New York – Der Mitschöpfer der Comic-Charaktere «Spider-Man» und «Doctor Strange», Steve Ditko, ist tot. Der 90-Jährige sei Ende Juni in seiner Wohnung in Manhattan gefunden worden, gab die New Yorker Polizei am Freitag bekannt.
Ditko erschuf in den 1960er Jahren an der Seite von Comic-Legende Stan Lee die Welt des Peter Parker und dessen Alter Egos Spider-Man. Kurz darauf folgten die Geschichten um den Chirurgen und übersinnlichen Superhelden Doctor Strange.
Einem jüngeren Publikum sind beide Charaktere der Marvel Comics durch Blockbusterfilme bekannt. In späteren Jahren kreierte Ditko «Squirrel Girl», zu Deutsch Eichhörnchen-Mädchen.
Der US-Kurznachrichtendienst Twitter hat einem Medienbericht zufolge in den letzten zwei Monaten mehr als 70 Million Benutzerkonten gesperrt.
Twitter hat den «Fake-News» den Kampf angesagt: Pro Tag sperrt der Kurznachrichtendienst über eine Million Konten. Mit dem Schritt wolle das Unternehmen die Verbreitung von Falschinfos reduzieren, berichtet die «Washington Post».
Behörden und Abgeordnete hatten Twitter und andere soziale Netzwerke wie Facebook ermahnt, dahingehend mehr zu unternehmen. Die Konzerne löschten bereits Benutzerkonten, installierten Updates und prüften Inhalte.
Dem Medienbericht zufolge sperrte Twitter mehr als 70 Millionen Benutzerkonten im Mai und Juni. Anfang Juli habe sich dieser Trend fortgesetzt. (SDA)
Nach dem tödlichen Schuss auf einen 22-Jährigen hat es in der westfranzösischen Stadt Nantes die vierte Nacht in Folge Ausschreitungen gegeben. Mit Brandsätzen bewaffnete Jugendliche lieferten sich am Samstag Auseinandersetzungen mit der Polizei, wie diese mitteilte.
Wieder Unruhen in Nantes, Frankreich: Sieben Autos und mehrere Abfalleimer brannten in der Nacht auf Samstag. Auch an einem Haus mit Sozialwohnungen wurde Feuer gelegt. Die Unruhen betrafen mehrere Stadtteile von Nantes. Die Polizei ging mit Tränengas gegen die Randalierer vor. Die Polizisten wurden von Einheiten der Spezialtruppe CRS unterstützt, die auch die Feuerwehr begleiteten.
Bereits in den vergangenen drei Nächten hatte es in verschiedenen Vierteln von Nantes schwere Krawalle gegeben. Auslöser war der tödliche Polizeischuss auf einen 22-Jährigen bei einer Verkehrskontrolle am Dienstagabend.
Polizist machte FalschangabenAm Freitag hatte der verantwortliche Polizist Falschangaben eingeräumt. Sein Anwalt sagte, der Beamte habe anders als bisher dargestellt nicht in Notwehr gehandelt. Bei dem Schuss habe es sich um einen «Unfall» gehandelt.
Am Abend ordnete ein Untersuchungsrichter die Eröffnung eines Ermittlungsverfahrens gegen den Polizisten an. Der Verdacht laute auf «mutwillige Gewalt» mit Todesfolge. Der Polizist wurde zudem unter gerichtliche Aufsicht gestellt. Wegen Zweifeln an der Darstellung des Schützen ist dieser bereits seit Donnerstag in Polizeigewahrsam. (SDA)
New York – Popsänger Elvis Costello muss wegen einer Krebserkrankung seine Europa-Tour abbrechen. Er habe die Diagnose erst vor sechs Wochen erfahren, teilte der 63-jährige Brite am Freitag auf seiner Internetseite mit.
Sein Arzt habe ihm in dem Telefonat im Scherz empfohlen, mit dem Lottospielen anzufangen, berichtete Costello. «Er hatte selten, wenn überhaupt, einen so kleinen, aber sehr aggressiven bösartigen Tumor gesehen». Costello verriet nicht, an welcher Krebsart er leidet. Der Tumor habe aber mit einer einzigen Operation entfernt werden können.
Costello muss nun eine drei- bis vierwöchige Pause einlegen. Er habe sich daher entschlossen, lieber seine Fans zu enttäuschen, als schlechte Konzerte zu geben, die letztendlich auch ein Risiko für seine Gesundheit sein könnten, erklärte der Musiker, und sagte sechs noch geplante Konzerte seiner Europa-Tournee ab.
Costello kündigte aber ein neues Album an. Er habe zusammen mit seiner Band, den Imposters, eine «grossartige» Platte aufgenommen, die voraussichtlich im Oktober erscheinen werde. Costello hatte zuletzt 2013 das Album «Wise Up Ghost» veröffentlicht, das er zusammen mit der Hip-Hop-Band The Roots aufnahm.
Die Zahl der Hitzetoten im Osten Kanadas ist auf mehr als 50 gestiegen. In der vergangenen Woche sind mindestens 54 Menschen ums Leben gekommen.
Eine Hitzwelle hat den Osten Kanadas fest im Griff: Allein 28 Tote gab es im Grossraum Montréal. Dies teilten die Behörden am Freitag mit. In Québec und in der Nachbarprovinz Ontario herrschen seit einer Woche Extrem-Temperaturen. Nach Angaben des kanadischen Wetterdienstes hatten die Temperaturen in der Region in den vergangenen Tagen die 34-Grad-Marke geknackt. Angesichts der hohen Luftfeuchtigkeit fühle es sich aber eher wie 40 Grad Celsius an. Ab Samstag sollen die Temperaturen aber wieder zurückgehen.
In Ontario gab es bisher keine Hitzetoten. Im Jahr 2010 waren bei einer Hitzewelle in der Gegend von Montréal rund hundert Menschen ums Leben gekommen.
