Im Streit um das Schicksal von 450 im Mittelmeer geretteten Flüchtlingen hat Italien erste Zusagen von anderen Ländern erhalten.
450 Flüchtlinge wurden auf dem Mittelmeer gerettet. Erneut ist dabei ein Streit entbrannt, welches Land die Bootsflüchtlinge aufnehmen soll. Nun hat Italien von Malta und Frankreich die Zusage erhalten, dass sie einen Teil der Flüchtlinge aufnehmen. Das behauptet jedenfalls der italienische Ministerpräsident auf Facebook.
Die beiden EU-Länder hätten sich bereit erklärt, jeweils 50 der 450 Migranten aufzunehmen, teilte Conte am Samstagabend auf seiner Facebook-Seite mit. «Sehr bald werden Zusagen anderer europäischer Länder eintreffen«, fügt er hinzu.
Die Vereinbarungen mit Malta und Frankreich seien «nach einem Tag telefonischer und schriftlicher Kontakte mit allen 27 europäischen» Staats- und Regierungschefs zustande gekommen, erläuterte Conte. Er habe ihnen «die Logik und den Geist des Teilens in den Schlussfolgerungen» des EU-Gipfels Ende Juni in Erinnerung gerufen.
Conte fügte der Mitteilung einen Brief bei, den er an EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, EU-Ratspräsident Donald Tusk sowie an alle Staats- und Regierungschefs der EU adressiert hatte.
Darin heisst es, da Italien «immer an vorderster Front» bei der Rettung von Menschen auf dem Meer stehe, fordere er «ein klares Zeichen» für eine Lastenteilung in der EU und die Bereitschaft, «die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, einen Teil der rund 450 geretteten Personen in einem Hafen zu empfangen oder sie aufzunehmen».
Zwei Schiffe der EU-Grenzschutzbehörde Frontex hatten am Samstag die rund 450 Flüchtlinge aus prekärer Lage von einem Holzboot im Mittelmeer gerettet und in italienische Gewässer gebracht. Der rechtsgerichtete italienische Innenminister Matteo Salvini weigerte sich aber, sie ins Land zu lassen, und kündigte an, die Flüchtlinge nach Malta oder zurück nach Libyen zu schicken.
Bereits am Freitag hatte Rom die maltesische Regierung dazu bringen wollen, das überladene Holzschiff bei sich anlegen zu lassen. Malta argumentierte aber, das Schiff befände sich näher an italienischem als an maltesischem Staatsgebiet. Zudem würden die Menschen an Bord lieber nach Italien einreisen.
Die EU-Grenzschützer von Frontex retteten die Flüchtlinge dann am Samstag von dem Holzboot und verteilten sie auf ihre beiden Schiffe. Acht Frauen und Kinder wurden zur medizinischen Behandlung auf die italienische Insel Lampedusa gebracht.
Italien und Malta haben in den vergangenen Wochen wiederholt über die Zuständigkeit für Flüchtlingsschiffe gestritten. Im vergangenen Monat musste Malta das Flüchtlings-Hilfsschiff «Lifeline» mit 234 Menschen an Bord anlegen lassen. Tage zuvor hatten Italien und Malta das Rettungsschiff «Aquarius» mit 630 Flüchtlingen an Bord zurückgewiesen, so dass es nach Spanien umgelenkt werden musste.
Salvini will die Zahl der in Italien ankommenden Flüchtlinge auf Null senken. Im Juni hatte er entschieden, dass Schiffe von Hilfsorganisationen mit Flüchtlingen an Bord nicht mehr in italienischen Häfen anlegen dürfen.
Italien ist das Hauptankunftsland für Flüchtlinge, die von Afrika aus über das Mittelmeer in die EU gelangen. Bei ihrem Gipfel Ende Juni hatte die EU Beschlüsse gefasst, die darauf abzielen, Flüchtlingen den Weg nach Europa zu erschweren. Italien hatte darauf gedrungen, dass die übrigen Mitgliedsländer dem Land an der Aussengrenze Europas mehr Flüchtlinge abnehmen und sich an der Aufnahme aus Seenot geretteter Menschen beteiligen.
Nach internationalem Recht können Migranten nicht an Orte zurückgebracht werden, an denen ihr Leben in Gefahr ist. Sowohl die Vereinten Nationen als auch die EU haben festgestellt, dass Libyen nicht sicher ist. Salvini hatte deshalb die EU-Innenminister beim Treffen in Innsbruck gedrängt, das nordafrikanische Land zu einem sicheren Ort zu erklären.
Laut der EU-Aussenbeauftragten Federica Mogherini sind in den vergangenen Monaten rund 20'000 Migranten mit internationaler Unterstützung freiwillig aus Libyen in ihre Heimat zurückgekehrt.
Mogherini, die am Samstag Libyen besuchte, eröffnete dort eine EU-Vertretung und eine EU-Grenzschutz-Unterstützungsmission. Die EU sei der grösste Geber humanitärer Hilfe sowie der grösste Unterstützer von Uno-Programmen und der wichtigste Wirtschaftspartner des Landes, erklärte sie.
In Libyen herrschen seit dem Sturz von Muammar al-Gaddafi 2011 chaotische Zustände, die international anerkannte Regierung hat kaum Macht im Land. Auch deshalb ist das Land Startpunkt für Tausende Migranten, die einen Weg über das Mittelmeer nach Europa suchen. (SDA)
Nizza – Frankreich hat mit einer feierlichen Zeremonie der Opfer des Terroranschlages von Nizza vor zwei Jahren gedacht. Dieses Drama dürfe nie vergessen werden, sagte Premierminister Edouard Philippe am Samstag an der Gedenkfeier in der Mittelmeer-Stadt.
«Wir müssen es in das kollektive Gedächtnis eingravieren, in das Gedächtnis der gesamten Nation.»
Die Überlebenden des Anschlags und die Angehörigen der Opfer litten noch heute. Ihnen müsse der Zugang zu staatlicher Hilfe erleichtert werden, sagte Philippe.
