BERN - Die Eidgenössische Postkommission macht sich Sorgen um die Pünktlichkeit der Schweizer Post. Vier von 100 Priority-Päckli kommen zu spät beim Empfänger an. Das sind doppelt so viele wie im Vorjahr.
Pakete von Zalando, Amazon oder vom lieben Grossmami haben der Post letztes Jahr einiges an Arbeit beschert. 5,5 Prozent mehr «Päckli» wurden 2017 innerhalb der Schweiz versandt. Damit machte der gelbe Riese einen Umsatz von 989 Millionen Franken, wie es im Jahresbericht der Eidgenössischen Postkommission (PostCom) heisst.
Bei der Briefpost sieht es anders aus: 1,8 Prozent weniger Briefe wurden versandt, womit ein Umsatz von 1,929 Milliarden Franken erzielt wurde. Insgesamt landeten 2 Milliarden Briefe in den Schweizer Briefkästen. Der Rückgang an Briefpost führt die Post laut Bericht auf die verschiedenen digitalen Kommunikationsmöglichkeiten zurück.
Langsamer, aber noch keine SchneckenpostBei der Einhaltung der Laufzeiten, also ob ein Brief tatsächlich pünktlich beim Empfänger ankommt, hat die Post ein wenig abgegeben. 2017 ist die Pünktlichkeit bei den A-Post-Briefen leicht gesunken. Dennoch werden 97,6 Prozent der A-Post-Briefe pünktlich zugestellt, während im Vorjahr noch 98 Prozent pünktlich ankamen.
Bei den B-Post-Briefen waren es gar 99 Prozent, die es fristgerecht in die Briefkästen ihrer Empfänger schafften. Im Vorjahr waren es fast so viel mit 98,9 Prozent. Damit erfülle die Post auch die Vorgaben der Postverordnung, dass 97 Prozent aller inländischen Einzelbriefe pünktlich ankommen, wie die PostCom schreibt.
Vier von hundert Päckli verspätetFristgerecht in den Milchkasten haben es nur 96 Prozent der Priority-Pakete geschafft, 2016 waren es hingegen 98 Prozent – laut der PostCom «ein deutlicher Rückgang». Das begründet die Post mit technischen Problemen in den Verteilungszentren und Verspätungen zwischen den einzelnen Poststellen, wie es im Bericht steht.
Fast pünktlich trafen dafür die Economy-Pakete ein: 97,5 Prozent kamen rechtzeitig bei den Empfängern an. Ein kleines Plus von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Am Montagvormittag ist in Bern eine Fussgängerin von einem Tram erfasst und schwer verletzt worden. Ihr Zustand ist kritisch.
Ein Berner Tram erfasste am Montagvormittag eine Fussgängerin (54). Der Unfall passierte bei der Haltestelle Kocherpark an der Effingerstrasse.
Die Frau war ersten Erkenntnissen zufolge auf dem Fussgängerstreifen als das Tram auf sie zufuhr. Trotz einer Schnellbremsung konnte nicht verhindert werden, dass die Frau vom Tram erfasst wird, schreibt die Kantonspolizei Bern in einer Mitteilung. Die 54-Jährige wurde schwer verletzt und musste ins Spital.
Der Zustand der Verletzten ist kritisch. Die Fahrgäste im Tram blieben gemäss aktuellem Kenntnisstand unverletzt.
Infolge des Unfalls waren mehrere Linien von Bernmobil auf einer Teilstrecke für rund eineinhalb Stunden unterbrochen. (man)
GENF - Ein Taxifahrer steht seit Montag in Genf vor Gericht, weil er im August 2012 Semhar A. (†12) vergewaltigt und erwürgt haben soll. Der Prozess vor dem Genfer Strafgericht dauert voraussichtlich zehn Tage.
Der Mord an der zwölfjährigen Semhar A. erschütterte die Bewohner von Courage GE im August 2012. Beim Angeklagten handelt es sich um einen 42-jährigen Taxifahrer äthiopischer Herkunft. Dieser soll vor sechs Jahren eine 12-Jährige - die Tochter einer Freundin - vergewaltigt und erwürgt haben. Die Genfer Staatsanwaltschaft spricht in ihrer Anklageschrift von einem «aussergewöhnlich abscheulichen Verbrechen».
Der Angeklagte war seit ein paar Monaten mit der Mutter des Mädchens befreundet und war regelmässig bei dieser zu Besuch. Als er sich einmal allein mit dem Teenager in der Wohnung befand, soll er die Situation ausgenützt haben, um die Jugendliche zu vergewaltigen.
Mord für «ewiges Schweigen»Der mutmassliche Täter soll dem Mädchen den Hals mit den Händen zugedrückt haben und es anschliessend während mehrerer Minuten weiter gewürgt haben. Er habe sein Opfer umgebracht, damit es ihn nicht verraten könne und für immer schweige.
Nach dem Verbrechen soll der mutmassliche Täter die Leiche unter dem Bett des Elternschlafzimmers versteckt haben, um Zeit zu gewinnen und ein Alibi zu konstruieren. So habe der Taxifahrer mit der Mutter des getöteten Mädchens telefoniert, um sie zum Essen einzuladen.
Angeklagter war selbst an Suche beteiligtDer Angeklagte soll so getan haben, als ob er sich nach dem Verschwinden der Jugendlichen selber an der Suche beteiligt. Ausserdem soll er den Verdacht auf den Grossvater des Opfers gelenkt haben, bei dem dieses am Nachmittag seines Todes zu Besuch war.
Für die Staatsanwaltschaft ist klar, dass der Angeklagte wegen Mordes verurteilt werden muss. Dieser habe sich an einem zwölfjährigen Kind vergangen, dessen Vertrauen er genossen habe und das sich nicht habe wehren können, heisst es in der Anklageschrift. Die Verteidiger wollen dagegen auf Freispruch plädieren.
Angeklagter bestreitet AnklageDer Angeklagte bestreitet sowohl die Vergewaltigung und den Mord als auch die zahlreichen anderen Vergewaltigungen und Gewaltakte, die er gegenüber seinen Freundinnen begangen haben soll, die abwechselnd mit ihm zusammenlebten. Der Taxifahrer soll zwischen 2004 und 2012 mindestens drei Flüchtlingsfrauen bei sich eingesperrt, misshandelt und vergewaltigt haben. Alle Opfer stammten aus Äthiopien oder Eritrea. (SDA/szm)
Wien – Aus dem Gefängnis heraus hat ein Heiratsschwindler in Österreich mehreren Frauen ganz falsche Hoffnungen gemacht. Das Landgericht Wien verurteilte den 62-Jährigen, der ohnehin eine Strafe bis 2029 abzusitzen hat, am Montag wegen Betrugs zu siebeneinhalb Jahren Haft.
