Am Freitag und Samstag feiert die LGBT-Community in Zürich. Ihren Kampf für gleiche Rechte sollten alle unterstützen.
Heute beginnt in Zürich die Pride. Sie ist ein Fest der Vielfalt, bei dem Männer und Frauen aller sexuellen Identitäten zusammenkommen. Das Motto in diesem Jahr: «Gleiche Liebe, gleiche Rechte.»
Was die Rechte von LGBT-Menschen angeht, hat die Schweiz Nachholbedarf. Im europaweiten Vergleich liegt sie lediglich auf Platz 22. Es gibt keine Ehe für alle. Gemeinsame Adoption ist nicht möglich.
Dafür kämpfen die LGBT-Community und ihre prominenten Aushängeschilder wie Dominique Rinderknecht und Tamy Glauser. Sie wollen nicht Menschen zweiter Klasse sein, sondern die gleichen Rechte haben wie jeder andere.
Klar ist: Erfolgreich sie nur sein, wenn sie Unterstützung haben. Deshalb geht die Pride uns alle an!
Am Freitag ist ein Bub bei einem Verkehrsunfall in Lyss schwer verletzt worden. Trotz sofortiger Rettungsmassnahmen starb er noch auf der Unfallstelle.
Am Freitagmorgen kam es zu einem tödlichen Verkehrsunfall in Lyss BE. Ein Mann fuhr mit seinem Auto auf der Rosengasse und kollidierte im Bereich der Einmündung Rosengasse/Bürenstrasse mit einem Bub auf dem Trottinett.
Das Kleinkind wurde beim Unfall schwer verletzt und verstarb trotz sofortiger Rettungsmassnahmen noch an der Unfallstelle.
Warum es zur Kollision kam ist Gegenstand der Ermittlungen. Die Kantonspolizei Bern sucht Zeugen. (man)
Der damalige FBI-Direktor James Comey ist bei der Untersuchung der E-Mail-Affäre Hillary Clintons zwar klar von Normen seiner Behörde abgewichen, war aber nicht politisch beeinflusst. Zu diesem Ergebnis kommt der Abschlussbericht des US-Justizministeriums, der am Donnerstag US-Präsident Donald Trump übergeben und anschliessend veröffentlicht wurde.
Der Generalinspektor des Ministeriums, eine Art oberster Wächter einzuhaltender Regeln, sieht «klare und dramatische» Abweichungen Comeys in dessen Ermittlungen. Sie hätten das Ansehen des FBI und des Ministeriums als fairen Sachwalter der Gerechtigkeit beschädigt, erklärte Michael Horowitz.
Clinton hatte als US-Aussenministerin auch einen privaten Server für E-Mails benutzt. Das ist verboten und wurde von den Republikanern im US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 zu einem sehr grossen Thema gemacht. Die Affäre beschäftigte auch das FBI.
Comey kam aber zu dem Schluss, keine Anklage gegen Clinton zu empfehlen: einer der Gründe, warum Trump ihn im Mai 2017 feuerte. Das wiederum zog die Einsetzung des FBI-Sonderermittlers Robert Mueller nach sich. Dieser ermittelt wegen geheimer Wahlabsprachen zwischen Trumps Wahlteam und Russland.
Trump bezeichnet diese Ermittlungen als Hexenjagd. Ein so bisher nicht bekanntes Detail in dem 568 Seiten starken Bericht dürfte dem Präsidenten neuen Auftrieb für seine Verschwörungstheorie geben, das FBI und sein Justizministerium hätten gegen ihn gearbeitet.
Der Bericht enthält einen Dialog zwischen FBI-Anwältin Lisa Page und Peter Strzok, zuständig sowohl für die Russland-Ermittlungen als auch die Clinton-Affäre. Page sagte, Trump werde doch hoffentlich niemals Präsident werden? Strzok antwortete: «Nein. Nein, wird er nicht. Wir werden das stoppen.»
Es wurde erwartet, dass Trump das für neue Angriffe nutzen würde. (SDA)
Der Bundesrat will im Tessin kleinere Grenzübergänge mit Barrieren ausrüsten. Damit begegnet er der hohen Kriminalitätsrate im Südkanton. Die vorübergehende nächtliche Schliessung von drei Grenzposten verfehlte dagegen ihre Wirkung.
Der Pilotversuch habe «keine merkliche Auswirkung» gehabt, teilte die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Freitag mit. Es gebe auch keine Hinweise, dass eine flächendeckende Anwendung die grenzüberschreitende Kriminalität senken könnte.
Dafür sorgte die von April bis September 2017 dauernde Schliessung vor gut einem Jahr für diplomatische Spannungen zwischen der Schweiz und Italien. Aus Protest wurde der Schweizer Botschafter Giancarlo Kessler in Rom vom italienischen Aussenministerium einbestellt. Mittlerweile haben sich die Wogen wieder geglättet.
So umfasst der revidierte Polizeivertrag mit Italien laut dem Bundesrat bessere Möglichkeiten der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Zudem sei das Grenzwachtkorps (GWK) im Tessin aufgestockt worden. Die gemeinsame Einsatzzentrale in Bellinzona erlaube eine intensivere Zusammenarbeit zur Sicherung der Grenze.
Zusätzlich sollen nun kleinere Grenzübergänge mit Barrieren ausgerüstet werden, die geschlossen werden, etwa wenn von der Polizei eine Fahndung ausgerufen wird. Ausserdem soll Fahrzeuglenkern signalisiert werden, dass sie von Kameras überwacht werden, wenn sie die Grenze passieren.
Von der Heiratsstrafe sind erheblich mehr Ehepaare betroffen als die Steuerverwaltung bisher angegeben hat. Laut der bisherigen Schätzung waren es insgesamt rund 330'000, neu geht der Bund von 704'000 Ehepaaren aus aus.
Der Bundesrat sei am Freitag über die Korrektur informiert worden, teilte das Finanzdepartement (EFD) mit. In der bisherigen Schätzung fehlten demnach die Zweiverdienerehepaare mit Kindern. Laut der bisherigen Schätzung waren rund 80'000 Zweiverdienerehepaare von der Heiratsstrafe betroffen, neu geht der Bund von 454'000 aus.
Gültig bleibt laut dem EFD die Schätzung zur Anzahl der betroffenen Rentnerehepaare. Demnach sind rund 250'000 Rentnerehepaare von der Heiratsstrafe betroffen. Somit seien insgesamt rund 704'000 Ehepaare betroffen, schreibt das EFD. Als der Bundesrat im März die Gesetzesänderungen zur Abschaffung der Heiratsstrafe ans Parlament schickte , nannte er eine Gesamtzahl von 330'000 Ehepaaren.
