Der Aspirin-Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) kann Herzinfarkte verhindern. Dazu werden geringe Dosierungen verwendet. Doch eine neue Analyse zeigt, dass der Schutzeffekt stark gewichtsabhängig ist.
Für Menschen über 70 Kilogramm Körpergewicht könnte die übliche Herzinfarkt-Prophylaxe mit 100 Milligramm ASS täglich zu wenig sein, heisst es in der britischen Medizinfachzeitschrift «The Lancet«. Aspirin hemmt die Zusammenballung von Blutplättchen, Thrombozyten genannt. Der Infarkt- und Schlaganfall-reduzierende Effekt ist seit 1988 wissenschaftlich belegt.
Die Wirkung hängt von der Menge ab
Während in der Schmerz- und antientzündlichen Therapie (Rheuma) zumeist Einmal-Dosierungen von 500 oder 1000 Milligramm verwendet werden, reicht für die Gerinsel-Hemmung eine wesentlich geringere tägliche Menge aus, hierzulande meist 50 oder 100 Milligramm. Dadurch verringert sich auch die Gefahr von Nebenwirkungen, wie Blutungen in Magen oder Darm, und von Nierenschäden.
Schutz nimmt ab bei mehr GewichtDoch Peter Rothwell von der Universität Oxford und seine Co-Autoren rütteln an der üblichen Dosierungsweise. Ihre Analyse der individuellen Daten von 117'279 Teilnehmern an klinischen Studien zur Primärprävention von akuten Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit ASS zeigt, dass die Dosis für einige Patienten zu gering sein könnte. Mit zunehmendem Körpergewicht nahm die schützende Wirkung ab.
»Niedrig dosiertes Aspirin (75 bis 100 Milligramm) war in der Verhütung von akuten Herz-Kreislauf-Ereignissen nur bei Menschen mit einem Gewicht unter 70 Kilogramm wirksam und hatte keinen Effekt bei 80 Prozent der Männer und 50 Prozent der Frauen mit einem Körpergewicht von mehr als 70 Kilogramm.» So heisst es im Fachartikel in «Lancet".
Für schwerere Personen waren jedoch höhere Dosierungen von 300 bis 325 Milligramm oder 500 Milligramm und mehr pro Tag wirksam. Ein Vorgehen nach dem Prinzip «Eine Dosis passt für Alle» sei deshalb nicht anzuraten, betonten die Experten. Die Frage bleibt jedoch, ob die Menschen, die wegen eines höheren Körpergewicht täglich eine grössere Dosis einnehmen, nicht auch vermehrt mit Nebenwirkungen belastet sind.
Frankfurt/Main – Wegen einer herannahenden Gewitterfront hat der Frankfurter Flughafen am Donnerstagnachmittag vorübergehend den Flugbetrieb eingestellt. Damit fänden keine Starts und Landungen statt, sagte ein Sprecher des Betreibers Fraport.
Die Flugzeuge blieben in der Luft, bis das Gewitter vorbeigezogen sei. Dies sei das normale Vorgehen bei solchen Wetterlagen. Auch die Bodenabfertigung sei vorübergehend eingestellt worden wegen Blitzschlaggefahr auf dem Vorfeld. Es könne in der Folge zu Ausfällen von Flügen kommen, sagte der Sprecher.
Die Lufthansa reservierte schon einmal 3000 Hotelzimmer, falls Passagiere stranden sollten. Die Fluggesellschaft stellte sich eigenen Angaben zufolge darauf ein, dass rund 6000 Passagiere und rund 40 Flüge von den Auswirkungen der Gewitterfront betroffen sein könnten.
Nach Angaben der Frankfurter Feuerwehr stürzten wegen Sturmböen im Stadtwald Bäume um. Die Stadt warnte, dass die Gefahr von Astbrüchen in Parks und Grünanlagen wegen der Windböen erhöht sei. Der Deutsche Wetterdienst hatte vor Starkregen, Wind und Hagel gewarnt. (SDA)
Der trockene und warme Frühling liess die Wespenpopulation in der Schweiz explodieren. Die Zahl der Einsätze, um Nester zu entfernen, ist so gross wie nie.
Kaum stellt man irgendwo im Freien etwas zu essen auf, tauchen sie auch schon auf: Wespen sind die nervigen Begleiter jedes Grillfests und jeder Mittagspause im Freien. Und in diesem Sommer scheinen die Plagegeister besonders zahlreich aufzutreten.
Der Eindruck täuscht nicht, wie Marcus Schmidt von der Abteilung Schädlingsprävention und -beratung der Stadt Zürich bestätigt: «Stand heute haben wir in diesem Jahr mehr als doppelt so viele Meldungen von Wespennestern als 2017.» In den letzten 15 Jahren habe es nie so hohe Fallzahlen gegeben. «Und es kommen jeden Tag 10 bis 20 weitere Anrufe rein.»
Die Insekten haben sich aber nicht nur in und um Zürich ausgebreitet. Auch in der Ostschweiz und der Region Basel melden die Feuerwehren, dass sie besonders häufig wegen der schwarz-gelben Plagegeister ausrücken müssen.
Ideale Bedingungen im Frühjahr als UrsacheUrsache sei in erster Linie das trockene und warme Wetter im April und Mai, sagt Schmidt. «Das ist die kritische Phase für die Wespenköniginnen, in der sie ihre Kolonien gründen. Dank der idealen Bedingungen in diesem Jahr konnten besonders viele überleben.»
Vom Griff zur Giftkeule rät Schmidt dennoch ab. «Im Normalfall ist es besser, die Nester in Ruhe zu lassen», sagt er. Denn: Die meisten Wespenarten kämen dem Menschen gar nicht in die Quere. Im Gegenteil: «Sie sind an sich nützliche Schädlingsbekämpfer, die sich von kleineren Insekten ernähren.»
Entspannung nicht vor SeptemberNur zwei der sechs in der Schweiz vorkommenden Arten würden sich überhaupt für unser Essen interessieren. «Die bilden allerdings auch die zahlenmässig grössten Völker aus.» Sie liessen sich aber leicht im Schach halten: «Eine Wassersprühflasche auf dem Tisch reicht dafür aus. Wespen werden nicht gerne geduscht.»
Eine Entspannung der Situation sei frühestens ab Ende August zu erwarten, meint der Schädlingsberater. Es könne aber auch noch im September gehäuft zu Vorfällen kommen. «Ganz vorbei ist die Plage erst, wenn die Wespen mit dem ersten Frost absterben.» (krj)
21 Jahre lang war Dave Dollé (49) mit seinen 100-m-Rekorden – zuletzt 10,16 Sekunden – der schnellste Mann der Schweiz. 2013 löste ihn Alex Wilson ab. BLICK fragt Dollé, was er Wilson für dessen 200-m-EM-Final um 21.05 Uhr rät.
Dollé braucht nicht lange zu überlegen. «Wenn ich könnte, würde ich ihm jetzt für die verbleibenden Stunden bis zur Fahrt vom Hotel ins Stadion einen guten Comedian zur Seite stellen, der Alex ununterbrochen mit guten Witzen oder Geschichten ablenkt und ihn zum Lachen bringt.»
