Bundespräsident Alain Berset und noch vier weitere Regierungsmitglieder haben bereits am Vortag des Bundesfeiertages erste Auftritte am Rednerpult absolviert. Berset war mit über 100 Personen auf eine Alp in der Freiburger Schwarzsee-Region gewandert.
In seiner vorgezogenen 1. August-Rede lobt Berset laut Redetext die Wirkungskraft von Kompromissen - auch von jenen in der Schweiz. Gute Kompromisse seien grösser als der kleinste gemeinsame Nenner, sagte er. Und daraus entstünden oft nachhaltige Lösungen.
«Wir leben heute in Zeiten der Polarisierung», fuhr Berset fort. Umso mehr müsse die Schweiz die Kompromissfähigkeit erhalten. Diese sei ein Zeichen der Stärke und erfordere Weitsicht, Mut und Selbstsicherheit.
Mit der Altersvorsorge und dem Gesundheitswesen schlug Berset den Bogen zu aktuellen politischen Diskussionen. Gerade hier seien solche Lösungen gefragt, sagte er. Alle stünden in der Verantwortung, gute Kompromisse zu finden.
Berset hatte seinen Auftritt während einer Wanderung mit rund 120 Personen auf der Alp Oberer Euschels im Kanton Freiburg. In einer Hütte hätten die Ausflügler Joghurt und Käse probieren können, sagte Bersets Sprecher zur Agentur Keystone-SDA. Zudem habe es ein Akkordeon-Konzert gegeben. Am Abend nahm Berset in seinem Wohnort Belfaux an der Feier zum Nationalfeiertag teil.
In Luzern begrüssten mehrere hundert Personen unter dem ausladenden Dach des KKL Festredner Johann Schneider-Ammann. «Ich rede nicht über rote Linien», sagte der Wirtschaftsminister zu Beginn seiner Ansprache.
Die Schweiz bezeichnete er als viel bewundertes kleines Paradies. Der Tourismus sei für die Schweiz und für Luzern sehr wichtig, sagte er. Die Schweiz könne nie genug Touristen haben, sagte der Wirtschaftsminister. Nach der Rückkehr in ihre Heimat seien die Touristen Botschafter für die Schweiz. Schneider-Ammann nahm neben der Feier in Luzern noch an einem Anlass in Emmetten NW teil.
Der Tessiner Bundesrat Ignazio Cassis sprach in Rorschach SG über die Integration der italienischen Gastarbeiter in den 1960er Jahren. «In Scharen» seien Italiener in die Schweiz geholt worden, weil damals ein akuter Arbeitskräftemangel herrschte.
Arbeit gefunden hätten sie vor allem in der Feldmühle in Rorschach, «in der grössten Stickereifabrik der Welt», sagte Cassis laut Redetext. Die Gastarbeiter hätten die Italianità in die Schweiz gebracht - und diese sei ein Stück Schweizer Geschichte.
Trotz Überfremdungsängsten habe die Integration funktioniert. Am Schluss seien alle - und insbesondere die Deutschschweizer und Romands - ein Stück weit Italiener geworden, sagte Cassis, insbesondere wenn man die Essvorlieben der Schweizerinnen und Schweizer betrachte.
Mit der Heimat befasste sich Justizmininsterin Simonetta Sommaruga in ihrer Rede in Muttenz BL. Aber nicht nur über die Schweiz als Heimat sprach sie, sondern vor allem darüber, wie in Europa mit Heimatlosen umgegangen wird.
«Mir scheint, rings um unser Land hat eine Art Wettbewerb eingesetzt», sagte sie gemäss Redetext. Es erscheine ihr wie ein Ringen darum, wer sich noch abweisender über Flüchtlinge äussere und wer noch härtere Massnahmen vorschlage, um Menschen daran zu hindern, nach Europa zu gelangen.
Dabei seien von den 68 Millionen Menschen, die derzeit auf der Flucht seien, fünf von sechs nicht in Europa, hielt Sommaruga fest. Im Bundesasylzentrum in Muttenz etwa habe die Bevölkerung es zugelassen, dass Flüchtlinge zum Teil ihres Städtchens geworden seien. Sie würden ihnen eine Heimat geben, auch wenn es nur eine vorübergehende sei.
Guy Parmelin verriet dem Publikum in Langrickenbach TG, dass er von einem Land träume, dessen Zukunft weiterhin vom freiwilligen Engagement lebe. Armbrust und Hellebarde zog er als Symbole hinzu.
Beide passten zur heutigen Zeit und zur Schweiz, sagte Parmelin gemäss Redetext. Die Armbrust stehe für Schweizer Qualität, Zuverlässigkeit und Präzision. Dieses Symbol müsse geschützt werden. Deswegen brauche es auch eine Schweiz der Hellebarden, der Hellebarde als Schutzwaffe.
Die heutige Welt sei eine unsichere, fuhrt der Verteidigungsminister fort. Trotzdem gebe es Menschen die glaubten, dass Sicherheit nicht wichtig sei. «Sie sagen, dass Sicherheitsmassnahmen unsere Freiheit behindern. Besonders dann, wenn die Freiheit mit Waffen gesichert werden muss.»
Bundesrätin Doris Leuthard und Bundeskanzler Walter Thurnherr hatten Auftritte erst am 1. August geplant. Und Bundesrat Ueli Maurer weilt im Ausland und nimmt an keiner Veranstaltung teil - auch am 1. August nicht.
Der Iran hat mit Skepsis auf das Angebot von US-Präsident Donald Trump zu direkten Gesprächen mit der iranischen Führung reagiert.
Nach Donald Trumps «verächtlichen Äusserungen» gegenüber dem Iran wäre es eine «Demütigung», Verhandlungen zuzustimmen, hiess es in Teheran. Konkret äusserte sich Parlamentspräsident Ali Motahari zu dem überraschenden Gesprächsangebot des US-Präsidenten.
Auch der Berater des iranischen Präsidenten Hassan Ruhani, Hamid Abutalebi, sagte am Dienstag, vor einem solchen Treffen müsse Trump seinen Ausstieg aus dem bestehenden Atomabkommen und die bevorstehenden US-Sanktionen wieder zurücknehmen.
Aussenminister schiebt Bedingungen nachTrump hatte am Montag gesagt, er wäre «jederzeit» zu einem Treffen mit der iranischen Führung bereit - ohne Vorbedingungen. Allerdings relativierte US-Aussenminister Mike Pompeo nach Trumps Auftritt dessen Äusserungen und schob Bedingungen für ein Treffen nach.
So müsse Teheran sich zu grundlegenden Änderungen des Verhaltens gegenüber dem eigenen Volk bekennen und sein «bösartiges» Verhalten im Nahen Osten beenden. Zudem müsse die Islamische Republik dem Ziel zustimmen, ein Abkommen zu schliessen, das die Entwicklung von Atomwaffen «tatsächlich» verhindere, sagte Pompeo dem Sender CNBC. Dann sei Trump zu den Gesprächen bereit.
