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Updated: 7 hours 34 min ago

Für Sie degustiert: Wallis und Vinea: Die ritterlichen Weine von Everest-Bezwinger Z’Brun

Mon, 08/20/2018 - 17:16

Nur noch ein paar Tage, dann steigt in Sierre die grösste Freiluft-Weinausstellung der Schweiz, der Salon Vinea. Grund für eine Walliser Werkschau. Beginnend mit einem ritterlichen Wein, der durch Sherpas bekannt wurde. Bahnhof?

Am 31. August und am 1. September steigt in der Sonnenstadt Sierre zum 25. Mal der Salon Vinea. 130 Kellereien schenken über 800 Weine openair aus. Ein Anlass, den sich der geneigte Schweizer Weinfreak nicht entgehen lassen sollte. Die Details finden Sie weiter unten. Um darauf einzustimmen, entführe ich Sie mit einem kleinen Rundgang in einige der besten Keller unseres grössten Weinkantons. Wir beginnen in Salgesch, dem Pinot-Noir-Dorf gleich ennet der Sprachgrenze.

 

Und hier gehts um Ritter. Was nicht speziell überraschen darf, den Salgesch verdankt das Malteserkreuz in seinem Wappen den Johanniterrittern, die im Mittelalter ein Hospiz im Dorf führten. Und noch weniger überraschend: Am Anfang dieser Story steht ein Mathier, von denen es in Salgesch unzählige gibt. Dieser hier heisst Oswald und gründet 1936 die Kellerei Vins des Chevaliers, Ritterweine.

 

Spannend wird die Story 2008. Denn in diesem Jahr besteigt ein gewisser Patrick Z’Brun unter anderem den Mount Everest («Ich stand da auf 8848 Metern und hatte eine Flasche Heida im Rucksack») und übernimmt die kleine Kellerei. Eine schon damals bekannte Marke, die aber am Boden lag. Mit 18 Jahren war Z’Brun der jüngste diplomierte Bergführer der Schweiz. Studierte dann Betriebswirtschaft, lebte in den USA, war Unternehmer. Nur eines nie: Weinbauer. Bis 2008…

 

Tatsächlich gelingt es ihm, Vins des Chevaliers aufzupäppeln. Auch, weil er einen speziellen Sherpa-Wein kreiert. Zwei Franken pro Flasche gehen an die Swiss-Sherpa-Stiftung. Seine Weine verkaufen sich gut. Die Rittermarken sind wieder eine gefragte Marke. Doch das ist Z’Brun nicht genug. Es fehlt das Tüpfelchen auf dem i, die Kirsche auf der Torte. Er und sein begabter Önologe Christian Gfeller tüfteln. Fünf Jahre lang dauert diese Phase, in welcher zugekauft wird, fünf Hektaren, neu bepflanzt und uralte Rebberge auf Vordermann gebracht werden. Und am Ende steht, Heureka!, Lux Vina. «Wir wollten das Potenzial der Weine aus dem Wallis aufzeigen, dass sie kompetitiv sind im Konzert der Grossen der Welt», so Z’Brun.

 

Die Spitzenlinie, die Z’Brun in seinem Portfolio gefehlt hat, erblickt 2017 das Licht der Welt. Eine Quintessenz der besten Lagen. Lux wie Licht. Aber vor allem wie der Name von Patricks Mutter. «Sie wurde am 2. Februar geboren. Das ist der Tag der Lichtmess, weshalb sie auf den Namen Lux getauft wurde.» Mariä Lichtmess, auch Darstellung des Herrn, ist der Feiertag, an dem vierzig Tage nach Weihnachten der Abschluss ebendieser gefeiert wird. Und wenn wir schon bei Familiengeschichten sind, so erzählt Patrick folgende: «Der Übername meines Vaters war ‘Dôle’. So habe ich ihm eine Flasche in den Sarg mitgegeben. Später rüffelten mich meine Freunde, ich hätte den Zapfenzieher vergessen. Wie solle der arme Mann die Flasche im Himmel entkorken?»

Z’Bruns Betrieb heisst fortan Domaines Chevaliers. Unter diesem Dach sind die Weine von Lux Vina und jene der Vins des Chevaliers beheimatet. Und die mittlerweile sieben Lux-Vina-Gewächse sorgen durchaus für Aufsehen. Weil es Z’Brun gelingt, das abgegebene Versprechen einer Toplinie bei fast allen Weinen einzulösen. Ich habe sie degustiert. Hier das Ergebnis.

 

LUX VINA 
  • «P» Assemblage Blanc 2016 (Foto. Chardonnay, Viognier, Ermitage): Rauchig-mineralisch, üppig, Melone, Butter, Vanille, Birne, Feuerstein, Marzipan, langes Finale. Score: 17,5/20 (CHF 45.--. de.chevaliers.ch)

  • Petite Arvine Altimus 2016: Rechte Säure, weisse Pfirsich, mineralisch, Zitrone, mittellang im Abgang. Score: 17/20 (CHF 34.--. www.zweifel1898.ch)

  • Pinot Noir Clos de Pachje 2015: Sehr viel Holz! Enorm modern, kleine Beeren, trinkig, schlank, typisch, mittleres Finish. Score: 17/20 (CHF 52.--. www.zweifel1898.ch)

  • «W» Assemblage Rouge 2013 (Gamaret, Merlot, Diolinoir): Rauch, Frucht, Parfüm, modern, dennoch trinkig, komplex, Würze, leichte Adstringenz durch die Tannine, frisch und starke Länge! Score: 17,5/20 (CHF 58.--. www.zweifel1898.ch)

  • Syrah Rhône Saga 2015: Wild, würzig, animalisch, schwarze UND rote Früchte, Mundfülle, schlank, ätherische Frische, süffig, recht lang. Score: 17,5/20 (CHF 55.—für Jahrgang 2016. www.zweifel1898.ch)

  • Cornalin Neyrun 2016: Wild, Würze, Frische, Opulenz, herbe Tannine, füllig, mittleres Finish. Score: 16,5/20 (CHF 52.--. de.chevaliers.ch)

 

VINS DES CHEVALIERS (AUSWAHL) 
  • Sherpa Blanc 2016 (Foto. Assemblage aus Heida, Blanc de Pinot Noir und Chasselas): Frische Nase, reife Früchte, Power, trinkig, elegant, knackige Säure, leicht vegetal, mittellang. Score: 16,5/20 (CHF 23.80. www.zweifel1898.ch)

  • Sherpa Rouge 2015 (Assemblage aus Pinot Noir und Humagne Rouge): Leicht grün-vegetal, kleine Beeren, frisch, ein Touch Port, mittleres Finish. Score: 16/20 (CHF 23.80 für Jahrgang 2016. www.zweifel1898.ch)

  • Dôle 2015 (10% Merlot): Rauchig, sortentypisch, weich, gefällig-trinkig, leichtfüssig, mittellang. Score: 16,5/20 (CHF 16.80. www.zweifel1898.ch)

  • Pinot Noir Grand Cru 2015: recht vegetal-kräuterig, Beerenfrucht, Power, süffig, frisches, rechtes Finale. Score: 16,5/20 (CHF 25.50. de.chevaliers.ch)

  • Cornalin 2011: Tiefe Fruchtnase, Zältli, frisch, Kraft, Schmelz, Eleganz, trinkig, füllig, recht lang. Score: 17/20 (CHF 28.— für Jahrgang 2015. de.chevaliers.ch)

Genusstage der Freundschaft

Übrigens: Wer die Weine der Domaine Chevaliers am Wochenende degustieren und das Gut besichtigen will, kann dies an den neunten Genusstagen der Freundschaft tun. Es gibt aber nicht nur Wein. Andy Stüssi verwöhnt am Grill mit Valais-Prime-Food-Spezialitäten und  Sophie de Quay & The WaveGuards sorgen am Samstag für satte Beats. Die Genusstage finden statt vom Freitag, 24. bis Sonntag 26. August. Details finden Sie hier.

 

 

 

 

DOMAINE DES MUSES: GROSSS KINO 

Robert Taramarcaz stand am Anfang der Parkerisierung der Schweizer Weine. Er war es, den der damalige Parker-Degustator David Schildknecht frühmorgens an einem Tag im Jahr 2012 aufsuchte, weil er von Roberts Weinen begeistert war. Seither liefert Hobby-Schauspieler Taramarcaz Jahr für Jahr eine schöne Palette an Weinen der Domaine des Muses ab, die grosses Kino sind! Das war auch die Versöhnung zwischen Christian Constantin, dem schlagkräftigen Präsidenten des FC Sion, und seinem Ohrfeigen-Opfer, Ex-Nati-Coach Rolf Fringer, Ende letzten Jahres bei einem Fondue in der Baracca Zermatt in Kloten. Dazu wurde nämlich die Petite Arvine der Domaine des Muses getrunken, die sowohl der Mann aus Martigny wie auch der Österreicher ganz toll fanden. Hier eine Auswahl der höchstbenoteten Weine von Robert:

 

  • Fendant Classique 2016: Typisch, Schwarztee, Schmelz, Säure, Frische. Score: 16,5/20 (CHF 17.--)

  • Petite Arvine Tradition 2016: Tolle Nase, Honig, Melone, Zitrus, Kräuter, Schmelz, Fruchtsüsse, trinkig, elegant, still fliessend, mittel. Score: 17/20 (CHF 32.--. www.gerstl.ch)

  • Humagne Blanche Tradition 2016 (Foto): Fruchtig, Flieder, floral, elegant-leichtfüssig, säurearm, trinkig, schöner Fluss, gute Länge. Score: 17,5/20 (CHF 29.--)

  • Syrah Classique 2015: Würzig, Frucht zwischen rot und schwarz, etwas grün für einen 15er, frisch, mittel. Score: 16,5/20 (CHF 24.50)

  • Assemblage rouge «Le Bien-Vivant» (Terroir de Saillon) 2015: Ausladende, kräuterige Nase, recht grün, elegant, filigran, reife Tannine, nicht perfekt harmonisch, mittel. Es reicht für: 16,5/20 (CHF 40.--)

(Die Weine von Robert Taramarcaz gibts in dessen Onlineshop unter www.domainedesmuses.ch)

 

 

 

