Ergänzungsleistungen statt Sozialhilfe: Dies fordert die Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe (Skos) für ältere Arbeitslose. Der Vorschlag sei rechtlich rasch umsetzbar und finanziell tragbar, sagt die Skos mit Verweis auf zwei Gutachten.
Nur jede siebte ausgesteuerte Person über 55 Jahren findet wieder eine Arbeit mit einem existenzsichernden Einkommen. Um zu verhindern, dass diese Menschen definitiv aus dem Arbeitsmarkt herausfallen und in die Sozialhilfe abgedrängt werden, sollen sie auch nach der Aussteuerung durch die Arbeitslosenversicherung in den Arbeitsmarkt vermittelt werden.
Dies verlangt die Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe (Skos). Und sie geht noch einen Schritt weiter: Wenn dies nicht gelinge, sollen ältere Arbeitslose anstelle von Sozialhilfe Ergänzungsleistungen erhalten.
Die Skos betont, es gehe nicht um eine vorgezogene Rente. Ergänzungsleistungen solle nur erhalten, wer sich weiter um eine Stelle bemühe und vor der Aussteuerung längere Zeit gearbeitet habe.
Mehrkosten von 160 Millionen – dafür spart die AHVMit den Ergänzungsleistungen würden ältere Ausgesteuerte besser behandelt als heute. Zugleich würden sie vor Altersarmut geschützt, begründete Skos-Co-Präsident Felix Wolffers (61) die Forderung vor den Medien.
Die Skos hat auch Kostenberechnungen erstellen lassen. Pro Jahr würden in der Schweiz etwa 4000 Menschen im Alter von 57 bis 62 Jahren ausgesteuert. Gemäss den Berechnungen einer unabhängigen Beraterfirma würden sich die Mehrkosten der neuen Ergänzungsleistungen netto auf 25 Millionen Franken belaufen. Die durchschnittlichen jährlichen Kosten für den Zeitraum 2020 bis 2029 wurden auf 298 Millionen Franken berechnet.
Im Gegenzug könnten bei den Ausgaben für die Sozialhilfe knapp 140 Millionen Franken eingespart werden. Die Mehrkosten beliefen sich somit auf etwa 160 Millionen Franken. Indem durch das neue System verhindert werden könne, dass Menschen frühzeitig ihre Altersvorsorge schwächten, ergäben sich Einsparungen in der Ergänzungsleistung zur AHV von 133,8 Millionen Franken über einen Zeitraum von knapp 21 Jahren.
Es flösse weniger Geld in die AHV abEin weiterer, politischer Vorteil: Die vorgeschlagene Regelung verbessert laut Skos die Situation für in der Schweiz lebende Menschen, verhindert jedoch einen Leistungsexport in die EU. Anspruch auf Ergänzungsleistungen hätte nämlich nur, wer das 57. Altersjahr vollendet hat, vermittlungsfähig ist und bei der regionalen Arbeitsvermittlung angemeldet ist. (awi/sda)
BERN - BE - Ein schneereicher Winter und ein schöner und heisser Sommer haben die Tourenaktivitäten in den Bergen ansteigen lassen. Beim Bergsport sind im laufenden Jahr 136 Menschen tödlich verunfallt. Das sind fast 50 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Bis Ende September seien in den Schweizer Alpen und im Jura 2753 Personen in eine Notlage geraten und hätten von der Bergrettung geborgen werden müssen, teilte der Schweizer Alpen-Club (SAC) am Montag mit. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Zunahme von gut 20 Prozent.
Längst nicht jeder Bergnotfall sei mit einem schweren Unfall verbunden, schreibt der SAC. Rund ein Drittel der aller Beteiligten hätten gesund oder nur leicht verletzt gerettet werden können.
Vor allem bei Schneesportaktivitäten wie Skitouren, Variantenfahren und Schneeschuhlaufen gab es vermehrt tödliche Unfälle. Allein an der Pigne d'Arolla kamen Ende April sieben Skitourengänger durch Erschöpfung und erfrieren ums Leben. Der sehr lange und heisse Sommer führte zudem viele Personen in die Berge.
Die hohe Opferzahl ist daher grösstenteils witterungsbedingt. Ähnliche Konstellationen haben laut dem SAC auch in früheren Jahren zu höheren Opferzahlen geführt.
Die SBB und Inclusion Handicap liegen sich in den Haaren. Grund sind die neuen Bombardier-Doppelstockzüge. Diese sollen zu wenig behindertengerecht sein. Nun einigen sich die Parteien wenigstens teilweise.
Kleiner Fortschritt beim Krisenzug: Insgesamt 15 Mängel hat Inclusion Handicap, der Dachverband der Behinderten-Organisationen der Schweiz, beim neuen Bombardier-Doppelstockzug der SBB gefunden. Nun einigen sich die beiden Streitparteien aussergerichtlich in vier Punkten, wie die SBB in einer Mitteilung bekanntgeben. Über die restlichen elf Punkte muss weiter das Bundesverwaltungsgericht befinden.
Seit Februar sind die ersten Wagen der SBB-Grossbestellung unterwegs. Die Betriebsbewilligung wurde vorerst für ein Jahr erteilt. Dagegen hatte Inclusion Handicap Beschwerde eingelegt. Der Grund: Die neuen Züge sind nicht gut auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen ausgerichtet. Für Gehbehinderte etwa fehlen Festhaltegriffe.
Besser sehen, weniger stolpernWas verbessert sich nun? Laut der SBB-Mitteilung werden die Monitore in den Zügen zusätzlich entspiegelt und ein taktiles Leitsystem soll durchgängig eingeführt werden. Wer von Wagen zu Wagen wechselt, wird in Zukunft mit einer Kennzeichung vor der möglichen Stolperfalle gewarnt. Schliesslich werden als vierte Massnahme die «Vorrangsitze für Menschen mit reduzierter Mobilität besser gekennzeichnet».
Weiterhin ein Streitfall bleibt die Frage der Rampenneigung. Bei einem BLICK-Test hatte sich gezeigt, dass dieser Punkt für Rollstuhlfahrer besonders wichtig ist. «Als Rollstuhlfahrerin mit diesem Zug zu reisen, ist enorm anstrengend und gefährlich», sagte Thea Mauchle, Präsidentin der Behindertenkonferenz Kanton Zürich. Für ganz viele Rollstuhlfahrer sei es unmöglich, ohne fremde Hilfe aus diesem Zug zu kommen. «Bei diesen Hindernissen ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein Rollstuhlfahrer das Gleichgewicht verliert und aufs Perron kippt.»
Viel VerspätungDie SBB bestellten 2010 62 Doppelstock-Fernverkehrszüge für 1,9 Milliarden Franken bei Bombardier. Es handelte sich um den teuersten Auftrag in der Geschichte der Bahn. Ursprünglich hätten die ersten Züge 2013 geliefert werden sollen. Ein Teil der Züge muss erst noch gebaut werden. Die nun beschlossenen Kompromisse dürften also nicht allzu grosse Extrakosten nach sich ziehen. (jfr)
Am Dienstag tritt der FC Liverpool zum Rückspiel in der Champions League bei Roter Stern Belgrad an. Nicht mit dabei: der Schweizer Xherdan Shaqiri!
«Grossartig, wieder in der Champions League zu spielen», freut sich Xherdan Shaqiri (27). «Das ist, was ich wollte. Ein unglaubliches Gefühl für mich, auf diesem Level zu spielen nach all dem, was letzte Saison mit Stoke passierte. Ich träume davon, mit Liverpool Titel zu gewinnen. Warum nicht?», so der Schweizer gegenüber dem «Daily Mirror».
Während Shaqiri mit Stoke aus der Premier League abstieg, schaffte es sein neuer Klub Liverpool bis in den Final der Champions League (1:3 gegen Real Madrid).
Nun hört Shaqiri also wieder die Champions-League-Hymne. Allerdings: nicht so am Dienstagabend! Denn Liverpool tritt in der Gruppenphase zum schwierigen Auswärtsspiel in Belgrad bei Roter Stern an.
Und Reds-Trainer Jürgen Klopp (51) nimmt den Schweizer nicht mit auf die Reise nach Serbien!
Schon beim 4:0-Sieg Liverpools im Hinspiel an der Anfield Road wurde der Schweizer Nati-Star von serbischen Fans aufs Übelste beleidigt (siehe Video oben). Shaqiri aber blieb stets cool.
Später sagt Shaq, dass er beim Rückspiel dabei sein wolle: «Ich werde einfach dahingehen, um ein Fussballspiel zu spielen. Es geht hier nicht um Politik. Es geht um Fussball! Ich wurde schon bei der WM ausgebuht, ich kann damit umgehen, das ist kein Problem. Ich sorge mich um gar nichts und gehe dahin, um zu spielen.»
