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Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung

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Nachrichten und Pressemitteilungen
Updated: 2 months 1 week ago

Die Erbschaftsteuer ist die beste „Reichensteuer“: Kommentar von Stefan Bach

Wed, 12/05/2018 - 07:58

Die Erbschaftswelle rollt. In Deutschland werden jährlich 250 bis 300 Milliarden Euro vererbt oder verschenkt, mit steigender Tendenz. Denn das Vermögen der deutschen Privathaushalte ist auf mehr als 10000 Milliarden Euro gestiegen. Allerdings ist es sehr ungleich verteilt: Die reichsten zehn Prozent der Haushalte besitzen knapp zwei Drittel des Volksvermögens, das reichste Prozent ein Drittel. Allein die reichsten 0,1 Prozent verfügen über 17 Prozent des Vermögens – das sind 41000 Haushalte, die durchschnittlich 40 Millionen Euro auf der hohen Kante haben. [...]


Marcel Fratzscher: „Reform der Währungsunion ist ein enttäuschender Kompromiss“

Tue, 12/04/2018 - 01:12

Die Finanzminister der Euroländer haben sich auf Reformen für die Währungsunion geeinigt. Dazu eine Einschätzung von Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin):

Die vereinbarten Reformen für den Euroraum sind ein enttäuschender Kompromiss. Sie bringen Europa nicht voran, sondern bedeuten, dass es offenbar erst wieder eine ernste Krise geben muss, bevor die Regierungen ihre nationalen Egoismen aufgeben. Der kleinste gemeinsame Nenner bei den Verhandlungen war so klein, dass sich wohl kaum etwas verändern wird. Der verhandelte Kompromiss zur Bankenunion ist so vage, dass ich bezweifle, dass eine baldige Umsetzung realistisch sein wird. Was völlig fehlt, sind konkrete Vereinbarungen zur Kapitalmarktunion und solche, die die Integration beim Binnenmarkt für Dienstleistungen voranbringen. Es fehlt ein makroökonomisches Stabilisierungsinstrument, das Ländern in schwierigen Lagen hilft, eine Rezession zu vermeiden. Es fehlen außerdem grundlegende fiskalpolitische Reformen, um einerseits einen Schuldenabbau herbeizuführen und andererseits Regierungen den notwendigen Spielraum zu Krisenbekämpfung zu geben. Sowohl Deutschland als auch Frankreich sind die Verlierer dieses Kompromisses. Weder werden durch diese Reformen Risiken abgebaut, noch werden Risiken effizient in Europa geteilt. Ich befürchte, dass diese Reformen das Wachstum und die Stabilität in Europa nicht fördern werden, sondern Länder wieder auf sich alleine stellen. Das wird den Populismus und den Nationalismus in Europa nicht stoppen.

Marcel Fratzscher: „Die G20 ist ein großer, häufig chaotischer Club“

Fri, 11/30/2018 - 01:14

DIW-Präsident Marcel Fratzscher äußert sich zum Auftakt des G20-Treffens in Buenos Aires:

Wir sollten keine zu großen Hoffnungen auf das G20-Treffen setzen. Die G20 ist ein großer und häufig chaotischer Club, der nur in großen Krisen handlungsfähig war. Das bestmögliche Ergebnis des G20 Treffens wäre eine klare Willensbekundung aller, die Handelskonflikte nicht weiter eskalieren zu lassen. Donald Trump ist politisch angeschlagen und die amerikanische Wirtschaft fängt an zu schwächeln. Daher erwarte ich keine weitere Eskalation des Handelskonflikts. Jedoch kann dieser auch nicht auf dem G20 Treffen gelöst werden. Eine Eskalation des Handelskonflikts zwischen den USA und China würde auch die deutsche Wirtschaft empfindlich treffen, denn viele deutsche Unternehmen wären davon direkt oder indirekt betroffen. Meine größte Sorge ist, dass Donald Trump sich Deutschland und Europa als nächsten Gegner im Handelskonflikt vornehmen wird. Denn Europa ist zunehmend politisch gespalten und ich befürchte, dass Trump diese Schwäche ausnutzt. Deshalb ist es dringend an der Zeit, dass die Bundesregierung die Reformen Europas und des Euroraums vorantreibt und Europa eint. Deutschland hat mit am meisten durch die globalen Handelskonflikte zu verlieren, denn unsere Volkswirtschaft ist ungewöhnlich stark von offenen Grenzen und der Globalisierung abhängig. Die größte Herausforderung für die deutsche Automobilbranche ist jedoch nicht der Handelskonflikt mit den USA, sondern ihre ungelösten Probleme im Dieselskandal und ihr fehlender Wille sich zu modernisieren und auf Elektromobilität umzustellen.