MAURICE ZUFFEREY: PERFEKTES UNDERSTATEMENT 

Maurice Zufferey ist eine Institution. Still, bescheiden, leise kreiert der Mann mit den dichten weissen Locken in Muraz oberhalb von Sierre Weine, welche das kulturelle Erbe des Wallis bedingungslos respektieren und andrerseits derart präzis sind, dass sie als Musterkollektion für den Kanton herhalten könnten. 1982 übernimmt Maurice den von seinem Onkel Charles Caloz zwölf Jahre zuvor gegründeten Betrieb und führt ihn mit viel Hingabe zu neuen Höhen. Besonderes Augenmerk haben beide auf den Cornalin gerichtet, weshalb sie mitverantwortlich dafür sind, dass diese Rebsorte immer mehr zu einer Referenztraube des Wallis wird. Hier ein Best-of von Maurice. Und weil die Qualität bei ihm derart hoch ist, sind nur Weine ab 17 Punkten im Detail beschrieben, derweil ich diese Grenze üblicherweise bei 16,5 festlege:

 

  • Fendant Noble Contrée 2016: 16,5/20 (CHF 13.--)

  • Johannisberg Buiron 2016: 16,5/20 (CHF 19.--)

  • Zirouac 2016 (weisse Assemblage aus Sauvignon, Heida und Chardonnay): Leicht zitronig, frisch, kräuterig, feingliedrig, trinkig, Apfel, Exotik, Schmelz, frisch, Superlänge. Toll! Score: 17,5/20 (CHF 20.--)

  • Petite Arvine Les Grand’Rayes 2016 (Foto): Dezent metallisch, mineralisch, Pfirsich, Agrumen, leichtfüssig, elegant, Power, eukalyptisch, süffig, frisch, tolle Länge. Score: 17,5/20 (CHF 25.--)

  • Chardonnay Les Glariers (Barrique) 2016: Dezent buttrig, exotisch, Power, Eleganz, Dichte, mittel. Score: 17/20 (CHF 22.--)

  • Pinot Noir Clos de La Combettaz 2016: Score: 16,5/20 (CHF 16.--)

  • Cornalin Rouge du Pays 2016: 16,5/20 (CHF 27.--)

  • Syrah Maison Rouge 2016: Dunkle Frucht, Schmelz, Dichte, Power, fast schon australische Wärme, hoch elegant, minziges, langes Finale. Score: 17,5/20 (CHF 26.50. www.studer-vinothek.ch)

  • Pinot Noir Tzanio (Barrique) 2016: Typische Nase, Holzkohle, Espresso, Chriesi, Eleganz, Trinkigkeit, Kräuter, stiller Pinot, sehr schön! Score: 17/20 (CHF 24.--)

  • Orchis (rote Assemblage aus Merlot, Syrah und Cornalin; Barrique): Enorm beerig, Frisch, leichtes Parfüm, Edelholz, beschwingt, Würze, Power, saftige Tannine, Länge, wunderbarer Wein. Score: 17,5/20 (CHF 35.--)

(Die Weine von Maurice Zufferey gibts in dessen Onlineshop unter www.mauricezufferey.ch)

 

 

 

JEAN-MARIE PONT: DER VERHINDERTE BÄCKER

Jean-Marie Pont verkürzt sich die Wartezeit auf eine Lehrstelle als Bäcker, was sein damaliger Berufswunsch ist, mit dem Besuch einer Landwirtschaftsschule. Die Entdeckung der Schönheiten der Natur ändert alles. Er schreibt sich an der Wein-Fachhochschule Changins ein und wird Önologe. 2006 taucht er ins kalte Wasser ein, macht sich selbständig, indem er einen Keller in Corin oberhalb von Sierre kauft. Zehn Jahre später lanciert er seine beiden Top-Crus, einen Ermitage (Marsanne Blanche) und einen Cornalin, die er beide nur in Magnums abfüllt. Hier die vier schönsten Weine aus Jean-Maries Portfolio.

 

  • Johannisberg 2016: Floral-fruchtige Nase, Mandeln, Schmelz, Power, elegant, leicht vegetal, schöne Länge. Score: 16,5/20 (CHF 17.50)

  • Humagne Rouge 2016: Rotbeerig, Schmelz, Kraft, nicht zu grün, frisch, recht lang, trinkig! Score: 16,5/20 (CHF 22.50)

  • Syrah 2016: Würzige Nase, ausladend, Beeren, sowohl rote wie schwarze, leichtfüssig, süffig, mittellang. Score: 16,5/20 (CHF 23.--)

  • Cornalin Grand Cru 2015 (Barrique, nur Magnums!): Leichte Holzderivat-Noten, dunkle Früchte, Parfüm, Kraft, Harmonie, in sich stimmig, voll frisch, eher ein Leichtgewicht, was ihn trinkig macht, mittleres Finish. Schön! Score: 17/20 (CHF 68.--. Magnum!)

(Die Weine von Jean-Marie Pont gibts in dessen Onlineshop unter www.jmpont.ch)

 

 

 

CAVE FIN BEC: MATHIER, DER ANDERE 

Diego Mathier ist der Abräumer. Zweimal Winzer des Jahres, dazu Winzer des Jahrzehnts. Ein Hansdampf in allen Gassen. Bei Wettbewerben ein Schlachtross, ein Krieger. Ein Botschafter der Weine aus Salgesch. Nicht minder charismatisch ist sein Bruder Yvo, der in Sion in der Cave Fin Bec vinifiziert und mit dem Slogan «Kreator von Freude» wirbt. Fin Bec heisst wörtlich «feiner Schnabel» und bedeutet so viel wie Feinschmecker und Gourmet. Viele Versprechungen also, die Yvo uns da macht.

 

Ein Wort zur Kellerei: Sie ist von weitem betrachtet ein schmuckloses Stück Beton. Von nahmen eröffnet sich ein 1969 durch den renommierten Zürcher Architekten Peter Märkli erbautes und 2012 restauriertes Juwel. Besonderer Blickfang: Die Pergola mit den 16 monumentalen Beton-Säulen. Ich habe nicht die gesamte Palette degustiert. Bloss sieben Weine. Drei davon heben sich von den übrigen ab – alles weisse:

 

  • Mer Sél. No. 16 (Assemblage aus Walliser Rebsorten wie Heida und Viognier aus Frankreich): Frisch, knackig, anmächeliger Trinkgenuss. Score: 16,5/20 (CHF 19.50)

  • Petite Arvine 2016: Zitrus, Mineralität, Pfirsich, metallische Noten, Ananas, Flieder, Schmelz, recht plüschig, aber schöne Säure, Power, Frisch, Länge. Mit einem Hauch mehr Knackigkeit wärs eine ganz grosser Petite Arvine. Macht aber auch so riesig Spass. Score: 17/20 (CHF 25.50)

  • Heida Barrique 2016: Orangen, Mandarinli, Frische, kräuterig, mittellang. Score: 16,5/20 (CHF 25.50)

(Die Fin-Bec-Weine gibts bei Smith and Smith in Zürich: www.smithandsmith.ch)

 

 

 

PROVINS: UNFASSBARER FENDANT 1993! 

Provins ist die grösste Kellerei der Schweiz. Die Kennzahlen der 1930 gegründeten Genossenschaft sind für die Schweiz in einer eigenen Dimension. Hier die wichtigsten:

  • 3200 Mitglieder (Genossenschafter)
  • 80 Mitarbeiter
  • 800 Hektaren Rebland
  • 110 verschiedene Weine
  • 20 Linien
  • 7 bis 8 Millionen Flaschen Jahresproduktion
  • 55 Millionen Franken Umsatz
  • 18% der Gesamtproduktion des Wallis
  • 10% der Gesamtproduktion der Schweiz!
  • Zweimal Kellerei des Jahres am GP du Vin Suisse

Ich habe Provins in Sion wieder mal besucht und stelle ihnen einige ältere degustierte Jahrgänge vor. Die besten im Detail.

Quintessenz dieses ungemein spannenden Tastings: Dass Chasselas ein riesiges Alterungspotenzial hat, ist gemeinhin bekannt. Das Erstaunliche: Das gilt selbst für die einfachen Weine wie den Fendant Pierrafeu! Auch Johannisberg (Sylvaner) kann lange leben. Unfassbar gut der 92er. Immer noch am Leben der 62er! Und auch für Ermitage (Marsanne) muss nicht zwingend in der Jugend getrunken werden. Voll oxidiert und ganz nah beim Sherry war hingegen die Petite Arvine 2010 aus der Linie Les Titans. Die Sensation war die Dôle aus dem Jahr 1976, die immer noch Trinkvergnügen bereitet. Die Weine im Einzelnen:

 

* Fendant Pierrafeu 1993: Zur Info: Der Wein notiert bei neuen Jahrgängen üblicherweise mit rund 16 Punkten, so der 16er. Dieser 93er hat eine Wahnsinnsnase von etwas Butter, Brioche, Nüssen, Petrol, ist elegant, kräuterig, würzig, enorm frisch, mentholig und lang. Unglaublich! Score: 17,5/20 (CHF 13.90 für Jahrgang 2017)

* Fendant Pierrafeu 1994: 15/20

* Johannisberg Rhonegold 1992 (Foto): Leicht metallische Nase, erinnert an Süsswein, Aceton, Nagellackentferner, Kräuter, Frische, viel Frucht, Säure, Schellack, Wachs, rechte Länge. Score: 17,5/20 (CHF 15.90 für Jahrgang 2017)

* Johannisberg Rhonegold 1962: Tertiäraromen, borstig, Hefe, Karamell, minime Säure, Schmelz, frisch, Aceton, erdig, mittleres Finale. Erstaunlich! Score: 16,5/20

 

* Ermitage 1993: Reife Früchte, Würze, Honig, Schmelz, weich, null Säure mehr, frisches, recht langes Finale. Macht immer noch Spass. Score: 17/20 (CHF 45.—für den Marsanne La Mémoire du Temps 2012)

* Ermitage 1980: 14,5/20 (spitz, medizinal, brotig. Vorbei!)

* Dôle Domaine de L’Évêché 1976 (Foto): Dunkelbraune Farbe, die einen an Coca-Cola erinnert. Eher rotbeerig, Aceton, erdig, Schmelz, easy-drinking, immer noch am Leben, recht frisch, medizinal, mittellang. Score: 16,5/20 (CHF 12.90 für den Dôle Gloire du Rhône 2016)

(Alle Provins-Weine gibts in deren Onlineshop unter www.provins.ch)

 

 

 

WEIN DER WOCHE: CLOS DE TSAMPÉHRO BLANC V 2015 

Das war einer meiner drei persönlich höchstbewerteten Weine der grossen Schweizer Weisswein-Degustation von SonntagsBlick diesen Frühling. Das Renommierprojekt wurde ins Leben gerufen von Winzer Joël Briguet von der Cave La Romaine, seinem Önologen Vincent Tenud, Financier und Banker Christian Gellerstad sowie Emmanuel Charpin, der nicht mehr dabei ist und durch Johanna Dayer ersetzt wurde, die zuvor Projektleiterin des Provins-Prestige-Weins Electus war.