«Ich mache den Job schon lange, aber dass jemand in Haft so ungeniert weitermacht, habe ich noch nicht erlebt», sagte der Richter. Mit einem eigentlich verbotenen Handy hatte der Mann über Dating-Plattformen Kontakt zu einsamen Frauen gefunden.
Er gab sich als Arzt mit vielen Auslandseinsätzen aus, bekam von den hoffnungsvollen Frauen in den Dreissigern Geld und Wertgegenstände sowie Nacktfotos geschickt. Mit den Fotos erpresste er einige von ihnen. Der Richter bescheinigte dem Häftling einen «üblen Charakter».
«Ich (w) bin 42 und habe seit sieben Jahren keinen Partner mehr. Mittlerweile glaube ich, das wars mit der Liebe», schreibt unsere Leserin. Thomas Meyer nimmt Stellung zu dieser Frage.
Der Mensch gewöhnt sich an vieles, vermutlich an alles, und dazu gehört leider auch das Alleinsein. Man wird – wie in allem, was man täglich übt, ob freiwillig oder nicht – irgendwann richtig gut darin. Auch ein Kriegsflüchtling ist irgendwann ein Spezialist für Camping und Recycling, und Sie sind eben mittlerweile ein Profi, wenn es darum geht, das Leben allein zu meistern. Auch wenn Sie sich einen Partner wünschen, darf man wohl sagen, dass Sie nach so langer Zeit schlicht keinen mehr brauchen.
Ist der 40. Geburtstag das Ablaufdatum der Weiblichkeit?Hinzu kommt, dass viele Frauen die rätselhafte Neigung haben, ihren 40. Geburtstag als Ablaufdatum ihrer Weiblichkeit zu interpretieren, und sich völlig unbegründet vom erotischen Weltgeschehen verabschieden. Plötzlich erscheinen sie nicht mehr in eleganter Kleidung, sondern in praktischer, und trauern verpassten Liebesgelegenheiten nach, statt sich nach neuen umzuschauen. Komplimente weisen sie höhnend zurück.
Spiegeltherapie für mehr SelbstbewusstseinAber das muss alles gewiss nicht so bleiben. Sie sind gerade mal Ihren Dreissigern entwachsen und damit den letzten Ausläufern jugendlichen Übermuts. Ausserdem sind Sie allem Anschein nach selbständig und unabhängig, innerlich wie äusserlich. Das sind alles sehr attraktive Eigenschaften, und bestimmt haben Sie noch eine Menge mehr davon – Sie sehen sie vermutlich einfach nicht mehr. Darum sei Ihnen die äusserst wirksame Spiegeltherapie empfohlen: Stellen Sie sich vor einen Spiegel hin und erzählen Sie sich selbst, was alles gut, beeindruckend, schön und heiss ist an Ihnen. Das fühlt sich anfangs etwas seltsam an, aber bevor Sie einen Mann von sich überzeugen können, müssen Sie schliesslich selbst glauben, dass es gute Gründe gibt dafür. Üben Sie die Spiegeltherapie mehrmals am Tag, und die Wirkung in Form von männlicher Aufmerksamkeit wird nicht lang auf sich warten lassen.
Hüt fiirt de «Blick am Abig» sin zähte Geburtstag – wie immer uf Schwiizertüütsch. Das sind d Höhepünkt. Die ganze Gschichte gits im ePaper.
--> S ePaper chammer da abelade! <--1. D Mundartqueen us em Lokal-Fernseh
Händ sie scho mal s Wätter uf TeleZüri glueged - und nachher uf TeleBärn. Beides mal wirds vo de Jeannette Eggenschwiler präsentiert. Aber eimal i perfäktem Züritüütsch, s andermal i perfäktem Berntüütsch. Mir händ bi de Ex-Frau vom Peach Weber nagfrööged und usegfunde, dass sie sogar FÖIF Dialäkt flüssend beherrscht. Eusem Tom Wyss hät sie verzellt wieso. Obe im Video git sie es paar Müschterli zum Beschte. Meh im ePaper...
2. David Degen: «Ych bi immer no Single»Am 2. Juni 2008 isch de «Blick am Abig» zum erschte Mal erschine. Mit em Fuessballnati-Star David Degen als Coverboy. De arm Tropf hät dänn wäge enere Verletzig nöd chönne a de Euro 08 debi si. Drum hämmer em Basler es Date gsuecht. Zäh Jahr schpöter hät euse Fuessball-Chef Andreas Böni nagfröged, wies momentan i Sache Liebi uusgseet. Meh im ePaper...
3. Peitsche-Peer, Poschtchartefluet und es Black-outMeischtens vergönd News schnäll. Eusi Bettina Widmer hät es paar Pünkt zämegschtellt, wo eus in Erinnerig blibe sind. Segeds Familie, wo dank eusere Single-Rubrik gründet worde sind. E Poschtcharte-Fluet als Uufmunterig a die behinderti Denise. Eusi villbeachteti Frontsiite mit em Peer Steinbrück als «Hässlichem Tüütsche». Oder s einzige Mal i de Gschicht vom «Blick am Abig», wo mir nöd usechoo sind - wäge emene Stromusfall am 21. Januar 2012 i de Stadt Züri. Meh im ePaper...
4. Kei Ahnig vo Raclette? Dänn gits kein rote Pass!De David Lewis (43) isch hässig uf sini Wohngmeind Freiebach am Zürisee, seit er eusem Journalist Jan Krumnacker. De gebürtig Ängländer isch dur d Iibürgerigs-Befrögig grasslet, well er zwenig Ahnig über Raclette gha hät und nöd gwüsst hät, was Capuns sind. Sini Gmeind seit jetzt aber, das seged nöd die einzige Gründ xsi. Meh im ePaper...
5. Gumel und hejbsch, Gugummara und PfipfoltraMomentan isch in Bern grad Session. Euse Florian Wicki hät drum bi zäh Politiker nagfrööged, was ihri jewilige Lieblingsdialäktwörter sind. Dadebi isch er uf überraschendi Begriff gstosse. So hät biischpiilswiis d CVP-Nationalrätin Viola Amherd us em Wallis «Pfipfoltra» gwählt – das heisst i de Üsserschwiiz Summervogel oder Schmätterling. Meh im ePaper...
6. D Schwiiz im Härz, aber nöd uf de ZungeScho über zäh Jahr läbt d «Blick»-Mitarbeiterin Ina Bauspiess i eusem Land. Eigetlich isch si total guet integriert - nur bim Schwiizertüütsch hät die gebürtig Kölnerin Hemmige. Grund isch en blöde Tipp, wo sie churz nach ihrere Aakunft überchoo hät. Meh im ePaper...
