In recent years, the global community has promoted several initiatives aimed at breaking bank secrecy in tax havens. Such treaties for the exchange of information among tax offices can be effective. A treaty between country A and tax haven B reduces deposits from A in banks of B by approximately 30 percent. However, the analysis shows that tax evaders react to such treaties not by becoming honest taxpayers but rather by adapting their practice of tax evasion.
Interview available here
Studie untersucht Familienstruktur und Wohlbefinden von Personen, die zwischen Januar 2013 und Januar 2016 nach Deutschland geflüchtet sind – Vor allem Männer leben häufig von ihren Kindern getrennt – Wohlbefinden der Geflüchteten ist deutlich geringer, wenn minderjährige Kinder im Ausland leben – Erkenntnisse sollten in Debatte um Familiennachzug stärker beachtet werden
Geflüchtete in Deutschland, die minderjährige Kinder im Ausland haben, sind deutlich unzufriedener als andere Geflüchtete. Auch die Frage, ob die Ehepartnerin beziehungsweise der Ehepartner in Deutschland lebt, ist entscheidend für das Wohlbefinden der Geflüchteten. Das geht aus einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und der Hertie School of Governance hervor, die auf Basis einer Befragung von Geflüchteten erstmals detaillierter deren Familienstruktur und das Wohlbefinden unter die Lupe nimmt. Demnach haben neun Prozent aller nach Deutschland Geflüchteten im Alter von 18 bis 49 Jahren mindestens ein minderjähriges Kind, das nicht bei ihnen in Deutschland, sondern im Ausland lebt. Bei zwölf Prozent ist das mit Blick auf die Ehepartnerin beziehungsweise den Ehepartner der Fall. Betrachtet man nur die Geflüchteten, die überhaupt Kinder haben und die überhaupt verheiratet sind, liegen die Anteile derer, die Familienangehörige im Ausland zurückgelassen haben, mit 23 Prozent (Kinder) und 27 Prozent (EhepartnerIn) deutlich höher.
Frau Schacht, Sie haben die Familienstruktur von Geflüchteten untersucht, die zwischen 2013 und 2016 nach Deutschland gekommen sind. Inwieweit hängt das Wohlbefinden der Geflüchteten mit der familiären Situation zusammen?
Familie hat für das Wohlbefinden eine große Bedeutung, deshalb geht eine Trennung von der Familie bei vielen Geflüchteten nachweisbar mit einer größeren Unzufriedenheit einher. So sind Geflüchtete deutlich zufriedener, wenn ihre minderjährigen Kinder in Deutschland leben. Darüber hinaus spielt der Aufenthaltsort der Ehepartnerin beziehungsweise des Ehepartners eine wichtige Rolle für ihre Lebenszufriedenheit. [...]
Die finanzielle Inklusion von Geflüchteten ist ein entscheidender Baustein der Integration in die deutsche Gesellschaft. In diesem Bericht wird die finanzielle Inklusion einer Gruppe von 31 in Berlin lebenden syrischen Geflüchteten anhand von Befragungen untersucht. Offensichtlich funktioniert der Zugang zu einfachen Bankkonten gut, viele Befragte nutzen ihr Bankkonto aber nur wenig. Außerdem zeigt sich, dass die Befragten darüber hinaus keine Bankprodukte nutzen, sondern bei finanziellen Engpässen auf ihr soziales Netzwerk zurückgreifen. Wenig Erfahrung im Umgang mit Finanzprodukten und eine geringe finanzielle Bildung der Befragten könnten Gründe hierfür sein. Um ein repräsentatives Bild der finanziellen Inklusion Geflüchteter zu zeichnen, ist eine größer angelegte Informationserhebung notwendig.
Im Zentrum der Diskussion über eine Integration von Geflüchteten steht vielfach die erfolgreiche Eingliederung in den Arbeitsmarkt. Eine Untersuchung auf Basis einer repräsentativen Befragung von Geflüchteten zeigt, dass der Einstieg in den Arbeitsmarkt von Geflüchteten, die seit 2010 nach Deutschland kamen, etwa in der gleichen Geschwindigkeit verlief wie im Fall früherer Fluchtzuwanderung: Im dritten Jahr nach Zuwanderung haben etwa die Hälfte der männlichen Geflüchteten erste Arbeitsmarkterfahrungen in Deutschland gesammelt, bei weiblichen Geflüchteten ist es nur etwa ein Viertel. Oftmals liegt die erste Tätigkeit in Deutschland unter dem Tätigkeitsniveau der Beschäftigung im Herkunftsland.
