Heute Montag beginnt in Bern die Herbstsession der eidgenössischen Räte. Im Zentrum steht die umstrittene Steuervorlage. Daneben suchen die Räte eine Einigung beim Waffenrecht.
Tag der Entscheidung ist voraussichtlich der 27. September, der Donnerstag der dritten Sessionswoche. Dann stimmen die Räte über die Anträge der Einigungskonferenz zur Steuervorlage 17 und zum Waffenrecht ab, sofern sie sich nicht vorher einigen. Die Geschäfte gehen während der Session zwischen den Räten hin und her.
Die Steuervorlage 17 ist die Neuauflage der Unternehmenssteuerreform III, die das Stimmvolk im Februar 2017 abgelehnt hat. Die Reform ist nötig, weil die international nicht mehr akzeptierten Steuerprivilegien für Statusgesellschaften abgeschafft werden müssen. Um die Abwanderung von Unternehmen zu verhindern, sollen die Firmen generell entlastet werden.
Der Nationalrat beginnt am Mittwoch der ersten Sessionswoche mit den Beratungen. Seine Wirtschaftskommission hat sich knapp für die Lösung des Ständerates ausgesprochen: Die Reform soll mit einer Finanzspritze für die AHV von rund 2 Milliarden Franken pro Jahr verbunden werden. Für mehr als die Hälfte dieser Summe müssten Arbeitgeber und Arbeitnehmer mit höheren Beiträgen aufkommen.
Zankäpfel Ergänzungsleistungen und Schweizer WaffenrechtBeim Waffenrecht ist der Ständerat am Zug. Er beginnt morgen Dienstag mit den Beratungen. Das Ziel ist es, das Schweizer Waffenrecht in Einklang mit der EU-Waffenrichtlinie zu bringen. Diese war nach den Anschlägen von Paris im November 2015 verschärft worden. Die Schweiz als Schengen-Land muss die Änderungen bis Ende Mai 2019 umsetzen.
Dem Nationalrat gehen die geplanten neuen Regeln zu weit. Nach seinem Willen sollen grosse Magazine weiterhin frei verkäuflich sein. Die Ständeratskommission dagegen will dem Bundesrat folgen. Dieser beantragt, dass ein Magazin mit grosser Kapazität nur kaufen darf, wer die zugehörige Waffe rechtmässig besitzt.
Grosse Differenzen zwischen den Räten gibt es auch bei der Reform der Ergänzungsleistungen (EL). Der Nationalrat beugt sich am ersten und zweiten Sessionstag darüber. In der ersten Beratungsrunde hat er entschieden, die anrechenbaren Mitzinse nur geringfügig zu erhöhen.
Auch kürzte er den Betrag, der für Kinder angerechnet werden darf. Der Ständerat trug diese Entscheide nur teilweise mit. Die Nationalratskommission will in den wichtigsten Punkten auf dem eingeschlagenen Kurs bleiben.
Zu den weiteren Themen der ersten Sessionswoche gehört die Armeebotschaft. Hier ist umstritten, wie viele Schutzwesten die Armee kaufen soll. Am Zug ist der Nationalrat. Der Ständerat befasst sich unter anderem mit dem Datenschutzgesetz. Am Donnerstag der ersten Woche findet keine Ständeratssitzung statt.
Härtere Massnahmen gegen StalkerIn der zweiten Woche berät der Nationalrat über Massnahmen zum Schutz von Personen, die von Gewalt betroffen sind. Stalker sollen künftig mit elektronischen Fussfesseln überwacht werden können. Zudem soll es nicht mehr allein von der Willensäusserung des Opfers abhängen, ob ein Strafverfahren wegen häuslicher Gewalt fortgeführt wird.
Daneben entscheidet die grosse Kammer, ob Unternehmen ausländische Bussen von den Steuern abziehen dürfen. Die Wirtschaftskommission befürwortet das, der Bundesrat und der Ständerat haben anders entschieden.
Lohngleichheit und FernmeldegesetzDie dritte Sessionswoche beginnt im Nationalrat mit einer Debatte über Lohngleichheit. Grosse Unternehmen sollen prüfen müssen, ob sie Männern und Frauen für gleichwertige Arbeit gleich viel zahlen. Nach dem Ständerat hat sich auch die vorberatende Nationalratskommission dafür ausgesprochen - allerdings mit hauchdünner Mehrheit. Ein Teil der Kommission möchte die Massnahme zudem an eine Erhöhung des Frauenrentenalters koppeln.
Weiter ist im Nationalrat die Revision des Fernmeldegesetzes traktandiert. Umstritten sind Regeln zum Zugang der Fernmeldedienstanbieterinnen zu Anschlüssen sowie Bestimmungen zu Netzneutralität, Replay-TV und Kinderpornografie. Ausserdem entscheidet der Nationalrat über eine Ausweitung des Heimatreiseverbots für Flüchtlinge. Der Ständerat befasst sich mit dem Informationssicherheitsgesetz.
Am Mittwoch der dritten Woche ist Zeit für eine aktuelle Debatte im Nationalrat reserviert. Diese findet statt, wenn das Ratsbüro Interpellationen für dringlich erklärt. Die Herbstsession dauert bis zum 28. September. (SDA)
Jack Ma will in einem Jahr als Vorstandschef des chinesischen Online-Giganten Alibaba abtreten. Das schreibt Ma in einem Brief an die Belegschaft.
Jack Ma will in einem Jahr als Vorstandschef des chinesischen Online-Giganten Alibaba abtreten. Das berichtete die dem chinesischen Milliardär gehörende Zeitung «South China Morning Post» am Montag mit Verweis auf einen Brief an die Belegschaft von Alibaba.
Nachfolger von Ma soll Daniel Zhang werden, der schon seit 2013 als CEO das Tagesgeschäft verantwortet.
Bis September 2019 im UnternehmenUm einen «reibungslosen und erfolgreichen» Übergang zu gewährleisten, werde Ma bis September 2019 Chef der Geschäftsleitung bleiben, schrieb der 54-Jährige demnach an seine Mitarbeiter: «Lehrer wollen immer, dass ihre Schüler sie übertreffen. Das Verantwortungsvollste für mich und das Unternehmen ist es, dass jüngere, talentiertere Leute die Führung übernehmen.»
Ma selbst erklärte, in den kommenden zwölf Monaten eng mit Zhang zusammenarbeiten zu wollen, «um einen reibungslosen und erfolgreichen Übergang zu gewährleisten».
Zuvor hatte es Verwirrung über einen möglicherweise unmittelbar bevorstehenden Rückzug Mas aus dem Unternehmen gegeben. Die «New York Times» hatte zunächst einen Artikel veröffentlicht, wonach Ma am Montag seinen Rückzug als Vorsitzender ankündigen sollte. Ein Alibaba-Sprecher bezeichnete dies in der Zeitung «South China Morning Post» am Sonntag als «aus dem Zusammenhang gerissen und sachlich falsch». Ma werde sich am Montag nicht aus dem Unternehmen zurückziehen, sondern lediglich einen Nachfolge-Plan vorstellen. (SDA)
Geben Sie den Parteien die Richtung vor. Machen Sie beim BLICK-Wahlkompass mit und verraten Sie uns, wer mehr Sitze in Bern erhalten und wer Sitze räumen soll. Ihre Stimme zählt!