Klopp: «Shaq akzeptiert und versteht das»Am Montagmorgen erklärt Klopp auf der Vereinshomepage: «Wir haben von den Spekulationen und dem Gerede gehört, wie Shaq wohl empfangen wird und auch wenn wir keine Ahnung haben, was passieren wird, wollen wir dahin gehen und uns zu 100 Prozent auf Fussball fokussieren. Und nicht über irgendwelche andere Dinge nachdenken müssen. Das ist alles.»
Klopp führt weiter aus: «Wir sind der FC Liverpool, ein grosser Klub, ein Fussballteam, aber wir haben darüberhinaus keine Message. Keine politische, absolut nicht. Wir wollen den Fokus auf dem Fussballspiel haben, frei von allem anderen. Wir wollen respektvoll sein und jegliche Ablenkung, die den Fokus von einem 90-Minuten-plus-Wettkampf nehmen, vermeiden. Aus diesem Grund ist Shaq nicht im Kader. Er akzeptiert und versteht dies. Shaq ist unser Spieler, wir lieben ihn, und er wird noch viel für uns spielen. Aber nicht am Dienstag.»
«Es ist unsere Pflicht, Shaqiri zu beschützen»Schon nach dem Hinspiel sagte Roter-Stern-Generaldirektor Zvezdan Terzic, dass Shaqiri unter «unglaublichem psychologischem Druck» stehen werde, wenn er in Belgrad spiele.
Terzic weiter: «Persönlich kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Albaner für Roter Stern spielen wird. Roter Stern ist ein serbischer Klub, Partizan war jugoslawisch. Ich glaube, Shaqiri wird unter unglaublichem psychologischem Druck stehen, weil er weiss, wo er hinkommt. Er weiss, dass der Rote Stern ein Symbol für Serbien ist. Und ich weiss nicht, ob er im Marakana spielen wird.»
Terzic aber beschwichtigt und will nicht zusätzlich Öl ins Feuer giessen: «Natürlich behandeln wir als Fussballklub alle unsere Gegner gleich und uns geht weder die Vergangenheit noch die Geschichte etwas an. Roter Stern wird alles tun, um Shaqiri das Gefühl zu geben, dass er für den Fussball hier ist und es ist unsere Pflicht, ihn in ungewollten Situationen zu beschützen. Lasst uns gute Gastgeber sein!» (wst)
Mit dem Dauertest-Start der Mercedes A-Klasse tauchen wir in die Infotainment-Welt von morgen ein: Ein Jahr lang fühlt SonntagsBlick der Digitalisierung auf deren noblen Zahn.
Für einmal gehts im neuen Langzeittest der SonntagsBlick-Autoredaktion weniger um Pferdestärken: Bei der neuen A-Klasse von Mercedes sinds die inneren Werte, die den Unterschied machen. Oder vielmehr die Zukunftswerte: Nie hat sich ein Kompaktwagen weiter vorgewagt mit der Digitalisierung. Nicht nur wegen der Riesendisplays im Cockpit.
Mercedes-Benz A 250
Motor2.0-R4-Turbobenziner, 224 PS, 350 Nm ab 1800/min, 7-Gang-DKG-Automatik, FrontantriebFahrleistungen0-100 km/h 6,2 s, Spitze 250 km/hMasse4,42 m Länge, 1,80 m Breite, 1,46 m Höhe, Gewicht 1455 kg, Laderaum 370 bis 1210 lVerbrauchWerk/Test 6,7/7,4 l/100 km, 153/172 g/km CO2, Energie GListenpreisab 45'900 Franken, Testwagen inkl. Optionen 63'319 Franken, Basis A 160 (109 PS/6-Gang) ab 34'000 FrankenPlusintelligenter Sprachassistent, top Infotainment, Zoom aufs Rotlicht, sportlich-komfortables Fahrwerk, hohe Qualität, spontan-spurtfreudiger Motor, grandioses Matrix-LED-LichtMinusteilweise ablenkendes Infotainment, für die Kompaktklasse mit Vollausstattung recht teuer, Platzverhältnisse im Fond nicht gerade familiär, Lenkstockhebel aus BilligplastikSprechen wie mit Alexa
Nur drei Beispiele, was das Infotainment («MBUX») alles kann: Der Sprachassistent wird intelligent, erwacht auf «Hey, Mercedes!» und stellt auf «Mir ist kalt!» die Temperatur höher oder gibt auf «Ich liebe Dich!» auch mal «Sie sind aber auch nicht schlecht!» zur Antwort.
Weitere technische SpielereienNavigiert man, wird vor Manövern das Frontkamera-Bild angezeigt. Darin eingeblendet Hinweispfeile – hallo, Augmented Reality. Statt per Schlüssel entriegelt man per Handy. Teilautonom fährt der A auch, hat Headup-Display und Matrix-LED-Licht, und, und, und.
Ablenkend bis praktischWas wir auf den ersten 1000 Testkilometern bereits wissen: Das Thema Ablenkung wird uns noch beschäftigen. Andererseits werden wir den Ampelzoom nie mehr missen wollen: Steht man als erster vorne am Rotlicht, brauchts kein Kopfverdrehen; die Kamera schaltet sich automatisch ein und zoomt das Bild so, dass man auf dem Monitor die Ampel sieht.
Ist auch ein AutoDa geht fast unter, wie sich die neue A-Klasse fährt. Unser erster Eindruck: vergnüglich-sportlich wie bisher, aber viel geschmeidiger. Eine Sänfte ist sie eben sowenig wie ein Platzwunder oder Schnäppchen, aber weit diesseits von übertrieben hart, um einen wichtigen Hauch Raum gewachsen, und wir haben bewusst fast alle Optionen drin, um auch alles auszutesten.
Flott fetzt sie um jede Ecke, hat mit dem 224-PS-Benziner im A 250 tüchtig Power und tönt gut. Testverbrauch: 7,4 l/100 km, Tendenz sinkend. Innen gibts ausser riesigen Monitoren coolen Edellook – und der Nachbar staunt über in 64 Farben beleuchtbare Lüftungsdüsen.
Schlimme Nachrichten aus dem Lager von Swiss Ski: Gian Luca Barandun, Mitglied des Schweizer A-Kaders, ist tödlich verunglückt!
Drama um Gian Luca Barandun (24†)!
Die Nachwuchshoffnung von Swiss Ski ist bei einem Gleitschirmflug am Sonntagvormittag im Bündnerland tödlich verunfallt. Er war kurz vor 11 Uhr von Ladir nach Schluein auf einem Schulungsflug unterwegs. Unweit des offiziellen Landeplatzes soll er ein Steilspiralen-Manöver ausgeführt haben – und dabei zu tief geraten sein. Barandun stürzte auf das Wiesland, wobei er sich so schwere Verletzungen zuzog, dass er noch auf der Unfallstelle verstarb.
Der Bündner gehörte dem A-Kader der Alpinen an – und stand kurz davor, sich im Weltcup zu etablieren. In der Lauberhorn-Abfahrt des letzten Winters schaffte es Barandun auf den 15. Platz. In Bormio und Gröden fuhr er davor je einmal auf den 20. Rang. Sein bestes Weltcup-Resultat geht auf die alpine Kombination in Bormio Ende 2017 zurück, als er 9. wurde.
Beim Skiverband ist die Bestürzung nach dem Tod der Nachwuchshoffnung gross. «Die Swiss-Ski Familie ist in dieser schweren Zeit in Gedanken bei der Trauerfamilie. Wir sprechen ihr unser herzlichstes Beileid aus», wird Geschäftsführer Markus Wolf zitiert.
Er galt bereits als neuer «Iceman»Barandun gehörte wie Mauro und Gino Caviezel dem Skiclub Beverin an, er war Imker und wuchs im Bündnerland auf. Schon früh musste er allerdings einen schweren Schicksalsschlag verkraften – Gian Luca war noch ein Kind, als sein Vater starb.
Jene schwere Zeit sollte ihn als Mensch nachhaltig prägen, wie er später gegenüber BLICK verriet. Er habe so automatisch «selbständiger werden müssen», erklärte Barandun, der als Person und Athlet mit seiner Abgeklärtheit imponierte.
Barandun, der erst im Sommer die Spitzensport-RS in Magglingen abschloss, erinnerte in vielerlei Hinsicht an seinen Bündner Kumpel Carlo Janka. Er galt bereits als neuer «Iceman». Wie der Riesenslalom-Olympiasieger von 2010 war auch Barandun kein Mann der grossen Worte, er bestach jedoch mit seinem feinen, trockenen Humor. (mpe)
Während Sylwia um Bachelor Clives Herz kämpft, fällt sie vor allem durch ihre extrem sportliche Figur auf. Jetzt enthüllt sie ihre Body-Geheimnisse und sagt, dass unter ihren Muckis ein weicher Kern steckt.
In Sachen Sport kann Sylwia (32) locker mit dem Bachelor Clive Bucher (26) mithalten. Sie ist amtierende Schweizer Meisterin der International Federation of Bodybuilding and Fitness in der Bikini-Klasse. Dennoch glaubt sie: «Beim Armdrücken würde ich den Rosenkavalier nicht besiegen.» Dazu habe sie nicht genug Kraft.