 

2008 wird die Idee eins kompromisslosen Topguts geboren, als sich die alten RS-Kumpels Briguet und Gellerstad auf der Skipiste wiedersehen. Briguet kauft in mühevoller Kleinarbeit die Parzellen von nicht weniger als 35 Eigentümern in Lens in der Gemeinde Flanthey ab, wo einige für den Tsampéhro vorgesehene Reben bereits wachsen. Der Rest wird neu angepflanzt, darunter Completer (!). 2010 hat Briguet die drei Hektaren zusammen. Jetzt gehts los! Zuerst mit einem Roten, später mit dem Weissen und einem Schaumwein. Und dem reinsortigen Completer, der im Nullkommanichts ausverkauft war. Kein Wunder bei gerade mal einer Barrique, also 300 Fläschchen.

Zu unserem Wein der Woche, dem Weissen Tsampéhro Jahrgang 2015, einer Assemblage aus 75% Savagnin Blanc, die Traube, die im Wallis oben Heida und unten Païen genannt wird, und 25% Rèze, einer uralten, fast dem Vergessen anheimgefallenen Rebsorte, die bereits im 14. Jahrhundert in Flanthey angebaut wurde. Die Nase ist wunderschön komplex, leichte Butteraromatik, auch Vanille, viel Frucht, floral, Schmelz, die Säure ganz dezent und präzis eingebaut, frisch und sehr lang! Score: 18/20 (CHF 98.—für die Magnumflasche. www.tsampehro.ch).

 

 

 

VINEA – DIE GRÖSSTE SCHWEIZER FREILUFT-AUSSTELLUNG

Jubiläum! Zum 25. Mal findet in der Sonnenstadt Sierre der Salon Vinea statt. 800 Crus gibt es zu degustieren. 130 Kellereien sind im Herzen des 15 000-Einwohner-Städtchens zugegen. Dazu gibt es die Weine von Internationalen Prämierungen wie Mondial du Merlot, Mondial des Pinots und Mondial du Chasselas zu verkosten. 7000 Besucher werden erwartet.

 

Hier die wichtigsten Infos zu den drei Tagen:Donnerstag, 30. August:
  • Festival der prämierten Pinots. Place de L’Hôtel de Ville. Eintritt: CHF 20.--. 17 bis 20 Uhr.
  • Pinot Night. After-Party auf der Place de L’Hôtel de Ville. Gratis. 20 bis 23 Uhr.
Freitag, 31. August:
  • Vinea Le Salon. Freiluft-Degustation im Zentrum von Sierre. Im Eintritt inbegriffen sind Degu-Glas, Sonderausstellung «Weintöne» im Weinmuseum Sierre, Führung durch die Rilke-Stiftung, Vinea-Kinovorführungen. Eintritt: CHF 30.--. 15 bis 20 Uhr.
  • Vinea Afterparty. Place de L’Hôtel de Ville. Eintritt im Tagesticket inbegriffen. 20 bis 23 Uhr.
Samstag, 1. September:
  • Vinea Le Salon. Eintritt CHF 30.--. 15 bis 20 Uhr.
  • Iconic Swiss Wines by Paolo Basso, Sommelier-Weltmeister 2013. Reservation unter ticketing.vinea.ch. Château Mercier. Eintritt: CHF 250.--. 11 Uhr.

 

WO SONST GIBTS WAS ZU DEGUSTIEREN?
  • Freitag, 24. August, 16 bis 22 Uhr, und Samstag, 25. August, 10 bis 22 Uhr. Sommerparty von Kapweine. Viele spannende Neuheiten, einige Winzer persönlich anwesend, Reisevorträge, Grill/Braai, Livemusik und ein vegetarisches Curry von Master-Chef-Köchin Abigail Mbalo-Mokoena vom Restaurant 4Roomed im Kapstadter Township Khayelitsha. Gratis. Kapweine, Rütibüelstrasse 17, Wädenswil. www.kapweine.ch.

  • Sonntag, 26. August, 14-18 Uhr. Sonntag, 27. August, 11 bis 19.30 Uhr. Swiss Wine Tasting. Es ist der absolute Topevent in Sachen Schweizer Wein. Die 56 Mitglieder der renommierten Vereinigung Mémoire des Vins Suisse und ihre zahlreichen Freunde präsentieren in einer unvergleichlichen Werkschau mit dem Arbeitstitel Mémoire and Friends zum zehnten Mal ein Best of Switzerland, das sich gewaschen hat. Das Zwei-Tages-Jubiläumsticket kostet 20 Franken. Gratis ist hingegen das Montag-Abendticket, das ab 17 Uhr gültig ist. Schiffbau, Schiffbaustrasse 4, Zürich. www.mdvs.ch.

  • Montag, 3. September, 14-21 Uhr. Open Bottle Day von Smith and Smith. Treffen Sie über 20 Winzer persönlich. Degustieren Sie aussergewöhnliche Weine und versuchen Sie grossartige kulinarische Extravaganzen. Die Malbecs vom Mendoza Club werden mit einem Bullriding-Wettbewerb gefeiert, bei dem auch gewettet werden darf. Ab 16.30 Uhr ist eine Kinderecke in Betrieb. 20% Rabatt auf alle Weine! Eintritt frei. Smith and Smith Ltd., Grubenstrasse 27, Zürich. www.smithandsmith.ch.

 

 

 

Categories: Swiss News

Es brodelt beim Autogiganten: Ford in Europa vor dem Aus?

Mon, 08/20/2018 - 17:14

Der neue Ford-Boss Jim Hackett setzt den Rotstift an und trimmt den sechstgrössten Autobauer auf Sparkurs. Hat dies drastische Folgen für Europa?

Er war angetreten, um US-Autobauer Ford in die automobile Zukunft zu führen. Doch statt Innovationen für Roboterautos auszuhecken, ist Fords neuer CEO Jim Hackett nun als Sanierer gefragt. Um in den nächsten fünf Jahren 25 Milliarden Dollar einzusparen, mistet er kräftig aus. Die Plattformen, die bereits Vor-Vorgänger Alan Mulally von 30 auf neun reduzierte, sollen weiter auf noch fünf gesenkt werden. Eine Strategie, wie sie VW (2012), Peugeot/Citroën (2013) oder Toyota (2015) schon seit Jahren erfolgreich betreiben. Diese Modularisierung soll bei Ford rund sieben Milliarden Dollar Entwicklungskosten sparen und die Entwicklungszeit um rund 20 Prozent verkürzen.

Mit jedem Auto Verlust

Diese Umstellung könnte aber für die Europa-Sparte böse Folgen haben. Neben China ist Europa in den Augen Hacketts derzeit Fords grösste Baustelle. «Wir sind extrem unzufrieden mit unserer Leistung in Europa», sagte er kürzlich öffentlich. Denn während Ford im US-Heimmarkt laut Analyse von Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer im ersten Halbjahr 2018 rund 2000 Franken Gewinn pro Fahrzeug machte (global warens rund 800 Franken), resultierte in Europa ein Verlust von fast 200 Franken pro Auto.

Modelle werden gestrichen

In Amerika wird sich Ford auf SUVs und Pickups konzentrieren – jene Modelle, die hohe Gewinne versprechen. In den klassischen Segmenten sollen nur Mustang und Focus überleben. In Europa solls noch drastischer werden: Margenschwache Modelle (z.B. die SUVs Ecosport und Edge oder der Van C-Max) sollen verschwinden. Auch vom Van-Duo S-Max und Galaxy dürfte nur ein Modell überleben.

Ergeht es Ford wie Opel?

Experte Dudenhöffer ist aber skeptisch, ob diese Massnahmen die gewünschten Spareffekte bringen: «Ich würde nicht ausschliessen, dass die Ford-Führungsetage über einen möglichen Ausstieg aus Europa diskutiert.» Ergeht es Ford also bald ähnlich wie Opel unter US-Rivale GM?

Categories: Swiss News

CH-Kinocharts Wochenende: «Mamma Mia» schlägt Tom Cruise

Mon, 08/20/2018 - 17:11

BERN - BE - Die Musikkomödie «Mamma Mia! Here We Go Again» hat in den Deutschschweizer Kinocharts wieder die Spitze übernommen. Der Agententhriller «Mission Impossible - Fallout» mit Tom Cruise landete damit auf Platz zwei.

Die beiden Filme liefern sich seit vier Wochen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die letzten beiden Wochenenden hatte «Mission Impossible - Fallout» die Nase vorn, nun nach zwei Zweitplatzierungen wieder «Mamma Mia!». Die Unterschiede bei den verkauften Karten sind immer klein, jeweils rund 2000.

Rang 3 in der Deutschschweiz erreichte der neu gestartete Actionfilm «The Equalizer 2» mit Denzel Washington.

In der Westschweiz hielt «Mission Impossible - Fallout» die Spitze. Hier erreichte «Mamma Mia!» nur Platz 4, hinter «Hotel Transylvania 3: A Monster Vacation» und «The Equalizer 2». Im Tessin schlug «The Med» die Konkurrenz: «Ant-Man And The Wasp» und «Ocean's 8».

Categories: Swiss News

Ex-Teamchef und Weggefährte Rudy Pevenage: Insider erklärt den Ullrich-Absturz

Mon, 08/20/2018 - 17:00

Es hört sich an wie ein Krimi. Ex-Teamchef Rudy Pevenage erzählt, wie es zum brutalen Absturz seines Freundes Jan Ullrich kam und wie dieser in die Fänge eines Scharlatans geriet.

Der Belgier Rudy Pevenage (64) war einer der engsten Vertrauten von Jan Ullrich (44). Der ehemalige Radprofi (Etappensieg und 9 Tage Gelbes Trikot bei der Tour 1980) begleitete als sportlicher Leiter beim Team Telekom und als persönlicher Berater die Karriere des Deutschen von den Anfängen als Profi 1995 bis zum Doping-Knall 2006, der Ullrichs sportliches Ende markiert.

 

Bis heute pflegt Pevenage engen freundschaftlichen Kontakt zu seinem ehemaligen Schützling. Doch nach Ullrichs Absturz in den letzten Wochen macht er sich grosse Sorgen. Vor allem, weil der Toursieger von 1997 in die Fänge eines dubiosen Geschäftsmanns geraten ist. Gegenüber der belgischen Zeitung «Het Laatste Nieuws» schildert Pevenage nun die dramatischen Entwicklungen der letzten Monate. BLICK veröffentlicht die spannendsten Passagen.