Die Parteien sind spürbar nervöser, der Umgang zwischen den Parlamentariern ist ruppiger geworden und die Politiker wollen unbedingt in die Medien: Der Wahlkampf läuft. In etwas mehr als einem Jahr stellen die Bürgerinnen und Bürger das Parlament neu zusammen.
Hat die SVP ihren Zenit überschritten? Erleidet die SP durch ihre Gesprächsverweigerung bei der Acht-Tage-Voranmelderegel einen Rückschlag? Kommt die FDP wegen der Waffenexport-Debatte von ihrem Erfolgskurs ab?
Profitiert stattdessen die GLP im urbanen Raum? Oder erstarkt die BDP? Und wie nahe kommen die Grünen der CVP? Wohin es für die Parteien gehen könnte, welche Probleme am wichtigsten sind und wer diese angehen soll, darauf soll der BLICK-Wahlkompass Antworten geben.
Machen Sie mit bei der grossen Ringier-Wahlumfrage in Zusammenarbeit mit dem Umfrageinstitut gfs.bern. Verraten Sie uns Ihre Wahlabsichten unter gfsbern.ch/wahlen19.
Natürlich, bis zum Wahltermin am 20. Oktober 2019 kann noch viel passieren. Doch ein Wahljahr ist kürzer, als man denkt. Der BLICK-Wahlkompass weist die Richtung!
Jetzt gehts los! Heute um 19 Uhr geht das Blick Live Quiz erstmals auf Sendung. Live moderiert bietet die Show ein Spielerlebnis mit TV-Quiz-Feeling.
Einmal in einer Quizsendung um bares Geld spielen? Das geht ab sofort ganz einfach! Im Blick Live Quiz geht es täglich um bis zu 1000 Franken!
Egal ob unterwegs, im Büro, mit Freunden in der Bar oder gemütlich zu Hause auf dem Sofa: Mitspielen kann man von überall. Alles, was es dazu braucht, ist ein Smartphone und die kostenlose «Blick Live Quiz»-App (siehe Box). Wichtig ist allerdings, rechtzeitig einzuschalten. Nur wer den Start nicht verpasst, kann am Tagesquiz mitspielen. Kleiner Tipp: Heute gehts um 19 Uhr los.
Elf Fragen gilt es live korrekt zu beantworten. Dabei bleiben pro Aufgabe 10 Sekunden, die richtige Antwort auszuwählen. Live sieht man, wie viele Spieler ebenfalls am Quiz mitmachen und auf welche Antwort sie gesetzt haben.
Nur zwölf Minuten dauert das Spiel – und mitmachen lohnt sich allemal: Täglich gehts um bares Geld – heute sind 500 Franken drin! Wer alle Fragen richtig beantworten kann, gewinnt garantiert. Denn der Jackpot wird unter allen Gewinnern aufgeteilt. Und sollte es mal keiner bis zum Schluss schaffen, dann wandert die Gewinnsumme in den Jackpot für den nächsten Tag.
Die Moderation der ersten Sendung übernimmt der Zürcher Stand-up-Comedian Sven Ivanic. Mit viel Humor testet er die Quizzer und Quizzerinnen auf Herz und Nieren. «Die Quizshow ist wie ‹Wer wird Millionär?›, nur lustiger und schneller!», findet Ivanic. «Ich fühle mich wohl in meiner Rolle und freue mich, dass es jetzt losgeht.»
Die Quizfragen sind bunt gemischt. Sie reichen von leicht bis schwer und testen nicht nur das Allgemeinwissen. Auch Fragen zu tagesaktuellen Themen können vorkommen. Zeitung lesen, Radio hören sowie Augen und Ohren offenhalten ist also wärmstens empfohlen!
Wer gewinnen will, braucht also etwas Grips und eine Portion Glück. Und falls man mal gar nicht weiter weiss, dann hilft das Extra-Leben weiter, das einen direkt in die nächste Runde bringt. Mehr davon gibts, wenn man Freunde zum Blick Live Quiz einlädt.
Haben Sie das Zeug zum Quizchampion? Probieren Sie es aus. Heute Abend um 19 Uhr startet das Blick Live Quiz! Wer weiss, vielleicht geht der Traum vom Quizshow-Sieg schon beim ersten Mal Spielen in Erfüllung. Und wenn nicht, dann gibts morgen schon die nächste Chance!
ZÜRICH - Weggefährten und Freunde erinnern sich an Beat Richner und sein unglaubliches Lebenswerk. Das Wichtigste: Was er in Kambodscha geschaffen hat, soll weiterleben.
Franz Hohler (75), Schriftsteller, spielte im Mai anstelle des schwerkranken Beat Richner an der Knie-Gala: «Als ich Beat Richner diesen Frühling besuchte, habe ich ihm auf dem Cello Stücke aus einer Solosuite von Bach vorgespielt. Die Musik hat er erkannt, die vergisst kein Cellist, er hat sogar mit der Hand etwas mitdirigiert. Und ich glaube, er hat auch mich erkannt, aber ein Gespräch mit ihm war nicht mehr möglich. Es war, als ob nur sein Körper da wäre und seine Sprache, seine Gedanken und seine ganze Kraft in Kambodscha bei seinem Lebenswerk zurückgeblieben wären.»
Peter Studer (71), Nachfolger von Beat Richner und Leiter der Spitäler: «Vom ersten Tag an habe ich an Beats Seite gearbeitet, als er vor 25 Jahren das erste Krankenhaus in Kambodscha eröffnete. Seit seiner Krankheit kümmere ich mich um sein Lebenswerk, das auch jetzt weitergehen wird. Wenn ich nicht in Kambodscha war, habe ich Beat jede Woche besucht und erlebt, wie es ihm schlechter und schlechter ging. Verabschieden konnte ich mich auf meine Weise von ihm. Mit Beat habe ich einen guten Freund und ein grosses Vorbild verloren.»
Ignazio Cassis (56), Bundesrat: «Unzähligen Kindern hat Beat Richner in Kambodscha geholfen und den Menschen Hoffnung gegeben. Sein Tod macht uns alle traurig. Durch sein unermüdliches Engagement verhalf er auch der Schweiz und ihren Werten zu hohem Ansehen.»
Marc Walder (53), CEO Ringier: «Bei Beat Richner darf man von einem weltweit beinahe einzigartigen Lebenswerk sprechen. Zehntausende Schweizerinnen und Schweizer haben ihn über Jahrzehnte unterstützt, Kindern in Kambodscha medizinisch zu helfen. Auch dies ist einzigartig. Ein Friedensnobelpreis wäre die krönende Anerkennung dieser Jahrhundertleistung eines Schweizers gewesen.»
René Schwarzenbach (59), Anwalt und Präsident des Richner-Stiftungsrates: «Beat war ein aussergewöhnlicher Mensch, der Aussergewöhnliches geleistet hat. Wichtig ist, dass weder er noch sein Werk in Kambodscha vergessen gehen.»