Bei der Schätzung der finanziellen Auswirkungen des Reformvorschlags seien die Zweiverdienerehepaare mit Kindern aber berücksichtigt worden, hält das EFD fest. Die Schätzung sei somit weiterhin korrekt.
Der Bundesrat rechnet mit jährlichen Mindereinnahmen von 1,15 Milliarden Franken bei der direkten Bundessteuer. Finanzminister Ueli Maurer hat laut der Mitteilung eine externe Überprüfung der Schätzmethoden und des statistischen Materials der Steuerverwaltung angeordnet.
Heute werden manche Zweiverdienerehepaare mit höheren Einkommen und Rentnerehepaare mit mittleren und höheren Einkommen gegenüber Konkubinatspaaren benachteiligt. Übersteigt die Mehrbelastung zehn Prozent, liegt gemäss Bundesgericht eine verfassungswidrige Ungleichbehandlung vor. Der Bundesrat will die Benachteiligung beseitigen.
In einem ersten Schritt soll die Behörde die Steuerbelastung der Ehepaare im Rahmen der gemeinsamen Veranlagung berechnen. In einem zweiten Schritt berechnet sie diese in Anlehnung an die Besteuerung von Konkubinatspaaren. Das Ehepaar würde den tieferen der beiden Beträge schulden.
Auch manche Konkubinatspaare werden indes benachteiligt. Nach Angaben der Steuerverwaltung profitieren insgesamt 382'000 Ehepaare von einem «Heiratsbonus». Sie müssen weniger Steuern zahlen als Konkubinatspaare in gleichen wirtschaftlichen Verhältnissen.
Über die Reform, die der Bundesrat im März verabschiedet hatte, wird das Parlament entscheiden. 2016 war eine Volksinitiative der CVP zur Beseitigung der Heiratsstrafe knapp gescheitert.
London – Der verstorbene Astrophysiker Stephen Hawking ist am Freitag in der Londoner Krönungskirche Westminster Abbey beigesetzt worden. Auf seinem Grabstein ist seine berühmteste Gleichung zu seiner Theorie über schwarze Löcher zu lesen.
«Hier liegen die sterblichen Überreste von Stephen Hawking», heisst es ausserdem auf dem Stein. Hawkings Urne wurde nahe den Gräbern der Wissenschaftler Isaac Newton und Charles Darwin beigesetzt.
Neben Freunden und Verwandten nahmen rund tausend weitere Besucher an der Beisetzung teil, die zuvor unter 25.000 Interessierten ausgelost worden waren. Unter anderem hielt der britische Schauspieler Benedict Cumberbatch eine Rede. Er hatte Hawking in einem Fernsehfilm gespielt.
Zeitgleich mit seiner Beisetzung schickte die Europäische Weltraumagentur ESA mit Radiowellen eine Sprachaufnahme von Hawking ins Weltall in Richtung eines schwarzen Loches. Die sechsminütige Nachricht aus einer Rede Hawkings vor einigen Jahren über den Schutz des Planeten muss 3500 Lichtjahre bis zu dem schwarzen Loch zurücklegen.
Seine Stimme war in ein eigens komponiertes Stück des griechischen Komponisten Vangelis eingebettet. «Das ist eine schöne und symbolische Geste», sagte seine Tochter Lucy Hawking.
Ihr Vater litt jahrzehntelang an Amyotropher Lateralsklerose (ALS), einer Nervenkrankheit, bei der die Muskeln nach und nach absterben. Hawking sass wegen der Nervenkrankheit jahrzehntelang im Rollstuhl und konnte sich nur mit Hilfe eines Sprachcomputers verständigen - auch seine Stimme wurde daher weltweit berühmt.
Zu grosser Bekanntheit gelangte er 1988 mit dem Bestseller «Eine kurze Geschichte der Zeit», in dem er einem nicht-wissenschaftlichen Publikum die Natur des Universums erklärte. Der weltbekannte Physiker war am 14. März im Alter von 76 Jahren gestorben.
Die Antarktis verliert gemäss einer Hochrechnung immer schneller an Eis. Waren es von 1992 bis 2012 im Schnitt etwa 76 Milliarden Tonnen pro Jahr, erreichte das Mittel zwischen 2012 und 2017 mit 219 Milliarden Tonnen fast das Dreifache. Aber die Antarktis kämpft nicht nur gegen die globale Erwärmung, sondern auch gegen die zunehmende Verschmutzung durch Mikroplastik.
Insgesamt liess das schmelzende Eis der Antarktis den weltweiten Meeresspiegel zwischen 1992 und 2017 um 7,6 Millimeter steigen. Diese Zahlen stellt ein internationales Forscherteam um Andrew Shepherd von der University of Leeds (Grossbritannien) im Fachmagazin «Nature» vor.
«Laut unseren Analysen ist es in den letzten zehn Jahren zu einer Beschleunigung des Masseverlusts in der Antarktis gekommen», erklärt Shepherd. Die Antarktis trage gegenwärtig zu einem höheren Anstieg des Meeresspiegels bei als je zuvor in den letzten 25 Jahren.
Würde sämtliches Eis in der Antarktis verschwinden, hätte das einen Anstieg des globalen Meeresspiegels um 58 Meter zur Folge. «Es muss den Regierungen, denen wir vertrauen, ein Anliegen sein, unsere Küstenstädte und -gemeinden zu schützen«, so Shepherd.
Grösste Verluste in der WestantarktisInsgesamt 84 Wissenschaftler von 44 internationalen Organisationen führten 24 satellitengestützte Eismasseschätzungen zusammen, um den Eisverlust zu kalkulieren. Dabei wurden drei verschiedene Messmethoden angewendet: die Höhenmessung, die Messung der Schwerkraft und die Input-Output-Methode (Zuwachs durch Schnee, Verlust durch Schmelzen, Kalben der Gletscher und Abfluss des Eises).
Den grössten Anteil am Eismasseverlust hatte die Westantarktis, wo sich der jährliche Abbau von durchschnittlich 53 Milliarden Tonnen (1992-2012) auf 159 Milliarden Tonnen (2012-2017) verdreifachte. Doch auch in der Ostantarktis, wo es durch vermehrten Schneefall von 1992 bis 2012 einen Zuwachs gegeben hatte, hat sich das Blatt gewendet: Für den Zeitraum 2012 bis 2017 errechneten die Forscher einen jährlichen Verlust von 28 Milliarden Tonnen Eis für den dortigen Eisschild.
