US-Präsident Donald Trump hat Google mit Konsequenzen gedroht, nachdem er Nachrichten über sich selbst gegoogelt hat und mit dem Ergebnis nicht zufrieden war.
Gut eine Woche vor einer Anhörung von Vertretern von Google, Facebook und Twitter im US-Senat erhob der US-Präsident schwere Vorwürfe gegen die Suchmaschine. «Sie haben es manipuliert, für mich und andere, so dass fast alle Geschichten und Nachrichten schlecht sind», schrieb Trump in einem frühmorgendlichen Tweet um 5.24 Uhr (Ortszeit/11.24 Uhr MESZ).
«Google und andere unterdrücken Stimmen von Konservativen und verstecken Informationen und Nachrichten, die gut sind», schrieb Trump zehn Minuten später in einem zweiten Tweet. «Sie kontrollieren, was wir sehen können und was nicht. Das ist eine sehr ernste Situation - wird in Angriff genommen werden!»
Trump kritisierte, wer auf Google nach «Trump News» suche, bekomme nur Berichte der «Fake New Media» - gemeint hatte er offenbar «Fake News Media», womit er pauschal ihm gegenüber kritisch eingestellte Medien bezeichnet. «96 Prozent der Ergebnisse für «Trump News» sind von überregionalen linksorientierten Medien, sehr gefährlich», schrieb er. «Republikanische/konservative und faire Medien sind ausgeschlossen.» Trump warf die Frage auf, ob das «illegal» sei.
Anhörung von Google steht bevorAm Mittwoch kommender Woche will der US-Senat Spitzenvertreter von Google, Facebook und Twitter anhören. Dabei soll es um Versuche Russlands gehen, Wahlen in den USA über soziale Medien zu beeinflussen. Der Informationsdienst «Axios» schrieb nach den Trump-Tweets, der US-Präsident wolle den Fokus der Anhörung stattdessen darauf lenken, dass er ein Opfer sozialer Medien sei.
US-Sicherheitsbehörden sehen es als erwiesen an, dass Russland versucht hat, die Präsidentenwahl 2016 zu beeinflussen, und dass diese Bemühungen andauern. Trump war im vergangenen Monat unter Druck geraten, als er in dieser Frage einen Zickzackkurs verfolgte, statt sich klar hinter seine Behörden zu stellen. (SDA)
ZÜRICH - ZH - Der Clown David Larible ist vor rund einem Jahr vom Zürcher Bezirksgericht wegen sexueller Handlung mit einem Kind schuldig gesprochen worden. Sein Anwalt legte Berufung ein. Nun wurde diese grösstenteils zurückgezogen. Dies ist laut Anwalt aber kein Schuldgeständnis.
Der ehemalige Knie-Clown David Larible ist im August 2017 wegen eines Übergriffs auf ein 14-jähriges Mädchen verurteilt worden. Bei der Bemessung der Strafe folgte das Gericht vollumfänglich der Staatsanwaltschaft: Larible wurde zu 160 Tagessätzen zu 120 Franken verurteilt, wegen sexueller Handlungen mit einem Kind. Zudem muss er das Land für fünf Jahre verlassen.
Larible muss dem Mädchen ausserdem knapp 1500 Franken Schadenersatz und 2000 Franken Genugtuung zahlen. Ebenfalls zu seinen Lasten gehen die Kosten für die Psychotherapie, welche das Mädchen absolviert. Es leidet heute unter Angstzuständen und Schlafstörungen.
Nun zieht Larible seine Berufung aber grösstenteils zurück. Dies teilte das Zürcher Obergericht am Dienstag mit. «Insbesondere ist der Schuldpunkt nicht mehr angefochten», heisst es in der Mitteilung. Die Berufung beschränke sich neu nur noch auf die Frage der Landesverweisung sowie die Kostenfolge.
Wie Valentin Landmann, der Anwalt des Clowns, am Dienstag gegenüber Keystone-SDA sagte, erfolgt der Rückzug auf Wunsch von Larible. «Der Rückzug ist aber kein Schuldeingeständnis», betonte Landmann. Sein Mandant sei einfach prozessmüde und wolle einen Schlussstrich ziehen.
Die Berufung erfolge im schriftlichen Verfahren, schreibt das Gericht weiter. Die Berufungsverhandlung am Zürcher Obergericht vom 4. September findet deshalb nicht statt.
Larible wurde vorgeworfen, im Oktober 2016 sei er während einer Tournee mit dem Zirkus Knie mit dem Mädchen auf ein Hotelzimmer beim Zürcher Hauptbahnhof gegangen. Anschliessend habe er ihr drei Zungenküsse gegeben, sie am Rücken sowie an der Taille gestreichelt und das Dekolleté geküsst.
Das Mädchen wollte eigentlich nur ein Buch über Clownskunst bei ihm im Hotelzimmer holen, weil es selber Artistin werden will. Kennengelernt hatten sich der Clown und das Mädchen, weil er es bei einer Vorführung zu sich in die Manege gerufen hatte.
Der Anwalt des Clowns bezeichnete die Vorwürfe des Mädchens vor Gericht als «Schwärmereien einer Pubertierenden». Er forderte vergeblich einen Freispruch. Keinen Erfolg hatte er auch mit der Forderung, die Staatskasse müsse seinen Mandanten für das erlittene Leid entschädigen.
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Der Begriff «Malware»
Mit Malware bezeichnet man Computerprogramme, die Anfang der Achtzigerjahre entwickelt wurden, um unerwünschte und sogar schädliche Funktionen auszuführen. Der Begriff setzt sich aus den beiden Wörtern «malicious» (englisch für bösartig) und Software zusammen. Malware ist also eine bösartige Software, auch Schadsoftware genannt. Unterkategorien von Malware sind unter anderem Viren und Trojaner.
Der Begriff «Phishing»
Das Wort Phishing setzt sich aus den Wörtern «password», «harvesting» und «fishing» zusammen. Betrüger versuchen an vertrauliche Daten von ahnungslosen Internetnutzern
zu gelangen. Betrüger versenden zum Beispiel eine E-Mail, in der darauf hingewiesen wird, dass die Kreditkarte gesperrt wurde und dass über den Link in dieser E-Mail die Sperre aufgehoben werden kann. So einen Link darf man auf keinen Fall anklicken. Denken Sie daran: PostFinance und andere Banken versenden keine E-Mails mit wichtigen Sicherheitshinweisen, fordern nie per E-Mail zum Log-in auf und fragen nicht per E-Mail nach Ihrem Passwort.
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ZÜRICH - Die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM) läuft derzeit auf Hochtouren. Die Umsätze und Auftragseingänge der Unternehmen sind gemäss den Zahlen des Dachverbandes Swissmem im ersten Semester zweistellig gewachsen.
Auch die Zahl der Beschäftigten ist weiter gestiegen. Die Forderungen der Angestellten nach mehr Lohn folgen umgehend, während der Verband vor dem Fachkräftemangel warnt und insbesondere vor einem Scheitern des Rahmenabkommens mit der EU.
Die Umsätze legten im ersten Halbjahr im Vergleich zur Vorjahresperiode um 16,4 Prozent zu, wie der Industrieverband Swissmem am Dienstag mitteilte. Noch besser sieht es beim Bestellungseingang aus: Die Auftragseingänge, welche die künftigen Umsätze darstellen, kletterten um 24,1 Prozent. Dies sind die höchsten Werte seit zehn Jahren.
Baldige Eintrübung in AussichtDer Konjunkturzyklus für die MEM-Industrie befindet sich allerdings in einem späten Stadium. Swissmem-Präsident Hans Hess rechnet für die in seinem Verband zusammengeschlossenen Unternehmen noch in den nächsten sechs bis zwölf Monaten mit einem guten Geschäftsgang, wie er an der Halbjahresmedienkonferenz des Verbandes erklärte. Spätestens Mitte 2019 also dürfte sich die konjunkturelle Lage der Unternehmen eintrüben.