7. «De Sexentzug macht mich kaputt»Au eusi Sexberaterin Caroline Fux macht natürli bi eusere Spezialnummere mit. I de hüttige Folg hilft sie em Philipp, wo nüme schlafe chan, well ihn sini Frau links liege laat. Meh im ePaper...
8. «Wenn sie afoht z redä, muss i abschaltä»D Bachelorette Adela Smajic provoziert vili Zuschauer – wäge ihrem Basler Dialäkt. Die einte wännd «abschalte», die andere «chönd nöd zuelose». D Adela nimmts locker: «Baseldytsch isch dr scheenschti Dialäggt», seit sie zu eusem People-Redakter Remo Bernet. Meh im ePaper...
9. Openair-Style, immer geil
Vom Openair St. Galle übers Greenfield bis zu Moon & Stars. Summerziit isch Feschtival-Ziit. Drum hät eusi Lifestyle-Redaktion es paar Tipps zämegschtellt, damit du am nächschte Konzert e gueti Falle machsch. Meh im ePaper...
10. Packet Sie öpis a, wo Ihne würklich am Herze liit
Natürli sind vom «Single vom Tag» übers «Schatzchäschtli» bis zum «Horoskop» hüt au alli Rubrike uf Mundart. Meh im ePaper...
Das WM-Kader der Schweizer Nationalmannschaft ist bekannt. Trainer Vladimir Petkovic verzichtet auf Überraschungen. In Lugano erklärte er seinen Entscheid. BLICK war live dabei!
Als ob er es kaum erwarten konnte, die WM-Kampagne jetzt endlich so richtig zu lancieren, beginnt Vladimir Petkovic die auf 17 Uhr festgelegte Pressekonferenz drei Minuten zu früh.
Im Vorfeld musste er sein Kader von 26 auf 23 reduzieren. «Es ist immer schwierig, diese Entscheidung zu treffen», sagt Petkovic. Die drei Spieler, die ihre Koffer packen müssen, heissen Silvan Widmer (25), Georg Kobel (20) und Edimilson Fernandes (22). Der Coach sei überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben und sagt: «Es ist einfacher, mit 23 statt mit 26 zu arbeiten.»
Für Valon Behrami ists bereits die vierte WM-Teilnahme. Petkovic zum Krieger im Mittelfeld: «Ein kleines Weltwunder. Und auch eine Ehre für die Schweiz. Nicht viele Spieler haben das geschafft.»
Das nächste Testspiel unserer Jungs steht am kommenden Freitag an. In Lugano bittet die Nati zum Tanz gegen Japan. Schon jetzt ist klar: Das Cornaredo wird mit 6800 Fans ausverkauft sein. (abö/sag)
Das weitere Programm unserer NatiFreitag, 8. Juni: Testspiel gegen Japan in Lugano
Montag, 11. Juni: Reise nach Toljatti (Russland), Bezug des WM-Quartiers
Sonntag, 17. Juni: WM-Spiel gegen Brasilien (20 Uhr)
Freitag, 22. Juni: WM-Spiel gegen Serbien (20 Uhr)
Mittwoch, 27. Juni: WM-Spiel gegen Costa Rica (20 Uhr)
Amman – Vor dem Hintergrund tagelanger Proteste gegen Preissteigerungen und Steuererhöhungen in Jordanien ist Ministerpräsident Hani Mulki am Montag zurückgetreten. Nach Angaben aus Regierungskreisen übergab er König Abdullah II. sein Rücktrittsgesuch, das dieser akzeptierte.
Der Monarch beauftragte demnach den Bildungsminister Omar al-Rassas mit der Bildung einer neuen Regierung. Mulki hatte seine Regierung im Mai 2016 gebildet. Seit Mittwoch hatten tausende Jordanier bei landesweiten Protesten gegen die Sparmassnahmen der Regierung protestiert und Mulkis Rücktritt gefordert.
Täglich gingen mehr Menschen auf die Strasse. In der Hauptstadt Amman zogen am Samstag etwa 3000 Demonstranten vor den Amtssitz des Regierungschefs, am Sonntag waren es rund 5000. Ihrer Rücktrittsforderung verliehen sie Nachdruck mit Parolen wie: «Das jordanische Volk wird sich nicht beugen» oder «Das Volk will den Sturz der Regierung».
Die Wut der Demonstranten richtete sich gegen einen Gesetzentwurf der Regierung, mit dem diese Vorgaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) umsetzen wollte. Die Einkommensteuer sollte um mindestens fünf Prozent angehoben werden und Jahreseinkommen von 8000 Dinar (etwa 11'100 Franken) sollten besteuert werden.
Die Unternehmenssteuern sollten um 20 bis 40 Prozent erhöht werden. Der Gesetzentwurf muss noch vom Parlament verabschiedet werden. Unter den Abgeordneten regte sich aber Widerstand gegen die von der Regierung eingebrachte Vorlage.
Gewerkschaften unterstützten die Protestbewegung und riefen für Mittwoch zu einem neuen landesweiten Streik auf. Bereits im Januar waren Demonstranten in Jordanien auf die Strasse gegangen, als die Preise für Brot und Benzin sowie die Steuern auf Zigaretten und Internetanschlüsse erhöht wurden. Der Benzinpreis wurde zuletzt zum fünften Mal in diesem Jahr heraufgesetzt, Stromrechnungen stiegen seit Februar um 55 Prozent.
Der IWF hatte 2016 für Jordanien eine Kreditlinie von 723 Millionen Dollar (714 Millionen Franken) bewilligt. Im Gegenzug verpflichtete sich das Königreich zu sogenannten Strukturreformen, um unter anderem seine Staatsschuld von 94 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) im Jahr 2015 bis zum Jahr 2021 auf 77 Prozent des BIP herunterzudrücken.
Das Königreich mit seinen rund zehn Millionen Einwohnern leidet schwer unter den Konflikten in den Nachbarstaaten Syrien und Irak. Hunderttausende Flüchtlinge suchten in den vergangenen Jahren Zuflucht in Jordanien. Nach Angaben der Regierung in Amman leben mehr als eine Million Syrer in den Flüchtlingslagern des Landes.
Amtlichen Angaben zufolge liegt die Arbeitslosenrate in Jordanien bei 18,5 Prozent, ein Fünftel der Bevölkerung lebt an der Armutsgrenze. Vom «Arabischen Frühling» des Jahres 2011, bei dem es in mehreren Ländern der Region zu Revolten kam, war Jordanien wenig betroffen. Allerdings hatte es in dem Jahr auch in dem Königreich Proteste gegeben, als die Regierung Zuschüsse für Benzin strich.