Das Training sei ja längst gemacht. Dass er an den Schweizermeisterschaften in Zofingen mit 20,14 Sekunden einen hochkarätigen Schweizerrekord laufen konnte, und diesen am Mittwoch im EM-Halbfinal mit 20,16 locker bestätigte, beweise, dass Wilson in Top-Form ist. Das gibt ihm das nötige Vertrauen.
«Möglichst lange nicht an den Final denken»Etwas Spezielles auf den grossen Final hin zu machen, bringe in den wenigen Stunden nichts. «Alex hat bis jetzt ja alles richtig gemacht. Das zeigen seine tollen Zeiten. Jetzt muss er nur bis zum Start hin locker bleiben und dann auf der Bahn 20 Sekunden lang seine Routine abrufen. Dann ist alles möglich.»
Den Türken Guliyev zu schlagen? Dollé: «Schwierig, aber nicht unmöglich. Wenn Alex das in einem Meisterschafts-Final schafft, ist das mega!»
Wo lauert für Wilson an diesem Nachmittag die grösste Gefahr? «Er darf möglichst lange nicht an den Final denken. Soll sich ablenken, Spass haben, die Vorfreude geniessen.»
Vorbild Usain BoltDrum – Dollés wichtigster Tipp: «Alex machs wie Bolt! Bleibe bis wenige Sekunden vor dem Start völlig locker. Viele versuchen sich schon Stunden vor dem Rennen nur noch auf dieses zu konzentrieren. Kapseln sich ab. Haben nichts anderes mehr im Kopf. Aber damit machen sie sich selbst kaputt. Wer sich überkonzentriert, wird nur unkonzentriert.»
Usain Bolt, der übrigens auf der Bahn im Berliner Olympia-Stadion bei der WM 2009 die bis heute gültigen Weltrekorde über 100 (9,58) und 200 m (19,19 Sekunden) aufgestellt hat, war der Grossmeister der Startvorbereitung. «Noch hinter dem Startblock hat Usain seine Faxen gemacht, mit dem Publikum gespielt und damit seine eigene Nervosität oder gar die Angst vor dem Rennen ausgeblendet.»
Genau so soll Alex Wilson heute Abend die Chance seines Lebens angehen. Dann glaubt auch Dollé daran: «Es ist alles möglich!»
BERN - BE - Laut der Bundesanwaltschaft (BA) ist das Strafverfahren zum Flugzeugabsturz von 1970 bei Würenlingen AG verjährt. Es könne nicht wiederaufgenommen werden, teilte die BA am Donnerstag mit.
Zu dem Schluss sei sie nach «einlässlicher Prüfung in tatsächlicher und rechtlicher Hinsicht» gekommen, schreibt die BA in einer Medienmitteilung.
Am 21. Februar 1970 war eine Swissair-Kursmaschine bei Würenlingen abgestürzt, nachdem an Bord ein Sprengsatz explodiert war. Dabei starben die 47 Insassen (38 Passagiere und 9 Besatzungsmitglieder). Trotz umfangreicher Ermittlungen und langjähriger Fahndungsbemühungen konnte die mutmassliche Täterschaft nicht gefasst werden.
Aufgrund des Wiederaufnahmegesuchs einer Privatperson unterzog die BA das am 3. November 2000 eingestellte Strafverfahren «Würenlingen» einer gründlichen Prüfung. Grundlage des Wiederaufnahmegesuchs war ein in den Medien thematisiertes, im Internet verfügbares Dokument des amerikanischen FBI vom Juni 1970, das unter Berufung auf unbekannte Quellen eine mögliche Tatbeteiligung zweier unbekannter Westdeutscher erwähnt.
Die Prüfung des FBI-Dokuments habe ergeben, dass dieses die rechtlichen Voraussetzungen für eine Wiederaufnahme des eingestellten Strafverfahrens bzw. die Eröffnung eines Strafverfahrens gegen eine (neue) unbekannte Täterschaft nicht erfülle, schreibt die Bundesanwaltschaft.
Überdies habe die Prüfung der Strafakten zum Schluss geführt, dass die rechtlichen Voraussetzungen für die Annahme der Unverjährbarkeit der Tat nicht erfüllt seien und für das Strafverfahren «Würenlingen» die Verjährung eingetreten sei. (SDA)
Nicht alle Alters-Ausmusterungskandidaten hat Vladimir Petkovic stillos vor die Türe gesetzt wie Valon Behrami. Johan Djourou hat es anders empfunden.
Es sei bestimmt zwei Wochen her, seit Vladimir Petkovic den Innenverteidiger zum WM-Debriefing angerufen habe, erzählt Djourous langjähriger Berater Costa Bonato. Aber nicht etwa, um ihn wie Valon Behrami vor die Nati-Türe zu setzen, nein. Im Gegenteil. Bonato klärt auf: «Der Coach hat Johan gesagt, er zähle in Zukunft nach wie vor auf ihn.»
Und wenn er ihn im Herbst, wenn keine EM-Quali-Spiele anstehen, nicht aufböte, wie er das mit einigen Routiniers vorhat? «Kein Problem für Johan», sagt Bonato. Der Genfer stünde zur Verfügung, wenn es ihn brauche.
Djourou ist einer, der in der Nati nie aufmüpfig geworden ist. Es gab Phasen, in welchen auch Ottmar Hitzfeld den Genfer nicht berücksichtigt hat. Und doch ist er immer wiedergekommen.
Auch 2018? In der Innenverteidigung hat der Nati-Trainer – wie auch immer der heissen wird – nicht derart die Qual der Wahl wie auf anderen Positionen. Djourou ist mit 75 Länderspielen der Routinier. Schär auf dem Weg dahin, sollte er mit Newcastle endlich den Klub gefunden haben, bei dem er regelmässig spielt. Akanji und Elvedi sind noch jung.
Mehr ernsthafte Kandidaten hat es nicht. Die nächsten wären wohl Silvan Hefti und Eray Cümart.
Zurücktreten wie Gelson wird Djourou deswegen nicht. Ohnehin komme Gelsons Abschied nicht aus heiterem Himmel. Der Walliser habe, so Bonato, Djourou schon vor Monaten gesagt, dass nach der WM Schluss sei sei. Dass er jetzt abtrete, sei also bloss noch eine Vollzugsmeldung.
Djourou spielt nach der chaotischen Zeit in der Türkei bei Antalyaspor diese Saison in der Emilia-Romagna bei S.P.A.L. aus Ferrara, einer Stadt in der Mitte zwischen Venedig und Bologna. Letzte Saison konnte sich der Klub als 17. gerade noch so in der Serie A halten.
BERLIN - Passagiere wird es freuen. Der Preisanstieg nach der Insolvenz von Air Berlin währte nur kurz. Die Beschäftigten dagegen traf das Aus härter. Viele haben zwar einen neuen Job gefunden aber meist zu deutlich schlechteren Konditionen.