Franco Knie sen. (64), Direktor Circus Knie: «Ich lernte Beat Richner als Kinderarzt meines zweiten Sohnes kennen. Er erzählte mir von seinem Projekt in Kambodscha und innerhalb von einem Monat haben wir die Spendengala im Knie auf die Beine gestellt – das war vor 25 Jahren. Mir bleibt Beat als Freund mit wunderbarem Humor in Erinnerung. Sein ganzes Leben hat er den Kindern in Kambodscha gewidmet, seine Gala bleibt bestehen.»
Pepe Lienhard (72), Bandleader: «Meine Tochter Nina war Patientin bei Beat Richner, er war ein geduldiger und liebevoller Arzt. Seine ganze Energie und Zeit hat er den Kindern in Kambodscha gewidmet, nur am Cello hat er sich eine Pause gegönnt.»
Sandra Studer (49), Moderatorin: «Wir durften dich im Rahmen der Swiss Awards 2003 als ersten ‹Schweizer des Jahres› feiern. Dein Wesen, deine Überzeugung, deine Menschenliebe, dein Verantwortungsbewusstsein und deine Konsequenz haben Berge versetzt. Gute Reise, lieber Beat!»
Micheline Calmy-Rey (73), alt Bundesrätin: «Ich habe Beat Richner im Kantha-Bopha-Spital besucht. Es ist bewundernswert, was er aufgebaut hat, um fast allen Kindern in Kambodscha kostenlose medizinische Versorgung zukommen zu lassen. Beat Richner war eine ganz besondere Persönlichkeit. Wer sonst würde einen gut bezahlten Job in Zürich an den Nagel hängen, um in Kambodscha als Arzt tätig zu sein und ein Krankenhaus aufzubauen.»
Alain Berset (46), Bundesrat: «Mit Beat Richner verliert die Schweiz eine beeindruckende Persönlichkeit. Er sollte uns allen ein Vorbild sein: Beatocello hat in Kambodscha die hohe Kindersterblichkeit nicht einfach hingenommen, sondern seine Talente als Arzt und Musiker genutzt, damit alle schwangeren Frauen und alle Kinder medizinisch versorgt werden können. Mit seinen Kantha-Bopha-Spitälern hat er etwas Einmaliges geschaffen, das über seinen Tod hinaus wirkt. Die offizielle Schweiz steht hinter den Kantha-Bopha-Spitälern und den Menschen, die sich für diese engagieren.»
ZÜRICH - Mitten in Zürich stellt die Rheinmetall Air Defence hochmoderne Luftabwehrwaffen her.
Vorbeikommen? Kein Problem. Man habe nichts zu verstecken. Die Firma Rheinmetall Air Defence ist unter Druck. Sie will ihre Produkte ins Ausland verkaufen. In Zürich-Oerlikon, fünf Minuten vom Bahnhof, werden Flugabwehrgeschütze entwickelt und hergestellt. Hightech-Waffensysteme, die Millionen kosten.
Rheinmetall Air Defence ist der grösste Schweizer Waffenexporteur. Das geht aus dem Bericht der Finanzkontrolle hervor, der letzte Woche publik wurde. BLICK liegen die ungeschwärzten Stellen des Papiers vor. Darin steht: Keine Firma hat 2016 wertmässig so viel Kriegsmaterial exportiert wie die ehemalige Oerlikon-Bührle, die heute zum deutschen Industrieriesen Rheinmetall gehört. Für 186 Millionen Franken verkaufte sie Güter ins Ausland, was rund 45 Prozent aller Waffenexporte ausmachte.
«Wir stellen reine Verteidigungswaffen her»Chef Urs Loher (52) ist die Nervosität beim Gespräch anzumerken. Die öffentliche Debatte um die Kriegsmaterialexporte nimmt ihn mit. «Die Diskussion in den Medien ist sehr einseitig», beklagt er. Und was sagt er zu den Schweizer Handgranaten, die laut SonntagsBlick bei den IS-Terroristen landeten? Dazu will sich Loher nicht äussern. Aber: «Wir stellen reine Verteidigungswaffen her. Sie zielen in den Himmel und sollen Drohnen, Mörser und Raketen abschiessen. Man kann damit keine Menschen angreifen.»
In den Werkhallen stehen Flugabwehrgeschütze der Schweizer Armee. Sie stammen aus den 60er-Jahren. Zurzeit werden sie aufgemotzt. «Es ist der erste grössere Auftrag der Schweizer Armee in den letzten zehn Jahren. Allein mit dem Heimmarkt könnten wir nie überleben.»
Rheinmetall hält an Standort Zürich fest, «bis auf weiteres»Rheinmetall Air Defence bewarb sich um den Bodluv-Auftrag der Schweizer Armee, bekam ihn aber nicht. «In der Schweiz haben wir den starken Franken und auch noch strengere Exportregeln», sagt Loher. Trotzdem halte die Mutter Rheinmetall am Standort Zürich fest. Zumindest «bis auf weiteres».
Deshalb will Loher in mehr Länder exportieren. Auch in instabile oder solche mit internen Konflikten. Im Visier hat er Thailand, Pakistan, Ägypten oder Katar. «Heute empfinde ich die Situation sinngemäss: ‹Ihr dürft euch nicht vor Bedrohungen aus der Luft schützen.› Das ist eine arrogante Haltung.»
Ein Schweizer Motorradfahrer ist an den Folgen eines selbstverschuldeten Unfalls gestorben. Der Luzerner war laut Polizeiangaben mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit von Rotzel (D) in Richtung Hochsal unterwegs.
Ein Schweizer Motorradfahrer erlitt am Sonntagabend einen tödlichen Unfall. Der aus dem Kanton Luzern stammende Mann fuhr laut Angaben der Polizei mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit von Rotzel (D) in Richtung Hochsal.
In einer Kurve soll er ins Schleudern gekommen sein und verlor als Folge die Kontrolle über sein Fahrzeug. Der Fahrer schlingerte offenbar noch dutzende Meter die Strasse entlang, wobei das Motorrad mehrere Male mit der Leitplanke kollidierte, bis der Luzerner stürzte, gegen einen Pfosten der Leitplanke krachte und zum Erliegen kam. Die Verletzungen sollen zum sofortigen Tod geführt haben.
Äpfel auf der FahrbahnNeben der deutlich überhöhten Geschwindigkeit könnten laut Polizei auch Äpfel, die auf der Strasse lagen, zum Unfall geführt haben. Diese fielen von einem neben der Strasse stehenden Baum auf die Spur. Zudem wurde die Strasse erst vor wenigen Wochen frisch asphaltiert.
Ungefähr eine Stunde später ereignete sich auf der selben Strecke etwa 2 km südlich ein weiterer Unfall. Zwei Motorradfahrer, die gemeinsam mit einer Gruppe unterwegs waren, stürzten. Während einer der Männer, der ebenfalls aus der Schweiz stammte, aufgrund seiner schweren Verletzungen mit dem Rettungshubschrauber in eine örtliche Klinik geflogen werden musste, blieb der zweite Mann unverletzt.
Die Polizei mahnt Motorradfahrer zur Vorsicht. Die meisten Unfälle seien auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen. Neben den alljährlichen Gefahren könnte im Herbst die Fahrbahn auch mit Laub und Fallobst bedeckt sein. Neugeteerte Strassen können ebenfalls gefährlich werden, da im Prozess der Aushärtung des Asphalts ein öliger Film entstehen kann und die Fahrbahn so rutschig wird. (vof)
Die Erleichterung bei Olivier Giroud ist wohl riesig. Der Stürmer trifft erstmals seit Oktober wieder in einem Pflichtspiel und führt Frankreich zum Sieg gegen Holland.