Pevenage deckt auf

«Jan hat sicher Fehler gemacht. Aber was ihm in den letzten Wochen widerfahren ist, wurde von aussen beeinflusst. Es lief schon einige Zeit nicht gut mit seiner Frau Sara. Sie warf ihm vor, dass er zuviel trinkt. Im letzten Oktober ist sie ausgezogen und zurück zu ihrer Familie ins Allgäu gegangen. Mit den Kindern. Am Anfang reiste Jan noch alle zwei Wochen von Mallorca nach Deutschland. Aber das funktionierte nicht.

Jedes Mal, wenn ich ihn besucht habe, fühlte ich, dass die Spannungen zwischen ihnen grösser werden. Er hat dennoch alles versucht: Zwischen Oktober und März hat er keinen Tropfen Alkohol getrunken. Er wollte sein Leben auf Mallorca aufgeben und ins Allgäu ziehen, um bei ihr und den Kindern zu sein.

 

Im Winter wurde Jan in München zweimal am Knie operiert. Aber die OPs waren nicht wirklich erfolgreich. Er hat weiterhin Schmerzen. Wir gingen zusammen Radfahren – er auf dem e-Bike – aber nach 25 km war sein Knie bereits stark angeschwollen. Das machte ihm natürlich Sorgen, denn er begleitet ja Fahrrad-Reisen auf Mallorca. Seit Ostern ging dann endgültig alles den Bach ab. Sara machte ihm klar, dass sie für sie beide keine Zukunft mehr sah. Das hat Jan gebrochen, die Kinder bedeuteten ihm alles. Er durfte keinen Kontakt mehr mit ihnen haben, nicht mal facetimen.

Der Scharlatan tritt in Ullrichs Leben

In dieser Zeit hat sich Gerd K. bei ihm eingeschlichen. Es begann im letzten Herbst, als K. ihm eine Wundermaschine aus Russland verkaufte, deren Frequenzwellen angeblich alles heilen. Kompletter Unsinn natürlich. Aber Jan glaubte daran. Er kaufte eine für 18'000 Euro. K. hat Jan auch eingeredet, dass er gesünder lebt mit Whiskey. Zwei Flaschen Whiskey am Tag und seine Blutwerte seien perfekt.

Im Schlepptau von K. sind andere dubiose Figuren aufgetaucht. Osteuropäer. Auch eine Frau, um Jan zu verführen. Aber das gelang nicht. Die Clique von K. hat alles Mögliche gestohlen aus seinem Haus: teure Uhren, Sonnenbrillen, solche Sachen. Jan hat ihnen allen einen Job gegeben. Auf einmal hatte er einen Boxtrainer, einen Gärtner, einen, der für ihn einkaufen ging. Ich selbst habe K. einmal gesehen bei Jan. Ein unauffälliger Typ. Er wohnte in Jans Finca. Ich habe Jan auf ihn angesprochen, weil ich ihn nicht vertrauenswürdig finde. Aber für Jan ist K. unantastbar. Alle von Jans alten Freunden sagen dasselbe: K. ist ein Scharlatan.

 

Hat es Gerd K. auf Ullrichs Vermögen abgesehen?

K. ist es sogar gelungen, Jan eine notariell beglaubigte Vollmacht unterschreiben zu lassen. Er hat es offenbar auf seine Immobilien abgesehen. Jan besitzt mehrere Häuser in Berlin, eines in Rostock, wo seine Mutter wohnt, und eines in der Schweiz. Das steht jetzt für 5 Millionen Euro zum Verkauf. K. hat die Vollmacht, diese Häuser zu verkaufen. Aber was passiert mit dem Geld aus den Verkäufen? In welchen Taschen verschwindet es?

 

Vor einem Monat hatte Jan eingewilligt, mit mir nach Deutschland zu fliegen und sich in eine Entzugsklinik einweisen zu lassen. Aber dann haben sie auf ihn eingeredet, dass er doch gesund sei. Und mit wem ist er letztlich vor einer Woche nach Deutschland gereist? Gerd K. und zwei seiner Handlanger. Wer hat Jan einen neuen Anwalt besorgt? Gerd K.! Wer hat Jan in Frankfurt zugedröhnt in das Hotel geführt und ihm die Prostituierte besorgt? Gerd K.! Meiner Meinung nach verfolgt K. den Plan, dass Jan für unzurechenbar erklärt wird, damit er mit seiner Vollmacht beim Verkauf von Jans Immobilien freies Spiel hat.

Einige seiner alten Freunde haben mit Händen und Füssen probiert, ihn aus den Klauen von K. zu befreien. Ich habe immer noch die Hoffnung, dass Jan endlich einsieht, dass K. ein schlechter Mensch ist. Jan rief mich Montag letzter Woche nach dieser dramatischen Nacht in Frankfurt an und sagte, dass sie ihn einkassiert hätten. Wenn er nun noch erkennt, wer dafür verantwortlich ist, ist es vielleicht noch nicht zu spät. Aber erstmal braucht er einen Arzt und Medikamente, die ihm helfen, vom Alkohol und den Drogen loszukommen.»

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Räikkönen liebt Spa-Francorchamps: Kimi: Neuer Vertrag an der Triumphstätte?

Mon, 08/20/2018 - 16:38

Formel-1-Oldie Kimi Räikkönen (38) hat einen speziellen Bezug zum GP Belgien. Gibts heuer die Erlösung in Spa?

Die Lovestory des Kimi Räikkönen (am 17. Oktober 39 Jahre alt) mit der belgischen Spa-Piste begann 2002, in der Saison nach dem Lehrjahr bei Sauber!

Vor 16 Jahren stand der nicht gerade gesprächige Finne in den Ardennenwäldern mit dem McLaren-Mercedes erstmals in der ersten Startreihe. Neben Pole-Mann Schumi (Ferrari).

 

Der Deutsche siegte damals, also 2002, zum sechsten und letzten Mal in Belgien. Bis 2009 hiess der Sieger auf der heissesten Strecke gleich viermal – Kimi Räikkönen. Je zweimal auf McLaren und Ferrari.

Neuer Vetrag als verdienter Lohn?

Ab Freitag startet Kimi wieder zu seinem Lieblingsritt. Die Lovestory könnte Arbeitgeber Ferrari mit einer Vertrags­verlängerung für 2019 perfekt und damit auch seinen Team­kollegen Sebastian Vettel (31) glücklich machen.

Es wäre der verdiente Lohn des treuen Helfers aus Baar ZG, der neun Rennen vor dem Ende als WM-Dritter nur 43 Punkte hinter Vettel liegt.

Leclerc oder Kimi?

Will Ferrari nach 2008 (Räikkönen/Massa) wieder einen WM-Titel, dann braucht man für den Endspurt Ruhe und einen motivierten Kimi. Sein Leistungsausweis nach 282 Rennen: Weltmeister 2007 (auf Ferrari), 20 GP-Siege, 99 Podestplätze, 77 Mal in Führung.

 

Sein einziger Gegenspieler bleibt Alfa-Sauber-Pilot Charles Leclerc (20, Mon). Doch nach Marchionnes Tod am 25. Juli in Zürich hat der rote Wind aus Maranello klar Richtung Finnland gedreht.

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Nach Krawallnacht von FCZ-Chaoten am Bellevue: Zürcher Polizisten wollen jetzt sofort Bodycams

Mon, 08/20/2018 - 16:02

Randale an der Zürcher Seepromenade: Die Polizei wird nach einer Messerstecherei von FCZ-Chaoten angegriffen. Am Montag Nachmittag informierten die Behörden an einer Medienkonferenz: Sie wollen nun endlich Bodycams für Polizisten.

«Ich verurteile die schockierenden, unverständlichen und traurigen Ereignisse von Samastagnacht aufs Schärfste», sagt Karin Rykart, Vorsteherin des Sicherheitsdepartements der Stadt Zürich. Rund 200-300 vermummte FCZ-Fans griffen Sanitäter und zwei Polizeipatrouillen an, die zwei Schwerverletzte nach einer Messerstecherei versorgen wollten. Da flogen Steine sowie leere und sogar volle Flaschen.

«Die Täter agierten aus einem Mob heraus, von denen viele offensichtliche Fankleidung des FCZ trugen», erklärt Daniel Blumer, Kommandant der Stadtpolizei. «Sie zielten direkt auf die Köpfe der Einsatzkräfte.» Eine Polizistin wäre mit voller Wucht am Kopf getroffen worden, hätte nicht jemand per Zufall die Flasche mit dem Körper abgelenkt, erzählt er weiter. «So gab es zum Glück bei unseren Einsatzkräften keine schwerwiegenden Verletzungen.»

Situation unterschätzt?

Dem Angriff der FCZ-Chaoten vorausgegangen ist eine Messerstecherei zwischen zwei rivalisierenden Gruppen, die nichts mit der Fussball-Fanszene zu tun gehabt hätten, so Blumer. Der Mob habe sich erst beim Eintreffen der Rettungskräfte spontan formiert. Zuvor kamen die Fussballchaoten per Zug aus Basel von einem Auswärtsspiel zurück, verteilten sich dann nach Ankunft am Haupbahnhof aber in der Stadt und formierten sich erst wieder am Utoquai neu. Blumer: «Vielleicht haben wir die Situation auch unterschätzt.»

Nun will Stadträtin Rykart auch politisch aktiv werden: Jetzt müssten Bodycams her, fordert sie. «Ich werde den Vorstoss im Herbst im Parlament eingeben.» Die Täter sollen so in Zukunft besser identifiziert und der Justitz zugeführt werden können.

Nur: Eigentlich hätte es am Utoquai und beim Opernhaus zwei festinstallierte Kameras – die jedoch nicht liefen. Sie wurden erst eingeschaltet, als die Polizei schon unter Beschuss stand! Blumer: «Zuerst waren nur zwei Patrouillen vor Ort, dann kamen schnell weitere hinzu, am Schluss waren es 14. Im Verlaufe des Einsatzes wurden die Kameras vor Ort eingeschaltet.» Der Einsatz hätte anders angegangen werden sollen, gibt Blumer zu: Die Chaoten hätten eingekesselt und abgearbeitet werden müssen. 