Er sagte bei der Gedenkveranstaltung für die Opfer des Terroranschlags 2016 in Nizza ausserdem zusätzliche Unterstützung für Anschlagsopfer zu. Künftig solle es einen «Richter für die Entschädigung von Opfern terroristischer Akte» geben, erklärte Philippe im Rahmen der Gedenkzeremonie in der südfranzösischen Stadt. Er hob obendrein hervor, dass die französischen Sicherheitsbehörden seit Anfang vergangenen Jahres 25 Anschlagspläne vereitelt hätten.
Am 14. Juli 2016, am französischen Nationalfeiertag, war auf der Promenade des Anglais in Nizza ein Islamist mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge gerast. 86 Menschen kamen ums Leben.
An der Zeremonie am Samstag nahmen unter anderem Nizzas Bürgermeister, Hinterbliebene und Mitglieder mehrerer Opfer-Organisationen teil. Für den Abend war ein Philharmonie-Konzert geplant. 86 Lichtsäulen auf der Promenade des Anglais sollen an die Opfer erinnern.
Bei Vergeltungsangriffen der israelischen Armee sind am Samstag zwei Jugendliche gestorben und 14 weitere Menschen verletzt worden. Die Luftangriffe Israels sind die schwersten seit 2014.
Militante Palästinenser im Gazastreifen haben Israel am Samstag mit rund hundert Raketen und Mörsergranaten angegriffen. Bei Vergeltungsangriffen der israelischen Luftwaffe starben zwei palästinensische Jugendliche.
Die Zahl der auf israelisches Gebiet abgefeuerten Geschosse nannte der israelische Brigadegeneral Zvika Chaimowitsch. Verantwortlich für die Angriffe seien die im Gazastreifen herrschende Hamas sowie andere radikalislamische Organisationen.
Israel habe mit der grössten Angriffsserie seit dem Gaza-Krieg 2014 reagiert. «Wir befinden uns mitten in einer Angriffskampagne», sagte er. Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Hamas-Gebäude in der Stadt Gaza wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza zwei Teenager getötet und 14 weitere Menschen verletzt.
In der israelischen Grenzstadt Sderot sei eine Rakete eingeschlagen und habe drei Menschen verletzt, sagte Chaimowitsch. Auch die Küstenstadt Aschkelon sei angegriffen worden.
Israel habe Raketenabwehrsysteme im Gebiet nahe dem Gazastreifen positioniert. «Wir sind für alle Szenarien vorbereitet», sagte der Brigadegeneral. Bisher hätten die meisten der aus Gaza abgefeuerten Geschosse eine Reichweite von weniger als zehn Kilometern gehabt.
Die Raketenabwehr habe bislang 20 «relevante» Geschosse abgefangen. Dabei handle es sich um Raketen oder Mörsergranaten, die Bevölkerungszentren oder militärische Einrichtungen bedrohten, sagte er. Man tue alles, um den Schaden gering zu halten. «Aber es gibt keinen hundertprozentigen Schutz.»
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu drohte am Samstag mit einer Verschärfung der Angriffe im Gazastreifen, sollten Raketenangriffe militanter Palästinenser auf Israel andauern. Bei einer Beratung mit Verteidigungsminister Avigdor Lieberman und der Armeespitze habe man sich «für einen entschlossenen Einsatz gegen den Hamas-Terror entschlossen», sagte Netanjahu.
Seit dem 30. März haben israelische Soldaten bei teils gewaltsamen Protesten an der Gaza-Grenze nach palästinensischen Angaben rund 140 Menschen getötet. Viele davon waren Hamas-Mitglieder. Die Palästinenser fordern ein Ende der vor mehr als zehn Jahren verhängten Gaza-Blockade und ein Rückkehrrecht palästinensischer Flüchtlinge in das israelische Staatsgebiet.
Hamas-Sprecher Fausi Barhum sagte am Samstag, man wolle mit den Angriffen auf Israel eine «klare Botschaft senden» und «den Feind dazu zwingen, die Eskalation zu stoppen».
Am Abend verkündete die Hamas schliesslich eine Waffenruhe. Barhum teilte mit, ägyptische Bemühungen um eine Beruhigung der Lage hätten Erfolg gehabt. Ein Sprecher des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu wollte sich dazu nicht äussern. (SDA)
Zürich-Sieger Lucas Di Grassi ist auch im ersten von zwei Formel-E-Rennen in New York unschlagbar. Der Titelkampf ist entschieden.
Jetzt hat Sébastien Buemi nur noch ein Rennen Zeit, den ersten Saisonsieg in der Formel E einzufahren. Am Sonntag beim zweiten Rennen in New York.
Beim ersten von zwei E-Prix in Brooklyn am Samstag startet der Schweizer zwar von der Pole-Position. Aber die beiden Audi sind zu stark. Zürich-Sieger Lucas Di Grassi doppelt mit seinem zweiten Saisonsieg nach. Daniel Abt wird vor Buemi Zweiter.
Das wahre Drama spielt sich aber dahinter ab. WM-Leader Jean-Eric Vergne wird in der Quali die schnellste Runde gestrichen, er muss im Rennen von ganz hinten losfahren.
Aber der Franzose pflügt durch Feld, schnappt sich den verbliebenen WM-Rivalen Sam Bird und wird so als Fünfter vorzeitig neuer Weltmeister.
BARCELONA - In Barcelona sind am Samstag rund 110'000 Menschen dem Aufruf des Separatistenführer Carles Puigdemont gefolgt: «Die Strassen Barcelonas müssen heute mit Freiheit gefüllt werden».
Zehntausende Separatisten der spanischen Region Katalonien sind zur Unterstützung ihrer politischen Führer auf die Strassen gegangen. Nach Schätzung der städtischen Polizei nahmen am Samstagabend in Barcelona rund 110'000 Menschen an der Kundgebung teil.
Wenige Stunden vor der Demonstration hatte Separatistenführer Carles Puigdemont seine Anhänger zur Mobilisierung aufgerufen. «Die Strassen Barcelonas müssen heute mit Freiheit gefüllt werden», forderte er in einer auf Twitter geposteten Videobotschaft.