Auch der Sprecher von Trumps Nationalem Sicherheitsrat, Garrett Marquis, teilte mit, wenn die Regierung in Teheran ihr Verhalten ändere, dann seien die USA dazu bereit, die Sanktionen zu beenden und diplomatische sowie wirtschaftliche Beziehungen aufzunehmen. «Bis dahin wird die Schärfe der Sanktionen nur schmerzhafter werden, wenn das Regime seinen Kurs nicht ändert.»
Ruhani-Berater: «Zurück zum Atomdeal»Ruhani-Berater Abutalebi teilte auf Twitter mit: «Zurück zum Atomdeal, Ende der Feindseligkeiten und Respekt fürs iranische Volk (...) und dann könnte man den Weg ebnen, um aus dem jetzigen Dilemma herauszukommen.» Vor Trumps Gesprächsangebot hatten sich der US-Präsident und die iranische Führung in den vergangenen Tagen gegenseitig mit unverhohlenen Drohungen überzogen.
Trump hatte getwittert: «Bedrohen Sie niemals wieder die USA, oder Sie werden Konsequenzen von der Art zu spüren bekommen, wie sie wenige zuvor in der Geschichte erleiden mussten.» Ruhani hatte mit einer Schliessung der Ölexportrouten im Persischen Golf gedroht, sollte Washington den Konflikt eskalieren.
Die USA werfen dem Iran vor, seinen Einflussbereich in arabischen Nachbarländern wie dem Jemen und Syrien auszuweiten. Die US-Amerikaner hatten das Atomabkommen von 2015, das Teheran am Bau von Atomwaffen hindern soll, aufgekündigt. Es sieht als Gegenleistung den Abbau von Wirtschaftssanktionen vor.
Neue Sanktionen werden am 6. August wirksamObwohl dem Iran von der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA bescheinigt wird, sich an die Vereinbarungen zu halten, haben die USA wieder Sanktionen gegen den Finanz- und Energiesektor des Landes verhängt. Erste Sanktionen sollen am 6. August wirksam werden, weitere im November.
Der US-Präsident hatte am Montag bekräftigt, dass das «brutale Regime im Iran» niemals Atomwaffen besitzen dürfe. Zugleich verwies Trump aber auf seine Gespräche im Juni mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un über die Denuklearisierung Nordkoreas. «Ich glaube an Treffen», sagte er. Ein solches Gespräch würde weder aus einer Position der Stärke noch aus einer der Schwäche stattfinden. (SDA)
Stephen Bannon tüftelt offenbar gerade an einer eigenen Kryptowährung. Damit will der 64-jährige Ex-Trump-Berater rechte Populisten stärken.
Der Ex-Chefstratege von US-Präsident Donald Trump (72) plant offenbar etwas ganz Grosses: Erst letzte Woche kündigte Steve Bannon (64) an, in Brüssel eine Stiftung für rechtspopulistische Parteien zu gründen. Und nun das: Bannon plant seine eigene Kryptowährung! Dafür hat sich der 64-Jährige schon mit Experten und Investoren getroffen.
Damit wolle Bannon politischen Aktivismus belohnen und ein alternatives Finanzsystem aufbauen, wie ein Unternehmer im US-Magazin «Wired» sagt. Denn: Das digitale Geld lässt sich anonym verschieben und Banken braucht es dafür auch nicht.
Und auf Banken ist Bannon gar nicht gut zu sprechen. «Wir nehmen den Zentralbanken die Kontrolle weg», sagte er bei einer Rede im März 2018 in Zürich. «Das wird uns wieder die Macht geben.»
Die Rechten Europas vereinenDie Bannon-Kryptowährung ist also nicht für die Allgemeinheit gedacht, sondern erstmal für die rechte Fraktion.
Das heisst: So könnten verdeckte Spenden und Wahlkampfgelder ohne Probleme überwiesen werden – ohne irgendeine Kontrolle. Zusammen mit der geplanten Stiftung versucht Bannon offenbar, so alle Rechten Europas zu vereinen und ihre Macht zu bündeln.
Ob dieser Plan aufgeht, wird sich zeigen. Nur so viel ist klar: Bannon hat Erfahrung mit Kryptowährung. Er selbst investierte in Bitcoins, verdiente damit ein kleines Vermögen. (jmh)
PAOK sei zwar Favorit, sagt FCB-Mittelfeldspieler Luca Zuffi, dennoch glaubt er ans Weiterkommen. Auch weil Interimscoach Alex Frei neue Emotionen ins Team gebracht hat.
Die Lage beim FCB ist ernst, so viel ist vor dem kapitalen Rückspiel in der Champions-League-Qualifikation gegen PAOK Saloniki klar. Die einzig gute Nachricht nach dem Hinspiel ist, dass der FCB beim 1:2 in Griechenland das wichtige Auswärtstor gelungen ist.
Mittelfedlspieler Luca Zuffi sagt: «PAOK ist Favorit, aber dank des Auswärtstreffers sind unsere Chancen intakt.» Gleichzeitig gibt Zuffi aber auch zu, dass «der Druck immer grösser» werde. «Wir müssen irgendwann wieder gewinnen.» Die Stimmung im Team sei gut, trotz des Trainerwechsels letzte Woche, der in Basel ein mittleres Beben ausgelöst hat. Über Interimscoach Alex Frei weiss Zuffi nur Gutes zu berichten: «Er coacht so, wie er früher gespielt hat. Mit Emotionen. Er kann auch mal laut werden in der Kabine.»
Ob das Rückspiel gegen PAOK Freis letzter Auftritt an der Linie sein wird, weiss der Interimscoach selber noch nicht: «Laut Reglement kann ein Trainer, der nicht über die nötige Lizenz verfügt, 20 Tage interimistisch coachen. Ob ich am Samstag gegen GC immer noch auf der Trainerbank sitze, kann ich heute noch nicht sagen.»
Demi Rose hat Freude an ihren Yacht–Ferien, Céline Dion erfindet neue Yoga–Positionen und Whitney Toyloy bekleidet sich mit einem Riesen–Blatt. Willkommen zu den Foto–Storys des Tages!
RIEHEN BL - Martha B. (86) aus Riehen BL wollte sich nochmals verlieben. Doch sie tappt dabei in die fiese Abzocke-Masche einer berüchtigten Basler Partnervermittlung.
Sich mit 86 Jahren nochmals frisch verlieben? Für Martha B.* (86) aus Riehen BL nicht ausgeschlossen. Ihr Mann ist vor zwölf Jahren gestorben. Jetzt möchte sich die Psychotherapeutin nochmals auf eine Partnerschaft einlassen. Als sie im Sommer 2017 in der «Basler Zeitung» die Partner-Annonce eines Mannes mit der Beschreibung «Akademiker, weit gereist» liesst, wird die rüstige Rentnerin neugierig, wie «Tele Basel» berichtet.
