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Updated: 2 days 7 hours ago

Nowitschok-Fall in Salisbury (GB): Giftanschlag-Opfer Charlie Rowley ausser Lebensgefahr

Wed, 07/11/2018 - 13:20

LONDON (GB) - Das zweite Nowitschok-Opfer, Charlie Rowley (45), schwebt nicht länger in Lebensgefahr. Bereits am Dienstag hatte der 45-Jährige wieder das Bewusstsein erlangt.

Das britische Nowitschok-Opfer Charlie Rowley (45) schwebt nicht mehr in Lebensgefahr. Dies teilte die behandelnde Klinik in Salisbury am Mittwoch mit. «Er schwebt nicht mehr in Lebensgefahr», erklärte die Pflegedienstleiterin des Spitals, Lorna Wilkinson. Sein Zustand sei weiterhin «ernst, aber stabil».

Polizisten hätten kurz mit dem vergifteten Briten sprechen können, teilte Scotland Yard am Mittwoch mit. In den nächsten Tagen solle es in enger Absprache mit den Ärzten weitere Gespräche geben, erklärte die Polizei.

Unklar wie britisches Paar mit Nowitschok in Berührung kam

Der 45-jährige Rowley war seit Dienstag wieder bei Bewusstsein. Seine Lebensgefährtin war am Sonntag an den Folgen einer Vergiftung mit dem Kampfstoff Nowitschok gestorben, die beide sich eine Woche zuvor zugezogen hatten.

Rowley und  Dawn Sturgess (†44) waren am 30. Juni in das Spital in Salisbury eingeliefert worden. Nach Sturgess' Tod nahmen die Behörden Ermittlungen wegen Mordverdachts auf. Der Fall stellt die Ermittler vor Rätsel: Völlig unklar blieb bisher, wie das Paar mit dem höchst seltenen Nervengift in Berührung kam.

Moskau weist Veranwortung für Giftgas-Attentat zurück

Etwa hundert Anti-Terrorspezialisten sind mit den Ermittlungen befasst, die nach Polizeiangaben «Wochen und Monate» dauern können. Der Vorfall ereignete sich in Amesbury unweit von Salisbury, wo im März mit demselben Kampfstoff ein Anschlag auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter Julia verübt worden war. Beide überlebten.

Die Ermittler gehen der Annahme nach, dass das vergiftete britische Paar mit Nowitschok-Resten in Kontakt kam, die bei dem Anschlag im März übrig geblieben sein könnten. Die britische Regierung und ihre Verbündeten machen Russland für den Anschlag auf die Skripals verantwortlich. Moskau weist das entschieden zurück.

  

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Japan: Shinzo Abe besucht Überschwemmungsgebiet

Wed, 07/11/2018 - 13:01

Okayama – Die Situation in den Überschwemmungsgebieten in Japan ist weiter dramatisch. Noch immer werden Dutzende Menschen vermisst, während die Zahl der Todesopfer weiter steigt. Nun hat sich Regierungschef Abe selbst ein Bild von der Lage gemacht.

Bei der schweren Überschwemmungskatastrophe in Japan ist die Zahl der Toten weiter gestiegen. Bis zum Mittwoch wurden bereits über 170 Todesopfer in Folge extremer Regenfälle in den vergangenen Tagen gezählt, wobei rund 80 Menschen noch vermisst wurden, wie der Fernsehsender NHK berichtete.

Ministerpräsident Shinzo Abe reiste unterdessen in die am schwersten betroffene Provinz Okayama und machte sich von einem Militärhelikopter aus selbst ein Bild vom Ausmass der Schäden durch die Überflutungen. Bei einem Besuch in Notunterkünften sagte er weitere Hilfen seiner Regierung zu. Allein in Okayama waren mehr als 50 Menschen ums Leben gekommen.

Abe wollte ursprünglich am Mittwoch nach Europa und in den Nahen Osten reisen, änderte seine Planungen jedoch angesichts der schlimmsten Naturkatastrophe in seinem Land seit dem verheerenden Erdbeben und Tsunami im März 2011.

Der Rechtskonservative hatte zwischenzeitlich Kritik auf sich gezogen, weil er und Mitglieder seiner Regierungspartei LDP vergangene Woche feierten, obwohl wenige Stunden zuvor die nationale Wetterbehörde vor ungewöhnlich massiven Regenfällen im Westen des Landes gewarnt hatte.

Als Folge der Unwetter kam es zur schlimmsten Naturkatastrophe in Japan seit dem verheerenden Erdbeben und Tsunami im März 2011. Zwar folgte auf die extremen Regenfälle sengende Sommerhitze, wodurch die Bergungsarbeiten etwas erleichtert wurde. Doch die schwüle Hitze setzt den Menschen zu, auch den Evakuierten in den Notunterkünften.

Es bestand weiter Gefahr durch Erdrutsche. Tausende waren wegen beschädigter Strassen auch am Mittwoch noch von der Aussenwelt abgeschnitten. Zahlreiche Wohnhäuser sind teils vollkommen zerstört. Die Regierung plant laut Medien den Bau von Übergangswohnungen.

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Verkehrskontrollen in falschem Kanton: Verfahren gegen Polizist (34) eröffnet

Wed, 07/11/2018 - 12:49

Ein Polizist aus einem anderen Kanton soll im Raum Oberwil-Lieli AG widerrechtlich Verkehrskontrollen vorgenommen haben. Jetzt hat er die Staatsanwaltschaft am Hals.

Was bezweckte der 34-jährige Schweizer mit den illegalen Verkehrskontrollen? Die Staatsanwaltschaft Muri-Bremgarten hat gegen einen Polizisten aus einem anderen Kanton ein Verfahren wegen Amtsanmassung eröffnet.

Der Mann soll am 20. Juni zwischen 17.45 und 18.30 Uhr im Raum Oberwil-Lieli AG Verkehrskontrollen durchgeführt haben, obwohl er als Polizist eines anderen Kantons dazu keine Berechtigung gehabt hätte. Wie die Aargauer Staatsanwaltschaft mitteilt, war der Schweizer in ziviler Kleidung mit einem schwarzen Skoda Octavia unterwegs.

«Betroffener hat sich gemeldet»

Der 34-Jährige soll bei der Einmündung Sädelstrasse/Im Rebacher, Höhe Sädelhof, einen dunkelblauen Personenwagen kontrolliert haben.

Fiona Strebel, Mediensprecherin der Aargauer Oberstaatsanwaltschaft: «Ein Betroffener hat sich gemeldet. Wir haben Hinweise, dass der Mann noch mindestens einen weiteren Verkehrsteilnehmer kontrollierte.» Die Staatsanwaltschaft und die Kantonspolizei suchen Zeugen.

Zum Motiv des Polizisten und darüber, in welchem Kanton der Beschuldigte angestellt ist, will Strebel aufgrund des laufenden Verfahrens keine Angaben machen. (SDA/noo)

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Betrug: Schadenersatz in Millionenhöhe verlangt

Wed, 07/11/2018 - 12:44

ST. GALLEN - SG - Der Kanton St. Gallen versucht, aus einem Betrugsfall rund eine Million Franken zurückzuerhalten. Zahlen soll die Amtsbürgschaftsgenossenschaft. Vor dem Handelsgericht setzte sich der Kanton vorerst durch.

Von 1999 bis 2009 hat ein Rechnungsführer im Amt für Berufsbildung durch Betrügereien rund eine Million Franken erschlichen. Er leitete Beiträge für fiktive Schülerinnen und Schüler, die angeblich ausserkantonale Schulen besuchten, auf zwei eigene Konten um. Um die Kontrollen zu täuschen, verwendete er Namen oder Abkürzungen, die denjenigen bestehender Schulen sehr ähnlich waren.

2009 zeigte er sich selber an. Die Mittel hatte er für seinen kostspieligen Lebenswandel verbraucht. Er besuchte Erotik-Clubs, teure Restaurants und kaufte Luxusartikel. Einen Teil des Geldes gab er seiner langjährigen Freundin. 2011 wurde er in einem abgekürzten Verfahren wegen gewerbsmässigen Betrugs und Urkundenfälschung zu einer bedingten Freiheitsstrafe von zwei Jahren verurteilt.

Danach versuchte der Kanton, die Gelder zurückzubekommen. Am Mittwoch veröffentlichte das St. Galler Handelsgericht dazu ein Urteil, das die Klage des Kantons schützt.