SINGEN (D) - In der deutschen Stadt Singen an der Grenze zu Schaffhausen ist in der Nacht auf Samstag eine Abfallsortieranlage in Brand geraten. Die Behörden warnten die Anwohner in den umliegenden Gemeinden wegen Rauchs und Gestank. Eine nahe gelegene Disco wurde geräumt.
Am Freitagabend ist in Singen (D), nahe an der Schweizer Grenze, eine Abfallanlage in Brand geraten. Laut der örtlichen Polizei ist das Feuer gegen 22 Uhr ausgebrochen. Als die Feuerwehr eintraf, stand bereits ein Berg aus 5000 Quadratmeter Sperrmüll in Brand, die Flammen griffen auf die angrenzende Lagerhalle über.
Wegen des Feuers komme es zu einer erheblichen Rauchentwicklung, hiess es in einer am Abend vom Bundesland Baden-Württemberg über Mobiltelefone und im Internet publizierten Warnung. In den betroffenen Gebieten komme es zu einer Geruchsbelästigung und Sichtbehinderung.
Warnungen an AnwohnerAm späteren Abend musste der Vorplatz einer nahe gelegenen Disco geräumt werden, der Betreiber stellte letztendlich den Betrieb wegen dem Geruch ganz ein. Den Anwohnern rund um Singen wurde empfohlen, Fenster und Türen zu schliessen. Zudem sollen sie Lüftungs- und Klimaanlagen abschalten Schadstoffmessungen der Feuerwehr ergaben keine Hinweise auf eine Gesundheitsgefährdung.
Am frühen Samstagmorgen dauerten die Löscharbeiten weiterhin an, die Feuerwehr konnte aber ein weiteres Übergreifen der Flammen verhindern. Bei dem Brand wurden keine Personen verletzt. Der Sachschaden liegt nach bisherigen Einschätzungen bei etwa 12'000 Franken. (SDA/hah)
Unsere Bundesräte waren zwei Tage lang auf ihrem traditionellen Reisli. Wie aber machen sie ihren Job?
Das gibt es sonst nirgends auf der Welt: eine Regierung, die vollzählig über zwei volle Tage auf Betriebsausflug geht. Und dies Jahr für Jahr! Diese Woche tourten unsere Magistraten durch die Heimat des Bundespräsidenten. Die Bürger durften realisieren, dass es ihre Landesregierung noch gibt – und wie sie im Freizeit-Look daherkommt.
Ansonsten operiert der aktuelle Bundesrat eher ruhig und unauffällig. Man könnte meinen, er bestünde aus sieben Männern und Frauen ohne Meinung. Unspektakuläres Auftreten ist nicht immer ein Fehler, gerade in spektakulären Zeiten. Das Ausland jedenfalls beneidet uns um unsere geradezu aufsehenerregende Normalität.
Und doch: Wer nie mutig voranschreitet, der kommt nicht vom Fleck. Wer nie in Kauf nimmt zu scheitern, dem wird kein grosser Erfolg beschieden sein. Wer nie anders denkt, wer nie provoziert, wer sämtliche roten Linien respektieren will, der wird niemals neue Lösungen finden.
Unser heutiger Bundesrat verwaltet viel und gestaltet wenig. Es fehlen Saftwurzeln vom Schlage eines Pascal Couchepin, einer Micheline Calmy-Rey, eines Adolf Ogi. Persönlichkeiten, die Debatten provozieren. Wie wurde damals auf Couchepin eingeprügelt, als der das Rentenalter 67 zu lancieren wagte! Heute wissen wir, dass er damit eine überfällige Debatte angestossen hat.
Wo sind sie heute, die starken Figuren?
Alain Berset (46), das zeigt er als Bundespräsident, ist ein souveräner Staatsmann. Mutig ist er nicht. Weil er beliebt sein und gefallen möchte, schwebt er im Unverbindlichen.
Ueli Maurer (67) ist ein wirtschaftsnaher Finanzminister. Den Banken bereitet er Freude. Aber er ist auch ein Wertkonservativer. Er will die Schweiz bewahren, wie sie ist. Darum herrscht auch bei ihm gähnender Mangel an grossen Würfen.
Simonetta Sommaruga (58) verkörpert die Korrektheit der perfekten Chefbeamtin, die immer alles im Griff hat. Eine nationale Leaderin ist sie genauso wenig wie ihre Schulreisen-Gspänli.
Johann Schneider-Ammann (66) leidet so sehr an den Mühen seines Amtes, dass es wehtut, ihm zuzusehen. Inhaltlich macht es der Patron der Wirtschaft nicht schlecht: Er wagt den Hosenlupf mit den Bauern und hat die Bedeutung der Digitalisierung erkannt.
Guy Parmelin (58) war schon als Parlamentarier ein Leichtgewicht. Heute ist er es in der Regierung.
Ignazio Cassis (57) ist für ein Urteil noch zu kurz im Amt. Immerhin: Mit dem «Reset-Knopf» in der Europa-Frage hat er manche Blockade in den Köpfen aufgelöst.
Doris Leuthard (55) war über lange Zeit die starke Figur im Bundesrat. Mit ihrer frühen Rücktrittsankündigung aber hat sie sich ohne Not zur lahmen Ente erklärt.
Tja, unser Bundesrat: Grundsolide, unspektakulär, so beweglich wie der Käse im Caquelon – aber doch typisch für dieses Land, das keine Stars mag und jedem den Kopf abschlägt, der zu hoch aus der Menge ragt.
MONTREUX - Am Jazzfestival Montreux treffen sich die bekanntesten Musiker. Doch die eigentlichen Stars sind die Fans. Sie kommen aus der ganzen Welt und mit den verschiedensten Weltanschauungen und feiern in Montreux ein Fest des Friedens und der Freude.
Elisabeth (1837–1898), Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn, besser bekannt als Sissi, schätzte «das hübsche Montreux» als mondänen Zufluchtsort, wenn Hof und Pflichten sie zu erdrücken drohten. Seit über 50 Jahren geniessen nun die Königinnen und Könige des Jazz, Rock und Pop den Charme der mondänen kleinen Stadt an den Ufern des Lac Léman. Insbesondere in den ersten zwei Juli-Wochen trifft sich hier die ganze Musik-Welt: am Montreux Jazz Festival. So begeisterten am Donnerstagabend zuerst die 1980er-Ikone Billy Idol (62) seine Fans, wobei ihm sein Gitarrist Steve Stevens (59) beinahe die Show stahl. Nicht etwa mit seinen schwarzen Fingernägeln oder der toupierten Frisur, sondern mit seinem virtuosen Gitarrenspiel.
