Auch Jan-Lennard Struff kann nichts ausrichten. Rasenkönig Federer fertigt den deutschen Aufschlag-Riesen ohne Satzverlust 6:3, 7:5, 6:2 ab.
Vor genau zehn Jahren sorgte Roger Federer am 6. Juli für das bis heute grösste Spiel aller Tenniszeiten. Der Gegner war Rafael Nadal – der Sieger hiess ebenfalls Nadal. Nach einem epischen Fünfsätzer konnte der Schweizer im Dämmerlicht seine Siegesserie von damals sechs Wimbledon-Titeln nicht fortsetzen.
An diesem 6. Juni 2018 ist alles anders. Roger steht zwar wieder – oder besser noch immer – auf dem heiligen Rasen des Centre Court, aber der Gegner ist Jan-Lennard Struff, aktuell die Nummer 64 der Welt. Und der Sieger heisst diesmal auch Federer. Er behält damit die Möglichkeit, seinen Titel zu verteidigen. Es wäre der nunmehr neunte für den Schweizer Rekord-Champion...
Was der bald 37-Jährige in seinem Wohnzimmer zustande bringt, ist einmal mehr beeindruckend und souverän. Von aussen betrachtet ist es bereits seine dritte Wohlfühlpartie in dieser Woche. Das erste Break gegen Struff gelingt zum 4:2 – nach 24 Minuten ist Satz 1 mit 6:3 vorbei.
Im zweiten Durchgang steigert sich der 1,96m-lange Sauerländer, bringt seine starken Aufschläge bis zum 5:5 gut durch. Doch dann, als würde er erst in den wichtigen Momenten den nötigen Zahn zulegen, schnappt sich Roger erneut das Break und schliesst ab mit 7:5.
Keinen Breakball zugelassenSatz 3 entscheidet er schon früher vor. Mit einem seltsamen Netzball, an dem Struff glatt vorbeischlägt, fällt das fatale Break zum 2:1. Da hatte Boris Becker seinem Landsmann zu viel zugetraut oder Federer unterschätzt, als er sagte: «Er kann ihn mit seinem Spiel ärgern. Er kann ihm einen Satz oder mehr abnehmen.» Nichts dergleichen: Roger lässt sich die Führung nicht mehr nehmen, nimmt seinem Gegner erneut einen Aufschlag ab und beendet das Match nach 1:34 Stunden mit einem Ass zum 6:2.
Spannung kommt in dieser Drittrunden-Partie, bei der Federer selbst nicht einen Breakball abwehren muss, nicht auf. Dafür wächst im «All England Club» die Bewunderung für den Rasenkönig, dem der Sieg dieser Chamionships entsprechend immer mehr erneut zugetraut wird.
Wer soll Roger auf dem Weg in den Final stoppen? Etwa Linkshänder Adrian Mannarino (ATP 26)? Alle fünf Duelle gegen den Franzosen hat er gewonnen, nur einmal – bei den letzten Swiss Indoors in Basel – gab er einen Satz ab.
Brenzlige Situation in der Thai-Höhle: Den eingeschlossenen Jugendlichen und ihrem Trainer geht langsam der Sauerstoff aus. Tesla-Boss Musk will nun helfen.
In der überfluteten Höhle in Thailand läuft den Jung-Fussballern und ihrem Trainer langsam die Zeit davon. Mittlerweile ist der Sauerstoffgehalt in der Kammer auf 15 Prozent gesunken. Wie lange die Eingeschlossenen noch durchhalten, ist unklar.
Jetzt hat sich Tesla-Boss und Milliardär Elon Musk (46) eingeschaltet. Sein Tunnelbau-Unternehmen The Boring Company stehe mit den thailändischen Behörden in Kontakt, schrieb Musk auf Twitter. «Wir verfügen über einen ziemlich fortschrittlichen Bodenradar und sind gut im Graben von Löchern.»
Seine Idee: einen Lufttunnel unter Wasser von draussen bis in die Höhle legen. «The Boring Company und SpaceX schicken morgen Mitarbeiter nach Thailand, um die Rettungsarbeiten vor Ort zu unterstützen», schreibt der Tesla-Boss weiter.
Taucher starb bei RettungsversuchWährenddessen verschärft sich die Lage in der Thai-Höhle. Beim Versuch, Sauerstoffbehälter zu platzieren, kam der Taucher Saman Kuman (†38) ums Leben, wie die Behörden am Freitag mitteilten.
Seitdem setzen die Rettungskräfte alles daran, ein Rohr in die Kammer zu legen, um den Sauerstoffgehalt zu erhöhen. Ein schwieriges Unterfangen: Um vom Eingang bis in die Kammer zu reichen, müsste das Rohr nämlich 4,7 Kilometer lang sein.
Zudem werden die Rettungsarbeiten vom anhaltenden Monsunregen erschwert. Bis Ende Monsunzeit, in dieser Region also im Oktober, können die Eingeschlossenen sicher nicht mehr ausharren. Das Zeitfenster für die Rettung sei «begrenzt», sagte ein Verantwortlicher des thailändischen Militärs. (hah)
Die Youtube-Stars Ryker Gamble und Alexey Lyakh und dessen Freundin Megan Scraper sind bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen.
Ryker Gamble und Alexey Lyakh waren berühmt für ihre Reiseberichte auf dem Youtube-Kanal «High On Life». Jetzt sind die Kanadier zusammen mit der Freundin von Lyakh, Megan Scraper, bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen.
Wie der kanadische TV-Sender CBC berichtet, passierte das Unglück, als die beiden Männer ihre Begleiterin Scraper retten wollten. Laut Zeugen sollen sich die drei am oberen Teil der 335 Meter hohen Shannon-Wasserfälle in British Columbia aufgehalten haben, als Megan Scraper ausrutschte und ins Wasser fiel. Gamble und Lyakh sprangen hinterher, um sie zu retten. Alle drei wurden von der starken Strömung über die Kante gerissen und stürzten 30 Meter in die Tiefe. Sie konnten nur noch tot geborgen werden.