Der Weg zum Ersatz der ertrogenen Gelder führt über die Amtsbürgschaftsgenossenschaft, die Schäden ersetzt, die von Angestellten in Ausübung ihrer Amts- oder Dienstgeschäfte vorsätzlich oder grobfahrlässig verursacht werden.

Die Genossenschaft weigerte sich allerdings zu zahlen mit der Begründung, der Kanton habe den Schaden durch mangelhafte Kontroll- oder Sicherheitsmassnahmen fahrlässig ermöglicht.

Das Handelsgericht hält in seinem Urteil fest, die vorgesehenen Kontrollmassnahmen hätten den gesetzlichen Vorgaben entsprochen. Letztlich bleibe es unklar, ob und wie die gefälschten Belege tatsächlich kontrolliert wurden. Es sei nicht ohne weiteres ersichtlich gewesen, dass die Konten nicht zu realen Schulen gehörten.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Es kann noch ans Bundesgericht weitergezogen werden.

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Locarno Festival: 15 Filme im Hauptwettbewerb in Locarno

Wed, 07/11/2018 - 12:42

BERN - BE - 15 Filme aus ebenso vielen Ländern bewerben sich vom 1. bis 11. August im Hauptwettbewerb um die Leoparden des Locarno Festivals. Einziger Schweizer ist Thomas Imbach mit «Glaubenberg». Er war schon 2013 mit «Mary Queen of Scots» in der Hauptselektion des Festivals.

Der aussergewöhnlichste Beitrag im Concorso internazionale ist wohl der argentinische Film «La Flor» von Mariano Linas: Er dauert nicht weniger als 14 Stunden. Es sei eine Hommage an die Filmgeschichte in mehreren Episoden, sagte Carlo Chatrian, der künstlerische Leiter des Festivals, am Mittwoch in Bern vor den Medien. Gezeigt wird das Werk in mehreren Tranchen.

Regisseure, die jeder kennt, stehen nur wenige im internationalen Wettbewerb. Der mehrfach preisgekrönte Südkoreaner Hong Sangsoo, der seinen neuen Film «Gangbyun Hotel» zeigt, ist einer der renommiertesten Regisseure auf der Liste.

Im Wettbewerb seien heuer auffallend viel starke Frauen die Protagonistin, so Chatrian. Als Beispiel nannte er «Diane» des Amerikaners Kent Jones, der heuer drei Auszeichnungen am Tribeca Film Festival gewonnen hat. Der Film erzählt von einer Frau, die sich rührend um andere Menschen kümmert und verzweifelt versucht, an ihren drogensüchtigen Sohn heranzukommen.

Auf der Piazza Grande seien dieses Jahr mehr Komödien als üblich programmiert, kündigte Chatrian an. Als Eröffnungsfilm zu sehen sein wird der Laurel- und Hardy-Streifen «Liberty» aus dem Jahr 1929, begleitet von Live-Musik. Er ist Teil der Hommage an den Regisseur Leo McCaray. Dieses Retrospektive ist ein Leckerbissen nicht nur für Cinephile; sie enthält neben Dick-und-Doof-Filmen etwa auch Klassiker aus dem Schaffen der Marx Brothers und von Cary Grant.

Auf der Piazza Grande sind die USA etwas stärker vertreten als im Wettbewerb: Spike Lee beispielsweise, der seine Karriere 1983 mit einem Goldenen Leoparden in Locarno lancierte, zeigt seinen neuesten Film «Blackkklansman». Der Ku-Klux-Klan-Streifen passt zum Thema «70 Jahre Menschenrechtserklärung», welches das Festival dieses Jahr begleitet.

Dass Ethan Hawke seinen neuen Film «Blaze» auf der Piazza Grande präsentiert, war bereits bekannt. Er holt dann auch gleich noch einen Excellence Award ab. Kreischalarm dürfte es auch für Jean Dujardin («The Artist») geben, dessen Film «I Feel Good» am 11. August auf der Piazza Grande das Festival ausklingen lässt.

Mit drei Filmen ist die Schweiz recht stark vertreten auf der Piazza. Zu sehen sind Bettina Oberlis «Le vent tourne», Denis Rabaglias «Un nemico che ti vuole bene» und Duccio Chiarini «L'ospite».

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Mann nach Crash im Spital: Auto kollidiert mit Motorrad in Breitenbach SO

Wed, 07/11/2018 - 12:37

In Breitenbach SO kollidierten am Dienstagabend ein Auto und ein Motorrad. Der Lenker des Zweirades musste zur Kontrolle in ein Spital gebracht werden.

Am Dienstagabend fuhr eine Automobilistin in Breitenbach SO auf der Passwangstrasse in Richtung Büsserach. Auf Höhe der Abzweigung Alice-Vogt-Strasse wollte sie nach links abbiegen. Dabei übersah sie das korrekt entgegenkommenden Motorrad und es kam in der Folge zur seitlich-frontalen Kollision, teilt die Kantonspolizei Solothurn mit.

Der Mann verletzte sich durch den Sturz leicht und musste zur Kontrolle in ein Spital gebracht werden. Beide Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbar und mussten abgeschleppt werden. (man)

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Ausflugs-Tipp fürs Tessin: Per 3D in Luganos Einst und Jetzt

Wed, 07/11/2018 - 12:36

Eine gut halbstündige Reality-Tour erschliesst das Viertel um Santa Maria degli Angioli und dessen Geheimnisse.

Durch Luganos Altstadt zu schlendern, ist ein Genuss. Wer dabei auch einen Blick in die Vergangenheit der wichtigsten Sehenswürdigkeiten werfen und interessante Details entdecken möchte, die ansonsten leicht zu übersehen oder gänzlich verborgen sind, kann dies ganz komfortabel mittels einer neuen Offerte tun: eines gut halbstündigen 3D-Rundgangs durch das Viertel rund um die Kirche Santa Maria degli Angioli.

Brille macht Vergangenes sichtbar

Mit seinen meisterhaften Renaissancefresken ist dieser Sakralbau für viele ohnehin das kostbarste Juwel am Golf von Lugano. Doch rundum gibt es noch mehr Schönes, Kurioses, Herzerwärmendes. Anrührend ist es etwa, die stillgelegte Standseilbahn Anno 1913, die einst die Via Nassa im Tal mit dem noblen Grand Hotel Bristol hoch über dem See verband, durch die 3D-Brille wieder fleissig Dienst tun zu sehen, an Bord die Schönen und Reichen ihrer Epoche.

Die Zukunft erhebt sich am Seeufer

Der stolze Repräsentant der Gegenwart und Zukunft Luganos erhebt sich direkt am Ufer: das Kulturzentrum LAC. Hier sind auf circa 29'000 überbauten Quadratmetern Musik, Theater und Ausstellungen zu Hause. Im Shop des LAC gibts auch die 3D-Brillen für die Reality-Tour. Diese umfasst sechs Stationen und ist ganzjährig in deutscher, englischer, französischer und italienischer Sprache verfügbar. Übrigens, eine entsprechende 3D-Tour gibts für noch eine weitere Sehenswürdigkeit Luganos: die Villa Ciani – jeweils an jedem ersten Samstag im Monat.

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Rakitic zu möglichem WM-Titel: «Ich würde auch mit der Schweizer Flagge feiern»

Wed, 07/11/2018 - 12:34

Heute WM-Halbfinal gegen England! Ivan Rakitic nimmt sich Zeit für BLICK. Wieso Kroatien dieses Wunder schaffte. Wie er über die Schweizer Nati und die Doppelbürger-Diskussion denkt. Und was er von der Fifa fordert.

Ivan Rakitic, hätten Sie im Halbfinal lieber gegen die Schweiz statt gegen England gespielt?
Ivan Rakitic (30):
Selbstverständlich wäre es für mich unglaublich schön gewesen. Ich bin immer Schweiz-Fan, wenn wir nicht gegen die Nati spielen. Es ist schade, dass sie gegen Schweden raus ist.

Im Achtelfinal spielte die Nati nun mal einfach schlecht.
Man sieht bei dieser WM, dass Details entscheiden. Es lief im Achtelfinal gegen die Schweiz. Aber sie können trotzdem stolz in die Ferien fahren. Und ich bin sicher: Die Zukunft des Schweizer Fussballs ist rosig, man wird in den nächsten Jahren viel zu geniessen haben. Ich bin überzeugt, dass man bald einen Viertelfinal erreicht.