Martha B. ahnt nicht, dass sie drauf und dran ist, auf die Masche einer berüchtigten Basler Partnervermittlung hereinzufallen. Denn de facto handelt es sich um die Firma Partnerpool GmbH. Dahinter steckt das Ehepaar Angela und Marc Hiltbrand. Sie betreiben das Modell Partnervermittlung seit nunmehr 40 Jahren und haben Niederlassungen in Basel, Bern, Zürich und Luzern.
Fiese Abzocke-Masche? – 4000 Franken für ein DateBereits mehrfach wurde über die Machenschaften der Partnervermittlung berichtet, unter anderem auch im «Kassensturz» und im «Beobachter». Von alledem weiss Martha B. nichts. Sie fackelt nicht lange. Vereinbart mit einer Mitarbeiterin der Partnervermittlung einen Termin.
Ihr wird ein Vertrag zur Partnervermittlung vorgelegt. Sie unterschreibt. Kostenpunkt: 4000 Franken. Dafür wird ihr eine handverlesene Auswahl an potenziellen Kandidaten versprochen. Letztlich bleibt es aber bei einem einzigen Vorschlag und Treffen.
Bei dem von der Partnervermittlung vorgeschlagenen Mann handelt es sich laut der 86-Jährigen um einen 92-jährigen Herren. Martha B. beschreibt den Mann als «liebenswürdig und interessant», aber für sie «einfach zu alt». Denn sie ist nicht auf der Suche nach einem noch älteren Partner, sondern nach einem Mann in ihrem Alter oder jünger.
Von Partnervermittlung abgewimmelt und vertröstetMartha B. fordert weitere Partnervorschläge ein. Sie schickt mehrere Beschwerde-Mails an Partnerpool – ohne Reaktion. Stattdessen wird sie laut eigenen Angaben abgewimmelt oder vertröstet. «Sie haben mich über den Tisch gezogen», so die rüstige Rentnerin. Gegenüber «Tele Basel» haben die Hiltbrands beteuert, dass der Vertrag mit Martha B. legal sei und sie nach bestem Gewissen einen Mann für sie gesucht hätten.
Letztlich entscheidet sie sich, den Vertrag per Einschreiben zu künden – eine vermeintlich formelle Angelegenheit. Doch der Brief kommt zurück. «Das Einschreiben wurde nicht abgeholt», sagt Martha B. zu «Tele Basel». Eine Rückerstattung der 4000 Franken blieb aus: «Nicht einen roten Rappen» habe sie bekommen.
Doch dann wird Martha B. plötzlich ein Brief vorgelegt. Diesem ist die Kostenauflistung zu entnehmen. Anschreibegebühren in Höhe von 2500 Franken und 600 Franken pro Partnervorschlag ergibt 3100 Franken als Total der Aufwendungen. 900 Franken Differenz zu Martha B.'s geleisteter Zahlung. Darin wird der Rentnerin das Angebot der Rücküberweisung des Differenzbetrags gemacht. (rad)
*Name der Redaktion bekannt
Paris – Rund zwei Wochen nach Bekanntwerden der Affäre um einen mutmasslich gewalttätigen Mitarbeiter von Staatschef Emmanuel Macron sind zwei Misstrauensanträge im Parlament gescheitert. Doch die Ermittlungen gegen Macrons Ex-Mitarbeiter Benalla gehen weiter.
Immerhin: In der Nationalversammlung bekamen die Anträge der bürgerlichen Rechten und linker Parteien gegen die Mitte-Regierung bei weitem nicht die erforderliche Mehrheit, wie die Volksvertretung am Dienstagabend mitteilte.
Der Abstimmung war eine hitzige Debatte vorhergegangen. Regierungschef Édouard Philippe stellte sich demonstrativ vor Macron: «Ihre Misstrauensanträge sind nichts anderes als Blockadeanträge», rief der Premier Oppositionsvertretern zu. Macrons Sicherheitsmitarbeiter habe einen individuellen Fehler begangen, der nicht hinnehmbar sei. Es habe Strafen gegeben. «Die Demokratie hat funktioniert.»
Der Antrag der bürgerlichen Rechten kam laut Nationalversammlung - dies ist das Unterhaus des Parlaments - auf 143 Stimmen - die nötige Schwelle lag bei 289 Stimmen. Der von den Sozialisten und zwei weiteren Linksparteien eingebrachte Antrag erreichte demnach nur 74 Stimmen.
Das Regierungslager mit der Präsidentenpartei La République En Marche und der Zentrumspartei MoDem kommt auf gemeinsam 358 der zusammen 577 Sitze in der Volksvertretung. Der Parteichef der Sozialisten (PS), Olivier Faure, räumte auch ein, es gehe nicht darum, die seit gut einem Jahr amtierende Regierung von Philippe zu stürzen: «Er (der Antrag) ist eine Warnung.»
Es ist das erste Mal, dass sich die Philippe-Regierung einem solchen Votum stellen musste. Die Affäre um den inzwischen entlassenen Benalla, der am 1. Mai Demonstranten geschlagen haben soll und gegen den Justizermittlungen laufen, schlägt in Frankreich hohe Wellen. Kritiker sprechen von einer Staatsaffäre. Ohne die Enthüllung durch die Presse wären die Vorfälle ein gut geschütztes Geheimnis, sagte der Fraktionschef der konservativen Republikaner, Christian Jacob.
Frankreichs Justiz weitete die Ermittlungen gegen den Ex-Sicherheitsmitarbeiter am Dienstag aus. Grundlage ist ein von dem Sender Franceinfo und dem Online-Magazin «Mediapart» verbreitetes neues Video, in dem zwei Männer einen Menschen hart angehen, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.
Bei den Männern in dem neuen Video könnte es sich dem Äusseren nach um Benalla sowie um Vincent Crase handeln, einen Angestellten der Regierungspartei La République en Marche (LREM). Die Staatsanwaltschaft ermittelt unter anderem wegen fahrlässiger gemeinschaftlicher Gewaltanwendung, Nötigung und vorsätzlicher Sachbeschädigung.
Am Nationalfeiertag startet die SVP ihre Kampagne zur Selbstbestimmungs-Initiative. Mit einem Knall.
«Wer Nein stimmt, kann sein Stimmrecht gleich auf den Mond schiessen»: Mit diesem Slogan und einer abgefeuerten Rakete steigt die Volkspartei am 1. August per Videoclip in den Abstimmungskampf ihrer Selbstbestimmungs-Initiative.
Diese verlangt, dass Landesrecht höher gestellt ist als Völkerrecht. Die Bundesverfassung soll also Vorrang haben gegenüber jenem Recht, das die Beziehungen zwischen Staaten regeln – wie sie miteinander umgehen, Geschäfte machen oder auch Krieg führen.
SVP sieht direkte Demokratie in GefahrGrund für den Ärger der SVP und die Einreichung der Initiative sind die vom Volk angenommenen Initiativen, die nicht wortgetreu umgesetzt worden sind. Und das erste Video zeigt nun, dass die Volkspartei voll auf dieses Thema setzen wird: auf das Stimmrecht.