Sie habe das Training beim Dreh sehr vermisst, so die gebürtige Polin zu BLICK. «Aber ich trainiere eigentlich zu viel. Vor allem tat ich es vor den Dreharbeiten: Da ging ich fünfmal die Woche ins Gym», sagt sie. Schon seit sechs Jahren stemmt Sylwia regelmässig Gewichte, nimmt an Fitness-Wettbewerben teil und arbeitet als Personal Trainerin sowie an ihrer Fitness-Influencer-Karriere.
Doch der Weg dahin war nicht einfach. «Früher habe ich auch schon trainiert, dann aber nach einem Jahr keine sichtbaren Ergebnisse gehabt. Doch mein Ex-Freund ist Bodybuilder. Der hat mir einen Trainings- und Ernährungsplan erstellt», erklärt sie. Danach sah sie Resultate – und entschied sich für eine Profikarriere.
Beauty-OP für Fitness-Erfolg«Durch das viele Training habe ich allerdings sehr kleine Brüste bekommen», gibt die 32-Jährige zu bedenken. Das Fettgewebe ihrer Brüste sei Muskeln gewichen. Doch um bei den Wettbewerben der Bikini-Klasse die besten Chancen zu haben, entschied sie sich, sich den Busen vergrössern zu lassen.
«Man muss gemachte Brüste haben, um bei Bikini-Wettbewerben eine richtige Chance zu haben. Das ist traurig, aber wahr», erklärt sie. Denn perfekte Proportionen seien bei den Wettbewerben sehr wichtig.
«Streitereien mit Fabienne sind Mobbing»Immerhin: Bachelor Clive ist es egal, ob die Brüste nun echt oder gemacht sind (BLICK berichtete). Er setzt auf innere Werte. Und auch mit denen kann Sylwia überzeugen: So hält sie sich beim Streit um ihre Mitstreiterin Fabienne weitgehend raus. Warum? «Ich fand sie immer nett. Ich kannte sie auch schon vorher ein bisschen. Gerade am Anfang haben wir uns gut verstanden. Vielleicht weil ich älter und reifer bin, habe ich da nicht mitgemacht. Wenn man die Folgen sieht, dann ist es Mobbing», meint sie.
Scheint ganz so, als stecke hinter Sylwias gestählter Schale ein weicher Kern. «Ich bin sensibel und brauche sehr viel Liebe», sagt sie. Ob Bachelor Clive es schafft, hinter die Fassade des Fitnessmodels zu schauen?
Drogenboss «El Chapo» galt lange als einer der meistgesuchten Verbrecher der Welt. Jetzt wird dem Mexikaner in New York der Prozess gemacht. Erstmal müssen allerdings zwölf Geschworene gefunden werden - unter höchsten Sicherheitsauflagen.
Nach rund zwei Jahren im Hochsicherheitsgefängnis in Manhattan beginnt für den mexikanischen Drogenboss Joaquín «El Chapo» Guzmán der Strafprozess.
Zunächst sollte dabei am Montag am Gericht in New York mit der Auswahl der zwölf Geschworenen begonnen werden, die aus Sicherheitsgründen anonym über Guzmáns Schicksal entscheiden sollen.
Zu gross sei die von Guzmán ausgehende Gewalt, nachdem er mutmasslich Hunderte Menschen ermorden, angreifen und entführen liess, meint Richter Brian Cogan.
Der Auswahlvorgang könnte sich über mehrere Tage hinziehen. Der eigentliche Prozessauftakt mit den Eröffnungsplädoyers ist dann für den kommenden Dienstag (13. November) geplant, das Verfahren dürfte mehrere Monate dauern.
16 ZeugenDer 61 Jahre alte «El Chapo» verdiente nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft mit Drogenschmuggel und anderen illegalen Geschäften Milliarden.
Rund ein Dutzend Staatsanwälte sitzen in New York an dem Fall, 16 Zeugen haben sie in Stellung gebracht. Guzmán hat mehrere Star-Verteidiger angeheuert.
2017 an USA ausgeliefert2017 war «El Chapo» in die USA ausgeliefert worden. Seitdem sitzt er in dem Hochsicherheitsgefängnis in Manhattan, 24 Stunden am Tag in einer 15 Quadratmeter grossen, fensterlosen Zelle.
Ausnahmen gibt es nur unter der Woche, wenn er täglich eine Stunde ein Laufband und einen Fahrrad-Trainer benutzen darf. Depressionen und Halluzinationen seien die Folge, warnen seine Anwälte. In Mexiko waren Guzmán zuvor mehrere spektakuläre Gefängnisausbrüche gelungen.
Bei einer Verurteilung droht Guzmán eine lebenslange Haftstrafe. Die Todesstrafe ist nach einer Einigung zwischen Mexiko und den USA ausgeschlossen. (SDA)
Der Winter steht vor der Tür, damit kommen sie endlich wieder auf den Tisch: Raclette und Käsefondue! Zum Dahinschmelzen? Nur, wenn folgende Knigge-Regeln von allen beachtet werden.
Der Krankheitsfall
Okay, beim Raclette ist es nicht so schlimm. Da hat jeder sein eigenes Pfännchen. Beim Fondue hingegen ist krank erscheinen ein absolutes No-Go. Schliesslich teilt man sich einen Topf. Einzige Lösung: zwei Gabeln!
Wer den Raclette-Käse seiner Rinde beraubt, entlarvt sich sofort als Nichtkenner des traditionellen Käsegerichts. Für echte Gourmets gehört genau diese zwingend zum originalen Geschmack dazu. Rinde einzig abschneiden, wenn auf den Nicht-Verzehr hingewiesen wird.
Die Brot-Debatte
Mehrere Brote auf einmal eintauchen oder sogar ein verlorenes Stück Brot einfach im Caquelon aufweichen lassen und nicht wieder herausfischen? All dies: Bitte nicht! Verstösst nicht nur gegen die Benimmregeln, sondern ist auch egoistisch.
Der Pfannen-KlauAuch wenn es etwas Zeit braucht, bis der Raclette-Käse im Pfännli zu schmelzen beginnt – genau das gehört zum Spass dazu. Daher: Nein, des Nachbars Pfännli klauen ist keineswegs erlaubt im Raclette-Knigge!
Der Schnaps-StreitFür manche ist es zu viel, für manche könnte es ein bisschen mehr sein. Wie viel Kirsch ins Fondue gehört ist Geschmackssache. Einfach nachschütten ist allerdings keine Option! Das Fondue ist Gemeinschaftsessen und somit Gemeinschaftsentscheidung.
Der TraditionsbruchDarf man Fondue und Raclette modifizieren und auch mal etwas aufpeppen? Traditionalisten sehen es zwar nicht gerne, aber klar, was schmeckt ist auch erlaubt. Schliesslich sind die Möglichkeiten vielfältig. En Guete!
Die vier Stuhlbeine von GC-Trainer Thorsten Fink scheinen in Beton gegossen. Kein Trainer einer Roten Laterne kann weltweit so geruhsam schlafen wie der Deutsche.
Tiefer kann der Rekordmeister (27 Titel) nicht mehr fallen. Nach der 0:3-Heimpleite vom Samstag gegen YB trägt GC wieder die Rote Laterne. Der Schnitt von aufgerundeten 0,85 Punkten pro Match ist klar der Wert eines Absteigers.
Stellen Sie sich mal vor: Rekord-Meister Bayern München ist Letzter! Oder Spaniens Rekord-Titelhalter Real Madrid Schlusslicht!
Schon vor Wochen wäre bei Bayern oder Real vor Eintreffen des Worst-Case-Szenarios die Reissleine gezogen worden. Im Klartext: Der Trainer wäre gefeuert worden.
Als Bayern 1991 einmal auf Rang 12 (von 18 Mannschaften) zurückfiel, musste Boss Uli Hoeness gar seinen Freund Jupp Heynckes in die Wüste schicken. Was Hoeness später als seine grösste Fehlentscheidung bezeichnete. Bei Real erwischt es letzte Woche den ehemaligen spanischen Nati-Coach Julien Lopetegui. Rausschmiss auf Platz 9 (von 20).
Fink ist mit GC 10. von 10 Teams. Und immer noch kein Thema. Zur Erinnerung: Letzte Saison verschliss der Schweizer Rekordmeister mit Carlos Bernegger, Boro Kuzmanovic, Murat Yakin, Mathias Walther und Thorsten Fink gleich fünf (!) Trainer. Jetzt scheint Fink unantastbar.
«Jetzt heissts kratzen und beissen»GC-Sportchef Mathias Walther lässt BLICK gestern nach dem Nuller gegen Leader und Meister YB ausrichten: «Niemand ist zufrieden mit der aktuellen Tabellen-Situation. Für die Club-Führung und den Chef-Trainer ist klar: Nun kommen die Spiele gegen Gegner auf unserer Augenhöhe. Hier heisst es: Kratzen und beissen. Und dem Gegner keinen Meter schenken und um jeden einzelnen Punkt kämpfen bis zur Winterpause. Zudem wird die Mannschaft in den kommenden Spielen wieder auf zuletzt verletzte und gesperrte Spieler zählen können.»