Die Schweizer Nati macht nun Schlagzeilen wegen der Doppelbürger-Diskussion. Man solle den zweiten Pass abgeben, wenn man für die Junioren-­Nati spielt, so eine Idee von SFV-­Generalsekretär Alex Miescher. Wie denken Sie darüber?
Also ich bin stolz auf meinen Schweizer Pass. An meiner Meinung hat sich nichts geändert. Man muss ver­suchen, möglichst früh Klarheit zu haben. Die Spieler schon im Junioren-Alter zu entlasten, bevor sie einen grossen Namen ­haben und von allen Seiten Druck auf sie gemacht wird.

Sie wären froh gewesen wären, wenn man Ihnen die Entscheidung zum Beispiel mit 15 Jahren abgenommen hätte.
Ja, es sollte so sein, dass der Entscheid definitiv sein sollte, wenn man bei den Junioren mal angefangen hat.

Sie selbst spielten bis zur U21 für die Schweiz und dann für Kroatien – und wurden übelst beschimpft.
Ja, ich sage darum: Meine Situation von damals wünsche ich niemandem. Man muss gemeinsam mit der Fifa und der Uefa eine Lösung suchen und finden. Ich hoffe, dass es dann klappt, dass die Spieler als Junioren entscheiden und es dann definitiv ist. Ohne den Druck der Öffentlichkeit, damit sie einfach nur den Fussball geniessen könnten.

Für Sie hat es nun auch etwas Gutes. Als Schweizer Nati-Spieler wären Sie zu Hause. Mit Kroatien stehen Sie im Halbfinal. Wie wurde dieses Wunder möglich?
Es ist noch ein kleines Wunder, wir wollen jetzt viel mehr. Wir wollen weitermachen mit den Siegen. Aber es ist schon unglaublich, im Halbfinal zu stehen. Wir haben es verdient mit der Art und Weise, wie wir spielen. Und wie wir zusammenhalten. Wenn Gott will, wird es nun noch das viel grössere Wunder.

Was macht Ihr Team so speziell?
Wir haben eine super ­Mischung ­zwischen Alt und Jung. Wir haben eine Riesen-Stimmung zusammen. Mit einigen Spielern bin ich nun über zehn Jahre lang in der Nati. Und wir spüren, dass die Zeit ­gekommen ist, um Geschichte zu schreiben.

Luka Modric verschoss einen Penalty gegen Dänemark im Spiel und packte sich den Ball wieder im Elfmeterschiessen. Wie ist der Real-Superstar so?
Wir sind elf Jahre zusammen in der Nati. Für mich ist er noch ein viel grösserer Mensch, als er ein Spieler ist. Ich bin stolz, dass ich mit ihm zusammen sein darf. Ich bin glücklich über seine persönlichen Erfolge, auch mit Real Madrid. Aber als Barcelona-Spieler darf ich trotzdem sagen, dass ich mich über kroatische Siege für ihn dann doch noch mehr freue ...

Sie haben gegen Dänemark und Russland jeweils den letzten entscheidenden fünften Penalty geschossen. Woran denken Sie in dieser extremen Drucksituation?
An die schönsten Sachen in meinem Leben. An meine Frau, an meine Kinder und schöne gemeinsame Erlebnisse, die wir hatten. Zum Beispiel zusammen Baden in den Ferien – und gleichzeitig freue ich mich auf die Zeit nach der WM. Sie fehlen mir schon sehr, wir sind jetzt mit der Vorbereitung 40, 50 Tage am Stück weg von zu Hause, das ist eine sehr lange Zeit. Ich freue mich, in den Ferien alles nachzuholen dann.

Falls Kroatien Weltmeister wird: Mit welchen Flaggen würden Sie auf dem Feld feiern?
Erst muss es mal so weit kommen ... (lacht) Wahrscheinlich hätte ich drei Flaggen bei mir. Mit der kroatischen und der Schweizer Flagge, weil diese beiden Länder meine Heimat sind. Und mit der spanischen, weil es die Heimat meiner Frau, meiner Kinder und somit auch ein Stück weit von mir ist.

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Thailand: Gerettete in «sehr gutem mentalen Zustand»

Wed, 07/11/2018 - 12:31

Chiang Rai – Die aus einer Höhle im Norden Thailands geretteten jungen Fussballspieler und ihr Trainer haben die lange Zeit unter der Erde nach Aussage ihrer Ärzte gut überstanden. Amtsarzt Thongchai Lertvilairattanapong hob ihren «sehr guten mentalen Zustand» hervor.

«Das ist wahrscheinlich deshalb, weil sie die ganze Zeit gemeinsam als ein Team verbrachten, wo einer dem anderen hilft», sagte er bei einer Pressekonferenz am Mittwoch im Spital. «Alle von ihnen sind bei guter körperlicher Gesundheit, ohne irgendein Fieber oder schwere Infektionen. Nur drei von ihnen haben leichte Lungenentzündungen», sagte Thongchai.

 

Die ganze Gruppe - zwölf Knaben im Alter zwischen 11 und 16 und ihr 25-jähriger Trainer - würden bis zu eine Woche im Spital bleiben, um ihre weitere Behandlung sicherzustellen.

Deshalb können die Nachwuchsfussballer auch nicht zum WM-Finale am Sonntag in Moskau reisen, zu dem sie Fifa-Präsident Gianni Infantino eingeladen hatte. Die Ärzte versicherten aber, dass sie das Spiel im Fernsehen sehen könnten.

Ganze Welt feiert Rettung

Einer der Spieler, die am Sonntag im Luschniki-Stadion um den Weltpokal kämpfen werden, übermittelte bereits Grüsse von Russland nach Thailand: Mittelfeld-Star Paul Pogba twitterte, dass er den 1:0-Halbfinalsieg seiner Franzosen gegen Belgien den geretteten Jugendlichen widme: «Dieser Sieg geht an die Helden des Tages, gut gemacht Jungs, ihr seid so stark.»

Aus aller Welt treffen Glückwünsche ein. Zu den ersten Gratulanten gehörte US-Präsident Donald Trump. Er schrieb auf Twitter: «Was für ein schöner Moment - alle befreit, grossartige Arbeit!»

Das Jugend-Fussballteam war am 23. Juni bei einem Ausflug in die Tropfsteinhöhle Tham Luang-Khun Nam Nang Non rund 1000 Kilometer nördlich von Bangkok von Wassermassen überrascht worden. Erst nach neun Tagen, in denen es keinerlei Lebenszeichen gab, wurden die Jungen und ihr Trainer von Höhlentauchern entdeckt. Die Rettung wurde zu einem Kampf gegen Wetter und Zeit. In Südostasien ist gerade Monsun-Saison mit häufigen heftigen Regenfällen.

Der Weg zurück ans Licht dauerte jeweils mehrere Stunden. Keiner der Fussballer hatte Erfahrung im Tauchen, weshalb sie von Profis ins Schlepptau genommen wurden. Manche Stellen in der Höhle waren extrem eng. Das Kernteam der Retter bestand aus mindestens 19 Spezialtauchern, die meisten kamen aus dem Ausland. (SDA)

 

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Sehnsuchtsort der Popkultur: Der Strand ist im Kopf

Wed, 07/11/2018 - 12:30

Kein Ort auf der Welt weckt mehr ­Sehnsucht als der sandige Streifen am Meer. Mit einem Strand als ­Schauplatz treffen Romane, Filme und Musikvideos direkt in unser Herz.

Er kann beschwerlich sein – geprägt von langen Zug- oder Autofahrten und überfüllten Flugzeugen. Doch wenn wir endlich am Ziel sind, aus den Schuhen schlüpfen und unsere Zehen in den warmen Sand graben, hat sich alles gelohnt.

An einem Strand zu stehen – das hat auf einen Grossteil der Menschen die Wirkung einer Droge. Ein Knoten löst sich im Magen, ein Gefühl des Ankommens macht
sich breit, Alltagsprobleme wirken plötzlich klein.

«Blaues Gemüt» nennt Meeresbiologe Wallace J. Nichols den meditativen Zustand, in den wir beim Anblick von blauen Wassermassen verfallen. Der Kalifornier schreibt in seinem Buch «Blue Mind», der Körper schütte in Wassernähe Glückshormone aus, und Stress werde gesenkt. Plus: Das Hirn soll Blau als Farbe bevorzugen.