Johnny Depp wie aus dem «Fluch der Karibik»-FilmAnschliessend brachten die «Hollywood Vampires» mit Rocker-Legende Alice Cooper (70), dem Aerosmith-Gitarristen Joe Perry (67) und dem Filmschauspieler und Neo-Rockmusiker Johnny Depp (55) das ausverkaufte Auditorium Stravinski zum Kochen. Das US-amerikanische Trio, allesamt schwarz gekleidet und mit silbernen Ketten um den Hals, wurde seinem Ruf als «Bad Boys» während des 90-minütigen Sets gerecht. Cooper trug gotisches Augen-Make-up und einen schwarzen Stock, während der stark tätowierte Depp und Perry beide kurz auf der Bühne rauchten, während sie Gitarre spielten. Depp, mit langen Haaren und einem schwarzen Paisley-Bandana um den Kopf, sah aus, als wäre er direkt dem Filmset von «Fluch der Karibik» entsprungen. «Wir sind die Vampire, und wir huldigen unseren alten Freunden», sagte Cooper der Menge, als sie «Raise the Dead» sangen. In den 1970er-Jahren war «The Hollywood Vampires» ein von Cooper gegründeter Club für Rocker in Los Angeles, zu dessen Mitgliedern «The Who»-Schlagzeuger Keith Moon (†32) und Ringo Starr (78) gehörten. Die Gruppe wurde 2015 gegründet, um Musiker zu ehren, die früh verstorben sind.
«Der Rolls Royce der Festivals»Quincy Jones (85) weilte unter den Zuschauern am Konzert der «Hollywood Vampires». Für den Star-Produzenten gilt Montreux als der «Rolls Royce aller Festivals». Dieser Meinung sind auch die Festivalfans: «In keinem anderen Konzertlokal können die Fans ihren Idolen auf der Bühne derart nahe kommen wie am Montreux Jazz Festival», freute sich Salvatore Casaluci (52). Der Berner Modeboutique-Besitzer holte sich für diesen Tag eine alte Billy-Idol-Lederjacke aus seinem Kleiderfundus. Denn Casaluci ist sich bewusst: «Die Fans sind das Festival!» So lautet auch das Motto der Festival-Organisatoren, für welche stellvertretend die jungen Stand-Hostessen Organe, Siena und Oriane in die Kamera des BLICK-Fotografen lächelten. Die Fans kommen wie die Stars aus aller Welt. Da treffen indische Hochzeitspaare auf pakistanische Rosenverkäufer, Salsa-Tanz-Künstler wie Raul aus Havanna auf Degenfechter-Legenden wie Daniel Giger (68) aus Bern und senegalesische Holzschnitzer wie Mara und Amadou auf SVP-Politiker wie Stefan Hofer (44).
Feinde sitzen friedlich Tisch an Tisch«Das Festival symbolisiert den Frieden, die Gastfreundschaft und die Neutralität der Schweiz» betonte der Berner Grossrat bei einem Glas Wein im wunderschönen Oriental Palace. Derweil bediente die Service-Fachfrau Gäste aus Saudi-Arabien, Persien und Israel. Menschen aus verfeindeten Ländern sitzen hier friedlich Tisch an Tisch. Der legendäre Queen-Sänger Freddie Mercury (†45) kam vor 40 Jahren zum ersten Mal nach Montreux und wohnte von da an bis zu seinem Tod 1991 hier. Auf dem Place du Marché erinnert eine Statue an ihn. Mercury sagte: «Wenn du Frieden für deine Seele willst, dann komme nach Montreux.»
KILCHBERG ZH - Müssen sich Nutella und die Kopier-Konkurrenz jetzt anschnallen? Premium-Schoggi-Hersteller Lindt bringt einen vielversprechenden Brotaufstrich in die Supermärkte.
Dieser Angriff kommt aus unerwarteter Ecke: Lindt & Sprüngli aus Kilchberg greift im Brotaufstrich-Markt an. Und bringt den Nutella-Killer Hazelnut Cream (Engl. Haselnuss-Creme) in den Detailhandel.
Der Unterschied zum italienischen Pendant: der Haselnuss-Anteil von 40 Prozent! Bei Nutella liegt der Anteil bei rund 13 Prozent. Zudem ist bei Lindt kein Palmöl drin.
Neu gibts den Schoggi-Aufstrich offenbar in Britischen Supermarktketten, wie der Tweet der «Sunday Times» zeigt. Erhältlich ist das Produkt auch bei Amazon. In Schweizer Läden wie Coop oder Spar sucht man ihn noch vergebens.
Allerdings kann man den Lindt-Brotaufstrich (210 g) für stolze 6.95 Franken im Online-Shop Lindt.ch bestellen. Und das schon seit ein paar Jahren, wie eine Sprecherin sagt. Dort gibt es auch die Variante in Milchschokolade – ohne Haselnüsse – zum gleichen Preis. Verfügbar sei dieser auch in den exklusiven Lindt-Boutiquen.
Obs den Nutella-Killer nun bald auch fürs Fussvolk in den Schweizer Supermärkten gibt, wollte man in Kilchberg nicht preisgeben.
Hergestellt wird der Lindt-Aufstrich übrigens in Italien von einer Tochtergesellschaft – gut gelegen in der Nähe der weltbekannten Haselnuss-Region Piemont, sagt die Sprecherin. (uro)
Auf dem Court schimpft Belinda Bencic mit sich und der Welt – auf slowakisch. Ihr neuer Coach Vlado Platenik übersetzt für uns ein wenig.