Heisst in der Zusammenfassung: Job-Garantie für Fink! Mindestens bis zur Winterpause. Und die kurzfristigen Hoffnungsschimmer heissen Holzhauser (gegen YB gesperrt) und Djuricin (verletzt).
Am nächsten Sonntag muss der Rekordmeister mit der Roten Laterne im Gepäck zu Aufsteiger Xamax. Fink unmittelbar nach dem YB-Spiel: «Da müssen wir die Zweikämpfe gewinnen!»
Fink wird in seiner Wohnung an der Zürcher Goldküste weiter geruhsame Nächte verbringen. Und seine Familie in München muss sich keine Sorgen um ihren Ernährer machen. Die Rote Laterne GC: Einzigartig, weltweit.
GLP-Fraktionschefin Tiana Angelina Moser (39) und SP-Nationalrat Matthias Aebischer (51) sind nicht allein: Die Politik hat noch so manches Liebespaar hervorgebracht.
Das Bundeshaus hat ein neues Traumpaar: GLP-Fraktionschefin Tiana Angelina Moser (39) und SP-Nationalrat Matthias Aebischer (51) sind verliebt. Und das bereits seit zwei Jahren!
Bisher genossen die beiden Polit-Exponenten ihr privates Glück für sich alleine. Selbst die Fraktionskollegen ahnten nichts. Doch jetzt sagen der Berner und die Zürcherin im SonntagsBlick: «Ja, wir sind ein Paar!»
Zwischen Kommissionssitzungen und Ratsdebatten hatte es gefunkt. Und jetzt meistern die beiden die Herausforderungen einer grossen Patchworkfamilie: Der ehemalige SRF-Journalist Aebischer und die Umweltökonomin haben zusammen sechs Kinder. Moser ist Mami von drei Buben (6-, 7- und 9-jährig), Aebischer lebt mit seinen drei Töchtern (9-, 16- und 19-jährig) in Bern.
Parteigrenzen überwundenDie Politik bringt immer wieder Liebespaare hervor. Das berühmteste Ehepaar, das gemeinsam im Nationalrat sitzt, teilt wie Moser und Aebischer zwar das Bett, aber nicht die Parteizugehörigkeit.
So sind Grünen-Fraktionschef Balthasar Glättli (46) und die Zürcher SP-Politikerin und Publizistin Min Li Marti (44) seit dem Frühjahr 2015 Eheleute. Vergangenes Jahr krönte Töchterchen Ziva Lin die Beziehung.
Eine andere Liebe in Bern ist Vergangenheit: Die SP-Nationalrätin Chantal Galladé (45) und der Ständerat der Sozialdemokraten Daniel Jositsch (53) waren sechs Jahre liiert. Die Erziehungswissenschaftlerin und der Strafrechtsprofessor trennten sich 2014.
SP-Männer Barrile und Hardmeier heirateten nach 19 JahrenInnerhalb der SP funkte es auch beim Zürcher Nationalrat Angelo Barille (42) und dem Aargauer Kantonsrat Marco Hardmeier (42). Die beiden gaben sich Ende 2016 nach 19 Jahren Liebe das Eheversprechen.
Auf der rechten Ratsseite turtelt man zumindest nicht im gleichen Parlament. So leben der Nationalrat und ehemalige Parteipräsident Toni Brunner (44) und die frühere St. Galler Regierungsratskandidatin Esther Friedli (41) seit Jahren in wilder Ehe. Friedli war einst CVP-Mitglied und wechselte in die Partei ihres Lebenspartners. (vfc)
VENDLINCOURT JU - Die erste Staffel der SRF-Krimiserie «Wilder» war ein voller Erfolg. Die Fortsetzung wird ab Januar 2020 ausgestrahlt, doch schon jetzt wird im Jura gedreht. BLICK war dabei.
Die Wolken hängen tief im jurassischen Vendlincourt, das Thermometer zeigt bloss fünf Grad an. In einer Sägerei traben viele ältere und zwei jüngere Männer zum DNA-Test an. Mit langen Wattestäbchen werden ihnen Speichelproben entnommen. «Der Nächste, bitte!», schreit eine Polizistin. Die Männer wirken genervt und wehren sich. Ermittelt wird in gleich drei grausamen Mordfällen.
Dies ist nur eine der dramatischen Szenen, die derzeit für die zweite Staffel der SRF-Hitserie «Wilder» aufgenommen und ab Januar 2020 gezeigt werden. Sarah Spale (38), welche die TV-Kommissarin Rosa Wilder spielt, wurde vom letzten Erfolg der ersten Staffel überwältigt. Doch sie sei dieselbe geblieben: «Ich bin kein Mensch, der die Öffentlichkeit sucht. Aber natürlich ist es schön, dass die eigene Arbeit so gut ankommt.» Oft werde sie zwar auf der Strasse nicht angesprochen, es komme aber vor. «Ich kümmere mich immer noch genau gleich um meine zwei Kinder und arbeite noch immer in der Jugi. Ich bleibe am Boden.»
Einzelne Szenen sind auf FranzösischNeu in der zweiten Staffel ist, dass es durch die Nähe zum Röstigraben und der schweizerisch-französischen Grenze auch welsche Dialoge gibt. Marcus Signer (54), der den Bundespolizisten Manfred Kägi spielt, stört das nicht: «Ich habe nicht viele Szenen auf Französisch. Und falls ich etwas falsch ausspreche, korrigieren mich die Leute am Set.»
Die Stimmung beim Dreh habe sich durch den Erfolg der ersten Staffel nicht verändert. «Es ist familiär und locker. Wir machen uns keinen Druck», meint Signer. Doch auch er erlebe auf der Strasse seltsame Situationen, «wenn im Zugabteil neben mir über mich gesprochen wird oder Leute mit dem Finger auf mich zeigen». Trotzdem: «Wilder» sei für ihn eine Herzensangelegenheit.
«Wilder» wird noch wilderFür die zweite Staffel verspricht der Berner noch mehr Aufregung, Action und Intrigen – «Wilder» werde noch wilder: «Es gibt mehr Handlungsstränge und mehr Tote als in der ersten Staffel.» Und schon jetzt wird über eine dritte Serie diskutiert. Für Signer ist klar: «Ich wäre wieder dabei.»
ZÜRICH - Normalsterblichen sagt der Name Alexander Karp wohl nichts. Doch an ihm führt in der digitalen Welt kein Weg vorbei. Karp ist Mitbegründer und Chef von Palantir, der geheimnisvollsten Firma aus dem Silicon Valley.
Nach Alexander Karp (51) würden sich wohl die wenigsten Leute auf der Strasse umdrehen. Der New Yorker wirkt ein bisschen so wie das, was er auch ist: Doktor der Philosophie. Dabei ist Karp als Mitbegründer und Konzernchef von Palantir im Zeitalter von Big Data einer der wichtigsten Männer der Welt.
Und einer der bedrohtesten: Ohne Bodyguards macht Karp keinen Schritt mehr. Was übrigens etwas hinderlich beim Flirten sei, wie er einst gegenüber der Zeitschrift «Forbes» bemängelte.
Gründung im Nachgang zu 9/11Karp hat sich mit Palantir gefährliche Feinde gemacht. Seine Softwarefirma ist ein Kind von 9/11. Damals hatten die Geheimdienste viele Informationen über die Attentäter gehabt, bevor diese mit Passagierflugzeugen das World Trade Center in New York und das Pentagon angriffen. Nur war niemand in der Lage gewesen, diese Erkenntnisse zu einem Bedrohungsbild zusammenzusetzen, das die Geheimdienste vor diesem Anschlag hätte warnen können.
Das kann die Software von Palantir: aus ganz unterschiedlichen Datenquellen ein Bild schaffen, das etwa der US-Armee in Afghanistan dabei hilft, Sprengfallen zu entdecken; oder der deutschen Polizei in Hessen, Betrugsfälle aufzudecken. Das ruft aber auch Kritiker auf den Plan – und schafft Mythen: So soll Palantir dabei geholfen haben, den Drahtzieher von 9/11, Osama bin Laden, in seinem Versteck in Pakistan aufzuspüren.
Karp, der AussenseiterKarp liebt die Schweiz, ist am Montagabend in Zürich. Sein Auftritt ist der Höhepunkt des ersten Schweizer Digitalgipfels.
Karp ist auch regelmässig Gast am World Economic Forum (WEF) in Davos GR. Aber anstatt von einem Termin zum anderen zu hetzen, packt Karp auch mal seine Langlauf-Latten für einen Ausflug auf die Loipen. Eines seiner grossen Idole ist die Schweizer Langlauf-Ikone Dario Cologna (32) – neben Vordenkern wie Karl Marx oder den Philosophen Theodor Adorno und Jürgen Habermas. Namen, die in Davos nicht alle zuvorderst auf den Lippen tragen!