Mit riskanten Stunts auf Follower-Jagd
Gamble und Lyakh hatten in den letzten Jahren mit ihren Reiseabenteuern eine riesige Social-Media-Gefolgschaft unterhalten. Die Facebook-Seite von «High On Life» hat über 100'000 Likes, der YouTube-Kanal fast 500'000 Abonnenten der entsprechende Instagram-Account über eine Million Follower.
Die Internet-Stars zeigten sich dabei, wie sie an sehenswürdigen Orten der Welt waghalsige Stunts machten. Dabei kam es immer wieder zu gefährlichen Zwischenfällen.
In einem Instagram-Post beschrieb Gamble seine Lebensphilosophie: «Alle gehen immer davon aus, dass wir ernster werden müssen, je älter wir werden.» Das Leben beschere einem Verantwortungen und schwere Entscheidungen und man solle sich dem Alter entsprechend verhalten und hart arbeiten. «Ich habe das Gefühl, einen Teil von mir zu verlieren, wenn ich mich dieser Einstellung füge», schrieb Gamble. (noo)
«Schwiegertochter gesucht» geht in die nächste Runde. Für die zwölfte Staffel im Herbst suchen zwölf Männer ihre Traumprinzessin.
Für manche Kult, für manche Schund – «Schwiegertochter gesucht» polarisiert. Im Herbst wird die Kuppelshow schon zum zwölften Mal über die Bildschirme flimmern. Dazu passend haben zwölf Single-Männer es satt, allein zu sein und wenden sich hilfesuchend an Moderatorin Vera Int-Veen (50).
Alte Bekannte versuchen erneut ihr GlückDabei gibt es auch ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Handelsfachpacker Marco (42, aus Staffel 5), Märchenfreund Maik (48, aus Staffel 6), Schlager-DJ Bernd (47, aus Staffel 3) und Howard-Carpendale-Imitator Mario (43, aus Staffel 4) haben alle ihr Glück noch nicht gefunden. Auf Sendungs-Liebling Ingo (28) müssen die Zuschauer in diesem Jahr allerdings verzichten. Der hat abseits der TV-Kamera endlich eine Freundin gefunden.
Wann genau die Sendung auf RTL laufen wird, steht noch nicht fest. Am Sonntagabend werden die Kandidaten jedenfalls schon mal vorgestellt – und interessierte Bewerberinnen können sich jetzt bewerben. (klm)
Sehen Sie alle «Schwiegertochter gesucht»-Kandidaten oben in unserer Galerie.
Akkubetriebene Nutzfahrzeuge machen vor allem für die «letzte Meile» Sinn. Deshalb bietet Mercedes ab 2019 seine Lieferwagen Vito und Sprinter auch mit E-Antrieb an.
«Unternehmen satteln nur auf E-Mobilität um, wenn sichs auch rechnet», weiss Benjamin Kähler, Projektleiter von eDrive@Vans bei Mercedes. Wenn 2019 die Lieferwagen Vito und Sprinter elektrifiziert werden, ist also noch Überzeugungsarbeit nötig. Deshalb bietet Kähler für Interessenten eine App als Entscheidungshilfe an. Die rechnet gegen, ob sich für Lieferfahrten der Elektro- oder doch eher der konventionelle Verbrenner eignet.
Der Vito unter Strom
Einsetzen sollen eVito und eSprinter vor allem Kurier-, Service- und Paketzustellfirmen, aber auch KMUs wie Sanitär- oder Elektrobetriebe. Doch was bieten beide? BLICK fuhr die Prototypen – und war überrascht. Die im Unterboden verbaute Batterie (41 kWh) beeinträchtigt die Ladekapazität (6,0 bzw. 6,6 m3) des Vito nicht, sorgen aber je nach gewünschter Spitze (von 80 bis 120 km/h wählbar) für 100 bis 150 Kilometer Reichweite. Den eVito gibts in zwei Längen (5,14 und 5,37 m) mit einer Zuladung von 1048 Kilo ab Mitte 2019.
Der Sprinter unter StromWohl erst Ende 2019 folgt der grössere eSprinter als Kastenwagen mit Hochdach, 10,5 m3 Ladevolumen und Akkupaketen mit 41 kWh (Reichweite 115 km, max. Zuladung 1040 kg) oder 55 kWh (150 km, 900 kg). Der eSprinter leistet 84 kW/114 PS und auch bei ihm differiert die Spitze je nach Einsatzzweck von 80 bis 120 km/h.
Preise verrät Mercedes noch nicht. Kleine Orientierungshilfe: der bereits erhältliche und vergleichbare Renault Master Z.E. gibts mit 76 PS, rund 120 km Reichweite und 8 bis 13 m3 Stauraum ab 69'400 Franken.
Wer schon mal das Zuhause von Sponge Bob, Nemo und Arielle sehen wollte, hat auf Koh Tao die besten Möglichkeiten dazu. Die Unterwasserwelt auf der thailändischen Insel ist faszinierend.
Wer in Koh Tao die wahren Sehenswürdigkeiten betrachten möchte, muss abtauchen! Denn die thailändische Insel, die knapp zwei Stunden Fährenfahrt von Koh Samui liegt, ist der Hotspot für alle Unterwasser-Fans und der bekannteste Ort, wenn es um den Erwerb eines Tauchscheins geht. Auf der 21 km² grossen Insel reihen sich über 100 Tauchschulen aneinander.
Wer sich für den Anfängerkurs Open Water entscheidet, übt zunächst im Pool – Maske mit Spucke vor Beschlagen schützen, richtig unter Wasser atmen, tarieren und Ohrendruck ausgleichen. Wer bei drei Metern im Pool kein Problem hat, tuckert mit dem Boot raus aufs Meer und taucht in 18 Metern Tiefe.