Hess sieht aber noch weitere Wolken am Horizont - nebst dem Arbeitskräftemangel vor allem politischer Natur. Als «eine der grössten Herausforderungen für die MEM-Industrie» bezeichnet er den Fachkräftemangel in den kommenden Jahren. Um hier Gegensteuer zu geben hat der Verband bereits im Vorjahr einer Umschulungsinitiative eingeleitet, welche Erwachsenen eine Zweitausbildung in einem neuen Beruf ermöglichen soll.
Swissmem-Präsident fordert Klarheit zum RahmenabkommenNebst dem Fachkräftemangel macht sich Hess vor allem Sorgen um die politischen Rahmenbedingungen, sowohl im Inland als auch im Ausland. «Mich beschäftigen derzeit vor allem vier Themenfelder», sagte er vor den Medien. Er nannte die Fair Food- und die Ernährungsinitiative, die Selbstbestimmungsinitiative der SVP, das mögliche Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten sowie das Rahmenabkommen mit der EU.
Letzteres scheint ihm am meisten am Herzen zu liegen, bekräftigte er doch seine Forderung zu Handen des Bundesrates, das Rahmenabkommen mit der EU noch in diesem Jahr abzuschliessen. «Höchste Priorität hat weiterhin die Aufgabe, den ausgezeichneten Zugang zum europäischen Binnenmarkt zu bewahren», sagte Hess.
Dieser ist mit gut 60 Prozent der Ausfuhren der wichtigste Absatzmarkt der Schweiz. «Die Wirtschaft braucht Klarheit in dieser Frage», sagte Hess.
Angeschlagener OptimismusDoch auch die Handelskonflikte rund um den Globus treiben den Swissmem-Chef um. Sollte die EU als Reaktion auf Zollmassnahmen der USA die Zölle für Stahl und Aluminium für Nicht-EU-Partner auf 25 Prozent erhöhen, wäre dies laut Hess für viele Unternehmen in der Schweiz nicht mehr zu stemmen.
Und er sieht es als wenig wahrscheinlich an, dass die EU die Schweiz bei einem fehlenden Rahmenabkommen von solchen Massnahmen verschonen würde. Die Blockade der Gewerkschaften für ein konstruktives Gespräch über die technischen Aspekte der flankierenden Massnahmen nannte Hess deshalb «ärgerlich».
Auf die Frage, wie gross er die Chancen für ein Rahmenabkommen mit der EU noch in diesem Jahr einschätze, sagte Hess: «Mein Optimismus, den ich diesbezüglich im Juni noch hatte, ist zumindest etwas angeschlagen.»
Warnung vor VolksinitiativenDie Volksinitiativen Fair Food und Ernährungssicherheit stuft der Swissmem-Leiter als «heikel» ein und die Selbstbestimmungsinitiative der SVP als «gefährlich». Letztere sei für die MEM-Industrie relevant, da sie zahlreiche internationale Verträge gefährde, welche den einfachen Zugang zu den Absatzmärkten garantierten.
Weniger besorgt zeigen sich erfahrungsgemäss die Arbeitnehmerverbände. Angestellte Schweiz hat unmittelbar nach Veröffentlichung der MEM-Zahlen für das Halbjahr Forderungen nach höheren Löhnen platziert. Je nach Subbranche der MEM-Industrie sollen die Löhne demnach um 1,4 bis 2,3 Prozent steigen. (SDA)
Fünf Jahrzehnte nach dem magischen Jahr 1968 stellt sich die Frage: Was bleibt von der Studentenrevolte, die damals Europa erschüttert hat? BLICK gibt zwölf Antworten. Heute Teil 1: Free Sex.
Der inszenierte Schnappschuss war ein Aufstand gegen die bigotte deutsche Nachkriegsgesellschaft und wurde zu einer Ikone der 1968er-Revolte: Junge Frauen und Männer und ein Kind stehen mit dem Rücken zur Kamera, die Hände ausgestreckt an die Wand.
Es sind sieben Mitglieder der Kommune 1, die sich rund um den Sponti Rainer Langhans im Juni 1967 im Berliner Rotlichtviertel eingenistet hatten, um so zu leben, wie es ihnen passte. Sie lebten und liebten auf Matratzenlagern, die Türen in den gemeinsamen WCs waren ausgehängt, die freie Liebe war politisches Programm.
«Wer zweimal mit derselben pennt …»Das Foto ist eine gewollte Provokation. Es erinnert an eine Polizeirazzia, weckt Assoziationen an entblösste Juden in den KZ des Dritten Reiches – staatliche Repression und Sexualfeindlichkeit gerinnen hier zu einem einzigen Aufschrei.
Es ist das einzige Mal freilich, heisst es, dass sich die Truppe der Kommunarden gemeinsam so sah, wie Gott sie geschaffen hatte. Ansonsten gab es Macho-Sprüche zum Thema: «Wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment!»
Ob das für die Kommunardinnen auch gegolten hat, ist nicht überliefert. Wohl aber, dass der Oberkommunarde Langhans mit der schönen Münchnerin Uschi Obermaier liiert war, «deren Brüste sich wunderbar als politisches Signal eigneten», wie die «Süddeutsche Zeitung» einmal schrieb. Mit ihr hatten die 68er das weibliche Aushängeschild für die propagierte sexuelle Revolution.
Tabubrecher waren andere
Allerdings: Diese kam im «Summer of Love», mit den Hippies und den Blumenkindern, nicht wie ein Tsunami über die Welt. Vorboten, die die rigide Sexualmoral ins Visier nahmen, gab es schon in den keuschen 1950er-Jahren.
Da war etwa der amerikanische Sexualforscher Alfred Charles Kinsey, der das menschliche Sexualverhalten statistisch katalogisierte und nüchtern festhielt, was sich unter den Bettdecken bei Mann und Frau so tat. Als er seine Kinsey-Reports «Das sexuelle Verhalten der Frau» und «Das sexuelle Verhalten des Mannes» auch noch mehrsprachig auf den Markt warf, traute manch einer seinen Augen nicht: Solches hatte man noch nie gelesen. Für die meisten galt bis dahin: Sex vor der Ehe ist Unzucht, Homosexualität des Teufels.
Pille und Libido-ExpertenIn Deutschland führte die Berliner Schering AG 1961 die Antibabypille ein. Ein Akt mit Folgen: Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit konnten Frauen ohne Angst vor ungewollter Schwangerschaft ihrer Libido freien Lauf lassen – da konnten Pfarrer und Politiker noch lange Zetermordio schreien.
Die neue Freiheit im Bett traf die Nachkriegsgesellschaft völlig unvorbereitet. Der Bedarf an Aufklärung war immens, und einer stand bereit, diesen zu befriedigen. Der Journalist und Filmemacher Oswald Kolle schwang sich zum Sexualpapst und Libido-Experten ganzer Generationen hoch, drehte Filme wie «Das Wunder der Liebe» oder «Die Frau, das unbekannte Wesen», die in den Kinos innert vier Monaten fünf Millionen Zuschauer erreichten.
Der erste Sexshop der WeltZu den ungewohnten Bildern nackter Menschen beim züchtig angedeuteten Sexualakt gab es dazwischengeschnittene pseudowissenschaftliche Kommentare von Kolle persönlich. Das klingt dann so: «Das Vorspiel ist ausserordentlich wichtig für die Steigerung des geschlechtlichen Verlangens, besonders für die Frau, deren Erregungskurve sanfter aufsteigt als die des Mannes.» Oder: «Die zunehmende sexuelle Befreiung der Frau hat den meisten Männern neue Probleme gebracht. Durch die modernen Methoden der Empfängnisverhütung sind Mädchen und Frauen von der Angst der ungewollten Schwangerschaft erlöst.» Um die gleiche Zeit eröffnete Beate Uhse in Flensburg (D) ihr erstes «Fachgeschäft für Ehehygiene» – den ersten Sexshop der Welt.