Ein Jahr nach der Insolvenz von Air Berlin hat sich für die Passagiere nach Branchengaben die Lage weitgehend normalisiert. Die Lücken im Flugplan seien grösstenteils geschlossen und Tickets im Durchschnitt günstiger als zuvor, teilte der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) am Donnerstag mit. Anders sieht es für die 8000 früheren Angestellten der Air Berlin aus: Viele haben sich beruflich verschlechtert, verdienen im neuen Job weniger oder sind arbeitslos. Davon geht die Gewerkschaft Verdi aus.
«Für die Beschäftigten ist es überhaupt nicht gut gelaufen», sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle der Deutschen Presse-Agentur. «Aus meiner Sicht war es eine ziemliche Katastrophe.» Die zweitgrösste deutsche Fluggesellschaft hatte nach jahrelangen Verlusten am 15. August 2017 Insolvenz angemeldet.
Flugpreise auf dem Niveau von 2012Nach dem letzten Flug im Oktober stiegen die Preise für innerdeutsche Flüge zwar zunächst kräftig an. Inzwischen lägen sie aber um 1,3 Prozent unter dem Oktober-Wert und damit auf dem Niveau von 2012, sagte BDL-Präsident Klaus-Dieter Scheurle am Donnerstag. Nach Daten des Statistischen Bundesamts waren im Juni neben Inlandsflügen auch Flüge in Europa und darüber hinaus günstiger als vor einem Jahr. Ein Grund ist, dass besonders Billigflieger wie Eurowings, Easyjet oder Ryanair in die Air-Berlin-Lücke stiessen.
Verbraucherschützer weisen jedoch darauf hin, dass einzelne Tickets dennoch mehr kosten können als vor einem Jahr - auf Strecken, wo nun nur eine Airline fliegt. Zudem trugen die Folgen der Air-Berlin-Insolvenz als ein Grund zu zahlreichen Verspätungen und Flugausfällen in den vergangenen Wochen bei. Denn noch haben nicht alle Käufer ihre Teile der einst zweitgrössten deutschen Airline schon vollständig integriert.
Mehr als vier von fünf Beschäftigten haben einen neuen JobAir Berlin war nach einem Bieterwettstreit zu grossen Teilen an Lufthansa und Easyjet gegangen, die Tochter Niki sicherte sich am Ende der Rennfahrer Niki Lauda. Bei seiner Laudamotion steigt Ryanair als Mehrheitseigentümer ein.
Air Berlin geht nach einem Medienbericht davon aus, dass 85 Prozent der rund 8000 Beschäftigten heute wieder einen Job haben. «Dass die irgendeine Beschäftigung gefunden haben, das halte ich schon für realistisch», sagte Verdi-Verkehrsexpertin Behle. «Es kommt aber nicht nur auf die Beschäftigung an sich an, es kommt auch auf die Qualität an. Und da ist die Situation doch schwierig.»
Viele Flugbegleiter hätten im Luftverkehr nichts mehr gefunden, es sei denn zu deutlich schlechteren Konditionen. «Ich weiss von Lohnverlusten von bis zu 40 Prozent, da gibt es grosse Probleme», meinte Behle. Während der Käufer Easyjet die Übernahme von 1000 Air Berlinern vertraglich mit Verdi geregelt hatte, sei der Übergang zu Eurowings sehr schwierig gewesen - besonders für ältere Mitarbeiter und für Kolleginnen, die aus der Elternzeit zurückkehren wollten.
Wichtige Hilfe durch öffentliche GelderBehle betonte, die Insolvenz treffe die Beschäftigten viel stärker als die Passagiere. «Sie sind die eigentlichen Leidtragenden», sagte die Gewerkschafterin. «Wenn man sich das Flugchaos in Deutschland anguckt, das ist auch unerfreulich. Aber für die Beschäftigten ging es ja um die Existenz.»
Unkomplizierter sei die Stellensuche für die Piloten gewesen: «Sie haben grösstenteils eine neue Beschäftigung gefunden, aber auch sie haben viel Geld verloren.» Gut funktioniert hätten die Transfergesellschaften für Mitarbeiter aus der Verwaltung und der Technik, in die mehr als 1500 Beschäftigte gewechselt waren. Behle hob hervor, dass das für die Air-Berlin-Verwaltung nur durch die Hilfe des Landes Berlin möglich gewesen sei. (SDA)
Horror-Fahrt für einen Taxifahrer im Raum Zürich: Drei Fahrgäste versuchten, den Mann während der Fahrt auszurauben – und schlugen auf ihn ein. Der Mann verunfallte mit seinem Fahrzeug.
Ein Taxifahrer hat in der Nacht auf Donnerstag in Rüti ZH die Herrschaft über sein Fahrzeug verloren und ist mit verschiedenen Verkehrseinrichtungen kollidiert - der Mann hatte Gas gegeben, weil ihn ein Fahrgast schlug und ausrauben wollte.
Beim Winterthurer Hauptbahnhof hatte der Taxifahrer gegen 1.30 Uhr drei Fahrgäste aufgeladen: Die jungen Männer, die alle Rucksäcke dabei hatten und dreckige Schuhe trugen, gaben als Ziel Rüti an, wie die Zürcher Kantonspolizei am Donnerstag mitteilte.
Täter schlug während der Fahrt zuBei der Rütner Post angekommen stiegen dann gegen 2 Uhr zwei Fahrgäste aus dem Taxi aus. Der Dritte nahm eine Schlagwaffe zur Hand - er bedrohte den Fahrer und verlangte Bargeld und Wertsachen. Da beschleunigte der Taxichauffeur und fuhr Richtung Ermenswil SG.
Während dieser Fahrt schlug der unbekannte Täter mehrmals auf den Fahrer ein. Ausgangs Rüti kam es dann zum Unfall. Der verbliebene Fahrgast flüchtete, der Taxichauffeur alarmierte in einer nahegelegenen Liegenschaft die Rettungskräfte. Er musste ins Spital gebracht werden.
Die Fahndung nach den drei 20- bis 25-jährigen Männern mit den dreckigen Schuhen blieb bis anhin erfolglos. (SDA)
ZÜRICH - Der Quadratmeter Wohnfläche kostet heute in der Stadt Zürich doppelt so viel wie noch vor zehn Jahren. In gewissen Stadtteilen war der Preisanstieg sogar noch grösser – etwa um die Rosengartenstrasse.
Wohngebäude in der Stadt Zürich wechseln derzeit für 11'000 Franken pro Quadratmeter Geschossfläche den Besitzer: Der Preis hat sich damit seit 2008, als der Medianwert noch bei 5200 Franken lag, mehr als verdoppelt.
Statistik Stadt Zürich hat knapp 2800 Handänderungen aus den Jahren 2008 bis 2018 ausgewertet, wie aus einer Mitteilung vom Donnerstag hervorgeht. Gemäss dieser Analyse ist nicht nur der Medianwert angestiegen - auch im Niedrig- und Hochpreissegement hätten sich die Preise ähnlich entwickelt.