Trotz des schwierigen Arbeitsmarkteinstiegs findet sich unter Geflüchteten eine hohe Motivation, eine Beschäftigung aufzunehmen oder in Bildung zu investieren. Unterschiede innerhalb der Gruppe der Geflüchteten zeigen sich zwischen Geschlechtern, nach dem Grad der selbst eingeschätzten Gesundheit und nach der Erwerbsbiografie im Herkunftsland. Eine besonders hohe Motivation zu Erwerbstätigkeit und Weiterbildung zeigen Personen, die im Herkunftsland bereits erwerbstätig waren. Da ein Großteil der Geflüchteten auch ohne Berufsabschluss über Berufserfahrung in Fachkrafttätigkeiten verfügt und etwa die Hälfte bereit wäre, eine Aus- und Weiterbildung zu absolvieren, sollten schnellere und flexiblere Wege zum formalen Vollabschluss unter Berücksichtigung der Berufserfahrung eingeführt werden.
„Der Untergang des Abendlandes“ ironisierte die Berliner taz bereits vor 10 Jahren, als die CSU zum ersten Mal ihre absolute Mehrheit in Bayern verlor. Ganz so schlimm wird es auch dieses Mal schon nicht kommen, aber diese Landtagswahl wird als Wende mit bundespolitischer Bedeutung in die Geschichte eingehen, vielleicht sogar noch mehr als die nordrhein-westfälische Landtagswahl im Jahr 2005. Damals verlor die SPD dort die Regierungsmehrheit – sie hatte „nur“ 5,7 Prozent der Stimmen eingebüßt – und leitete vorgezogene Bundestagswahlen ein. [...]
Alexander Konon, who is a member of the DIW Graduate Center, has successfully defended his dissertation at the University of Potsdam.
The dissertation with the title "Essays on Career Choice under Risk and Ambiguity" was supervised by Prof. Dr. Alexander Kritikos (DIW Berlin, University of Potsdam) and Prof. Dr. Marco Caliendo (IZA Bonn, University of Potsdam).
We congratulate Alexander on his success and wish him all the best for his future career!
David Richter, der als Psychologe für das SOEP tätig ist, wurde in die Faculty des internationalen Doktorandenprogramms LIFE ("International Max Planck Research School on the Life Course") berufen.
Im multidisziplinären Graduate Program LIFE arbeiten das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung (MPIB), die FU und HU Berlin, das SOEP und das Deutsche Zentrum für Altersfragen (DZA) in Berlin mit der University of Michigan (Ann Arbor), der University of Virginia (Charlottesville) und der Universität Zürich zusammen.
Das DIW Berlin beteiligt sich am neuen, in Berlin angesiedelten Exzellenzcluster Contestations of the Liberal Script (SCRIPTS). Prof. Martin Kroh vom Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) am DIW Berlin ist unter den 25 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die im Rahmen dieses Clusters die gegenwärtigen Auseinandersetzungen um die liberale Ordnung aus historischer, globaler und vergleichender Perspektive untersuchen werden.
25 Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges befindet sich das liberale Ordnungsmodell in einer tiefen Krise. Welche Ursachen haben die aktuellen Auseinandersetzungen um das liberale Skript, und welche Auswirkungen ergeben sich für die globalen Probleme des 21. Jahrhunderts? Diesen Fragen wird sich das Exzellenzcluster widmen. Das Cluster verbindet die in Berlin vorhandene Expertise in den Sozialwissenschaften und Regionalstudien und überbrückt dadurch vorherrschende methodische und institutionelle Trennungen. Auch am Cluster beteiligt sind die Freie Universität Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin, das Wissenschaftszentrum Berlin sowie die Hertie School of Governance, das Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien, das German Institute of Global and Area Studies und das Leibniz-Zentrum Moderner Orient beteiligt. Über Forschungskooperationen in allen Weltregionen adressiert SCRIPTS die Vielfalt der Herausforderungen und ihre Verbindungen. Gleichzeitig setzt die Initiative auf eine enge Zusammenarbeit mit Praxisinstitutionen aus Politik und Kultur.
Exzellenzcluster sind große Verbundforschungsprojekte, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen zu einem zukunftsträchtigen Thema zusammenarbeiten. Sie werden von Bund und Ländern gefördert.