Mit der Zukunft der Antarktis befasst sich Martin Siegert vom Imperial College London (Grossbritannien): «Einige der Veränderungen, mit denen die Antarktis konfrontiert ist, sind bereits irreversibel, wie der Verlust einiger Schelfeisgebiete, aber es gibt vieles, was wir verhindern oder rückgängig machen können», sagt er.
Zwei Szenarien für die ZukunftGemeinsam mit Stephen Rintoul vom Centre for Southern Hemisphere Oceans Research in Hobart (Tasmanien, Australien) und weiteren Wissenschaftlern hat Siegert zwei mögliche Entwicklungen durchgespielt: Wie es mit der Antarktis in den kommenden 50 Jahren im besten und im schlimmsten Fall weitergehen wird. Die Studie ist ebenfalls in «Nature» erschienen.
Wenn sich die Welt schon bald an strenge Klima- und Umweltschutzregeln hielte, würde die Lufttemperatur in der Antarktis bis 2070 um 0,9 Grad steigen. Wenn alles weiterliefe wie bisher, wären es drei Grad. Im besten Fall würde der Beitrag der Antarktis zum weltweiten Anstieg des Meeresspiegels 6 Zentimeter betragen, im schlimmsten Fall 27 Zentimeter, hat das Team errechnet.
Das Ökosystem könnte weitgehend erhalten bleiben oder sich stark verändern. «Entscheidungen, die im nächsten Jahrzehnt getroffen werden, bestimmen, welche Entwicklung realisiert wird«, mahnen die Forscher.
Mikroplastik und Kunststoffe in der Antarktis
Selbst in den entlegensten Gegenden der Welt finden sich die Spuren der Zivilisation. Eine Greenpeace-Expedition brachte Wasserproben aus der Antarktis mit - und fand darin Mikroplastik und Chemikalien.
Die Lebensräume der Antarktis sind mit kleinsten Plastikteilchen und umweltschädlichen Chemikalien belastet. In sieben von acht Wasserproben, die die Umweltorganisation Greenpeace Anfang des Jahres während einer dreimonatigen Expedition genommen hatte, fanden sich Spuren von Mikroplastik, die zum Beispiel aus Kleidung oder von Fischernetzen stammen. Das teilte Greenpeace am Donnerstag in Hamburg mit. Zudem waren in sieben von neun Schneeproben giftige Chemikalien zu finden, die unter dem Kürzel PFAS oder PFC bekannt sind. Sie werden beispielsweise verwendet, um Outdoor-Bekleidung zu beschichten und bleiben über Jahre in der Umwelt.
Unberührte Natur ist eine Illusion»Die Antarktis mag uns als unberührte Wildnis erscheinen, doch auch dieses Ende der Welt ist schon verschmutzt durch Umweltgifte der Textilindustrie und die Rückstände des Plastikwahnsinns«, sagt Thilo Maack, Meeresexperte bei Greenpeace. Bislang liegen aus der Antarktis nach Angaben der Umweltschutzorganisation nur wenige solcher Forschungsergebnisse vor, während die Arktis besser untersucht ist. Die Ergebnisse fügten sich inhaltlich ein in einige ähnliche Forschungen aus der Antarktis, die jedoch in anderen Regionen erhoben wurden.
Mikroplastik und chemische Schadstoffe werden durch Wind und Meeresströmungen sowie über die Atmosphäre in die entlegenen Regionen getragen und bleiben zum Teil Jahrzehnte in der Umwelt. Über die Nahrungskette können sie sich in Organismen wie Pinguinen, Robben und Walen anreichern.
Neben den Mikroplastikproben fand die Umweltschutzorganisation zwischen den Eisbergen auch Plastikmüll der Fischerei wie Bojen, Netze und Planen. «Überall in unseren Ozeanen findet sich Plastik, von der Antarktis über die tiefsten Meeresgräben bis zur Arktis», sagte Maack. «Die Regierungen müssen Massnahmen initiieren und durchsetzen, die bei der Produktion ansetzen, damit diese Schadstoffe gar nicht erst in die Meere gelangen.» Das vorgeschlagene EU-Verbot von Einmalplastik könne dabei nur der Anfang sein. (SDA)
Bis zur 89. Minute schnuppert Ägypten gegen Uruguay am Punkt. Dann schlägt Jose Gimenez per Kopf zu und sichert den Südamerikanern beim ersten WM-Auftritt 2018 doch noch den Sieg.
Das Spiel: Was war das am Donnerstag für ein Auftakt in die WM! Russland eröffnet das Fussball-Fest mit einer furiosen 5:0-Gala gegen Saudi-Arabien. Gala? Davon sind Ägypten und Uruguay kilometerweit entfernt. Höhepunkte sind rar. Luis Suarez scheitert zuerst an sich selbst (24.), als er die Kugel im leeren Tor nicht unterbringt. Dann (46.) macht ihm Pharaonen-Keeper El-Shenawy mit einer Knie-Parade einen Strich durch die Rechnung. Sein Sturmkollege Edinson Cavani ist näher dran, haut den Ball an den Pfosten. Wenn die Stürmer floppen, muss es halt ein Innenverteidiger richten: Jose Gimenez nickt in der 89. Minute ein! Und was ist mit Superstar Salah? «Ich kann fast mit 100-prozentiger Sicherheit sagen, dass er spielen wird», sagt Ägypten-Coach Cuper am Donnerstag. Trotzdem sitzt Salah an seinem 26. Geburtstag 90 Minuten lang auf der Bank. Ihn vermissen die Nordafrikaner schmerzlich.
Das Tor:
0:1, 89. Minute | Ein Freistoss praktisch bei der Eckfahne tritt Carlos Sanchez zur Mitte und dort steigt Jose Gimenez am höchsten und nickt Uruguay ins Glück.
Das gab zu reden: 10'221 Tage. So lange ist es her, seit Ägypten letztmals an einer WM im Einsatz stand. Damals, am 21. Juni 1990 unterlagen die Norafrikaner den Engländern 0:1. Dasselbe Resultat wie heute.
Der Beste: Jose Gimenez. Erzielt in der 89. Minute den goldenen Treffer.
Der Schlechteste: Luis Suarez. Der Barça-Star hat dreimal die Führung auf dem Fuss. Ein Edelknipser wie er muss mindestens einen davon versenken.
So gehts in der Gruppe A weiter: Der Gastgeber und die Urus sind auf Achtelfinal-Kurs! In der zweiten Runde trifft Russland am 19. Juni ab 20 Uhr auf Ägypten. Uruguay misst sich einen Tag später mit Saudi-Arabien.