Die «deutliche Verteuerung» der Liegenschaften führt Statistik Stadt Zürich einerseits auf den Wohnungsdruck zurück: In der Stadt seien Wohnungen seit Jahren knapp und die Leerstandsquoten entsprechend tief. Andererseits trägt das Niedrigzinsumfeld zum Preisanstieg bei, da Investitionsmöglichkeiten in ertragsstabile Anlagen wie Immobilien gesucht seien.
Begehrtes Zentrum und Hoffen auf RuheBesonders stark angestiegen sind die Preise im Kreis 1. In der Periode 2013 bis 2018 wurde ein Quadratmeter Nettogeschossfläche in den Quartieren Rathaus, Hochschulen, Linden und City im Median 75 Prozent teurer gehandelt als in der Periode von 2008 bis 2012. Dieser besonders starke Preisanstieg «dürfte wohl mit dem Trend zu tun haben, dass Zentralität bei den Wohnungsnachfragenden eine immer grössere Rolle spielt.»
Überdurchschnittliche Preisanstiege wurden auch in den Quartieren Unterstrass (+50 Prozent), Oberstrass (+47 Prozent) und Wipkingen (+46 Prozent) verzeichnet.
Im Gebiet Unterstrass-Wipkingen könnte eine Rolle spielen, dass Stadt und Kanton den Bau des Rosengartentunnels wieder vorantreiben wollen: «Investoren rechnen möglicherweise weit im Voraus mit einer Beruhigung der Verkehrssituation an der Rosengartenstrasse und sind bereit, Immobilien entsprechend teurer zu bezahlen.»
In zwei Quartieren sinken die PreiseIn zwei Quartieren wurde ein Quadratmeter Wohnfläche hingegen günstiger: Um 19 Prozent ging der Preis im kleinen Werd-Quartier zurück, wo aber nur wenige Handänderungen zu verzeichnen waren und der Wert deshalb wenig aussagekräftig ist.
Auch im Trend-Quartier Escher Wyss war ein moderater Rückgang um 3 Prozent zu verzeichnen. Statistik Stadt Zürich erklärt sich dies mit der regen Bautätigkeit der vergangenen zwanzig Jahre. Die begehrtesten Lagen dürften schon zu Beginn der untersuchten Periode den Besitzer gewechselt haben.
Die Lage ist nicht allesDie räumliche Verteilung der Immobilienpreise innerhalb der Stadt ist nicht überraschend: Am teuersten ist der Quadratmeter Wohnfläche im Quartier Fluntern sowie im Kreis 1 mit 12'400 Franken (Medianwert). In den Quartieren Hard und Schwamendingen-Mitte sind die Wohnimmobilien im Schnitt am günstigsten (5200 Franken).
Allerdings dürfen die Geschossflächenpreise nach Quartieren nicht überintepretiert werden, hält Statistik Stadt Zürich fest. Sie sollten nicht vorbehaltlos als Gradmesser für die Attraktivität eines Quartiers verwendet werden.
Es stimme zwar grundsätzlich, dass an besseren Lagen höhere Preise bezahlt werden. «Es muss jedoch berücksichtigt werden, dass sich die Strukturen der gehandelten Liegenschaften zwischen den Quartieren zum Teil erheblich unterscheiden.» So sei es auf den ersten Blick überraschend, dass Witikon am Stadtrand zu den teuersten Quartieren gehöre, während das benachbarte, viel besser erschlossene Hirslanden bloss im oberen Mittelfeld liege.
Der Grund liegt darin, dass Witikon ein locker überbautes Quartier ist - Häuser haben mehr Umschwung als in Hirslanden: «Wer in Witikon ein Gebäude kauft, erwirbt dabei im Mittel viel mehr Land pro Quadratmeter Nettogeschossfläche als derjenige, welcher dasselbe in Hirslanden tut.» (SDA)
Am Donnerstag startet Géraldine Ruckstuhl in ihren EM-Siebenkampf. Am Abend greift Alex Wilson über 200m nach den Medaillen.
Mit 12,96m bleibt Géraldine Ruckstuhl (20) im Kugelstossen klar unter den Erwartungen. Mit 13,45m hat die Innerschweizerin in dieser Saison schon deutlich weiter gestossen.
Damit belegt Ruckstuhl nach 3 von 7 Wettbewerben mit 2684 Punkten den 14. Platz.
Der Morgen war der Siebenkämpferin besser geglückt, trotz einer von einer Verletzung geprägten Saison. Mit Saisonbestleistung über 100m Hürden (13,90) startete Ruckstuhl in ihren ersten Mehrkampf der Saison.
Wenig später stellte sie mit 1,79m auch im Hochsprung eine neue Saisonbestleistung auf und kratzte danach sogar an ihrer persönlichen Besthöhe (1,81m).
Hürden-Sprinter Peña ohne ChanceEinen unglücklichen Vorlauf erlebt Brahian Peña über 110m Hürden. Der Thurgauer bleibt gleich mehrfach an den Hürden hängen und wird in seinem Lauf Letzter. Mit 14,50 bleibt Peña deutlich über seiner Saisonbestleistung (13,74). (law)
Am Flughafen Belp BE ist es zu einem Vorfall mit einem Kleinflugzeug gekommen. Verletzte gibt es keine.
Wie die Nachrichtenseite «20min.ch» berichtet, ist es am Flughafen Belp BE zu einem Zwischenfall mit einem Kleinflugzeug gekommen. Eine Sprecherin der Kantonspolizei bestätigt das. Das Flugzeug sei aus geringer Höhe auf den Boden geprallt.
Der Unfall passierte bei einem Landemanöver. Personen wurden keine verletzt, so die Sprecherin weiter. Eine Person sei direkt vor Ort kontrolliert worden.
Wegen des Unfalls wurde der Betrieb am Flughafen vorübergehend eingestellt. Bei einem Flug kommt es nach Angaben eines Flughafen-Sprechers zu einer Verspätung.
Der Flughafen Bern befindet sich auf Gebiet der Gemeinde Belp auf dem Belpmoos. Wie Polizei-Mediensprecherin Paladino weiter sagte, untersucht die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) die genauen Umstände des Unfalls. (noo)
Gerhard Pfister (55), Chef der CVP, sieht das institutionelle Rahmenabkommen mit der EU in weite Ferne gerückt.
BLICK Herr Pfister, glauben Sie noch an das Rahmenabkommen?
Gerhard Pfister: Ich kann Ihnen eines sagen: Wir waren noch nie so weit von einer Lösung mit Brüssel entfernt wie jetzt. Gestern ist es noch in viel weitere Ferne gerückt. Ein reinigendes Gewitter, wie der Wirtschaftsminister es sich wünscht, reicht nicht. Es ist alles «verchachelt».
Wieso das?
Weil der Bundesrat es verpasst hat, rechtzeitig mit den Sozialpartnern das vertrauliche Gespräch zu suchen. Stattdessen stellte der Aussenminister die Acht-Tage-Regelung in den Medien in Frage und der Wirtschaftsminister doppelte nach. Die Gewerkschaften haben darauf die Acht-Tage-Regelung zum Casus Belli erklärt. Dass sie nun den Verhandlungstisch verlassen, überrascht nicht.