Erst dann kamen Langhans und Konsorten und inszenierten sich als Avantgarde der Sexualrevolutionäre dieser Welt. Später bekannte er: «Ich fand es schrecklich, jeden Tag Sex haben zu müssen.»
Schamhaar wird KunstFünfzig Jahre später, mit 78 Jahren, wurde Rainer Langhans für sein damaliges Tun sogar noch künstlerisch verewigt. In einer Ausstellung im nordrhein-westfälischen Ahlen über «68 wird 50 – ein Mythos in der Midlife Crisis» wurde ein Exponat mit dem Titel «Searching for the Revolution» gezeigt: ein vergoldetes Schamhaar des Ex-Bewohners der Kommune I. Es erhielt den mit 1968 Euro dotierten Preis des Kunstvereins Ahlen.
Lesen Sie morgen: Die Emanzipation der Frau
Die Jungen in der Schweiz haben Angst vor Altersarmut. Diese ist laut dem neuen CS-Jugendbarometer ihre grösste Sorge. So befremdlich das auf den ersten Blick scheint – es spricht für die Jugend von heute.
Die Hauptsorge vieler 16- bis 25-Jährigen in der Schweiz gilt der krass fernen Zukunft. Heute leben sie vom Taschengeld oder dem ersten Lohn, und doch haben sie schon jetzt Angst, dass ihnen am Ende des Berufslebens das Geld fehlt. In 40 Jahren! Noch juvenil und schon senil – sind die denn alle frühvergreist?
So mögen das Alt-68er sehen, die derzeit das 50-Jahr-Jubiläum ihrer Heldentaten mit Bio-Rotwein und einem Schuss Verklärung begehen. Oder sonstige Veteranen, denen es keine Generation recht machen konnte, ausser die eigene.
Leider berechtigtNatürlich ist das fast pränatal frühe Vorsorge-Bangen etwas befremdlich. Es erinnert an den Klassenstreber, der statt wildes Zeug nur gute Noten und baldiges Bausparen im Kopf hatte. Aber die Sorge der Jungen ist leider berechtigt. Sie entspriesst der Realität, die ihnen die Alten einbrocken.
Offenbar hören die Jungen sehr genau zu, wenn es um wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge geht. Wenn sie erfahren, dass es das erste Mal seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wäre, dass es einer Generation – ihrer! – schlechter geht als der vorangehenden. Wenn Politiker seit über 20 Jahren keine Reform der Altersvorsorge hinbekommen. Wenn sie ausbaden sollen, was die heutige Macht-Generation sorg- oder zumindest ratlos anrichtet.
Sie werden sich einmischenOffenbar ist die Jugend um einiges politischer, als sie oft wahrgenommen wird.
Kein Umsturz, kein «fuck the future!» – die Jungen sorgen sich um ihre ganz persönliche Zukunft. Und wollen sie in die Hand nehmen. Und werden sich mit vehementer Legitimation in die Gegenwart einmischen, wenn ihren Ängsten nicht der Boden entzogen wird. Denn nicht nur Alt-68er wissen: Das Private ist politisch.
HURGHADA (ÄGYPTEN) - Nach dem immer noch ungeklärten Tod eines britischen Touristenpaars im ägyptischen Badeort Hurghada sind nicht mehr nur die Reiseanbieter unter Druck. Sondern vor allem auch der Steigenberger-Luxushotel-Konzern.
Die Luxushotel-Kette Steigenberger. Klingt deutsch. War sie auch mal. Ist sie aber nicht mehr, sondern ägyptisch. Warum spielt das eine Rolle? Weil Steigenberger gerade in einen Sturm hineingerät, den sich keine Hotelkette wünscht. Bei dem die Struktur, die sich der Konzern in den letzten Jahren gegeben hat, genau durchleuchtet wird.
Hintergrund: Der Tod des Briten-Ehepaars John (69) und Susan (64) Cooper im Fünfsterne-Hotel Steigenberger Aqua Magic im ägyptischen Hurghada letzte Woche (BLICK berichtete). Lediglich die Tochter überlebte. Woran die Eltern gestorben sind, ist bis heute nicht klar. Bloss: Andere Gäste im Hotel sollen ebenfalls erkrankt sein. Zahlreiche Reiseanbieter, darunter Hotelplan, nahmen das Hotel aus dem Angebot.
Hoteldirektor: «Natürliche Ursachen»Ein GAU für Steigenberger also! Und eine Mammut-Aufgabe, das Vertrauen wiederherzustellen. Nachdem im ersten Moment Gerüchte über eine Kohlenmonoxid-Vergiftung die Runde gemacht hatten, verwies Steigenberger am Sonntag darauf, dass die ägyptischen Ermittler keine Schäden an der Klimaanlage oder Vergiftungen hätten feststellen können.
Hoteldirektor Dieter Geiger betont denn auch, dass laut einem Arzt «der Tod auf natürliche Ursachen zurückzuführen ist».
Franchise-Prinzip problematisch?So oder so: Der Vorfall und die weltweiten Schlagzeilen darüber sind Gift für einen Luxuskonzern wie die Steigenberger-Gruppe. Die deutsche Zeitung «Die Welt» spekuliert zum Beispiel, dass dieser wegen ihrer Struktur ein Stück weit die Kontrolle entglitten ist. Denn teilweise funktionieren die Steigenberger-Hotels im Franchise-Prinzip – so auch jenes in Hurghada.
Heisst: Direktor Geiger arbeitet auf eigene Rechnung und bezahlt bloss eine Lizenzgebühr an den Dachkonzern. «Es steht also nicht unter dem eigenen Management», schreibt die «Welt». «Es gehört zum Dilemma eines Franchise-Konzeptes, dass ein Vorfall an einem Standort oder einer Filiale auf die Marke insgesamt abfärben kann.»
Schon lange nicht mehr in FamilienbesitzDas ist darum besonders unglücklich für die Steigenberger-Gruppe, da sie aktuell sowieso in einer kritischen Phase steckt. Sie will mit neuen Marken, zum Beispiel der Mittelklasse-Kategorie Intercity oder dem Lifestyle-Brand Jaz in the City, expandieren.
Obwohl der Name noch der gleiche ist, sind an den Plänen schon lange nicht mehr die Erben des Gründers Albert Steigenberger (†69) beteiligt. Diese haben ihre Anteile vor knapp zehn Jahren an den ägyptischen Milliardär Hamed El Chiaty abgegeben. Ausgerechnet wegen eines Vorfalls in dessen Heimat ist die Steigenberger-Gruppe nun also angeschossen.
Viele Frauen fallen nach der Geburt in ein Stimmungstief. Meist wird vermutet, dass es sich um eine Wochenbettpression oder postnatale Depression handelt. Deutsche Forscher zeigen jedoch, dass depressive Verstimmungen und Reizbarkeit auch auf eine Störung der Schilddrüsenfunktion zurückgehen können.
Baby-Blues durch Schilddrüsenstörung? Darauf weisen Experten der Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie e.V. (DGE) hin. Etwa sieben Prozent aller Frauen erkranken nach der Entbindung an einer autoimmun bedingten Unterfunktion der Schilddrüse, einer sogenannten Hashimoto-Thyreoiditis. „Oft dauert es lange, bis die Diagnose gestellt wird“, sagt Privatdozent Dr. med. Joachim Feldkamp vom Klinikum Bielefeld. Die Krankheitszeichen wie anhaltende Erschöpfung, Reizbarkeit oder Schlaflosigkeit würden häufig mit der neuen Belastungssituation in Verbindung gebracht und als „Baby-Blues“ fehlinterpretiert.