An einer Veranstaltung dieses Jahr in Davos blitzte es auf, das Anarchistische, das Andersartige, das Exzentrische: Während die Schweizer Topshots darüber stritten, wie der Rückstand gegenüber den Amerikanern in Sachen Digitalisierung aufzuholen sei, sass Karp da, beobachtete das Geschehen durch seine randlose Brille, um dann alle vor den Kopf zu stossen: «Die Digitalisierung wirft moralische, ethische und ökonomische Fragen auf, die nur vom Staat beantwortet werden können.» Mehr statt weniger Regulierung – auch das nicht zwingend Teil des vielbeschworenen Geistes von Davos!
Geschäftspartner ist Trump-UnterstützerDas kann nur einer sagen, der nach dem Jus-Studium in Stanford nach Frankfurt reiste, Deutsch – die Sprache seiner Grossmutter – lernte und ein Doktorat in Philosophie absolvierte.
Die Klinge mit politisch Andersdenkenden zu kreuzen, wurde Karp in die Wiege gelegt – und während des Studiums perfektioniert. Dort lernte er Peter Thiel (51) kennen, einen Vordenker der libertären Bewegung in den USA, die den Staat am liebsten abschaffen würden.
Thiel gilt als Freund und finanzieller Unterstützer von US-Präsident Donald Trump (72). In nächtelangen politischen Diskussionen haben sich auch Thiel und Karp angefreundet. Der Investor aus dem Silicon Valley gründete 2003 mit eigenem Geld und einem Millionen-Zustupf vom CIA die Firma Palantir, holte Karp 2004 als Geschäftsführer mit an Bord.
Gefahren für die GesellschaftKarp fährt gerne Silicon-Valley-Kollegen an den Karren, kritisiert in einem Interview deren Geschäftsmodelle: «Das Silicon Valley betreibt Innovation, ohne Jobs zu schaffen. Das bedroht Demokratie und Gesellschaft», kritisiert Karp. Vom eigenen Geschäftsmodell dagegen ist er überzeugt: «Wir machen Innovation für Jobs!» Auch für Jobs bei Privatfirmen: Der Autobauer Fiat Chrysler setzt ebenso auf die Software von Palantir wie der Flugzeugbauer Airbus oder die Schweizer Grossbank Credit Suisse.
Nun will Palantir an die Börse gehen. Wie die Firma mit all ihren Kunden aus klandestinen Regierungs- und Geheimdienstkreisen allerdings die Transparenz-Regeln der New Yorker Börse erfüllen will, ist ein weiteres Geheimnis. Doch auch auf diese Frage dürfte Alexander Karp eine philosophische Antwort finden.
Washington – Die USA setzen an diesem Montag trotz internationaler Proteste die nach eigenen Angaben härtesten Wirtschaftssanktionen gegen den Iran in Kraft. Die Strafmassnahmen gelten ab 6.00 Uhr MEZ. Die USA wollen den Iran zwingen, das Atomabkommen von 2015 neu zu verhandeln.
Die Sanktionen sollen vor allem die Ölindustrie, den Banken- und Finanzsektor sowie die Transportbranche mit den wichtigen Häfen treffen. Die USA wollen damit den Iran zwingen, das Atomabkommen von 2015 neu zu verhandeln und schärferen Auflagen zuzustimmen.
Ausserdem soll die Führung in Teheran Zugeständnisse in der Aussenpolitik machen. Der Iran wirft der US-Regierung vor, das Land wirtschaftlich in die Knie zwingen und so einen Regierungswechsel herbeiführen zu wollen.
Ab diesem Montag will Washington alle Unternehmen hart bestrafen, die sich den einseitig verhängten Sanktionen nicht beugen. Besonders abschreckend wirkt dabei, dass solche Unternehmen keinen Zugang mehr zum US-Finanzsystem haben werden und damit auch keine Geschäfte in US-Dollar abwickeln können. Betroffen sind auch deutsche Unternehmen mit Interessen im Iran.
US-Präsident Donald Trump hatte am 8. Mai eines seiner zentralen Wahlversprechen wahr gemacht, indem er den internationalen Atomvertrag im Alleingang aufkündigte - auf Kosten einer schweren Belastung der Beziehungen zu den europäischen Verbündeten.
Das Atomabkommen, zu dessen Mitunterzeichnern China, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und Russland gehören, gilt als eines der wichtigsten, wenngleich auch umstrittensten internationalen Abkommen. Darin verpflichtet sich die internationale Gemeinschaft, auf Sanktionen gegen die Islamische Republik zu verzichten.
Im Gegenzug soll der Iran unter anderem weitgehend die Anreicherung von Uran unterlassen, so dass die Herstellung von waffenfähigem Nuklearmaterial ausgeschlossen ist.
Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA hat dem Iran bisher stets bescheinigt, seine Verpflichtungen zu erfüllen. Dagegen begründete Trump den Ausstieg unter anderem damit, dass das vom Iran abgegebene Versprechen, nicht weiter an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten, eine Lüge sei.
So soll der Iran an der Entwicklung einer ballistischen Rakete gearbeitet haben, die mit Atomsprengköpfen bestückt werden könnte. Weitere Vorwürfe lauten, dass der Iran im Nahen Osten eine Politik der Destabilisierung verfolge und der grösste Finanzier von Terrorismus sei.
Die Sanktionen zielen deshalb vor allem auf die iranische Ölindustrie ab, die grösste Einnahmequelle des Landes. Allerdings will Washington Medienberichten zufolge bei Ölimporten für einige Staaten übergangsweise eine Ausnahmeregelung gelten lassen.
Diese soll für die vier grössten Importeure von iranischem Öl gelten, das sind China, Indien, Südkorea und die Türkei. Für die Europäer werden die USA dagegen keine Ausnahme machen, wie US-Aussenminister Mike Pompeo am Sonntag klarstellte.
Pompeo verwies darauf, dass der Iran bereits jetzt eine Million Barrel Rohöl pro Tag (1 Barrel = 159 Liter) weniger exportiere. Diese Menge würde weiter sinken. 2018 führte der Iran pro Tag rund 3,8 Millionen Barrel aus. Ölexporte sind die wichtigste Einnahmequelle des Landes.
Um zumindest einen Teil der Wirtschaftsbeziehungen zum Iran aufrechtzuerhalten, arbeiten EU-Staaten an einer Zweckgesellschaft, die die Bezahlung von Iran-Geschäften ermöglichen soll, wenn sich private Banken wegen drohender US-Strafen verweigern.
Die Zweckgesellschaft könnte zum Beispiel Tauschgeschäfte ermöglichen, bei denen kein Geld fliesst. Wann sie ihre Arbeit aufnehmen kann, ist noch unklar. Aus EU-Kreisen hiess es, es gebe schwierige technische, rechtliche und auch politische Fragen zu klären.
Der Iran hat bislang ausgeschlossen, sich dem Druck der USA beugen. Der Oberste Führer, Ajatollah Ali Chamenei, erklärte, die Sanktionen der vergangenen Jahrzehnte hätten den Iran nur unabhängiger und selbstständiger gemacht.
Der einstige Sprecher der iranischen Atom-Unterhändler, Sejed Hussein Mussawian, sagte der Deutschen Presse-Agentur, das ultimative Ziel der USA sei ein Regierungswechsel im Iran. Allerdings habe Washington seit rund vier Jahrzehnten keinen Umsturz in Teheran erreicht.
Die US-Regierung bestreitet, einen «Regimewechsel» im Sinne zu haben und spricht stattdessen davon, dass sie einen «Wechsel im Verhalten» der iranischen Führung durchsetzen wolle.
Die neuen US-Sanktionen gegen den Iran haben auf die Schweizer Wirtschaft nach Ansicht von Experten eher einen geringen Einfluss. Der Branchenverband Swissmem, der die Interessen der auf den Export ausgerichteten Maschinen, Metall- und Elektroindustrie vertritt, jedenfalls ging im August davon aus, dass die Wirkung auf die Schweizer Exportwirtschaft begrenzt bleiben werde.
Denn bereits vor dem US-Entscheid haben sich die Aktivitäten von Schweizer Firmen auf einem tiefen Niveau befunden, sagte Jonas Lang von Swissmem damals der Agentur Keystone-SDA.
Kultrocker Axl Rose ist sauer auf die Republikaner von US-Präsident Donald Trump, weil sie ohne Genehmigung Musik seiner Band Guns N' Roses während des Wahlkampfes spielen. Rose hat dazu aufgerufen die Demokraten zu wählen.
Die Republikaner von US-Präsident Donald Trump spielen ohne Genehmigung Musik der Band Guns N' Roses während des Wahlkampfes. Das macht Front-Sänger und Kultrocker Axl Rose wütend. Er hat dazu aufgerufen die Demokraten zu wählen.