Na gut, es war wohl ungeschickt, aber was bleibt dem Bundesrat anderes übrig, als mit den Sozialpartnern über eine Aufweichung der Flankierenden zu reden, wenn die EU das verlangt?
Brüssel muss akzeptieren, dass die flankierenden Massnahmen nicht verhandelbar sind. Wenn die EU sich nicht bewegt, wird es enorm schwierig. Dass der Bundesrat noch dieses Jahr das Rahmenabkommen paraphieren kann, sehe ich nicht. Und weil 2019 in der EU und auch bei uns Wahlen sind, klappt das auch vor 2020 kaum mehr.
Verabschiedet sich jetzt etwa auch die CVP vom Rahmenabkommen?
Für die CVP war immer klar, wir wollen keinen Abbau der Flankierenden, aber genauso wenig einen Ausbau. Jetzt bin ich erstens skeptisch, dass überhaupt noch eine Lösung gefunden wird beim Rahmenabkommen und zweitens noch skeptischer, dass die CVP diese mittragen kann.
Ist denn der Lohnschutz auch für die CVP wichtiger als das Rahmenabkommen?
Zentral ist für uns, dass das Interesse der Schweiz gewahrt bleibt. Und wenn sie das Rahmenabkommen derart verändern, dass es innenpolitisch chancenlos wird, ist das nicht der Fall. Also wird es auch für die CVP sehr schwierig. Und bitte vergessen Sie nicht: Schuld an der heutigen Situation ist auch die EU. Es ist völlig inakzeptabel, dass sie die roten Linien der Schweiz nicht akzeptiert.
Sie meinen, dass die EU auf unseren Flankierenden herumreitet?
Ja, und dass sie uns schikaniert! Dass Brüssel die Gleichwertigkeit unserer Börsenregeln mit jenen der EU nur für ein Jahr zugestanden hat, ist eine widerrechtliche Schikane. Dieses Verhalten zeigt, die EU hat gar kein Interesse daran, mit uns eine gute Lösung zu suchen. Brüssel versteht nicht, dass unsere Bevölkerung zustimmen muss. Alle EU-Botschafter, mit denen ich rede, ignorieren das. Da muss man sich schon fragen, was das noch soll.
Bei einem Luftangriff auf einen Schulbus im Jemen sind dem Gesundheitsministerium der Huthi-Rebellen zufolge mindestens 39 Menschen getötet worden.
Im Jemen sind nach einem Luftangriff auf einen Schulbus nördlich der Hauptstadt Sanaa mindestens 39 Tote zu beklagen. Viele von ihnen seien Kinder, heisst es beim Gesundheitsministerium der Huthi-Rebellen.
Mehr als 40 Menschen wurden bei der Attacke vom Donnerstag verletzt, sagt Sprecher Jussef al-Hadri der Nachrichtenagentur DPA. Anwohner sagen, der Bus hätte Kinder in eine Sommerschule fahren sollen. Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes sprach in einem Tweet von Dutzenden Toten sowie Verletzten, die in einem Krankenhaus behandelt würden.
Rebellen machen Saudi-Arabien verantwortlichDas Ministerium machte für den Angriff ein saudi-arabisch geführtes Militärbündnis verantwortlich, das im Jemen die Lufthoheit hat. Seit mehr als drei Jahren bombardiert es Stellungen der vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Bürgerkriegsland.
Seine Bombardements trafen unter anderem Hochzeiten, Trauerfeiern oder belebte Märkte. Seit der Eskalation des Konfliktes 2015 sind insgesamt mehr als 10'000 Menschen getötet worden, darunter Tausende Zivilisten.
Die saudische Militärkoalition unterstützt die international anerkannte Regierung des Landes bei ihrem Kampf gegen die Rebellen, die weite Teile im Norden des Landes sowie die Hauptstadt Sanaa kontrollieren.
Humanitäre KriseErst vor einer Woche hatte der Uno-Sondergesandte für den Jemen, Martin Griffiths, die ersten Friedensgesprächen seit zwei Jahren angekündigt. Er wolle die Konfliktparteien am 6. September nach Genf einladen.
Unterdessen tobt der Krieg im Jemen weiter. Hilfsorganisationen bezeichnen die Lage in dem bitterarmen Land als derzeit grösste humanitäre Krise weltweit (BLICK berichtete). (SDA)
Soll Vladimir Petkovic gehen? Die Nati-Experten sind sich uneinig.
Kubilay Türkyilmaz (51)62 Länderspiele
«Für mich ist klar: Die gesamte Verbandsspitze muss gehen. Die haben total versagt. In der Doppeladler-Affäre während der WM. Nach der WM mit dem Abtauchen des Coaches und dem Flughafen-Empfangs-Fiasko, und dann mit dem Fall Miescher. Fuori tutti! Wie ich es schon vor ein paar Wochen gefordert habe. Und der Coach? Nun, Petkovic ist nicht der Hauptverantwortliche für die Kommunikationspannen. Da macht er, was ihm aufgetragen wird. Er ist primär Fussballlehrer. Ich bin auch sicher, dass das Telefonat an Behrami kein Alleingang, sondern dies mit den Chefs abgesprochen war. Ein enormer Fauxpas ist es allemal! Allerdings hat Petkovic die Mannschaft kein bisschen weitergebracht. Ich hatte ja vorgeschlagen, Marcel Koller zum Nati-Coach zu machen und Petkovic nach Basel abzuschieben. Das ist nun nicht mehr möglich. Weil es keinen anderen valablen Kandidaten gibt, würde ich Vlado behalten. Auf Bewährung.»
Georges Bregy (60)54 Länderspiele
«Dass Petkovic einen Umbruch machen will, finde ich grundsätzlich richtig. Aber die Art und Weise, wie er kommuniziert, ist falsch. Wenn du einem Spieler mitteilen willst, dass du nicht mehr mit ihm planst, dann musst du das im persönlichen Gespräch tun. Sicher nicht am Telefon. Das ist nicht die Art des feinen Mannes. Auf mich macht es den Eindruck, als ob Petkovic sich den Konflikten nicht stellen will. Dazu passt, dass er nach der Ankunft aus Russland einfach nach Lugano weitergereist ist, ohne sich den Fragen der Journalisten zu stellen. Ich weiss auch nicht, ob er die Degradierung von Valon Behrami mit dem Verband abgesprochen oder ob er das auf eigene Faust getan hat. Ob Petkovic noch der Richtige ist als Nationaltrainer? Eine schwierige Frage. Problematisch ist, dass man mit Petkovic schon vor der WM den Vertrag verlängert hat und eine Entlassung nun sehr viel Geld kosten würde.»