Für Parteichef Albert Rösti (50) ist die Selbstbestimmung Grundlage der weltweit einmaligen Schweizer Demokratie, wie er an seinen 1.-August-Reden betonen wird. «Sie hat unser Land über Jahrhunderte vor Krieg bewahrt. Dank Selbstbestimmung ist die Schweiz trotz Rohstoffarmut zu einem der wohlhabendsten Länder der Welt aufgestiegen.» (nmz)
Es ist trocken und heiss in der Schweiz. Das macht auch den Kartoffeln zu schaffen, sie wachsen nicht mehr. Die Folge: kleinere Knollen. Das bringt McDonald's unter Druck.
Goldig und lang, knusprig, aber auch etwas fettig: So lieben Schweizer ihre Pommes frites. Doch mit diesen frittierten Kartoffelstängeli könnte bald Schluss sein. Denn: Wegen der grossen Hitze und Trockenheit wachsen die Kartoffeln nicht mehr. Auch ihnen ist es zu heiss.
Kein Problem haben die Speisekartoffeln, die zu Salzkartoffeln, Gratin oder Salat werden. Sie müssen nicht mehr grösser werden. Problematisch ist die Hitzewelle aber für die sogenannten Verarbeitungskartoffeln. Sie werden zu Pommes frites oder auch Chips. Aber dafür sollten sie eine Grösse von mindestens 7,5 Zentimeter erreichen!
Pommes-frites-Kartoffeln sind gross und dick«Möglich ist, dass die Pommes frites dieses Jahr kürzer werden», bestätigt Ruedi Fischer, der Präsident der Vereinigung Schweizerischer Kartoffelproduzenten.
Die Länge ist etwa für McDonald's wichtig. Kürzere Stängeli lassen sich schlechter in die Pommes-frites-Kartons verpacken, erklärt Experte Fischer. Der Schweizer Fastfood-Ableger lässt sich punkto Ernteertrag noch nicht auf die Äste hinaus und wiegelt ab: Die Länge sei nur eines von mehreren Qualitätskritierien, sagt Sprecherin Deborah Murith.
Die Fritten könnten in diesem Jahr zwar kürzer ausfallen, aber immerhin: «Ein Engpass an Fries ist bei McDonald’s nicht zu erwarten», so Murith. Man sei im Austausch mit den Schweizer Lieferanten. Für die MacFries wird eine bestimmte Kartoffelsorte aus der Schweiz verwendet, diese ist von Natur aus gross im Durchmesser und lang.
Doch bei dieser Hitze wachsen auch grosse Sorten nicht mehr wie üblich.
Dramatische Lage in DeutschlandKlarheit über die diesjährige Ernte gibt es zwar erst Ende August, dann nimmt die Branche grossflächig Proben und legt auch die Produzentenpreise fest. Schon jetzt deuten die Zeichen auf eine kleinere Ernte. Die Qualität sei aber einwandfrei, hält Experte Fischer fest.
Dramatisch ist die Lage in Deutschland. Der Verband der Kartoffel-Industrie warnt vor Ernteausfällen von rund 40 Prozent. Im grossen Ausmass würden deshalb Kartoffeln importiert werden, berichtet «Bild». Die Folge: teurere Pommes frites.
«Preisaufschläge bei den Produzenten würden die Konsumenten kaum spüren, dafür sind diese zu klein», erklärt Fischer die möglichen Folgen für die Schweiz. Denn anders als im Ausland bewegen sich die Produzentenpreise für Kartoffeln hierzulande in einem engen Band. Kleinere Ernten, aber im umgekehrten Fall auch grössere, haben kaum Folgen für die Konsumenten.
Statt gegessen werden sie verfüttertDen Produzenten bleibt jetzt nur noch die Hoffnung auf kühlere Nächte. «Die Gefahr, dass Kartoffeln bei diesen hohen Temperaturen erneut keimen, ist da», warnt Fischer. In diesem Fall würde die Ernte in der Verfütterung oder in der Biogas-Anlage landen.
Denn mit der Keimung verändern sich die Verarbeitungseigenschaften. Statt goldig werden Pommes frites beim Frittieren braun. Und solche Pommes frites will niemand essen.
NEUHAUSEN SH - Auf der Klettgauerstrasse bei Neuhausen geriet am Dienstag ein Autofahrer (56) auf die Gegenfahrbahn – und kollidierte dort mit mehreren Fahrzeugen. Die Ambulanz musste drei Verletzte ins Spital bringen.
Kurz vor 12 Uhr ereignete sich in Neuhausen ein folgenschwerer Crash. Ein 56-jähriger Autofahrer fuhr auf der Klettgauerstrasse von Neuhausen in Richtung Beringen. Aus bislang unbekannten Gründen geriet er auf Höhe der dortigen Galgenbuck-Baustelle auf die Gegenfahrbahn.
Dort kollidierte er mit zwei entgegenkommenden Personenwagen sowie einem Motorradfahrer. In der Folge durchbrach er den an die Strasse angrenzenden Zaun und kam schlussendlich im nahe gelegenen Gleisbett zum Stillstand.
Bahnstrecke und Strasse gesperrtDrei Personen zogen sich bei der Kollision unbekannte Verletzungen zu. Sie mussten mit Ambulanzen ins Kantonsspital Schaffhausen gebracht werden, schreibt die Polizei in einer Mitteilung.
Die Bahnstrecke Beringen/Neuhausen wurde während den Bergungsarbeiten in beide Fahrtrichtungen gesperrt, ebenso war die Klettgauerstrasse für mehrere Stunden geschlossen, was zu Stau und Verspätungen führte. Für die Verkehrsregelung stand zusätzlich die Feuerwehr Neuhausen im Einsatz. (hah)
New York – Der US-Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor Alan Alda ist nach eigenen Angaben an Parkinson erkrankt. Vor dreieinhalb Jahren habe er von seiner Erkrankung erfahren.
Der 82-jährige New Yorker schrieb am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter, er habe sich entschlossen, an die Öffentlichkeit zu gehen, um andere zum Handeln zu ermutigen.
Jetzt folge er den Empfehlungen seines Arztes: Er habe Spass am Leben, spiele Theater, halte Vorträge und pflege seinen Podcast. Ausserdem gehe er drei Mal die Woche zum Boxunterricht, zwei Mal zum Tennis und nehme eine kleine Pille ein.
«Und ich werde nicht dement. Jedenfalls nicht mehr als vorher», fügte Alda hinzu, der vor allem als Militärarzt «Hawkeye» Pierce aus der Fernsehserie «M.A.S.H.» bekannt wurde.
Dem Fernsehsender CBS sagte Alda, einziges Symptom der Krankheit sei bisher ein zitternder Daumen. 2005 war der Schauspieler für einen Oscar als bester Nebendarsteller im Film «Aviator» nominiert. Er wirkte auch in der Erfolgsserie «The West Wing» um einen fiktiven US-Präsidenten mit.