Frankreich – Holland 2:1
Brutal ist die Grätsche von De Ligt gegen Olivier Giroud in der zweiten Halbzeit. Das Ajax-Wunderkind grätscht den 1,93m-Hünen beim Stand von 1:0 (Mbappé, 14.) für Frankreich von hinten nieder. Der rechte Fuss verdreht, Barça-Star Dembélé sprintet an der Seitenlinie – macht sich warm. Giroud winkt aber ab, kurz humpelt der Chelsea-Stürmer, dann gehts weiter. Der Bursche ist hart im nehmen – das ist klar. Minuten später trifft Ryan Babel (67.) in pinker Haarpracht zum Ausgleich. 20 Minuten nach dem Horror-Foul von De Ligt ist es tatsächlich Giroud, welcher die «Equipe Tricolore» noch zum Sieg schiesst. Der Stürmer verwandelt eine Mendy-Flanke gekonnt – sein erster Pflichtspiel-Treffer seit dem 10. Oktober 2017. (jsl)
Ist die Meinungsäusserungsfreiheit wirklich bedroht, wie das die angeblichen Zensuropfer Alexander Gauland oder Steve Bannon beklagen?
AfD-Politiker Alexander Gauland soll nicht mehr in die Talk-Sendung «Hart aber fair» eingeladen werden, weil er die Verbrechen der Nazi-Zeit als «Vogelschiss» der Geschichte bezeichnet hat. Letztes Jahr wurde AfD-Vordenker Marc Jongen, der den Kulturbetrieb «entsiffen» will, zu einem Podium im Zürcher Theaterhaus Gessnerallee ein- und nach Protesten wieder ausgeladen. Letzte Woche widerfuhr dasselbe Steve Bannon, dem ehemaligen Chefstrategen von Donald Trump: Bannon, der Anhängern des französischen Front National geraten hatte, die Bezeichnung Rassist als «Ehrenmedaille» zu tragen, wurde zu einem Podium des liberalen Wochenmagazins «New Yorker» ein- und nach Protesten wieder ausgeladen.
Einladung gut, Ausladung gutFür die Ausgeladenen sind solche Manöver Geschenke des Himmels: Die Einladung adelt sie als ernst zu nehmende Gesprächspartner, die Ausladung ermöglicht ihnen, sich als Zensuropfer zu inszenieren und das Schwinden der Meinungsfreiheit zu beklagen. Was so scheinheilig wie unberechtigt ist: Gauland, Jongen, Bannon & Co. können sich nicht nur in den sozialen Medien und auf eigenen Podien weit herum Gehör verschaffen, sie instrumentalisieren auch die von ihnen kritisierten «Mainstream-Medien» schamlos. Sie sind mit ihren Themen präsent, selbst wenn sie physisch mal nicht anwesend sein sollten.
Um die Meinungsäusserungsfreiheit müssen wir uns also keine Sorgen machen. Niemand wird hierzulande niedergebrüllt, am wenigsten die, die das lauthals behaupten.
Warum mit Rassisten reden?Aber Journalisten, Podiumsveranstalter, Talkmaster sollten sich genau überlegen, ob sie Menschenverächtern, Holocaust-Bagatellisierern, Rassisten ein Mikrofon unter die Nase halten. Werden dadurch nicht extreme und sehr fragwürdige Positionen «normalisiert»? Welche Wirklichkeit wird als relevante geschaffen? Tut man es um der Aufmerksamkeitsquote wegen? Oder aus Eitelkeit? Um zu zeigen, was man draufhat? (Der Chefredaktor des «New Yorker», David Remnick, wollte seinen Widersacher Bannon in eine «kämpferische Diskussion» verwickeln.)
Glaube an die AufklärungDie Hoffnung auf eine echte Auseinandersetzung mag jeden Versuch rechtfertigen. Der Glaube an die Kraft des stärkeren Arguments. An die Aufklärung also. Bediene dich deines eigenen Verstandes, habe Mut, alles wird gut.
Ursula von Arx glaubt und appelliert bis heute an die Vernunft, nicht zuletzt an die ihrer Kinder. Obwohl sie die Wirksamkeit populistischer Methoden zugeben muss: Ein bisschen Zucker, ein bisschen Peitsche, das hat durchaus seine Reize. Von Arx schreibt jeden zweiten Montag im BLICK.
Köthen – Nach einem Streit zwischen zwei Männergruppen in Köthen in Sachsen-Anhalt ist ein 22 Jahre alter Deutscher gestorben. Zwei Afghanen im Alter von 18 und 20 Jahren wurden festgenommen, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Sonntag mitteilten.
Die beiden Verdächtigen sitzen unterdessen in Untersuchungshaft. Ein Richter erliess am Sonntagabend Haftbefehl wegen des Verdachts der Körperverletzung mit Todesfolge, wie die Polizei mitteilte.
Am Abend beteiligten sich rund 2500 Menschen an einem so genannten Trauermarsch, zu dem rechte Gruppierungen in sozialen Netzwerken aufgerufen hatten. Angesichts der Erfahrungen von Chemnitz hatte sich die Polizei auf Proteste eingestellt und Verstärkung unter anderem aus Niedersachsen und Berlin erhalten.
Der 22-jährige Deutsche starb nach Angaben der Polizei an akutem Herzversagen. Dieses stehe nicht «im direkten kausalen Zusammenhang mit den erlittenen Verletzungen», teilte die Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost am Sonntagabend mit Blick auf das vorläufige Obduktionsergebnis mit.
Zu den Hintergründen des Geschehens in der Stadt, die gut 26'000 Einwohner hat, und zu den Abläufen während des Streits am späten Samstagabend nannten die Ermittler keine Details und verwiesen auf die andauernden Befragungen.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur DPA war es auf einem Spielplatz zu einem Streit zwischen mehreren Männern gekommen. Drei aus Afghanistan stammende Männer sollen zunächst mit einer Frau dort darüber gestritten haben, von wem sie schwanger sei. Dann sollen der 22-jährige Deutsche und ein Begleiter hinzugekommen sein. Am Ende war der 22-Jährige tot.
Nach unbestätigten Informationen der «Mitteldeutschen Zeitung» soll einer der beiden Verdächtigen eine Aufenthaltserlaubnis haben, der zweite hingegen sollte eigentlich bereits abgeschoben werden. Das wurde der Zeitung zufolge bisher verhindert, weil gegen ihn die Staatsanwaltschaft wegen gefährlicher Körperverletzung ermittele.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff warnte vor einer Instrumentalisierung des Falles. «Bei aller Emotionalität ist jeder Versuch zurückzuweisen, aus Köthen, wie es im Internet heisst, ein zweites Chemnitz machen zu wollen», sagte er am Sonntag.
Die Teilnehmer eines so genannten Trauermarsches, zu dem rechte Gruppierungen aufgerufen hatten, zogen schweigend und ohne Transparente oder Spruchbänder durch die Strasse in Richtung des Spielplatzes. Dort legten Teilnehmer Blumen nieder und zündeten Feuerzeuge an. Zuvor hatten rund 50 Menschen gegen rechte Hetze demonstriert.