Mario Eggimann (37)10 Länderspiele
«Mit diesem Team, mit diesem Potenzial hätte die Schweiz an der WM mehr erreichen müssen. Ich hatte den Eindruck, dass sich gewisse Spieler nicht professionell verhalten und ihre eigenen Interessen in den Vordergrund gestellt haben. Deshalb hat die Schweiz in den letzten beiden Partien der WM katastrophal gespielt. Ich denke, diese Fehler wurden gemacht, bevor Petkovic nun eine Auffrischung des Nationalteams versucht. Ich würde ihm weiterhin das Vertrauen schenken. Aber es braucht jetzt von allen Beteiligten eine schonungslose Aufarbeitung all der Dinge, die falsch gelaufen sind.
Marcel Reif (68)Fussballreporter, Teleclub-Experte
«Ob Vladimir Petkovic noch der Richtige ist für die Schweizer Nationalmannschaft? Hat er noch Zugriff auf die Mannschaft? Das will ich nicht beurteilen, dafür bin ich zu wenig nahe dran. Was ich beurteilen kann, ist das, was ich sehe. Und da hat die Schweiz wieder einmal eine grosse Chance ungenutzt gelassen. Weil sie gegen Schweden zu ängstlich gespielt und weil die Einstellung gefehlt hat. Das muss ich dem Trainer ankreiden. Es ist so, wie es leider zuletzt oft war: Immer dann, wenn man einen grossen Schritt machen sollte, dann klappt das nicht. Wenn es stimmt, dass Petkovic einem verdienten Spieler wie Valon Behrami am Telefon eine Absage erteilt hat, dann ist das kein Ruhmesblatt für den Trainer. Jedenfalls entspricht es nicht meinem Kodex. Wenn ich so was Wichtiges mitzuteilen habe, dann tue ich das im direkten Gespräch und nicht am Telefon.»
Urs Schönenberger (59)Champions-League-Trainer Thun 2005
«Die Kommunikation war schlecht. Das betrifft aber nicht nur den Trainer, auch vom Verband hat man in diesen Tagen herzlich wenig gehört. Eigentlich nur das Communiqué, in dem man etwas richtigstellen wollte. Das ist nicht die richtige Art und Weise, aber auch an der WM war die Kommunikation schon nicht gut. Wenn man als Trainer nach der WM eine Analyse macht, kann man zum Schluss kommen, dass es ohne die älteren Spieler weitergehen soll. Dann rede ich als Trainer mit diesen Spielern und gebe ihnen die Gelegenheit, selber zurückzutreten. Es muss für beide Seiten stimmen, das wurde nun verpasst. Ein Spieler wie Behrami mit 83 Länderspielen hätte auch durchaus ein Abschiedsspiel verdient. Das sind aber Dinge, die man verbessern kann. Petkovic soll bleiben.»
Als Star darf man so einiges, was man als Normalsterblicher niemals dürfte. Was sich Heidi Klum und Tom Kaulitz jetzt aber erlaubt haben, sorgt auf Instagram für rote Köpfe. Und es wäre beinahe ins Auge gegangen.
Heidi Klum (45) und Tom Kaulitz (28) sind verliebt. So verliebt, dass sie die ganze Welt an ihrem Glück teilhaben lassen möchten. Täglich postet die «GNTM»-Moderatorin Schmusebilder. Derzeit grüsst sie etwa aus den Ferien in Italien. Und genau damit trat Klum nun in ein Fettnäpfchen.
Mit einem romantischen Video, das sie und ihren Schatz Tom küssend im Wasser der berühmten blauen Grotte in Capri zeigt, löst sie Kopfschütteln aus. Denn: das Baden ist in dem Touri-Hot-Spot gar nicht erlaubt! Das bestätigt die Küstenwache gegenüber dem Portal «Vip.de». «Heidi Klum und Tom Kaulitz haben ausdrücklich gegen das Gesetz verstossen», sagt ein italienischer Journalist auf der Ferieninsel. «Man wundert sich eben, warum sie das darf und wir Normalsterblichen nicht», fasst er die Situation zusammen. Klum und Kaulitz hätten damit, dass sie früh am Morgen vor den ersten Touren fünf Minuten für sich hatten, «eine Extrawurst» erhalten.
«Musst du unbedingt protzen?»Und tatsächlich: Unter dem romantischen Post auf Klums Instagram-Profil finden sich zahlreiche wütende Stimmen. «Bis heute warst du mir sympathisch, aber diese Aktion finde ich zum Kotzen. Musst du unbedingt protzen?», heisst es da etwa. Oder: «Und draussen warten derweil in der sengenden Hitze Hunderte Leute in kleine Boote gepresst, um da kurz reinzufahren. Aber dein Spass geht ja vor.»
Drohen dem Ex-Victoria’s-Secret-Engel nun rechtliche Konsequenzen? «Auf das Baden in der Grotte steht eine Geldstrafe zwischen 100 und 1000 Euro», sagt der Journalist. Doch Klum und Kaulitz werden wahrscheinlich kaum zur Kasse gebeten. Denn die Busse wird nur ausgestellt, wenn die Polizei einen in flagranti beim Schwimmen erwischt. Da hat die Multi-Millionärin noch einmal Glück gehabt: Sie ist in der blauen Grotte mit einem blauen Auge davongekommen. (klm)
ZÜRICH - Anstelle von Wachstum sind Schweizer Firmen im Iran mit Verlusten konfrontiert. Einzig die Pharmaindustrie profitiert von einer Sondererlaubnis des US-Finanzministeriums.
Vor den jüngsten US-Sanktionen gegenüber Iran herrschte bei den Firmen eine regelrechte Iran-Euphorie. Schweizer Unternehmen wollten an vorderster Stelle im Iran expandieren, als die alten Sanktionen 2016 aufgehoben wurden.
In der Folge erlebte die Schweizer Exportrisikoversicherung (SERV) des Bundes, die Geschäfte in Risikoländern versichert, einen Ansturm. Seit 2016 versicherte die SERV 54 Exportgeschäfte im Umfang von 172 Millionen Franken, vorwiegend im Maschinenbau und Pharmabereich, wie SERV-Sprecherin Bettina Scheidegger zu BLICK sagt. Zuvor lagen die Iran-Geschäfte fünf Jahre am Boden.
Inzwischen sei die Nachfrage nach der Exportrisikoversicherung aber stark rückläufig. Laufende Geschäfte werden laut Scheidegger weiterhin abgewickelt. Noch musste die SERV keine Schadenzahlungen leisten. Doch das könnte sich bald ändern. Denn den Firmen Schweizer drohen grosse Verluste, obwohl es lange hiess, sie seien nur am Rande betroffen.
Peter Spuhler ist glimpflich davongekommenNur wenn die Schweizer Unternehmen im Iran das Gespräch mit den US-Behörden suchen, können sie hohe Ausfälle verhindern, steht für den Chef der Handelskammer Schweiz-Iran, Philippe Welti (69), fest. «Sie müssen sonst zu riesigen Abschreibungen bereit sein», betont Welti.
Einigermassen glimpflich davongekommen ist der Thurgauer Unternehmer und Ex-SVP-Nationalrat Peter Spuhler (59). Er war im Iran im Rennen um einen Auftrag für fast 1000 U-Bahn-Waggons. Auf die neuen US-Sanktionen diese Woche zog Spuhler die Bewerbung zurück.