Besuch bei der Pedicure erübrigt sich nach dem Tauchen
Für die einen ist das Tauchen wie Yoga – Entspannung pur. Für die anderen sind es 45 Minuten voller Begeisterung und Aufregung. Wer die Fische sonst nur als graue Hauptspeise auf seinem Teller kennt, lernt sie beim Tauchen von der farbigen Seite kennen. Die Falterfische sind knallgelb, die Halsband-Anemonenfische pink und der Engelfisch violett. Die Riffbarsche flitzen in Schwärmen vorbei und der Igelfisch ist als Einzelgänger unterwegs. Menschenscheu sind sie alle nicht. Die winzigen Putzerfische trauen sich besonders nah ran und knabbern gleich die tote Haut an den Füssen weg, womit ein Besuch bei der Pedicure in den Salons auf der Insel erspart bleibt.
Nicht nur die üblichen Fische mit Schwanz und Flossen gilt es zu bestaunen, sondern auch Muränen und Blaupunktrochen. Ein besonderes Highlight sind die bunten Weihnachtsbaumwürmer. Sie ziehen sich ruckartig in die Korallenöffnungen zurück, sobald man die Hand in ihre Richtung ausstreckt, um wenige Sekunden später wieder aufzuspriessen.
Immer Schuhe ausziehenWer nach den Tauchgängen nicht todmüde ins Bett fällt und mit Schlaglöchern versehene Strassen gewöhnt ist, kann die Insel mit dem Roller erkunden. Auf den teils über 45 Grad steilen und kurvigen Wegen gilt eines: Gas geben – ansonsten kommt man nie oben an.
Wer lieber auf seine Füsse vertraut, kann gemütlich durch die belebten Strassen schlendern und sich entweder den Bauch vollschlagen oder shoppen. Dabei gelten zwei Regeln: Vor jedem Laden die Schuhe ausziehen und den Preis verhandeln. An einigen Orten wird sogar mehr Geld für eine höhere Kleidergrösse verlangt. Wer mit einem kleinen Budget reist, geniesst am Abend den atemberaubenden Sonnenuntergang. Denn auch oberhalb des Meeresspiegels ist Koh Tao ein Volltreffer.
BERN - In Zürich artete eine Billettkontrolle in einem VBZ-Bus aus. Es flogen die Fäuste. Ein VBZ-Kontrolleur sitzt dafür in U-Haft. Wie laufen die Kontrollen in anderen Städten ab?
Schwarzfahrer Samir* (20) gerät am letzten Sonntag auf einer Buslinie der Verkehrsbetriebe der Stadt Zürich (VBZ) in eine Billettkontrolle. Die Situation eskaliert, nachdem Samir die fünf VBZ-Kontrolleure beleidigt. Es fliegen die Fäuste. Ein VBZ-Kontrolleur (45) sitzt mittlerweile in U-Haft. Er soll dem Schwarzfahrer gegen den Kopf getreten haben (BLICK berichtete).
In Zürich sind normalerweise Teams von drei bis fünf Kontrolleuren unterwegs. Bei Schwerpunktkontrollen mit vorheriger Ansage im Fahrzeug braucht es 10 bis 20 Kontrolleure.
Die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) setzen mindestens zwei Kontrolleure ein. Bei Grosskontrollen sind es bis zu 16. «Das Ziel ist es, dass innerhalb von 90 Sekunden alle Fahrgäste inklusive Zu- und Aussteiger kontrolliert werden können», sagt BVB-Sprecher Benjamin Schmid.
In Bern dauern Grosskontrollen zu langIn Bern gibt es keine Grosskontrollen mehr. «Sie wurden mit der Einführung des Swisspass abgeschafft», sagt Bernmobil-Sprecher Rolf Meyer. «Es war nicht mehr möglich, das Fahrzeug innert nützlicher Zeit zu kontrollieren.»
Bernmobil schickt Dreier-Teams auf die Piste. Seit zwei Jahren sind darunter auch speziell ausgebildete «Gspürschmi»-Kontrolleure, die Knigge-Regeln durchsetzen sollen. 2017 wurden 15 Bernmobil-Mitarbeiter bei Übergriffen leicht verletzt.
Schulung in DeeskalationBei allen ÖV-Betrieben werden die Kontrolleure in Deeskalation geschult. «Wir beobachten grundsätzlich eine Zunahme von verbaler Gewalt», sagt der Basler Verkehrs-Betriebe-Sprecher Schmid.
In Bern gilt: Ein Fahrgast wird nicht berührt. «Notwehr ist aber immer zulässig», so Bernmobil-Sprecher Meyer.
Bei den Genfer Transportbetrieben (TPG) kommen bei Grosskontrollen neben Teams mit 12 bis 18 Kontrolleuren auch Bahnpolizisten zum Einsatz. Täglich sind acht Teams mit je drei oder vier Kontrolleuren unterwegs.
2017 wurde ein TPG-Kontrolleur von einem flüchtenden Passagier verletzt. Auch in Genf setzt man auf Deeskalation. «Unsere Kontrolleure sind instruiert, bei einer Konfliktsituation jemanden lieber laufen zu lassen, als angegriffen zu werden», sagt TPG-Sprecher François Mutter. «Ihre eigene Unversehrtheit steht an erster Stelle.»
*Name geändert
Die Rechtskommission des Nationalrats will, dass auch Schwule und Lesben «richtig» heiraten können.
Die Rechtskommission des Nationalrats hat heute die Weichen gestellt für die Ehe für alle. Sie hat sich mit 14 zu 11 Stimmen dafür ausgesprochen, die Ehe auch für Schwule und Lesben zu öffnen.
Allerdings nur in Etappen: Sie will nämlich nicht die Verfassung ändern, sondern die Öffnung der Ehe auf Gesetzesstufe angehen.
Kleine Schritte, dafür schnellerDie Kommission sei zum Schluss gekommen, dass die Vorteile einer etappenweisen Umsetzung der Ehe für alle gegenüber einer Gesamtrevision überwiegen, teilt sie mit. Vor allem, weil es schneller geht – und heiratswillige Schwule und Lesben nicht noch länger warten müssen.