Puigdemont soll aus Exil nach Katalonien zurückkehren dürfenDie Demonstranten forderten die sofortige Freilassung der in Untersuchungshaft sitzenden separatistischen Aktivisten und Politiker. Sie verlangten ausserdem, dass die wie Puigdemont ins Exil ins Ausland geflüchteten Separatisten nach Katalonien zurückkehren dürfen, ohne Gefahr zu laufen, verhaftet zu werden.
Der ehemalige Regionalpräsident Puigdemont war im vergangenen Herbst nach einem verfassungswidrigen Unabhängigkeitsreferendum nach Belgien geflohen. Er hält sich seit seiner Festnahme im Frühjahr in Deutschland auf.
Das schleswig-holsteinische Oberlandesgericht hatte am Donnerstag eine Auslieferung des 55-Jährigen nach Spanien wegen des Verdachts der Veruntreuung für zulässig erklärt, nicht jedoch wegen Rebellion, dem Hauptvorwurf der spanischen Justiz.
«So oft wie nötig auf die Strasse gehen»Das Oberste Gericht in Madrid hatte Ende Juni die Eröffnung von Prozessen gegen Puigdemont und 14 weitere separatistische Politiker wegen Rebellion, Veruntreuung und zivilen Ungehorsams bestätigt. Eine Reaktion des zuständigen Richters Pablo Llarena zum Beschluss des schleswig-holsteinischen Oberlandesgerichtes lag am Samstag noch nicht vor.
An der Demonstration in Barcelona nahm unter anderem der Nachfolger von Puigdemont im Amt des Regionalpräsidenten, Joaquim («Quim») Torra, teil. Man wolle «so oft wie nötig auf die Strasse gehen», sagte er. Neben Torra und Politiker verschiedener Parteien beteiligten sich an der Kundgebung auch bekannte Sportler und Künstler Kataloniens.
Niemand soll mehr Angst haben müssen, «Ideen zu äussern»Die Demonstration solle dazu führen, «dass die Häftlinge aus den Gefängnissen, in die sie niemals hätten gebracht werden dürfen, entlassen werden, dass die Exilanten frei nach Hause zu den Ihren zurückkehren können und dass niemand mehr Angst haben muss, Ideen zu äussern», hatte Puigdemont in seiner Botschaft erklärt.
Im Katalonien-Konflikt hatten sich in den vergangenen Wochen die Zeichen für eine Entspannung verdichtet. Der neue spanische Ministerpräsident, der Sozialistenführer Pedro Sánchez, empfing Torra jüngst erstmals im Madrider Regierungspalast. Beide Politiker vereinbarten die Aufnahme konkreter Verhandlungen. (SDA/rad)
Auch wenn es ganz am Ende nicht gereicht hat, kann Juniorin Leonie Küng (17) stolz auf Wimbledon 2018 blicken. Die Schweizerin nimmt viele Eindrücke mit.
Nur wenig fehlt am Schluss und die Schweiz hätte mit Leonie Küng (17) nach Martina Hingis (1994) und Belinda Bencic (2013) wieder eine Siegerin bei den Juniorinnen in Wimbledon gehabt. Doch die Kraft reicht der Schaffhauserin im Final gegen Iga Swiatek (Pol) nicht mehr (4:6, 2:6).
«Ich war nicht mehr so schnell auf den Beinen, nicht mehr so parat», sagt Küng, die vor dem Hauptturnier schon die Quali bestritt und so zwei Matches mehr in den Knochen hat. Dennoch ist die grosse Bühne des Court 1 einmalig für Leonie. «Die vielen Leute, die für einen klatschen. Das ist ein extremes Erlebnis», sagt sie.
Eintöniger SpeiseplanStatt des Pokals nimmt Küng die kleine Schale mit heim. Bevors am Montagmorgen mit dieser zurück in die Schweiz geht, putzt sie sich am Sonntagabend heraus. «Ich freue mich aufs Champions Dinner.» Dort wird sie die einzige Schweizerin sein. Und sicher ein leckeres Mahl serviert bekommen.
Denn in den letzten zwei Wochen war ihr Speiseplan etwas eintönig. «Ich bin sehr abergläubisch. Ich mache jeden Tag das Gleiche, esse jeden Tag das Gleiche. Meistens esse ich Lachs mit Kartoffel», erklärte sie nach dem Halbfinal.
Auf der Anzeigetafel steht nicht das übliche Kueng sondern Kung. Auch bei der WTA ist Leonie so geführt. Was steckt dahinter? Sie klärt auf: «Wir mussten ihn abändern. Als wir nach Amerika gingen, haben sie es nicht akzeptiert, dass wir K-U-E-N-G schrieben. Drum haben wir gewechselt. Mich stört es eigentlich nicht.» Im Alter zwischen 11 und 13 verbrachte Küng jeweils den Winter fürs Training und Schule in Florida.
Dank einer Wildcard in Gstaad dabeiDank des starken Wimbledon-Auftritts rückt sie in den Fokus der Öffentlichkeit. Das nützt auch neben dem Court. Leonies Vater und Coach Martin Küng sagt: «Es haben sich bereits einige Sponsoren gemeldet.» Aktuell kümmert er sich zusammen mit Mutter Angelika um Leonies Karriere.
Diese setzt sie nächste Woche in Gstaad BE fort, wo sie dank einer Wildcard ihr erstes WTA-Turnier im Hauptfeld spielen darf. Es wird eine Herausforderung, denn Sand ist nach Rasen und Hartplatz Leonies unliebsamster Belag.
Wimbledon ist ihr letztes Major bei den Juniorinnen gewesen. «Die US Open spiele ich eher nicht. Denn in jener Zeit findet ein grosses ITF-Turnier in Montreux statt. Wir finden das wichtiger für meine Karriere als nochmals ein Juniorenturnier zu spielen.»
Oliver Neuville ist 2002 der erste Schweizer in einem WM-Final. Hier erzählt der Tessiner seine Geschichte – und warum die Nati ihn verpennte.