Es ist wohl gut, wenn nur wenige Leute auf den Tribünen oder am TV verstehen, was die 21-jährige Schweizerin während ihrer Matches auf slowakisch von sich gibt. Mimik und Gestik sagen genug. Belinda verrührt genervt die Hände, starrt fassungslos zu ihren Leuten in der Box, verzerrt das Gesicht, als kullerten gleich die Tränen, oder lacht ironisch.
Oft würde Bencic am liebsten ihr Racket auf den Boden schmettern. Beim Kampf-Sieg gegen Alison Riske (USA) musste sie sich beim Schiedsrichter rechtfertigen, dass sie den Rasen nicht berührt habe. «Ich bin halt sehr emotional», gibt sie zu. Aufgewühlt sei sie auch bei einem Fussball-Match, habe es nicht gerne zu ruhig. «Eine aufgeheizte, laute Atmosphäre stellt mich auf.»
Da ist sie in ihrem Umfeld genau richtig. War ihr letzter Coach Iain Hughes ein besonnener Mann, so ist ihr Neuer ein Temperaments-Bolzen. Mit Konditrainer Martin Hromkovic, Physio Marco Ferreira, den Eltern und einer Freundin sorgt der 42-jährige Vlado Platenik am Platzrand leidenschaftlich für Stimmung. Team Bencic ist nicht zu überhören.
Aber auf slowakisch eben nicht zu verstehen. Platenik gibt BLICK einen kleinen Einblick: Von seiner Seite aus käme durchaus auch Kritik, erklärt er. Auf Gejammer lasse sich der Coach, der schon einige Spielerinnen, darunter Dominika Cibulkova, in die Top-Ränge gecoacht hat, nicht ein. «Sie müssen auch einstecken können, sie sind ja nicht aus Porzellan!»
Belinda ist das bestimmt nicht. «Sie kann fluchen wie ein Rohrspatz, schimpft, wenn die Gegnerin einen Ball auf die Linie spielt oder Satzbälle abwehrt», sagt Platenik lachend. Er rufe dann zurück: «Was meinst Du denn, wie die spielen soll? Wir sind hier schliesslich nicht an einem 10'000er-Turnier!»
Nein, dies ist das Grand-Slam-Turnier in Wimbledon. Und Bencic hat mit zwei Siegen schon 100'000 Pfund, also über 130'000 Franken eingespielt. Und sollte sie heute (...Uhr) die dritte Runde gegen Carla Suarez Navarro (WTA 26) schaffen, kommen noch weitere 82'000 Franken hinzu!
Doch auch das Match gegen die Spanierin wird Belinda ein paar Nerven kosten. Vermutlich wird sie über deren zähes Spiel fluchen. Aber führt sie das letztlich zum Sieg, ist ja alles gut.
MÜNCHENSTEIN BL - Unglaublich: In Münchenstein BL wird eine alleinerziehende Mutter mit drei Kindern auf die Strasse gestellt, weil sich die Liegenschaftsverwaltung mit dem Sozialamt um Nebenkosten zoffte.
Tränen schiessen Antonella Grossi (42) in die Augen, als sie vor dem Wohnblock in Münchenstein BL steht. Auf dem Balkon ihrer früheren Wohnung ist noch ein Schrank zu sehen, vor dem Hauseingang stehen ihre weggeworfenen Pflanzen. In die Fünf-Zimmer-Wohnung darf die alleinerziehende Mutter mit ihren drei Kindern (13, 7 und 5 Jahre alt) nicht mehr.
Die Verwaltung liess ihre Wohnung letzte Woche wegen eines Zoffs um ausstehende Nebenkosten zwangsräumen. Polizisten marschierten auf, um die Wohnung zu verriegeln. «Ich bin zusammengebrochen. Meine kleine Tochter musste alles mit ansehen», so Grossi. Auch sonst geht es im Haus schroff zu: Schon an der Tür prangt ein Aushang der Verwaltung wegen störender Zigarettenstummel. In dem Schreiben werden die Mieter gar mit Hühnern verglichen.
Die in der Schweiz geborene Italienerin Grossi ist nach dem Rauswurf mit ihren Kräften am Ende. Vor zwei Jahren durchlebte sie eine schwere Trennung und muss nun alleine zum Nachwuchs schauen. Als Teilzeit-Köchin verdient sie nicht genug, um die Familie durchzubringen. Darum bezahlte das Sozialamt ihre Miete – inklusive Nebenkosten.
Amt bezahlte alle offenen RechnungenAuch beim zuständigen Amt ist man bestürzt. «Wir haben alle offenen Rechnungen bezahlt. Trotzdem wurde die Wohnung geräumt. So einen Fall haben wir noch nie erlebt», sagt Kristine Sprysl, Leiterin Soziale Dienste der Gemeinde Münchenstein, zu BLICK.
Zur Eskalation kam es wegen ausstehender Nebenkosten von 2972 Franken. Erst erfolgte die Kündigung, dann der gerichtlich angeordnete Räumungsbefehl. Es folgte ein monatelanger Rechtsstreit zwischen der Verwaltung und Grossi, der noch immer nicht beigelegt ist. Die Beschwerde ist noch vor Kantonsgericht hängig. «Je nach Ausgang des Verfahrens müsste die Wohnung zurückgegeben oder Schadenersatz verlangt werden», sagt Grossis Anwältin, die ihr das Sozialamt stellt.
Wie die derart hohen Nebenkosten zustande gekommen sind, ist nicht klar ersichtlich. Das Sozialamt Münchenstein will Antworten: «Wir schauen jede Abrechnung kritisch an. Bei einem entsprechenden Verdacht stellen wir unseren Klienten einen Anwalt zur Verfügung. Der gelangt an die Schlichtungsstelle für Mietangelegenheiten – und gewinnt in der Regel», so Sprysl weiter.