So stehts in der Gruppe A:
Kesha führt immer noch einen erbitterten Gerichtsstreit mit ihrem ehemaligen Produzenten Dr. Luke. In einem neu enthüllten Dokument lassen dessen Anwälte nun eine Bombe platzen.
Der Rechtsstreit zwischen Kesha (31) und ihrem Ex-Mentor Dr. Luke (44) lässt die Musik-Welt einmal mehr erschüttern. Ein von «The Blast» veröffentlichtes Gerichtsdokument zeigt, dass die Sängerin 2016 in einem SMS an Lady Gaga (32) schrieb, dass der Erfolgsproduzent nicht nur sie, sondern auch ihre Kollegin Katy Perry (33) vergewaltigt haben soll. Diese Aussage soll Gaga anschliessend dazu bewogen haben, öffentlich gegen Dr. Luke Stellung zu beziehen.
Das Dokument stammt aus dem aktuellen Verfahren wegen Rufschädigung gegen Kesha. Nachdem deren Vergewaltigungsvorwürfe vor Gericht wegen mangelnder Beweise abgewiesen wurden, haben Dr. Luke und seine Anwälte Klage gegen die Sängerin eingereicht. Dr. Luke soll wegen Keshas «Falschaussagen» mindestens zehn Millionen Dollar verloren haben. In ihrer Klage konzentrieren sie sich auch konkret auf die brisanten Text-Nachrichten.
Katy Perry arbeitet nicht mehr mit Dr. LukeAls die Vorwürfe von Kesha gegen Dr. Luke 2014 Schlagzeilen machten, hat sich auch Katy Perry von dem Musik-Produzenten abgewendet. Der verhalf ihr zuvor dank Hits wie «I kissed a girl» oder «Hot n Cold» zum Durchbruch. Als Grund nannte die Sängerin damals, dass sie «das Nest verlassen will». Zu den Vergewaltigungsvorwürfen seitens Kesha hat sich Perry nie geäussert. (klm)
Der Bundesrat gibt dem Druck der Bauern nach. Er verzichtet darauf, in die künftige Agrarpolitik auch neue Freihandelsabkommen einfliessen zu lassen.
Vergangenen November hatte der Bundesrat einen Bericht zur Agrarpolitik ab 2022 (AP22+) veröffentlicht. Darin untersuchte er unter anderem die möglichen Auswirkungen eines Agrarfreihandelsabkommens mit der EU. Die Einbussen, die den Bauern dadurch drohten, sollten in einer Übergangszeit mit zusätzlichem Geld aus der Bundeskasse aufgefangen werden.
Damit hatte der Bundesrat in ein Wespennest gestochen. Zwischen Landwirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann und Bauernverbandspräsident Markus Ritter (CVP/SG) herrschte einige Monate lang Eiszeit. Vergangene Woche wies der Nationalrat den Bericht an den Bundesrat zurück mit dem Auftrag, die Agrarpolitik unabhängig von künftigen Freihandelsabkommen zu behandeln.
Diesem Anliegen komme der Bundesrat entgegen, indem er dem Parlament die Botschaft zur künftigen Agrarpolitik separat von allfälligen neuen Handelsabkommen unterbreite, heisst es in einer Mitteilung vom Freitag. Die Vernehmlassung dazu beginnt voraussichtlich im Herbst.
Hingegen sollen jene agrarpolitischen Massnahmen in den Vorentwurf einfliessen, die der Bundesrat im Bericht skizziert. So will er den unternehmerischen Spielraum vergrössern, den administrativen Aufwand reduzieren und die Digitalisierung nutzbar machen.
Im Markt soll die Qualität von Schweizer Produkten konsequent ausgespielt werden. Mit diesem Ziel will der Bundesrat die Subventionen für die Landwirtschaft vermehrt auf Nachhaltigkeit ausrichten. Zudem soll sich die Landwirtschaft besser am Markt ausrichten können. Schliesslich möchte der Bundesrat den ökologischen Fussabdruck der Schweizer Landwirtschaft verkleinern. Auch dafür sollen Subventionen umgeleitet werden.
Sparen will der Bundesrat jedoch nicht. In den Leitlinien zur AP22+sieht er für die Jahre 2022-2025 einen Zahlungsrahmen in der aktuellen Grössenordnung vor. Mit Verweis auf die sinkende Zahl von Betrieben hatte er bisher regelmässig einen tieferen Zahlungsrahmen vorgeschlagen.
1869 gründeten Schweizer Auswanderer im Nirgendwo von West Virginia die Siedlung Helvetia. 149 Jahre später spielt das rund 60 Einwohner zählende Dorf eine Rolle in einem der heissesten Spiele des Jahres: «Fallout 76».
Vor wenigen Tagen stellte Bethesda Softworks an der E3 in Los Angeles das Überlebensspiel «Fallout 76» vor. Bis zu 24 Spieler können darin gemeinsam – oder gegeneinander – eine riesige vom Atomkrieg zerstörte Welt erkunden, die vom US-Bundesstaat West Virginia inspiriert ist. Dabei stehen auch Kämpfe gegen gefährliche Mutanten und Monster auf dem Programm.
Inspirieren liessen sich die Entwickler auch von lokalen Sagen, Bräuchen und Legenden, um die Welt mit Inhalten zu füllen. Dabei stiessen sie offenbar auch auf das mitten im Nirgendwo liegende Dorf Helvetia, das 1869 von Schweizer Auswanderern gegründet wurde, heute noch existiert und wo noch Schweizer Brauchtum zelebriert wird.
So gibt es im Ort, in dem nach letzter Volkszählung 59 Menschen leben, unter anderem ein Fasnachtsmuseum. Darauf sind offenbar auch die «Fallout 76»-Macher gestossen. In einem hervorragenden «Making of»-Video zum Spiel meint Lead Artist Nate Purkeypile, dass sie extra für das Spiel zehn Fasnachtsmasken konstruiert hätten. Darunter sollen eine beeindruckende Eule, aber auch ein Narr und ein Totenkopf zu finden sein. In der Dokumentation ist zudem auch ein Bild des Honey House von Helvetia zu erkennen.
Erscheinen soll «Fallout 76» am 14. November 2018 für PC, PS4 und Xbox One.
BASEL - BS - Das Geschäft läuft auch dieses Jahr gut an der Art Basel: Schon am Dienstag, dem ersten Tag, sind mehrere Objekte im Wert von je über einer Million Dollar verkauft worden. Die fettesten Brocken gehen auf das Konto der weltweit tätigen Schweizer Galerie Hauser & Wirth.