In Chemnitz war vor zwei Wochen ein 35-jähriger Deutscher getötet worden. Zwei junge Männer sitzen inzwischen in Untersuchungshaft. Sie stammen nach eigenen Angaben aus Syrien und dem Irak. Ein weiterer Verdächtiger wird gesucht.
Ich (47) habe online einen tollen Mann (56) kennengelernt. Wir haben uns spontan für ein Wochenende getroffen und es sehr genossen. Weil die Chemie zwischen uns so gut gepasst hat, haben wir sehr offen darüber gesprochen, was wir von einer Beziehung erwarten. Eigentlich zeigt sich, dass wir sehr verschiedene Erwartungen an unseren Alltag haben und dass eine Partnerschaft wegen unserer Verpflichtungen auch nicht ganz einfach wäre. Sollen wir es trotzdem versuchen? Meine Freundin sagt, das führe nur zu Herzschmerz. Ich hoffe halt ehrlich gesagt, dass er sich in mich verliebt. Bettina
Liebe Bettina
Es lohnt sich definitiv, dass du deine Vorstellungen von einem Happy End zwischen dir und diesem Mann nochmals kritisch durchleuchtest. Du sagst, dass du hoffst, dass er sich in dich verliebt. Das ist an sich mal eine schöne Vorstellung, aber falls das für dich beinhaltet, dass er dann aus Zuneigung seine Pläne über den Haufen werfen und sich an deinen Lebensentwurf anpassen wird, dann spielst du ein gefährliches Spiel.
So schön es ist, dass Liebe uns Menschen zu ungeahnten Abenteuern und beeindruckendem Grossmut inspirieren kann, so hat sie eben auch das Potenzial, uns von uns selbst zu entfernen. Und eine Beziehung auf der Hoffnung aufzubauen, dass sich der andere irgendwann ändert, ist nie klug.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann habt ihr bisher einfach mal ein tolles Wochenende verbracht und dann über Zukunftspläne geredet. An diesem Punkt der Geschichte über das Schicksal eurer Beziehung entscheiden zu wollen, ist abenteuerlich. Dafür fehlt euch schlicht die Basis.
Dass du Herzschmerz durch einen Prinzipienentscheid vermeiden willst, ist nachvollziehbar und eine Option, die dir offen steht. Aber sei dir bewusst, dass es in Liebesdingen nie ganz ohne Risiko geht.
Haben Sie Fragen zu den Themen Sex, Liebe und Beziehung?
Caroline Fux weiss Rat und gibt Tipps zu Unsicherheiten und Sorgen im Bereich von Lust und Liebe. Schreiben Sie Ihr Problem per E-Mail an caroline@blick.ch oder per Post: Caroline Fux, Ringier AG, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich.
Denis Kläfiger zeigt sich auf Instagram halbnackt in Unterhose. Der Präsident der BDP Kanton Luzern präsentiert auf Social Media private Aufnahmen, genau wie viele andere Schweizer Politiker. Die politische Agenda findet da kaum Platz.
Biedere Anzüge und eine konservative Frisur sind nichts für Denis Kläfiger. Der Präsident der BDP Kanton Luzern postet am Freitag auf Instagram ein Spiegel-Selfie in gestreifter Unterhose.
Glaubt man der Bild-Überschrift, wollte er damit nur sein neues Tattoo an den Rippen präsentieren. Doch es ist nicht sein erstes Oben-ohne-Foto in den sozialen Netzwerken.
Kläfiger zeigt seine Muskeln nicht nur im Gym, sondern auch auf Wahlplakaten der BDP-Kampagne für LGBTQ. Politische Posts bleiben dennoch in der Unterzahl.
Ähnlich sieht es auf anderen Profilen von Schweizer Politikern aus. Zwar zeigen sich Rickli, Berset und Co. nicht ganz so freizügig wie Kläfiger, gewähren aber viel Einblicke in ihren privaten Alltag. Wie der «Tages-Anzeiger» schreibt, nutzen die wenigsten von ihnen die Plattform gezielt für ihre politische Agenda.
Berset hat die meisten FollowerBundespräsident Alain Berset ist unter seinen Polit-Kollegen mit «nur» 6546 Followern die Nummer 1 auf Instagram. Wie die Auswertung von «Likeometer» zeigt, hat Berset nicht nur in Sachen Follower, sondern auch bei Interaktionen die Nase vorn.
Andere Schweizer Politiker wie Natalie Rickli oder Tamara Funiciello haben weit weniger Fans als Berset. Die SVP-Nationalrätin hat 3208 und die Juso-Chefin 1745 Follower.
Zum Vergleich: Der Schweizer Influencerin Kristina Bazan folgen über zwei Millionen Menschen. Roger Federer hat sogar 5,3 Millionen Fans.
Schweizer Politiker in der Bar und beim TauchenIm Gegensatz zu Models, Sportlern oder internationalen Polit-Kollegen ist der Auftritt von Schweizer Politikern in den sozialen Medien weit weniger strukturiert und professionell.
Während sich Donald Trump nicht nur auf Twitter die Finger wund tippt, sondern seine politischen Ansichten auch auf Instagram fleissig verbreitet, postet Berset ein Bild von einer Schnapsbar in Deutschland. Natalie Rickli teilt einen Schnappschuss von sich in der Tauchausrüstung und Funiciello zeigt sich beim Brunch mit Freundinnen. Kaum jemand wendet sich an die Follower via Video oder Memes, um die Menschen gezielt für Abstimmungen oder Wahlen zu mobilisieren.
Stattdessen sieht man teils unscharfe oder mit Filtern bearbeitete Fotos von Ferienausflügen, dem letzten Znacht oder Spiegel-Selfies. (man)
Er hat sein Leben den Ärmsten und Schwächsten gewidmet, eine ganze Generation von Kambodschanern verdankt dem «Swiss Doctor» ihr Leben. Kinderarzt Beat Richner ist am Sonntag mit 71 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben. Sein Werk lebt weiter.
Beat Richner hätte den Nobelpreis verdient, entweder für Frieden oder für Medizin. Denn er war ein Friedensstifter und ein Medizinpionier. Sein Lebenswerk kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Er war wohl der wichtigste humanitäre Botschafter der Schweiz seit Henry Dunant. Er hat etwas auf die Beine gestellt, das anfangs von vielen kritisiert wurde, heute aber weltweit als Modell von nachhaltiger Hilfe im Gesundheitswesen gilt. Er sprach nicht gerne von Hilfe, er wollte Gerechtigkeit herstellen, Frieden. «Nach einem furchtbaren Krieg ist Heilung für kranke Kinder die nachhaltigste Friedensarbeit, die es überhaupt gibt», sagte er immer.
Er hat mit seinen Kinderspitälern Millionen von Kindern operiert, gepflegt, geimpft, Hunderttausende vor dem sicheren Tod gerettet. Eine ganze Generation von Kambodschanern verdankt ihr Leben dem «Swiss Doctor», diesem Kinderarzt, den viele Entwicklungshelfer und selbst die Weltgesundheitsorganisation am Anfang sehr kritisch verfolgt haben, weil er alles anders gemacht hat. Und recht bekommen hat.