Dieses Jahr schon 88 verletzte Stadtpolizisten

Werden nun Massnahmen eingeleitet, um künftig solche spontanen Ausschreitungen zu verhindern? An der am Montag eiligst eingerufenen Pressekonferenz werden keine präsentiert. Die Angriffe auf Blaulichtorganisationen sei aber ein Trend, der sich fortsetzt. Während 2017 total 60 Polizisten verletzt wurden, waren es dieses Jahr schon 88. Ob die Bodycams irgendetwas daran ändern können? Auch diese Frage bleibt unbeantwortet. Blumer sagt jedoch: «Wenn einer wegen eines solchen Delikts nach dem Wochenende nicht mehr zur Arbeit erscheinen kann, schreckt das auch ab.» Nur ein Flaschenwerfer konnte verhaftet werden.

 

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Donostia-Preis: DeVito erhält Preis in San Sebastián

Mon, 08/20/2018 - 15:29

Madrid – Der US-Schauspieler Danny DeVito wird beim Filmfestival im spanischen San Sebastián für sein Lebenswerk geehrt. Wie die Organisatoren am Montag mitteilten, wird der 73-Jährige den Donostia-Preis am 22. September erhalten.

DeVito werde bei dem Festival seinen neuen Film «Smallfoot» vorstellen. In dem 3-D-Animationsfilm leiht er einem Yeti seine Stimme.

Die Festivalleitung erklärte, DeVito blicke auf eine fast 50-jährige «vielseitige Karriere» in Theater, Film und Fernsehen zurück, während der er mit Regie-Stars wie Francis Ford Coppola und Tim Burton zusammenarbeitete.

Zu seinen bekanntesten Filmen zählen «One Flew Over The Cuckoo's Nest», «Twins», «Batman Returns» und «L.A. Confidential».

Das Festival im Baskenland verleiht seit 1986 den Donostia-Preis an herausragende Persönlichkeiten aus der Filmbranche, meist an Schauspieler. Zu den Preisträgern zählen Gregory Peck, Robert De Niro, Susan Sarandon, Meryl Streep und Bette Davis.

Das 66. Filmfestival von San Sebastián findet vom 21. bis 29. September statt. (SDA)

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Im Koreakrieg getrennt: Süd- und Nordkoreaner feiern Wiedersehen nach fast 70 Jahren

Mon, 08/20/2018 - 15:24

Die Szenen sind herzzerreissend: Zum ersten Mal seit fast sieben Jahrzehnten sehen sich in Nordkorea Verwandte wieder, die im Koreakrieg voneinander getrennt worden waren.

Viele Süd- und Nordkoreaner wurden im Koreakrieg 1953 voneinander getrennt. Nun, nach fast 70 Jahren haben sich die Familien erstmals wieder getroffen. Unter ihnen waren am Montag auch die 92-jährige Südkoreanerin Lee Keum Seon und ihr mittlerweile 71-jähriger Sohn, den sie zuletzt als Kleinkind gesehen hatte. Mit Freudentränen in den Augen ergriff sie dessen Hand und fragte: «Wie viele Kinder hast du?»

Insgesamt treffen im nordkoreanischen Diamanten-Gebirge in einem Ferienhotel von Montag bis Mittwoch 89 südkoreanische Senioren auf rund 180 nordkoreanische Verwandte. Die meisten sind weit über 80 Jahre alt, ausgewählt wurden sie aus 57'000 Bewerbern per Zufallslotterie.

Freude währt nur kurz

Zur Freude bleibt ihnen allerdings nicht allzu viel Zeit. Bis Mittwoch können sie rund elf Stunden mit ihren Verwandten verbringen, bevor sie zurück in die Heimat müssen. Es sind die ersten koreanischen Familienzusammenführungen seit mehr als drei Jahren. Am Freitag soll es dann zu einer zweiten Runde kommen.

In dem riesigen Hotelsaal sitzen die Menschen an durchnummerierten Tischen, wie im koreanischen Fernsehen zu sehen ist. Dabei ist auch der Baek Seong Gyu, mit 101 Jahren der älteste Teilnehmer. Er sitzt im Rollstuhl.

 

Für seine Enkeltochter hat er eine ganze Reihe an Geschenken in seinem Gepäck, darunter 30 Paar Schuhe und 20 Besteck-Sets aus Edelstahl: «Es ist sicher das letzte Mal, dass wir uns sehen können. Deshalb habe ich viel mitgebracht», sagte er sichtlich gerührt.

20 Familienzusammenführungen in 18 Jahren

Der südkoreanische Präsident Moon Jae In und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatten bei ihrem innerkoreanischen Gipfeltreffen beschlossen, die ausgesetzten Familienzusammenführungen rasch wieder aufzunehmen. Die koreanische Halbinsel ist seit dem Ende des Korea-Krieges 1953 geteilt.

Südkoreas Regierung pocht seit längerem darauf, möglichst regelmässig Treffen zwischen den getrennten Familien zu veranstalten. Das nordkoreanische Regime jedoch hat deren Zustandekommen regelmässig an politische Vorbedingungen geknüpft und immer wieder platzen lassen.

Insgesamt gab es seit der Jahrtausendwende 20 Familienzusammenführungen mit rund 23'500 Teilnehmern. Zuletzt fanden sie im Jahr 2015 statt, danach hatten sich die Beziehungen durch nordkoreanische Atom- und Raketentests wieder verschlechtert.

Seit dem Koreakrieg entzweit die beiden Nachbarstaaten eine verminte entmilitarisierte Zone. Rund 700'000 Koreaner sollen während der Wirren des Kriegs gen Süden geflohen sein.

Kontakt zu Nordkorea muss genehmigt werden

Das abgeschottete Nordkorea wird totalitär geführt und gilt als einer der am schwersten zugänglichen Staaten der Erde. Südkorea ist dem westlichen Beispiel gefolgt und wird demokratisch regiert. Die getrennten Familien haben de facto keine Möglichkeiten zum Kontakt.

Es gibt weder eine direkte Flug- noch Landstrecke zwischen den zwei Koreas, keine zivilen Telefon- oder Postverbindungen. Pjöngjang schottet seine Bürger strikt von Informationen über die Aussenwelt ab und verweigert einem Grossteil seiner Bevölkerung den Zugang zum Internet. Doch auch in Südkorea muss jeder Kontakt zu Nordkorea zuvor von der eigenen Regierung genehmigt werden.

Der Veranstaltungsort ist ein vom südkoreanischen Hyundai-Konzern errichtetes Ferienhotel, das nach der Jahrtausendwende den innerkoreanischen Tourismus ankurbeln sollte. Seit 2008 lag es jedoch weitgehend brach. (SDA)

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Zweierseilschaft stürzt 900 Meter in die Tiefe: Bergunfall am Weisshorn VS fordert zwei Todesopfer

Mon, 08/20/2018 - 15:20

Bei einem Bergunfall in Randa VS sind am Sonntagvormittag zwei Alpinisten ums Leben gekommen.

Am Sonntag gegen 8 Uhr befanden sich die beiden Alpinisten im Abstieg über den Ostgrat. Unterhalb des Gipfels im Kanton Wallis rutschte die Zweierseilschaft auf einer schneebedeckten Felsplatte aus und stürzte rund 900 Meter in die Tiefe, teilt die Kantonspolizei Wallis mit. Die Opfer konnten nur noch tot auf einer Höhe von 3600 Meter über Meer von den aufgebotenen Einsatzkräften geborgen werden.

Die Bergung erwies sich aufgrund der Steinschlaggefahr als äussert aufwändig und anspruchsvoll. Die Identifizierung der Opfer ist gegenwärtig im Gange. Die Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet. (man)

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Wirtschaftsexperte Vontobel ordnet ein: Neue EU-Richtlinie – Glücksfall für die Schweiz?

Mon, 08/20/2018 - 15:02

Überraschung! Die neue Entsenderichtlinie der EU ist eine Steilvorlage für die Schweiz. Sie erlaubt uns, den Lohnschutz so auszubauen, dass sich Entsendungen von EU-Arbeitern in die Schweiz nur noch in Ausnahmefällen rechnen.

Die Fronten sind verhärtet. Hüben weigert sich Gewerkschaftsboss Paul Rechsteiner, über die Acht-Tage-Klausel auch nur zu reden. Drüben sagt die EU, dass diese Regel gegen ihre Entsenderichtlinie verstosse und dass diese wegen dem Freizügigkeitsabkommen auch für die Schweiz gelte.

Vor allem Andreas Schwab, der für die Beziehungen zur Schweiz zuständige EU-Abgeordnete, spuckt grosse Töne: Die Personenfreizügigkeit sei eine der «vier Grundfreiheiten der EU», ein «heiliges Prinzip», über das man nicht diskutieren könne.

Doch bisher hat die Entsenderichtlinie nur eine Freiheit geschützt – die der EU-Arbeitgeber, über ihre Angestellten nach Gutsherrenart zu verfügen. Inzwischen haben endlich auch die EU-Gewerkschaften gemerkt, dass damit die Freiheit der Arbeitnehmer, die ja meist auch eine Familie und einen Freundeskreis haben, über Gebühr eingeschränkt wird.

Um diese soziale Härte zu mildern, hat deshalb die neue, ab 2020 geltende EU-Entsendrichtlinie dem «Entsender» beziehungsweise dem Entsendeland ein paar Hausaufgaben auferlegt. So sollen sie etwa «überprüfen, ob die Wohnverhältnisse (...) mit den geltenden einschlägigen nationalen Bestimmungen des Aufnahmemitgliedstaats im Einklang stehen.»

Das ist wichtig für die Schweiz

Zudem sollen die Entsandten «dieselben geltenden Zulagen oder Kostenerstattungen zur Deckung der Reise-, Verpflegungs- und Unterbringungskosten erhalten wie gebietsansässige
Arbeitnehmer in diesem Mitgliedstaat».

Für die Schweiz wichtig ist, dass in all diesen Fällen das Recht des Landes gilt, in dem der Entsandte arbeitet. Das bedeutet, dass der Entsender nicht nur den in der Schweiz üblichen Lohn bezahlen, sondern auch alle anderen Schweizer Regeln betreffend «Arbeit an auswärtigen Arbeitsorten» (wie es bei uns heisst) einhalten muss.

So stellt etwa bei uns eine Änderung des Arbeitsortes eine Änderungskündigung dar. Der neue Arbeitsort kann somit erst nach Ablauf der Kündigungsfrist wirksam werden. Der Arbeitnehmer soll Zeit haben, eine zumutbare Stelle zu finden.

Doch selbst wenn man akzeptiert, dass die EU die Freiheit der Bosse höher gewichtet als die Büezer, greift spätestens bei der Abreise das Schweizer Arbeitsrecht. Dessen Artikel 13, Absatz 6, sagt nämlich, dass, falls die Arbeit ausserhalb des üblichen Orts geleistet werden muss, «die zeitliche Differenz zur normalen Wegzeit Arbeitszeit darstellt».