Es ist der 15. Juni 2002, als Oliver Neuville in der deutschen Fussball-Geschichte eine Hauptrolle spielt. Im WM-Achtelfinal gegen Paraguay macht er in der 88. Minute das 1:0. Dieser Sieg ebnet Deutschland den Weg in den Final.
Neuville spielt im Endspiel gegen Brasilien (0:2) durch, trifft den Pfosten: «Schade, aber das Finalerlebnis kann mir keiner mehr nehmen. Die Atmosphäre, die tausenden Fans am Strassenrand auf dem Weg zum Stadion, einmalig», sagt er heute. Der inzwischen 45-Jährige ist der erste Schweizer in einem WM-Final. Am Sonntag ist der Kroate Ivan Rakitic der zweite in einem Endspiel.
Dabei hätte Neuville für unsere Nati spielen sollen. Er sagt zu BLICK: «Als ich 1996 in Teneriffa spielte, meldete sich der Schweizerische Fussball-Verband bei mir. Ob ich mir vorstellen könnte, für die Nati zu spielen. Ich sagte ja, wollte für die Schweiz spielen – und wartete auf das weitere Vorgehen. Nur: Dann meldete sich einfach niemand mehr bei mir...»
Ab diesem Zeitpunkt ist die Nati für ihn abgeschlossen. Er hat zwei weitere Länder zur Auswahl: Italien, das Herkunftsland seiner Mama. Oder Deutschland, die Nationalität seines Vaters.
Neuville spielt für die DFB-Elf, macht 1998 sein erstes Länderspiel. Dabei beginnt seine Geschichte im Tessin. SonntagsBlick besucht ihn 2005 in seiner Heimat. Auf einer Wiese sticht er in Gambarogno mit einer Mistgabel ins Heu. «Hier», erzählt er, «war früher mein erster Fussballplatz.» Rund um die Wiese ragen Berge in die Höhe. 200 Meter muss Neuville gehen, dann betritt er eine Schule, geht in eine Kabine. «In dieser Ecke sass ich jeweils als Jugendspieler», sagt er und setzt sich.
Inzwischen hat der FC Gambarogno-Contone einen neuen Platz. Im Klubhaus des Zweitligisten hängt damals ein riesiges Foto von Neuville. Als Silvano Sartori ihn sieht, gibt’s eine herzliche Umarmung – er war Neuvilles erster Trainer. Als Sechsjähriger kommt Neuville 1979 zu Gambarogno, spielte zwölf Jahre lang da.
Sartori stellt einen Fernseher an, schiebt eine Videokassette ein, sagt: «Das ist ein Film von 1983, als Oli zehn war.» Neuville gerührt: «Das bin ich? Es ist wunderschön, das zu sehen.»
Sartori erzählt: «Er war ein Naturtalent, was er wohl von seinem Vater hatte. Aber der kritisierte ihn immer hart, weil er nichts für die Defensive machte.» Neuville lächelt. Bei Rindsfilet und Pasta erzählt er: «Auch mein Vater war Stürmer, spielte unter anderem für St. Gallen. Und er war drei Jahre lang mein Trainer.»
Papa Jupp zog einst aus Aachen in das Tessin. Und es ist ein Schicksalsschlag für Neuville, als er 1990 an einem Herzschlag stirbt. Mama Carmen (69) – eine Italienerin – wohnt noch heute in Ascona. Neuvilles Sohn Lars-Oliver (20), aus erster Ehe, ebenfalls – er hat gerade das Militär in Liestal BL hinter sich gebracht.
Neuville ist wegen ihnen manchmal zu Besuch, wohnt mit seiner zweiten Ehefrau und den zwei weiteren Söhnen Alessandro (8) und Leandro (1) in Gladbach, ist Co-Trainer der U19 bei Borussia.
Seit 1992 spielt er nicht mehr im Tessin. Via NLB-Klub Locarno, wo sie ihn liebevoll «Piccolino» (den Kleinen) nennen, geht er zu Servette. Weitere Stationen: Teneriffa, Rostock, Leverkusen, Gladbach – bevor er bei Arminia Bielefeld seine Karriere 2011 beendet.
69 Länderspiele macht er für Deutschland. «Ich glaube, es war die richtige Entscheidung», sagt er schmunzelnd. Auch die WM 2006 im eigenen Land ist ein emotionales Highlight für ihn. Erst entscheidet er das Vorrundenspiel gegen Polen mit einem Tor in der Nachspielzeit, dann versenkt er im Viertelfinal gegen Argentinien den ersten Ball beim Penaltyschiessen.
Neuville: «Wenn jetzt erzählt wird, die Engländer hätten Penaltyschiessen geübt, dann halte ich das für Quatsch. Diesen Druck, wenn du vom Mittelkreis zum Penalypunkt gehen musst, kannst du nicht trainieren.»
Ivan Rakitic hat bereits zwei Penaltyschiessen gegen Dänemark und Russland gewonnen und jeweils den letzten Elfer reingemacht. Er kann es in Moskau gegen Frankreich besser machen als Neuville: Und als erster Schweizer Weltmeister werden.
Daniela Baumann stählt ihren Körper auf Ibiza, Lady Gaga versucht sich als Barfrau und Tamynique küssen für die Ehe für alle! Willkommen zu den Foto–Storys des Tages!
Ein Swiss-Lotto-Spieler hat am Samstag den Jackpot geknackt. Damit hat sich der Glückspilz eine Million Franken gesichert.
Die Schweiz hat einen Millionär mehr. Im Lotto hat ein Glückspilz vor der Ziehung am Samstagabend die sechs richtigen Zahlen angekreuzt: 3, 5, 26, 32, 34 und 38. Damit hat er exakt eine Million Franken gewonnen.
Swiss Lotto wird von Swisslos in der Deutschschweiz und im Tessin angeboten und in der Westschweiz von der Loterie Romande. Der Gewinner vom Samstag kommt aus dem Einzugsgebiet der Loterie Romande, wie Swisslos mitteilte. Im Swiss-Lotto-Jackpot liegen mittlerweile wieder 2,1 Millionen Franken. (SDA/rad)
Der fünfjährige Garrett wurde am Samstag in einem Gottesdienst verabschiedet. Der Bub aus dem US-Bundesstaat Iowa hat den Kampf gegen Krebs verloren. Sein Humor bleibt.