Moderne Medizin für alle, nicht nur die ReichenAls er 1991 beschloss, seine Kinderarztpraxis in Zürich aufzugeben, wo die ganze Schickeria des Züribergs mit ihren Kindern ein- und ausgegangen ist, hatte er eine klare Idee von dieser «andern» Art zu helfen. Der alte Grundsatz vieler europäischer Entwicklungshelfer, man müsse in armen Ländern für arme Menschen eine arme Medizin, also sogenannte Barfussmedizin ausüben, mit Krankenstationen, die nur minimal, meist mit Occasionswerkzeug, ausgerüstet sind, hat er strikte abgelehnt. Korrekte Medizin für alle, das war sein Anspruch.
«Rolls-Royce-Medizin», riefen die Hilfswerke aus, wenn er einen Computertomografen anschaffte, weil die Tuberkulose beim Kind nur mit einem solchen Gerät korrekt diagnostiziert werden kann. Doch: Selbst die WHO wusste nicht, wie viele Kinder nur wegen Unterernährung behandelt werden, obschon sie Tuberkulose haben. Weil die Diagnose fehlte.
Anständige Löhne für kambodschanische ÄrzteDann bekämpfte Richner konsequent die Korruption. In den meisten armen Ländern geht das Geld von Hilfsorganisationen zuerst an die Regierung, dort versickert es zum Teil. Das kambodschanische Gesundheitsministerium verlangte zunächst auch, das Spendengeld zu verwalten und die Ärzte und das Pflegepersonal selbst anzustellen. Richner sagte Njet, das Spendengeld wird von einer Treuhandfirma in Zürich verwaltet, die Leute werden von Richner persönlich angestellt und entlöhnt, und zwar zu Ansätzen, die verhindern, dass jeder Arzt noch einen Nebenjob ausüben muss, um seine Familie zu ernähren. Für diese Art, das Spital zu führen, musste er jahrelang kämpfen, bis die Regierung nachgab.
Beat Richner sorgte auch dafür, dass die hohe Qualität der Medizin in seinen Spitälern gesichert wird, durch eine Partnerschaft mit Kapazitäten der Schweizer Medizin: Das Universitäts-Kinderspital Zürich sandte regelmässig seine Professoren nach Kambodscha, zum Aufbau einer Chirurgie, einer Maternité, einer Neurologie etc. Die Spitäler Kantha Bopha haben heute Universitätsrang, und die Prüfungen der künftigen Mediziner werden von Professoren aus Zürich abgenommen. Auch hier nach dem Grundsatz: Jedes Kind hat ein Recht auf korrekte Medizin, nach dem neuesten Stand der Wissenschaft.
Konzerte im Zürcher Grossmünster, Circus Knie und Kloster EinsiedelnNeue Wege ging Dr. Richner auch beim Geldsammeln: Jeden Samstag gab er im Spital Jayavarman in Siem Reap, in der Nähe der Ruinen von Angkor Wat, ein Konzert, spielte auf seinem Cello Bach, sang eigene Lieder und informierte die Touristen über sein Werk. Mehrmals pro Jahr kam er mit seinem Cello in die Schweiz «auf Betteltour», wie er sagte, und gab Konzerte mit Vortrag vor einem grossen Publikum, im Zürcher Grossmünster, bei der jährlichen Gala im Circus Knie und im Kloster Einsiedeln.
Er bestand auch darauf, die vielen Spender regelmässig mit Inseraten über den Stand der Dinge zu informieren, die er selbst schrieb. Er brauchte keine Werbeagentur. Und noch eins hat er anders gemacht: Er hat dafür gesorgt, dass sein Lebenswerk über seinen Tod hinaus reibungslos weitergeht, indem er eine kambodschanische Mannschaft aufgebaut hat, die die Spitäler nach seinen Kriterien weiterführt. Unter der Leitung seines langjährigen Stellvertreters Peter Studer. Zum Glück hat er selbst noch erleben dürfen, wie Experten aus der ganzen Welt seine «andere» Art zu helfen als vorbildliches Projekt mit dem besten je gesehenen Kosten-Wirkungs-Verhältnis beurteilt haben.
Peter Rothenbühler, Mitglied des Stiftungsrates Kantha Bopha, Ex-Chefredaktor «Schweizer Illustrierte»
Moskau – In Russland sind bei landesweiten Protesten anlässlich der Regionalwahlen laut Beobachtern mehr als 800 Menschen festgenommen worden. Allein in St. Petersburg seien mehr als 350 in Gewahrsam genommen worden, teilte das Bürgerrechtsportal OVD-Info am Sonntagabend mit.
In Jekaterinburg am Ural wurden ebenfalls knapp 130 Demonstranten festgesetzt. Dabei handle es sich jedoch nur um die bereits gemeldeten Festnahmen, schrieben Beobachter. Die Zahlen könnten durchaus noch steigen.
Kreml-Kritiker Alexej Nawalny hatte im Internet dazu aufgerufen, am landesweiten Wahltag gegen die umstrittene Rentenreform der Regierung zu demonstrieren. Nawalny sitzt zur Zeit wegen einer anderen Protestaktion in Arrest. In mehr als 30 Städten sei es zu Festnahmen gekommen, hiess es.
In vielen Regionen des Riesenlandes sollten am Sonntag die Gouverneure und lokalen Parlamente gewählt werden. Interessant ist die Abstimmung vor allem in der Hauptstadt Moskau: Rund 7,2 Millionen Moskauer konnten bis 22 Uhr Ortszeit (21 Uhr MESZ) über den wichtigsten Posten in der Metropole entscheiden.
Die Wiederwahl des seit 2010 amtierenden kremltreuen Bürgermeisters Sergej Sobjanin gilt aber als sicher; seine vier Konkurrenten haben keine realistischen Aussichten auf Erfolg.
Präsident Wladimir Putin lobte die Arbeit seines Statthalters Sobjanin. «Ich gehe davon aus, dass der jetzige Führungsstil auch in Zukunft erhalten bleibt», sagte der Kreml-Chef bei seiner Stimmabgabe in Moskau.
Meinungsforscher gehen landesweit von einer geringen Wahlbeteiligung aus. Bis zum Nachmittag lag die Beteiligung in der Hauptstadt bei lediglich 17,8 Prozent.
Viele Bürger wollen aus Protest gegen die Rentenreform zu Hause bleiben, wie Experten sagen. Erste Wahlprognosen werden am späten Abend erwartet.
Im Tessin sind zwei Männer auf einer Klettertour 200 Meter in die Tiefe gestürzt. Rega-Retter konnten nur noch ihren Tod feststellen.
Im Valle Bedretto im Tessin sind zwei Bergsteiger in den Tod gestürzt. Die beiden angeseilten Männer fielen beim Aufstieg auf der Route «Herbstwind» am Sonntagnachmittag 200 Meter in die Tiefe.
Die aufgebotenen Retter von der Rega konnten nur noch den Tod der zwei Männer feststellen, wie die Kantonspolizei Tessin mitteilt. Die Leichen wurden nach Airolo gebracht. Die Polizei klärt derzeit die Identität der Verunglückten und den Unfallhergang ab. (SDA)
Novak Djokovic gegen Juan Martin del Potro. Wer krönt sich zum König von New York? Verfolgen Sie den US-Open-Final live ab 22 Uhr im Stream auf BLICK.