Hashimoto-Erkrankung kann leicht übersehen werdenEine nachgeburtliche Hashimoto-Thyreoiditis kann sich etwa sechs bis 52 Wochen nach der Entbindung entwickeln. Anfangs kommt es oft zunächst zu einer Schilddrüsenüberfunktion mit Nervosität, beschleunigtem Herzschlag und verstärktem Schwitzen. Daran schliesst sich häufig eine Phase der Schilddrüsenunterfunktion an, in der die Frauen an Antriebsschwäche, Lustlosigkeit, unerklärlichen Tränenausbrüchen oder Ängsten leiden. „Ein Bluttest klärt, ob eine Schilddrüsenentzündung vorliegt. Für jede Phase stehen wirksame Medikamente bereit, so dass es den Patientinnen in der Regel schnell besser geht“, sagt Feldkamp. Bei einem Teil der Frauen bilde sich die Erkrankung nach einem Jahr von ganz allein zurück.
Symptomene einer Wochenbettdepression müssen gründlicher untersucht werden„Besonders gefährdet sind Frauen, bei denen schon vor oder während der Schwangerschaft erhöhte Schilddrüsen-Antikörper – sogenannte TPO-Antikörper – festgestellt wurden, also Frauen mit einer Neigung zu Hashimoto oder Morbus Basedow sowie Diabetikerinnen“, sagt der Endokrinologe. Ein erhöhtes Risiko haben zudem Frauen, bei denen Schilddrüsenerkrankungen in der Familie vorkommen. „Junge Mütter mit Symptomen einer Wochenbettdepression sollten grundsätzlich hinsichtlich einer Störung ihrer Schilddrüsenfunktion untersucht werden“, betont auch Professor Dr. med. Sven Diederich, Vizepräsident der DGE aus Berlin.
Bis zu zehn Prozent unserer Gespräche bestehen aus Fluchtiraden. Doch warum immer so eintönig? Ein Aufruf zum Gebrauch kreativer Kraftausdrücke.
Bei der Verleihung der MTV-Video-Music-Awards am letzten Montag in New York trägt der Rapper Logic (28) ein T-Shirt mit der Aufschrift «Fuck the Wall»; er protestiert damit gegen die Pläne des US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump (72), an der Grenze zu Mexiko eine Mauer zu errichten.
Ende Juli gibt Formel-1-Rennfahrer Max Verstappen (20) in einem kurzen Funkspruch fünfmal das F-Wort von sich, nachdem sein Auto beim Grossen Preis von Ungarn auf der Strecke bleibt. Und in den USA kam diesen Sommer der Film «Sorry to Bother You» in die Kinos, in dem das Fluchwort nicht weniger als 160 Mal auftaucht.
Wenn nicht mit «verdammt» oder als Vorsilbe mit «Scheiss-» ins Deutsche übersetzt, dann breitet sich das englische Wort «fuck» – wörtlich: ficken – immer mehr auch bei uns aus und verdrängt originelle Fluch- und Schimpfwörter.
Allein im Berndeutschen gibt es 1500 SchimpfwörterAber wieso immer so einfallslos? «Das grosse Schimpfwörterbuch» von Herbert Pfeiffer hat über 10 000 Einträge in deutscher Sprache. Dort könnte man nachschauen. Und Schweizer Schimpfwortforscher zählen landesweit 3500 Fluchwörter, allein das Berndeutsche kennt 1500 Begriffe.
«‹Fuck› ist ein Beleg dafür, dass wir in unserer globalisierten Welt der Überkommunikation immer mehr dem Terror des Gleichen ausgesetzt und davon beeinflusst sind», sagt der Schweizer Dialektologe Christian Schmid (71) auf Anfrage.
«Fuck» ist heute weltweit der gebräuchlichste Kraftausdruck für schimpfende und fluchende Wutbürger. Dessen Ausbreitung kann auch das bigotte Verhalten von Radio- und TV-Stationen in den USA nicht eindämmen: Sie überspielen das F-Wort akustisch mit einem Pieps – mit zweifelhaftem Erfolg. Die Tabuisierung führt dazu, dass sich der Begriff noch weiter verbreitet.
Hält 1971 der Film «The French Connection» mit elf «Fuck»-Nennungen noch einen harmlosen Rekord, so ist «Swearnet: The Movie» 2014 eine wahre Fluchorgie: 935 Mal «Fuck» in nur 112 Minuten. Da gehen alleine 8 Minuten und 35 Sekunden für dieses Wort drauf – wie eintönig. In der Musik gehören Heavy-Metal-Bands wie Korn oder Rocker wie Green Day zu den grössten Ausrufern des F-Worts.
Schimpfen lernen von Kapitän HaddockEin zischendes F zu Beginn, ein knallendes K zum Schluss und das in nur einer Silbe: «Fuck» bringt alles für ein erfolgreiches Schimpfwort mit. Und dann lässt es sich wie der Fluch «Gopf!» zu sich selber sagen (etwa wenn man sich mit dem Hammer auf den Finger schlägt) oder als Schimpfwort einem Gegenüber «Fucking Idiot!» (verdammter Trottel!) zuschmettern.
Dass es kreativer geht, zeigt der grösste Raunzer vor dem Teufel: Kapitän Haddock aus der Zeichentrick-Reihe «Tim und Struppi». Als er im Comicband «Kohle an Bord» einen Sklavenhändler vom Dampfschiff vertreibt, ruft er ihm nach: «Fort, du Hyäne! … Aus meinen Augen, du Galgenvogel!»
Nachdem dieser schon weit im Meer davonsegelt, greift Haddock zum Megafon und schreit: «Pirat! Amöbe! Kopfjäger! Geier! Leichenfledderer! Ostgote! Vandale!» Bis Tim zum Kapitän sagt: «Ich glaube, jetzt hört er wirklich nichts mehr.» «Ja! … Wirklich schade! … Das Ungeheuer!»
Haddock ist während dieser Tirade aufgeregt, schwitzt sichtlich. Studien bestätigen, dass Menschen beim Schimpfen nicht Dampf ablassen, sondern unter Druck stehen: Das Herz klopft schneller, und der Körper schüttet Adrenalin, Cortisol und Endorphin aus.
Das hat durchaus sein Gutes: Dank der Hormone sind wir weniger schmerzempfindlich und leistungsfähiger. Testreihen haben nämlich gezeigt: Probanden, die fluchen dürfen, können die Hände länger in eiskaltem Wasser halten und strampeln auf einem harzig werdenden Hometrainer weiter als ihre stumm geforderten Konkurrenten.
Kraftausdrücke geben also Energie. Folglich geht es nicht darum, weniger zu fluchen, dafür schöner. Der amerikanische Psychologe Timothy Jay (68) hat errechnet, dass rund fünf Prozent der Gespräche am Arbeitsplatz und über zehn Prozent der Freizeitunterhaltung dem Schimpfen gewidmet sind.
Das ist keine neue Entwicklung: Geschimpft wurde immer und überall. Schon von den alten Ägyptern sind Flüche überliefert wie zum Beispiel: «Ein Esel soll dich vögeln!» Und das Jiddische kennt die witzige Tradition, auf eine erste, vermeintlich positive Aussage einen Hammer folgen zu lassen wie in «Berühmt sollst du werden – man soll eine Krankheit nach dir benennen» oder «Dem Köter sollen alle Zähne ausfallen, bis auf einen, damit er Zahnweh haben kann».