Ausserdem möchte sie vermeiden, dass der Widerstand gegen einzelne heikle Bereiche – wie der Zugang zur Fortpflanzungsmedizin – die ganze Vorlage zum Scheitern bringt.
Auch Adoption in der KernvorlageDie Kommission hat die Verwaltung beauftragt, bis im Februar 2019 zuhanden der Kommission eine «Kernvorlage» auszuarbeiten. Diese soll die Heirat ermöglichen, auch die erleichterte Einbürgerung und den Zugang zu Adoption. (sf)
Ist der Lottoabend im Kirchgemeindesaal bald Geschichte? Das jedenfalls befürchten Zentralschweizer Regierungen. Sie fordern vom Bund deshalb, die Regeln zugunsten der Dorfvereine abzuändern.
Zentralschweizer Regierungen wehren sich gegen neue Regeln des Bundes für Lottomatches. Denn sie befürchten, dass Fussballclubs und Turnvereine im Saal der Dorfbeiz ihre Kasse bald nicht mehr mit dem alljährlichen Lottoabend aufbessern können.
Regierungsräte schlagen höhere Limite vorDenn der Bund will die Bruttoeinnahmen bei den Lottospielen auf 25'000 Franken beschränken. Das aber sei eine Summe, die die meisten Vereine heute bereits übertreffen, schreibt die «Luzerner Zeitung».
Die Obwaldner Finanzdirektorin Maya Büchi-Kaiser (FDP) und der Luzerner Justiz- und Sicherheitsdirektor Paul Winiker (SVP) schlagen dem Bund deshalb eine höhere Limite von 50'000 Franken vor.
Grosszügiger beim PokerDie vom Bund ins Spiel gebrachte Regeländerung ist eine Folge des neuen Geldspielgesetzes, dem das Volk am 10. Juni mit grosser Mehrheit zugestimmt hatte. Dieses soll aber eigentlich die Spielfreude nicht schmälern. Im Gegenteil: Es ermöglicht neu kleine Pokerturniere ausserhalb von Casinos. (pt)
LOCARNO - TI - Anastacia ist offenbar nicht abergläubisch: Sie eröffnet am Freitag, dem 13. Juli das Festival Moon&Stars auf der Piazza Grande in Locarno. Bis 21. Juli gastieren 19 Formationen. Dank Extrazügen der SBB in die Deutschschweiz kann man sich das Hotel sparen.
Headliner in Locarno sind unter anderen James Blunt am 15. Juli, Rita Ora am 17. und Gianna Nannini am Abschlussabend. Aus Deutschland reisen Die Fantastischen Vier (14. Juli), Sarah Connor (18.), Milky Chance (19.), Adel Tawil (20.) und die Scorpions (21.) an. Rein schweizerisch ist der 16. Juli mit Baschi, Hecht und Pegasus. Bligg ist am 14. «Aufwärmer» für die Fanta 4.
Das Moon&Stars, das sich selber «das schönste Festival der Schweiz» nennt, verzeichnet pro Abend jeweils etwa 7000 Eintritte. Seit letztem Jahr gibt es als Zusatzangebot die Food&Music Street mit 25 Food Trucks, 12 Bars und der Nebenbühne Piazza Piccola mit 45 Live Acts und - dieses Jahr unverzichtbar - Public Viewing. Sowohl das Kleine Finale am 14. Juli als auch das Grosse Finale am 15. liegen zeitlich so, dass man die Hauptacts auf der Piazza Grande nicht verpasst.
https://moonandstars.ch
Die Ehe soll für homosexuelle Paare geöffnet werden, inklusive Zugang zur Adoption. Die Fortpflanzungsmedizin soll diesen Paaren dagegen vorerst verwehrt bleiben. Das schlägt die Rechtskommission des Nationalrates vor.
Die Kommission hat die Weichen gestellt für die Umsetzung der parlamentarischen Initiative «Ehe für alle» der Grünliberalen. Sie sprach sich mit 14 zu 11 Stimmen dafür aus, die Revision nicht in einer, sondern in zwei oder mehr Etappen anzugehen, wie die Parlamentsdienste am Freitag mitteilten.
Damit könne die Öffnung der Ehe rascher erfolgen und in Kraft treten, argumentiert sie. Auch könne vermieden werden, dass einzelne heikle Bereiche wie die Hinterlassenenrenten und der Zugang zur Fortpflanzungsmedizin die ganze Vorlage zum Scheitern brächten.
Deshalb sollen in einem ersten Schritt nur die wesentlichen Elemente zur Öffnung der Ehe im Zivilrecht geregelt werden, inklusive Bürgerrecht und Zugang zur Adoption. Die Kommission hat die Verwaltung beauftragt, bis im Februar 2019 eine solche Kernvorlage auszuarbeiten. Sie stützt sich dabei auf eine Auslegeordnung des Bundesamts für Justiz (BJ).
Die Kommission hat auch den Grundsatzentscheid getroffen, auf eine Verfassungsänderung zu verzichten und die Umsetzung auf Gesetzesstufe anzugehen. In der Lehre wird kontrovers diskutiert, ob eine Verfassungsänderung nötig ist oder nicht.
Das BJ stellt sich in seinem Bericht zuhanden der Kommission auf den Standpunkt, dass eine Gesetzesänderung ohne Verfassungsänderung möglich ist. Dadurch werde aber nicht ausgeschlossen, dass aus politischen Gründen der Weg einer Verfassungsänderung beschritten werde, hält es fest. Eine Gesetzesrevision unterliegt dem fakultativen Referendum, eine Verfassungsänderung müsste Volk und Ständen obligatorisch zur Abstimmung unterbreitet werden.
Zu den Vor- und Nachteilen eines schrittweisen Vorgehens schreibt das BJ, eine vollständige Revision mit Berücksichtigung aller betroffenen Rechtsgebiete würde viel Zeit in Anspruch nehmen und wäre mit Unsicherheiten verbunden.
