommt erst auf uns zu, wenn sie 95 ist und ich 90.» Meine Mutter war richtig sauer. Doch ich liebte seinen Humor, er bringt mich heute noch regelmässig zum Lachen.

Ihre Eltern kamen nicht an die Hochzeit.
Das war schade. Aber es war besser so. Auch viele Freundinnen rieten mir übrigens ab, Cillo zu heiraten. Sie sagten: «Du arbeitest, er geht studieren, und plötzlich ist er weg.» Mir war es wurst! Als er dann sein Studium mit Bestnote abgeschlossen hatte, wurde er doch noch der Lieblingsschwiegersohn meiner Eltern.

Sie sind seit 45 Jahren verheiratet. Wollten Sie nie Kinder?
Es hat sich nicht ergeben. Anfänglich hätten wir es uns gar nicht leisten können. Dann habe ich Cillo für ein Jahr nach Boston begleitet, wo er einen Stage bei Ernst & Young absolvierte und kaum was verdiente. Ich bekam kein Arbeitsvisum, konnte ebenfalls nichts verdienen, im Gegenteil, ich musste zur Finanzierung unseres Aufenthaltes meine Pensionskasse auflösen. Aber es war eine tolle und für mich unbeschwerte Zeit. Nicht für Cillo, er musste viel und hart arbeiten. Nach unserer Rückkehr stiegen wir dann beide die Karriereleiter empor. Das wollten wir, ehrgeizig wie wir waren, nicht aufgeben. Trotzdem habe ich manchmal bei Cillo nachgefragt, ob er sich nicht doch Kinder wünsche. Er ist ja jünger als ich.

Was, wenn er Ja gesagt hätte?
Das weiss ich nicht, aber ich hätte ihn sicherlich nicht gehen lassen.

Hätten Sie als Mutter dieselbe Karriere hingelegt?
Ich persönlich hätte das wahrscheinlich so nicht geschafft. Denn ich gehöre zu den Menschen, die überall hundert Prozent geben. Ich hätte mir nie vorstellen können, drei Wochen geschäftlich nach Japan zu reisen und ein krankes Kind zu Hause zu lassen. Aber man muss zeitlich und örtlich flexibel sein, will man Karriere machen. Zumindest damals war es so.

Kann man als Mutter Karriere machen?
Ja, es gibt Beispiele. Aber man muss zu Hause jemanden haben, dem man voll vertraut. Und man muss es auch ertragen können, wenn das eigene Kind zur Nanny plötzlich Mami sagt. Kann man das nicht, soll man die Finger davon lassen. Meine Grossmutter sagte immer: «Du kannst im Leben nicht alles haben!» Sie hat recht.

Sie wurden eine der erfolgreichsten Geschäftsfrauen der Welt. Zweimal Schweizer Unternehmerin des Jahres. Sie erhielten ausserdem den Swiss Award in Wirtschaft. Haben Sie als junge Frau von solchen Erfolgen geträumt?
Nie. Eigentlich träumte ich von einem eigenen Bücherladen. Ich stellte mir vor, wie ich den ganzen Tag die neuesten Bücher lesen würde und ab und zu eines verkaufe (lacht). Es kam anders.

Als Top-Managerin nannte man Sie auch «Eiserne Lady». Waren Sie so hart?
Ach, es gibt so viele Klischees. Damit muss man leben, vor allem als Frau. Ich habe immer klare Ansagen gemacht, jeder wusste, was ich verlangte und wo ich hinwollte. Aber ich habe mich immer um meine Mitarbeitenden gekümmert und sie auch am gemeinsamen Erfolg teilhaben lassen.

Ihr Mann war jahrelang in Ihrem Schatten, zumindest in der Öffentlichkeit. Irgendwie entspricht das ja nicht seinem Naturell.
(Lacht.) Cillo hatte mit meinem Erfolg null Probleme. Im Gegenteil: Er war stolz auf mich wie Oskar im Nachthemd. Und er hat mich immer unterstützt. Das ist nicht selbstverständlich und zeigt, wie selbstsicher er ist. Ausserdem war er in seinem Fachgebiet auch eine anerkannte Persönlichkeit. Aber es gibt tatsächlich viele Männer, die mit dem Erfolg ihrer Frauen nicht umgehen können. Unser Grundsatz war: füreinander da sein. Zuhören. Sich gegenseitig unterstützen. Aber sich nicht einmischen.