Der junge Garrett Matthias (†5) ist tot. Der Bub starb am 6. Juli an einer seltenen Krebsart. Diese hatte sein Schläfenbein und seinen Hirnnerv angegriffen. Freunde, Angehörigen und seine Familie nahmen diese Woche von ihm Abschied.
Seine Eltern gaben im Nachruf Details aus seinem Leben bekannt und erklärten, welche Einstellung der junge Garrett selbst zum Tod hatte. Garrett war nämlich ein fröhliches und aufgestelltes Kind: Er hörte Thrash Metal. Er liebte seinen blauen Plüsch-Hasen. Und was er gar nicht mochte, waren Hosen und den «dummen Dreckskrebs».
Garrett hatte eine Vorstellung vom TodEinen Monat vor seinem Tod stellten die Ärzte fest, dass Garretts Krebs im Endstadium war. Seine Eltern beschlossen daraufhin, mit ihrem Sohn über ernste Erwachsenen-Themen zu sprechen. Sie liessen nichts aus und sprachen mit Garrett über den Tod und über seine Bestattung.
Garrett hatte klare Vorstellungen, was er nach dem Tod tun wolle: Er werde ein Gorilla sein und «Scheisse nach Daddy werfen». Er wünschte, dass man ihn verbrennt – so wie damals, als die «Mami» eines Bekannten starb. Aus der Asche sollte so ein Baum entstehen, in dem er dann als Gorilla leben könne.
«Ihr Trottel!»Der Bub wusste, dass Beerdigungen traurig sind. «Ich will fünf Hüpfburgen!» Für jedes seiner Lebensjahre eine. Ausserdem wolle er einen Batman und Wassereis. Und seine letzte Botschaft? Die solle nichts anderes sein als: «Bis dann, ihr Trottel!» Gezeichnet: «Die grossartige Garrett-Unterhose.»
Seine Eltern erfüllten seinen Wunsch. Garrett wurde am Samstag in einem Gottesdienst verabschiedet. Seine Asche wird zu einem späteren Zeitpunkt beigesetzt. Erst dann nämlich, wenn «seine Eltern herausgefunden haben, wie man seine Asche zu einem Baum macht». (pma)
Eine Kuh hat sich beim Oeschinensee aufs Frauen-WC verirrt. Die Teilnehmer einer Reisegruppe hielten den Moment fotografisch fest.
Das Panorama beim Oeschinensee im Berner Oberland ist grossartig. Der blaue See, der blaue Himmel. Angenehme Temperaturen. Die Stimmung ist perfekt, um Gedanken baumeln zu lassen.
Das wissen auch die Kühe, die dort weiden. Sie können sich frei bewegen, stören tut das niemanden. Auch dann nicht, wenn sich eine Kuh beim Berghotel verirrt. Am Freitag traute sich eine sogar aufs Frauen-WC, wie eine BLICK-Leserin berichtet.
«Ich war mit einer Reisegruppe unterwegs. Eine unserer Frauen musste kurz aufs WC und erschrak, als sie dort eine Kuh auffand», erzählt die Leserin. Man habe gelacht, auch weil sich die Teilnehmerin der Reisegruppe sich wegen der Kuh im WC nicht mehr auf die Toilette traute.
Der Reisegruppe blieb nichts anderes übrig, als zu warten. Denn die Kuh wollte nicht so schnell wieder raus. «Sie wollte sich bestimmt noch schminken!», witzelt die BLICK-Leserin weiter. Nach einer Weile verzog sich die Kuh dann doch aus dem Frauen-WC.
Das Westschweizer Fernsehen dreht derzeit in Bern Polit-Thriller. Hauptfigur der Serie ist eine Putzfrau im Bundeshaus. Genau dort dürfen die Macher aber nicht filmen.
Es geht um Verbrechen, Skandale und dunkle Geheimnisse – und um eine Putzfrau im Bundeshaus, die zur Geheimagentin wird: Seit letzter Woche finden in Bern die Dreharbeiten für den Schweizer Polit-Thriller «Helvetica» statt. Die Serie kommt nächstes Jahr ins Westschweizer Fernsehen RTS. Später soll sie auch im Deutschschweizer TV laufen.
Die Produzenten der Serie wollen mit dem Thriller einen Einblick in die Untiefen der Schweizer Politik liefern. Ins Herz genau dieser dürfen sie aber nicht vordringen. Man habe leider keine Dreherlaubnis fürs Bundeshaus bekommen, sagt RTS-Sprecherin Fanny Eternod. Und das, obwohl die Dreharbeiten während der Sommerpause im Parlament stattfinden.
So musste eine Alternative fürs Bundeshaus her. Gewisse Szenen, die im Parlamentsgebäude spielen, wurden beispielsweise im Berner Rathaus gedreht. Auch die Uni, ein Hotel und verschiedene Wohnungen in Bern dienen als Bundeshaus-Kulisse, erzählt Eternod.
Nur Dok-Filme erlaubtDabei wäre es nicht das erste Mal gewesen, dass im Bundeshaus gedreht wird. Am bekanntesten ist wohl der Film «Mais im Bundeshuus», der 2003 über die Kinoleinwände geflimmert ist. Erst vor wenigen Monaten strahlte das SRF zudem das Drama «Generalstreik 1918 – die Schweiz am Rande eines Bürgerkrieges» aus. Auch dieser Streifen war im Bundeshaus gedreht worden.
Doch bei diesen Filmen handelt es sich im Gegensatz zu «Helvetica» um Dokumentationen. In solchen Fällen erlaubt der Bund Aufnahmen. Was Filmprojekte anbelange, die keinen Bezug zur Rolle, der Arbeit und den Aufgaben des Parlaments hätten, sei man hingegen «äusserst restriktiv», sagt Karin Burkhalter von den Parlamentsdiensten.