Viel stärker betroffen ist dagegen der dänische Baukonzern Haldor Topsoe, der am Mittwoch bekannt gab, wegen der Sanktionen 200 von 2700 Jobs zu streichen. Und das französische Mineralölunternehmen Total stellt ein Milliardenprojekt zur Entwicklung eines iranischen Ölfelds ein.
Ringen um Freipass von USAAktiv auf dem 80-Millionen-Menschenmarkt bleiben die Pharmaunternehmen – sie steuerten auch den Löwenanteil zu den 532 Millionen Franken an Exporten letztes Jahr in den Iran bei.
Möglich macht dies eine Sonderlizenz des US-Finanzministeriums. Eine solche sogenannte OFAC-Lizenz für Arzneimittel und Medizinprodukte bleibt derzeit bei Novartis in Kraft, wie eine Novartis-Sprecherin auf Anfrage sagt.
Um einen solchen Freipass von den USA ringen derzeit auch Firmen wie der weltgrösste Mühlenbauer Bühler, der mit 100 Mitarbeitern vor Ort ist.
Samsung hat in New York das neue Galaxy Note 9 vorgestellt. BLICK hat es bereits kurz ausprobiert und sagt, welche Stärken und Schwächen das Flaggschiff hat.
Wie wichtig das Note 9 für Samsung ist, zeigte sich bei der Keynote in New York. Journalisten aus der ganzen Welt wurden dafür eingeflogen. In einer grossen Show machten die Koreaner kräftig Werbung für das beste Smartphone in ihrem Line-up. Das Note ist zwar nicht für die Massenverkäufe zuständig, aber imagemässig sehr wichtig.
BLICK konnte das neue Flaggschiff bereits kurz ausprobieren und kennt einige der Stärken und Schwächen des Gerätes.
Samsung Note 9 Stärke: Ausstattung und Akku
Das neue Phone hat alles drin, was man von einem Spitzengerät erwartet. Der schnelle Prozessor kommt mit 6 oder gar 8 GB Arbeitsspeicher und ist speziell auch auf grafiklastige Anwendungen wie Games ausgelegt. Darum hat Samsung auch eine spezielle Wasserkühlung ins Handy eingebaut.
Auch beim Speicher für Daten gibts rekordverdächtige Werte. 128 GB sind es schon in der Basisversion. Als Alternative gibts auch 512 GB. Beide Grössen kann man mit einer Speicherkarte um 512 GB erweitern. So erreicht das Note 9 bis zu 1 TB.
Der Akku misst 4000 mAh. Das sind 700 mAh mehr als beim Vorgänger und auch 500 mAh mehr als beim ähnlich grossen Galaxy S9 Plus. Mit der grossen Batterie sollten auch Poweruser gut einen Arbeitstag überstehen.
Samsung Note 9 Schwäche: Design und KameraWeniger überzeugend ist das Design. Zwar hat das Note einen richtig schön grossen 6,4-Zoll-Screen in gewohnter Samsung-Qualität. Optisch ist es allerdings dem Vorgänger und dem S9 sehr ähnlich. Eigentlich schade, dass das Topgerät nicht ein bisschen aufregender gestaltet ist.
Auch bei den Kameras hat Samsung nicht viel verändert im Vergleich zum S9 Plus. Die Hardware ist mit der 12-Megapixel-Dualcam identisch. Verbessert wurde die künstliche Intelligenz, so erkennt das System neu 20 Szenen und richtet die Einstellungen darauf aus. Ob das zu signifikant besseren Bildern führt, muss der ausführliche Test zeigen.
Samsung Note 9 Stärke: Stift und ProduktivitätDie grösste Weiterentwicklung findet man beim S Pen. Der Stift koppelt sich neu mit Bluetooth mit dem Gerät, ist aber trotzdem so klein und kompakt, dass er im Gehäuse Platz findet. Der S Pen wird so zur Fernbedienung. Man kann neu Fotos auslösen, Diashows oder Präsentationen steuern und auch Youtube-Videos starten.
Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn man das Smartphone wirklich als Arbeitsinstrument einsetzt. Etwa als Tablet oder Laptopersatz. Das geht neu noch einfacher, denn man kann das Phone einfach mit einem HDMI-Kabel an einen TV oder Bildschirm anschliessen. Und schon erscheint dort die DeX-Oberfläche. Diese ist fürs Arbeiten auf grossen Displays optimiert und man kann genauso arbeiten wie auf einem PC. Sogar Maus und Tastatur lassen sich problemlos koppeln.
Das Fazit des ersten Testes mit dem Samsung Galaxy Note 9Das Samsung Galaxy Note 9 ist nicht ganz günstig. Die Version mit 128 GB Speicher kostet 1049 Franken, jene mit 512 GB 1349 Franken. Für den Normalnutzer ist das etwas kleinere Galaxy S9 Plus zu Preisen ab 730 Franken die bessere Wahl. Dort gibts zwar weniger Speicher und keinen Stift, aber ein fast ebenso gutes Kamerasystem und eine vergleichbare Ausstattung.
Das Note dagegen lohnt sich, wenn man wirklich alle Stärken auskostet. Also den grossen Akku, den S Pen und die Profi-Anwendungen. Dann bekommt man ein tollen Gesamtpaket, das die Schwächen des Vorgängers bei Akkulaufzeit und Platzierung des Fingerabdruck-Scanners ausgemerzt hat.
Die Infos zur neuen Galaxy Watch, zum Bixby Lautsprecher und zur Partnerschaft mit Spotify lesen Sie direkt unten im Ticker.
Es war der Börsenkracher der Woche: Tesla soll privat werden. Dies hat Chef Elon Musk (47) am Dienstag per Twitter angekündigt. Seine Nachricht hat nun ein Nachspiel: Die US-Börsenaufsicht SEC ermittelt. Ein Experte erklärt, worum es geht und welche Strafe dem Unternehmen droht.
Elon Musk (47) rüttelte am Dienstag mit einem Tweet die Finanzmärkte durch. Der Tesla-Chef will seine Firma von der Börse nehmen (BLICK berichtete). Er schrieb: «Ich erwäge, Tesla für 420 US-Dollar zu privatisieren. Finanzierung gesichert.»
Was folgte war der betriebsamste Handelstag seit 2014 für den amerikanischen Elektropionier: Mehr als 30 Millionen Aktien wechselten den Besitzer, obwohl der Handel für mehr als 90 Minuten unterbrochen werden musste. Am Ende des Tages schloss die Tesla-Aktie bei knapp 380 Dollar mit 11 Prozent im Plus.
Manch Börsianer fragte sich nach diesem verrückten Tag: Ging da alles mit rechten Dingen zu?
Experte: «Tweet war nicht deutlich genug»Die US-Börsenaufsicht SEC wollte bislang öffentlich keine Stellung nehmen zur umstrittenen Ankündigung von Elon Musk. Gemäss dem «Wall Street Journal» hat die SEC Anfragen bei Tesla deponiert. Insidern zufolge wolle die Börsenaufsicht prüfen, ob der Tweet von Musk ernst gemeint war.