Bei einer Umsetzung in zwei oder mehr Etappen könnte die Öffnung der Ehe rascher erfolgen. Allerdings wäre die Rechtsordnung für eine gewisse Übergangszeit nicht mehr in sich konsistent, gibt das BJ zu bedenken. Zudem könnten weitere Schritte lange dauern, weil weniger Druck bestünde.
Heute steht die Ehe in der Schweiz nur heterosexuellen Paaren offen. Für gleichgeschlechtliche Paare besteht die Möglichkeit der eingetragenen Partnerschaft. Diese ist aber nicht mit denselben Rechten und Pflichten verbunden. Unterschiede gibt es beispielsweise bei den Einbürgerungsvoraussetzungen für Ehegatten beziehungsweise eingetragene Partner.
Zudem besteht in eingetragenen Partnerschaften kein Recht auf die gemeinschaftliche Adoption von Kindern. Künftig würden für alle dieselben Adoptionsbestimmungen gelten. Das BJ hält fest, dass die Möglichkeit der gemeinschaftlichen Adoption in sämtlichen Ländern bestehe, in denen die Ehe für alle Paare geöffnet worden sei.
Der Zugang zu Fortpflanzungsverfahren muss dagegen laut dem BJ näher geprüft werden. Gemäss vorherrschender Lehrmeinung beruhe der Ausschluss gleichgeschlechtlicher Paare von Fortpflanzungsverfahren direkt auf der Bundesverfassung, heisst es im Bericht.
Der Grund sei, dass der verfassungsrechtliche Begriff der Unfruchtbarkeit nur auf heterosexuelle Paare anwendbar sein könne. Damit würde der Zugang zur Fortpflanzungsmedizin für gleichgeschlechtliche Ehepaare in jedem Fall eine Verfassungsänderung bedingen.
Die Operation Libero, die in den letzten Tagen mit Blick auf den Kommissionsentscheid auf das Thema aufmerksam machte, zeigte sich am Freitag erfreut über den Entscheid der Kommission. «Nun ist die Verwaltung und dann wieder das Parlament gefordert, wir hoffen, da geht es nun schneller», schrieb sie in einer Mitteilung.
ZÜRICH - Seit 2009 berichtete das Magazin «Vivai» über Themen wie Wellness, Natur und Nachhaltigkeit. Damit ist am 1. Oktober Schluss. Das Heft fällt den Sparplänen von Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen zum Opfer.
Jetzt kommen die Sparmassnahmen des Projektes «Fast Forward» des Migros-Genossenschaftsbundes (MGB) auch beim Kunden an. Der orange Riese, der nicht müde wird zu betonen, wie sehr ihm das Thema Nachhaltigkeit am Herzen liegt, zieht ausgerechnet seinem Wohlfühl- und Nachhaltigkeitsmagazin «Vivai» den Stecker.
«Vivai» erschien seit 2009 sechsmal pro Jahr auf Deutsch, Französisch und Italienisch und wurde auch dem «Migros-Magazin» beigelegt. Offenbar soll es auch zu einem Stellenabbau kommen, wie das Branchenportal «persoenlich.com» berichtet.
Über eine Million LeserWie viele Jobs verloren gehen, behält die Migros für sich. Die Redaktion werde aber bestehen bleiben. Sie soll in die neu geschaffene Kommunikationsdirektion des MBG integriert werden. 2016 hatte es noch über eine Million Leser und wurde in einer Auflage von fast 250’000 Exemplaren gedruckt.
Am 1. Oktober soll die letzte Ausgabe von «Vivai» herauskommen. Die Migros verspricht, die Themen Wellness und Nachhaltigkeit künftig im «Migros-Magazin» zu berücksichtigen. (pbe)
Wenn sie tanzt, vergisst sie die Welt um sich, fühlt sich voll und ganz in ihrem Element. Das habe mit dem Tänzer überhaupt nichts zu tun, sagt sie. Böse Stimmen sehen das anders.
Was die schöne Schlagersängerin Linda Fäh (30) macht, das tut sie mit Herzblut und vollem Körpereinsatz. So ist es nicht verwunderlich, dass sie im April die SRF-Tanzshow «Darf ich bitten» auf den zweiten Platz kam.
Drei Monate lang trainierte sie dafür mit ihrem Coach Hendrik, kam ihm in der Zeit sehr nahe. «Das gehört einfach dazu. Mit Emotionen ihm gegenüber hatte dies nichts zu tun. Nur mit meinem Anspruch an Professionalität und meinen Gefühlen, die ich in die Tänze reinsteckte», sagt die Ostschweizerin.
«Da läuft doch was zwischen Linda und ihm»Im Finale wirkte die Szenerie zwischen ihr und ihrem Tänzer Luca noch viel intimer. Am Schluss kullerten bei ihr sogar die Tränchen. «Ich habe mich in eine Geschichte hineingefühlt, die für mich sehr intensiv war und die nichts dem Tänzer tun hatte», sagt sie.
Und wie reagierte ihr Gatte Marco Dätwyler (34) auf diese intimen Szenen? Denn im Netz kursierten bereits Gerüchte wie: «Da läuft doch was zwischen Linda und ihm» oder «Pass auf, sonst ist sie weg». Sobald es von ihr ein Bild mit einem Tänzer gebe, würden diese leider wieder kommen.
Heute steht sie am Open Air Wildhaus auf der BühneZu einem Beziehungskonflikt sei es zum Glück nie gekommen. «Marco weiss, wie sehr ich ihn liebe und dass ich ihm treu bin. Ich lebe beruflich meine grösste Leidenschaft aus. Er unterstützt mich komplett in allem, was ich tue, auch wenn ich beim Tanzen engen Kontakt mit anderen Hetero-Männern habe.» Das Paar feierte vor ein paar Tagen den ersten Hochzeitstag romantisch in Venedig, woran sie ihre mehr als 15'000 Follower auf Instagram teilhaben liess.