2009 feiert ein 20-jähriger Juan Martin del Potro seinen grössten Erfolg der Karriere: Der Argentinier gewinnt damals den Final der US Open gegen Roger Federer in fünf Sätzen und holt sich seinen ersten Grand-Slam-Titel.
Der Triumph in Flushing Meadows ist bisher das grösste Highlight einer Karriere, die immer wieder von Verletzungen und Rückschlägen geprägt ist.
Doch seit einiger Zeit ist der «Turm von Tandil», wie del Potro auch genannt wird, wieder voll da. Und stellt das auch in New York unter Beweis, wo er am Sonntagabend, neun Jahre nach seinem grössten Sieg, wieder im Final der US Open steht.
Und die Hürde heute ist nicht minder schwer als 2009. Dieses Jahr wartet nämlich der ebenfalls wiedererstarkte Novak Djokovic auf den 29-Jährigen.
Die Favoritenrolle liegt klar beim Serben. Aber: Bereits 2009 stürzte del Potro den Favoriten vom Thron. Ob ihm dies auch heute gelingen wird? (ome)
Verfolgen Sie den Final der US Open live im Stream auf BLICK ab 22 Uhr.
Bei den Erneuerungswahlen im Schwedische Parlament kam es zum Rechtsrutsch. Die rechtspopulistischen Schwedendemokraten (SD) haben soviel zugelegt, dass sie knapp hinter den Sozialdemokraten liegen. Der grosse Sieger heisst Åkesson.
Um 20 Uhr haben die Wahllokale in Schweden geschlossen. Bereits liegen die ersten Prognosen vor, wie sich das Parteienverhältnis in Schwedens Reichstag – also der Legislative – in den nächsten vier Jahren zusammensetzen wird.
Als grosse Sieger gehen die Rechtspopulisten hervor. Die Schwedendemokraten (SD), die in den 80er-Jahren noch in der braunen Nazi-Ecke festsassen, wurde von deren Anführer Jimmie Åkesson (39) und seiner Partnerin Louise Erixon (29) salonfähig gemacht. Hielten die Schwedendemokraten die letzten vier Jahren noch 12,9 Prozent im Reichstag, so sieht es nun aus, als würden sie heute 19,2 Prozent erreichen und damit zweitstärkste Kraft im Parlament werden.
Immer noch die stärkste Partei bleiben die Sozialdemokraten, die auch den Ministerpräsidenten Stefan Löfven stellen. Sie dürften laut Prognosen heute 26,2 Prozent der Wähler dazu gebracht haben, sie zu wählen. Das ist allerdings ein grosser Verlust, denn in der letzten Legislatur hielten die Sozialdemokraten noch 31 Prozent beziehungsweise 113 von 349 Sitzen.
Koalitionen-Bildung wird zur GretchenfrageFast 7,5 Millionen Schweden konnten ihre Stimme abgeben. Traditionell ist die Wahlbeteiligung hoch, 2014 lag sie bei mehr als 85 Prozent.
Die definitiven Ergebnisse werden erst um Mitternacht vorliegen. Bis die Regierung gebildet ist, dürfte es allerdings noch Wochen dauern. Die grosse Gretchenfrage wird sein, welche Parteien zusammen eine Koalition eingehen.
Beobachter rechnen mit einer rot-grünen Minderheitsregierung unter Löfven. Er muss sich eventuell auch um eine Zusammenarbeit mit der Zentrumspartei und den Liberalen bemühen. Auch die SD könnte zusammen mit den Moderaten und Christdemokraten einen konservativen Block versuchen zu bilden. Die beiden Blöcke werden kräftemässig dicht beieinander liegen: Der rote Block hält zusammen 41 Prozent, die Allianz 40,1 Prozent.
Die Neonazi-Vergangenheit der SchwedendemokratenDie Schwedendemokraten sind vergleichbar mit der deutschen AFD, zum direkten Vorbild nehmen sie sich zudem auch die österreichische FPÖ. Auch die Schwedendemokraten haben mit Jimmie Åkesson (39) einen charismatischen Anführer, der alles daran setzte, die Partei aus der früheren tiefbraunen Nazi-Ecke herauszuführen und die radikalen Ansichten salonfähig zu machen.
Die SD versuchen auf Distanz zur Neonaziorganisation «Nordische Widerstandsbewegung» (NMR) zu gehen, der sie entstammten. Aber schon mehrmals wurde aufgedeckt, dass SD-Mitglieder die NMR unterstützen oder auf deren Webseiten schreiben – ein NMR-Mitglied sitzt sogar für die SD in einem Kommunalparlament.
Die Schwedendemokraten setzten voll auf die Wähler, die enttäuscht waren von den Sozialdemokraten. Auch wurden die Wähler aus ländlichen Gebieten angesprochen, in denen es immer weniger Arbeitsplätze gibt und Schulen, Polizeistationen oder Geburtskliniken geschlossen werden. Doch auch die Angst vor den 300'000 Flüchtlingen, die der 10,5-Millionen-Staat aufgenommen hat, wurde geschürt. Zudem warnte die Partei vor der steigenden Kriminalität in den Grossstädten, die unter anderem auf Gang-Kriege zurückzuführen ist. Damit traf die Partei nun offenbar den Nerv der Wähler. Die Schwedendemokraten lehnen auch die Ehe für alle ab und unterstützten vor allem das traditionelle Familienmodell.
Ein heisser Eishockey-Sommer geht zu Ende. Leonardo Genoni, Elvis Merzlikins und Tobias Stephan haben den Torhütermarkt so richtig durchgeschüttelt.
Die Nachricht schlug wie ein Blitz ein, als Leonardo Genoni (31) mitten im traumhaften Sommer seinen Wechsel zu Zug bekannt gab. Der Transfer wird zwar erst nach dieser Saison vollzogen, wirft aber bereits einen langen Schatten voraus.
Ein SCB ohne Top-Keeper? Unvorstellbar. Kein Klub war so konstant so gut auf dieser Schlüsselposition besetzt wie die Berner mit René Kiener, Jürg Jäggi, Renato Tosio, Marco Bührer und Leonardo Genoni.
Der SCB muss wieder einen erstklassigen Goalie finden und dafür wohl eine Ausländerlizenz opfern. Denn der Schweizer Markt ist trocken. Zumal Luganos Elvis Merzlikins (24) den Sprung nach Nordamerika (Columbus) schaffen will, wenn sein Vertrag im Frühling ausläuft. Somit fehlt auch den Tessinern bald eine Nummer 1.
Erfahrene Keeper wie der doppelte WM-Silberheld Reto Berra (31, Fribourg), Jonas Hiller (36, Biel) oder Lukas Flüeler (29, ZSC) sind gebunden. Ebenfalls nicht mehr zu haben ist Zugs jetziger Schlussmann Tobias Stephan. Der 34-Jährige hat seine Zukunft zügig geregelt, wird 2019 nach Lausanne wechseln. Paradox: Bei den Waadtländern stehen dann neben Stephan auch Sandro Zurkirchen (28) und Luca Boltshauser (25, neu von Kloten) unter Vertrag.