ZÜRICH - Der 1. August steht vor der Tür und in 17 Kantonen gilt derzeit ein Feuerwerksverbot. Schon jetzt ist klar, dass die Feuerwerks-Branche Verluste machen wird. Doch ganz will ein Zürcher Händler die Hoffnung nicht aufgeben. Er hofft auf morgen.
Strahlend blauer Himmel, Sonne satt: eigentlich das perfekte Wetter für den 1. August. Doch die wochenlange Hitze ist brandgefährlich für unsere Wälder. Letzte Woche sahen noch viele Kantone von einem Feuerwerksverbot ab. Dann der grosse Knall zum Wochenstart: Jetzt gilt in 17 Kantonen ein Feuerwerksverbot.
Keine gute Nachricht für Produzenten und Verkäufer. Denn: Der 1. August ist für die Feuerwerks-Branche wichtiger als Silvester. «Hier wird der grösste Teil des Jahresumsatzes erwirtschaftet. Jedes Verbot führt deshalb zu einem wirtschaftlichen Schaden, der nicht mehr wettgemacht werden kann», sagt Urs Corradini, Präsident der Schweizerischen Koordinationsstelle Feuerwerk (SKF) zu BLICK. Die Lage ist brenzlig. Migros hat in den betroffenen Kantonen schon das Feuerwerk-Angebot aus dem Sortiment genommen.
«Das ist wie am 24. Dezember»Besonders die kleinen Händler leiden. «Es ist bisher kein gutes Jahr», sagt der Zürcher Heinrich Grab (74) zu BLICK. Er verkauft seit 20 Jahren am Bahnhof Stadelhofen zum 1. August Feuerwerk, stellt dafür jedes Jahr ein Zelt auf. Er rechnet mit mehreren tausend Franken Verlust. Und das, obwohl im Kanton Zürich noch kein generelles Feuerwerksverbot gilt.
Grab hofft, dass das auch so bleibt. Denn die meisten Kunden würden erst am 1. August vorbeikommen. «Das ist wie am 24. Dezember, wenn noch schnell der Weihnachtsbaum gekauft wird», sagt der 74-Jährige. Da werde auch der meiste Umsatz gemacht.
Ein generelles Feuerwerksverbot ist bislang nicht vorgesehen, bestätigt die Zürcher Baudirektion auf Anfrage. Eine gute Nachricht für Grab. Er ist auf den erwarteten Ansturm morgen vorbereitet. Vulkane, Knallteufel und Raketen. Die Regale sind noch voll. «Ich hoffe, dass das morgen anders aussieht.» (jmh)
Auf den 1. August gibts nun einen Pfarrer-Sieber-Taler. Für die goldene Variante müssen Interessierte tief in die Tasche greifen.
Er war der berühmteste Pfarrer der Schweiz: Ernst Sieber (†91) hatte sich als Seelsorger und als Kopf seines Sozialwerks für Obdachlose, Randständige und Süchtige eingesetzt. Jetzt wird zu seinem Gedenken eine Münze geprägt. Genauer: Ein 1.-August-Taler in drei verschiedenen Ausführungen.
Den Taler gibts in Silber für 55 Franken, vergoldetem Silber für 85 Franken oder in Gold für satte 1500 Franken. Ein «namhafter Batzen» des Verkaufserlöses gehe davon an die Sozialwerke Sieber. Wie viel genau? Geschäftsführer Anton Vonwyl zu BLICK: «Das wollten wir eigentlich nicht an die grosse Glocke hängen.» Trotzdem verrät er: Für den Silbertaler sind es 20 Franken, beim Silber-vergoldeten 30 Franken und beim Gold-Taler kriegen die Sozialwerke 300 Franken.
Vonwyl: «Uns selber bleibt unter dem Strich nicht viel, wir liefern nämlich jeden Taler auch noch mit einem Etui und Zertifikat.» Aber halt: Jedes Jahr lanciert Pro Patria das 1.-August-Abzeichen, dessen Erlös ebenfalls für gemeinnützige Zwecke eingesetzt wird. Unnötige Konkurrenz? Vonwyl: «An Pro Patria haben wir jetzt gar nicht gedacht ...» (neo)
BOOM (BELGIEN) UND HAMBURG (DEUTSCHLAND) - Er jettet um die Welt, spielt in Ibiza, Las Vegas und manchmal auch in seiner Schweizer Heimat. BLICK hat den auf Spotify meistgestreamten Schweizer Künstler ans belgische Mega-Festival Tomorrowland und zum zweiten Gig nach Hamburg begleitet.
Samstag, 10 Uhr, Brüssel. Im Flughafenhotel treffe ich den auf Spotify meistgehörten Schweizer Künstler: EDX alias Maurizio Colella (41) aus Opfikon ZH. Heute begleite ich ihn an einem üblichen DJ-Wochenendtag, zwei Gigs stehen auf dem Programm. Der eine am riesigen Elektro-Festival Tomorrowland in Belgien, der zweite bei «Sonne, Boat und Sterne» in Hamburg. «Das kommt öfters vor, dass ich an einem Tag an zwei verschiedenen Partys spiele», erzählt Colella.
Lampenfieber hat EDX nicht mehrUm 14 Uhr gehts zum ersten Gig: Am Tomorrowland (400'000 Besucher an zwei Wochenenden) im belgischen Boom wird EDX auf der zweitgrössten Bühne eine Stunde auflegen. Zuvor stehen Interviewtermine auf dem Plan, viel Zeit zum Verschnaufen bleibt nicht. «Lampenfieber habe ich nicht mehr, aber das Kribbeln vor dem Auftritt gibt es immer noch», meint er. «So viele Leute zu meinen Beats tanzen zu sehen, löst einen Adrenalinschub in mir aus.»
Um Punkt 17 Uhr dann der grosse Auftritt: Auf der Bühne «Organ of Harmony» sorgt der DJ, der in Las Vegas regelmässig Partys schmeisst, für Stimmung. In der prallen Sonne tanzen die Feierwütigen im Freizeitpark der elektronischen Musik zu den House- und Technobeats des Schweizers, einige Schweizer Flaggen sind zu sehen. «Das Tomorrowland ist nicht nur eine Party, sondern ein Erlebnis», meint Colella.
So viel wie er fliegen nur wenige Schweizer
18 Uhr: Direkt nach dem Gig gehts ohne Verschnaufpause zum Flughafen Antwerpen. Der Privatjet wartet. «So viel wie ich fliegen nur wenige Schweizer», verrät der DJ. «2017 waren es 620'000 Kilometer, das sind 262 Flüge.» Dieses Jahr stehe er bereits wieder bei 159. Allerdings sei es für ihn nicht Routine, den Privatjet zu nehmen. «Nur wenn Linienflüge fehlen oder die Zeit zu knapp ist, greife ich darauf zurück», erklärt er. Eine Stunde dauert der Flug nach Hamburg, Kostenpunkt: 6500 Franken.