Heute gehts für Linda Fäh singend weiter. Sie steht beim Open Air Wildhaus auf der Bühne, auch da mit vier gut aussehenden Tänzern. Und am Sonntag tritt sie schon zum fünften Mal bei der ARD-Sendung «Immer wieder sonntags» auf. Eine Show mit doppelter Schweizer Blondinenpower. Auch Schlagersängerin Cristina Maria Sieber (26) tritt auf und feiert ihr grosses Bühnendebüt.
Palmen, schöne Autos und prächtige Villen – das ist Beverly Hills in Kalifornien. Wir nehmen Sie im 360-Grad-Video mit auf eine Fahrt im Aston Martin durch die Stadt des amerikanischen Traums.
Mit der Gratis-App «BlickVR» für iPhone und Android erleben Sie Videos, als wären Sie live dabei. Spezielle Videoaufnahmen mit mehreren Kameras machen das möglich. Auf dem Smartphone sehen Sie das Video dann in spektakulärer 360-Grad-Perspektive. Mit einem Fingerwisch können sie ganz einfach rundherum umschauen.
Bis in die 60. Minute hätte das Spiel in beide Richtungen kippen können. Bis sich Uruguay-Goalie Muslera einen Mega-Bock leistet. Und so sein Team um die Halbfinal-Teilnahme bringt.
Das Spiel:
Seit 2010 ist Fernando Muslera die Nummer eins im Kasten von Uruguay. Über 100 Länderspiele hat er bereits absolviert für sein Land, doch diese Partie heute wird dem Keeper wohl für ewig in Erinnerung bleiben. Ein eigentlich harmloser Griezmann-Schuss lässt der 32-Jährige nämlich kurz nach der Pause durch seine Hände flutschen. Es ist die Vorentscheidung in einer Partie, die bis dahin noch in beide Richtungen hätte kippen können. Der Mega-Bock von Muslera besiegelt die Uru-Niederlage. Bitter für die Südamerikaner, die Franzosen dagegen schielen weiterhin auf den ersten WM-Titel seit 1998.
Das Tor:
0:1 | 40. Min | Betancur foult Tolisso. Die Folge? Griezmann zirkelt den fälligen Freistoss perfekt auf den Kopf von Varane, der herrlich mit dem Kopf einnetzt! Erstmals an dieser WM liegen die Uruguayer also im Rückstand.
0:2 | 61. Min | Griezmann zieht einfach mal ab, allerdings weder besonders platziert noch mit Härte. Und was macht Muslera? Der legt sich die Kugel ins eigene Netz! Wie bitter für die Urus!
Das gab zu reden:
Eine Szene in der 17. Minute. Die Kamera zeigt im Grossformat Frankreich-Torhüter Hugo Lloris. Just in diesem Moment fliegt ihm eine riesige Libelle direkt in den Mund! Die Szene wird in den Sozialen Medien sicher noch für den einen oder anderen Lacher sorgen.
Der Beste:
Rapahel Varane. Hinten macht der Franzose dicht, vorne trifft er per Kopf. Was will man mehr von einem Verteidiger?
Der Schlechteste:
Fernando Muslera. WM-Viertelfinal. Sein Team liegt nur mit 0:1 hinten. Und dann leistet sich der Uru-Keeper so einen Mega-Bock. Bitter.
So gehts weiter für Frankreich:
Im Halbfinal erwartet uns gleich der nächste WM-Kracher! Die Franzosen treffen dort entweder auf Belgien oder Brasilien. Mehr wissen wir nach dem zweiten Viertelfinal des Tages heute Abend.
Die Henley Royal Regatta ist ein legendäres Rennen. Erstmals dabei ist unsere Weltmeisterin Jeannine Gmelin.
Traditionen werden in England gepflegt. Das ist derzeit besonders gut in Wimbledon sichtbar. Doch das Tennis-Turnier ist nichts im Vergleich zur Henley Royal Regatta! Der Ruderwettbewerb 50 km östlich von London trieft vor Tradition. Erstmals ausgetragen wurde er 1839. Zum Vergleich: In Wimbledon spielt man seit 1877.
Auf der Themse erstmals dabei ist Skiff-Weltmeisterin Jeannine Gmelin. Sie ist beeindruckt: «So etwas habe ich noch nie erlebt. Hier gibt es nicht nur Kleidervorschriften für die Athleten, sondern auch für die Zuschauer», so die Zürcherin aus Uster. Tatsächlich ist der Dresscode für Ruder-Fans äusserst strikt. Männer müssen Krawatte oder Fliege tragen, Jeans und Shorts sind nicht erlaubt. Letzteres gilt auch für Frauen, für die Hosen sowieso tabu sind. Der Saum ihrer Röcke muss ausserdem unter Kniehöhe liegen.
Gmelin ist darauf vorbereitet. «Ich habe ein schönes Kleid mitgenommen. Und ich habe einen Hut dabei», sagt sie. Schliesslich wird eine angemessene Kopfbedeckung empfohlen.
Die Queen als Schirmherrin
In erster Linie ist Gmelin aber zum Rudern da. Sie freut sich auf das neue Umfeld und den seltenen Wettkampfmodus. «Hier rudert man im K.-o.-Modus, immer im Eins-gegen-eins. Und die Strecke ist nicht 2000, sondern 2112 Meter lang.»
Die kleinen aber feinen Unterschiede eben. Zu den Favoritinnen zählt Gmelin, die sich auf die EM in Glasgow (ab 1. August) und die WM im bulgarischen Plowdiw (ab 9. September) vorbereitet, aber auch so. Nur allzu gerne würde sie ihr Kleid bei der Siegerehrung präsentieren.
Ob ihr dann sogar Queen Elisabeth II gratulieren wird? Immerhin ist sie Schirmherrin der Regatta. Gmelin: «Es wäre eine riesige Ehre. Denn hier hat der Rudersport eine enorme Tradition, und diese Regatta ist dabei die Kirsche auf der Torte.»