BERN - SP-Nationalrätin Chantal Galladé will in Winterthur Schulpräsidentin werden. Im Wahlkampf-Schlussspurt eilt ihr nun SVP-Nationalrätin Natalie Rickli zu Hilfe. In einem Video empfiehlt sie Galladé zur Wahl.
Für SP-Nationalrätin Chantal Galladé (45) ist es die letzte Legislatur in Bundesbern. Derzeit steckt sie voll im Wahlkampf um das Amt als Schulpräsidentin des Schulkreises Stadt-Töss in Winterthur.
Am 10. Juni entscheidet das Wahlvolk. Im Schlussspurt erhält Galladé nun unerwartete Unterstützung aus der SVP: Nationalrätin Natalie Rickli (41, ZH) empfiehlt ihre Ratskollegin in einem Video zur Wahl.
Galladé mit «wirklich gesundem Menschenverstand»Galladé habe nicht nur lange in der Bildungspolitik politisiert und in diesem Bereich gearbeitet, wirbt Rickli für ihre Freundin. Sie sei ausserdem Mutter zweier Kinder, und «darüber hinaus hat sie wirklich gesunden Menschenverstand und kann mit den verschiedensten Leuten gut zusammenarbeiten».
Galladé hat das Video auf ihre Facebook-Seite gestellt. Und schreibt dazu: «Natalie Rickli kennt mich wohl schon am längsten und am besten. Politisch sehen wir vieles unterschiedlich. Umso mehr freue ich mich über ihre Unterstützung für meine Wahl als Schulpräsidentin.»
Spektakuläre, aber kurze Flucht: Ein 40-jähriger Häftling ist in der Nacht von Samstag auf Sonntag aus dem Gefängnis Horgen getürmt. Dabei hat er sich erheblich verletzt - weshalb er am Sonntagnachmittag bereits wieder verhaftet werden konnte.
Der tschechische Staatsbürger konnte aus seiner Einerzelle im Gefängnis Horgen entweichen und einen Nato-Draht überwinden, wie das Amt für Justizvollzug des Kantons Zürich am Montag mitteilte. Anschliessend sprang er aus grosser Höhe in die Tiefe.
Dabei hat er sich so schwer verletzt, dass er wieder aufgegriffen werden konnte: Die Kantonspolizei Zürich nahm ihn am Sonntagnachmittag wieder fest. Der 40-Jährige wurde sofort - nachdem das Personal sein Fehlen bemerkte - zur Fahndung ausgeschrieben.
Der Mann, der wegen Diebstahls beschuldigt wird, befand sich seit letztem August in Haft. Er ist im vorzeitigen Strafvollzug und damit noch nicht rechtskräftig verurteilt.
Eine interne Untersuchung, die bereits begonnen hat, soll nun zeigen, ob zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden müssen, wie es weiter heisst. (SDA)
Redmond – Es ist für Microsoft ein klarer Bruch mit jahrzehntelanger Geschäftspolitik - und ein Schnitt zur einstigen Windows-Abhängigkeit. Der Konzern übernimmt eine Plattform, auf der Entwickler an verschiedensten Software-Projekten zusammenarbeiten.
Microsoft kauft die Software-Entwicklungsplattform GitHub für 7,5 Milliarden Dollar. Der Kaufpreis von umgerechnet 6,4 Milliarden Euro werde in Aktien bezahlt, wie Microsoft am Montag mitteilte. Bei GitHub veröffentlichen Entwicklerteams ihren Software-Code und arbeiten an gemeinsamen Projekten. Microsoft war bereits einer der führenden Nutzer der Plattform.
Für GitHub bedeutet der Preis einen drastischen Wertanstieg: Bei der vergangenen Finanzierungsrunde im Jahr 2015 sei die Plattform noch mit zwei Milliarden Dollar bewertet worden, wie der Finanzdienst Bloomberg am Wochenende in einem ersten Bericht über die bevorstehende Übernahme berichtete.
Für Microsoft ist die Übernahme ein klarer Schnitt zu seinem früheren, auf Windows ausgerichteten Geschäftskonzept. Denn das Herzstück von GitHub ist quelloffene Open-Source-Software. Lange Jahre hatte das Microsoft-Management um dem früheren CEO Steve Ballmer die Open-Source-Bewegung regelrecht verteufelt - und setzte stattdessen auf seine proprietäre «Cash cow» Windows.
Die letzte grosse Übernahme der Windows-zentrierten Ballmer-Ära war der Kauf der Handy-Sparte von Nokia, die Microsoft an Ende fast zehn Milliarden Dollar kostete. Doch auch mit eigenen Geräten schaffte es der Konzern nicht, Windows als Betriebssystem-Plattform im Smartphone-Markt zu etablieren und zog den Stecker.
Er hätte eine solche Nachricht beim Start der Plattform vor zehn Jahren nicht für möglich gehalten«, schrieb der Gründer und bisherige Chef von GitHub, Chris Wanstrath. Lange habe Open Source und Business als etwas gegolten, was sich so gut wie Öl und Wasser vermischen lasse. Bei Microsoft soll er künftig an »strategischen Software-Initiativen« arbeiten. Neuer GitHub-Chef wird Nat Friedman, bisher bei Microsoft Open-Source-Experte und treibende Kraft hinter der Entwickler-Software Xamarin.
Die Übernahme bestätigt den Kurs des aktuellen Microsoft-Chefs Satya Nadella, auf Cloud-Dienste zu setzen und den einstigen Windows-Riesen auch für die Open-Source-Gemeinde zu öffnen. Entwickler seien die Gestalter einer neuen digitalen Ära, schrieb Nadella in einem Blogeintrag. Sie stünden im Zentrum bei der Entwicklung von Lösungen für die dringendsten Herausforderungen der Welt. »Die wahre Kraft liegt jedoch darin, dass jeder Entwickler zusammen arbeiten, Code teilen und auf die Arbeit des jeweils anderen aufbauen kann.« Im Konzern soll GitHub in der Sparte »Intelligente Cloud" geführt werden.
BERN - Gleich zweimal gehts am 10. Juni ums Geld. Doch weder die Vollgeld-Initiative noch das Geldspielgesetz locken die Stimmberechtigten hinter dem Ofen hervor. Die Beteiligung dürfte unterdurchschnittlich ausfallen. Das hilft vor allem bei der Geldspiel-Vorlage den Befürwortern.