DIW Berlin: Trotz großer neuer Herausforderungen hat die EU-Kommission ihre Budgetplanung kaum angepasst – alte Ausgabenschwerpunkte wie Agrar und Kohäsion werden nicht beschnitten – nur geringe Mehrausgaben in Zukunftsfeldern wie Klimaschutz und Migration
Bei der Aufstellung des nächsten Mehrjährigen Finanzrahmens für die Jahre 2021 bis 2027 steht die EU-Kommission vor einer heiklen Aufgabe: Mit dem Ausscheiden des Nettozahlers Großbritannien sinken die Einnahmen deutlich; gleichzeitig sprechen weltpolitische Entwicklungen in den vergangenen Jahren für ein verstärktes Engagement der EU als Ganzes in neuen Aufgabenfeldern wie Klimapolitik und Migration und erfordern daher zusätzliche Ausgaben. In einer solchen Situation darf die Finanzplanung nicht am Status quo festhalten, sondern muss die bisherige Ausgabenpolitik in Frage stellen und Mittel umwidmen. Dies gelingt mit dem neuen Finanzrahmen nicht – trotz neudefinierter Ziele und veränderter Haushaltssystematik. Zu diesem Ergebnis kommt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) in einer aktuellen Analyse.
Nach internationalen Abkommen gegen Steuerhinterziehung reduzieren sich Bankeinlagen in Steueroasen zwar signifikant um 30 bis 40 Prozent – Steuerhinterziehende weichen aber in andere Steueroasen aus oder passen Form der Hinterziehung an – Abkommen funktionieren nur so lange, bis eine Art Anpassung stattgefunden hat
Die internationale Gemeinschaft hat in den vergangenen Jahren mehrere Initiativen vorangetrieben, um Steuerhinterziehung einzudämmen, und dabei vor allem auf Informationsaustausch mit den Steueroasen gesetzt. Die bilateralen Abkommen, auch die neuen auf Basis des Common Reporting Standard (CRS) der OECD von 2017, wirken aber nur unzureichend, denn die SteuerhinterzieherInnen reagieren nicht mit Steuerehrlichkeit, sondern suchen sich andere Formen, mit Hilfe derer sie ihre Einkommen verschleiern können. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), die sich mit globaler Steuerhinterziehung beschäftigt.
Herr Miethe, welche Rolle spielen die so genannten Steueroasen bei der internationalen Steuerhinterziehung?
Steueroasen ermöglichen es Individuen und Firmen, die Regulierungen verschiedener OECD-Länder oder eigentlich aller Länder zu umgehen. Sie erheben sehr niedrige und zum Teil sogar keine Steuern und haben zudem ein sehr striktes Bankgeheimnis. Deshalb werden die Vermögen, die sich dort ansammeln, nicht an die Steuerbehörden kommuniziert. Das heißt, die klassische Steueroase erlaubt es beispielsweise einem Bürger oder einer Bürgerin Frankreichs, dort Geld zu parken, ohne dass irgendeine französische Behörde das jemals erfahren würde. [...]
Politik ist ein durchschaubares Spiel. Ist sie erfolgreich, überschlagen sich die Medien mit Beifall und die Verantwortlichen stellen sich mit geschwellter Brust vor die Wählerschaft. Ist sie nicht erfolgreich, wird versucht, darüber hinwegzugehen und über die Thematik nicht weiter zu reden. Sehr ungewöhnlich ist es dagegen, wenn über erfolgreiche Politik der Mantel des Schweigens gelegt wird. Aber es kommt vor. [...]
Gemeinsame Pressemitteilung von DIW Berlin, Ecologic Institut und Wuppertal Institut
Der Kohleausstieg ist klimapolitisch notwendig, energiewirtschaftlich sinnvoll sowie technisch und wirtschaftlich machbar - Die sukzessive Stilllegung der Kraftwerke nach festgelegter Reihenfolge ermöglicht höchstes Maß an Steuerbarkeit und schafft den notwendigen Vorlauf für regionale Strukturentwicklung - Wie der Kohleausstieg in seinen verschiedenen Facetten gelingen kann, fassen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), des Ecologic Instituts und des Wuppertal Instituts im neuen „Kohlereader“ zusammen
Frau Krähnert, am Beispiel der Mongolei haben Sie den Einfluss extremer Wettereignisse auf das Leben von Menschen in Entwicklungsländern untersucht. Was stand dabei im Fokus Ihrer Untersuchung?