«Wir haben den FCZ selber saniert»

Bis ins 2012. Da haben Sie sich in die Karriere Ihres Mannes eingemischt und sind beim FCZ eingestiegen. Warum?
Der FCZ war bis dahin Cillos Leidenschaft, sein Reich. Er hatte ja einen Berufswechsel vorgenommen, Ernst & Young verlassen, um das Präsidium des FCZ zu übernehmen. Ich war ein Fan mit Privilegien. Aber 2012 geriet der FCZ in eine wirtschaftliche Krise. Einige Mitglieder im VR verfolgten eine eigene Agenda, intrigierten und wollten den Klub für ein Butterbrot selbst übernehmen. Wir haben den FCZ dann selber saniert und schliesslich die Mehrheit am Aktienkapital übernommen. Das war der Zeitpunkt, als ich begann, mich persönlich zu engagieren.

Als VR-Delegierte und zeitweise als CEO haben Sie als Erstes jeden Stein umgedreht. Es gab kritische Stimmen.
Damit war zu rechnen. Da kommt plötzlich die Canepa und hinterfragt alles. Das war für einzelne Personen, auch im Umfeld des FCZ, nicht angenehm. Keiner war es gewohnt, eng geführt oder kritisch beurteilt zu werden. Ich erwarte von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, dass sie mit Firmengeldern so umgehen, als wenn es sich um ihr eigenes Geld handeln würde.

Aus Sicht der Unternehmerin: Ist ein Klub wie der FCZ eine gute Investition?
Wenn man kontinuierlich Erfolg hat, regelmässig in der Champions League teilnimmt und internationale Transfers realisieren kann, durchaus. Nur sind wir beim FCZ davon weit weg. Jedes Jahr decken wir ein strukturelles Defizit in Millionenhöhe. Wir denken und handeln nicht gewinnorientiert, aber ständig Geld verlieren, möchten wir auch nicht. Die schlechten Rahmenbedingungen im Letzigrund lassen eine Besserung der Situation leider nicht zu. Immerhin tröstet es mich, wenn ich sehe, was wir alles bewegen können. Wir tun sehr viel für die Integration, ermöglichen einigen hundert Jugendlichen, Fussball zu spielen. Ausserdem sind wir Pioniere des Schweizer Frauenfussballs. Auch haben wir schon viele soziale Projekte initiiert. Deshalb ist es auch so wichtig, dass das Stadionprojekt angenommen wird. Denn so, wie es jetzt ist, kann es nicht weitergehen.

Im Wahlkampf verteilen Sie Flyer in Zürich. Tun Sie das gerne?
Ja. Ich gehe gerne auf Menschen zu, habe null Berührungsängste. Ich kenne das aus einem früheren Wahlkampf für die Schulpflege in Rüschlikon. Die Jung-Liberalen portierten mich. Nächtelang produzierten wir damals handgestrickte Flyer. Und zur grossen Überraschung aller wurde ich gewählt. Als eingebürgerte Ausländerin und ohne eigene Kinder. Ich glaube, ich habe es auch getan, um meinem Vater etwas zu beweisen.

Was?
Mein Vater war Lehrer und Bürgermeister. Er konnte es nicht fassen, dass jemand wie ich in der Schweiz in die Schulpflege gewählt werden kann. In Österreich muss man dafür Magister, also ausgebildeter Lehrer sein. Eigentlich war mein Vater davon mehr beeindruckt als von meiner späteren beruflichen Karriere. Es waren fünf ganz tolle Jahre in der Schulpflege, ich habe viel über das System in der Schweiz gelernt.