Nicht viele EU-Offerten werden konkurrenzfähig sein

Unter dem Strich heisst dies, dass die EU-Firmen, welche Aufträge in der Schweiz ergattern wollen, in ihren Offerten all diese Arbeitskosten – zu den bei uns üblichen Ansätzen – einkalkulieren müssen: Reise, Verpflegung, eine «angemessene» Unterkunft und den vollen Lohn für die Arbeit und für die Wegzeiten. Da werden nicht mehr viele EU-Offerten konkurrenzfähig sein.

Theoretisch hätte die Schweiz genau dies im Rahmen der flankierenden Massnahmen schon immer einfordern können. Praktisch haben wir aber hingenommen, dass die EU-Arbeitgeber die Kosten der auswärtigen Arbeit auf ihre Angestellten abgewälzt haben. Weil jetzt aber auch die EU entdeckt hat, dass Arbeitnehmer keine blosse Manövriermasse sind, kann sich die
Schweiz nun auf die EU-Entsenderichtlinie berufen. Diese auferlegt ihr sogar die Pflicht, die Rechte der EU-Arbeitnehmer zu schützen.

Um diese Rechte durchzusetzen, muss man Verstösse erst einmal erkennen können. Dabei spielt die Meldefrist von acht Tagen weiterhin eine Rolle. Noch wichtiger aber ist die Frage, wie und von wem die Ansprüche der Entsandten notfalls grenzüberschreitend angemeldet werden.

So gesehen wird ein Rahmenvertrag auch für die Schweiz wieder interessant.

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Mondaine Helvetica im Test: Ist die Schweizer Uhr intelligent genug?

Mon, 08/20/2018 - 14:26

Eine echte Smartwatch ist die neue Mondaine Helvetica nicht. Aber eine echte Schweizer Uhr mit intelligenten Features. Ob das reicht, muss der Test zeigen.

Eine Smartwatch ist die neue Mondaine Helvetica ja nicht wirklich. Dazu fehlen der Schweizer Uhr ein Betriebssystem, Apps und ein eigene Recheneinheit. Doch wie soll man sie nennen? Feature Watch schlägt ein anderer Technik-Fan bei der Diskussion auf Facebook vor. Und das trifft es eigentlich gar nicht schlecht.

Denn die Mondaine ist primär mal eine Uhr. Im gewohnten Design des Herstellers. Die Helvetica-Schrift für Zahlen und Buchstaben wirkt chic und ist sehr gut ablesbar. Das klassische Design ist zwar nicht wahnsinnig auffällig, aber elegant und zeitlos.

Gross genug für kräftige Arme, aber trotzdem nicht dominant

Der grosse Vorteil: Es gibt inzwischen neun verschiedene Designs, die sich nicht nur beim Zifferblatt unterscheiden. Vier Modelle sind neu dazugekommen, alle mit einem Durchmesser von 40 Millimetern. Das ist ein guter Kompromiss. Genug gross für kräftige Arme und nicht so dominant, dass es nicht alle tragen können.

Der grösste Vorteil dieses Konzepts ist sicher, dass man am Handgelenk keinen Computer trägt, sondern eine schöne Uhr mit echten Zeigern. Daneben sticht die Batterielaufzeit heraus. Aufladen kann man und muss man die Helvetica nicht. Sie wird von einer normalen Uhrenbatterie betrieben und soll bis zwei Jahre laufen.

Natürlich muss man Abstriche bei den smarten Funktionen machen. Es gibt klar definierte Dinge, die möglich sind. Auf ein Display zur Anzeige von Informationen und auf das Laden von Apps muss man verzichten.

Was die Mondaine Helvetica kann, kann sie gut

Was kann die Swiss made Mondaine? Vor allem ist die Uhr ein Tracker. Sie zählt Schritte, misst die Distanz, die man zu Fuss zurückgelegt hat und zählt Kalorien. Man kann sich für diese Aktivitäten Ziele vorgeben und sieht dann auf der Uhr, wie nahe man ihnen schon ist. Einfach einmal auf die Krone tippen, der kleine Zeiger wird dann auf «A» (auf der 8) wie Aktivität wechseln, der grosse zuerst auf 12, dann zur Prozentzahl im inneren Ring des Zifferblatts.

Das funktioniert auch im Bett. Dort kann man seinen Schlaf überwachen, entweder mit der Uhr am Handgelenk oder dann unter dem Kopfkissen. Allerdings muss man daran denken, jeweils mit einem langen Drücken auf die Krone zwischen diesen zwei Modi hin- und herzuwechseln.

Vibration, wenn Nachricht oder Anruf auf dem Smartphone eingeht

Die Anzeige für «S» ist übrigens auf der 4 zu finden. Dann gibts noch zwei weitere Buchstaben. Ein «T» für Telefon auf der 2 und ein M für «Messages» auf der 10. Wer will, kann nämlich in der App für Android oder iPhone auch einstellen, dass die Mondaine Helvetica vibriert, wenn eine Nachricht oder ein Anruf eingeht. Praktisch ist, dass man bei den Messages genau wählen kann, wann die Uhr Bescheid gibt.

Zusätzlich gibts noch einige kleinere Funktionen: So kann man etwa einen Wecker stellen und wird mit der vibrierenden Uhr am Handgelenk geweckt. Wahlweise auch genau dann in einem bestimmten Zeitraum, wenn man nicht gerade tief schläft.

Das BLICK-Testfazit: Für den Preis von rund 480 Franken (etwa bei Galaxus.ch) gibts eine schöne Schweizer Uhr, die sehr gut alle Funktionen beherrscht, die eingebaut sind. Sind das genug smarte Features, dann wird man mit der Mondaine sehr zufrieden sein und etwa die lange Batterielaufzeit zu schätzen wissen. Falls nicht, muss man sich wohl nach einer echten Smartwatch umschauen.

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Opfer von Steckborn-Inferno ärgert sich: «Dann lacht der noch so saudumm!»

Mon, 08/20/2018 - 14:23

STECKBORN TG - Ein kleiner Modellauto-Akku sorgt für gigantisches Leid. 12 Millionen Sachschaden hinterlässt das Inferno von Steckborn TG. Ein Ehepaar ignorierte zahlreiche Vorschriften – sieht die Schuld aber dennoch nicht bei sich.

Als im Dezember 2015 mehrere Häuser im Altstädtchen von Steckborn TG brennen, verlieren Walter Strub (71) und seine Frau alles. «Wir standen mitten im Winter mit dem Pyjama auf der Strasse. Das war unglaublich hart», erzählt der Rentner.

Familienalben, Erinnerungsstücke. Der ganze Besitz fällt dem Inferno zum Opfer. Heute ist Strub nach Frauenfeld TG gefahren, um jenes Ehepaar auf der Anklagebank zu sehen, dem er seinen Verlust zu «verdanken» hat.

«Für mich war das ein Akku wie jeder andere»

Michaela* (47) und Linus D.* (48) hielten mit einem Modellauto und dessen Akku 200 Feuerwehrmänner über Tage auf Trab und sorgten für ein Feuer, welches einen Sachschaden von 12 Millionen Franken anrichtete!

Trotzdem sagt Linus D. den Richtern mit breiter Brust, dass es ihm «supergut» gehe. Mehrere Male setzt er gar ein Grinsen auf. Für Walter Strub ein Affront: «Dann lacht der noch so saudumm! Unglaublich! Dass der sich das noch getraut.»

Rückblende: Von einem Bekannten erhält Linus D. wenige Tage vor dem Drama ein 100 km/h schnelles Profi-Modellauto samt Hochleistungsakku (Lithium-Polymer) als Wiedergutmachung für Geldschulden. 

Hinweise und Vorgaben ignoriert

Der niederländische Gärtner will ahnungslos gewesen sein. «Mir wurde bei der Übergabe keine Gebrauchsanweisung mitgegeben», schildert er via Dolmetscherin vor den Richtern. «Für mich war das einfach ein Akku wie jeder andere.»

Zunächst steckt Linus D. das Ladegerät in der Küche ein, geht dann mit Hund Leon (†) spazieren. Warnungen auf Akku und Ladegerät beachtet er nicht. «Er kann in seiner Muttersprache schlecht bis gar nicht lesen. Deutsch geht schon gar nicht», sagt Gattin Michaela D.

Die deutsche Servicekraft würde die Hinweise zwar verstehen, interessiert sich aber nicht dafür. Weil sie sich aber über das Modellauto und den Akku ärgert, verpflanzt sie diese ins Ankleidezimmer. Und steckt wieder ein! 

Fatal: Entgegen sämtlicher Vorschriften des Herstellers lädt das Profi-Gerät stundenlang unbeobachtet vor sich hin. Auf brennbarem Untergrund und in Nähe zu weiteren brennbaren Materialien. Bis es aufgrund einer Überladung nachts zum Feuer kommt.

Was machte Linus D. am Stromstärken-Regulator?

Angeblich soll Linus D. gar an einem Rädchen des Ladegerätes herumgespielt haben, welches die Stromstärke reguliert! Mit schlimmen Konsequenzen: Aufgrund des Akku-Brandes werden rund 30 Anwohner obdachlos.

«Sieben meiner Mandanten hatten leider keine Hausratsversicherung und sind zum grössten Teil auf ihren Schäden sitzengeblieben», berichtet Anwalt Daniel Jung.

Trotzdem bewegt sich die Staatsanwaltschaft mit ihren Strafanträgen am Minimum. Ehepaar D. soll wegen fahrlässiger Verursachung einer Feuersbrunst je zu einer Busse von 300 Franken verurteilt werden. Der gleiche Betrag käme auch noch einmal als Geldstrafe auf Bewährung dazu.

Ehepaar drohen gigantische Forderungen

Sollte sich das Frauenfelder Bezirksgericht morgen zu einem Schuldspruch durchringen, könnten die Versicherungen allerdings schon bald direkt auf das Ehepaar D. Regress nehmen. Und spätestens dann dürfte Linus D. sein Grinsen vergehen.

*Name geändert

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Kurz zuvor fuhr noch der Putzwagen durch: Neue Videos vom Moment der Katastrophe in Genua

Mon, 08/20/2018 - 14:10

Seit vergangener Woche ist die Feuerwehr in Genua unermüdlich im Einsatz. Nun haben die Retter ihre Arbeit vorübergehend eingestellt – wegen Geräuschen, die von der Ruine ausgehen. Zudem sind neue Bilder aufgetaucht, die den Moment des Einsturzes zeigen.