DIW Konjunkturbarometer November: Deutsche Wirtschaft wächst – trotz Rückschlag im dritten Quartal – 2018 deutlich

Wed, 11/28/2018 - 11:34
Zusammenfassung:

Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) signalisiert für das Schlussquartal mit einem Indexstand von 102 Punkten ein überdurchschnittliches Wachstum: Nachdem das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal sogar gesunken war, dürfte die deutsche Wirtschaft zum Jahresausklang wieder spürbar um 0,4 Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Quartal zulegen. „Die deutsche Konjunktur kühlt insgesamt zwar etwas ab, eine Rezession steht aber nicht bevor“, sagt DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen. Die Wachstumsrate für das gesamte Jahr 2018 dürfte letztlich zwischen 1,4 und 1,6 Prozent liegen – genaueren Aufschluss werden noch ausstehende Produktionszahlen aus der deutschen Industrie liefern, die derzeit für ungewöhnliche Unklarheit sorgen. „Unter dem Strich wird aber so oder so eine ordentliche Wachstumsrate stehen, auch wenn wir zu Beginn des Jahres noch von einer höheren ausgegangen waren“, so Michelsen.


Soziale Nachhaltigkeitssiegel: Versprechen und Realität am Beispiel von Fairtrade-Kaffee

Wed, 11/28/2018 - 09:42

von Pio Baake, Jana Friedrichsen, Helene Naegele

Fairtrade-Siegel sollen die Einkommen und Lebensbedingungen von ProduzentInnen erhöhen und so zu mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel führen. Ökonomische Überlegungen und empirische Untersuchungen zeigen jedoch, dass dieses Ziel bei Kaffee nur eingeschränkt erreicht wird: Das Fairtrade-Siegel führt bestenfalls zu geringen Einkommenserhöhungen für die Kaffeebäuerinnen und -bauern. Auch hinsichtlich der Vorteile durch geringere Einkommensschwankungen, Zahlungen, die an die Umsetzung sozialer Projekte gebunden sind, sowie einem besseren Zugang zu Krediten sind die Ergebnisse gemischt. Für die Röstereien und Einzelhandelsunternehmen ist Fairtrade ein weiteres Mittel zur Marktsegmentierung.


„Die Logik funktioniert nicht so, wie sie ursprünglich gedacht war“: Interview mit Helene Naegele

Wed, 11/28/2018 - 08:59

Frau Naegele, Sie haben soziale Nachhaltigkeitssiegel am Beispiel von Fairtrade-Kaffee unter die Lupe genommen. Welche Frage stand dabei im Fokus Ihrer Untersuchung?

Wir haben uns angeschaut, wie die Röstereien dieses Siegel benutzen, um Produkte auf dem Kaffeemarkt zu differenzieren. Das heißt, wir haben analysiert, unter welchen Bedingungen die Kaffeemarken eine Produktkonstellation wie in Deutschland herbeiführen: In Deutschland bieten alle großen Kaffeeproduzenten sowohl Fairtrade-zertifizierten als auch nicht zertifizierten und häufig auch noch Rainforest Alliance- oder UTZ-zertifizierten Kaffee an, während es andere Länder gibt, wo der Markt sehr viel mehr segmentiert ist. Dort bieten Kaffeeanbieter nicht beides auf einmal an. Das hat erst einmal mit den Bauern nichts zu tun, sondern eher mit den Röstereien. [...]


Hartz IV: Grundlegend neue Wege beim "Fordern"?: Kommentar von Jürgen Schupp

Wed, 11/28/2018 - 08:58

Der Grünen-Chef Robert Habeck hat jüngst dafür plädiert, eine existenzsichernde und sanktionsfreie „Garantiesicherung“ einzuführen: Zahlungen an Langzeitarbeitslose sollen in diesem Modell bedingungslos erfolgen, wenngleich sie auch weiterhin bedarfsgeprüft blieben. Dies wäre ein konsequenter Bruch mit dem bislang geltenden normativen Prinzip, das hinter dem Grundsatz des „Forderns“ im Sozialgesetzbuch steckt. Es wäre letztlich der Einstieg in die Utopie eines bedingungslosen Grundeinkommens für alle Bürgerinnen und Bürger Deutschlands. [...]