Es gebe jemanden im Weissen Haus, der wenig Achtung vor der Wahrheit, Moral oder Empathie jeder Art habe, twitterte Rose am Sonntag.
Republikaner spielen Musik der Band ohne GenehmigungIn einer Reihe weiterer Tweets liess der Frontmann von Guns N' Roses seinem Frust freien Lauf, weil die Republikaner Schlupflöcher suchten, um ohne Genehmigung Musik der Gruppe auf politischen Veranstaltungen zu spielen.
Es sei schon eine Art Ironie, dass Trump-Unterstützer der «Anti-Trump-Musik» zuhörten, spottete der Sänger. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass viele von ihnen das verstehen oder sich darum scheren.»
«Wählt Demokraten!»Rose hatte in der vergangenen Woche dazu aufgerufen, bei den Zwischenwahlen an diesem Dienstag für die oppositionellen Demokraten zu stimmen.
Auch andere Musiker haben Trump gebeten, keine Songs von ihnen während Wahlkampfveranstaltungen zu spielen. Dazu gehören Steven Tyler von Aerosmith, Twisted Sister sowie Elton John, wie die Nachrichtenseite «The Hill» berichtete.
Guns N' Roses landeten in den 80ern und 90ern mit «November Rain», «Sweet Child O' Mine», «Knockin' On Heaven's Door» und «Paradise City» grosse Hits. Die Musiker um Axl Rose und Gitarrist Slash waren danach lange zerstritten. Die Band trat 2016 erstmals nach 20 Jahren wieder in Original-Formation auf. (SDA)
Strassburg – Der französische Staatschef Emmanuel Macron und sein deutscher Amtskollege Frank-Walter Steinmeier haben im Elsass bei einem Friedenskonzert des Endes des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahrhunderts gedacht.
Das Treffen im Strassburger Münster am Sonntagabend war Auftakt einer Serie von Gedenkveranstaltungen in Frankreich, die mit einem Treffen von rund 60 Staats- und Regierungschefs am 11. November in Paris abgeschlossen werden.
Auf dem Programm des Konzerts standen Werke von Ludwig van Beethoven und Claude Debussy. Paris nahm die Veranstaltung auch zum Anlass, an die Rückgabe Elsass-Lothringens an Frankreich vor 100 Jahren zu erinnern. Nach dem Waffenstillstand vom 11. November 1918 mussten deutsche Truppen besetzte Gebiete räumen - auch Elsass-Lothringen, das seit 1871 zum Deutschen Reich gehörte.
Der Erzbischof von Strassburg, Luc Ravel, sagte, das Konzert mit den beiden Staatschefs in dem Gotteshaus habe eine «sehr bedeutende Symbolkraft». Der Geistliche fügte hinzu: «Diese Kathedrale ist das Epizentrum von allem, was sich im Elsass im Guten wie im Schlechten zugetragen hat.» Die Region wurde lange zwischen Deutschland und Frankreich hin- und hergerissen und ist inzwischen Symbol für die Aussöhnung der früheren «Erbfeinde».
Macron wird in den kommenden Tagen bei einer Reise durch Frankreich zahlreiche ehemalige Schlachtfelder und Soldatenfriedhöfe besuchen, um an das Ende der «Grande Guerre» - des «Grossen Krieges» - zu erinnern.
Höhepunkt der Gedenkveranstaltungen zum Ende des Ersten Weltkriegs (1914-1918) wird am kommenden Sonntag eine grosse Zeremonie am Pariser Triumphbogen mit dutzenden Staats- und Regierungschefs aus aller Welt.
Am Vortag, dem 10. November, trifft der französische Präsident in Wald von Compiègne nordöstlich von Paris mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammen.
Auf der Lichtung von Rethondes im Wald von Compiègne, wo Deutschland am 11. November 1918 einen Waffenstillstand unterschrieb, soll eine zweisprachige Gedenkplatte enthüllt werden.
Im Anschluss daran werden sich Merkel und Macron im sogenannten Waffenstillstandswaggon in das Goldene Buch eintragen. Am Abend folgt in Paris ein Besuch des Musée d'Orsay.
Am Sonntag nimmt die Kanzlerin dann zusammen mit Dutzenden weiteren Staats- und Regierungschefs an der grossen Gedenkzeremonie mit militärischen Ehren am Pariser Triumphbogen teil. Unter anderem haben sich US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatschef Wladimir Putin angekündigt.
Am Sonntagnachmittag eröffnet Macron in der Grande Halle de La Villette das dreitägige Pariser Friedensforum. Anschliessend werden Bundeskanzlerin Merkel und der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, eine Rede halten.
Im Mittelpunkt des Forums stehen nach Angaben der Bundesregierung die Stärkung des Multilateralismus und konkrete Initiativen, um die multilaterale Zusammenarbeit zu stärken.
Der bisherige deutsche Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maassen soll nun doch in den einstweiligen Ruhestand versetzt werden. Wegen einer brisanten Rede: Maassen sagte, er sei das Opfer einer Verschwörung. Und wisse genau, wer dahinterstecke.
Tagelang hatte sich die deutsche Regierung im September gestritten, ob der Chef des Verfassungsschutzes rausgeworfen werden soll oder nicht. Am Ende wurde Hans-Georg Maassen ins Innenministerium versetzt (BLICK berichtete). Doch daraus wird nun offenbar doch nichts. Das Innenministerium bereite derzeit Maassens Demission vor, wie die Nachrichtenagentur DPA schreibt (BLICK berichtete). Der Grund: Maassen übte in einer Rede massive Kritik an Teilen der deutschen Regierungs-Koalition. Nun wurden weitere Details dieser Rede bekannt.
Wie der «Spiegel» berichtete, hatte sich Maassen am 18. Oktober bei einer Rede vor den Chefs der europäischen Inlandsgeheimdienste in Warschau als Opfer einer Verschwörung dargestellt. Demzufolge hätten Teile der Bundesregierung sich nach seinen umstrittenen Äusserungen zu den Ausschreitungen in Chemnitz auf ihn fokussiert, um dadurch die Regierung platzen zu lassen.
«Linksradikale Kräfte» hätten ihn benutzt, um Koalition platzen zu lassenIn der Rede, die anschliessend im Intranet des Verfassungsschutzes zu lesen gewesen sei, sagte Maassen laut «Spiegel», es gebe in der Bundesregierung «linksradikale Kräfte», die von Beginn an gegen die Koalition mit der Union gewesen seien. Damit schoss er gegen die SPD. Diese Kräfte hätten in Kooperation mit Teilen der Opposition und der Medien versucht, ihn als Vehikel zum Bruch der Koalition zu benutzen. Ausdrücklich bedankt habe er sich für die Unterstützung durch Seehofer. Zudem verteidigte er seine umstrittenen Äusserungen zu «Hetzjagden» bei einer Demonstration in Chemnitz (D) erneut vehement.
Maassen war im Sommer wegen eines Interviews in die Kritik geraten, in dem er die Echtheit eines Videos zu den rechten Ausschreitungen in Chemnitz vom August angezweifelt und bestritten hatte, dass es dort Hetzjagden gab. Auch seine Kontakte zu AfD-Politikern hatten für Irritationen gesorgt.
Wochenlang stritt sich die Regierung über Maassens ZukunftDie grosse Koalition aus Union und SPD hatte im September wochenlang über Maassens Zukunft gestritten. Nach einer anfänglich geplanten Beförderung zum Staatssekretär war am Ende vereinbart worden, dass er als Sonderberater für europäische und internationale Fragen ins Bundesinnenministerium wechseln solle.
Dies dürfte nun nicht mehr stattfinden, stattdessen soll Maassen wohl in den Ruhestand geschickt werden. Die Äusserungen würden «derzeit geprüft», teilte das Ministerium mit. Nach Abschluss der Prüfung werde Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) die «notwendigen Konsequenzen ziehen», erklärte ein Ministeriumssprecher in Berlin.
Horst Seehofer, unter dem Hans-Georg Maassen auf dem neuen Posten eigentlich hätte arbeiten sollen, wollte sich zu den jüngsten Entwicklungen bisher selber nicht äussern. «Im Moment kann ich zu der Sache nichts sagen.»
Vertrauen in Verfassungsschutz sei verloren gegangen«Nicht ohne Grund haben wir vor Wochen die Entlassung Maassens wegen seiner ständigen Alleingänge und Querschläger gefordert», erklärte der SPD-Innenexperte Burkhard Lischka am Sonntag. Inzwischen sei «offensichtlich auch Herr Seehofer zu dieser Einsicht gekommen», allerdings «sehr spät». Das mache auch Seehofer zum «Verlierer».
SPD-Fraktionsvize Eva Högl beklagte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), dass durch Maassens «sichtbare Neigung zu rechtspopulistischen Ansichten» viel Vertrauen in das Bundesamt für Verfassungsschutz verloren gegangen sei. Dabei müsse gerade dieses Amt alles Notwendige veranlassen, um die Demokratie vor Rechtsextremisten zu schützen.