Das sei eine biologische Reaktion eines ­Lebewesens, das zu 60 Prozent aus Wasser besteht. Nichols: «Wenn du Wasser siehst oder hörst, löst das ein Gefühl im Hirn aus, das dir sagt: Du bist am richtigen Ort.»

Von der Populärpsychologie zur Populärkultur: Der Strand als Ort der Sehnsucht ist seit jeher einer der beliebtesten Schauplätze für Filme, Romane und Musikvideos.

Gerade macht das bekannteste Beispiel, die Verfilmung von Alex Garlands Novelle «The Beach», Schlagzeilen, obwohl seit der Erstausstrahlung 18 Jahre vergangen sind. Leonardo DiCaprio spielt ­darin den amerikanischen Backpacker Richard. Er will diesen einen Strand finden, den nicht bereits Tausende Rucksacktouristen vor ihm gesehen haben.

Wer von uns träumt in Zeiten von Dichte­stress und totaler ­Erreichbarkeit schon nicht von einem Paradies fernab der Zivi­lisation, wo das Meeresrauschen nicht ab ­einer Meditations-CD kommt und auf dem Speiseplan steht, was das Meer hergibt? 

Fast niemand. Deshalb gaben die thailändischen Behörden Ende Mai ­bekannt, den Schauplatz von «The Beach» vorübergehend zu schliessen, die Bucht Maya Bay vor der ­Insel Ko Phi Phi. Die Umwelt­belastung aufgrund der Besucher, die es Richard gleichmachen, hat das Korallenriff massiv beschädigt. Bis zu 5000 Touristen in 200 Booten fluteten an sonnigen ­Tagen den kleinen Küstenabschnitt. Keine romantische Vorstellung.

10 000 Arme schlingen sich um 5000 Bikinis

Gerade das macht einen Strand aus: dass er für alle da ist. Für einen orangeroten Sonnenuntergang brauchts kein VIP-Ticket. Wenn die Kugel hinter der Kimm­linie untergeht und eine glitzernde Schleppe hinter sich herzieht, sieht jeder ­Zuschauer dasselbe.

Der Strand als Ort der sozialen Freiheit – daraus entsteht in den 60er-Jahren ein ganzes Genre. In den sogenannten Beach Party Films treffen sich Jugendliche am Strand des Ortes, an dem sie mit ihren ­Eltern Ferien machen.

Erwachsene sind in den Musical-Komödien aber nur als nervende Spielverderber zu sehen. Die Teenager erschaffen sich ihre eigene Welt, begehren sich, verlieben
sich, trennen sich. Eine harmlose Ver­sion der Saufexzesse, wie sie heute während der amerikanischen Semester­ferien, genannt Spring Break, an Stränden von Florida oder Mexiko stattfinden.

In den Beach Party Films steht ein selbstbestimmter Umgang mit der eigenen Sexualität im Vordergrund – 1968 stand noch bevor. Die billig produzierten Streifen trugen Titel wie «Ghost in the Invisible Bikini» (Geist im unsichtbaren Bikini) und wurden mit provokativen Werbeslogans beworben. «Du weisst, was passieren wird, wenn sich 10 000 Bizepse um 5000 Bikinis schlingen!», steht in englischer Version auf dem Plakat des Films «Muscle Beach Party».

Natürlich wird am Strand nicht nur gefeiert. Bis ins 19. Jahrhundert kamen hier Sklaven an, heute sind es Flüchtlinge, die ein besseres Leben suchen. In ernsten ­Filmen wie dem Oscar-prämierten Drama «Moonlight» von 2016 dient der Strand als Metapher für Entwurzelung.

Als plötzlich jeder Lambada tanzen wollte

Vor nicht allzu langer Zeit war der Umgang mit solchen Themen vergleichsweise naiv. Kennen Sie «Lambada» aus dem Jahr 1989, ­einen der grössten Sommerhits der Popgeschichte? Der brasilianische Song der französischen Gruppe Kaoma stand mit seiner Hand­orgelmelodie und dem exotischen Rhythmus 14 Wochen auf Platz 1 der Schweizer Charts.

Das Musikvideo dazu brachte den sexuell aufgeladenen Lambada-Tanzstil in die hintersten Winkel der Schweiz. In Deutschland überrannten Bürger die Tanzschulen, um sich den Hüftschwung aneignen zu lassen.

Die Szenerie des Videos: eine ­Mischung aus Campari- und Benetton-Werbung. Feurige Afrobrasilianer tanzen am Cocos-Strand von Bahia zum Sonnenuntergang.

Mittendrin ein dunkelhäutiger Junge ohne T-Shirt und ein hellhäutiges Mädchen in bauchfreiem Top und kurzem Röckchen. Gespielt werden sie von Chico und Roberta, einem bekannten brasilianischen Kindertanzduo. Die beiden sind damals zehn Jahre alt.

Die Tanzbewegungen, die sie gemeinsam vollführen, würden heute den Jugendschutz alarmieren. In der Handlung des Musikvideos stört sich der Vater des Mädchens nicht am anrüchigen Reigen, sondern an der dunklen Hautfarbe des Ferienflirts seiner Tochter.

Als ihn eine schöne Frau selbst zum Lambada auffordert, schmilzt sein Rassismus dahin. Die Message: Wer sich locker macht, kann nicht hassen.

Die Faszination für den kleinen Streifen zwischen Land und Ozean lässt sich auch mit der Nähe Hollywoods zum Strand von Los Angeles erklären. Das Lebensgefühl der Surfer, der Körperkult am Venice Beach, die Villen von Malibu – am Strand zeigt sich die Metropole von ihrer Sonnenseite. Kein Wunder, durchweht der «Californian Way of Life» die popkulturellen Exporte der ame­rikanischen Westküste.

«If everybody had an ocean. Across the U. S. A. Then everybody’d be surfin’ ...», singen die Beach Boys 1963 in ihrem Hit «Surfin’ U. S. A.». «Wenn jeder in den USA einen Ozean vor der Nase hätte, würde jeder surfen.»

Die kalifornische Band mit den drei Wilson-Brüdern als Kernmitgliedern gilt als bekannteste des Genres Surfmusic, obwohl ihre Mitglieder äusserst wasserscheu waren. Textlich verabschiedeten sie sich auch bald einmal vom Larifari-Strandleben und brachten das Album «Pet Sounds» heraus, das bei vielen Kritikern als grösstes Pop-Album der Geschichte gilt.

Die Beach Boys stehen für mehrstimmige Vokalharmonien, während die klassische Surfmusic den Ritt auf den Wellen mit stakkato­artigen Gitarrenriffs ins Musika­lische übersetzt. Wer Tarantinos «Pulp Fiction» gesehen hat, mag sich an die punkige Titelmelodie erinnern, gespielt von Dick Dale, dem «King of Surf Guitar».

Manche wollen am Strand ­einfach nur high werden

Während sich die Sportskanonen freiwillig ins Jagdrevier von Hai­fischen begeben oder am Volleyballnetz mit ihren Schreien die Möwen aufschrecken, wollen andere einfach auf einem Batiktuch im Sand abhängen und kalifornisches Gras rauchen. «Alles, was ich will, ist, mich am Strand zu berauschen, singt Lana Del Rey in «High By The Beach».

Die amerikanische Sängerin inszeniert sich als gefallenes Hollywood-Sternchen, das zu innerer Stärke zurückkehrt. Im Musikvideo zur Kifferballade räkelt sie sich in einem abgefuckten Strandhaus, als vor dem Fenster Paparazzi in ­einem Helikopter auftauchen. Die Lösung für ihr Problem, eine Panzerfaust, muss Lana Del Rey aus ­einem Versteck am Strand holen. Danach kann sie sich in Ruhe weiterräkeln.   

Los-Angeles-Girls wie sie haben noch nie auch nur einen kleinen Zeh in die Gischt des Pazifiks getaucht. Make-up und Schmuck ­vertragen Wasserkontakt nun mal so schlecht wie ein Sandmandala.

Der Strand ist eben nicht nur ein Ort, an den man geht, sondern eine Art zu leben. Der Strand ist im Kopf. 

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Sehnsuchtsort der Popkultur: Der Strand ist im Kopf

Wed, 07/11/2018 - 12:30

Kein Ort auf der Welt weckt mehr ­Sehnsucht als der sandige Streifen am Meer. Mit einem Strand als ­Schauplatz treffen Romane, Filme und Musikvideos direkt in unser Herz.