Eigenkreationen mit vielen harten KonsonantenIn allen Kulturen geht es immer darum, beim Fluchen ein Tabu zu brechen: Die katholischen Gebiete der Innerschweiz über Bayern bis Brasilien sind Gotteslästerer («Gottverdammt!»), im arabischen Raum beschimpft man gerne die Familie («Deine Muttermilch war Kamelpisse!»), und in den verklemmten Ländern wie Amerika oder Russland macht man sexuelle Andeutungen («Geh zum Schwanz!»).
Da wir heute weitgehend in einer sekulären und sexuell aufgeklärten Zeit leben, gehen solche Tabus immer mehr verloren. Der Schimpfwortforscher und Begründer der Malediktologie, der Bayer Reinhold Aman (82), weiss Rat, wie man heute trotzdem gut schimpfen kann.
Man nehme einen Prominenten und degradiere ihn zum Schimpfwort. Anstatt «Ach du Scheisse!» sagt man dann etwa «Ach du Trump!». Und jenseits der berühmten Menschen setze man bei seinen neuen Kreationen auf Wörter mit harten Konsonanten wie T, P und K – das sitzt!
Das kann auch der Autor dieses Artikels bestätigen: Zu Hause ist er schon mal als «kongolesischer Tiefschneekacker» bezeichnet worden. Das klingt doch gleich schöner als «Arschloch!» und trägt mit seiner absurd-humoristischen Note zur Deeskalation bei. Danach fühlt man sich gleich wohler, und der Streit ist vorbei.
Wie der Schweizerische Fussballverband mitteilt, gehört Bernhard Heusler ab sofort nicht mehr zum Zentralvorstand.
Bernhard Heusler räumt auf. Mit seiner Zukunft: Er tritt mit sofortiger Wirkung aus dem Zentralvorstand des Fussballverbands zurück. Zudem bestätigt der SFV in einer Medienmitteilung, dass Heusler nicht als Kandidat für die SFV-Präsidentschaftswahl 2019 zur Verfügung stehen wird.
Eigentlich war geplant, dass Heusler während der Strukturen-Analyse durch seine Beratungsfirma punktuell als Zentralvorstand in Ausstand tritt. Mit dem definitiven Rücktritt könne er nun unabhängiger arbeiten, heisst es in der Mitteilung.
«Wir sind der Meinung, dass allfällige Ambitionen unsererseits auf irgendwelche Positionen beim SFV sich nicht mit unserer Beratertätigkeit vereinbaren lassen», begründet Heusler seinen Verzicht auf die Nachfolge von Peter Gilliéron.
Der Horror-Crash von Spa hat den Glaubenskrieg über den Cockpit-Schutz Halo beendet!
Den Gegnern sind am Sonntag wegen Sauber-Pilot Charles Leclerc (20) fast alle Argumente ausgegangen. Früher wollte Mercedes-Boss Toto Wolff «dieses Unding» mit der Kettensäge abtrennen. Hamilton sagte vor der Saison über den 20'000 Franken teuren Titan-Heiligenschein (Halo): «Dann kann ich gleich als Busfahrer arbeiten!»
Beim 13. Einsatz hat der Halo in Belgien seine Formel-1-Taufe erlebt. Tiefflieger Alonso: «Ich bin überzeugt, dass alle froh sind, dass Charles diesen Schutz hatte!» RTL-Kommentator Nico Rosberg: «Wir können die Halo-Diskussionen stoppen. Er wird Leben retten!»
Die FIA-Techniker untersuchen bis Monza in dieser Woche den «Fall Leclerc» genau, hoffen auf neue Erkenntnisse der Onboard-Kamera (siehe Video) im Sauber.
Chef Charlie Whiting: «Es ist spekulativ zu sagen, dass der Halo Leclerc das Leben gerettet hat. Aber man kann sich gut vorstellen, dass die Reifenabdrücke ohne Halo auf dem Helm gewesen wären. Die Kampfspuren sind zu deutlich! Der Reifen traf nicht nur die vertikale Strebe, sondern war länger mit dem Bügel in Kontakt!»
Bis zum Monza-Training muss also der erste Halo in der Formel 1 ersetzt werden. Und Leclerc dürfte noch in Spa an seinen Freund Jules Bianchi († 27) gedacht haben. Der war am 5. Oktober 2014 in Suzuka verunglückt. Wenige Stunden nachdem er für Sauber einen Vertrag unterschrieben hatte! Im Juli 2015 wurde der Franzose in Nizza von seinem Leiden erlöst.
Im strömenden Regen kämpfte der Marussia-Star damals gegen Ericsson im Caterham um Platz 16. Ein Wahnsinn. Da wurde der von der Piste geflogene Sauber von Sutil von einem Bergungsfahrzeug weggehoben. Und kaum zwei Minuten später donnerte dort Bianchi mit fast 200 km/h von der Piste, verschob den neun Tonnen schweren Bagger um zwei Meter!
Die Kopfverletzungen waren irreparabel.
Erst nach Bianchis Tod kämpfte die FIA mit aller Kraft für einen Kopfschutz. Es wurde gestritten, getestet, gelästert. Dann im letzten Juli der Befehl: Ab 2018 ist der Halo Pflicht! Zum Glück für Leclerc.
ZÜRICH - ZH - Beim Klettern in Ligurien einen komplizierten Beinbruch erlitten oder in den Strandferien auf Ibiza plötzlich schwer erkrankt: Die Rega holt regelmässig erkrankte Schweizerinnen und Schweizer in die Heimat zurück. Diesen Sommer waren es 280 Personen.
210 Personen wurden mit den drei Ambulanzjets der Rega in die Heimat geflogen, wie die Schweizerische Rettungsflugwacht am Dienstag mitteilte. Ein Viertel der Verletzten oder Erkrankten wurde - teils unter medizinischer Betreuung durch Pflegepersonal und Ärzte der Rega - in Linienflugzeugen in die Schweiz gebracht.
Die 280 Repatriierungen fanden zwischen Anfang Juli und 24. August statt. Im Sommer 2017 flog die Rega - oder begleitete - in der gleichen Zeitspanne etwa die gleiche Anzahl Patientinnen und Patienten in die Schweiz zur Weiterbehandlung.
Die Jets waren auch in diesem Jahr vor allem in Europa unterwegs - am häufigsten holten sie Personen aus Italien oder Spanien zurück. Doch auch Ferienreisende in weiter entfernten Ländern wie Australien, Thailand oder Mauritius konnten in Notsituationen auf die Hilfe der Rega zählen.
Die Ambulanzjet-Flotte wird nach 16 Jahren derzeit gerade erneuert. Nachdem im Mai der erste von drei neuen Jets des Typs Bombardier Challenger 650 seinen ersten Flug antrat, startete am 14. August der zweite. Noch vor Ende des Jahres wird auch der dritte zu seinem ersten Repatriierungsflug abheben, wie die Rega schreibt.
Der Rechtsstreit zwischen Dr. Luke und Kesha dauert inzwischen schon vier Jahre – und scheint kein Ende zu nehmen. Nun wurden neue Gerichtsdokumente veröffentlicht.
Am Montag wurden neue Gerichtsdokumente und Zeugenaussagen im Fall Kesha (32) gegen Dr. Luke (44) veröffentlicht – und die haben es in sich. Wie «Radar Online» berichtet, kommen darin unter anderem prominente Stimmen wie Katy Perry (33) und Lady Gaga (32) zu Wort, die 2016 von der Polizei zu dem Fall befragt wurden.
Besonders bizarr: Musikproduzent Kool Kojak, der mit Kesha und Dr. Luke an der Hit-Single «Right Round» von Flo Rida (38) arbeitete, erinnert sich in den Gerichtsdokumenten an eklige Szenen im Studio. «Meine Mitarbeiter beschwerten sich darüber, dass Kesha immer in die Mülleimer im Studio urinierte. Als wir einmal arbeiteten, hat sie es auch in der Aufnahmekabine getan», soll der Hit-Produzent im Gespräch mit der Polizei gesagt haben. Doch er geht sogar noch weiter! Angesprochen darauf, ob Kesha oft über Urin gesprochen habe, gibt er eine schockierende Antwort. «Oh ja. Sie ... sie hat ihre Assistentin gezwungen, ihren Urin zu trinken.»