Die in Zürich ansässige Galerie für zeitgenössische Kunst verkaufte das Werk «Composition» (1969) von Joan Mitchell für 14 Millionen Dollar an eine Sammlung in Europa, «The Three Graces» (1974) von Louise Bourgeois für 4,75 Millionen Dollar und «Untitled» (1963) von Mira Schendel für 1,2 Millionen Dollar.
Aber auch andere Galerien meldeten Millionenverkäufe: Die New Yorker Pace Gallery verkaufte ein Werk von David Hockney («Chrysanthemus», 1996) für 2,5 Millionen Dollar, die Londoner Galerie Thaddaeus Ropac ein Werk von Robert Rauschenberg («Ruby Re-Run», 1978) für 1,45 Millionen britische Pfund an ein europäisches Museum und «Death Star II» (2017/2018) von Robert Longo für 1,5 Millionen Dollar ebenfalls an ein europäisches Museum.
Weitere Verkäufe in Millionenhöhe machten nach Angaben von Art-Basel-Kommunikationschefin Dorothee Dines die Berliner Galerie Sprüth Magers und die New Yorker Galerie David Zwirner.
Hauser & Wirth kassierte auch am Mittwoch allein mit zwei Werken 4,1 Millionen Dollar - sie stammen von Mark Bradford und Francis Picabia. Weitere Millionenverkäufe tätigten die Galerien Long March Space (Peking), Almine Rech Gallery (Brüssel), Thaddaeus Ropac (London) und Michael Werner Gallery (New York).
Am Donnerstag verkauften die Galerien Applicat-Prazan (Paris) und Xavier Hufkens (Brüssel) Werke von Georges Mathieu («Hommage au Connetable de Bourbon», 1959) und Paul McCarthy («Luncheon on the Gradd», 2015-18) für 2 Millionen Euro und 1, 5 Millionen Dollar. Das Werk von Mathieu ging an einen privaten Sammler.
Allerdings seien dies nicht alle Verkäufe, die seit Dienstag stattgefunden haben, betont Dines gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Galerien teilten nicht alle ihre Verkäufe mit. Klar erkennbar sei aber, dass Galerien aus allen Marktsegmenten bisher gut verkauft haben. Und das sei für die Art Basel sehr wichtig.
Am Dienstag und Mittwoch besuchten laut Dines namhafte private Sammler aus Europa, Nord- und Lateinamerika und Asien sowie Vertreter und Gruppen von Museen und Kunstinstitutionen aus der ganzen Welt die Art Basel. Darunter seien Vertreter des Centre Pompidou, Paris, gewesen sowie vom National Museum of Modern and Contemporary Art, Seoul, ausserdem von den Serpentine Galleries in London und vom Solomon R. Guggenheim Museum in New York.
Die Art Basel 2018 startete am Dienstag und Mittwoch mit den «Private Days» für ausgewähltes Publikum und nur mit Einladung sowie der Vernissage am Mittwoch. Seit Donnerstag ist die Kunstmesse an den so genannten «Public Days» für alle zugänglich. Sie dauert noch bis Sonntag.
Danach dürften die Hotelpreise in der Stadt am Rhein wieder purzeln: Zentral und auch am Wasser gelegene Häuser schlagen nämlich mindestens die Hälfte auf den Normalpreis drauf oder verlangen sogar doppelt soviel für eine Nacht. Das zeigt ein Vergleich im Internet.
Die Zimmerauslastung der baselstädtischen Hotels erreichte an den ersten beiden - nichtöffentlichen - Art-Basel-Tagen mit durchschnittlich bis zu 97 Prozent denn auch den höchsten Wert, wie Tourismus Basel, gestützt auf Daten des Statistischen Amtes, schreibt. So war es jedenfalls im vergangenen Jahr. Zahlen für 2018 liegen noch nicht vor.
Die Zimmerauslastung sei nicht maximal, schätzt Hotelier-Verein-Präsident Felix Hauser für dieses Jahr. Sie sei vergleichbar mit 2017 und vorher. Allerdings erfolgten Buchungen neuerdings kurzfristiger.
Hamburg – Die neuen US-Sanktionen gegen den Iran haben Folgen für Airbus: Der Flugzeugbauer rechnet mit einem Aus für den bereits vereinbarten Flugzeugdeal mit dem Land am Persischen Golf.
«Zwar warten wir noch auf die Details zu den neuen Sanktionen. Sehr wahrscheinlich werden wir aber nicht in der Lage sein, die aus dem Auftrag noch ausstehenden 97 Flugzeuge auszuliefern», sagte der Chef der Zivilflugzeugsparte von Airbus, Guillaume Faury, dem «Hamburger Abendblatt» (Samstag). Dabei brauche die staatliche Fluglinie Iran Air die Jets dringend, um ihre alte Flotte zu erneuern.
Airbus ist schon deshalb von den Sanktionen der US-Regierung betroffen, weil sich in allen Jets des europäischen Flugzeugbauers Zulieferteile von US-Firmen finden. Im Dezember 2016 hatte Airbus einen Vertrag mit Iran Air über die Lieferung von 100 Maschinen mit einem Listenpreis von umgerechnet rund 18 Milliarden Euro unterzeichnet. Bisher wurden nur drei Flugzeuge ausgeliefert.
Die Lieferschwierigkeiten der Hersteller von Triebwerken für die Mittelstreckenjets der A320neo-Reihe bezeichnete Faury als die «derzeit vielleicht grösste Herausforderung» für das Unternehmen.
Derzeit parkten an den Airbus-Werken rund 100 fertig gebaute Jets, denen nur noch die Triebwerke fehlen. Der Manager hofft nun, dass die Antriebsbauer die Rückstände aufholen und die Zahl der Maschinen ohne Triebwerke zum Jahresende fast bei Null liegt.
Am Basel Tattoo 2018 präsentieren sich Weltklasse-Formationen aus vier Kontinenten. 21 Formationen mit rund 1‘000 Mitwirkende bieten eine beeindruckende und musikalisch hochkarätige Show. Emotionen, Leidenschaft und Gänsehaut sind garantiert.
200 Dudelsackspieler und Trommler aus Schottland, England, Australien, Kanada, Südarfrika, Malta und der Schweiz bilden die Massed Pipes and Drums und imponieren mit gewaltigem Sound und wunderschönen Choreographien. Die vereinigten Dudelsackformationen verbreiten nicht nur zu Beginn die typisch schottische Stimmung in der Tattoo-Arena. Mit Melodien wie Amazing Grace oder Highland Cathedral sorgen sie immer wieder für einzigartige, fast schon unbeschreibliche Gänsehaut-Momente, die man ausser am Basel Tattoo nur in Schottland selber erleben kann.