Wir haben in diesem Sommer in Deutschland ein Beispiel für ein extremes Wetterereignis erlebt, nämlich einen extrem heißen und trockenen Sommer. Vorhersagen gehen davon aus, dass solche Extremereignisse in Zukunft häufiger und mit höherer Intensität vorkommen werden. Davon sind Entwicklungsländer besonders betroffen, einerseits aufgrund ihrer geografischen Lage, andererseits, weil viele Menschen in diesen Ländern näher an der Armutsgrenze leben. Wir haben uns angeschaut, was die Auswirkungen von zwei extrem kalten und schneereichen Wintern sind, die in der Mongolei zu einem großen Viehsterben führten. [...]
In der besten aller möglichen Welten wird es in Deutschland im Jahr 2022 Glasfaser für alle, überall, und keine Funklöcher mehr beim mobilen Surfen geben. Und das auch im tiefsten Schwarzwald und auf der Alm. Dies ist die Welt, die die Politik sich momentan offenbar wünscht. Und zu Recht, denn dies wäre eine tolle Welt! Nur wird sie eine Wunschvorstellung bleiben.
Die nüchterne Aussage von Kanzleramtsminister Helge Braun, der flächendeckende Ausbau sei unfassbar teuer, ist leider realistisch. Es sollte daher pragmatisch geschaut werden, was man wann tun kann, um den Ausbau von gigabit-fähigen Netzen so schnell und so weitläufig wie möglich voranzutreiben. Denn der Breitbandausbau ist zweifelsohne außerordentlich wichtig für die Zukunft des Landes. [...]
Die extreme Hitze und Trockenheit in Deutschland in diesem Sommer: Sie waren ein sogenanntes extremes Wetterereignis, unter dem viele Menschen körperlich litten und teilweise sogar – man denke an die Dürreschäden in der Landwirtschaft – in ihrer Existenz bedroht wurden. Nicht jeder außergewöhnlich heiße Sommer, nicht jeder Orkan und nicht jede Überschwemmung geht auf den Klimawandel zurück. Starkregen einerseits und Dürren andererseits gab es auch in früheren Jahrzehnten schon. Doch extreme Wetterereignisse und der Klimawandel stehen in direktem Zusammenhang. Klimaprognosen sagen vorher, dass extreme Wettereignisse in Zukunft noch häufiger und mit einer höheren Intensität auftreten.
Wohlhabende Länder wie Deutschland können wetterbedingte Schäden vergleichsweise gut verkraften. Viele Menschen und Haushalte sind versichert, im Fall der Dürreschäden in der Landwirtschaft kamen staatliche Hilfen für besonders betroffene landwirtschaftliche Betriebe hinzu. Ganz anders sieht es in vielen Entwicklungsländern aus: Sie werden aufgrund ihrer geografischen Lage oftmals ohnehin häufiger von extremen Wettereignissen heimgesucht als entwickelte Länder, gleichzeitig fallen die Schäden größer aus. Dies liegt zum einen daran, dass in Entwicklungsländern viele Menschen nah am Existenzminimum leben. Kommt zusätzlich ein Schock hinzu, kann dies dazu führen, dass Menschen ihre Grundbedürfnisse nicht mehr erfüllen können. Zum anderen sind die Infrastruktur und die staatlichen sozialen Sicherungssysteme in den meisten Entwicklungsländern kaum tragfähig. Haushalte sind daher häufig auf sich selbst gestellt, wenn es darum geht, negative Ereignisse beziehungsweise Schocks zu bewältigen.
Kenntnisse darüber, welche Folgen extreme Wetterereignisse für Menschen in Entwicklungsländern haben, gibt es bisher kaum. Dabei wären sie immens wichtig, um sinnvolle Maßnahmen der Politik sowohl vor Ort als auch in der Entwicklungshilfe planen zu können. Die Ursache sind meist fehlende Mikrodaten, also Daten auf Haushalts- beziehungsweise Personenebene, die für gezielte und individuelle Lösungsansätze unverzichtbar sind. Entsprechende Paneldatensätze sind entweder nicht vorhanden, qualitativ zu schlecht für fundierte Analysen oder für wissenschaftliche Zwecke erst gar nicht zugänglich.