Nyffeler ein Thema für Nati-Trainer FischerTrocken ist der Markt auch, weil man zuletzt vergeblich auf eigene Top-Talente wartete. Jene jungen Keeper, die sich bei uns am besten entwickelten. Wie Merzlikins und Ivars Punnenovs (24, Tigers), doch sie sind Letten mit Schweizer Lizenz.
So ist man bei der Nati froh, dass Davos bereits in der dritten Saison in Folge auf das junge Tandem Gilles Senn (22)/Joren van Pottelberghe (21) setzt. Ob und wann das gedraftete Duo sich in Nordamerika versuchen wird, ist noch offen. Um Erfahrungen sammeln zu können, war Senn beim WM-Silber-Coup von Kopenhagen als Nummer 3 dabei. Nati-Coach Patrick Fischer wird jungen Torhütern Gelegenheit geben, sich in Testspielen weiterzuentwickeln, um das drohende Goalie-Loch stopfen zu können, wenn die Zeit von Genoni & Co. dereinst abläuft.
Ein Thema für Fischer dürfte auch Melvin Nyffeler (23) werden. Der ehemalige Junioren-Nati-Goalie hat seine Karriere neu lanciert, hexte Rapperswil-Jona zu Cupsieg und Aufstieg. Sein Kontrakt läuft noch eine Saison. Doch die Lakers hoffen, den Vertrag bald verlängern zu können, bevor sein Marktwert weiter wächst und das Interesse von Grossklubs konkreter wird.
Nati-Chef Raeto Raffainer ist immerhin zuversichtlich, dass die Goalie-Flaute bald wieder abebben dürfte. Nicht zuletzt dank verstärkten Anstrengungen und mehr Goalie-Trainern. Bei den 2000er-Jahrgängen wachsen langsam wieder Talente heran. So wurde der Emmentaler Akira Schmid (18), der derzeit im Camp der New Jersey Devils weilt und nächste Saison in der kanadischen Juniorenliga WHL bei Lethbridge im Tor steht, im Sommer gedraftet.
BASEL - BS - Die Autoschau Grand Basel hat bei ihrer Premiere mehr als 12'000 Besucherinnen und Besucher angelockt. Zu sehen gab es über 100 aussergewöhnliche Fahrzeuge, darunter den 2020 Tesla Roadster oder das einstige Auto von Pablo Picasso.
Die Organisatoren der MCH Group, die auch für die Art Basel verantwortlich zeichnet, zeigten sich am Sonntag in einer Mitteilung zum Abschluss der Grand Basel zufrieden. So habe die Schau nicht nur exklusive und seltene Fahrzeuge präsentiert, sondern auch kulturelle Höhepunkte.
«Wir haben 'Excellence in Motion' wahrhaft zelebriert und wurden von einem breiten Publikum aus Sammlern und Enthusiasten mit einem Interesse an automobiler Ästhetik, technischer Raffinesse, Kunst und Kultur begleitet», sagte der Chef der Grand Basel Mark Backé laut Mitteilung.
Die Lancierung des neuen Formats fällt in eine Zeit, in der die MCH Group wegen der Probleme mit ihrem wichtigsten Standbein, der Uhren- und Schmuckmesse Baselworld, in Schieflage geraten ist. Die Grand Basel ist nach Auskunft von MCH jedoch keine direkte Reaktion auf die aktuellen Schwierigkeiten mit der Uhren- und Schmuckmesse. Vielmehr hätten die Arbeiten an der neuen Messe schon begonnen, als es der Baselworld noch gut ging.
Traurig weint Naomi Osaka nach dem US-Open-Sieg. Schade. Denn wenn die Japanerin lacht, geht die Sonne auf.
«Ich hielt die wohl schlechteste Siegesrede, die es je gab», sagte Naomi Osaka letzten Frühling lachend. Das war nach ihrem Sieg in Indian Wells, dem fünftgrössten Tennis-Anlass der Welt, wo die 20-Jährige ihren ersten Titel auf der Tour gewann.
Die 1,80m-grosse, kräftig gebaute Japanerin ist offenbar gemacht für die wichtigsten Momente. Beim zweiten Turniersieg steigt sie gleich in der obersten Liga ein, gewinnt die US Open mit einem denkwürdigen Finalsieg über die 23-fache Grand-Slam-Siegerin Serena Williams.
Und wieder verläuft Osakas Siegesrede nicht wunschgemäss. Diesmal fliessen dabei allerdings Tränen über ihre Wangen. Unter Buhrufen flüstert sie den aufgebrachten US-Fans eine Entschuldigung ins Mikrofon – dafür, dass sie ihnen das grosse Serena-Fest vermiest habe. Dabei hatte Williams selbst für den Eklat gesorgt.
Es bricht einem fast das Herz. Im grössten Moment der noch jungen Karriere hätte diese fröhliche, humorvolle junge Frau ihr ansteckendes Lachen um die Welt schicken sollen. Bis hin ins Land der aufgehenden Sonne, dem sie den ersten Major-Titel der Geschichte verschafft hat.
«Danke, dass Du ganz Japan Deine Energie und Inspiration geschenkt hast», schreibt Premierminister Shinzo Abe auf Twitter. Endlich hat das von Naturkatastrophen gebeutelte Land dank Osaka wieder etwas Grund zur Freude. Am kommenden WTA-Turnier in Tokio wird das neue Aushängeschild der Olympischen Spiele 2020 in Tokio der frenetisch gefeierte Star sein.
Fortan spielt es keine Rolle mehr, dass Osaka – obwohl sie den Namen der drittgrössten Stadt Japans trägt – bislang nur als «Hafu», ein abschätziges Wort für Halbjapanerin, wahrgenommen wurde. Dass ihre Mutter Tamaki einen dunkelhäutigen Haitianer heiratete, von ihrer Familie lange Zeit verstossen wurde, nachdem sie in die USA auswanderte.
Naomi war damals zwei Jahre alt, wuchs in Boca Raton, Florida, auf, kennt ihre alte Heimat nur von Ferienreisen und spricht deren Sprache nicht perfekt. Inspiriert durch die Williams-Schwestern hatte sich Vater Leonard Francois eine tolle Tennis-Karriere für beide Töchter vorgestellt. Naomi ist ab Montag die Nummer 7 der Welt – ihre zwei Jahre ältere Schwester Mari, der sie stets nacheiferte, hat es bislang nur auf Rang 367 geschafft.
Vieles erinnert an Serena, aber...Mit ihrem Wuschelkopf sowie mit ihrem kräftigen, konsequenten Spielstil erinnert Osaka tatsächlich an ihr grosses Idol Serena. Charakterlich aber ist sie schüchterner. «Unverstellt, unschuldig», nennt es ihr Münchner Coach Sascha Bajin, der lange Zeit Teil des Williams-Team war. Ihren Coup in New York wollte Naomi auch nicht gross feiern. Lieber wolle sie schlafen und ein paar Videogames spielen – übrigens eine Leidenschaft, die sie mit ihrem japanischen Kollegen Kei Nishikori teilt. Sie sei nicht so sozial veranlagt, Alkohol habe sie auch noch nie getrunken. «Ich bin doch erst 20!»
Stimmt, Osaka ist erst 20. Ihr gehört die Tennis-Zukunft!