Aus Sicherheitsgründen haben Feuerwehrleute in Genua ihre Arbeit unter einem der beiden Brückenreste vorläufig eingestellt. Der Rumpf, der über evakuierten Wohnhäusern verläuft, mache Geräusche, die sich von denen in den vergangenen Tagen unterschieden, sagte Feuerwehrsprecher Luca Cari.

 

Die Bewohner der Häuser dürften deshalb von nun an keine persönlichen Gegenstände mehr aus ihren Wohnungen holen, erklärte der Sprecher am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur DPA.

Andere Betroffene hatten mehr Glück: Sie bekamen schon weniger als eine Woche nach dem verheerenden Einsturz des Polcevera-Viadukts mit 43 Toten am Montag ein neues Zuhause. Regionalpräsident Giovanni Toti überreichte fünf Familien Schlüssel für neue Wohnungen im nördlich von der Unglücksstelle gelegenen Stadtteil Bolzaneto, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. 

«In acht Wochen ein Zuhause für alle»

Am Montag sollten die ersten betroffenen Familien neue Bleiben bekommen, kündigte der Regionalpräsident von Ligurien, Giovanni Toti, auf Twitter an. Bis zum 20. September sollten weitere 40 Wohnungen zur Verfügung stehen, bis Ende des Monats weitere 100. «Innerhalb von maximal acht Wochen gibt es ein Zuhause für alle», versprach er. Mehr als 500 Genuesen hatten ihre Wohnungen verlassen müssen. Die Kommune rief die Bürger dazu auf, den nun Obdachlosen Wohnraum bereitzustellen.

Zudem sind heute neue Bewegtbilder vom Moment der Katastophe veröffentlicht worden: Sie zeigen wie die tonnenschweren Trümmer der Morandi-Brücke auf das Quartier krachen und die Stadt innert Kürze in eine riesige Schuttwolke einhüllen.

Während eines starken Unwetters war am vergangenen Dienstag der als Morandi-Brücke bekannte Polcevera-Viadukt eingestürzt, 43 Menschen starben. Die Brücke gehörte zur Autobahn 10, die eine wichtige Verbindungsstrasse in anliegende italienische Regionen und nach Südfrankreich ist. Die genaue Ursache für den Einsturz ist noch unklar. Experten vermuten aber, dass die Katastrophe durch den Riss eines Tragseils verursacht worden sein könnte.

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Vatikan: Papst verurteilt Kindesmissbrauch

Mon, 08/20/2018 - 13:48

Vatikanstadt – Papst Franziskus hat den sexuellen Missbrauch von mehr als tausend Kindern durch über 300 katholische Priester in den USA als «abscheulich» bezeichnet und verurteilt.

In einem vom Vatikan am Montag verbreiteten Brief an das «Volk Gottes» geht das Oberhaupt der katholischen Kirche auf den am vergangenen Dienstag veröffentlichten Untersuchungsbericht ein, der sich mit den Vorfällen im US-Bundesstaat Pennsylvania über einen Zeitraum von fast sieben Jahrzehnten befasst.

«Auch wenn sich sagen lässt, dass die Mehrzahl der Fälle der Vergangenheit angehört (...), können wir feststellen, dass die zugefügten Verletzungen niemals verschwinden», heisst es in dem Schreiben. Der Papst spricht darin von Opfern sexuellen Missbrauchs sowie Machtmissbrauchs.

Er ruft zur «Solidarität» mit den Opfern auf und schreibt: «Was die Vergangenheit betrifft, wird um Verzeihung bitten und den angerichteten Schaden reparieren niemals ausreichen.» Hinsichtlich der Zukunft müsse alles getan werden, um ein Umfeld zu schaffen, damit sich so etwas nicht wiederhole und weder verschleiert noch verstetigt werden könne.

Reaktion des Vatikans auf Missbrauchsbericht

Der Vatikan hatte bereits vergangene Woche auf den Untersuchungsbericht reagiert und erklärt, dass für Franziskus die Opfer Vorrang hätten. Die Kirche wolle ihnen zuhören. Die katholische Kirche müsse «harte Lehren» aus ihre Vergangenheit ziehen. Sowohl die Täter als auch diejenigen, die den Missbrauch zuliessen, müssten zur Rechenschaft gezogen werden.

Der Untersuchungsbericht wurde nach zweijährigen Ermittlungen von einem Geschworenengremium (Grand Jury) des Bundesstaates Pennsylvania vorgelegt. Fast alle der aufgezählten Fälle seien mittlerweile verjährt, heisst es in dem Bericht.

Zudem seien die meisten Verantwortlichen bereits gestorben. Lediglich gegen zwei Priester konnte Anklage erhoben werden.

Der Bericht dürfte die umfassendste Dokumentation zu Missbrauch in der katholischen Kirche der USA sein, seit die Zeitung «Boston Globe» 2002 über den Skandal berichtet hatte. Auch in anderen Ländern wurden in den vergangenen Jahren Fälle von sexuellem Missbrauch durch Priester bekannt. (SDA)

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Nerviges Streaming: Netflix testet Werbung zwischen den einzelnen Episoden

Mon, 08/20/2018 - 13:42

Der Streamingdienst Netflix schaltet seit Neustem Werbetrailer zu eigenen Produktionen. Es soll den Kunden auf andere Serien aufmerksam machen und die Nutzung optimieren.

Netflix zählt zu den beliebtesten Streamingportalen neben Amazon Prime und Maxdome. Damit das auch so bleibt, testet Netflix jährlich über hundert neue Funktionen, um dem Nutzer das bestmögliche Erlebnis zu bieten. Neuerdings aber treibt es der Streaming-Anbieter für einige Kunden zu weit.

Bei einigen Nutzern wird Werbung zwischen den Serienepisoden gezeigt. Dabei handle es sich nicht um Fremdprodukte, sondern um Trailer zu Netflix-Inhalten. Diese Werbung soll man problemlos überspringen können, wenn einem der Inhalt nicht gefällt.

Die Funktion Vor- und Nachspann überspringen zu können kam bei den Nutzern sehr gut an. Die geniale Idee hingegen, Werbung zu schalten, löste hitzige Diskussionen auf Twitter aus. Laut Netflix helfe diese Funktion den Nutzern, neue Serien zu entdecken, die ihnen gefallen könnten.

 

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Grosses Knistern bei «Promi Big Brother»: Was geht nun bei Chethrin Schulze und Daniel Völz?

Mon, 08/20/2018 - 13:32

Bei «Promi Big Brother» kochen die Emotionen hoch: Sophia Vegas verkündet ihre Schwangerschaft, Mama Wollny lüftet ein brisantes Geheimnis, und das Dreier-Gespann Daniel Völz, Chethrin und Johannes Haller äussert sich erstmals über seine Verbindung.

Schon in der zweiten Show schoss Sophia Vegas (30, ehemals Wollersheim) den PR-Vogel ab und verkündete: «Ich erwarte ein kleines Baby.» Alle Zuschauer fragen sich nun, wie, wann und mit wem es dazu gekommen ist. Doch dazu schweigt die Ex des Puff-Königs Bert Wollersheim (67) bisher. Der jedoch hat ihren neuen Freund offenbar kennengelernt und tut auch seine Meinung kund.

Doch auch Sophias «Promi Big Brother»-Kollegen geben sich grösste Mühe, sich in den Vordergrund zu drängen. So kam es zum Zusammentreffen von «Love Island»-Kandidatin Chethrin Schulze (25) und Ex-«Bachelor» Daniel Völz (33). Das Brisante: Den beiden wurde eine Affäre nachgesagt, die wohl zur Trennung des Rosenkavaliers und seiner «Bachelor»-Gewinnerin Kristina Yansen geführt hat.

Dreier-Wirrwarr um Chethrin, Daniel und Johannes

Die vermeintlichen Turteltauben versicherten bisher jedoch, dass sie sich nicht kennen würden. Verschwörerisch wendet sich Chethrin an Daniel: «Du kennst die Wahrheit, ich kenn die Wahrheit. Das ist alles, was zählt.» Das Knistern und die Spannung zwischen den beiden ist zwar kaum auszuhalten, angeblich haben sie sich aber nur ein paarmal im Fitnessstudio in Berlin gesehen.

Auch Johannes Haller (30) hat bereits mit Chethrin angebändelt. Der sagte jetzt vor laufender Kamera ganz offen: «Ich und Chethrin hatten mal was.» Erst versucht er noch, Silvia Wollny (53) das Wirrwarr um das Dreier-Gespann zu erklären, dann bekennt er sich dazu: «Ich nehme den beiden das nicht ab, dass die sich wirklich hier zum allerersten Mal kennenlernen.» Er muss es ja wissen, immerhin kennt er ja Chethrin ganz gut.

«Eine Familie mit elf Kindern ist asozial»

Für Mama Wollny war dieser kleine Abstecher in die Gerüchteküche eine willkommene Ablenkung. Denn zuvor hatte sie im Gespräch mit Cora Schumacher (41) und dem Ex-«Bachelor» über ihre Vergangenheit gesprochen. Zu ihren Geschwistern habe sie keinen Kontakt mehr. Denn die waren der Meinung, «eine Familie mit elf Kindern ist asozial».

Ausserdem enthüllt die Elffach-Mama: «Wenn ich in Not war, war nie einer da. Und auch am Totenbett meiner Mutter, wo sie mir im Endeffekt in der letzten Minute sagt, dass mein Vater nicht mein Vater ist.» Über ihren leiblichen Vater weiss sie nur, dass er Amerikaner sein soll.  

Mit ihrer Vergangenheit hat Silvia mittlerweile abgeschlossen. An ihrer Seite: ihre eigene Familie. «Wir lieben uns alle, und der Zusammenhalt ist da. Und wenn einer traurig ist, dann ist auf jeden Fall immer einer da», schwärmt Silvia. (euc)

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Fluch der Cincinnati-Sieger: Federer-Pleite ist ein gutes Omen für US Open

Mon, 08/20/2018 - 13:29

Roger Federer muss sich nach der Final-Niederlage keine Sorgen machen. Wer in Cincinnati siegt, der kann bei den US Open kaum gewinnen. Das zeigt ein Blick auf die letzten 15 Jahre.

Der 99. ATP-Titel für Roger Federer lässt auf sich warten. Im Cincinnati-Final ist der Maestro gegen Novak Djokovic chancenlos. Natürlich ärgerlich, aber kein Beinbruch. Denn vor allem hinsichtlich der US Open wäre ein Cincy-Triumph ein ganz schlechtes Omen gewesen.

Denn die Cincinnati-Sieger tun sich danach beim Grand-Slam-Turnier in New York traditionell schwer. Seit 2003 kam es lediglich vier Mal vor, dass der Cincinnati-Champion danach auch bei US Open siegen konnte.