The American Way of Life
Ihre Show besteht aus unglaublicher Beinakrobatik und faszinierender Präzision und normalerweise sind sie nur an den grossen Football-Spielen in den USA zu sehen. Die Rede ist von den Kilgore College Rangerettes aus Texas. In ihren rot-weiss-blauen Uniformen bieten die 41 charmanten Ladies den Zuschauern mit Perfektions-Drill, leidenschaftlichem Tanz und atemberaubenden Akrobatik-Einlagen allerbeste Unterhaltung. Am Basel Tattoo treten sie zum ersten Mal in der Schweiz auf. Begleitet werden sie von der US Army Europe Band. Gemeinsam verkörpern die Rangerettes und die US Army Europe Band den «American Way of Life» und bringen den Hauch einer Football-Spiel-Atmosphäre mit in die Schweiz.
Internationale Spitze
Spielfreudig und temperamentvoll werden die 100 Mexikaner der Banda Momnumental erwartet. Artisten, Musiker und Tänzerinnen verzaubern das Publikum in ihren farbenfrohen Kostümen und Sombreros. Natürlich dürfen die erfrischenden Melodien der Mariachi-Musik, wie La Bamba oder Guadalajara, bei ihrem Auftritt nicht fehlen. Graziös präsentieren sich die 50 besten Highland-Tänzerinnen aus Kanada, die Canadiana Celtic Highland Dancers. Verfollständigt wird das internationale Teilnehmerfeld mit dem Orchestra of the 194 Pontoon Bridge Regiment aus der Ukraine und dem Heeresmusikkorps aus Ulm.
Einheimische QualitätViel Spektakel verspricht auch das Top Secret Drum Corps. Die jungen Basler Tambouren sind heiss auf ihr Heimspiel und haben dafür eine brandneue Show einstudiert. Bekannt für humorvolle Einlagen und musikalische Qualität ist die Swiss Army Central Band. Nicht selten werden Sie als Nationalmannschaft der Schweizer Blasmusik bezeichnet.
Zum Schluss der Show vereint das grosse Finale alle 1‘000 Mitwirkenden in der Arena. Bekannte Lieder, mitreissende Rock- und Popmelodien sowie traditionelle Märsche bieten dem Publikum das ganze Spektrum der musikalischen Vielfalt.
Tickets Basel Tattoo 2018Das Basel Tattoo findet vom 20. bis 28. Juli 2018 statt. Tickets sind erhältlich auf baseltattoo.ch, per Email an shop@baseltattoo.ch, via Telefon 061 266 10 00, per SMS 075 522 33 22 oder bei Ticketcorner.
(Bogotá) Kolumbien steht am Scheideweg. Von der Präsidentenwahl am Sonntag hängt auch die Zukunft des historischen Friedensprozesses mit der linken Guerillaorganisation Farc ab. Die Stichwahl ist eine echte Richtungsentscheidung: Rechts gegen Links.
Der Favorit Iván Duque von der rechten Partei Centro Democrático will das Abkommen mit den früheren Rebellen in entscheidenden Punkten ändern. Sein Gegner Gustavo Petro von der linken Bewegung Colombia Humana hingegen verspricht, am Vertrag festzuhalten und die Umsetzung zu beschleunigen.
Wahlergebnis beeinflusst Situation mi FARC
«Ein Wahlsieg von Duque würde grosse Veränderungen für den Friedensprozess bedeuten», warnt Gimena Sánchez-Garzoli vom Forschungsinstitut Washington Office on Latin America. «Zwar wird die Farc-Führung bei einer Modifizierung des Abkommens nicht sofort wieder zu den Waffen rufen, allerdings könnten die einfachen Kämpfer das Vertrauen verlieren und sich abtrünnigen Rebelleneinheiten oder kriminellen Banden anschliessen.«
Duque erhielt bei der ersten Runde vor knapp drei Wochen die meisten Stimmen und geht als Favorit in die Stichwahl. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Invamer kommt der 41-jährige Anwalt auf gut 57 Prozent der Stimmen, sein Kontrahent Petro auf rund 37 Prozent. In anderen Erhebungen ist der Abstand geringer, doch die Tendenz dieselbe.
Frieden mit den FarcKolumbien ist tief gespalten: zwischen jenen, die den Friedensvertrag mit den Farc für eine Kapitulation vor skrupellosen Schwerverbrechern halten, und jenen, die in dem Abkommen den einzigen Ausweg aus Leid, Tod und Zerstörung sehen.
Nach mehr als einem halben Jahrhundert der Gewalt hatten die Regierung und die Farc den Bürgerkrieg im Herbst 2016 mit einem Friedensvertrag beigelegt. In dem Konflikt waren mehr als 220'000 Menschen ums Leben gekommen und Millionen vertrieben worden.
Die Farc haben inzwischen die Waffen niedergelegt und wollen künftig als politische Partei für ihre Ziele eintreten. Für ihre schweren Verbrechen haben sie nach dem Vertrag nur mit relativ milden Strafen zu rechnen. Zudem erhalten die Ex-Rebellen für zwei Legislaturperioden zehn Sitze im Kongress garantiert.
Das schmeckt nicht allen. «Das Land ist geteilt zwischen Gegnern und Befürwortern des Vertrags», sagt der politische Analyst Juan Manuel Charry. «Der künftige Präsident wird einen Ausgleich finden müssen.«
Selbst kleine Änderungen am Abkommen könnten allerdings die Ex-Rebellen wieder in den Dschungel treiben. Viele sind schon jetzt mit der Umsetzung nicht zufrieden. Sie werfen der Regierung vor, ihnen nicht ausreichend Schutz und Unterstützung bei der Rückkehr ins zivile Leben zu gewähren.
Noch hält die Führungsriege der Farc aber an der Einigung fest. «Wir werden das Abkommen verteidigen», sagte der frühere Rebellen-Chef Rodrigo «Timochenko» Londoño kürzlich in einem Interview der Zeitung «El Tiempo«. «Es gibt keinen Weg zurück.»
Immer noch Baustellen in KolumbienAllerdings sind viele Ursachen des Konflikts noch immer nicht gelöst. «Es gibt weiterhin eine sehr ungleiche Verteilung des Landes, Gewalt gegen soziale Aktivisten und eine weit verbreitete Straflosigkeit«, sagt Wola-Expertin Sánchez-Garzoli. Kriminelle Gruppe stossen in die einstigen Territorien der Farc vor und übernehmen ihr Geschäft mit Drogenschmuggel, Erpressung und illegalem Bergbau.