Und warum haben Sie in der Politik aufgehört? Sind Sie zu wenig diplomatisch?
Nein, fehlende Diplomatie war nicht das Problem. Ausschlaggebend war wohl die Geschichte mit den neuen Pulten. Die Lehrer wollten neue Schreibtische, obwohl sie zwei Jahre zuvor bereits neue bekommen hatten. Ich stellte mich quer, sagte: «Mein Pult zu Hause hält auch mehr als zwei Jahre.» Meine Kollegen in der Schulpflege gaben mir zwar recht, trotzdem stimmten sie alle für neue Tische. Sie meinten: «Weisst du, Heliane, wir haben Kinder in der Schule …»

Sie hatten Angst vor schlechten Noten?
Was auch immer. Auf alle Fälle wusste ich, dass ich nicht zur Politikerin geboren bin.

Zurück zum Stadion, sind Sie für die Abstimmung optimistisch?
Ja, was ich auf der Strasse höre, stimmt mich positiv. Dennoch müssen wir weiter wirbeln.

«Bei FCZ-Toren muss ich einfach tanzen»

Wie gefallen Ihnen die letzten FCZ-Auftritte?
Ich freue mich sehr über die Leistungen. Bei Toren muss ich dann tanzen, auch wenn Cillo mich jedes Mal zu mehr Zurückhaltung mahnt. Aber ich kann nicht anders, die Freude ist so gross. So wie beim 3:2 gegen Leverkusen, das war einfach nur fantastisch.

Ihr Mann ist ein Tanzmuffel.
Stimmt. Ich wäre eine begeisterte Tänzerin, aber ihm macht es keinen Spass. Wobei, das ist nicht so schlimm. Meine Mutter sagte immer, gute Tänzer seien Hallodris.

Sie haben auf dem eineinhalbstündigen Spaziergang keine Zigarette gepafft.
Meine Grossmutter sagte immer: Frauen, die beim Laufen rauchen, wirken etwas billig. Auch wenn ich das nicht so sehe, irgendwie ist das haften geblieben. So wars ja ein richtig gesunder Spaziergang (lacht).

Categories: Swiss News

Sie wollen alle Bundesrätin werden: Drei Frauen für die CVP

Sun, 11/04/2018 - 00:34

Drei Politikerinnen wollen Bundesrätin Doris Leuthard beerben. Ein Gespräch über den anlaufenden Wahlkampf, die Frauenvertretung im Bundesrat – und Angela Merkel.

Bern, Hotel Bellevue, am Mittwochabend. Die CVP präsentiert die Politikerinnen und den Politiker, die für die Mittepartei künftig im Bundesrat mitregieren wollen. Das Rennen ist lanciert: Am 16. November bestimmt die CVP-Bundeshausfraktion ihre offiziellen Kandidaten, am 5. Dezember wählt die Bundesversammlung die Nachfolgerin oder den Nachfolger von Doris Leuthard (55). Im Anschluss an die Veranstaltung sprach SonntagsBlick mit den drei Frauen, die um den Einzug in die Landesregierung kämpfen: die Urner Regierungsrätin Heidi Z’graggen (52) sowie die beiden Nationalrätinnen und Juristinnen Viola Amherd (56, VS) und Eli­sabeth Schneider-Schneiter (54, BL).

Frau Z’graggen, die meisten Parlamentarier kennen Sie heute kaum. Wie wollen Sie sich in Bern bekannt machen?
Heidi Z’graggen:
Mein nächstes Ziel ist die Nomination durch die Fraktion. Dort kennt man mich. Und bei denjenigen, die mich noch nicht so gut kennen, werde ich dies persönlich nachholen. Klappt es in der Fraktion, kann ich im Anschluss auf die anderen Parteien zugehen.
Elisabeth Schneider-Schneiter: Der Wahlkampf läuft an, und wir sind alle noch voll eingespannt, beruflich und politisch. Vergangene Woche war ich noch mit der Aussenpolitischen Kommission in China. Ich denke aber, dass man in der Fraktion noch einiges bewegen kann.
Z’graggen: Mit einem Exekutiv­amt ist dies eine Herausforderung. Bis zur Nomination geht es. Werde ich nominiert, würde es bis zur Wahl etwas viel, das müsste ich mit meinen Regierungsratskollegen koordinieren. Das ist mit dem Kollegium bereits so abgesprochen.
Viola Amherd: Ich führe schon seit Jahren keine Gerichtspro­zesse mehr, von daher kann ich die zeitliche Belastung gut bewältigen. Es geht im Moment halt auch auf Kosten der Freizeit. Aber es sind ja nur noch ein paar Wochen bis zur Wahl.