Er kann beschwerlich sein – geprägt von langen Zug- oder Autofahrten und überfüllten Flugzeugen. Doch wenn wir endlich am Ziel sind, aus den Schuhen schlüpfen und unsere Zehen in den warmen Sand graben, hat sich alles gelohnt.

An einem Strand zu stehen – das hat auf einen Grossteil der Menschen die Wirkung einer Droge. Ein Knoten löst sich im Magen, ein Gefühl des Ankommens macht
sich breit, Alltagsprobleme wirken plötzlich klein.

«Blaues Gemüt» nennt Meeresbiologe Wallace J. Nichols den meditativen Zustand, in den wir beim Anblick von blauen Wassermassen verfallen. Der Kalifornier schreibt in seinem Buch «Blue Mind», der Körper schütte in Wassernähe Glückshormone aus, und Stress werde gesenkt. Plus: Das Hirn soll Blau als Farbe bevorzugen.

Das sei eine biologische Reaktion eines ­Lebewesens, das zu 60 Prozent aus Wasser besteht. Nichols: «Wenn du Wasser siehst oder hörst, löst das ein Gefühl im Hirn aus, das dir sagt: Du bist am richtigen Ort.»

Von der Populärpsychologie zur Populärkultur: Der Strand als Ort der Sehnsucht ist seit jeher einer der beliebtesten Schauplätze für Filme, Romane und Musikvideos.

Gerade macht das bekannteste Beispiel, die Verfilmung von Alex Garlands Novelle «The Beach», Schlagzeilen, obwohl seit der Erstausstrahlung 18 Jahre vergangen sind. Leonardo DiCaprio spielt ­darin den amerikanischen Backpacker Richard. Er will diesen einen Strand finden, den nicht bereits Tausende Rucksacktouristen vor ihm gesehen haben.

Wer von uns träumt in Zeiten von Dichte­stress und totaler ­Erreichbarkeit schon nicht von einem Paradies fernab der Zivi­lisation, wo das Meeresrauschen nicht ab ­einer Meditations-CD kommt und auf dem Speiseplan steht, was das Meer hergibt? 

Fast niemand. Deshalb gaben die thailändischen Behörden Ende Mai ­bekannt, den Schauplatz von «The Beach» vorübergehend zu schliessen, die Bucht Maya Bay vor der ­Insel Ko Phi Phi. Die Umwelt­belastung aufgrund der Besucher, die es Richard gleichmachen, hat das Korallenriff massiv beschädigt. Bis zu 5000 Touristen in 200 Booten fluteten an sonnigen ­Tagen den kleinen Küstenabschnitt. Keine romantische Vorstellung.

10 000 Arme schlingen sich um 5000 Bikinis

Gerade das macht einen Strand aus: dass er für alle da ist. Für einen orangeroten Sonnenuntergang brauchts kein VIP-Ticket. Wenn die Kugel hinter der Kimm­linie untergeht und eine glitzernde Schleppe hinter sich herzieht, sieht jeder ­Zuschauer dasselbe.

Der Strand als Ort der sozialen Freiheit – daraus entsteht in den 60er-Jahren ein ganzes Genre. In den sogenannten Beach Party Films treffen sich Jugendliche am Strand des Ortes, an dem sie mit ihren ­Eltern Ferien machen.

Erwachsene sind in den Musical-Komödien aber nur als nervende Spielverderber zu sehen. Die Teenager erschaffen sich ihre eigene Welt, begehren sich, verlieben
sich, trennen sich. Eine harmlose Ver­sion der Saufexzesse, wie sie heute während der amerikanischen Semester­ferien, genannt Spring Break, an Stränden von Florida oder Mexiko stattfinden.

In den Beach Party Films steht ein selbstbestimmter Umgang mit der eigenen Sexualität im Vordergrund – 1968 stand noch bevor. Die billig produzierten Streifen trugen Titel wie «Ghost in the Invisible Bikini» (Geist im unsichtbaren Bikini) und wurden mit provokativen Werbeslogans beworben. «Du weisst, was passieren wird, wenn sich 10 000 Bizepse um 5000 Bikinis schlingen!», steht in englischer Version auf dem Plakat des Films «Muscle Beach Party».

Natürlich wird am Strand nicht nur gefeiert. Bis ins 19. Jahrhundert kamen hier Sklaven an, heute sind es Flüchtlinge, die ein besseres Leben suchen. In ernsten ­Filmen wie dem Oscar-prämierten Drama «Moonlight» von 2016 dient der Strand als Metapher für Entwurzelung.

Als plötzlich jeder Lambada tanzen wollte

Vor nicht allzu langer Zeit war der Umgang mit solchen Themen vergleichsweise naiv. Kennen Sie «Lambada» aus dem Jahr 1989, ­einen der grössten Sommerhits der Popgeschichte? Der brasilianische Song der französischen Gruppe Kaoma stand mit seiner Hand­orgelmelodie und dem exotischen Rhythmus 14 Wochen auf Platz 1 der Schweizer Charts.

Das Musikvideo dazu brachte den sexuell aufgeladenen Lambada-Tanzstil in die hintersten Winkel der Schweiz. In Deutschland überrannten Bürger die Tanzschulen, um sich den Hüftschwung aneignen zu lassen.

Die Szenerie des Videos: eine ­Mischung aus Campari- und Benetton-Werbung. Feurige Afrobrasilianer tanzen am Cocos-Strand von Bahia zum Sonnenuntergang.

Mittendrin ein dunkelhäutiger Junge ohne T-Shirt und ein hellhäutiges Mädchen in bauchfreiem Top und kurzem Röckchen. Gespielt werden sie von Chico und Roberta, einem bekannten brasilianischen Kindertanzduo. Die beiden sind damals zehn Jahre alt.

Die Tanzbewegungen, die sie gemeinsam vollführen, würden heute den Jugendschutz alarmieren. In der Handlung des Musikvideos stört sich der Vater des Mädchens nicht am anrüchigen Reigen, sondern an der dunklen Hautfarbe des Ferienflirts seiner Tochter.

Als ihn eine schöne Frau selbst zum Lambada auffordert, schmilzt sein Rassismus dahin. Die Message: Wer sich locker macht, kann nicht hassen.

Die Faszination für den kleinen Streifen zwischen Land und Ozean lässt sich auch mit der Nähe Hollywoods zum Strand von Los Angeles erklären. Das Lebensgefühl der Surfer, der Körperkult am Venice Beach, die Villen von Malibu – am Strand zeigt sich die Metropole von ihrer Sonnenseite. Kein Wunder, durchweht der «Californian Way of Life» die popkulturellen Exporte der ame­rikanischen Westküste.

«If everybody had an ocean. Across the U. S. A. Then everybody’d be surfin’ ...», singen die Beach Boys 1963 in ihrem Hit «Surfin’ U. S. A.». «Wenn jeder in den USA einen Ozean vor der Nase hätte, würde jeder surfen.»

Die kalifornische Band mit den drei Wilson-Brüdern als Kernmitgliedern gilt als bekannteste des Genres Surfmusic, obwohl ihre Mitglieder äusserst wasserscheu waren. Textlich verabschiedeten sie sich auch bald einmal vom Larifari-Strandleben und brachten das Album «Pet Sounds» heraus, das bei vielen Kritikern als grösstes Pop-Album der Geschichte gilt.

Die Beach Boys stehen für mehrstimmige Vokalharmonien, während die klassische Surfmusic den Ritt auf den Wellen mit stakkato­artigen Gitarrenriffs ins Musika­lische übersetzt. Wer Tarantinos «Pulp Fiction» gesehen hat, mag sich an die punkige Titelmelodie erinnern, gespielt von Dick Dale, dem «King of Surf Guitar».

Manche wollen am Strand ­einfach nur high werden

Während sich die Sportskanonen freiwillig ins Jagdrevier von Hai­fischen begeben oder am Volleyballnetz mit ihren Schreien die Möwen aufschrecken, wollen andere einfach auf einem Batiktuch im Sand abhängen und kalifornisches Gras rauchen. «Alles, was ich will, ist, mich am Strand zu berauschen, singt Lana Del Rey in «High By The Beach».