Stefan Gebauer: „Unsicherheit bleibt trotz Brexit-Deal bestehen“

Mon, 11/26/2018 - 09:16

Der Brexit-Vertrag wurde gestern im Rahmen eines EU-Sondergipfels von allen Mitgliedstaaten angenommen. Die Einigung kommentiert der DIW-Konjunkturökonom Stefan Gebauer wie folgt:

Die erzielte Einigung zwischen der britischen Regierung und der Europäischen Union auf einen Vertrag über den Austritt Großbritanniens und auf eine Erklärung zu den künftigen Beziehungen beider Wirtschaftsräume ist grundsätzlich zu begrüßen. Allerdings dürfte sie kaum dazu beitragen, die Unsicherheit mit Blick auf den Brexit zu reduzieren. Einerseits ist es weiterhin wahrscheinlich, dass der ausgehandelte Kompromiss in seiner derzeitigen Form vom britischen Parlament abgelehnt wird - zu groß sind die Vorbehalte innerhalb der Regierung und der Opposition. Statt für Klarheit zu sorgen, erhöht der von den EU-Staats- und Regierungschefs abgesegnete Vertrag somit das Risiko, dass eines der möglichen Extremszenarien - ein „No-Deal“-Brexit, ein erneutes Referendum über den Verbleib Großbritanniens in der EU oder ein Scheitern der Regierung mit möglichen Neuwahlen - letztendlich eintritt. Zudem stellt die politische Erklärung zu den künftigen Beziehungen lediglich eine Absichtserklärung dar. Diskussionen über den künftigen Status Gibraltars und den Zugang europäischer Fischereibetriebe zu britischen Seegebieten zeigen, dass etliche ökonomische Aspekte - neben den weiterhin bestehenden Konflikten über den künftigen Zugang Großbritanniens zum EU-Binnenmarkt, die Freizügigkeit von EU-Bürgerinnen und -Bürgern oder die Situation an der irischen Grenze nach Ablauf der Übergangsphase - bisher noch nicht abschließend geklärt sind. Wohl auch deshalb haben die Verhandlungsparteien bereits vorsorglich angekündigt, die ab kommendem März geplante Übergangsphase von zwei Jahren bis zum tatsächlichen Austritt Großbritanniens notfalls verlängern zu wollen. Bereits in den vergangenen Monaten hatte die Unsicherheit über den Ausgang des Brexits die Wirtschaft im Vereinigten Königreich belastet. Auch der jetzt vorgelegte „Brexit-Deal“ dürfte das Vertrauen britischer Unternehmer und Verbraucher sowie internationaler Investoren kaum erhöhen und die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Großbritannien für Investitionen nicht merklich erhöhen.

Wiederberufung von Jürgen Schupp in den Rat für Kulturelle Bildung

Mon, 11/26/2018 - 02:09

Jürgen Schupp wurde für drei weitere Jahre (bis 2021) als Experte in den „Rat für Kulturelle Bildung e.V.“ wiederberufen. 
Der Rat für Kulturelle Bildung ist ein unabhängiges Beratungsgremium, das die Lage und Qualität kultureller Bildung in Deutschland analysiert und auf der Basis von Denkschriften und Studien Empfehlungen an Politik, Wissenschaft und Praxis ausspricht.


Bundesverdienstkreuz 1. Klasse für Gert G. Wagner

Thu, 11/22/2018 - 08:05
Zusammenfassung:

Prof. Dr. Gert G. Wagner, langjähriger ehemaliger Vorstand des DIW Berlin, erhielt für sein anhaltendes ehrenamtliches Engagement in der Vermittlung wissenschaftlicher Expertise in Politik und Gesellschaft vom Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Als Sozialökonom und Berater politischer AkteurInnen in verschiedenen Ämtern prägte Wagner gesellschaftliche und sozialpolitische Debatten maßgeblich mit. Bereits 2008 hatte er das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhalten.


Städte werden als Industriestandort wieder attraktiv

Wed, 11/21/2018 - 09:45
Zusammenfassung:

Großstädte erleben deutlich mehr industrielle Betriebsgründungen als andere Regionen Deutschlands –  Nähe zu Forschungseinrichtungen und zur Kundschaft gewinnt in Zeiten des digitalen Wandels an Bedeutung – Beispiel Berlin zeigt: Für eine Renaissance der Städte als Industriestandort braucht es aber noch viel mehr, unter anderem gezielte Unterstützung in Sachen Digitalisierung 

Nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich die Industrie aus den Städten zurückgezogen zugunsten von Standorten in weniger dicht bevölkerten Gebieten, unter anderem weil die Unternehmen Platz brauchten für Massenfertigung und große Lagerhallen. Es gibt aber Anzeichen dafür, dass Metropolen wieder attraktiver für das verarbeitende Gewerbe werden. Das zeigt eine von der Hans-Böckler-Stiftung in Auftrag gegebene Studie von Martin Gornig, Forschungsdirektor Industriepolitik am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und Axel Werwatz von der Technischen Universität Berlin.