Wie wichtig ist es Ihnen, dass am 5. Dezember zwei Frauen in den Bundesrat gewählt werden?
Schneider-Schneiter: Es ist logisch, dass wir Kandidatinnen uns wünschen, gewählt zu werden.

Sicher. Aber wie wichtig ist eine angemessene Vertretung beider Geschlechter in der Regierung für das Land?
Amherd: In erster Linie zählt die Qualifikation. Und wenn zwei qualifizierte Frauen zur Verfügung stehen, dann sollen auch zwei Frauen gewählt werden. Sehen Sie, würde nur Karin Keller-Sutter gewählt, sässen noch zwei Frauen im Bundesrat. Das ist zu wenig.
Schneider-Schneiter: Frauen sollen nicht wegen ihres Geschlechts gewählt werden, sondern, weil sie gut sind. Und es stellen sich genügend gute Frauen zur Wahl.
Z’graggen: Es geht um die Repräsentation. Frauen stellen die Hälfte der Bevölkerung. Das muss in den Gremien abgebildet sein.

Was passiert mit dem CVP-Bundesratssitz, sollte Ihre Partei in einem Jahr hinter das grüne Lager zurückfallen?
Amherd: Selbst wenn das der Fall sein sollte, sind wir im Ständerat stark genug, um den Anspruch der CVP begründen zu können.
Schneider-Schneiter: Wir werden die Wahlen nicht verlieren, glauben Sie mir.

Die deutsche Kanzlerin, die mächtigste Christdemokratin überhaupt, hat diese Woche ihren Abschied auf Raten angekündigt. Wie beurteilen Sie Angela Merkels politisches Erbe?
Schneider-Schneiter: Sie hat die europäische Christdemokratie geprägt, die Partei geöffnet. Aber die Christdemokratie ist ihr wiederum zum Verhängnis geworden, das sehen wir an der Migrationsfrage. Ihre Offenheit machte sie angreifbar.
Z’graggen: Ich bin stolz, dass die erste Kanzlerin eine Christdemokratin, eine aus unserer Partei­familie ist. Sie ist eine ungemein starke und durchsetzungsfähige Frau.
Amherd: Und das in der harten deutschen Politik, dagegen sind wir in der Schweiz harmlos. Ich habe grossen Respekt vor ihr. Angela Merkel hat auch die Europäi-sche Union zusammengehalten. Mir graut es vor ihrem Abschied.
Z’graggen: Die jüngsten Wahlergebnisse in Deutschland stehen nicht alleine. Überall in Europa beobachten wir ein Zusammenbrechen der Parteiensysteme. Es herrscht eine Unzufriedenheit, auf welche die etablierten Par­teien keine Antwort finden.
Schneider-Schneiter: Ja, ein Niedergang der Volksparteien.
Amherd: Schlimm.
Schneider-Schneiter: Es herrscht eine Art Zeitgeistpolitik. Die Partikularinteressen einzelner Gruppen erstarken. Das setzt den etablierten Volksparteien, die weite Teile der Bevölkerung repräsentieren, natürlich zu.

Beobachten Sie diesen Vorgang auch in der Schweiz?
Schneider-Schneiter: Nein. Aber in der Politik verlieren wir uns zu oft in den Details, ohne einen Überblick über das grosse Ganze zu gewinnen. Das ist schade.
Z’graggen: Wir spüren gerade als CVP eine gewisse Polarisierung. Aber die direkte Demokratie und die Konkordanz federn diesen Prozess ab.
Amherd: Was mich beschäftigt, sind die Unzufriedenen. Sicher, auch bei uns gibt es Probleme, auch in der Schweiz müssen Menschen untendurch, und für diese müssen wir uns einsetzen. Aber dem Land geht es so gut wie nie zuvor. Eigentlich dürfen wir uns nicht beklagen.

Categories: Swiss News

Pages

THIS IS THE NEW BETA VERSION OF EUROPA VARIETAS NEWS CENTER - under construction
the old site is here

Copy & Drop - Can`t find your favourite site? Send us the RSS or URL to the following address: info(@)europavarietas(dot)org.