Die verbliebenen Länder im Atomabkommen mit dem Iran haben zahlreiche wirtschaftliche Massnahmen vereinbart, um den Deal am Leben zu halten.
Unter dem Vorsitz der EU-Aussenbeauftragten Federica Mogherini diskutierten Aussenminister und wichtige Diplomaten aus Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, China, Russland und dem Iran bei einem Treffen in Wien über die Zukunft des Atomabkommens mit dem Iran. Wie aus einer Abschlusserklärung am Freitag hervorgeht, sollen zahlreiche wirtschaftliche Massnahmen den Deal retten. Dazu gehören unter anderem der funktionierende Zahlungsverkehr sowie der Export von Öl und Gas.
Die fünf Staaten handelten 2015 gemeinsam mit den USA und dem Iran das Abkommen aus. Die Vereinbarung sieht vor, dass der Iran sein Atomprogramm massiv zurückfährt und streng überwachen lässt. So soll die Islamische Republik am Bau einer Atomwaffe gehindert werden. Im Gegenzug wurde Teheran der Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen versprochen.
«Schritt vorwärts»Seit US-Präsident Donald Trump Anfang Mai aus der Vereinbarung ausgestiegen ist und neue US-Sanktionen gegen den Iran angekündigt hat, steht der Atomdeal auf der Kippe. Der Iran hatte zuletzt betont, dass er nur dann an dem Abkommen festhalten will, wenn er wirtschaftlich davon profitiert.
Nach dem Treffen am Freitag zeigte sich die iranische Seite aber zuversichtlich. «Das Treffen war ein Schritt vorwärts», sagte Irans Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif. Nun müsste aber auch eine schnelle Umsetzung bis zum 6. August folgen - denn dann treten die ersten US-Sanktionen gegen den Iran in Kraft.
Irans Präsident Hassan Ruhani hatte am Donnerstag die bereits vor dem Treffen in Wien bekanntgewordenen Vorschläge der drei EU-Staaten Deutschland, Frankreich und Grossbritannien als «enttäuschend» kritisiert.
In iranischen Delegationskreisen hiess es nach der Zusammenkunft am Freitag, dass eigene Experten bis Montag in Wien die Details des Angebots der drei europäischen Länder überprüfen wollen. Eine Entscheidung solle dann aber erst in Teheran getroffen werden.
«Wirtschaftliche Vorteile durch dieses Abkommen»«Wir wollen dem Iran heute deutlich machen, dass er nach wie vor wirtschaftliche Vorteile durch dieses Abkommen hat», sagte Deutschlands Aussenminister Heiko Maas (SPD) am Freitag vor dem Treffen. Eine Zukunft des Abkommens sei wichtig für die europäische Sicherheit, erklärte Maas.
Maas erklärte, dass mit der Anti-Blocking-Verordnung zum Schutz europäischer Unternehmen, die im Iran tätig sind, und der Ausweitung des Mandats für die europäische Investitionsbank bereits erste Schritte umgesetzt wurden. Mit den beiden Massnahmen soll verhindert werden, dass sich europäische Unternehmen aus dem Iran zurückziehen.
«Wir suchen jetzt nach Möglichkeiten, den Zahlungsverkehr für den Iran offenzuhalten, so dass auch der Iran keine Veranlassung sieht, sich aus diesem Abkommen zurückzuziehen.» In der Abschlusserklärung von Freitag finden sich zudem Zusagen zu Transportwesen und Förderung von Investitionen im Iran.
Ruhani braucht ein gutes VerhandlungsergebnisFür Ruhani und seine Regierung ist ein gutes Verhandlungsergebnis zwingend notwendig, um die Lage im eigenen Land zu beruhigen. Das Atomabkommen war ein grosser Erfolg für die Ruhani-Regierung - ein Ende der Vereinbarung dürfte nach Ansicht von Beobachtern in der Teheran das Ende seiner Präsidentschaft bedeuten. Vor allem wirtschaftlich steckt der Iran gerade in einer tiefen Krise. (SDA)
Die Unternehmenssteuerreform soll einen sozialen Ausgleich enthalten. Wie dieser aussieht, ist aber höchst umstritten. Immer mehr Vorschläge kommen auf den Tisch.
Damit die nächste Unternehmens-Steuerreform mehr Zustimmung an der Urne erhält als die letzte, die haushoch abgelehnt wurde, soll die Reform einen sozialen Ausgleich enthalten. Der Ständerat will, dass die AHV mehr Geld bekommt – vor allem durch höhere Lohnbeiträge. Bezahlen müssten die Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
Dass dieser Kuhhandel es im Nationalrat schwer haben dürfte, war zu erwarten. Und tatsächlich kommen immer mehr Änderungswünsche an den Tag.
Bund soll AHV-Sanierung zahlenDie Sozialkommission des Nationalrats (SGK) will statt Arbeitgeber und Arbeitnehmer den Bund zur Kasse bitten. In einem Mitbericht an die zuständige Wirtschaftskommission schlägt sie vor, dass die Bundeskasse einen höheren Anteil an die AHV leistet.
Heute sind es 19,55 Prozent. Zwischen 2020 und 2030 sollen es zunächst 21,5 Prozent und schliesslich 20,5 Prozent sein. Zudem soll das ganze Mehrwertsteuer-Demografieprozent der AHV zukommen. Heute gehen 17 Prozent dieser Einnahmen an den Bund.
Nach Angaben der Parlamentsdienste vom Freitag stimmte die SGK dem Konzept knapp mit 13 zu 12 Stimmen zu. Die Mehrheit ist der Meinung, dass die Ausgleichsmassnahmen aus der Bundeskasse finanziert werden sollen, da diese von der Unternehmenssteuerreform profitiert.
Frauenrentenalter 65 soll in den SteuerdealMit dem Vorschlag kämen über zwei Milliarden Franken für die AHV zusammen – ungefähr der gleiche Betrag, den auch der Ständerat vorsieht.