Das müsse man auch sein. Denn: «In der Sommerpause finden zwar keine Kommissionssitzungen statt, aber im Bundeshaus wird trotzdem gearbeitet und es werden Besuchergruppen empfangen», erklärt Burkhalter. «Der Aufwand durch Dreharbeiten würde für uns einen grossen, zusätzlichen Aufwand bedeuten.» Ein Aufwand, den am Schluss die Steuerzahler berappen müssten. (lha)
Am Matterhorn wurde am Samstag die Leiche eines Bergsteigers entdeckt. Seine Identität ist noch unklar.
Das Matterhorn ist bei Bergsteigern beliebt. Doch jetzt hat das Wahrzeichen der Schweiz ein weiteres Todesopfer gefordert.
Am Samstagmorgen, um 5.55 Uhr, stiess ein Bergführer beim «Hörnligrat», auf einer Höhe von rund 4100 m ü.M., auf die Leiche eines Alpinisten. Laut Kantonspolizei Wallis alarmierte der Bergführer umgehend die 114. Doch der Notarzt, der durch die Air-Zermatt zum Fundort geflogen wurde, konnte nur noch den Tod des Bergsteigers feststellen.
Über 500 Alpinisten verloren am Matterhorn ihr LebenNoch ist die Identität des am Matterhorn verunglückten nicht geklärt, wie die Kantonspolizei Wallis in einer Mitteilung schreibt. Die zuständige Staatsanwaltschaft hat indes die Untersuchungen aufgenommen.
Erschreckend: Das Matterhorn hat seit der Erstbesteigung im Jahr 1865 so viele Todesopfer gefordert, wie kein anderer Berg auf der Welt. Die Statistik liegt mittlerweile bei über 500 tödlich verunglückten Alpinisten. (rad)
Die erste Bergankunft fordert zwei Opfer. Am Sonntag könnten noch mehr Fahrer betroffen sein.
Die erste Bergankunft, eine kleine zwar, fordert zwei Opfer. Die Gesamtfavoriten Romain Bardet und Tom Dumoulin verlieren 30 Sekunden und mehr.
Noch schlimmer wird es am Sonntag. Dann wird es flach – und doch uneben. Die «Hölle des Nordens» wartet. 21,7 Kilometer auf Kopfsteinpflaster (verteilt auf 15 Sektoren) werden diese 9. Etappe zum Martyrium treiben. Das versetzt die Fahrer in Angst und Schrecken. Die bis zu 30 Zentimeter breiten Steine, mal spitz, mal rund, mit grösseren Furchen aus Dreck und Geröll dazwischen, werden das ganze Feld durchschütteln. Die Zuschauer wirds freuen, Spektakel ist garantiert.
«23 Kilometer Pavés – das ist zu viel»Fabian Cancellara (37), dreimaliger Gewinner von Paris–Roubaix, erinnert sich an die Tour 2010. «Wir verloren mit Fränk Schleck, einen unseren Leader für das Gesamtklassement, nach einem Sturz. Er brach sich das Schlüsselbein.» Der Berner gab 30 Kilometer vor dem Ziel Gas, das Feld zersplitterte wie dürres Holz. Er wird Gesamtzweiter und holt sich das Gelbe Leadertrikot zurück. «Damals waren es 13 Kilometer Pavés, jetzt sind es 22 – das ist zu viel», meint der zweifache Olympiasieger. «Es ist eine heikle Aufgabe für die Classique-Spezialisten. Haben sie einen Teamkollegen für das Gesamtklassement, dann müssen sie clever fahren.»
Man könne dem Teamleader als «Spurenleser» helfen und ihn so beschützen. Man könne aber auch auf den Etappensieg fahren, mit der Gefahr den eigen Chef aus dem Rennen, um den Gesamtsieg zu werfen. Cancellara sagt: «Diese Etappe wird nur Verlierer gebären.» Und ein paar verletzte Profis mit Prellungen, Hämatome und Schürfungen – und wenns schlimm wird, mit gebrochenen Schlüsselbeinen, Schultern und Handgelenken.
Ob das gut geht? Herzogin Camilla gibt Meghan Tipps für royale Auftritte – dabei tappt sie selbst öfters ins Fettnäpfchen.
Sie ist zwar die Frau des britischen Thronfolgers. Wenn es um öffentliche Auftritte geht, ist sie aber nicht gerade das beste Beispiel für adlige Eleganz: Herzogin Camilla (70). Aber ausgerechnet sie hat Herzogin Meghan (36) unter ihre Fittiche genommen. Camilla scheint die frisch angetraute Frau von Prinz Harry (33) bereits ganz ins Herz geschlossen zu haben.
Unkonventionelle FreundschaftBeim ersten öffentlichen Auftritt nach der Hochzeit stand sie der frischgebackenen Herzogin zur Seite. An der Gartenparty von Prinz Charles (69) im Mai schienen sich die beiden Ladys königlich zu amüsieren. Die Frau des Thronfolgers nahm die ehemalige Schauspielerin Meghan immer wieder bei der Hand. Und auch auf dem Balkon des Buckingham-Palastes bei der «Trooping the Colour»-Zeremonie steckten die beiden ständig die Köpfe zusammen. Ob da eine Freundschaft zwischen den beiden eher unkonventionellen Mitgliedern der Königsfamilie entsteht?
Beide waren schon einmal verheiratetÄusserlich mögen sie nicht zueinander passen, aber es verbindet sie so einiges. Beide waren vor ihrer Hochzeit mit einem Prinzen schon einmal verheiratet und kamen als Geschiedene ins Königshaus. Camilla war schon als junge Frau in Charles verliebt, eine Heirat kam aber zur damaligen Zeit nicht in Frage. Gut möglich, dass Camilla der Frau von Prinz Harry das Glück gönnt, das ihr selber in jungen Jahren verwehrt blieb. Erst im reifen Alter geniesst sie die Liebe zu Charles offiziell und unbeschwert.
Unbeschwerter britischer HumorUnbeschwert sind auch ihre öffentlichen Auftritte – bei denen sich Camilla zwar ans höfische Protokoll hält, die aber offensichtlich mit britischem Humor gewürzt sind. Ob gewollt oder ungewollt, sorgt sie damit für Schmunzeln. Auch eine Art, sich beim Volk beliebt zu machen. Als Nachfolgerin der heiss geliebten Lady Diana (†36) hatte es Camilla diesbezüglich nicht leicht. Vielleicht kann Meghan von ihr doch noch einiges lernen.