An dieser Stelle setzt diese Ausgabe des DIW Wochenberichts an: Sie besteht aus drei Berichten, die auf einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt („Coping with Shocks in Mongolia“) basieren. Im Rahmen des Projekts haben ForscherInnen des DIW Berlin Haushaltspaneldaten in der Mongolei erhoben und die Daten anhand ökonometrischer Methoden ausgewertet. Dabei standen drei Fragen im Vordergrund: Wie wirken sich extreme Wetterereignisse – im Fall der Mongolei extrem kalte und schneereiche Winter – auf das Vermögen von Haushalten aus? Beeinflussen Extremwinter den Erwerb von Schulbildung? Und sind sogenannte indexbasierte Wetterversicherungen ein Instrument, das Haushalte wirksam vor den Folgen extremer Wetterereignisse schützen kann?
Die Mongolei steht dabei exemplarisch für Entwicklungsländer, die aufgrund ihrer geografischen Lage anfällig sind für extreme Wetterereignisse und aufgrund ihrer unterentwickelten Infrastruktur- und Sozialsysteme die Folgen bisher kaum bewältigen können. Die extremen Winter mit Temperaturen, die durchaus unter minus 40 Grad sinken können, machen viele ländliche Gegenden unbewohnbar, vor allem weil die Landwirtschaft als Lebensgrundlage unter diesen Bedingungen nicht mehr auskömmlich ist. Große Teile der mongolischen Landbevölkerung flüchten in die Städte, wo sie aufgrund ihrer mangelnden Qualifikationen für den städtischen Arbeitsmarkt jedoch oftmals dauerhaft in Armut leben.
Die Ergebnisse des Forschungsprojekts zeigen, dass es mit den indexbasierten Wetterversicherungen durchaus ein Instrument gibt, das Haushalte unterstützen kann – eine konkrete und wichtige Erkenntnis für die Entwicklungshilfe reicher Länder. Diese haben aufgrund ihrer seit Jahrzehnten hohen Treibhausgasemissionen eine moralische Verantwortung, ärmeren Ländern bei der Bewältigung des Klimawandels zu helfen.
Doch es reicht nicht aus, dass reiche Länder die Folgen extremer Wetterereignisse andernorts abmildern. Die entwickelten Länder müssen auch vor die eigene Tür schauen und Maßnahmen ergreifen, um den Ausstoß klimaschädlicher Emissionen im eigenen Land zu vermindern. Dazu gehört neben einer Energiewende, die bei allen Fortschritten in manchen europäischen Ländern wie Deutschland noch lange nicht abgeschlossen ist, genauso eine konsequente Verkehrswende. Weg von Subventionen für umweltschädliche Antriebe wie Benzin- und Dieselmotoren, hin zu mehr Elektromobilität und mehr Verkehr auf der Schiene – um nur ein Handlungsfeld zu nennen. Auch im Gebäudesektor liegt noch viel Potential brach, energetische Sanierungen müssen hier schneller vorangetrieben werden, um den Energiebedarf zu senken. Gefragt ist also eine zweigleisige Strategie der Industrieländer: Aktiver Klimaschutz einerseits, Hilfe für von den Folgen der bisherigen Klimaschäden betroffenen Länder andererseits.
Pressemitteilung der Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle, ifo Institut - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München, Institut für Weltwirtschaft Kiel, RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung
Im September weist das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) weiter auf eine sich abschwächende Dynamik hin: Das Barometer ist seit dem Schlussquartal 2017 rückläufig und liegt für das nahezu abgeschlossene dritte Vierteljahr bei 104 Punkten. Allerdings fällt der Wert im September höher aus als noch im August; vor allem die gute Arbeitsmarktlage ist hier maßgeblich. Alles in allem signalisiert das Barometer einen Zuwachs der Wirtschaftsleistung im dritten Quartal in Höhe von 0,4 Prozent. Im zweiten Quartal war das BIP um 0,5 Prozent gestiegen.
DIW Berlin berechnet Raumwärmebedarf auf Basis von Daten des Energiedienstleisters ista Deutschland GmbH: Die „zweite Miete“ sinkt im Jahr 2017 zum vierten Mal in Folge – Heizenergieverbrauch stagniert auf Niveau von 2010 – Effizienzanforderungen bei Neubauten weiter wichtig, für Gebäudebestand sollten zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden
Die deutschen Privathaushalte haben im Jahr 2017 knapp sieben Prozent weniger für Heizkosten ausgegeben als im Vorjahr. Dies ermittelte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) auf Grundlage von Daten des Energiedienstleisters ista Deutschland GmbH berechneten „Wärmemonitor 2017“. Die Berechnungen basieren auf den Heizkostenabrechnungen von 300.000 Mehrfamilienhäusern in Deutschland und erfolgten klima- und witterungsbereinigt.