Ein Pfand will die Sozialkommission nicht aus der Hand geben: Sie schlägt vor, das Frauenrentenalter, das eigentlich Teil der laufenden Rentenreform ist, im Rahmen der Steuervorlage zu erhöhen.
Hintergrund: Bürgerliche Parteien und Wirtschaftsverbände befürchten, dass die Erhöhung des Frauenrentenalters auf die lange Bank geschoben wird, wenn die AHV für einige Jahre finanziell stabilisiert wird.
Der Bundesrat hält in seinen Vorschlägen zur Reform der Altersvorsorge zwar am Frauenrentenalter 65 fest. Für Linke und Gewerkschaften jedoch ist das Thema vom Tisch.
Starke Minderheit für den KuhhandelEine starke Minderheit will sich an den Beschlüssen des Ständerats orientieren. Sie befürchtet insbesondere, dass die Erhöhung des Frauenrentenalters die Steuervorlage gefährden könnte.
Diese ist nötig, weil die kantonalen Steuerprivilegien für internationale Unternehmen abgeschafft werden müssen. Die befürchtete Abwanderung will der Bundesrat mit neuen Vergünstigungen verhindern. Die Kantone senken die Gewinnsteuern für alle Unternehmen. (sda/sf)
Die Waadtländer Kantonsregierung will den Einsatz des Unkrautvertilgungsmittels Glyphosat auf seinem Territorium reduzieren. Bis 2022 sollen alle staatlichen Wein-, Obst- und Agrar-Betriebe auf das umstrittene Herbizid verzichten.
Die EU-Staaten hatten Ende November 2017 nach langem Streit beschlossen, die Zulassung von Glyphosat um fünf Jahre zu verlängern. Darauf hin hatte es massive Proteste gegeben.
Denn die Internationale Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation WHO hatte den unter dem Marktnamen Roundup bekannten Unkrautvernichter im März 2015 als «wahrscheinlich krebserregend» für den Menschen eingestuft. Der Wirkstoff war in den 1970er-Jahren von Monsanto auf den Markt gebracht worden und wird als Breitbandherbizid in der Landwirtschaft, im Gartenbau, der Industrie und Privathaushalten eingesetzt.
Eine Studie des Bundes vom Mai 2018 hatte aufgezeigt, dass in der Schweiz 40 Prozent der Lebensmittel messbare Spuren von Glyphosat enthielten. Die gemessenen Konzentrationen lagen aber allesamt unter den zugelassenen Werten.
Der Bundesrat war deshalb zum Schluss gekommen, dass aus gesundheitlicher Sicht kein Handlungsbedarf bestehe. Er teilte damit die Einschätzung der EU und sprach sich gegen ein Verbot von Glyphosat aus.
Die Waadtländer Regierung gibt sich vorsichtiger. Sie will dem Kantonsparlament einen Aktionsplan unterbreiten und an der Fachhochschule für Obst- und Weinbau sowie auf staatlichen Agrarflächen Pilotversuche durchführen, um nach Alternativen zum Einsatz von Glyphosat zu suchen.
Der Kanton Waadt wolle seine Verantwortung gegenüber der Umwelt und der Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger wahrnehmen, sagte FDP-Regierungsrätin Jacqueline de Quattro.
Im Kanton Waadt habe man 2017 in mehreren Flüssen das Wasser analysiert und dabei festgestellt, dass 30 Prozent der Proben die zulässigen Glyphosat-Konzentrationen überschritten hätten.
ZÜRICH - Wer schon immer eine Ferienwohnung im Wallis wollte, der hat gerade gute Karten und die Aussicht auf ein Schnäppchen. In Crans-Montana etwa steht jede zehnte Ferienimmobilie zum Verkauf.
Nach Annahme der Zweitwohnungs-Initiative am 11. März 2012 dachte man, dass die Preise für Ferienwohnungen und Ferienhäuser steigen würden. Doch das Gegenteil ist der Fall, wie die «NZZ» am Beispiel des Kantons Wallis aufzeigt.
Obwohl viele Tourismusorte ihre Quoten ausgeschöpft haben und keine neuen Zweitwohnungen mehr bauen dürfen – das Angebot also knapp bleibt – gehen die Preise nicht durch die Decke. Im Gegenteil: Ferienobjekte im Wallis werden billiger.
Auf Teufel komm raus gebautErst dachte man, dass dem so sei, weil alle noch auf Teufel komm raus die letzten möglichen Immobilien bauen würden und deshalb ein Überangebot entstehe. Doch die Preise sinken laut der «NZZ» auch jetzt noch, wo kaum mehr neue Wohnungen oder Häuser auf den Markt kommen.
Als Gründe führen Experten den starken Franken und die schwächelnde Konjunktur in Europa an. Zudem haben Reiche nach Einführung des automatischen Informationsaustausches keinen Grund mehr, ihr Geld in Immobilien in der Schweiz zu (ver)stecken.
Weiter wollen immer weniger Kinder von Ferienhausbesitzern ihren Urlaub Jahr für Jahr am gleichen Ort verbringen. Sie haben ein anderes Reiseverhalten als noch ihre Eltern, wollen die Welt entdecken, nicht nur das Wallis.
Jedes zehnte Objekt steht zum VerkaufIn Crans-Montana VS etwa stehen 1000 bis 1500 Objekte zum Verkauf, was jeder zehnten Ferienimmobilie entspricht. Bei der Gemeinde ist man besorgt und will wieder vermehrt Hotels bauen, um Leben ins Dorf zu bringen. Mehrere Hotels im gehobenen Segment sind projektiert.
Noch prekärer präsentiert sich die Situation in kleineren Gemeinden wie etwa Evolène VS. Die Gemeindepräsidentin befürchtet, dass ein Teil der 1700 Einwohner ins Tal abwandert. Der Grund: Gerade Junge finden schlicht keinen Job mehr, weil die Baubranche nur noch wenige Aufträge hat. (pbe)