In Kroatiens Kader stehen nur noch 22 Spieler. Im WM-Final fehlt Nikola Kalinic. Warum?
Ein Land fiebert dem grössten Tag seiner Sportgeschichte entgegen. Die Vorfreude in Kroatien auf den WM-Final ist grenzenlos. Nur ein Kroate schaut am Sonntag mit gemischten Gefühlen hin.
Nikola Kalinic (30) war als Backup von Mario Mandzukic Teil des WM-Kaders. Aber nur bis zum ersten Gruppenspiel gegen Nigeria. Danach schickte Trainer Zlatko Dalic den Stürmer heim, weil er seine Einwechslung verweigerte.
Offiziell wegen einer Rückenverletzung, die den Milan-Stürmer schon im letzten Testspiel vor der WM am Einsatz hinderte. Dalic: «Ich benötige gesunde und bereite Spieler, deshalb habe ich diese Entscheidung getroffen.»
Die Verletzung soll aber nur die halbe Wahrheit sein, der Rausschmiss soll in Wirklichkeit disziplinarische Gründe gehabt haben. Ist Kalinic also der grösste WM-Depp oder einfach ein Pechvogel? Jedenfalls wird Kroatien erstmals seit Aufstockung der WM-Kader von 22 auf 23 Spieler (2002) mit nur 22 eine WM-Medaille holen! Der 23. Mann sitzt längst daheim.
Die Namen in Liverpools Kader sind klangvoll. Wird sich Xherdan Shaqiri (26) gegen Salah, Mané und Co durchsetzen?
Es ist atemberaubend, was für ein Offensivpotential Liverpool im Kader hat.
Da sind nicht nur die drei Superstars Mohamed Salah (26), Sadio Mané (26) und Roberto Firmino (26). Da sind auch Adam Lallana (30) und der momentan verletzte Alex Oxlade-Chamberlain (24).
Mit Divock Origi (23) von Wolfsburg, Daniel Sturridge (28) von West Bromwich und Lazar Markovic (24) von Anderlecht kehrt ein hochklassiges Trio zudem von Leih-Saisons zurück.
Und: Die Reds sind weiterhin an den möglichen Millionen-Transfers Nabil Fekir (24, Lyon) und Paulo Dybala (24, Juve) interessiert. «Das ist eine echt harte Konkurrenz für Xherdan. Im zentralen Mittelfeld ist ja auch noch James Milner», sagt Stéphane Henchoz. (md)
Martin Landolt tritt 2020 als BDP-Chef ab. Erst will der Glarner die Partei erneuern. Und er macht sich Gedanken über seine Zukunft.
Herr Landolt, in den meisten Kantonen hat Ihre Partei in der laufenden Legislatur an Boden verloren. Wie wollen Sie diesen Trend bis zu den Wahlen 2019 stoppen?
Martin Landolt: Es hat sich eingependelt. Wir sind vielerorts zum dritten Mal angetreten. Nach der Euphorie der Anfangsjahre wurden wir zunächst abgestraft und landeten nun dort, wo wir derzeit hingehören.
Vier Prozent Wähleranteil lassen sich nicht längerfristig halten?
Nein. Auf lange Sicht sollten wir wohl die zehn Prozent knacken. Mit Blick auf die nächsten Jahre muss es uns aber erst einmal gelingen, wieder relevant zu werden.
Das heisst konkret?
Bis 2015 waren wir als Mehrheitsbeschaffer von Bedeutung. Der Verlust dieser Rolle schmerzt mehr als der des Bundesratssitzes. Aber ab 2019 wollen wir der progressiven Seite wieder zum Durchbruch verhelfen.
Auf Kosten welcher Partei wollen Sie wachsen – der FDP?
Noch lieber auf Kosten der SVP. Die Allianz der konservativen Egoisten bestimmt mit ihrer Mehrheit im Nationalrat die politische Agenda. Nur dank einiger freisinniger Abweichler konnten wir verhindern, dass in der Bildung oder bei der Entwicklungshilfe gespart wird. Die Kultur im Parlament hat sich massiv verschlechtert. Das schlägt sich bis in die Kommissionsarbeit hinter verschlossenen Türen nieder.
Was heisst das?
Die Konfrontationen sind härter geworden, persönlicher. Mit manchen Leuten kann man kein Feierabendbier mehr trinken, sie huldigen permanent ihrer Ideologie. Rückblickend muss man sagen: Es war eine verlorene Legislatur. Für die BDP und für das Land. Letzteres ist gravierender.
Das klingt frustriert.
Wir leiden unter dieser fehlenden Relevanz und auch unter teilweise unfairer Berichterstattung. Ja, wir haben verloren. Aber stets die gleiche undifferenzierte These vom Untergang der BDP lesen zu müssen, ist ermüdend. Immerhin können wir dank dieser Legislatur beweisen, dass es uns braucht.
Wenn es die BDP braucht, warum gelingt es Ihnen nicht, daraus Kapital zu schlagen?
Es braucht Fürsprecher und neue Gesichter. In den nächsten Jahren leiten wir einen Generationenwechsel ein. Ich will, dass auf unseren Listen Frauen und Junge bevorzugt werden.
Ist Martin Landolt Teil dieses Generationenwechsels?
Sicher. Anfang 2020 gebe ich das Parteipräsidium ab.
Und Ihr Mandat als Nationalrat?
Wenn ich vom Generationenwechsel spreche, werde ich sicher nicht zum Sesselkleber. Wenn ich in Glarus wiedergewählt werde, möchte ich aber noch ein paar Jahre als Ex-Präsident im Parlament die Früchte meiner Arbeit ernten (lacht).
Dann wäre spätestens Ende der kommenden Legislatur Schluss?
Aus heutiger Sicht ja.
Haben Sie einen Plan B für die Zeit nach der Politik?