Die amerikanische Sängerin inszeniert sich als gefallenes Hollywood-Sternchen, das zu innerer Stärke zurückkehrt. Im Musikvideo zur Kifferballade räkelt sie sich in einem abgefuckten Strandhaus, als vor dem Fenster Paparazzi in ­einem Helikopter auftauchen. Die Lösung für ihr Problem, eine Panzerfaust, muss Lana Del Rey aus ­einem Versteck am Strand holen. Danach kann sie sich in Ruhe weiterräkeln.   

Los-Angeles-Girls wie sie haben noch nie auch nur einen kleinen Zeh in die Gischt des Pazifiks getaucht. Make-up und Schmuck ­vertragen Wasserkontakt nun mal so schlecht wie ein Sandmandala.

Der Strand ist eben nicht nur ein Ort, an den man geht, sondern eine Art zu leben. Der Strand ist im Kopf. 

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Steff la Cheffe gibt Festivaltipps: «Den Gurten muss man sich verdienen»

Wed, 07/11/2018 - 12:28

Rapperin Steff la Cheffe tritt heute am Gurtenfestival auf. Zum Open-Air-Start verrät sie ihre Tipps.

Der Berner Hausberg ruft wieder! Von heute bis Samstag findet das Gurtenfestival in der Schweizer Hauptstadt statt. Auch das «Meitschi vom Breitsch», Steff la Cheffe (31), wird auf der Bühne stehen.

Ihr Lieblings-Act

Am meisten freut sich die Berner Rapperin auf den britischen Singer-Songwriter Jacob Banks (26). «Ich hoffe echt, dass ich es an seinen Auftritt schaffe», erzählt sie. «Ich mag dieses Soulige in seiner Musik sehr!»

Ihr Festival-Tipp

Auf dem Gurten hat es einen Aussichtsturm, der sonst für Touristen gedacht ist. Für Steff la Cheffe ein Must: «Die Aussicht von diesem Turm ist einfach wunderschön.»

Das Spezielle

Wer auf den Berner Hausberg will, hat zwei Möglichkeiten: Lang fürs Bähnli anzustehen oder hinaufzuspazieren. «Wenn ich jeweils sehe, dass man eineinhalb Stunden anstehen muss, geh ich dann doch lieber zu Fuss hoch», sagt Steff la Cheffe. «Man sagt ja auch, den Gurten muss man sich verdienen.» Wie sie es in diesem Jahr macht? «Ich werde wohl das Bähnli nehmen. Dank Backstage-Pass gehts ja schneller.»

Ihr Festival-Must-have

«Beim Gurtenfestival muss man auf alles vorbereitet sein», meint sie. Denn die Vergangenheit habe gezeigt, dass es auch Mitte Juli gerne mal regnen könne. «Deshalb würde ich jedem einen kleinen Regenschutz und Gummistiefel empfehlen.» Wem Gummistiefel zu mühsam sind, für den hat die Musikerin einen Pfadi-Trick auf Lager: Einfach Plastiksäckli über die Füsse ziehen. «Die Füsse bleiben trocken, aber die Schuhe sind dann ruiniert», sagt sie mit einem Lachen. 

Ihr erstes Mal

Mit zwölf Jahren feierte sie ihre Gurten-Premiere – mit ihrem Mami. Wer jetzt aber an einen stieren Familienausflug denkt, liegt falsch. «Mein Mami hat mich springen lassen und ist nicht ständig neben mir gestanden. Das wäre für eine 12-Jährige in der Pubertät auch eher uncool gewesen.»

Ihr Auftritt

Steff la Cheffe tritt heute Nacht auf der Waldbühne auf, der Bühne nur für Schweizer Musiker. Etwas Spezielles hat sie für ihr Konzert nicht geplant. «Ich werde einfach wie immer alles geben.»

Erfahren Sie alles zum Gurtenfestival in unserem Liveticker auf blick.ch. Erfahren Sie alles zum Gurtenfestival in unserem Liveticker auf /festival und zeigen Sie uns Ihre Festivalfotos auf Instagram unter #blickfestival.

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Murray tippt den Wimbledon-Sieger: Djokovic kann Federer und Nadal wegfegen!

Wed, 07/11/2018 - 12:25

Wimbledon geht in die heisse Phase. Andy Murray wäre nicht überrascht, wenn Novak Djokovic den Titel holen würde. Und auf dem Weg dorthin Rafael Nadal und Roger Federer schlägt.

Als einziger der ehemaligen «Big 4» fehlt Andy Murray (31) in Wimbledon auf dem Court. Der Schotte ist noch nicht topbereit nach seiner Hüft-Verletzung, wird erst Ende Juli in Washington wieder spielen. Am Dienstag ist er jedoch Gast bei der BBC als Experte im Studio auf der Anlage.

Während die meisten Fans schon auf einen Klassiker-Final zwischen Roger Federer und Rafael Nadal hoffen, glaubt Murray, dass der Vierte im Bunde da ein Wörtchen mitreden wird: Novak Djokovic.

«Er ist dort, wo er hinwollte»

«Ich denke, Novak kann beide schlagen. Was ich von ihm in den letzten Tagen gesehen habe, war wirklich gut. So, wie er spielt, ist er dort zurück, wo er hinwollte», sagt Murray. Er vermutet, dass Djokovics langwierige Ellbogen-Verletzung sogar geholfen hat, die Leidenschaft fürs Tennis wieder zu finden.

Seit Roland Garros 2016 und dem 12. Major-Titel hat der Serbe kein Grand Slam mehr gewonnen. Seit den US Open 2016 schaffte es Djokovic nie mehr in die Halbfinals.

Murray traut ihm nun in Wimbledon viel zu. «Er schaut heiss aus, sehr motiviert. Ich wäre nicht überrascht, wenn er das Turnier gewinnen würde», sagt er über Djokovic weiter, der an der Church Road schon 2011, 2014 und 2015 siegte.

Für den Triumph muss der «Djoker» aber erst noch drei Hürden nehmen. Als erste den Japaner Kei Nishikori am Mittwoch. Im Halbfinal wäre Nadal ein möglicher Rivale, im Final dann Roger Federer. (rib)

 

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Mit Kurzhaarfrisur, Kot und Glace: So trotzen Basler Zootiere der Hitze

Wed, 07/11/2018 - 12:23

BASEL - An heissen Sommertage erhalten einige Tiere wie Nashörner oder Javaneraffen im Zoo Basel eine Glace. Tierpfleger frieren dazu Gemüse- oder Fruchtstücke in Becher oder Eimer ein.

Das Glace für die Nashörner mit Rüebli, Bananen und Randen wird an einem Ast im Gehege aufgehängt. Die Tiere seien dann einige Stunden mit Schlecken beschäftigt.

Auch wenn die Zootiere die Glace sehr gerne mögen, sei sie nicht nötig, schreibt der Zoo am Mittwoch in einer Mitteilung. Jede Tierart habe eigene Strategien, um Hitze zu überstehen.

Störche koten sich auf die Beine

So nehmen Nashörner und Javaneraffen im Sommer gerne ein kühles Bad. Andere Tiere suchen sich ein schattiges und luftiges Plätzchen. Schweine suhlen sich zudem, Kamele schwitzen viel und Bisons legen sich eine «Kurzhaarfrisur» zu.

Spezielle Kühltechniken gibt es auch bei Vögeln: Pelikane hecheln und lassen ihren mit vielen Blutgefässen versehenen Kehlsack flattern. Störche koten sich gemäss Mitteilung auf die Beine, was ihnen ein wenig Kühlung verschaffen soll. (SDA)

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Alkohol: Höchstens zwei Glas pro Tag und Mann

Wed, 07/11/2018 - 12:22

Höchstens zwei Glas für Männer und höchstens eines für Frauen pro Tag: Die Eidgenössische Kommission für Alkoholfragen (Ekal) hat ihre Empfehlungen für einen risikoarmen Alkoholkonsum nach unten korrigiert.

Den Ausschlag gaben wissenschaftliche Erkenntnisse, wie die Ekal am Mittwoch mitteilte. Gesunde Männer sollten demnach nicht mehr als zwei Standardgläser Alkohol pro Tag zu sich nehmen, gesunde Frauen höchstens eines. Ausserdem sollen jede Woche mehrere alkoholfreie Tage eingeschaltet werden.