Verwaltung ist sich keiner Schuld bewusstLiess sich das Sozialamt in diesem Fall aber zu viel Zeit für die Zahlung? Auf BLICK-Anfrage schiesst die Verwaltung gegen die Behörden: «Verantwortlich für diese Kündigung und Zwangsräumung ist das Sozialamt, das die Zahlung verschleppte.» Die Räumung sei nicht unverhältnismässig und durch Ämter, Gerichte und Polizei geprüft und stattgegeben worden. Obschon das Sozialamt die Miete in der Zwischenzeit bezahlt habe, habe man der Mieterin keinen Aufschub geben können. Denn die Wohnung sei bereits weitervermietet worden.
Antonella Grossi ist das Opfer des Juristenzoffs. Sie hofft, dass sie mit dem Nachwuchs bald wieder ein richtiges Dach über dem Kopf findet. «Ich kann nicht mehr richtig schlafen. Und die Kinder leiden ebenfalls sehr unter der Situation», sagt die Italienerin. Fakt ist: Bis Ende Monat braucht sie eine neue Wohnung in Münchenstein. Dann kommen ihre Kinder von den Ferien bei der Grossmutter in Italien zurück. Bis dahin ist Grossi bei einer Freundin untergekommen.
Frontex-Chef Fabrice Leggeri hat vor einer neuen Hauptroute für Migranten nach Europa gewarnt. Es brauche nun dringend internationale Unterkünfte in Afrika.
Die Hauptroute für afrikanische Migranten nach Europa könnte sich nach Einschätzung von Fabrice Leggeri, Chef der europäischen Grenzschutzagentur Frontex, von Italien nach Spanien verschieben. «Wenn die Zahlen dort so steigen wie zuletzt, wird sich dieser Weg zum wichtigsten entwickeln», sagte Leggeri der deutschen Zeitung «Welt am Sonntag».
Im Juni habe Frontex rund 6000 irreguläre Grenzübertritte nach Spanien gezählt. Etwa die Hälfte dieser Menschen seien Marokkaner, die anderen stammen aus Westafrika.
Statt via Lybien neu über MarokkoDass die Route über Libyen schwieriger zu benutzen sei, habe sich auch bei Migranten und Schleusern herumgesprochen, sagte Leggeri laut Vorabbericht. Im Transitland Niger werde den Menschen daher seit einigen Monaten angeboten, statt über Libyen via Marokko den Weg nach Europa zu suchen.
Auf der Route zwischen Marokko und Spanien schleusten kriminellen Netzwerke dort nicht nur Migranten, sondern versuchten, mit deren Hilfe im grossen Stile Drogen zu schmuggeln. Fast die Hälfe aller Rauschgiftfunde von Frontex an den EU-Aussengrenzen seien in Marokko und Spanien gemacht worden - rund 65 Tonnen.
Unterkünfte in Afrika sollen gebaut werdenLeggeri sprach sich dafür aus, die Pläne für internationale Unterkünfte in Afrika voranzutreiben, damit niemand mehr davon ausgehen könne, dass er nach seiner Rettung nach Europa gebracht werde. «Wenn es diesen Automatismus nicht mehr gibt, können wir das kriminelle Geschäftsmodell erfolgreich bekämpfen.»
Die Europäische Union hatte sich bei dem Gipfeltreffen vergangene Woche unter dem Eindruck der deutschen Regierungskrise auf eine Verschärfung ihrer Asylpolitik geeinigt. Künftig können demnach gerettete Bootsflüchtlinge in zentralen Sammellagern in der EU untergebracht werden. Ähnliche Lager in Nordafrika werden geprüft. Die Grenzschutzagentur Frontex soll schon bis 2020 verstärkt, die EU-Aussengrenzen sollen stärker abgeriegelt werden. (SDA)
Ein weiteres Highlight des Rad-Jahres: die Tour de France 2018! Hier im BLICK-Ticker gibt es Etappe für Etappe. So verpassen Sie gar nichts von der «Grande Boucle».
Nach monatelangem Gezerre hat sich die britische Regierung am Freitag auf einen neuen Plan für die künftige Beziehung zur EU nach dem Brexit geeinigt. Die Gespräche fanden hinter verschlossenen Türen – und ohne Handys – statt.
Endlich zieht Grossbritannien an einem gemeinsamen Strang – zumindest offiziell. Premierministerin Theresa May hat mit ihrem Kabinett am Freitagabend eine gemeinsame Brexit-Strategie beschlossen. Über die Einigung informierte May am Freitagabend nach stundenlangen Gesprächen mit ihrem Kabinett hinter verschlossenen Türen auf ihrem Landsitz Chequers.
Zustande gekommen war der Kompromiss des zerstrittenen britischen Kabinetts nur unter grössten Anstrengungen. Während der Klausurtagung auf dem 450 Jahre alten Landsitz Chequers nordwestlich von London herrschte Handy-Verbot: Alle Regierungsmitglieder mussten ihre Smartphones abgeben. Auf diese Weise wollte May eine Geheimhaltung der Inhalte und Absprachen bis zum Ende der Treffens garantieren.
Aussenminister Boris Johnson könnte gefeuert werdenDie gemeinsame Strategie, auch als «Friedensvertrag» betitelt, hat die Premierministerin mit einer harten Haltung gegenüber ihrem Kabinett erreicht. Die Zeitung «Times» berichtete am späten Freitagabend ohne Angabe einer Quelle von einer Entlassungs-Drohung Mays an die Adresse von Aussenminister Boris Johnson.
Demnach habe die Premierinisterin hochrangigen Verbündeten erklärt, sie werde den Brexit-Befürworter Boris Johnson als Aussenminister feuern, sollte er versuchen, «den Friedensvertrag zu untergraben».
Brexit-Kurs aufgeweichtMit der gemeinsam verabschiedeten Strategie nimmt die Regierung in London teilweise Abschied von ihrem harten Brexit-Kurs.
«Das Kabinett hat sich heute in detaillierten Diskussionen auf eine gemeinsame Position für die künftigen Gespräche mit der EU geeinigt», sagte Premierministerin Theresa May einer Mitteilung zufolge. In der kommenden Woche werde dazu ein ausführliches Dokument veröffentlicht.
EU-Chefunterhändler Michael Barnier twitterte am Abend, er freue sich auf die detaillierten Pläne. Er kündigte an, die Vorschläge würden darauf überprüft werden, ob sie realistisch und umsetzbar seien, hinsichtlich der Verhandlungsrichtlinien der EU-Kommission.