Mit dem Speedboat gehts aufs nächste SchiffVon der Luft aufs Wasser: Im Hamburger Hafen wartet um 20.15 Uhr ein Speedboat, um EDX zum bereits gestarteten Partyschiff auf der Elbe zu bringen. Mitten auf dem Wasser müssen wir das Boot wechseln, der Kapitän zieht uns eigenhändig an Bord. Kurz die DJ-Kanzel gesichtet, steht EDX um 21.15 Uhr an den Plattentellern. Die Stimmung ist ausgelassen, ein Feuerwerk krönt den Abend. Um 23 Uhr ist Schluss für EDX. Erst jetzt findet der DJ Zeit zum Essen.
Fazit: Dort für Spass zu sorgen, wo Leute feiern, ist ein toller Job. Allerdings habe ich schon nach diesem einen Tag gemerkt, wie anstrengend der DJ-Alltag sein kann. Wichtig ist, seine Grenzen zu kennen. «Für guten Schlaf stelle ich alle digitalen Medien aus. Zudem setze ich auf Power-Naps und trinke nur selten Alkohol», erzählt Colella. Er ist auch jetzt noch zu Spässen aufgelegt, gut gelaunt. Anders könnte er wohl diesen Job nicht schon über zwanzig Jahre machen.
Eine Szene, wie sie wohl immer wieder vorkommt, schlägt in Frankreich hohe Wellen: Ein Mann schlägt eine Frau, weil sie sich verbal gegen seine Belästigung wehrt. Nun beschäftigt die Aufnahme sogar die Politik.
Marie Laguerre (22) ist auf der Strasse in Paris unterwegs, als sie ein Mann sexuell belästigt. Er macht anzügliche, entwürdigende Bemerkungen und Sex-Geräusche. Die Studentin lässt das nicht auf sich sitzen, erwidert: «Halts Maul!»
Dass sich die junge Frau wehrt, passt wiederum dem Grüsel gar nicht. Erst wirft er einen Aschenbecher nach ihr, der sie nur knapp verfehlt und eilt nach einer kurzen Auseinandersetzung auf sie zu – um sie mit der Faust direkt ins Gesicht zu schlagen.
Eine Überwachungskamera eines Cafés hat die Szene vom vergangenen Dienstag festgehalten. Laguerre hat das Video selbst auf Youtube veröffentlicht, um auf sexuelle Belästigung im Alltag aufmerksam zu machen. Der Besitzer des Cafés hat es ihr zur Verfügung gestellt, damit sie den Täter finden kann.
«Es passiert jeden Tag, überall»Im Video ist zu sehen, wie der Mann zuschlägt, während die verdatterten Café-Gäste zuschauen. Ein Mann steht auf, geht mit einem Stuhl auf den Täter zu, mehrere Menschen sprechen auf ihn ein. Dann haut er ab.
Die Studentin schildert den Vorfall und schreibt dazu: «Das ist ein inakzeptables Verhalten. Es passiert jeden Tag, überall, und ich kenne keine Frau, die keine ähnliche Geschichte erlebt hat. Ich habe die Schnauze voll davon, mich auf der Strasse unsicher zu fühlen.»
Gegenüber der Zeitung «Le Parisien» beschreibt sie den Moment vor der Attacke: «Ich wusste, dass er mich schlagen würde. Ich habe ihm direkt in die Augen geschaut. Und den Schlag mit dem grössten Stolz eingesteckt, um zu zeigen: Wenn er dachte, er könne mich so in die Schranken weisen, hat es nicht funktioniert.»
Marie Laguerre erstattete Anzeige bei der Polizei. Am Montag nahm die Pariser Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen Gewalt und sexueller Belästigung auf. Der Täter wurde noch nicht gefunden.
Der Fall beschäftigt auch die PolitikIm Netz kritisieren einige, die Gäste seien zu passiv gewesen. Laguerre nimmt sie in Schutz: «Alles passierte so schnell, und sie hatten keine Zeit, die Situation zu verstehen. Der Angreifer war gefährlich.» Sie sei später zurückgekehrt und die Zeugen seien eine grosse Hilfe gewesen. «Danke, dass ihr sie nicht lyncht.»
Das Video wurde in Frankreich bereits millionenfach angesehen und schlägt hohe Wellen. Marlène Schiappa, die Staatssekretärin für Geschlechter-Gleichstellung, sagte zu «Le Parisien», sie sei «empört, aber nicht überrascht» über den Vorfall. «Die politische Reaktion muss stark ausfallen.»
Laut einem neuen Gesetz, das im Herbst in Kraft treten sollte, wird das «Belästigen, Verfolgen und Bedrohen von Frauen» direkt mit Bussen belegt werden. (rey)
Mein Mann (47) pflegt seit einigen Monaten eine Freundschaft mit einer Frau. Er hat zugegeben, dass es zwischen ihnen beiden knistert, aber ich glaube ihm, dass er körperlich nicht zu weit gehen würde. Was mir Angst macht ist, dass er mehr Gefühle für sie entwickeln könnte. Ich denke nicht, dass es gut für uns wäre, wenn ich ihm diesen Kontakt verbieten würde, aber ich habe Angst um uns und weiss nicht, wie ich damit umgehen soll. Manuela
Liebe Manuela
Wenn auf der Bildfläche einer monogamen Beziehung eine neue Person auftaucht, macht das in der Regel Angst. Die eigene Beziehung, die gerade noch bis ans Ende aller Tage sicher schien, bekommt Konkurrenz, und das fühlt sich bedrohlich an.
In solchen Momenten ist die Versuchung gross, mit radikalen Verboten schnell Klarheit zu erzwingen. Wirklich weiter bringt das einen als Paar aber nicht. Im schlimmsten Fall schafft man durch diese Härte sogar ein Gefühl von Distanz und Unverständnis, und das kann Gift für die Partnerschaft sein.
Versteht die neue Situation als Aufforderung, intensiv über eure Bedürfnisse und Werte, aber auch Sorgen und Ängste zu diskutieren. Die meisten Langzeitpaare verpassen es nämlich, sich in diesen Dingen wirklich auf dem neusten Stand zu halten.
Eure Gespräche sollen ein Sprungbrett dafür sein, dass ihr eure Beziehung noch mehr zu einem Ort macht, an dem ihr beide Geborgenheit und Erfüllung findet. Denn eine Beziehung wird durch gemeinsam getragenes Glück stark und nicht durch Verbote und Einschränkungen.
Dass zu einer schönen, engen Beziehung auch Freiheiten, Eigenes und Ungeteiltes gehören, ist nicht immer einfach anzunehmen und umzusetzen. Aber es ist wichtig, dass diese Dinge im richtigen Masse vorhanden sind. Diskutiert, was dieses Mass für euch genau sein soll.
Haben Sie Fragen zu den Themen Sex, Liebe und Beziehung?
Caroline Fux weiss Rat und gibt Tipps zu Unsicherheiten und Sorgen im Bereich von Lust und Liebe. Schreiben Sie Ihr Problem per E-Mail an caroline@blick.ch oder per Post: Caroline Fux, Ringier AG, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich.