Klage wurde abgewiesen2014 beschuldigte Kesha ihren Produzenten Dr. Luke, dass er sie ständig «psychisch, physisch und emotional missbraucht» und sie zweimal unter Drogen gesetzt und vergewaltigt habe. 2016 wurde ihre Klage von einem Gericht in Los Angeles wegen mangelnder Beweise abgewiesen. Dr. Luke selbst verklagte die Sängerin zuvor wegen Verleumdung, da sie ihn durch seine «Falschaussagen» 10 Millionen Dollar gekostet haben soll.
In dem Rechtsstreit wurde zuvor enthüllt, dass Kesha in einem SMS an Lady Gaga behauptet habe, Dr. Luke habe auch Katy Perry vergewaltigt. In den nun veröffentlichten Gerichtsakten kommt auch der Pop-Star zu Wort. Perry verneint, dass der Produzent jemals sexuelle Avancen gegen sie gemacht habe. «Das Statement, dass Dr. Luke mich vergewaltigt hat, ist absolut falsch.» (klm)
Die Schweizer Jugend sorgt sich um ihre Rente. Doch wo würde sie selbst den Hebel ansetzen? Das sind die Rezepte der Jungparteien für die Altersvorsorge.
Die Schweizer Altersvorsorge ist unter Druck: Werden nicht bald Reformen durchgeführt, fahren AHV und zweite Säule an die Wand. Kein Wunder, sorgen sich selbst junge Schweizer um ihre Rente – auch wenn sie noch 50 Jahre darauf warten müssen.
Trotzdem ist bei den Jungparteien die Altersvorsorge ein grosses Thema. «Momentan zahlen wir Jungen für die Alten», sagt JSVP-Präsident Benjamin Fischer (27). «Die Altersvorsorge, wie sie jetzt ist, ist ein Versprechen an die jungen Leute, das niemals eingehalten werden kann», so der Zürcher gegenüber «20 Minuten». Doch welches sind die Rezepte der Jungpolitiker?
Kiffen für die AHVDas originellste Rezept stammt von der Jungen GLP. Der grünliberale Nachwuchs fordert, dass Cannabis legalisiert und wie Tabak besteuert wird. Die Einnahmen sollen in die AHV fliessen. Das könnte dem wichtigsten, aber angeschlagenen Sozialwerk der Schweiz immerhin 500 Millionen Franken einbringen.
Doch Kiffen für die AHV ist nicht die einzige Idee, welche die Jungpolitiker zur Sicherung ihrer eigenen Rente verfolgen. Die Jungfreisinnigen wollen beispielsweise bei den Ausgaben ansetzen: Sie fordern eine Schuldenbremse für die AHV. Wenn das Geld nicht mehr reicht, müssten eben alle länger arbeiten oder auf einen Teil der Rente verzichten.
So lange arbeiten, wie man willObwohl: Starre Regeln wie das Rentenalter 65 lehnen alle Jungparteien ab. Sie wollen ein flexibles Rentenalter, je nach Wunsch und Leistungsfähigkeit. Für JFDP, JGLP, JSVP ist klar, wie das laufen soll: Wer länger arbeitet, soll auch mehr Rente erhalten.
Die Jusos wollen vor allem, dass sich jene Arbeitnehmer, die schwere körperliche oder emotionale Arbeit verrichten, frühpensionieren lassen können, ohne finanzielle Einbussen zu haben.
Zweite Säule entpolitisierenHandlungsbedarf sehen die Jungen auch in der zweiten Säule. Keine Überraschung: Wer sein Leben lang arbeitet und in die berufliche Vorsorge einzahlt, bezieht von dort den grösseren Teil seiner Rente. Der Umwandlungssatz – mit dem heute die Rente aus dem angesparten Kapital errechnet wird – soll künftig nicht mehr politisch, sondern durch die Pensionskassen selbst festgelegt werden. Zumindest in den bürgerlichen Jungparteien ist das Konsens. Sympathien haben diese auch dafür, dass jeder seine Pensionskasse selbst wählen kann.
Juso fordert die VolkspensionAndere Rezepte haben die jungen Linken. In den Forderungen der bürgerlichen Youngsters sehen sie nur eine Taktik, die Generationen gegeneinander auszuspielen. Die Jusos fordern hingegen die Abschaffung des 3-Säulen-Prinzips aus AHV, Pensionskasse und privater Vorsorge. Stattdessen soll es eine Volkspension geben – die 5000 Franken pro Person und Monat betragen soll. Das Problem bestünde nicht zwischen Jung und Alt, sondern darin, wie das Geld verteilt werde.
An der E3 und der Gamescom haben die «Witcher»-Macher von CD Projekt Red «Cyberpunk 2077» hinter verschlossenen Türen gezeigt. Nun ist die Demo als Trailer erschienen – und zwar in voller Länge.
Bereits an der E3 konnte uns «Cyberpunk 2077» begeistern. Sei es wegen der unglaublich belebten Stadt Night City. Oder der teils sexy, teils brutalen Inszenierung des Spiels. Oder der intensiven Kämpfe, in denen das Game mehr an einen ausgereiften Ego-Shooter als an ein Rollenspiel erinnert. Ganz zu schweigen von einer actionreichen und bleihaltigen Autoverfolgungsjagd kreuz und quer durch die Stadt. Jedenfalls steht das Game ganz oben in unserer Liste der kommenden Highlights.
Nun hat CD Projekt Red die komplette Gameplay-Demo als 48-minütigen Trailer verfügbar gemacht. Darin sehen wir zwei Missionen, wie sie an den Messen von den Entwicklern live demonstriert wurden. So wählten sie an der Gamescom auf Publikumswunsch den männlichen Helden und zeigten bei der Beschaffung des Bots von der Maelstrom-Gang eine alternative Variante.
Trotz des hohen Actionanteils ist das Game aber durch und durch ein Rollenspiel. So kann man zu Beginn nicht nur das Aussehen der männlichen oder weiblichen Figur modifizieren, sondern dem eigenen Helden auch gleich noch eine Hintergrundgeschichte verpassen. Und im Spiel besitzt zum Beispiel die Jacke des Protagonisten Schutzwerte gegen verschiedene Schadensarten. Zusätzlich spielt aber auch die Street Credibility eine wichtige Rolle, um an gewisse Aufträge zu kommen.
Neben der Veröffentlichung des Trailers hat man sich auch zum Entwicklungsstand geäussert. So habe man einen wichtigen Meilenstein erreicht, indem das Game nun von Anfang bis Ende spielbar ist. Mit einem baldigen Releasetermin rechnen wir aber trotzdem nicht. So dauerte es bei «The Witcher 3 – Wild Hunt» nach der ersten Gameplay-Demo an der E3 2013 nochmals knapp zwei Jahre, bis das Game schliesslich im Mai 2015 auf den Markt kam.
Das Berghaus Aescher sucht einen neuen Pächter, nachdem das langjährige Wirtepaar das Handtuch warf. Bereits über 20 Interessenten haben sich gemeldet, darunter auch aus Asien.
Alle wollen den Aescher übernehmen! Das Interesse am Pächter-Vertrag ist riesig! Seit letztem Samstag wird das Personalamt Appenzell Innerrhoden mit Mails überhäuft. Innerhalb von vier Tagen haben sich bereits über 20 Personen gemeldet, wie «FM1 Today» berichtet. Sogar aus dem asiatischen Raum gibt es Interessenten. «Schriftliche Bewerbungen sind bisher keine eingegangen», sagt Bruno Inauen, Departementssekräter des Land- und Forstwirtschaftsdepartements zu BLICK. Die Interessenten wollten per Mail wissen, wo man sich bewerben können und wie es um die Ausbildungspflicht stehe, sagt Inauen.