Die Beschlüsse im ÜberblickBinnenmarkt: Grossbritannien will bei Waren und landwirtschaftlichen Erzeugnissen auch nach dem Austritt aus der EU weiterhin eng an den europäischen Binnenmarkt gebunden bleiben. Damit soll verhindert werden, dass der grenzüberschreitende Handel und Lieferketten zwischen Grossbritannien und dem Kontinent beeinträchtigt werden. Sichergestellt werden soll das durch ein «gemeinsames Regelbuch», in dem London EU-Vorschriften und Produktstandards übernimmt. Gleichzeitig wollen die Briten aber weiterhin dabei mitreden können, wie die Regeln aussehen.
Keine Kompromisse: Die anderen drei Freiheiten - Kapital, Arbeitskräfte und Dienstleistungen - sollen aber Beschränkungen unterworfen werden. Damit wollen die Briten die ungehinderte Einreise von EU-Bürgern stoppen und im wichtigen Dienstleistungssektor eigene Wege gehen. Sie nehmen dabei in Kauf, dass Banken und Versicherungen keinen uneingeschränkten Zugang mehr zum EU-Binnenmarkt haben. Fraglich ist, ob Brüssel sich auf einen solchen Handel einlässt. Bislang hat sich die EU auf den Standpunkt gestellt, dass die vier Freiheiten des Binnenmarkts nicht einzeln verhandelbar sind.
EU-Zollunion: Aus der Europäischen Zollunion will London weiterhin austreten, damit das Land eigene Handelsabkommen mit Drittstaaten wie den USA und China schliessen kann. Um trotzdem Grenzkontrollen zwischen dem britischen Nordirland und dem EU-Mitglied Irland zu vermeiden, wollen die Briten für Importe aus Drittländern zwei verschiedene Zollsätze erheben: einen für Waren, die für den europäischen Markt bestimmt sind, und einen anderen für Güter, die in Grossbritannien verkauft werden sollen. Auch das dürfte in Brüssel auf Skepsis stossen.
Eigenes Recht: Auch der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) will sich London höchstens indirekt unterwerfen. Die Auslegung der gemeinsamen Vereinbarungen solle künftig in Grossbritannien aber britischen Gerichten zufallen. Lediglich da, wo sich das Land an EU-Regeln orientiere, werde die Rechtssprechung des EuGH als Richtschnur herangezogen. In Streitfällen zwischen London und Brüssel solle ein gemeinsames Komitee mit der Schlichtung beauftragt oder ein unabhängiges Schiedsverfahren eingeleitet werden.
Die Zeit drängtDer Streit über den Brexit-Kurs in der britischen Regierung lähmte die Brexit-Verhandlungen in Brüssel bislang. Dabei drängt die Zeit: Grossbritannien will in weniger als neun Monaten - am 29. März 2019 - die Staatengemeinschaft verlassen. May regiert seit einer Neuwahl im Juni 2017 nur mit hauchdünner Mehrheit und steht von mehreren Seiten unter Druck.
Sollte es zu keiner Einigung mit Brüssel kommen, will es London auch auf einen Austritt ohne Abkommen ankommen lassen, hiess es am Freitagabend. Die Vorbereitungen dafür sollten verstärkt werden, teilte die britische Regierung mit. (nim/SDA)
Es ist eines der grössten Rätsel der Musikgeschichte! Wer hat Tupac vor 22 Jahren ermordet? Nach zwei bahnbrechenden Dokumentationen kommt nun wieder Fahrt in den Fall.
Es war das Jahr 1996. Rap-Superstar Tupac (†25) sitzt in Las Vegas mit seinem Label-Chef Suge Knight (53) in einem schwarzen BMW an einer Ampel. Plötzlich fährt ein Wagen seitlich an das Auto des Musikers, es fallen Schüsse. Sechs Tage später erliegt Tupac im Spital an seinen Verletzungen – sein Mord ist bis heute ungeklärt.
Das könnte sich ändern. Wie «Daily Beast» berichtet, hat das Las Vegas Police Department den Fall vor einigen Monaten wieder aufgenommen. Der Grund: zwei Dokumentationen, die sich mit dem Rätsel befassten.
«Mich interessiert nur noch die Wahrheit»In der BET-Mini-Serie «Death Row Chronicles» erzählte der damalige Verdächtige Keefe D (bürgerlich Duane Keith Davis), dass er an dem verhängnisvollen Abend an dem Steuer des Autos gesessen sei, aus dem die Schüsse gekommen sind. «Ich habe Krebs und nichts mehr zu verlieren. Mich interessiert nur noch die Wahrheit», begründet er seine Offenheit.
Schüsse seien vom Rücksitz gekommenVorne im Wagen seien mit Keefe D das Gang-Mitglied Terrence Brown gesessen sein, auf dem Rücksitz seien DeAndre «Dre» Smith und Keefe Ds Neffe Orlando Anderson (23) gewesen. Tupac und seine Entourage hatten Anderson nach einem Streit kurz zuvor zusammengeschlagen, und nun sinnten die vier Männer nach Rache. An der Ampel konnten sie den Rapper schliesslich stellen. Wer genau den Abzug gedrückt hatte, enthüllte Keefe D in der Sendung allerdings nicht. «Ich halte mich an den Strassen-Kodex. Ich sag nur, die Schüsse kamen vom Rücksitz.»
Smith oder Anderson? Nun soll auch dieses Rätsel gelöst sein. Wie die «Daily Mail» berichtet, soll während der Recherche zu der Netflix-Doku «Unsolved» ein Tonband aufgetaucht sein, auf dem er den Todesschützen verrät. Sein Neffe Orlando soll zur Waffe gegriffen haben: «Er lehnte sich rüber, kurbelte das Fenster runter und schoss.»