Ende 2016 stellte Jan van Berkel seine Ernährung um. Die Folgen? Er fliegt. Und jetzt liegt ein Glacé drin.
Dass er in der Nacht nach dem Triumph nur zwei Stunden schlafen konnte? Egal. «Einer meiner Kollegen schrieb mir heute früh: ‹Guten Morgen Jan! Es ist kein Traum!› Das war mir zwar schon klar. Cool ist es dennoch», so Van Berkel.
Im Moment des Glücks vergisst der Langdistanz-Triathlet aber nicht, dass Ende 2016 alles ganz anders war. Van Berkel ist unglücklich mit seinen Resultaten. Er will mehr. Viel mehr. «So kann es nicht weitergehen», sagt er – und reagiert. Mit dem Neuseeländer Daniel Plews engagiert er erstmals einen Trainer. Dazu stellt er seine Ernährung um. Weniger Kohlenhydrate, mehr Fett und Proteine. «Seither esse ich pro Woche 20 Eier», sagt er. Macht 1040 im Jahr. Van Berkel muss lachen, als er die Zahl hört. Sagt aber: «Dank der Ernährungsumstellung fühle mich so gut wie nie zuvor.»
Das zeigt der studierte Jurist in Zürich vor allem beim Marathon. Auf der 42,195 km Strecke verwandelt er seinen 8-Minuten-Rückstand bis ins Ziel in einen 4-Minuten-Vorsprung. «Ich hatte das Gefühl, zu fliegen.»
Nach dem lang ersehnten Heimsieg wartet am Freitag gleich das nächste Highlight auf Van Berkel. Er heiratet seine Herzensdame Sarah Meier (34). Sein Leben stellt er deswegen aber nicht auf den Kopf. «Es wäre blöd, aufzuhören. Ich bin in der Blüte meiner Karriere.» Und so fliegt er im Oktober nicht für seine Flitterwochen nach Hawaii, sondern für den legendären Ironman. «Da will ich in die Top 15», sagt Van Berkel. Seine Augen leuchten dabei.
Ein Mann mit Velo und tätowiertem Gesicht hat am Dienstag frühmorgens in der Berner S-Bahn zwei Passagiere angegriffen und einen von ihnen verletzt.
Am frühen Dienstagmorgen hat ein Unbekannter zwei Passagiere in der S-Bahn S-44 Richtung Thun angegriffen. Gemäss Polizeiangaben ging er kurz vor dem Bahnhof Kehrsatz BE mit einem unbekannten Gegenstand auf die Männer los und verletzte einen der beiden.
Nach dem Angriff sei der Unbekannte mit einem Velo am Bahnhof Belp-Steinbach ausgestiegen und in unbekannte Richtung verschwunden, teilen Kantonspolizei und Staatsanwaltschaft mit. Der Verletzte musste mit der Ambulanz ins Spital gebracht werden.
Die Polizei sucht nach dem Angreifer, der als hellhäutig mit dunklen Haaren beschrieben wird. Er dürfte einfach zu erkennen sein: Gemäss Polizeiangaben hat er unter beiden Augen je eine Tätowierung. (SDA/noo)
Washington – Gegen den US-Lobbyisten Paul Manafort, der zeitweilig den Wahlkampf von Präsident Donald Trump geleitet hatte, hat ein Prozess wegen mutmasslichen Steuerbetrugs begonnen. Der 69-Jährige gab am Dienstag vor dem Gericht in Alexandria bei Washington keinen Kommentar ab.
Manafort muss sich wegen Steuer- und Bankbetrugs verantworten. Der 69-Jährige wird beschuldigt, den Behörden Einkünfte in Millionenhöhe verschwiegen zu haben, die er als politischer Berater in der Ukraine machte. Ausserdem wird ihm vorgeworfen, Banken belogen zu haben, um Kredite in Höhe von 20 Millionen US-Dollar zu bekommen.
Es ist das erste Verfahren, das sich im Zuge der Russland-Untersuchung von Sonderermittler Robert Mueller ergeben hat. Allerdings haben die Vorwürfe nicht direkt mit dem Kern von dessen Ermittlungen zu tun, ob es im Wahlkampf 2016 Absprachen des Trump-Lagers mit Russland gab. Andere prominente Figuren aus Trumps Umfeld, die im Fokus der Ermittlungen stehen, hatten sich schuldig bekannt und so Prozesse vermieden. Manafort plädierte dagegen auf nicht schuldig.
Manafort leitete von Juni bis August 2016 Trumps Wahlkampf. Er war dabei unter anderem für den wichtigen Parteitag zuständig, bei dem sich Trump die Nominierung der Republikaner sicherte. Der Präsident hat sich von Manafort distanziert.
Der auf drei Wochen angesetzte Prozess begann am Dienstag mit der Auswahl der zwölf Geschworenen. Spannend wird er, wenn Manaforts ehemaliger Geschäftspartner Rick Gates als Zeuge gehört wird. Er war ebenfalls angeklagt worden, handelte aber eine Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft aus.
Manafort droht eine jahrzehntelange Haftstrafe. Experten gehen jedoch davon aus, dass er bei einem Schuldspruch insgesamt sieben bis zwölf Jahre erhalten würde. Im September soll zudem in Washington ein zweiter Prozess gegen Manafort beginnen, der sich schwerpunktmässig um den Vorwurf der Geldwäsche drehen wird.
Trump prangert die Mueller-Ermittlungen regelmässig als politisch motivierte «Hexenjagd» an, die seine Präsidentschaft diskreditieren solle. Die Einweisung Manaforts ins Gefängnis bezeichnete er als «sehr unfair».
Für Mueller und Trump steht in dem Verfahren viel auf dem Spiel. Ein Schuldspruch würde Muellers Ermittlungen Auftrieb geben. Ein Freispruch könnte wiederum als Bestätigung für die Darstellung des Präsidenten gesehen werden.
Der rasende Formel-1-Endspurt vor der Sommerpause. Am Mittwoch ist auf dem 4,3 km langen Hungaroring endgültig Schluss. Am Dienstag stoppte um 16.25 Uhr ein heftiger Regen den Testtag – mit Tagessieger Antonio Giovinazzi, der im Ferrari explodierte.
Damit hatte nun niemand gerechnet. Plötzlich zogen am Himmel dunkle Wolken auf. Dann ein Donner – und das Fahrerlager war nach wenigen Minuten unter Wasser.
Kurz zuvor hatte der Indonesier Sean Gelael (21, gesponsert von Kentucky Fried Chicken) im Toro Rosso-Honda für die einzige rote Flagge gesorgt – nach einem bösen Crash in der vorletzten Kurve. Gelael war als einziger Fahrer nur für Pirelli unterwegs, durfte also am Auto den ganzen Tag nichts ändern…
Tost und Leclerc fallen auf
Zwei Leute passten am Dienstag im Fahrerlager nicht so richtig ins Bild: Franz Tost war der einzige Teamchef (Toro Rosso-Honda). Der Österreicher: «Ich kann meine Kollegen nicht verstehen, dass sie solche Testtage fast ignorieren. Ich will wissen, was sich da bei uns abspielt Und zudem kenne ich das Wort Freitage oder Urlaub gar nicht…» Mit dem Gelael-Unfall wurde Tost richtig bedient.