Mit Standardglas ist die in einem Restaurant normalerweise ausgeschenkte Alkoholmenge gemeint, also eine Stange Bier, ein Glas Wein oder ein Gläschen Schnaps. Ein solches Standardglas enthält in der Regel 10 bis 12 Gramm reinen Alkohol.

In ihrer 2015 aufgelegten Orientierungshilfe hatte die Ekal gesunden Männern für den unproblematischen Konsum noch zwei bis maximal drei Gläser empfohlen und Frauen eines bis maximal zwei. Zudem war im damaligen Papier von mindestens zwei alkoholfreien Tagen pro Woche die Rede gewesen.

Generell soll der Alkoholkonsum der physischen und psychischen Gesundheit angepasst werden. Schwangeren Frauen und Frauen, die schwanger werden wollen, rät die Ekal ganz vom Alkoholkonsum ab, ebenso während der Stillzeit.

Ältere und Menschen, die Medikamente einnehmen, sollen Alkohol mit Vorsicht und zurückhaltend trinken. Jugendlichen unter 16 rät die Ekal rundweg vom Alkohol ab.

Aufmerksamkeit, Wahrnehmungsfähigkeit und Reaktionsfähigkeit liessen bereits nach dem ersten Glas nach, schreibt die Ekal. Nicht nur im Strassenverkehr, sondern auch bei der Arbeit, beim Sport und bei allen Tätigkeiten, die Konzentration erfordern, sollte deshalb kein Alkohol konsumiert werden.

Laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) trinken in der Schweiz rund 4 Prozent der über 15-Jährigen regelmässig zu viel. Rund jede fünfte über 15 Jahre alte Person konsumiert Alkoholisches punktuell risikoreich - das bedeutet, dass sie mindestens einmal pro Monat innerhalb von wenigen Stunden mindestens fünf Gläser (Männer) respektive vier Gläser (Frauen) trinkt.

Die Ekal ist eine ausserparlamentarische Kommission. Sie befasst sich nach eigenen Angaben mit Fragen, die direkt oder indirekt mit Folgen des Alkoholkonsums auf die Gesundheit zusammenhängen.

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Montreux Jazz Festival: Jack White bringt Montreux zum Beben

Wed, 07/11/2018 - 12:17

MONTREUX VD - Jack White hat eine lange Geschichte von gefeierten Live-Auftritten. Am Montreux Jazz Festival klingt das Konzert des ehemaligen White Stripes Frontmann wie Mitschnitte einer leidenschaftlichen Jamsession.

Er wurde zur Rocklegende, indem er die Vergangenheit umarmte. Der Blues vom Mississippi Delta hat ihn genauso beeinflusst wie die Country-Lady Loretta Lynn, Bob Dylan oder Led Zeppelin. Jetzt versucht der Gitarrenheld herauszufinden, wie sich die musikalische Zukunft anfühlt und beschreitet digitale Pfade.

Für sein jüngstes Soloalbum „Boarding House Reach“ musste White viel Kritik einstecken. Während die starken Songs der Vorgängerplatten vor allem von ihren Melodien lebten, fehlen beim dritten Solowerk des Amerikaners ähnliche Kaliber. Statt Lo-Fi präsentiert er Hip-Hop-Mutationen und computergesteuertes Beiwerk.

Jack White ist detailverliebt und überlässt nichts dem Zufall. Auch am Dienstagabend in Montreux will der 43-Jährige die volle Aufmerksamkeit der Menge und verbietet kurzerhand die Verwendung von Kameras. Auch die Fussball WM bleibt draussen: Sein grösster Gassenhauer „Seven Nation Army“, der inzwischen durch jedes Fussballstadion rund um den Globus schallt, lässt er im Gepäck.

Jack White macht keine Witze. Wenn er bei seinen Song zwischen Trash, Rock und Hip-Hop hin und her wandert, meint er es todernst. Der Multiinstrumentalist strotzt geradezu vor kreativem Output: Ob mit The White Stripes, The Raconteurs, The Dead Weather oder solo.

Gleich zu Beginn des Konzerts zündet White ein Feuerwerk: Mit eleganten Glam-Rock-Elementen wandelt er mit dem Song „Over and Over and Over“ auf den Spuren von T. Rex und Queen. „Seid ihr bei mir“, ruft der bleiche Musiker dem Publikum entgegen. Und gleich hinterher: „Es ist so friedlich hier in Montreux.“

Elektrisierend, eigensinnig, widerspenstig - Jack White erinnert in seinem virtuosen Gitarrenspiel an eine Version von Tim Burtons „Edward mit den Scherenhänden“. Seine Soli, von denen es an diesem Abend reichlich gibt, drehen sich nicht nur um Technik und Show, sondern um Emotionen und Revolution, ganz ohne Netz und doppelten Boden.

Zu Jack White gehören aber auch Tradition und Handwerk. Am Montreux Jazz Festival spielt er einige seiner früheren Solo-Nummern völlig gradlinig, aber niemals im Autopilot.

Andere White Stripes Klassiker sind in überraschende Formen gegossen, auch dank den neuen Mitstreitern Quincy McCrary und Neal Evans, beide am Keyboard. Carla Azar (Schlagzeug) und Dominic Davis (Bass), alte Weggefährten von White, komplettieren das explosive Quintett.

Whites Stimme ist schrill, kunstvoll und authentisch. Einer der intimsten Momente ist, als der Frontmann alleine auf der Bühne steht und dem Publikum eine Atempause von der emotionalen Achterbahnfahrt gönnt, die süchtig macht.

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Nach der Tat zündet er ihr Haus an: Mario (23) erschlägt sein Grosi Anna (80)

Wed, 07/11/2018 - 12:09

CASLANO TI - Die Rentnerin liebte ihren Enkel über alles – nur wenn er nachts die Musik laut stellte, dann gab es Ärger.

In der orangefarbenen Villa, Via Chiesuola Nr. 5, wird in der Nacht auf Freitag Anna B.* (80) erschlagen. Es ist drei Uhr morgens, als es aus dem Haus qualmt. Nachbarn rufen die Feuerwehr. Noch am gleichen Tag wird Enkel Mario* (23) verhaftet. Er gesteht den Mord an seinem Grosi (BLICK berichtete).

Seitdem ist der Frieden in der kleinen Seitenstrasse dahin. Die Kriminalpolizei geht ein und aus. Suchen sie noch immer die Tatwaffe, jenen stumpfen Gegenstand, mit dem die Witwe am Hinterkopf getroffen wurde? Ein junger Mann flankiert von Beamten wird hineingeführt. Es ist nicht Mario B., der mörderische Enkel. Vielleicht ein Zeuge? Oder Komplize? 

Der Enkel war sonderbar

«Annas halb verkohlte Leiche fand man im Flur», weiss eine Dame vom Haus vis-à-vis. «Doch es hat nirgendwo sonst gebrannt. Nur im Flur. Also muss der Täter, nachdem er die Anna erschlagen hat, ihre Leiche angezündet haben.» 

Die alte Dame sei beliebt gewesen im 4000-Seelen-Ort. «Sie war noch sehr fit, schrieb Gedichte, sang Lieder von Pavarotti und war Mitglied im katholischen Kirchenchor», so die Nachbarin weiter. Aber der Mario, der sei komisch. Schweigsam. Mit hellblond gefärbten Haaren. Immer grosse Kopfhörer über den Ohren. Ein Fussball-Fan – mit Ronaldo-Tattoo auf der Schulter.  

Nachts drehte Mario die Musik auf

«Anna hat ihren Enkel geliebt», sagt die Dame weiter. «Als die Eltern in Baden AG nicht mehr mit ihm klarkamen, da schickten sie ihren Sohn vor sieben Jahren zur Oma.» Mario wohnte bis vor einem Jahr bei Anna. Trotz neuer eigener Wohnung ganz in der Nähe, bleibt er häufig bei ihr.

Tagsüber ist er im Therapiezentrum in Sorengo TI. Nachts bei Anna dreht der Enkel die Musik auf, macht sich etwas zu essen. Er bestellt Dinge aus dem Internet. Anna muss zahlen. Das ärgert die Witwe. Es kommt immer wieder zum Streit. Auch in der Nacht auf Freitag?

Fassungslos ist auch Marios Vater. David B.* ist am Montag in Caslano, steht vor seinem Elternhaus, dem Tatort. Jetzt fliegt er nach Holland zum Rest seiner Familie. Nur die kleine Miri, Annas Katze, weiss noch nichts vom Tod ihres Frauchens. Miauend sitzt sie vor dem Haus.