Der Börsenexperte Jay Ritter von der «University of Florida» sagt zu BLICK: «Es gibt zwei Knackpunkte in der Ankündigung. Erstens gehört Twitter nicht zu den von der SEC akzeptierten Kommunikationskanälen. Und zweitens muss Musk nun beweisen können, dass die Finanzierung tatsächlich gesichert ist.»
Börsenrelevante Neuigkeiten müssen Unternehmen nämlich vermelden, wenn der Handel nicht läuft – also vor Börsenstart oder nach Börsenschluss. Musk hat seinen Tweet tagsüber abgesetzt.
Allerdings hat sich die SEC in der Vergangenheit nachsichtig gezeigt. «Obwohl Twitter offiziell noch nicht zu den Kommunikationskanälen gehört, drückt die SEC bei einer ausführlichen und vollständigen Nachricht die Augen zu», erklärt Ritter. Seiner Meinung nach sei der Tweet aber nicht ausführlich genug gewesen. «Es war und ist immer noch unklar, mit welchem Geld die Finanzierung bei einem Buy-Out gesichert sein soll.»
Vorwurf: Illegale Kursmanipulation!Der Börsenexperte ist überzeugt, dass sich die Ermittler der SEC aber vielmehr um den Wahrheitsgehalt der Aussage «Finanzierung gesichert» konzentrieren, als auf den umstrittenen Kommunikationskanal. «Kann Musk keine Unterlagen vorweisen, wird es für ihn schwierig», sagt Ritter. Dann würde der Tweet gegen die Regel «14e-8» des Börsengesetzes von 1934 verstossen: Illegale Kursmanipulation!
Die Strafe könnten Musk und seinem Unternehmen einen Nackenschlag versetzen. «Wenn die SEC den Tweet als illegale Kursmanipulation einstuft, gibt es eine saftige Geldbusse», sagt Ritter. Ausserdem könnten Anleger, die Geld verloren haben, sich dieses wieder zurückholen.
Der Tesla-Chef selbst hat sich bislang noch nicht zu den Vorwürfen geäussert. Auch woher er das Geld für den grössten Buy-Out der Geschichte haben soll (82 Milliarden Dollar), bleibt offen. Spätestens wenn die SEC anklopft, wird er sein Schweigen brechen müssen.
BERN - BE - Die Schweizer Arbeitslosigkeit bleibt auf tiefem Niveau. Die entsprechende Quote lag im Juli unverändert bei 2,4 Prozent und verharrt damit seit Mai auf einem Zehnjahrestiefstand. Saisonbereinigt blieb die Arbeitslosenquote mit 2,6 Prozent ebenfalls unverändert.
Die Zahlen sind keine Überraschung. Alle von AWP befragten Ökonomen hatten genau diese Quoten geschätzt.
Insgesamt waren gemäss den Erhebungen des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) Ende Juli 106'052 Arbeitslose bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) eingeschrieben, 527 weniger als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat verringerte sich die Arbeitslosigkeit um 27'874 Personen (-20,8%), wie das Seco am Donnerstag mitteilte. Im Juli 2017 hatte die Arbeitslosigkeit noch bei 3,0 Prozent gelegen.
Die Zahl der jungen Arbeitslosen erhöhte sich im Juli zwar gegenüber dem Vormonat um 10 Prozent auf 11'807, die Quote stieg damit leicht an auf 2,1 Prozent. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat war der Rückgang der Arbeitslosigkeit der 15 bis 24 Jährigen mit fast einem Viertel aber hoch.
In den meisten Kategorien sonst blieben die Quoten gegenüber dem Vormonat unverändert, einzig noch bei den Männern sank sie auf 2,3 von 2,4 Prozent. Auch in den übrigen Altersklassen und den Regionen blieben die Quoten auf dem Niveau des Vormonats. Auffallend ist hier, dass etwa die Quote mit 2,0 Prozent in der Deutschen Schweiz deutlich tiefer liegt als in der Westschweiz und im Tessin.
Auf den 1. Juli 2018 wurde bekanntlich die Stellenmeldepflicht für Berufsarten mit einer Arbeitslosenquote von mindestens 8 Prozent schweizweit eingeführt. Damit hat sich die Zahl der gemeldeten Stellen gemäss Seco im Vergleich zum Vormonat deutlich erhöht. Die Zahl der bei den RAV gemeldeten offenen Stellen erhöhte sich um 13'150 auf 30'004 Stellen, woben 14'284 der Meldepflicht unterstanden.
Die Schweiz braucht einen funktionierenden Lohnschutz, mit dem Abbruch jeglicher Verhandlungen begeben sich die Gewerkschaften aber auf den Holzweg, meint Guido Schätti, stellvertretender BLICK-Chefredaktor.
Es war eine grosse politische Liebe: die Schweizer Linke und Europa. Seit der EWR-Abstimmung gaben sich vor allem die Sozialdemokraten und etwas weniger die Gewerkschaften als glühende Europäer. Die EU wurde zum Arbeiter- und Angestelltenparadies verklärt, EU-Gegner als Abschotter, Nein-Sager und Ewiggestrige denunziert. Hier die fortschrittlichen und offenen Linken, dort die tumben Nationalisten.
Jetzt finden sie sich im gleichen Boot wieder. Mit ihrem Nein zu Verhandlungen über die flankierenden Massnahmen sind die Gewerkschaften auf einen ebenso sturen Blockade-Kurs eingeschwenkt wie die SVP. Sobald die eigenen Pfründe bedroht sind, erlischt die EU-Liebe der Linken.
Wohlgemerkt: Das Anliegen, welches die Gewerkschaften verfolgen, ist berechtigt. Die Schweizer Löhne sind europaweit die höchsten. Auch wenn man die hohen Lebenshaltungskosten in Betracht zieht, bleibt uns unter dem Strich mehr zum Leben als Deutschen, Franzosen oder Österreichern. Diesen Wohlstand müssen wir verteidigen. Und ja, dafür braucht es einen funktionierenden Lohnschutz. Ein solcher ist aber auch zu haben, ohne dass man bürokratische Details wie die Acht-Tage-Regel zum unverhandelbaren nationalen Heiligtum erklärt.
Wenn Gewerkschaften und SP glauben, die Schweiz könnte autonom darüber entscheiden, wie sie ihren Arbeitsmarkt regelt, erliegen sie einer Illusion. Die EU will nun mal auch über den Lohnschutz diskutieren. Darauf muss die Schweiz einsteigen und in den Verhandlungen einen klugen Kompromiss finden. Nicht verhandeln ist keine Option.
Denn etwas dürfen die Gewerkschaften nicht vergessen: Dass die Schweizer Löhne höher sind als anderswo, liegt daran, dass Schweizer Unternehmen zu den besten der Welt gehören. Ihr Geld verdienen sie vor allem in Europa. Verlieren sie den Zugang zu diesem Markt, schadet das den Löhnen weit mehr als Anpassungen bei den Schutzmechanismen.