Der FDP-Innenpolitikexperte Benjamin Strasser erklärte, Maassen hätte «schon vor Wochen aufgrund seiner zahlreichen Grenzüberschreitungen gehen müssen». Stattdessen habe Innenminister Seehofer «stur seine Hand über Maassen gehalten». Dieser stehe nun «vor dem Scherbenhaufen seiner verqueren Personalpolitik».
Maassen fehle jegliches SchuldbewusstseinDer Vizefraktionschef der Linken, André Hahn, erklärte, Maassen fehle «offenkundig jegliches Schuldbewusstsein». Bei der Innenausschusssitzung am Mittwoch «sollte sich dann auch Horst Seehofer erklären und am besten gleich mit seinen Hut nehmen, nachdem er Maassen bis zuletzt in Schutz genommen hatte».
CDU-Vize Armin Laschet sagte dem ZDF, der Fall Maassen sei «an Absurdität nicht zu überbieten». Wenn von Maassens Seite «jetzt noch nachgekartet wird, glaube ich, dass der Bundesinnenminister sicher über Konsequenzen nachdenkt».
Nachfolger Maassens als Verfassungsschutzpräsident soll Berichten zufolge dessen bisheriger Vize Thomas Haldenwang werden. Das Bundesinnenministerium hat die Berufung des 58-jährigen Juristen bislang allerdings nicht bestätigt. (sga/SDA)
Camila Cabello und ihr Ohrwurm «Havana» sind die grossen Gewinner der MTV Europe Music Awards in Bilbao. Den «Global Icon»-Award erhält die US-Pop-Ikone Janet Jackson.
Die US-Sängerin Camila Cabello hat mit ihrem Hit «Havana» bei den MTV Europe Music Awards abgeräumt. Die 21-Jährige gewann am Sonntagabend bei der Zeremonie im nordspanischen Bilbao die Preise als beste Künstlerin, für den besten Song und für das beste Video.
Strahlend nahm Cabello in einer roten Abendrobe die Preise entgegen und richtete dabei einen Gruss an ihre Mitbewerberin und gute Freundin Ariana Grande, die ebenfalls nominiert war - aber leer ausging.« Dieses Jahr war das beste in meinen Leben», sagte die in Kuba geborene Musikerin, die mit sechs Nominierungen als Favoritin ins Rennen gegangen war.
Nicki Minaj als beste Hip-Hop-Künstlerin ausgezeichnetDie US-Rapperin Nicki Minaj gewann zwei Trophäen und wurde unter anderem als beste Hip-Hop-Künstlerin ausgezeichnet. Die britische Sängerin Dua Lipa wurde als beste Pop-Künstlerin geehrt, die US-Band Panic! at the Disco gewann den Preis für die besten Alternative-Künstler und der US-DJ Marshmello den Preis als bester Elektro-Künstler.
Beste Newcomerin ist die US-Rapperin Cardi B. Der kanadische Sänger Shawn Mendes wurde bei der von Schauspielerin Hailee Steinfeld moderierten Show als bester Live-Künstler ausgezeichnet.
Der erst 20-jährige Kanadier, der im vergangenen Jahr mit vier Auszeichnungen der grosse Gewinner der MTV EMA-Show gewesen war, bedankte sich per Videobotschaft.
Camila Cabello in sechs Kategorien nominiertDie kubanisch-amerikanische Sängerin und Songwriterin Camila Cabello war mit Nominierungen in sechs Kategorien gestartet. Mit jeweils fünf Nominierungen folgten Pop-Queen Ariana Grande und der für seine Gesichtstätowierungen bekannte US-Rapper Post Malone.
Camila Cabello war schon bei den MTV Video Music Awards im August als Künstlerin des Jahres und für das beste Video geehrt worden. Der Hit «Havana» mit dem Rapper Young Thug hatte im Januar ebenso wie das Album «Camila» die Spitze der US-Charts erreicht. Die Audioversion von «Havana» wurde auf Youtube 1,3 Milliarden Mal angeklickt.
Kreischendes Publikum feierte Nicki MinajDas junge Publikum in der Arena kreischte oft und laut - speziell bei den Auftritten von Superstar Nicki Minaj, die sich mal im sexy pinken Outfit, mal im silbernen Abendkleid präsentierte und auch in den Kategorien Bester Hip-Hop-Act und Bester Look gewann.
Weitere Top-Acts der zweistündigen Show waren die Platin-gekürte Künstlerin Halsey, die spanische Sängerin Rosalía, die britische Rockband Muse und Star-DJ David Guetta.
Janet Jackson erhält «Clobal Icon»-AwardDen «Global Icon»-Award erhielt die US-Pop-Queen Janet Jackson («That's the Way Love Goes»), die seit mehr als 40 Jahren im Showbusiness ist und bis heute elf Studio-Alben mit zahlreichen Nummer-1-Hits veröffentlicht hat.
Barfuss, mit wallender Haarmähne und mitreissender Choreographie performte sie ihren Song «Made For Now», den sie mit Ausschnitten aus «All For You» und «Rhythm Nation» mixte.
«Eine Ikone genannt zu werden ist eine grosse Ehre, aber auch eine grosse Verantwortung», sagte Jackson und sprach allen unterdrückten und missbrauchten Frauen in aller Welt ihre Solidarität aus. «Frauen, unsere Stimmen werden gehört werden!», betonte die Künstlerin.
In der Kategorie «Best German Act» siegte Mike Singer, der zusammen mit Bausa, Namika, Feine Sahne Fischfilet und Samy Deluxe nominiert war.
Durch den Abend führte die Schauspielerin und Sängerin Hailee Steinfeld, die auch selbst auftrat und ihren Hit «Back To Life» aus dem Film Bumblebee präsentierte. Das Spektakel wurde weltweit in eine halbe Milliarde Haushalte übertragen.
Die MTV Europe Music Awards werden seit 1994 vergeben, während die MTV Video Music Awards bereits seit 1984 in den USA verliehen werden. (SDA)
Mehr Macht der Wettbewerbskommission, Heimatschutz für Energieunternehmen und ein staatliches Veto bei Verkäufen von Firmen mit bedeutendem Know-how: So will die Politik den Ausverkauf der Heimat an China verhindern.
Gerhard Pfister (56) ist alarmiert. «Die Schweiz ist naiv!», sagt der CVP-Präsident. Die Übernahme von Syngenta durch den halbstaatlichen Konzern Chem China habe «massiven Schaden» angerichtet. «Chinas Interessen laufen denen Europas und der Schweiz zuwider.»
Auch SP-Nationalrätin Jacqueline Badran (56) warnt: «China führt einen Wirtschaftskrieg um Schlüsseltechnologien. Die Schweiz muss sich dagegen verteidigen und darf dem Ausverkauf nicht tatenlos zusehen.»
Fehlendes GegenrechtUnd selbst der ehemalige UBS-CEO Oswald Grübel (74) zeigte sich unlängst in der «Schweiz am Wochenende» besorgt. «China will alle von sich abhängig machen», sagt er. Seine Liberalität höre auf, wenn ein Staat komme und die Industrie eines anderen Staates aufkaufe – dieser aber seinerseits keine Firmen übernehmen dürfe. «Da müsste auch die Schweiz ihre eigenen Interessen über liberale Prinzipien stellen», so Grübel.
Grund für die Sorgen von Wirtschaftsführern von Christ- bis Sozialdemokraten: China kauft quer über den Globus Firmen zusammen, um sich Zugang zu wichtigen Technologien zu sichern – auch in der Schweiz. Der grösste Deal: Der Staatsbetrieb Chem China riss sich 2016 die Basler Syngenta für 43 Milliarden Dollar unter den Nagel.
«Nirgends auf der Welt einfacher als in der Schweiz»Es dürfte nicht die letzte Übernahme gewesen sein. «Westliche Firmen mit hochwertigen Marken- und Technologieprodukten, an die über Joint Ventures nicht heranzukommen ist, kauft China nach Möglichkeit auf», sagt der Schweizer Sinologie-Professor Harro von Senger (siehe Interview).
Diverse europäische Staaten und auch die USA schützen sich bereits gegen den Ausverkauf ihrer Heimat. So hat Deutschland im letzten Jahr ein Vetorecht für die Regierung eingeführt, um den Verkauf «kritischer Infrastrukturen» an Ausländer zu verhindern. Nicht so die Schweiz. Hier gibt es bis heute keine Schutzmassnahmen. «Nirgends auf der Welt ist es so einfach wie in der Schweiz, ein Unternehmen mit viel Know-how zu erwerben», kritisiert Beat Rieder (55).
Der Walliser CVP-Ständerat verlangt via Vorstoss staatliche Investitionskontrollen. Denn neben dem Verlust von Know-how und Arbeitsplätzen könnten chinesische Übernahmen auch «die öffentliche Sicherheit oder Ordnung der Schweiz gefährden».