Das ist nicht planbar. Aber ich spüre aus Gesprächen mit Wirtschaftsvertretern, dass die Erfahrung als Parteipräsident einen Wert hat.
Ein mögliches Rahmenabkommen mit der EU wird heiss diskutiert. Wie beurteilen Sie die Chancen, dass ein solcher Vertrag noch zustande kommt?
Es ist aus meiner Sicht alternativlos. Sonst steht am Ende der EU-Beitritt oder die Isolation. Beides will ich nicht. Der einzig gescheite Weg ist der bilaterale Weg – dazu gehört nun mal ein Rahmenabkommen. Und vor allem braucht das Land endlich Planungssicherheit.
Verstehen Sie die Position der Gewerkschaften, nach der die flankierenden Massnahmen unantastbar sind?
Bundesrat Cassis hätte vorab und direkt mit den Gewerkschaften sprechen müssen, sicher nicht über die Medien. Denn auch wenn ich mit den Linken politisch wenig am Hut habe: Sie fügen dem Land keinen Schaden zu und verlassen für Lösungen auch mal ihre ideologischen Positionen. Für die SVP gilt das leider nicht.
Sie haben Ihre eigene politische Karriere in der SVP lanciert ...
Ich war ab 1998 in der moderaten Glarner SVP aktiv. Was an der Parteispitze abging, interessierte mich damals noch nicht. Erst langsam, aber stetig wuchsen bei mir die Zweifel. Die Abspaltung der BDP nach der Abwahl von Christoph Blocher war nur der berühmte letzte Tropfen.
Schauspielerin Mira Sorvino schockt mit der nächsten Schreckens-Erzählung aus dem Sumpf von Hollywood.
Sie ist eine der grössten Befürworterinnen der MeToo-Bewegung. Kein Wunder, denn Mira Sorvino (50) wurde in Hollywood immer wieder Opfer von sexueller Nötigung. Die Oscar-Gewinnerin verriet in dem Podcast «HFPA in Conversation», dass sie ihr erstes traumatisches Erlebnis als Schauspielerin bereits mit 16 hatte: «Es war ein Casting-Direktor. Um mir für eine Horrorfilm-Szene Angst einzujagen, hat er mich so hart an einen Stuhl gefesselt, dass ich später blaue Flecken am Arm hatte. Dann hat er mich geknebelt.»
Als er sie dann befreite, entdeckte Sorvino, dass ihr Knebel ein Kondom war: «Ich hatte keine Ahnung. Ich war 16 und wusste Gott sei Dank noch nicht, wie ein Kondom schmeckt. Es war so etwas von unangemessen von ihm, das mit einer Minderjährigen zu tun. Und was zum Teufel macht ein Casting-Direktor eigentlich mit einem Kondom in seiner Tasche bei einer Audition?»
«Wenn man jung ist, glaubt man, dass es so zugeht»Die heute 50-Jährige gibt zu, dass ihr Teenie-Ich damals gar kein Problem mit der ganzen Sache gehabt hat: «Wenn man jung ist, glaubt man, dass es in der Schauspielerei so zugeht. Man denkt, man müsse eine besonders verletzliche Vorstellung geben, weil solche Dinge dir Rollen und Auszeichnungen bringen.»
Ein paar Jahre später wurden Regisseure und Casting-Direktoren mit ihr noch direkter: «Sie haben mich unter Druck gesetzt, eine sexuelle Beziehung mit ihnen zu haben – damit ich die Rolle bekomme. Darauf habe ich mich nie eingelassen und so viele gute Parts nicht bekommen. Es war schrecklich, ich fühlte mich verraten, weil mir Chancen nicht gegeben wurden, die ich als Schauspielerin verdient gehabt hätte.» (klm)
Die längsten Fingernägel der Welt sind abgeschnitten worden: Der 82-jährige Inder Shridhar Chillal präsentierte die fünf Rekord-Fingernägel am Mittwoch (Ortszeit) in einem Kuriositätenmuseum am New Yorker Times Square.
Schnipp schnapp, Fingernägel ab. Nach 66 Jahren schnitt der 82-jährige Inder Shridhar Chillal seine Schmuckstücker an der linken Hand ab. Die Rekord-Fingernägel wuchsen auf je knapp 200 Zentimeter an. Sie sollen nun in einer Vitrine gezeigt werden. «Ich habe 66 Jahre lang für meine Fingernägel gelebt», sagte Chillal mit Übersetzungshilfe von seiner Enkelin. «Jetzt bin ich sehr froh, dass sie alle nun sehen können.»
Die Fingernägel waren einige Tage zuvor in einer medizinischen Einrichtung abgeschnitten worden. Er sei alt geworden und das Leben mit den langen Nägeln sei zu umständlich, sagte Chillal. Das Abschneiden sei einerseits eine Befreiung gewesen - andererseits vermisse er seine überlangen Nägel aber auch.
Der Inder hatte die Nägel seiner linken Hand seit 1952 nicht mehr abgeschnitten und war deswegen 2014 in das Guinnessbuch der Rekorde aufgenommen worden. Einmal pro Woche hatte er seine Nägel gesäubert. Zum Schlafen benutzte er ein spezielles Polster. Zum Anziehen brauchte er spezielle Reissverschlüsse am linken Arm.
Chillal ist verheiratet, Vater mehrerer Kinder und hat jahrelang - mit seiner rechten Hand - als Fotograf gearbeitet. Die linke Hand ist vom jahrzehntelangen Gewicht der Fingernägel inzwischen verformt.
Auslöser für Chillals Entscheid, seine Fingernägel wachsen zu lassen, war ein Vorfall auf dem Schulhof. Chillal und seine Freunde tobten, rannten in einen Lehrer und brachen den langen Nagel seines kleinen Fingers ab. Der Lehrer schimpfte. «Ich weiss nicht, ob dieser Lehrer noch lebt. Aber wenn, dann würde ich ihm gerne sagen, dass ich mir das, wofür er mich damals ausgeschimpft hat, zu Herzen genommen habe. Ich habe eine Herausforderung für mich daraus gemacht - und war erfolgreich.» (SDA)