Am Samstag wurde im «Appenzeller Volksfreund» das Inserat publiziert (BLICK berichtete).
Der Nachfolger von Nicole (32) und Bernhard Knechtle (33) soll das Bergrestaurant per Saisonbeginn 2019 übernehmen. Die zuständige Stiftung Wildkirchli wirbt mit der bekannten Lage des Gasthauses. «Möchten Sie an einem der wundervollsten Plätze der Welt für das leibliche Wohl der Gäste sorgen, dann schicken Sie Ihre schriftliche Bewerbung», steht in der Anzeige.
Der Landeshauptmann Stefan Müller wünscht sich jemanden, der sich mit «den Gegebenheiten identifizieren» kann und «gut ins Konzept» passt, wie er zu BLICK sagte.
Interessierte haben noch bis 30. September Zeit, sich zu bewerben. Dann wird entschieden, wer denn Zuschlag bekommt.
Kündigung wegen schlechter InfrastrukturNicole und Bernhard Knechtle haben auf Ende Saison 2018 gekündigt, weil sie mit der Infrastruktur des Aeschers nicht mehr zurechtkamen. Immer mehr Leute stürmten hoch, nachdem «National Geographic» ein Bild davon auf die Titelseite des Buchs «Destinations of a Lifetime» gedruckt hatte.
«Eine schon länger bekannte Konsequenz dieses Erfolgs ist die Tatsache, dass die Infrastruktur des Gebäudes mit der wachsenden Gästezahl nicht mehr Schritt halten kann», schrieben die Knechtles in einer Mitteilung. «Sowohl beim Platzbedarf wie bei der Wasser- und Stromversorgung ergeben sich immer wieder Engpässe, die sich in Zukunft weiter verschärfen dürften.» Auch die sanitären Anlagen entsprächen nicht mehr den heutigen Bedürfnissen.
Für den neuen Pächter wird zumindest ein Teil des Aeschers saniert. Wie Stefan Müller zu BLICK sagte, seien gut bedienbare Lager- und Kühlräume Teil des Plans. Eine stolze sechsstellige Summe solle dafür investiert werden. Auch die WC-Anlagen sollen wesentlich verbessert werden, sowohl für die Gäste als auch für das Personal und die Wirte. (man)
Viel Sonne, Regen zur rechten Zeit und wenig Hagel: in den Weinbaugebieten des Kantons Bern reift dieses Jahr ein guter Tropfen heran. Auch mengenmässig dürfte die Ernte über dem Zehnjahresdurchschnitt liegen.
In allen Anbaugebieten wird eine qualitativ ausgezeichnete Ernte erwartet, wie aus einer Mitteilung der bernischen Volkswirtschaftdirektion von heute Dienstag hervorgeht.
Auch in Spiez erwartet die Rebbaugenossenschaft qualitativ und quantitativ einen «ganz guten Jahrgang«, wie Andreas Denk am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.
Der Sommer habe wenig Hagel gebracht und die Trauben zeigten einen guten Fruchtansatz. «Wenn es so bleibt», fügt Denk an, denn es brauche nur ein einziges Hagelwetter, um eine Ernte zu zerstören.
Wegen des milden Frühjahrs und des warmen Sommers startet die Weinlese an vielen Orten früher als üblich. In Spiez sind es gemäss «zwei bis drei Wochen früher». Der traditionelle «Läset«-Sunntig mit Umzug und Markt findet am 9. September statt.
Martin Hubacher bester Berner WinzerMit Wein befasste sich am Dienstag auch Regierungsrat Christoph Ammann. Zu einer der angenehmeren Pflichten eines bernischen Volkswirtschaftsdirektors dürfte nämlich die Prämierung des «Berner Wein des Jahres» gehören. Mit dem Wettbewerb wollen die Volkswirtschaftsdirektion und die Rebbaugesellschaften des Kantons Bern Produktion und Absatz von Qualitätsweinen im Kanton Bern fördern.
Der Berner Wein des Jahres wird jeweils an offiziellen Anlässen der Berner Regierung ausgeschenkt. Zum besten Winzer des Jahres 2018 wurde der Twanner Martin Hubacher gekürt. Er hat mit einer Auswahl von drei Weinen die höchste Punktzahl erreicht, wie die Volkswirtschaftsdirektion mitteilte.
Preisträger wurden in verschiedenen Kategorien ermittelt. Ihnen allen überreichte Ammann am Dienstag ein Diplom. Sie dürfen die Bezeichnung «Berner Wein des Jahres 2018» für die Vermarktung verwenden.
Rebbaukommissär Jürg Maurer freute sich laut Mitteilung speziell über die Vielfalt und die hohe Qualität bei den Weissweinen der Region. «Vor 30 Jahren gab es fast nur Chasselas und Riesling-Sylvaner, heute findet man eine breite Sortenvielfalt und vielfältige Weinstile.»
Weinbau ist TeamarbeitRegierungsrat Ammann führt den Erfolg der gekürten Berner Winzerinnen und Winzer auf ihr Qualitätsbewusstsein, die Bereitschaft zu Innovation und auf eine erfolgreiche Teamarbeit zurück.
Und er appelliert an Martin Hubacher, Gewinner der Auszeichnung «Berner Winzer des Jahres 2018": «Seien Sie Botschafter für den Kanton Bern als attraktive Weinregion und geben Sie all jenen ein Gesicht, die für die Herstellung eines Top Qualitätsprodukts nötig sind.» Denn nach wie vor sei der Weinbau Teamarbeit.
In den Rebbergen des Kantons Bern braucht es, je nach Anbausystem und Mechanisierungsmöglichkeit, rund 700 bis 900 Arbeitsstunden pro Hektare und Jahr. Das könne eine Winzerin oder ein Winzer unmöglich allein leisten, konstatierte Ammann.
Stock- und Bodenpflege der Reben, die Lese oder die Vermarktung des Weins - ohne die tatkräftige Unterstützung von Angestellten, Lernenden, Familienangehörigen und freiwilligen Helferinnen und Helfer wäre ein erfolgreiches Führen eines Winzerbetriebs undenkbar. (SDA)
Ein Kleinkind hält ein Flüssigwaschmittel für Sirup, ein betagter Angehöriger hat zu viele Medikamente geschluckt: Unter der Telefonnummer 145 erhalten Betroffene bei Vergiftungen unkompliziert und rasch Hilfe. 2017 wurden über 40'000 Beratungen durchgeführt.
Genau 40'310 Beratungen waren es im vergangenen Jahr, wie Tox Info Suisse am Dienstag vor den Medien in Zürich mitteilte. Bei den meisten davon ging es um die Risikobewertung, also die Frage, ob man mit seinem Kind zuhause bleiben kann oder notfallmässig ins Spital muss. Aber auch Fachleute fragen an und wollen detaillierte Auskünfte.
Mehr als 37'200 Beratungen betrafen Giftkontakte, 3100 waren prophylaktischer Natur. 70 Prozent aller Vergiftungen geschahen mit Medikamenten, Haushaltsprodukten oder Pflanzen. So hat sich beispielsweise eine Person mit einem Tollkirschen-Smoothie vergiftet.
Ursache von vier der sieben Todesfälle waren Medikamente, zwei Personen starben durch Chemikalien und eine Person durch Drogen. 2059 Anfragen gab es zu Vergiftungen bei Tieren. Insgesamt verzeichnet Tox Info Suisse von Jahr zu Jahr mehr Anrufe. 2017 waren es über 20 Prozent mehr als vor zehn Jahren.