Alpiq-Verkaufsgelüste schreckten Politik aufEinen Schritt weiter ist die Energiekommission des Ständerats. Im Frühling hat sie einstimmig entschieden, Energiefirmen besser vor Verkäufen zu schützen. Wie genau, darüber tüfteln nun die Energiepolitiker. Auch ob andere «strategisch bedeutsame Bereiche» einbezogen werden sollen.
Der Vorstoss stammt aus der Feder von SP-Frau Badran. Sie reagierte damit auf den Stromkonzern Alpiq, der vor zwei Jahren ankündigte, einen Teil seiner defizitären Wasserkraftwerke verkaufen zu wollen. Der Plan wurde mittlerweile auf Eis gelegt.
Noch-Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann (66) wird die chinesischen Kaufgelüste in einem Bericht analysieren; er hält aber wenig vom regulatorischen Eifer. Kritische Basisdienstleistungen etwa im Gesundheits- und Bildungswesen sowie Infrastrukturen – zum Beispiel Telekom, Verkehr, Energie, also Staumauern, Elektrizitätsnetze, SBB – seien bereits heute durch die zumeist öffentliche Eigentümerschaft oder spezialgesetzliche Regelungen vor unerwünschten Übernahmen geschützt, schreibt sein Departement auf BLICK-Anfrage.
Schützenhilfe bekam er just letzten Freitag von Avenir Suisse. Erfahrungen aus dem Ausland würden zeigen, dass der Erfolg von Investitionskontrollen «eher ernüchternd» seien, heisst es in einer Studie der Denkfabrik. «Kontrollgremien sind selten unabhängig und stellen ein potenzielles Einfallstor für Aktivitäten von Interessenvertretern dar.»
Schneider-Ammann verteidigt offene WirtschaftUnd bei allen anderen Firmen mit bedeutenderen Technologien? Hier vertraut der FDP-Bundesrat auf die Vorteile einer offenen Wirtschaft: «Langfristige Investitionen in Schweizer Unternehmen leisten einen wichtigen Beitrag zur Wirtschaftstätigkeit im Inland und damit zur Sicherung der Beschäftigung.» Dies sei heute der Fall: Bei den 30 grössten Schweizer Konzernen seien 80 Prozent der Anteile in ausländischem Besitz, rund 470'000 Beschäftigte in unserem Land würden in ausländischen multinationalen Unternehmen arbeiten.
In der Regierung gehen die Meinungen jedoch auseinander. Die abtretende Bundesrätin fordert im Umgang mit China mehr Vorsicht. Sie habe «Vorbehalte» bei Übernahmen von strategisch sensiblen Unternehmen durch chinesische Konzerne, «mit denen unsere Wettbewerbskommission relativ locker umgeht», sagte Doris Leuthard (54, CVP) kürzlich der «Aargauer Zeitung».
Und giftelte damit gegen den Chef der Wettbewerbskommission, Andreas Heinemann (56). Dieser hat kurz nach Amtsantritt zu Beginn dieses Jahres erklärt, die Schweiz tue gut daran, keine restriktive staatliche Übernahmekontrolle einzuführen.
Weko soll öfter einschreitenDennoch dürfte Heinemann schon bald gezwungen sein, bei Übernahmen öfter einzuschreiten. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) arbeitet an einer Änderung der Fusionskontrolle, was auch einen Einfluss auf chinesische Übernahmen hat. Momentan kann die Weko nur dann ihr Veto einlegen, wenn eine Fusion den Wettbewerb komplett beseitigt. Künftig soll dies bereits möglich sein, wenn er stark beeinträchtigt wird.
Mehr Macht für die Weko, Heimatschutz für Energiefirmen und ein staatliches Veto bei Verkäufen von Unternehmen mit bedeutendem Know-how: Die Politik hat begonnen, eine chinesische Mauer gegen den gelben Übernahmehunger hochzuziehen. Ob es eine grosse Mauer wird, werden die kommenden Jahre zeigen.
Berlin – Der Streit um den bisherigen deutschen Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maassen geht in eine neue Runde: Wie am Sonntag aus Koalitionskreisen in Berlin verlautete, soll Maassen nun doch in den einstweiligen Ruhestand versetzt werden.
Mit kritischen Äusserungen über die grosse Koalition soll sich der 55-Jährige, der eigentlich als Sonderberater ins Bundesinnenministerium wechseln sollte, nun erneut in die Schusslinie gebracht haben. Die Äusserungen würden «derzeit geprüft», teilte das Ministerium mit.
Nach Abschluss der Prüfung werde Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) die «notwendigen Konsequenzen ziehen», erklärte ein Ministeriumssprecher in Berlin. Aus Sicherheitskreisen hiess es, das Ministerium bereite Maassens Demission vor.
Wie der «Spiegel» berichtete, hatte sich Maassen am 18. Oktober bei einer Rede vor den Chefs der europäischen Inlandsgeheimdienste in Warschau als Opfer einer Verschwörung dargestellt.
Demzufolge hätten Teile der Bundesregierung sich nach seinen umstrittenen Äusserungen zu den Ausschreitungen in Chemnitz auf ihn fokussiert, um dadurch die Regierung platzen zu lassen.
In der Rede, die anschliessend im Intranet des Verfassungsschutzes zu lesen gewesen sei, sagte Maassen laut «Spiegel», es gebe in der Bundesregierung «linksradikale Kräfte», die von Beginn an gegen die Koalition mit der Union gewesen seien und die in Kooperation mit Teilen der Opposition und der Medien versucht hätten, ihn als Vehikel zum Bruch der Koalition zu benutzen.
Ausdrücklich bedankt habe er sich für die Unterstützung durch Seehofer. Innenminister Horst Seehofer wollte sich am Sonntagabend zunächst nicht zu dem Fall äussern. «Im Moment kann ich zu der Sache nichts sagen», sagte der CSU-Chef auf Nachfrage in München.
Maassen war im Sommer wegen eines Interviews in die Kritik geraten, in dem er die Echtheit eines Videos zu den rechten Ausschreitungen in Chemnitz vom August angezweifelt und bestritten hatte, dass es dort Hetzjagden gab. Auch seine Kontakte zu AfD-Politikern hatten für Irritationen gesorgt.
Maassen, der seine Äusserungen auch in Sondersitzungen des Parlamentarischen Gremiums zur Kontrolle der Geheimdienste und im Innenausschuss des Bundestages verteidigt hatte, sollte eigentlich Sonderberater von Innenminister Seehofer für europäische und internationale Aufgaben werden - bei gleichem Gehalt wie bisher als BfV-Chef, im Rang eines Abteilungsleiters. Stattdessen soll Maassen nun wohl in den Ruhestand versetzt werden.
«Nicht ohne Grund haben wir vor Wochen die Entlassung Maassens wegen seiner ständigen Alleingänge und Querschläger gefordert», erklärte der SPD-Innenexperte Burkhard Lischka am Sonntag.
Inzwischen sei «offensichtlich auch Herr Seehofer zu dieser Einsicht gekommen», allerdings «sehr spät». Das mache auch Seehofer zum «Verlierer». Der Streit um Maassen hatte im September eine Koalitionskrise ausgelöst, die fast zum Bruch der Regierung geführt hätte.
SPD-Fraktionsvize Eva Högl beklagte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), dass durch Maassens «sichtbare Neigung zu rechtspopulistischen Ansichten» viel Vertrauen in das Bundesamt für Verfassungsschutz verloren gegangen sei. Dabei müsse gerade dieses Amt alles Notwendige veranlassen, um die Demokratie vor Rechtsextremisten zu schützen.
Der FDP-Innenpolitikexperte Benjamin Strasser erklärte, Maassen hätte «schon vor Wochen aufgrund seiner zahlreichen Grenzüberschreitungen gehen müssen».
Stattdessen habe Innenminister Seehofer «stur seine Hand über Maassen gehalten». Dieser stehe nun «vor dem Scherbenhaufen seiner verqueren Personalpolitik».
Der Vizefraktionschef der Linken, André Hahn, erklärte, Maassen fehle «offenkundig jegliches Schuldbewusstsein». Bei der Innenausschusssitzung am Mittwoch «sollte sich dann auch Horst Seehofer erklären und am besten gleich mit seinen Hut nehmen, nachdem er Maassen bis zuletzt in Schutz genommen hatte».
CDU-Vize Armin Laschet sagte dem ZDF, der Fall Maassen sei «an Absurdität nicht zu überbieten». Wenn von Maassens Seite «jetzt noch nachgekartet wird, glaube ich, dass der Bundesinnenminister sicher über Konsequenzen nachdenkt».
Nachfolger Maassens als Verfassungsschutzpräsident soll Berichten zufolge dessen bisheriger Vize Thomas Haldenwang werden. Das Bundesinnenministerium hat die Berufung des 58-jährigen Juristen bislang allerdings nicht bestätigt.