Gleich zweimal gehts am 10. Juni an der Urne um Geld: Um die Vollgeld-Initiative und das neue Geldspielgesetz. Doch während die Initiative kaum ein Thema ist, liefern sich die Befürworter und Gegner der Geldspielvorlage einen emotionalen Abstimmungskampf. Und buttern Millionen in ihre Kampagnen.
Nur: Das Stimmvolk findet die beiden Geld-Vorlagen offenbar zum Gähnen, wie ein Blick in verschiedene Gemeinden zeigt. Die Rücklaufquote der brieflich Stimmenden fällt bisher eher mickrig aus. Die Stimmbeteiligung dürfte damit am Abstimmungssonntag klar unterdurchschnittlich ausfallen.
Geringe Beteiligung erwartetSo etwa in Liestal. Bisher hätten erst knapp 13 Prozent der Stimmberechtigten abgestimmt, so Stadtverwalter Benedikt Minzer (49) gegenüber BLICK. Er geht davon aus, dass sich bis am 10. Juni nur etwa 2500 der gut 9000 Stimmberechtigten an die Urne begeben. «Dies ist eine eher geringe Beteiligung von gerade mal 28 Prozent.»
Nicht viel besser sieht es in der Stadt Luzern aus: Bis letzten Freitag hatten erst 13,5 Prozent der Stimmberechtigten teilgenommen. «Dies bedeutet eine eher niedrige Rücklaufquote», sagt Evelyne Gassmann von der Abteilung Wahlen und Abstimmungen. Sie erwartet am Abstimmungssonntag eine Stimmbeteiligung von «zirka 34 Prozent».
Ähnlich ist das Bild in der Stadt Zürich. Mit 16 Prozent letzten Freitag sei die Rücklaufquote «vergleichsweise tief», so Kommunikationschefin Christina Stücheli (49). Für den 10. Juni erwartet sie, dass die Stimmbeteiligung «wohl eher tief bis durchschnittlich ausfallen könnte».
Nur Basel tanzt aus der ReiheIn der Stadt Bern kommen die Stimmberechtigten auch noch nicht richtig in die Gänge. «Die Rücklaufquote per heute beträgt ziemlich genau 20 Prozent der Stimmberechtigten», sagt Stadtschreiber Jürg Wichtermann. Und damit tiefer als bei den letzten vier Urnengängen. Vergleichbar ist die aktuelle Beteiligung mit jener vom 26. November 2017, als nur lokale Vorlagen zur Debatte standen. Entwickle sich der Rücklauf ähnlich wie damals, «dürfte sich die Stimmbeteiligung letztlich irgendwo zwischen 30 und 35 Prozent einpendeln».
Gut 20 Prozent haben bis heute Montag auch im Kanton Genf abgestimmt und 23 Prozent in der Stadt Basel. «Im Vergleich zum März-Urnengang ist diese eher tief, zu früheren Urnengänge aber nur leicht darunter», sagt der Basler Regierungssprecher Marco Greiner (50) dazu. Er geht von «zirka 45 Prozent» Stimmbeteiligung am 10. Juni aus. Damit tanzt Basel schon fast aus der Reihe.
Mobilisierung für Geldspielgesetz-Gegner schwierigDie magere Beteiligung bereitet insbesondere den Gegnern des Geldspielgesetzes Kopfzerbrechen. «Die wenigsten haben etwas mit Geldspiel am Hut, damit fehlt die direkte Betroffenheit. Unter diesen Umständen ist die Mobilisierung enorm schwierig», sagt Jungfreisinnigen-Präsident Andri Silberschmidt (24).
Eine niedrige Stimmbeteiligung helfe eher den Befürwortern, befürchtet er. «Wir geben die Abstimmung aber noch nicht verloren» zeigt er sich kämpferisch. «Unsere Botschaft im Endspurt: Mit einem Nein öffnet sich die Chance für ein besseres Gesetz, welches den Schwarzmarkt stärker bekämpft.»
Befürworter hoffen auf «gesunden Menschenverstand»«Das Thema bewegt die Leute kaum», stellt auch CSP-Nationalrat Karl Vogler (62, OW) vom Ja-Komitee fest. Bei den Gegnern handle es sich um «eine relativ kleine Gruppe von Netzaffinen, die übermässig Lärm macht».
Wer von einer tiefen Stimmbeteiligung profitiert, mag Vogler nicht einschätzen. Aber: «Ich hoffe, dass sich die Stimmberechtigten nicht von der Internetzensur-Panikmache der Gegner irritieren, sondern den gesunden Menschenverstand walten lassen. Dann wird sich das Ja auch durchsetzen.»
Berlin – Der US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, hat mit neuen Äusserungen den Unmut der deutschen Regierung auf sich gezogen. Grenell sagte in einem Gespräch mit dem ultrarechten Internetportal «Breitbart» in London, er wolle die Konservativen in Europa stärken.
Das Auswärtige Amt Deutschlands forderte am Montag daraufhin Aufklärung. «Ich möchte andere Konservative in Europa, andere Anführer, unbedingt stärken», wird Grenell in dem rechtsextremen Propaganda-Medium zitiert. Nach seiner Wahrnehmung seien Konservative im Aufwind angesichts der «gescheiterten Politik» der Linken. Es gebe «eine Menge Arbeit».
Die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten habe diejenigen gestärkt, die sagen, es dürfe nicht länger der politischen Klasse erlaubt sein, «vor Wahlen zu bestimmen, wer gewinnt und wer antritt». Eine erfolgversprechende Strategie sei es, konservative Themen in den Mittelpunkt zu rücken, die das Leben der einfachen arbeitenden Menschen verbesserten.
Grenell sprach in diesem Zusammenhang von der «schweigenden Mehrheit». Die «Unterstützung ist massiv» für Kandidaten, die sich «konsistent konservativ» zu Themen wie Migration, Steuern und Bürokratie äussern könnten.
Insbesondere lobte der US-Botschafter Österreichs konservativen Bundeskanzler Sebastian Kurz, dessen ÖVP in Wien mit der rechtspopulistischen FPÖ regiert. Er halte Kurz für einen «Rockstar». «Ich bin ein grosser Fan.»
Ausserdem äusserte er sich zur Migration nach Deutschland und gebrauchte dabei den fragwürdigen Begriff der «Kettenmigration» (chain migration). Grenell bezog sich dabei auf die Diskussion um den Familiennachzug, die in Deutschland zu Problemen führe.
Es gebe in Deutschland «grosse Sorge» wegen des Nachzugs, und Bundeskanzlerin Angela Merkel habe politisch dafür gebüsst, dass sie in der Flüchtlingskrise keinen umsetzbaren Plan gehabt habe.