Der andere unerwartete Gast sass bei Alfa Sauber im bereits für den 1. August geschmückten Motorhome: Charles Leclerc (20). Der Monegasse ist für die Tests gar nicht aufgeboten. «Ich will einfach wissen, wie unser Auto läuft.» Ein Vollprofi – und im Notfall könnte er am Mittwoch auch in ein Auto springen…
Giovinazzi mit Budapest-RekordTagessieger Antonio Giovinazzi drehte im roten Auto 96 Runden und konnte als Morgen-Sieger seine Zeit gegen 15.30 Uhr um unheimliche vier Sekunden (auf die Tausendstel genau!) verbessern.
Der Ferrari war mit der weichsten Mischung unterwegs (Hypersoft). Die 1:15,648 kann man nur mit Vettels Bestzeit aus dem dritten GP-Training vergleichen – 1:16,170. Die Qualifikation versank ja im Regen. Nun, Vettel war bei seiner Bestzeit mit dem Ultrasoft-Gummi, der zweitweichsten Mischung, unterwegs.
Giovinazzi, was nun?Am Mittwoch klettert der kantige Italiener Giovinazzi in den Alfa-Sauber. Ein neues Feuerwerk am 1. August? Bereits zweimal ist der Ferrari-Testpilot 2017 ja für die Hinwiler in einem Rennen gestartet, als Ersatz für den verletzten Pascal Wehrlein. Die Bilanz: 12. in Melbourne, zwei Crashes in China.
Die Frage bleibt: Was plant Ferrari mit seinem bereits 24-jährigen Star aus der Academy? Hier werden die Fans bis zum Entscheid aus Maranello heftig diskutieren. Kommt er tatsächlich für Charles Leclerc zu Sauber? Der Monegasse würde dann Kimi Räikkönen im Werksteam ersetzen…
Dass Ferrari vielleicht Ricciardo von Red Bull holt, ist mehr als eine Spekulation. Und die auch nur, weil der Australier gesagt hat: «Bis zur Sommerpause weiss ich, wo ich 2019 fahre!» Passiert ist nichts. Also bleibt er bei Red Bull.
Kubica im schlechtesten AutoVon den Stars sehen wir hier nur Ricciardo, Hülkenberg, Räikkönen (der extra wieder aus der Schweiz einfliegt) – und den Polen Robert Kubica (2008 in Montreal bisher einziger Sauber-Sieger mit BMW-Power). Er darf am Mittwoch wieder mal in den Williams-Mercedes klettern. Aber schneller kann er das Auto des WM-Schlusslichtes auch nicht machen. Vielleicht hilft nächste Saison das Getriebe von Mercedes…
Haas hüpft nicht herumNur das Haas-Ferrari-Team hat für die zweitägigen Tests Forfait gegeben. Der WM-Fünfte mit bereits 66 Punkten sieht offenbar keinen Grund, das amerikanische Auto mit einem Rookie-Driver bei einem Unfall zu riskieren. Grosjean und Magnussen haben ja bereits in Barcelona getestet. Und alle Teams müssen an zwei der total vier Tage den Nachwuchs einsetzen.
Force India überlebt – aber wie?Mit in die Sommerpause bis Spa am 26. August geht auch die Frage nach dem neuen Besitzer von Force India-Mercedes. Der Insolvenzberater in London wird die vier seriösen Angebote bis Ende August genau prüfen. Dann muss auch der neue Teamname bekannt sein.
BLICK-Leser wissen ja bereits, dass Williams-Mercedes und McLaren-Renault dagegen sind, dass das «neue» Team im Geldtopf der Liberty Media weiter mitmachen kann (es geht da 2018 um rund 60 Millionen Dollar) – und wie alle «Neueinsteiger» bei Null beginnen soll. Diese Kohle müsste und würde dann unter den andern neun Teams aufgeteilt werden…
Warum Renault dagegen istAuch Renault ist nicht dafür, aber nicht aus Geldgier. Die Franzosen benutzen ihre fehlende Unterschrift als Druckmittel gegen Liberty. Dadurch will man im ewigen Streit mit Ferrari/Mercedes verhindern, dass die zwei Erzrivalen mit ihren B-Teams die Kontrolle über den Sport übernehmen. Nur bei der Beibehaltung der sündteuren Hybrid-Technik legt sich dann Renault wieder flott ins Bett mit den Roten und den Silberpfeilen!
Fazit aus dem Fall Force India: Wie geldgeil und eben auch engstirnig doch einige Leute im stets mehr kritisierten Grand-Prix-Zirkus sind.
Tests mit neuem FrontflügelBei Force India sah man am ersten Testtag (wie auch bei Williams) schon mal ein erstes Exemplar des neuen Frontflügels für 2019. Er wird 20 Zentimeter breiter, darf kaum noch spielerische Elemente haben uns muss 2,5 Zentimter tiefer liegen. Es soll die Lösung für endlich mehr Überholmanöver sein. Ohne die künstliche Hilfe des DRS-Klappflügels.
Fanden FIA-Ingenieure Lösung?Das ewige Problem: Die Luftverwirbelungen des Vordermanns («Dirty Air» genannt) stören den Verfolger, der vor allem auf der Vorderachse Abtrieb verliert und zu rutschen beginnt. Das belastet auch die Reifen – und der Hintermann muss den Kampf aufgeben, sich wieder zurückfallen lassen. Ob das neue Reglement tatsächlich das Ei des Kolumbus.
Platz zwei für EricssonDer Sauber-Pilot Marcus Ericsson (28) durfte sich freuen: 95 pannenlose Runden und Platz zwei, allerdings 2,5 Sekunden hinter Giovinazzi. Aber über eine Sekunde vor Hartley im Toro Rosso-Honda. Dann die beiden Super-Talente Lando Norris (McLaren-Renault) und Georg Russell (Mercedes). Die zwei Briten machen wohl auch den Formel-2-Gesamtsieg 2018 unter sich aus. Russell führt vor Spa mit 12 Punkten vor Norris.
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Testresultate, Budapest 1 (Endstand, 18 Uhr)
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1. Giovinazzi (Ferrari) 1:15,648
2. Ericsson (Sauber) 1:18,155
3. Hartley (Toro Rosso) 1:19,251
4. Norris (McLaren) 1:19,294
5. Russell (Mercedes) 1:19,781
6. Ricciardo (Red Bull) 1:19,854
7. Latifi (Force India) 1:19,994
8. Hülkenberg (Renault) 1:20,826
9. Rowland (Williams) 1:20,970
10. Gelael (Toro Rosso)* 1:21,451
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* testet nur für Pirelli