Das Kunststück schafften nur Andy Roddick (2003), Roger Federer (2005 und 2007) und Rafael Nadal (2013). Alle anderen scheiterten beim Versuch, den Schwung des Triumphes mitzunehmen. Auch Roger Federer fünf Mal.

2015 duellierten sich Federer und Djokovic ebenfalls im Cincinnati-Final und dann auch im Final der US Open. Federer siegte im ersten Aufeinandertreffen, Djokovic danach in New York. Vielleicht kann Federer ja dieses Jahr den Spiess umdrehen.

Dafür bedarf es aber natürlich einer Leistungssteigerung. Federer war im Final nicht auf der Höhe, hatte vor allem Mühe bei den Returns. «Das war nicht gut genug, aber es ist okay. Es war eine gute Woche, aber ich bin glücklich, dass es durch ist und brauche jetzt eine Pause. Es ist alles gut», sagt Federer.  (sme)

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Neue Zahlen befeuern Streit um Papi-Zeit: Hat sich die FDP beim Eltern-Urlaub verrechnet?

Mon, 08/20/2018 - 13:22

BERN - Zwei Wochen mehr Elternurlaub kosten im Extremfall jährlich 34 Millionen Franken mehr als ein vierwöchiger Vaterschaftsurlaub. Das zeigen die neusten Zahlen des Bundes, die BLICK vorliegen. Am Dienstag entscheidet die Sozialkommission des Ständerats.

Der Streit um einen Vaterschaftsurlaub geht am Dienstag in die nächste Runde. Dann entscheidet nämlich die Sozial- und Gesundheitskommission (SGK) des Ständerats über die Volksinitiative der Gewerkschaft Travailsuisse für einen vierwöchigen Vaterschaftsurlaub. 

Auch über zwei Gegenvorschläge wird die Kommission diskutieren: ein CVP-Modell, das einen zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub fordert. Und ein FDP-Vorschlag, der einen Elternurlaub von 16 Wochen vorsieht, wovon mindestens acht Wochen für die Mutter (heute 14). Die restlichen acht Wochen könnte das Paar nach eigenen Wünschen aufteilen. 

Bis zu 34 Millionen Franken mehr

Die Finanzierungsfrage wird in der Kommission im Fokus stehen. Und die ist nicht ohne Brisanz! Für Travailsuisse-Präsident und SP-Nationalrat Adrian Wüthrich (38, BE) ist nämlich klar: «Im Extremfall ist das FDP-Modell mit nur zwei Wochen mehr Elternurlaub teurer als zusätzliche vier Wochen Vaterschaftsurlaub.» Dann nämlich, wenn die Paare den Urlaub tatsächlich schön partnerschaftlich halbe-halbe untereinander aufteilen mit je acht Wochen für Mutter und Vater. «Der Grund dafür ist, dass Männer öfter in höheren Pensen arbeiten als Frauen und auch mehr verdienen», erklärt Wüthrich.

Das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) hat die beiden Modelle auf das Jahr 2022 hin neu aufgerechnet. Diese Zahlen liegen BLICK vor. In der Maximalvariante bekommt Wüthrich tatsächlich recht: Bei einer 8/8-Wochen-Aufteilung veranschlagt das BSV die jährlichen Mehrkosten auf 483 Millionen Franken pro Jahr. Der vierwöchige Vaterschaftsurlaub würde mit 449 Millionen zu Buche schlagen. Eine Differenz von 34 Millionen Franken.

Allerdings verändert sich das Verhältnis rasch. Je mehr Wochen die Mütter beziehen und je weniger die Väter, umso tiefer fallen die Mehrkosten aus. Nimmt die Mutter 14 und der Vater zwei Wochen, liegen die Kosten bei 224 Millionen Franken. Auch das CVP-Modell mit einem zweiwöchigen Papiurlaub würde so viel kosten.

Finanziert würden die Modelle über die Erwerbsersatzordnung (EO). Für die Initiative müssten zusätzlich 0,11 Lohnprozent erhoben werden. Beim FDP-Vorschlag 0,06 bis 0,12 Prozent.

FDP-Eder: «Teurer nur im Extremfall»

«Das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist bei unserer Initiative unter dem Strich besser», interpretiert Wüthrich die Zahlen. Mit dem vierwöchigen Vaterschaftsurlaub stünden den Eltern zusammen insgesamt 18 statt nur 16 Wochen zur Verfügung. «Sie erhalten damit für weniger Geld mehr Zeit mit ihren Neugeborenen als mit dem FDP-Modell. Und den Müttern belassen wir die 14 Wochen Mutterschaftsurlaub, für die sie so lange kämpfen mussten.» 

FDP-Ständerat Eder hingegen erachtet die FDP-Variante als die kostengünstigere: «Teurer kommt es nur im Extremfall – und der ist sehr unwahrscheinlich», sagt er. «Unser Ziel ist es, den Eltern mehr Spielraum zu geben. Das FDP-Modell ist zeitgemässer und partnerschaftlicher. Es kommt den heutigen Familienformen am besten entgegen.»

Rechtliche Hürde für FDP-Modell

Doch die Ständeratskommission steht noch vor einer weiteren Herausforderung, die es zu bewältigen gilt. Eine von der Schweiz ratifizierte Konvention der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) garantiert Müttern nämlich einen Mutterschaftsurlaub von 14 Wochen. Für SP-Mann Wüthrich ist daher klar: «Wir gehen davon aus, dass das FDP-Modell rechtlich nicht möglich ist.»

Eder lässt die Frage für die SGK-Sitzung noch genauer abklären. «Die 14 Wochen für die Mutter bleiben auch mit dem FDP-Modell garantiert», sagt er. «Sie kann aber freiwillig einige Wochen dem Vater abtreten. Damit dürfte auch das ILO-Übereinkommen eingehalten werden.»

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Das meint BLICK zum Eidgenössischen 2019: Jetzt ist Giger der Favorit

Mon, 08/20/2018 - 13:14

Für Schwingerkönig Adrian Käser ist klar: Nach dieser Saison ist Samuel Giger er heisseste auf den Königs-Titel 2019. «Stucki muss sich warm anziehen», schreibt der BLICK-Experte.

Wahnsinn, was Samuel Giger am Sonntag auf der Schwägalp gezeigt hat. Vor allem die letzten beiden Gänge zeigen, aus welchem Holz der Thurgauer geschnitzt ist. Erst legt er Christian Stucki auf den Rücken. Und danach bodigt er im Schlussgang Daniel Bösch. Beide ihres Zeichens erfahrene Spitzenschwinger und Athleten, die körperlich praktisch allen anderen Schwingern überlegen sind. Gegen diese Beiden dermassen dominant aufzutreten, das verdient grossen Respekt. Beeindruckend!

Der Triumph von Giger signalisiert die Wachablösung, die wir in dieser Saison im Schwingen erlebt haben. Stucki wird auch in der nächsten Saison schwer zu schlagen sein und seine Feste gewinnen. Aber er wird von den starken Jungen mächtig getestet werden. Der Riese aus dem Seeland muss sich warm anziehen, da kommt einiges auf ihn zu. Neben Giger sind mit dem bärenstarken Joel Wicki und Armon Orlik zwei weitere U25-Schwinger am Start, die jedes Fest gewinnen können. 

Natürlich dauert es noch lange bis zum Eidgenössischen in Zug. Noch kann viel passieren. Aber nach dem, was wir in dieser Saison erlebt haben ist klar: Samuel Giger ist der Topfavorit auf den Titel des Schwingerkönigs 2019.

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Champions League lässt die Kasse klingeln: Für YB gehts gegen Zagreb um mehr Geld denn je

Mon, 08/20/2018 - 12:22

Die Uefa macht alles, um die Grossen noch reicher zu machen. Dennoch gehts für YB gegen Zagreb um eine Gewaltssumme.

Die kleinen Länder sind nicht very amused, als die Uefa 2016 eine grundlegende Reform der Champions League beschliesst. «Die grossen Klubs hatten mit der Einführung einer eigenen Superliga gedroht und so den europäischen Verband fast erpresst», erinnert sich YB-CEO Wanja Greuel.

Was blieb der Uefa anderes übrig, als nachzugeben? Ein Verlust von Real, ManU, Bayern, Juve und Konsorten ist keine Option. So kommen nun 16 der 32 Teilnehmer automatisch aus den vier grössten Ligen (Sp/Eng/De/It), sind also fix gesetzt. Für die Kleineren wird es immer schwieriger, an die Honigtöpfe zu kommen.

Die Grossen werden mit Geld zugeschüttet

Und mit der Einführung der Ausschüttung von 30 Prozent der total 2 Milliarden Euro nach einer Koeffizienten-Rangliste werden die Grossen weiter mit Geld zugeschüttet. Konkret: Aufgrund des Koeffizienten aus den letzten zehn Jahren sowie von Titeln im Europacup wurde eine Rangliste erstellt. Diese sieht so aus: 1. Real. 2. Barcelona. 3. Bayern. Und so weiter und so fort.

YB ist 80. und damit der drittschlechteste Verein, der es in die Gruppenphase schaffen könnte. Nur vor Hoffenheim und AEK Athen. Da die Ranglistenpunkte mit 1,1 Millionen multipliziert werden, erhält Real 32 mal 1,1 – also 35 Millionen Euro. YB würde wohl mit 3,3 Millionen Euro honoriert. «Diese Entwicklung ist nicht nachhaltig», sagt Greuel. «Auf jeden Fall ist sie ungesund.» Aber natürlich sagt er auch: «Ich will nicht jammern. Es ist immer noch unglaublich viel Geld, das wir verdienen können.»

So setzen sich die 30 Millionen zusammen

Trotz der immer stärkeren Ungleichverteilung zwischen Gross und Klein ist es mehr als vor einem Jahr. Damals ging es für YB in den Playoffs gegen ZSKA Moskau um rund 25 Millionen Franken. Diesmal sind es 30. Gewaltig!

Der Betrag setzt sich wie folgt zusammen, alles in Euro: 15,25 Mio. Antrittsgage. Die erwähnten 3,3 Mio. Koeffizienten-Prämie. Rund 3,5 Mio., wenn YB das Stade de Suisse dreimal ausverkauft. Eine gute Mio. aus dem TV-Marktpool Ende Saison. Dazu gibts neu 2,7 Mio. (bisher 1,7) für einen Sieg und 900 000 (bisher 550 000) für ein Remis. Gehen wir vorsichtig von je einem für YB aus. Total: 30 Mio. In Franken.

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