Kolumbien ist der grösste Kokain-Produzent der Welt. Linkskandidat Petro will Kleinbauern über Sozialprogramme dazu animieren, auf legale landwirtschaftliche Produkte umzuschwenken. Duque hingegen setzt auf eine Politik der harten Hand und verspricht, die Koka-Plantagen wieder mit Pflanzenvernichtungsmittel besprühen zu lassen.
Der Friedensvertrag mit den Farc ist das politische Erbe des scheidenden Präsidenten Juan Manuel Santos. Für das historische Abkommen wurde er mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Er hinterlässt aber auch einige Baustellen: Kriminelle Banden terrorisieren in vielen Landesteilen noch immer die Bevölkerung, das Wirtschaftswachstum bleibt hinter den Erwartungen zurück, das Verhältnis zum Nachbarn Venezuela ist zerrüttet.
»Der künftige Präsident wird eine Menge ungelöster Probleme erben: die Umsetzung des Friedensvertrags mit den Farc, die andauernden Gespräche mit der kleineren Guerillaorganisation ELN und der Umgang mit den zahlreichen Flüchtlingen aus Venezuela«, sagt Analyst Kyle Johnson von der International Crisis Group. «Bei dieser polarisierten Wahl steht der Frieden auf dem Spiel.»
Iván Duque, der rechte Ziehson
Bis vor Kurzem kannten die meisten Kolumbianer den konservativen Anwalt kaum, jetzt könnte er der nächste Präsident des südamerikanischen Landes werden. Viele halten ihn allerdings für eine Marionette des früheren Staatschefs Álvaro Uribe, der in Kolumbien noch immer die Strippen zieht. Selbst unter seinen Gegnern gilt der stets gut gelaunte 41-Jährige als sympathischer Typ. Viele trauen ihm das höchste Staatsamt allerdings noch nicht zu.
Duque war nach seinem Studium in Kolumbien und den USA zunächst Berater im Finanzministerium und arbeitete später bei der Interamerikanischen Entwicklungsbank in Washington. Seit 2014 sass der Jurist für Uribes rechte Partei Centro Democrático im Senat. Den umstrittenen Friedensvertrag mit der früheren Guerillaorganisation Farc wollte Duque zunächst «in Stücke reissen". Später hat er sich etwas gemässigt und schlägt Änderungen jetzt nur noch bei einigen Punkten vor.
Wer ist der Ex-Rebelle Gustavo Petro?Als «Comandante Aureliano» kämpfte der 58-Jährige einst gegen den kolumbianischen Staat, jetzt will er dessen Präsident werden. Dem bewaffneten Kampf hat der frühere Guerillero der Bewegung M-19 schon lange abgeschworen, heute steht der frühere Bürgermeister der Hauptstadt Bogotá für einen gemässigten linken Kurs.
Petro gilt als Intimfeind von Duques Förderer Uribe. Als Senator trieb er die Untersuchungen über Kontakte von Parteifreunden des Ex-Präsidenten zu den rechten Paramilitärs voran. Als Präsident will Petro an dem Friedensabkommen mit den Farc-Rebellen festhalten und die soziale Ungleichheit bekämpfen. Seine Gegner halten ihn für einen gefährlichen Kommunisten. (SDA)
Der Bundesrat lockert die Ausfuhrbestimmungen für Waffenexporte. Künftig soll es möglich sein, Waffen in Bürgerkriegsländer zu exportieren. Damit will der Bundesrat die Schweizer Rüstungsindustrie schützen.
Die Rüstungsinidustrie hat sich durchgesetzt: Wie der Bundesrat heute bekannt gegeben hat, will er die Ausfuhrbestimmungen für Waffenexporte lockern. Künftig soll es möglich sein, auch in Länder zu liefern, in denen Bürgerkrieg herrscht. Das ist heute verboten.
Zwar hat die Landesregierung erst einen Grundsatzentscheid getroffen; die genauen Bestimmungen für die Exporte werden in den kommenden Monaten festgelegt. Doch klar ist schon jetzt, dass es für Schweizer Rüstungsunternehmen einfacher werden soll, ihre Waren zu exportieren.
Mehr Ausnahmen möglichGrundsätzlich sollen Waffenexporte in Länder, welche in einen internen bewaffneten Konflikt verwickelt sind, zwar weiterhin abgelehnt werden. Im Einzelfall aber soll neu eine Ausfuhrbewilligung erteilt werden können, «wenn kein Grund zur Annahme besteht, dass das auszuführende Kriegsmaterial im internen bewaffneten Konflikt eingesetzt wird». In «klassische Bürgerkriegsländer» wie derzeit Jemen oder Syrien würden weiterhin keine Waffen geliefert.
Damit seien die Anpassungen weiterhin mit den völkerrechtlichen Verpflichtungen der Schweiz vereinbar – insbesondere dem Neutralitätsgebot sowie dem internationalen Vertrag über den Waffenhandel.
Schweiz soll Rüstungsindustrie behaltenDie Anpassung der Verordnung lässt sich direkt auf eine Bitte der Rüstungsindustrie zurückführen. Die Unternehmen hatten sich an die Sicherheitspolitische Kommission des Ständerats gewandt. Der zuständige Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann (66), der immer viel Verständnis für die Schweizer Industrie hat, erhörte die Klagen nun.
Die Regierung begründet ihren Entscheid denn auch damit, dass es für die Glaubwürdigkeit der Sicherheitspolitik der Schweiz zentral sei, «über eine eigene industrielle Basis in der Sicherheits- und Wehrtechnik zu verfügen».
Kritik ist programmiertNeben der Export-Lockerung an sich soll die Verordnung daher auch explizit festhalten, dass die «Aufrechterhaltung der Industriebasis» als eigenständiges Kriterium im Bewilligungsverfahren gilt. Das heisst: Steht das wirtschaftliche Überleben eines Rüstungsbetriebs auf dem Spiel, dürfte es für ihn noch einfacher werden, Exportbewilligungen zu erhalten.
Der Entscheid des Bundesrat dürfte viel Kritik hervorrufen. Nicht nur bei den Linken. BDP-Präsident Martin Landolt (49) forderte kürzlich im BLICK, dass nicht mehr der Bundesrat über die Richtlinien für Waffenexporte entscheiden soll, sondern Parlament und Volk.
Statt Brombeer heisst es für einmal Regenbogen: Der Blick am Abend vom 15. Juni steht ganz im Zeichen der Zurich Pride – und bildet die LGBT+-Community in einer Sondernummer in ihrer ganzen Vielfalt ab.