Die brisanten Enthüllungen sind Grund genug für das LAPD, die Akte Tupac wieder zu öffnen. Zu einer Verhaftung von Anderson wird es allerdings nicht kommen. Der mutmassliche Schütze wurde 1998 selbst erschossen. (klm)
ZÜRICH - Der Österreicher Gustav Jobstmann (62) wollte viel Geld von der UBS. Um an sein Ziel zu kommen, gab er an, im Auftrag der Erben des indonesischen Ex-Diktators Achmed Sukarno (1901–1970) zu handeln.
Ein Kapitän läuft auf Grund. Am Mittwoch stand Gustav Jobstmann (62) vor dem Zürcher Obergericht. Der Österreicher hatte die Verurteilung des Bezirksgerichts wegen Urkundenfälschung, falscher Anschuldigung und versuchter Nötigung angefochten. Sein Vergehen: Jobstmann gab bei der UBS an, einen Auftrag der Erben des 1970 verstorbenen indonesischen Ex-Diktators Achmed Sukarno zu haben. Das Problem: Der vermeintliche Auftrag war reine Einbildung.
Doch: Vor Gericht hält der ehemalige Hochsee-Kapitän an seiner Version fest: «Ich sollte dem unehelichen Sohn Sukarnos helfen, zu seinem Erbe zu kommen.»
Krude Dokumente sollten ihn legitimierenDie irre Geschichte beginnt 2013: Gustav Jobstmann, selbsternannter Wirtschaftsmediator, kreuzt höchstpersönlich am Hauptsitz der UBS am Zürcher Paradeplatz auf und präsentiert den Bankoberen verschiedenste Dokumente, die ein Guthaben von 170 Milliarden Franken beweisen sollen. Sogar der chinesische Staatsgründer Mao hatte einmal mitunterschrieben.
Auf den Papieren war die Grossbank aber nicht am Paradeplatz, sondern am «Paradeplate» domiziliert. Auch die ebenfalls irgendwie involvierte Schweizerische Nationalbank wurde als «Schweizerische Natiuonal Bank» bezeichnet. Kein Wunder also, dass die Grossbank keine Lust hatte, dem Österreicher nur einen Rappen zu geben.
Für seine freche Forderung landete er in U-HaftNach der schnöden Abfuhr fuhr der Ex-Hochseekapitän schärferes Geschütz auf und betrieb die Grossbank auf 170 Milliarden. Als die Bank daraufhin Rechtsvorschlag erhob, setzte Jobstmann einen drauf und zeigte die UBS wegen Betrugs an. Bei seiner Anhörung bei der Zürcher Staatsanwaltschaft wurde Jobstmann im Februar 2014 verhaftet und für zweieinhalb Monate in U-Haft genommen.
Beim Prozess vor dem Zürcher Bezirksgericht führte sein Anwalt aus, sein Mandant habe krankhaft auf der Echtheit der Dokumente beharrt. Dies Argument verfing auch vor dem Obergericht nicht. Er habe wissen müssen, dass an der Sache was faul ist. Aber: Es bestrafte Jobstmann nur noch wegen der Urkundenfälschungen mit einer bedingten Geldstrafe von 6000 Franken.
Belgien steht im WM-Halbfinal! Die «Roten Teufel» gewinnen in einem dramatischen Spiel gegen Brasilien mit 2:1. Zu reden gibt wieder einmal eine Einlage von Neymar.
Das Spiel:
Mehr Torschüsse, mehr Eckbälle, mehr Ballbesitz. Wirft man einen Blick auf die Statistik, würde man meinen können, die Brasilianer hätten gegen Belgien alles im Griff. Die Realität zeichnet aber ein anderes Bild. Brasilien vermag es lange nicht, den Ball im gegnerischen Kasten unterzubringen. Ganz im Gegensatz zu den Belgiern, die sich zum Teil in einen regelrechten Rausch spielen und zur Pause bereits mit 2:0 führen. Eine Reaktion der Seleção in der zweiten Hälfte? Kommt zu spät. Die Hypothek aus der ersten Hälfte ist zu gross, das WM-Aus Fakt. Auch weil man zu viele Chancen kläglich liegen lässt – und Courtois sich Bestnoten abholt. Im Land des Sambas wird heute Abend getrauert statt getanzt. Und die «Roten Teufel»? Mausern sich mit dem abgeklärten Auftritt endgültig zu einem der heissesten Anwärter auf den WM-Titel.
Das gab zu reden:
1. Neymar. Wieder einmal fällt der brasilianische Superstar nicht mit seinen Tricks auf, sondern mit einer Schwalbe (52.). Warum Schiedsrichter Mazic hier nicht die Gelbe Karte zückt, fragen sich wohl einige. Schwach von beiden!
2. Eine Szene kurz nach der Neymar-Schwalbe. Jesus wird im Strafraum von Kompany getroffen, eigentlich müsste der Schiri auf Elfmeter entscheiden. Nur, die Pfeiffe bleibt stumm. Eine klar Fehlentscheidung und man fragt sich, wieso der Video-Assistent das nicht gesehen hat.
Die Tore:
13. Min | 0:1 | Die Brasilianer machen den Druck, Belgien das Tor! Nach einer Ecke ist es Fernandinho, der das Spielgerät ins eigene Tor bugsiert. Keeper Alisson hat keine Chance. Die Südamerikaner nun also bereits unter Druck.
31. Min | 0:2 | Belgien setzt zu einem Konter an, der von A bis Z in Bilderbuchsprache geschrieben, gespielt und vollendet ist! Lukaku holt sich weit hinten den Ball, dribbelt sich gefühlt gegen die gesamte brasilianische Abwehr durch, passt zauberhaft auf den mitgelaufenen Kevin De Bruyne und der haut das runde Leder mit aller Überzeugung in die Maschen! Traumhaft!
76. Min | 1:2 | Philippe Coutinho chippt den Ball mustergültig in den Strafraum, wo der eben eingewechselteRenato Augusto den Ball butterweich mit dem Kopf in der Ecke platziert! Das ist der Anschlusstreffer.
Der Beste:
De Bruyne. Der belgische Spielmacher ist die Schaltzentrale im Mittelfeld, setzt seine Kollegen immer wieder herrlich in Szene. Dazu noch eine Hammer-Bude zum 2:0.