Das Auswärtige Amt in Berlin reagierte deutlich: «Wir haben die US-Seite um Aufklärung gebeten, ob die Äusserungen tatsächlich in der Form so gefallen sind, wie sie wiedergegeben wurden», sagte ein Sprecher des Aussenministeriums am Montag in Berlin.
Beim Antrittsbesuch Grenells am Mittwoch bei Staatssekretär Andreas Michaelis werde «sicherlich Gelegenheit sein zu erörtern, wie er seine Äusserungen gerne eingeordnet wissen möchte», sagte der Sprecher.
Das Auswärtige Amt habe «auch spätere Äusserungen Grenells zur Kenntnis genommen, dass er nicht so verstanden werden möchte, wie er von einigen verstanden wurde».
Die Linke forderte die Einbestellung des Botschafters in das Auswärtige Amt. Grenell sei der «Regime-Change-Beauftragte» von US-Präsident Donald Trump. Berlin müsse eine Einmischung in innere Angelegenheiten klar zurückweisen, forderte Linken-Fraktionsvize Sevim Dagdelen.
Auch der EU-Parlamentarier Elmar Brok kritisierte Grenell scharf. Die rechten Parteien in Europa, die Grenell aktiv fördern wolle, seien «antiamerikanisch» und wollten mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zusammenarbeiten, sagte Brok der Tageszeitung «Die Welt».
Grenells Interview deute darauf hin, «dass die amerikanische Politik doch lieber eine Kooperation mit dem autoritären Putin als mit den Demokraten in Europa führen möchte». Auch Brok forderte von Washington «eine Klärung».
Grenell hatte erst Anfang Mai mit einer Twitter-Botschaft, in der er den Rückzug deutscher Unternehmen aus dem Iran gefordert hatte, viel Kritik ausgelöst. Er hatte kurz nach der Entscheidung Trumps zum Ausstieg aus dem Atomabkommen mit dem Iran deutsche Firmen aufgefordert, ihr Iran-Geschäft «sofort» herunterzufahren. Am gleichen Tag hatte er seinen Posten als US-Botschafter in Berlin angetreten.
GENF - GE - Forschende am Cern haben einen neuen Teilchenprozess entdeckt. Sie konnten zum ersten Mal die gemeinsame Produktion eines Higgs-Bosons mit zwei Top-Quarks messen. Die Beobachtung dieses seltenen Vorgangs gilt als Meilenstein für die Hochenergiephyisk.
Karl Jakobs, der Leiter des internationalen Atlas-Forschungskonsortiums, welches das Higgs-Boson erforscht, bezeichnete die Messung in einer Mitteilung des Cern als «Meilenstein in der Erforschung des Higgs-Mechanismus und der Wechselwirkung der Elementarteilchen mit dem Higgs-Teilchen». Damit sei nun bestätigt, dass auch das schwerste der bekannten Teilchen, das Top-Quark, seine grosse Masse über den Higgs-Mechanismus erhalte.
Das Higgs-Boson wurde 2012 am Cern nachgewiesen und wird seither intensiv weiter erforscht. Es ist ein Elementarteilchen und einer der wichtigsten Bausteine des Standardmodells der Physik: Mit dem sogenannten Higgs-Mechanismus wird erklärt, wie die anderen Teilchen - also die Grundbausteine der Materie - ihre Masse erhalten.
Da nur ein Prozent aller Higgs-Bosonen zusammen mit zwei Top-Quarks produziert werden, war die aktuelle Beobachtung eine grosse Herausforderung. «Um diesen Prozess zu entdecken, haben wir wichtige Zerfälle des Higgs-Bosons untersucht und die Einzelmessungen kombiniert», erklärt Andrea Knue, eine der führenden Atlas-Wissenschaftlerinnen, in einer Mitteilung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau (D).
Die Forschenden verwendeten den ganzen Datensatz, den der weltweit grösste Teilchenbeschleuniger, der Large Hadron Collider (LHC) am Cern, dem Atlas-Experiment bis Ende 2017 bereitgestellt hat. Mehrere Analyseteams waren an der Auswertung beteiligt.
Die Messung gelang mit einer statistischen Signifikanz von 6,3 Standardabweichungen (Sigma). Auch das ebenfalls am Cern angesiedelte Konkurrenzexperiment CMS hat diesen Prozess beobachtet. Er erreichte eine Signifikanz von 5,2 Sigma. Beide Messungen stimmen mit den Vorhersagen des Standardmodells überein, das alle bekannten Elementarteilchen und ihre Wechselwirkungen beschreibt.
Allerdings sind die Messungenauigkeiten noch gross. Die Forscher streben daher weitere, genauere Messungen an, die Fortschritte im Verständnis des Higgs-Bosons und des Top-Quarks bringen könnten.
Die letzten drei Spieler wurden aussortiert: Silvan Widmer, Gregor Kobel und Edimilson Fernandes müssen wie erwartet zuhause bleiben. Jetzt steht das Schweizer WM-Kader fest. Klicken Sie sich durch die Galerie!
26 Spieler haben das WM-Camp in Lugano mitgemacht. Nun heisst es für drei Akteure: Koffer packen! Silvan Widmer (25), Gregor Kobel (20) und Edimilson Fernandes (22) haben den letzten Cut nicht überstanden und fahren nicht an die WM nach Russland.
Das Kader von Vladimir Petkovic steht also. Der Nati-Trainer gilt allgemein als konservativ. Er schenkt verdienten Spielern das Vertrauen und bevorzugt eine harmonierende Gruppe. Das hat er mit dieser Auswahl einmal mehr gezeigt.
Die Zeit für einen grossen Umbruch wird erst nach der WM kommen. Die BLICK-Leser sehen das ähnlich. Auch sie würden auf bewährte Kräfte setzen.
Mit einer Ausnahme: Johan Djourou! Der 31-jährige Routinier erhält im Online-Voting von allen Verteidigern mit Abstand am wenigsten Stimmen. Das Duell um den letzten noch freien Platz in der Abwehr verliert er mit seinen 7672 Stimmen gegen Silvan Widmer (10'180) klar. Petkovic plant für das kommende Turnier aber anders: Djourou ist dabei, Widmer nicht.
Die Nichtnominierungen von Gregor Kobel und Edimilson Fernandes waren abzusehen. Kobel gab man schlicht die Möglichkeit, erste Nati-Luft zu schnuppern, Fernandes hat im zentralen Mittelfeld zu viel Konkurrenz. (abö/leo)
Das Schweizer WM-KaderTor: Yann Sommer, Roman Bürki, Yvon Mvogo.
Verteidigung: Stephan Lichtsteiner, Ricardo Rodriguez, Johan Djourou, Manuel Akanji, Michael Lang, Fabian Schär, Nico Elvedi, François Moubandje.