Über 18'000 Giftkontakte betrafen Kinder, die meisten davon waren im Vorschulalter. Es handle sich um ein «Kleinkinderproblem» sagte Hugo Kupferschmidt, Direktor von Tox Info Suisse, vor den Medien.
Besonders häufig sind bei Kindern Vergiftungen mit Chemikalien: In der Beratung von Tox Info Suisse fanden sich im vergangenen Jahr 5847 Fälle mit Haushaltschemikalien bei unter 16-Jährigen.
Daher lancierte das Bundesamt für Gesundheit 2018 das Kinderbuch «Richtig giftig». In einer spannenden, bunt bebilderten Geschichte werden Kinder für die Gefahren sensibilisiert, die von Chemikalien ausgehen können.
Wenn es dennoch zu einer Vergiftung durch Chemikalien gekommen ist, sind für Tox Info Suisse die Identifikation des Giftstoffes und genaue Informationen zur Zusammensetzung des Produkts entscheidend. Diese können die Beraterinnen und Berater beim Produkteregister des BAG (RPC) abfragen. Darin sind rund 173'000 aktuelle Produkte gemeldet und dazu noch rund 114'000 Produkte, die nicht mehr im Handel sind.
Dabei ist Tox Info Suisse darauf angewiesen, dass Lieferanten chemischer Produkte Einträge im Produkteregister korrekt vornehmen und bei Bedarf aktualisieren, etwa wenn sich die Zusammensetzung ändert. Zwei neue Videoclips sollen dafür sensibilisieren.
ZÜRICH - Als 2004 zwei Google-Mitarbeiter in Zürich angestellt wurden, hätte keiner gedacht, dass hier mal ein Standort für 5000 Mitarbeiter entstehen würde.
Was als Zwei-Mann-Niederlassung vor 14 Jahren begann, ist mittlerweile zum wichtigsten Entwicklungsstandort ausserhalb der Vereinigten Staaten angewachsen: Google in Zürich ist eine Erfolgsgeschichte. Zu verdanken ist dies dem Schweizer Urs Hölzle (54).
«Urs schlug mir 2002 vor, einen Standort in Zürich zu eröffnen», erzählte der abtretende Verwaltungsratspräsident und einstige Chef des Google-Mutterkonzerns Alphabet, Eric Schmidt (63), laut dem Wirtschaftsmagazin «Bilanz» letztes Jahr an einem Medienanlass in Zürich: «Meine Antwort war: Nein! Warum Zürich?»
Doch Hölzles Argumente hätten gestochen: Die Nähe zur ETH, die hohe Lebensqualität, niedrige Lohnsteuern und internationale Schulen, um die weltbesten Ingenieure anzuziehen. Für Zürich als Standort sprachen auch die zentrale Lage in Europa, die hervorragende Infrastruktur sowie die Nähe zum Flughafen.
Zudem gebe es in Europa viele gute Leute, die nicht in den USA arbeiten möchten oder könnten. Dieses Talent wollte Google anzapfen.
Erstes Büro am LimmatquaiSein erstes Büro bezog der Suchmaschinen-Konzern 2004 mit zwei Mitarbeitern am Limmatquai. Als dieses zu klein wurde, zog der Konzern ein Jahr später in ein Haus am Rande des Finanzbezirks um.
Im März 2008 wechselte Google aufs Hürlimann-Areal. Dort wuchs Google kontinuierlich weiter, weshalb ein zweites Gebäude neben dem bisherigen Stammsitz bezogen wurde. Legendär ist die fantasievolle Ausgestaltung der Räumlichkeiten: Es gibt beispielsweise eine Rutschbahn, ausrangierte Skiliftgondeln oder ein James-Bond-Zimmer, wo sich die Mitarbeiter verpflegen können.
Doch auch das Hürlimann-Areal wurde mit der Zeit zu klein. Google expandierte in die Sihlpost und an die Europaallee. Mittlerweile arbeiten 2'500 «Zoogler», wie die Google-Mitarbeiter in Zürich genannt werden, in der Limmatstadt.
Platz für 5'000 Zoogler«In drei Jahren, wenn der letzte Teil der Europaallee bezugsbereit ist, haben wir Platz für bis zu 5'000 Mitarbeiter. Das heisst aber nicht zwangsläufig, dass wir dann auch 5'000 haben», sagte Hölzle in einem Interview mit der «Bilanz».
«Wir machen keine Mehrjahrespläne für einen Standort», sagte Hölzle. «Aber es würde mich freuen – es wäre nicht nur für die Schweiz gut, es würde auch bedeuten, dass es bei uns gut gelaufen ist.»
Der Baselbieter begann vor knapp 20 Jahren als Mitarbeiter Nummer sieben seine Karriere als Technologiechef. Er war den Google-Gründern Larry Page (45) und Sergey Brin (45) an der Stanford Universität in Kalifornien begegnet.
Eröffnung von RechenzentrumAls nächstes will Google ein Rechenzentrum in Zürich eröffnen. Das sei nochmals eine Vertiefung nach der Eröffnung des Labors für künstliche Intelligenz und der neuen Büros an der Europaallee.
«Und ich hoffe, dass das Rechenzentrum in ein paar Jahren grösser ist als ursprünglich gedacht, so wie das auch bei den Büros selber der Fall war. Da dachten wir anfangs auch nicht, dass das mal der grösste Standort ausserhalb der USA wird», sagte Hölzle. So hatte er ein Jahr nach der Eröffnung des Büros in Zürich im Gespräch mit der Nachrichtenagentur SDA gesagt: «Es ist durchaus realistisch, dass es einmal 200 oder auch 500 Angestellte sein werden.»
Der Betrieb eines Rechenzentrums selber brauche nicht viele Leute, vielleicht ein Dutzend. Aber Google Schweiz werde trotzdem weiterwachsen, sagte Hölzle: «Das Land ist entscheidend für uns. Viele Funktionen unserer Leuchtturmprodukte kommen von hier.»
Viele LeuchtturmprodukteSo wurde in Zürich beispielsweise die Routensuche auf Google Maps für Velofahrer entwickelt. Auch die Routensuche mit dem öffentlichen Verkehr wurde in Zusammenarbeit mit der SBB geschaffen. Anwendungen für den Emaildienst Gmail oder den Videodienst Youtube stammen ebenfalls aus Zürich, genauso wie Komponenten für die Büroanwendungen GSuite oder für das Kalenderprogramm.
Seit zwei Jahren hat auch das Forschungsteam von Google Europe seinen Sitz in Zürich. Es forscht am maschinellen Lernen mit einem Fokus auf Spracherkennung und Sprachwiedergabe. Die Grundlagen fliessen in Dienste wie Google Assistant, Photos oder Translate ein. (SDA)
Rom – Angestellte Piloten der irischen Billigairline Ryanair bekommen in Italien einen Tarifvertrag. Die Pilotengewerkschaft ANPAC sprach am Dienstag in einer Mitteilung von einem «historischen Ereignis».
Es handele sich um den «ersten Tarifvertrag für das Flugpersonal von Ryanair, der in Europa unterzeichnet wurde».
Der Vertrag sichere mehr als 300 Piloten künftig besser ab und gewährleiste auch eine bessere Bezahlung, erklärte die Gewerkschaft. Nach achtmonatigen Verhandlungen sei das Ergebnis eine «grosse Genugtuung». ANPAC will mit anderen italienischen Gewerkschaften auch einen Tarifvertrag für die Flugbegleiter in Italien erreichen.
Die Gewerkschaften hatten zuletzt den Druck auf Ryanair deutlich erhöht. Mitte August gab es den grössten Pilotenstreik in der Geschichte der Airline. Etwa 55 000 Passagiere waren von dem 24-stündigen Ausstand betroffen. (SDA)