Der Schlechteste:
Fernandinho. Ist der Unglücksrabe, der die Kugel vor dem 0:1 entscheidend ablenkt. Auch sonst fehlen die Impulse von ihm aus dem Mittelfeld. Wird in der Halbzeit ausgewechselt.
So gehts weiter für Belgien:
Nächste Station für die «Roten Teufel»? Halbfinal! Dort treffen Hazard, De Bruyne und Co auf die Franzosen (10.7). Der nächste Fussball-Leckerbissen wartet also schon.
Meta Hiltebrand zeigt einen neuen Look, Gisele Bündchen entspannt im Dschungel und Michelle turtelt mit ihrem neuen Freund. Willkommen zu den Foto-Storys des Tages!
Der Generalsekretär des Schweizerischen Fussballverbands sorgte mit seiner Frage, ob man in der Nati Doppelbürger wolle, für mächtig Zündstoff. Was die Bevölkerung dazu meint, erfahren Sie in der Galerie.
Ein «Tages-Anzeiger»-Interview mit Alex Miescher, dem Generalsekretär des Schweizerischen Fussballverbands, sorgt für viel Gesprächsstoff. Um Szenen wie den Doppeladler-Jubel von Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka im zweiten WM-Spiel gegen Serbien zu vermeiden, schlägt Miescher vor, dass Nati-Spieler zukünftig ihre Doppelbürgerschaft ablegen (BLICK berichtete).
Miescher: «Es ist eine Idee, die in mir gewachsen ist. Die Vorfälle mit den Doppeladlern haben gezeigt, dass es eine Problematik gibt. Ich denke, wir könnten sie angehen. Wir schaffen ja auch Probleme, wenn wir die Mehrfachnationalität ermöglichen. Nicht nur auf den Fussball bezogen. Man müsste sich daher vielleicht fragen: Wollen wir Doppelbürger?»
Diese Frage hat BLICK Passanten in Zürich gestellt. Wie die Antworten lauten, erfahren Sie in der Galerie.
EBIKON LU - Zwei Kinder sind krank, mehrere Richtwerte wurden überschritten – dennoch müssen die Ebiker Primarschüler nach den Ferien wieder in die mit Naphthalin verseuchten Schulzimmer zurückkehren. Die Gemeinde findet nach wie vor, sie habe schnell gehandelt.
Der BLICK-Bericht über die Gift-Schulzimmer im Schulhaus Höfli sorgte in Ebikon LU für dicke Luft. Gestern luden Gemeindepräsident, Gemeinderat und Schulleitung eiligst zu einer Pressekonferenz ein. Dabei fielen Wörter wie «Schlammschlacht» oder «Verleumdung». Doch trotz allen Bemühungen können die Verantwortlichen die Fakten nicht widerlegen, die der BLICK aufdeckte: In den Schulzimmern wurden Naphthalin-Werte von bis zu 210 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen – ab einer Grenze von 30 Mikrogramm herrscht Gefahr! Andernorts wurden ab diesen Werten schon Kindergärten abgerissen. «Der Wert wurde allerdings in den Osterferien gemessen, als die Schulzimmer 15 Stunden lang nicht gelüftet wurden. Dieser Wert entspricht nicht dem normalen Schulbetrieb», versucht Philip Küttel von der Spezialfirma Hollinger, die die Messungen durchgeführt hatte, zu beschwichtigen.
Dass jahrelang jeden Montag Lehrer und Schüler Zimmer betraten, die vermutlich das ganze Wochenende nicht gelüftet wurden, wird an der Pressekonferenz überspielt. «Jeder Lehrer ist angewiesen, regelmässig zu lüften. Das ist eine normale Vorgabe an fast jeder Schule», sagt der Ebiker Gemeinderat Hans Peter Bienz.
Sofortmassnahmen nach zwei JahrenDie Gemeinde meint, sie habe vorbildlich reagiert: «Nachdem der Bericht im Juni 2018 vorlag, haben wir innerhalb eines Monats Massnahmen auf die Beine gestellt», so Mathis weiter.
Allerdings geben die Verantwortlichen zu, dass die Schulleitung schon seit November 2016 vom Teeröl-Gestank in den Räumen wusste. «Lange war jedoch nicht klar, woher er kam», so er Ebiker Geschäftsführer Alex Mathis. Erst durch Bohrungen wurde klar: Das Naphthalin steckt in mit Teeröl imprägnierten Spreu, das unter den alten Böden zur Feuchtigkeitsreduktion eingestreut wurde.
Heute, fast zwei Jahre nach den ersten Geruchsmeldungen, will die Schule in den Sommerferien Hochleistungs-Lüfter installieren. Hans Peter Bienz dazu: «Wir werden im Juli in einem der Klassenzimmer eine Gemeinderatssitzung abhalten, um einen Eindruck zu erhalten, ob es vom Geruch und von der Lautstärke her in den Zimmern aushaltbar ist. Auch messen die Fachexperten die Naphthalin-Werte, damit wir nachweislich eine gute Raumluftqualität errechen.»
Zwei Kinder krankBis zu den Herbstferien müssen die Primarschüler nämlich noch in den Stinke-Zimmern unterrichtet werden. Danach ziehen sie in eine Provisorium, die Schule wird abgerissen. Weshalb die Container nicht schon in den Sommerferien aufgestellt werden, beantwortet Mathis: «Solche Bauten stehen nicht so schnell zur Verfügung.»
Die Verantwortlichen betonen, dass 95 Prozent der Elternschaft hinter den Sofortmassnahmen stehen würden. Dass zwei Kinder krankgeschrieben sind und Symptomen wie tägliche Kopfschmerzen und entzündeten Augen aufweisen, welche die Eltern für eine Folge der Naphthalin-Belastung halten, wird nur am Rande erwähnt. Gemeindepräsident Daniel Gasser nüchtern: «Es gibt keine Studien und keinen Arzt, der bisher einen Kausalzusammenhang beweisen konnte.»