"Es wird zum Wettbewerbsvorteil, nah am Kunden zu produzieren – also in der Stadt": Interview mit Martin Gornig

Wed, 11/21/2018 - 09:44
Herr Gornig, nach dem zweiten Weltkrieg hat sich die deutsche Industrie aus den Städten zurückgezogen. Inwieweit lässt sich im Moment eine Rückkehr der Industrie in die Stadt feststellen?

Soweit sind wir eigentlich noch nicht. Wir Wissenschaftler versuchen immer, ein Stück voraus zu schauen und erste Anzeichen zu finden, und wir finden solche Anzeichen für eine Rückkehr in die Stadt vor allem bei jungen und neu gegründeten Betrieben, die sich vermehrt wieder in den Städten ansiedeln. [...]

Sonder-AfA für den Wohnungsbau: Offensive an der falschen Front? Kommentar von Claus Michelsen

Wed, 11/21/2018 - 09:43
Die Bundesregierung hat eine Wohnraumoffensive angekündigt und in der laufenden Legislaturperiode den Bau von insgesamt 1,5 Millionen Wohnungen versprochen. Neben zusätzlichen Millionen für den sozialen Wohnungsbau und dem bereits eingeführten Baukindergeld sollen Sonderabschreibungen für mehr Mietwohnungsbau sorgen. [...]

Rückblick: DIW Europe Lecture mit Margrethe Vestager

Tue, 11/20/2018 - 04:10

Am 19. November fand die fünfte DIW Europe Lecture mit EU-Kommissarin Margrethe Vestager statt. Margrethe Vestager ist EU-Kommissarin für Wettbewerb und gab ihren Vortrag zum Thema „How Europe can cooperate to compete“.

Einen Rückblick mit Audio-Podcast und Fotos finden Sie hier

Die DIW Europe Lecture ist eine Veranstaltungsreihe mit führenden EntscheidungsträgerInnen aus Politik und Wissenschaft zur Zukunft Europas. Ziel ist es, Debatten zu Kernfragen der europäischen Politik nach Berlin zu bringen. In der Reihe DIW Europe Lecture hielten bereits, Christine Lagard, Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF),  Mario Draghi, Präsident der EZB, Lawrence H. Summers, ehemaliger US-Finanzminister und Professor der Harvard Universität und Barry Eichengreen, Professor an der Universität Berkley, Vorträge.


Bildung und Lebenserwartung: Empirische Befunde für Deutschland und Europa

Mon, 11/19/2018 - 10:00
Zusammenfassung:

Zahlreiche Studien belegen: Die Bildung einer Person hängt stark mit gesundheitsrelevanten Lebensweisen und der allgemeinen Gesundheit zusammen. Aber bedeutet dies auch, dass Personen mit höherer Bildung auch länger leben, und kann mehr Bildung ursächlich zu einem längeren Leben führen? Dieser DIW Roundup stellt den aktuellen Forschungsstand zum Zusammenhang zwischen Bildung und Lebenserwartung dar, insbesondere im deutschen und europäischen Kontext. Grundsätzlich lässt sich für Deutschland, aber auch europaweit, ein starker statistischer Zusammenhang nachweisen. Bislang liegen keine Befunde zur kausalen Wirkung von Bildung auf Lebenserwartung für Deutschland vor. Studien aus anderen Ländern Europas können den kausalen Zusammenhang nicht eindeutig belegen. Eine eingeschränkte Datenlage und umfangreiche Variationen im Studiendesign verdeutlichen weiteren Forschungsbedarf. Dabei könnten die Identifikation kausaler Effekte von Bildung auf Lebenserwartung, und die Untersuchung intergenerationaler Assoziationen zwischen Bildung und Lebenserwartung neue Erkenntnisse generieren.


Stipendium der Joachim Herz Stiftung für Magdalena Krieger

Mon, 11/19/2018 - 04:13

Magdalena Krieger erhält in diesem Jahr das "Add-on Fellowship for Interdisciplinary Economics" der Joachim Herz Stiftung, das mit 12.500 Euro dotiert ist.
Ziel des Fellowships ist es junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlier zu fördern, die ökonomische Forschungsfragen mit fachübergreifendem Bezug bearbeiten.

Magdalena Krieger erhält das Fellowship zur Förderung ihrer Dissertation. Diese beschäftigt sich mit zugewanderten Familien und deren Integration in den deutschen Arbeitsmarkt.