Mittelfeld: Valon Behrami, Granit Xhaka, Denis Zakaria, Blerim Dzemaili, Remo Freuler, Gelson Fernandes, Xherdan Shaqiri, Steven Zuber.
Angriff: Breel Embolo, Haris Seferovic, Josip Drmic, Mario Gavranovic.
Die Leitung der bernischen Strafanstalt Thorberg steht unter Druck. Zum einen will die zuständige Parlamentskommission wissen, was die angeblichen Probleme in der Personalführung eigentlich kosten. Zum anderen kämpfen Insassen weiterhin für bessere Haftbedingungen.
Die Insassen der JVA Thorberg verlangen unter anderem eine bessere medizinische Versorgung und eine höhere Arbeitsentschädigung. Am Montag wollten sie ihrer Forderung mit einer einstündigen Demonstration vor Arbeitsbeginn Nachdruck verleihen.
Daraus wurde nichts, wie die stellvertretende Direktorin Beatrice Georg auf Anfrage sagte. «Der Betrieb lief ganz normal.» Die Thorberg-Leitung prüfe aber die Forderungen und stehe im Dialog mit Vertretern des sogenannten Eingewiesenenrates. Der Termin für ein weiteres Gespräch stehe bereits.
Angestellte kündigenAuch Angestellte der Strafanstalt sind unzufrieden, wie es letzte Woche von Seiten des bernischen Staatspersonalverbands hiess. Zuletzt habe es viele Kündigungen und Krankschreibungen gegeben - mit entsprechend hohen Kostenfolgen.
Diese Angaben riefen die Finanzkommission des Kantonsparlaments auf den Plan. Sie gab bei der Finanzkontrolle jetzt eine Sonderprüfung in Auftrag. Im Mittelpunkt stehen die finanziellen Folgen der Personalführung.
Offenbar gebe es Führungsprobleme, schreibt die Finanzkommission. «Wenn sich die bisher gemachten Feststellungen erhärten, entstehen dem Kanton hohe Mehrkosten.» Die Ergebnisse der Sonderprüfung liegen frühestens Ende September vor. Ob und wie die Öffentlichkeit dann informiert wird, ist unklar.
Amt will Mitarbeiter befragenAuf dem Thorberg zwischen Bern und Burgdorf sitzen rund 180 Häftlinge. Betreut werden sie von 136 Mitarbeitenden. Diese seien in letzter Zeit durch die interne Reorganisation stark belastet worden, räumte das kantonale Amt für Justizvollzug am Montag ein. Die Fluktuation lag in den letzten beiden Jahren mit 8,4 Prozent über dem kantonalen Durchschnitt.
Das Amt will deshalb dem Personal den Puls fühlen. Eine breite Mitarbeiterbefragung soll an den Tag bringen, was das Personal von der Reorganisation hält. Die Ergebnisse, so hofft das Amt, sollen den Weg frei machen für «gezielte Verbesserungen". (SDA)
BERN - BE - Ein Tram in Gelbschwarz rollt seit Montag durch Bern - es ist das YB-Meistertram. Die städtischen Verkehrsbetriebe Bernmobil feiern damit den ersten Meistertitel der Young Boys seit 32 Jahren.
Die Bernmobil-Hausfarben sind Rot und Anthrazit, umso mehr sticht das umgestaltete Niederflurtram ins Auge. Drei Monate lang soll es die Herzen der fussballverrückten Bernerinnen und Berner erfreuen.
Um die Kosten der Beklebung kümmerte sich der BSC Young Boys, wie es am Montag an der Jungfernfahrt hiess. Bernmobil verlangt für die Gratiswerbung ausnahmsweise kein Geld - ein «normaler» Kunde zahlt für ein Tram im Spezial-Look 20'000 Franken pro Monat.
Das Tram verkehrt auf den Linien 8 und 9. Das passt, denn die beiden Zahlen haben für den frischgebackenen Schweizermeister eine besondere Bedeutung. YB wurde im Jahr 1898 gegründet.
Kein Witz! Ein Weiterbildungsinstitut aus Swasiland wirbt bei Schweizer Parlamentariern für einen Demokratie-Kurs.
Es ist eine der letzten verbliebenen absoluten Monarchien der Welt: Swasiland. Was König Mswati der Dritte, beschliesst, gilt. Nicht nur für seine 14 Ehefrauen, sondern für alle rund 1,5 Millionen Bürgerinnen und Bürger des afrikanischen Landes.
Ausgerechnet dieser Staat will den Schweizer Parlamentariern beibringen, wie gute Demokratie geht. Das «CHIL Institute», ein privates Unternehmen mit Sitz in Mbabane, der Hauptstadt Swasilands, wirbt für einen Kurs in «Parliamentary Affairs» («Parlamentarische Angelegenheiten»). Auch bei Schweizer Politikern.
Kurs zur Stärkung der DemokratieRoland Rino Büchel (52), SVP-Nationalrat aus St. Gallen, hat diese Woche ein E-Mail des Instituts erhalten. «Parlamente zu stärken, damit diese optimal arbeiten können, ist ein sehr wichtiger Aspekt für die Stärkung und das Gedeihen einer Demokratie und der politischen Stabilität eines jeden Staates», heisst es darin in schwülstigem Englisch.
Teilnehmer des Kurses würden lernen, wie man am besten parlamentarische Angelegenheiten plant, die Effizienz von parlamentarischen Ermittlungen erhöht und den Gesetzgebungsprozess organisiert. Die Absenderin: «Ms. Nonhlanhla» vom Institut mit Sitz in einem Industriequartier Mbabanes.
Infos gibts nur auf NachfrageDie Anfrage ist dubios – nicht nur wegen des Standorts des angeblichen Weiterbildungsinstituts, das nebst Demokratie– auch Projektmanagement- oder Führungskurse anbietet. So erfährt man Preis und Veranstaltungsort des Workshops nur auf Nachfrage.
Der Herr, der in Swasiland nach langem Läuten das Telefon abnimmt, spricht von mindestens 2950 Dollar pro Woche – «inklusive Stadtführung, einem Geschenk, aber ohne Verpflegung, Hotel und Flug». Wo die Kurse stattfinden, hänge davon ab, wer sich anmelde. «Wir haben schon Kurse in Dubai, Singapur und Pretoria durchgeführt.» Auf Wunsch und bei genügender Teilnehmerzahl würde man aber auch in die Schweiz kommen, versichert der Herr.