 *Namen geändert

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Nato-Gipfel: Trump provoziert vor Nato-Gipfel-Beginn

Wed, 07/11/2018 - 11:45

BRÜSSEL - Im Vorfeld des Nato-Gipfels in Brüssel hat US-Präsident Donald Trump Berlin scharf attackiert. Der Grund: die Nato-Verteidigungsausgaben. Laut Trump würde die USA viel mehr zahlen als die alle europäischen Nato-Verbündeten. Das solle sich ändern.

Im Streit um die Nato-Verteidigungsausgaben hat US-Präsident Donald Trump Berlin scharf attackiert und dies mit dem Gaspipelinebau «Nord Stream 2» gekoppelt. Die USA beschützten Deutschland, doch dieses mache einen milliardenschweren Erdgasdeal mit Russland, sagte er.

«Deutschland ist total von Russland kontrolliert», sagte der US-Präsident am Mittwoch vor dem Nato-Gipfel in Brüssel. Das Land sei ein «Gefangener» Russlands. Damit werde sich seine Regierung nicht abfinden. Das sei völlig unangemessen.

Trump kritisiert das deutsch-russische Erdgasprojekt in der Ostsee seit Monaten scharf. Die USA sehen Europa als wichtigen Markt für ihr eigenes Fracking-Gas. Die rund 1200 Kilometer lange Pipeline «Nord Stream 2» soll russisches Erdgas über die Ostsee nach Mittel- und Westeuropa transportieren.

«Entscheidung liegt nicht bei der Nato, das ist nationale Entscheidung»

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sieht den Streit über die Erdgaspipeline indes nicht als Thema für die Nato. «Die Entscheidung liegt nicht bei der Nato, das ist eine nationale Entscheidung», sagte er vor dem Nato-Gipfel in Brüssel. Wichtig seien für alle Nato-Partner allerdings Energiesicherheit und eine Vielfalt von Energiequellen.

Trump verlangt erneut von allen europäischen Nato-Verbündeten höhere Verteidigungsausgaben. Die USA bezahlten seit Jahrzehnten viel mehr als die Verbündeten, das sei unfair gegenüber den amerikanischen Steuerzahlern, und das werde er ändern.

Der zweitägige Nato-Gipfel mit den Staats- und Regierungschefs aller 29 Bündnisstaaten beginnt offiziell am Mittwochmittag mit einer Zeremonie im Nato-Hauptquartier. Wichtiges Thema des zweitägigen Spitzentreffens sind die Bemühungen des Militärbündnisses, die Abschreckung und Verteidigung gegen Russland weiter zu stärken. Diese Themen dürften aber vom Streit um die Verteidigungsausgaben überschattet werden.

Eklat bereits bei Trumps erstem Nato-Gipfel

Trump fordert, dass alle Bündnispartner spätestens von 2024 an jährlich mindestens zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgeben und verweist dabei auf einen Beschluss des Nato-Gipfels in Wales aus dem Jahr 2014.

Vor allem die deutsche Kanzlerin Angela Merkel muss damit rechnen, auch direkt scharf angegangen zu werden. Trump hält die deutschen Verteidigungsausgaben für viel zu gering, obwohl sie in den vergangenen Jahren deutlich gesteigert wurden.

Deutschland hat seine Ausgaben seit 2014 nur von 1,18 auf 1,24 Prozent erhöht. Die USA liegen bei 3,6 Prozent und tragen damit mehr als zwei Drittel des Nato-Budgets.

Bereits beim ersten Nato-Gipfel mit Trump im Mai 2017 war es zu einem beispiellosen Eklat gekommen. Der US-Präsident hatte damals eine Rede zur Vorstellung eines Denkmals dazu genutzt, um aggressiv Kritik an den Bündnispartnern zu üben. (SDA)

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Sektenexperte warnt vor Fundamentalisten: Radikalisierte Christen breiten sich in Winterthur aus

Wed, 07/11/2018 - 11:43

Radikale Muslime standen in den vergangenen Jahren vermehrt im Fokus. Doch in der Region Winterthur nehmen die Gruppen christlicher Fundamentalisten zu.

Sie propagieren Züchtigungen und Körperstrafen und sind laut Sektenexperte Georg O. Schmid mit salafistischen Gruppierungen im Islam zu vergleichen: Christliche Fundamentalisten. Schmid ist Leiter der evangelischen Infostelle Relinfo. Er beobachtet ein Wachstum der christlich-fundamentalistischen Gemeinschaften im Raum Winterthur, wie er dem «Landbote» sagt. 

«Die Gemeinschaften haben nichts mit den grossen Freikirchen zu tun», sagt Schmid zur Zeitung. «Sie sind radikalisiert, verstehen sich als Keimzelle einer neuen Menschheit und huldigen oft einem einzigen Anführer.» Vor allem die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde Kesb kommt mit den Fundi-Christen in Kontakt, wenn Kinder oder Erwachsene durch die Methoden zu Schaden kommen. 

Markante Zunahme

Laut Schmid beobachte man bei der Kesb eine markante Zunahme von Fällen. In der Region Winterthur seien dies mehrere Hundert Personen. Die meisten Gruppen seien bisher nicht in den Medien in Erscheinung getreten oder tragen gar keinen Namen. 

Schmid sagt: «Die Gruppen orientieren sich am Alten Testament, sie sind radikal und darin ohne weiteres mit salafistischen Gruppierungen im Islam zu vergleichen.» (neo)

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Zivildienst: Sicherheitsdienstpflicht soll's richten

Wed, 07/11/2018 - 11:41

Die Kantone verlangen vom Bundesrat, zur Bestandssicherung von Armee und Zivilschutz die Sicherheitsdienstpflicht zu prüfen. Damit sollen Zivilschutz und Zivildienst zusammengelegt werden. Lücken beim Zivilschutz würden so geschlossen.

Mit der differenzierten Tauglichkeit bei der Aushebung und dem Zivildienst fehlt es den Kantonen zunehmend an Zivilschützern, wie die Regierungskonferenz Militär, Zivilschutz und Feuerwehr (RK MZF) am Mittwoch mitteilte.

Durch erstere gehen Leute ins Militär, welche früher zivilschutztauglich gewesen wären. Letzterer entzieht dem Zivilschutz Militärdiensttaugliche. Standen dem Zivilschutz 2010 noch gut 8100 Personen neu zur Verfügung, waren es 2017 nur mehr 4800.

Um den in der laufenden Revision des Bundesgesetzes über den Bevölkerungsschutz angepeilten Bestand von 72'000 Zivilschutzangehörigen zu garantieren, müssten jährlich 6000 Kräfte zufliessen. Und um die Armee zu alimentieren, braucht es jährlich 18'000 ausgebildete Militärs. Gemäss der RK MZF dürfte das 2018 nicht erreicht werden.

Um den sich abzeichnenden Lücken zu begegnen, empfahl die Regierungskonferenz dem Bundesrat, die Sicherheitsdienstpflicht zu prüfen. Die Sicherheitsdienstpflicht hätte die Zusammenlegung von Zivildienst und Zivilschutz in einen Katastrophenschutz zur Folge. So lässt sich gemäss den kantonalen Sicherheitsdirektoren die Dienstpflicht vereinfachen. Und die Bestandsprobleme wären gelöst.

Entgegen der Empfehlung der Kantone ereilte der Bundesrat dem Verteidigungsdepartement am 28. Juni 2017 aber keinen Auftrag zur Prüfung der Sicherheitsdienstpflicht. Stattdessen muss die Arbeitsgruppe Alimentierung bis 2020 nur das sogenannte norwegische Modell studieren.

Dieses Modell umfasst eine Dienstpflicht für Frauen und Männer. Dabei geht es nicht darum, dass möglichst viele persönlich Dienst leisten. Stattdessen dient die Dienstpflicht als Grundlage für eine Auslese. Ob ein Mann oder eine Frau Dienst leistet, hängt vom Bedarf der Einsatzorganisationen ab. Damit könnten Spezialisten besser rekrutiert werden.

Die Sicherheitsdirektoren bitten nun in einem am Dienstag ans Verteidigungsdepartement verschickten Brief, der Bundesrat solle auf seinen Beschluss zurückkommen und auch die Sicherheitsdienstpflicht prüfen lassen.

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