Simon Junker: „Die konjunkturelle Lage wirkt auf den ersten Blick schlechter als sie ist “

Wed, 11/14/2018 - 09:16

Simon Junker, Experte für die deutsche Konjunktur am DIW Berlin, kommentiert die deutschen BIP-Zahlen des dritten Quartals wie folgt: 

Im dritten Quartal ist die Wirtschaftsleistung in Deutschland geringer ausgefallen. Das kam jedoch nicht unerwartet: Die Automobilindustrie wurde im Sommer durch Engpässe beim neuen Zertifizierungsverfahren vorübergehend gebremst und die in die Höhe geschnellten Ölpreise haben die Kaufkraft der Haushalte belastet. Deswegen haben Exporte und Konsum etwas nachgegeben. Die konjunkturelle Lage wirkt auf den ersten Blick dadurch schlechter als sie ist: Die deutsche Wirtschaft ist nämlich nach wie vor gut ausgelastet, die Auslandsnachfrage bleibt robust und insbesondere die privaten Haushalte dürfen - nicht zuletzt angesichts des günstigen Arbeitsmarktes - weiter auf spürbare Einkommenszuwächse hoffen.

Flexible Nutzung von Nachtspeicherheizungen kann ein kleiner Baustein für die Energiewende sein

Wed, 11/14/2018 - 09:09

von Wolf-Peter Schill, Alexander Zerrahn, Nils May und Karsten Neuhoff

Im Kontext der Energiewende stellt sich die Frage, ob elektrische Speicherheizungen einen Beitrag zur verstärkten Nutzung der fluktuierenden Wind- und Solarenergie und zur Emissionsminderung im Raumwärmebereich leisten können. Im Rahmen eines europäischen Forschungsprojekts wurde am DIW Berlin untersucht, welche Effekte sich im deutschen Stromsystem ergeben, falls die bestehenden Nachtspeicherheizungen rund um die Uhr flexibel geladen werden können. Modellrechnungen für das Jahr 2030 zeigen, dass eine moderate Verringerung der Gesamtkosten des Stromsystems möglich ist. Dabei kommt es nur in einem Szenario mit hohem CO2-Preis zu einem zusätzlichen Ausbau erneuerbarer Energien und entsprechenden Emissionsminderungen. Gleichzeitig lässt sich in einem Zielszenario ein Anteil erneuerbarer Energien von 65 Prozent etwas günstiger erreichen. Einer komplementären betriebswirtschaftlichen Analyse zufolge werden tragfähige Geschäftsmodelle dadurch erschwert, dass die Erlöse von äußeren Umständen abhängen, die einzelne Unternehmen nicht beeinflussen können, insbesondere der Variabilität der Strompreise. Insgesamt dürften flexible Speicherheizungen nur eine Nischenrolle bei der weiteren Umsetzung der Energiewende spielen.

   


Innovative Business Models for Clean-techs

Wed, 11/14/2018 - 08:33
Zusammenfassung:

The energy transition plays a critical role in climate change mitigation, yet it is not occurring at a speed that effectively meets greenhouse gas reduction targets (IPCC, 2018). Policy makers are confronting the challenge to unlock flexibility and efficiency of energy systems. Among others, the European Commission (2016a, 2016b, 2017a, 2017b), the German Ministry of Economics and Energy BMWI (2017) and the former British Department of Energy and Climate Change DECC (2015) call for new business models (BMs) to overcome the inertia prevalent in the system.


„Längerfristig spielen Wärmepumpen und die Gebäudesanierung eine größere Rolle für die Energiewende“: Interview mit Wolf-Peter Schill

Wed, 11/14/2018 - 07:59

Herr Schill, Sie haben die möglichen Effekte einer Flexibilisierung der bestehenden Nachtspeicherheizungen im deutschen Stromsystem untersucht. Was genau ist in diesem Zusammenhang unter dem Begriff "Flexibilisierung" zu verstehen?

Damit meinen wir, dass elektrische Nachtspeicherheizungen nicht nur in den Nachtstunden Strom laden, sondern dass sie dies flexibel auch tagsüber tun können. Dies bedeutet, dass ein Unternehmen oder ein Dienstleister diese Geräte bündelt und ihre Flexibilität in gebündelter Form an den Strommarkt bringt. Früher wurden Nachtspeicherheizungen deswegen installiert, weil man den günstigen Nachtstrom nutzen konnte, der aus tendenziell unterausgelasteten Grundlastkraftwerken kam. Im Zuge der Energiewende kam dann die Idee auf, dass man die Speichereigenschaften dieser Heizungen nutzen könnte, um die schwankende Wind- und Solarstromerzeugung besser nutzbar zu machen, und das haben wir untersucht. [...]


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