Morgen Samstag findet in Zürich die Pride statt, die dieses Jahr unter dem Motto «Same Love, same Rights» steht, zu Deutsch «Gleiche Liebe, gleiche Rechte». Blick am Abend steht schon heute Freitag ganz im Zeichen des Regenbogens und widmet der LGBT+Community zum ersten Mal eine komplette Ausgabe.
Die Sondernummer zeigt, welche Gay-Prominenten sich besonders für die Gleichberechtigung stark machen, von welchen Hetero-Prominenten sie Unterstützung erfahren – und wer sich im Kampf um ihre Gleichberechtigung quer stellt.
«Das Thema LGBT+ geht uns alle an», sagt Katia Murmann, Chefredaktorin von Blick am Abend und Blick.ch. «Die Schweiz hat im Bereich der LGBT-Rechte noch Nachholbedarf. Wir möchten der Community mit unserer Sonderausgabe eine starke Stimme geben und das Thema in allen Facetten zeigen und erklären.»
Highlights des Regenbogen-BaA: Das berühmteste Frauen-Paar der Schweiz, Tamy Glauser und Dominique Rinderknecht, sprechen über ihren Wunsch, gemeinsam Kinder zu haben. SRF-Mann Sven Epiney und sein Freund Michi verraten, wer von ihnen den Hochzeitsantrag machen würde – warum für den Gang aufs Standesamt aber noch etwas fehlt. Dazu bietet Blick am Abend einen Überblick über Sexualitäten und Gender, die unter der gängigen Abkürzung LGBT+ zusammengefasst werden.
Dragqueen Gossipa im BLICK-NewsroomBegleitet wurde die Produktion der Sonderausgabe von Pride-Moderatorin Gossipa. Für die Dragqueen ist es eine Herzensangelegenheit, sich für die LGBT+-Community einzusetzen. Deshalb wollte sie auch unbedingt bei der Produktion der Sondernummer des Blick am Abend dabei sein. «Es ist einfach mega, Blick am Abend setzt damit ein Zeichen und beweist, wie die Toleranz für die LGBT+-Community gewachsen ist.»
Es sei wichtig, dass alle zusammenspannen und für die Rechte von Schwulen und Lesben einstehen würden. «Wir feiern alle zusammen eine bunte Pride. Es sind alle herzlich auf dem Kasernenareal willkommen», so Gossipa weiter. Zu ihrem Einsatz zählt nebst dem Besuch im BLICK-Newsroom auch, dass sie die Pride-Sonderausgabe heute Nachmittag am Zürcher Bahnhof Stadelhofen gleich noch selbst verteilt. Unterstützt wird sie von ihrem Pride-Moderationskollegen Alexander Wenger (31).
Cristiano Ronaldo ist (fast) alle seine behördlichen Steuersorgen los. Dafür greift er tief in die Tasche.
Cristiano Ronaldo ist alle seine behördlichen Sorgen los. Wie spanische Medien berichten, hat sich Portugals Superstar mit der Staatsanwaltschaft darauf geeinigt, das Gerichtsverfahren zu beenden.
Dafür hat Ronaldo Steuerhinterziehungen in vier Fällen zugegeben und zwei Jahre bedingte Haft anerkannt. Zudem zahlt er knapp 22 Millionen Schweizer Franken an den Fiskus.
Jetzt sind alle administrativen und strafrechtlichen Probleme gelöst. Eins will Ronaldo allerdings noch erreichen: Er will noch mehr zahlen, damit sein Strafregisterauszug gelöscht wird.
Auf die rechtliche Angelegenheit mit Spanien folgt die sportliche – und die ist nicht weniger knifflig: Portugals Captain stellt sich im WM-Knüller des Freitagabends (20 Uhr live bei BLICK) der Furia Roja.
Marokko gegen Iran – bei diesem Spiel gehts für beide Teams um viel. Der Verlierer kann ein Weiterkommen so gut wie vergessen.
In der Gruppe mit Spanien und Portugal wird es schwierig für die beiden Aussenseiter aus Marokko und dem Iran, sich für die K.o.-Spiele zu qualifizieren. Umso wichtiger ist es, im Direktduell drei Punkte zu sammeln. Dies dürfte auch den beiden Teams bewusst sein, weshalb sich der neutrale Fussball-Fan ein Offensiv-Spektakel erhoffen kann.
Dabei sind die Marokkaner leicht zu favorisieren. Sie haben in der Qualifikation die Elfenbeinküste hinter sich gelassen, keine Niederlage eingefahren und auch kein Tor kassiert. Zudem spielt, ausser drei Spielern, das gesamte Kader in Europa.
Dabei stechen Namen wie Medhi Benatia (Juventus) oder Hakim Ziyech (Ajax Amsterdam) hervor. In der Vorbereitung haben sie ausserdem mit Serbien und Nigeria zwei WM-Teilnehmer geschlagen. Ein starkes Kollektiv, das unter Coach Renard Hervé zu einer Einheit verschmolz, sorgte dafür, dass Marokko nach 20 Jahren wieder an der WM mit dabei ist.
Beim Iran sieht es etwas anders aus. Nach 2014 ist es die zweite WM in Folge für die Iraner, was ihr Vorteil gegenüber den Marokkanern ist. Es figurieren sieben Spieler im Kader, die bereits vor vier Jahren dabei waren. Masoud Shojaei war gar bereits 2006 mit dabei. Der grosse Star fehlt bei ihnen, in der Innenverteidigung herrscht zudem noch Rätselraten, wer spielen wird.
Wer das Spiel gewinnt, kann mit einem Exploit gegen Spanien oder Portugal vom Weiterkommen träumen. (rwe)
Verfolgen Sie das Spiel ab 17 Uhr live bei BLICK im Ticker und Stream!
Auf der Autobahn A1 bei Gunzgen ist am frühen Freitagmorgen ein italienischer Reisecar mit der rechten Leitplanke kollidiert und anschliessend zu einem Spital gefahren. Vier Personen wurden verletzt, zwei davon schwer.
Am frühen Freitagmorgen kollidierte ein italienischer Reisecar auf der A1 mit der rechten Leitplanke. Er war in Richtung Basel unterwegs. Der Unfall ereignete sich zwischen der Raststätte Gunzgen Nord und der Verzweigung Härkingen.
Vier von insgesamt elf Passagieren wurden verletzt, zwei davon schwer und auch der Car wurde beschädigt. Der Chaffeur fuhr jedoch eigenständig ins Spital, schreibt die Kantonspolizei Solothurn in einer Mitteilung.
Warum der Fahrer die Kontrolle über das Fahrzeug verlor, ist noch unklar. Die Polizei sucht Zeugen. (man)