«Ich erkläre die direkte Demokratie gratis»Ob betrügerisch oder bloss äusserst unprofessionell: Nationalrat Büchel kann ob des Angebots jedenfalls nur Schmunzeln. In anderen Ländern würden Parlamentarier vielleicht darauf einsteigen, sagt er – schliesslich habe manch einer Mühe, «Switzerland» von «Sweden», aber auch von «Swaziland» zu unterscheiden. So hat jüngst die indische Botschaft Swasiland und die Schweiz verwechselt. «Ob man sich also in Mbabane, Bern oder Stockholm trifft, ist für reisefreudige Parlamentarier einerlei», witzelt er.
Wer aus Versehen einen Kurs in «Swasi-» statt «Switzerland» bucht, könne sich bei ihm melden. «Ich erkläre ihm die direkte Demokratie dann gratis.» (lha)
Einem tunesischen Flüchtling, der 2015 bei Paris zwei Kinder aus einer brennenden Wohnung rettete, droht die Abschiebung. Unter dem Eindruck der spektakulären Rettungsaktion eines Flüchtlings aus Mali Ende Mai, soll sein Fall nun erneut geprüft werden, wie die zuständige Präfektur von Val-d'Oise am Montag mitteilte.
Aymen (25) hat vor drei Jahren zwei Kindern bei einem Brand in der Nähe von Paris das Leben gerettet. Dennoch soll der Tunesier aus Frankreich abgeschoben werden. Wie die Zeitung «Le Parisien» berichtet, kam der ausgebildete Informatiker 2013 aus Tunesien nach Frankreich. Bei seiner Heldentat waren noch zwei weitere Freunde von ihm dabei. Sie retten die Kinder aus einem Apartment, dessen Küche in Flammen stand.
Anders als die spektakuläre Kletteraktion des malischen Flüchtlings Mamoudou Gassama, der unlängst in Paris ein an einer Balkonbrüstung hängendes vierjähriges Kind vor dem wohl tödlichen Absturz aus dem vierten Stock bewahrte und zum Dank nun auf seine Einbürgerung hoffen darf, wurde die Tat des Tunesiers nicht gefilmt und somit nicht zum Internet-Hit.
Im Gegenteil: Nach ihrer Hilfsaktion verschwanden die Männer unbemerkt vom Unglücksort. Die Mutter der geretteten Kinder suchte öffentlich nach ihnen. Wochen später erhielten sie von einem Vorortbürgermeister eine Auszeichnung.
Aufenthaltserlaubnis abgelehnt
Nach behördlichem Hin und Her habe es die Präfektur im Januar schliesslich abgelehnt, dem Tunesier eine Aufenthaltserlaubnis auszustellen, erklärte sein Anwalt. Demnach sei dem 25-Jährigen mitgeteilt worden, er sei verpflichtet auszureisen. Der Fall liege nun in den Händen eines Verwaltungsgerichts.
Die Präfektur will jetzt nach eigener Auskunft alles dafür tun, um die Aufforderung zur Ausreise des Mannes noch im Laufe des Tages wieder aufheben zu lassen.
Wie ungleich die Fälle behandelt werden, wurde am Montag besonders deutlich: Gassama erhielt für seinen Einsatz die höchste Auszeichnung der Stadt Paris. Bürgermeisterin Anne Hidalgo verlieh dem 22-Jährigen für seinen «Mut» und seine «Heldentat» die Medaille Grand Vermeil. «Sie sind nicht nur ein Held der Republik, sondern auch ein Held von Paris", sagte Hidalgo.
In den Tagen nach der spektakulären Kletteraktion, die Gassama den Namen «Spiderman» einbrachte, hatte ihn bereits Präsident Emmanuel Macron im Elysée-Palast empfangen und ihm die Einbürgerung aus besonderen Gründen zugesagt. (SDA)
Seit Anfang Mai läuft gar nichts mehr zusammen bei Tom Lüthi. Er stürzt fast an jedem Arbeitstag und führt die Crash-Statistik mit Marc Marquez an.
Das tut gleich doppelt weh. In der WM-Wertung der MotoGP liegt Tom Lüthi ganz am Ende. Null Punkte, gleich viel wie Schlusslicht Xavier Simeon. Eine andere Wertung führt der Emmentaler dafür an. Er ist der Sturzkönig der MotoGP.
Zusammen mit Weltmeister Marc Marquez führt er die Sturz-Statistik nach 6 Rennen an. 8 Mal gingen die beiden an Rennwochenenden zu Boden.
Ein Crash pro Tag auf dem TöffDer jüngste Sturz beim GP Italien in Mugello kommt für Lüthi schon in der 2. Runde. Er will Simeon, seinen direkten Konkurrenten in der WM, rasch überholen. Doch der Belgier gerät ins Rutschen, prallt auf Lüthi, weshalb dieser über das Vorderrad wegrutscht. «Ein mieses Ende hinter ein mieses Wochenende», sagt er. Lüthi schlägt heftig den Kopf an, bleibt aber körperlich unversehrt.
Mental w ird aber der 8. Saisonsturz Spuren hinterlassen. Lüthi tut sich in der Königsklasse zwar schon seit Anfang an schwer, doch seit einem Monat läuft gar nichts mehr zusammen. Beim GP Spanien in Jerez fing die Sturz-Orgie am 6. Mai an. Seither sass der Emmentaler sieben weitere Male auf dem Töff – und stürzte sieben Mal.
Lüthi crashte beim Test in Jerez, täglich einmal beim GP-Wochenende von Le Mans, doppelt am Freitag in Mugello und schliesslich gestern im Rennen.
Team-Chaos löste Sturz-Orgie ausIn Jerez war Lüthi noch voller Zuversicht. «Das Positive ist derzeit, dass ich kaum stürze», sagte Lüthi in Spanien. «Ich kann mich langsam an das Limit herantasten.» Seit der 31-Jährige diese Sätze gesagt hat, fliegt er reihenweise ins Kiesbett.
Auffallend ist, dass die grosse Unsicherheit auf dem Töff mit dem Chaos im Team einhergeht. In Jerez am Renntag eskalierte der Streit zwischen Besitzer Marc van der Straten und dem mittlerweile gefeuerten aber noch nicht ruhig gestellten Teamchef Michael Bartholemy.
Lüthi gewaltig unter DruckLüthi reagiert auf die unsichere Team-Situation äusserst sensibel. Wenn er nicht frei im Kopf ist, überträgt sich das bei ihm direkt auf die Leistungen auf dem Töff.
Ob sich Lüthi noch aus dieser Negativspirale befreien kann? Er macht nun keinen Hehl mehr daraus, dass er den heftigen Druck von aussen zu spüren kriegt, endlich die ersten Punkte holen will und die Team-Situation nahezu unerträglich ist.